Ich versuche mich in Design. Ich bin Kuratorin für Architektur und Design. Zufällig arbeite ich am Museum of Modern Art. Aber heute werden wir über wahres Design sprechen. Wirklich gute Designer sind wie Schwämme: sie sind wirklich neugierig und saugen jede Art von Information auf, die ihnen in die Quere kommt, und wandeln sie so um, dass Leute wie wir sie nutzen können. Und das gibt mir Gelegenheiten, weil jede Design-Ausstellung, die ich kuratiere, quasi eine andere Welt betrachtet. Das ist grossartig, weil es mir so vorkommt, als würde ich jedesmal den Job wechseln.
I dabble in design. I'm a curator of architecture and design; I happen to be at the Museum of Modern Art. But what we're going to talk about today is really design. Really good designers are like sponges: they really are curious and absorb every kind of information that comes their way, and transform it so that it can be used by people like us. And so that gives me an opportunity, because every design show that I curate kind of looks at a different world. And it's great, because it seems like every time I change jobs.
Heute gebe ich Ihnen eine Vorschau auf die nächste Ausstellung, an der ich arbeite, die heisst: "Design und der elastische Verstand" Die Welt, auf die ich mich dieses Mal konzentriere, ist die Welt der Naturwissenschaft und Technologie. Technologie kommt immer ins Spiel, wenn Design beteiligt ist, aber die Naturwissenschaft ein bisschen weniger. Aber Designer sind gut im Aufgreifen von grossen Revolutionen und sie so umzuwandeln, dass wir sie alle nutzen können. Und das betrachtet diese Ausstellung.
And what I'm going to do today is I'm going to give you a preview of the next exhibition that I'm working on, which is called "Design and the Elastic Mind." The world that I decided to focus on this particular time is the world of science and the world of technology. Technology always comes into play when design is involved, but science does a little less. But designers are great at taking big revolutions that happen and transforming them so that we can use them. And this is what this exhibition looks at.
Wenn Sie an Ihr Leben heute denken, dann durchleben Sie jeden Tag viele verschiedene Skalen, viele verschiedene Veränderungen von Rhythmus und Tempo. Sie arbeiten in verschiedenen Zeitzonen, Sie reden mit verschiedenen Leuten, Sie multitasken. Wir alle kennen das, und machen es ziemlich automatisch. Der Verstand von einigen hier im Publikum ist super-elastisch, bei anderen ist er ein wenig langsamer, bei anderen hat er ein paar Dehnungsstreifen, aber dennoch dies ist ein aussergewöhnliches Publikum in dieser Beziehung. Andere Leute sind nicht so elastisch. Ich kann meinen Vater in Italien nicht dazu bringen, das Internet zu nutzen. Er möchte kein Highspeed-Internet zu Hause haben. Der Grund ist ein wenig Angst, ein wenig Widerstand oder einfach verstopfte Mechanismen. Designer arbeiten an diesem gewissen Unwohlsein, das wir haben, dieser Art von Unbehagen, das wir haben, und versuchen, uns das Leben leichter zu machen. Elastizität des Verstands ist etwas, was wir wirklich brauchen, was wir wirklich wertschätzen und an dem wir wlrklich arbeiten. Diese Ausstellung ist über die Arbeit von Designern, die uns dabei helfen, elastischer zu sein, und auch über Designer, die an dieser Elastizität arbeiten als Chance. Und letztlich sind es nicht nur die Designer, sondern auch die Wissenschaftler.
If you think about your life today, you go every day through many different scales, many different changes of rhythm and pace. You work over different time zones, you talk to very different people, you multitask. We all know it, and we do it kind of automatically. Some of the minds in this audience are super elastic, others are a little slower, others have a few stretch marks, but nonetheless this is a quite exceptional audience from that viewpoint. Other people are not as elastic. I can't get my father in Italy to work on the Internet. He doesn't want to put high-speed Internet at home. And that's because there's some little bit of fear, little bit of resistance or just clogged mechanisms. So designers work on this particular malaise that we have, these kinds of discomforts that we have, and try to make life easier for us. Elasticity of mind is something that we really need, you know, we really need, we really cherish and we really work on. And this exhibition is about the work of designers that help us be more elastic, and also of designers that really work on this elasticity as an opportunity. And one last thing is that it's not only designers, but it's also scientists.
Bevor ich Ihnen ein paar Bilder zur Vorschau zeige, möchte ich auf dieses schöne Detail über Wissenschaflter und Design hinweisen. Man kann sagen, dass die Beziehung zwischen Wissenschaft und Design Jahrhunderte zurückgeht. Man kann natürlich über Leonardo da Vinci und viele andere Männer und Frauen der Renaissance reden – und dahinter steckt eine lange Geschichte. Aber laut eines bedeutenden Wissenschaftshistorikers Peter Galison – er unterrichtet an Harvard – hat die Nanotechnologie, insbesondere die Quantenphysik, den Designern dieses erneuerte Interesse gebracht, diese wirkliche Leidenschaft für Design.
And before I launch into the display of some of the slides and into the preview, I would like to point out this beautiful detail about scientists and design. You can say that the relationship between science and design goes back centuries. You can of course talk about Leonardo da Vinci and many other Renaissance men and women -- and there's a gigantic history behind it. But according to a really great science historian you might know, Peter Galison -- he teaches at Harvard -- what nanotechnology in particular and quantum physics have brought to designers is this renewed interest, this real passion for design.
Im Prinzip ist es die Idee, Dinge von Grund her aufzubauen, Atom für Atom. Das hat sie alle zu Tüftlern gemacht. Und plötzlich suchen die Wissenschaftler die Designer, so wie Designer die Wissenschaftler suchen. Es ist eine brandneue Liebesgeschichte, die wir bei MOMA versuchen zu kultivieren. Zusammen mit Adam Bly, dem Gründer der Zeitschrift Seed – das ist nun eine Multimediafirma, Sie kennen sie vielleicht – gründeten wir vor einem Jahr einen monatlichen Salon für Designer und Wissenschaftler. Es ist grossartig. Keith ist gekommen, und auch Jonathan und viele andere. Es war herrlich. Am Anfang war es ein Entschuldigungs-Festival. Die Wissenschaftler sagten zu Designern: "Ich weiss nicht, was Stil ist, ich bin nicht wirklich elegant." Und die Designer: "Ich weiss nicht, wie man eine Gleichung löst, ich verstehe nicht, was Sie sagen." Und plötzlich fingen sie an, in der jeweils anderen Sprache zu sprechen, und nun sind wir am Punkt, wo sie zusammenarbeiten.
So basically, the idea of being able to build things bottom up, atom by atom, has made them all into tinkerers. And all of a sudden scientists are seeking designers, just like designers are seeking scientists. It's a brand-new love affair that we're trying to cultivate at MOMA. Together with Adam Bly, who is the founder of Seed magazine -- that's now a multimedia company, you might know it -- we founded about a year ago a monthly salon for designers and scientists, and it's quite beautiful. And Keith has come, and also Jonathan has come and many others. And it was great, because at the beginning was this apology fest -- you know, scientists would tell designers, you know, I don't know what style is, I'm not really elegant. And designers would like, oh, I don't know how to do an equation, I don't understand what you're saying. And then all of a sudden they really started talking each others' language, and now we're already at the point that they collaborate.
Paul Steinhardt, ein Physiker aus New York, und Aranda\Lasch, Architekten, arbeiten zusammen an einer Installation in London in der Serpentine-Galerie. Es ist wirklich interessant zu sehen wie das geschieht. Die Ausstellung wird die Arbeit von beiden beschreiben, Designern und Wissenschaftlern, und wie sie uns die Möglichkeiten der Zukunft präsentieren. Ich zeige Ihnen jetzt verschiedene Teile aus der Ausstellung, nur um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln. Nanophysik und Nanotechnologie, zum Beispiel, haben wirklich das Bewusstsein der Designer erweitert. In diesem Fall zeige ich mehr die Arbeit der Designer, da es diejenigen sind, die mich wirklich stimuliert haben. Viele Objekte in der Ausstellung sind Konzepte, nicht Objekte, die wirklich existieren. Was wir hier sehen, ist die Arbeit von Wissenschaftlern am UCLA. Diese Buchstabensuppe ist eine neue Art, Proteine zu markieren – nicht mit Farbe, sondern wortwörtlich mit Buchstaben. Das bauen sie, und sie können alle mögliche Formen konstruieren,
Paul Steinhardt, a physicist from New York, and Aranda/Lasch, architects, collaborated in an installation in London at the Serpentine. And it's really interesting to see how this happens. The exhibition will talk about the work of both designers and scientists, and show how they're presenting the possibilities of the future to us. I'm showing to you different sections of the show right now, just to give you a taste of it. Nanophysics and nanotechnology, for instance, have really opened the designer's mind. In this case I'm showing more the designers' work, because they're the ones that have really been stimulated. A lot of the objects in the show are concepts, not objects that exist already. But what you're looking at here is the work of some scientists from UCLA. This kind of alphabet soup is a new way to mark proteins -- not only by color but literally by alphabet letters. So they construct it, and they can construct all kinds of forms
im Nanobereich. Das ist die Arbeit von Designstudenten vom Royal College of Arts in London die arbeiteten, zusammen mit ihrem Tutor, Tony Dunne, und mit ein paar Wissenschaftlern aus Grossbritannien, an den Möglichkeiten der Nanotechnologie für zukünftiges Design. Neue Messfühler am Körper – man kann Haare auf Nägeln wachsen lassen, und schnappt sich dafür ein paar Partikel einer anderen Person. Sie scheinen sehr besessen davon zu sein, mehr über den idealen Partner herauszufinden. Daher arbeiten sie daran, alles zu verbessern: Tasten, Riechen – alles, was sie tun können, um den perfekten Partner zu finden.
at the nanoscale. This is the work of design students from the Royal College of Arts in London that have been working together with their tutor, Tony Dunne, and with a bunch of scientists around Great Britain on the possibilities of nanotechnology for design in the future. New sensing elements on the body -- you can grow hairs on your nails, and therefore grab some of the particles from another person. They seem very, very obsessed with finding out more about the ideal mate. So they're working on enhancing everything: touch, smell -- everything they can, in order to find the perfect mate.
Sehr interessant. Das ist ein Schrift-Designer aus Israel, der das entworfen hat – er nennt es "typosperma". Er überlegt – es ist natürlich nur ein Konzept – Schriften in Spermatozoen zu spritzen, ich weiß nicht, wie man das auf Englisch sagt – spermatazoi – somit werden sie – fast ein Lied haben oder mit jeder Ejakulation ein ganzes Gedicht schreiben. (Lachen) Ich kann Ihnen sagen, Designer sind fantastisch.
Very interesting. This is a typeface designer from Israel who has designed -- he calls them "typosperma." He's thinking -- of course it's all a concept -- of injecting typefaces into spermatozoa, I don't know how to say it in English -- spermatazoi -- in order to make them become -- to almost have a song or a whole poem written with every ejaculation. (Laughter) I tell you, designers are quite fantastic, you know.
Nehmen wir Gewebe-Design. Auch hier war es eine Mischung aus Wissenschaftlern und Designern. Das hier ist Teil desselben Labors am Royal College of Arts. Das RCA ist in dieser Hinsicht wirklich eine aussergewöhnliche Schule. Eine der Aufgaben war es, für ein Jahr mit in-vitro Fleisch zu arbeiten. Sie wissen schon, dass man Fleisch in-vitro züchten kann. In Australien hat man das gemacht – eine Forschungsfirma namens SymbioticA. Das Problem ist: Es ist eine wirklich hässliche Frikadelle. Und somit war die Aufgabe an die Studenten: Wie soll das Steak von morgen sein? Wenn man keine Kühe töten muss und es jede Form haben kann, Wie soll es aussehen? Also ging dieser Student, James King, in der schönen englischen Landschaft umher, wählte die allerbeste Kuh, die er finden konnte und steckte sie in ein MRT-Gerät. Dann nahm er die Scans der besten Organe und machte Fleisch – das hier ist natürlich von einem japanischen Hersteller für Plastikessen, aber in der Zukunft könnte man das besser machen – was das beste MRT von der besten Kuh, die er finden konnte, wiedergibt.
So, tissue design. In this case too, you have a mixture of scientists and designers. This here is part of the same lab at the Royal College of Arts. The RCA is really quite an amazing school from that viewpoint. One of the assignments for a year was to work with in-vitro meat. You know that already you can grow meat in vitro. In Australia they did it -- this research company, called SymbioticA. But the problem is that it's a really ugly patty. And so, the assignment to the students was, how should the steak of tomorrow be? When you don't have to kill cows and it can have any shape, what should it be like? So this particular student, James King, went around the beautiful English countryside, picked the best, best cow that he could see, and then put her in the MRI machine. Then, he took the scans of the best organs and made the meat -- of course, this is done with a Japanese resins food maker, but you know, in the future it could be made better -- which reproduces the best MRI scan of the best cow he could find.
Dagegen ist dieses Element hier viel banaler. Etwas, das jetzt schon bewerkstelligt werden kann, ist Knochengewebe so wachsen zu lassen, dass es einen Hochzeitsring aus dem Knochengewebe Ihres Liebsten ergibt – buchstäblich. Das hier ist in der Tat aus menschlichem Knochengewebe gemacht.
Instead, this element here is much more banal. Something that you know can be done already is to grow bone tissue, so that you can make a wedding ring out of the bone tissue of your loved one -- literally. So, this is indeed made of human bone tissue.
Das ist SymbioticA, und die haben gearbeitet – sie waren die ersten, die in-vitro-Fleisch gemacht haben – und jetzt haben sie auch einen in-vitro-Mantel gemacht, einen Ledermantel. Er ist winzig, aber es ist ein richtiger Mantel. Er hat die richtige Form. Somit brauchen wir keine Ausrede mehr, um in Zukunft alles aus Leder zu tragen.
This is SymbioticA, and they've been working -- they were the first ones to do this in-vitro meat -- and now they've also done an in-vitro coat, a leather coat. It's miniscule, but it's a real coat. It's shaped like one. So, we'll be able to really not have any excuse to be wearing everything leather in the future.
Eines der wichtigsten Themen der Ausstellung, wie alles in unserem heutigen Leben, können wir es aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachten, und auf verschiedenen Ebenen. Eines der interessantesten und wichtigsten Konzepte ist die Idee von Maßstäben. Wir ändern den Maßstab sehr oft: Wir ändern die Auflösung vom Bildschirm, und lassen uns dadurch nicht aus der Ruhe bringen. So geht man, auch in der Ausstellung, von der Idee der Nanotechnologie und Nano-Maßstab zu der Manipulation von wirklich großen Datenmengen – der Kartierung und Markierung des Universums und der Welt. In diesem speziellen Fall wird ein Abschnitt dem Informationsdesign gewidmet sein. Sie sehen die Arbeit von Ben Fry. Das ist "Mensch gegen Schimpanse" – die paar Chromosomen, die uns vom Schimpansen unterscheiden. Das war eine schöne Visualisierung für das Seed-Magazin. Hier ist der gesamte Code von Pac-Man visualisiert, mit all den "go-to", "go-back-to" wurde zu einer schönen Choreographie verarbeitet.
One of the most important topics of the show -- you know, as anything in our life today, we can look at it from many, many different viewpoints, and at different levels. One of the most interesting and most important concepts is the idea of scale. We change scale very often: we change resolution of screens, and we're not really fazed by it, we do it very comfortably. So you go, even in the exhibition, from the idea of nanotechnology and the nanoscale to the manipulation of really great amounts of data -- the mapping and tagging of the universe and of the world. In this particular case a section will be devoted to information design. You see here the work of Ben Fry. This is "Human vs. Chimps" -- the few chromosomes that distinguish us from chimps. It was a beautiful visualization that he did for Seed magazine. And here's the whole code of Pac-Man, visualized with all the go-to, go-back-to, also made into a beautiful choreography.
Und auch die Diagramme von Wissenschaftlern, dies ist eine schöne Grafik der Proteinhomologie. Wissenschaftler fangen auch an, die Ästhetik zu berücksichtigen. Wir haben heute morgen mit Keith Shrubb diskutiert, dass viele Wissenschaftler nicht dazu neigen, etwas Schönes in ihren Vorträgen zu zeigen, aus Angst, als dumme Blondinen angesehen zu werden. Deswegen nehmen sie den schlimmsten Hintergrund von irgendeiner PowerPoint Präsentation, die schlechteste Schrift. Erst seit Kurzem produziert diese Art von Ehe zwischen Design und Wissenschaft die ersten "hübschen" – wenn man so sagen kann – wissenschaftlichen Präsentationen. Ein weiterer Aspekt des zeitgenössischen Designs von dem ich denke, dass es erhellend, vielversprechend und wirklich die Zukunft des Designs sein wird, ist die Idee des kollektiven Designs. Der ganze XO-Laptop von One Laptop per Child, basiert auf der Idee von Zusammenarbeit, Verknüpfung und Vernetzung. Je mehr, desto besser. Je mehr Computer, desto stärker das Signal, und Kinder arbeiten an der Schnittstelle, so dass alles darauf basiert, Dinge gemeinsam zu tun, Aufgaben gemeinsam zu meistern. Somit ist die Idee vom kollektiven Design etwas, was in Zukunft noch an Bedeutung gewinnt und das ist nur ein ausgesuchtes Beispiel.
And then also graphs by scientists, this beautiful diagraph of protein homology. Scientists are starting to also consider aesthetics. We were discussing with Keith Shrubb* this morning the fact that many scientists tend not to use anything beautiful in their presentations, otherwise they're afraid of being considered dumb blondes. So they pick the worst background from any kind of PowerPoint presentation, the worst typeface. It's only recently that this kind of marriage between design and science is producing some of the first "pretty" -- if we can say so -- scientific presentations. Another aspect of contemporary design that I think is mind-opening, promising and will really be the future of design, is the idea of collective design. You know, the whole XO laptop, from One Laptop per Child, is based on the idea of collaboration and mash and networking. So, the more the merrier. The more computers, the stronger the signal, and children work on the interface so that it's all based on doing things together, tasks together. So the idea of collective design is something that will become even bigger in the future, and this is chosen as an example.
Ganz ähnlich zur Idee vom kollektiven Design und einer neuen Balance zwischen dem Einzelnen und dem Kollektiv, oder Gemeinschaft, ist die Idee vom Existenzmaximum. Den Begriff habe ich vor ein paar Jahren geprägt, als ich darüber nachdachte, wie zusammengedrängt wir sind und wie zur gleichen Zeit diese kleinen Objekte, zum Beispiel erst der Walkman und dann der iPod, eine Raumblase um uns erschaffen, die es uns ermöglicht, einen metaphysischen Raum zu haben, der viel grösser ist als der reale Raum. Man kann in der U-Bahn sein und völlig isoliert und hat seinen eigenen Raum in seinem iPod.
Related to the idea of collective design and to the new balance between the individual and the collectiveness, collectivity is the idea of existence maximum. That's a term that I coined a few years ago while I was thinking of how pressed we are together, and at the same time how these small objects, like the Walkman first and then the iPod, create bubbles of space around us that enable us to have a metaphysical space that is much bigger than our physical space. You can be in the subway and you can be completely isolated and have your own room in your iPod.
Das ist die Arbeit von einigen Designern, die das Konzept von Abgeschiedenheit und Erweiterung verbessert haben mittels verschiedener Techniken. Das ist ein Spa-Telefon. Der Gedanke dabei ist, dass es immer schwerer wird, irgendwo ein privates Gespräch zu führen und so geht man in ein Spa, hat eine Massage, eine Gesichtsbehandlung, vielleicht ein Peeling, und dann gibt es diesen wunderbaren Pool mit der perfekten Temperatur, und man kann in diesem Isolationstank Telefongespräche führen, mit wem auch immer man schon lange mal reden wollte. Dasselbe hier, die soziale Telepräsenz. Das wird übrigens schon zum Teil vom Militär genutzt, aber die Idee ist, mit den Sinnen irgendwo anders zu sein, während man körperlich davon entfernt ist. Und das nennt sich Blind Date. Wenn man zu schüchtern ist, um wirklich beim Date zu sein, kann man mit seinen Blumen auf Abstand bleiben und jemand anderes spielt das Date für einen nach.
And this is the work of several designers that really enhance the idea of solitude and expansion by means of various techniques. This is a spa telephone. The idea is that it's become so difficult to have a private conversation anywhere that you go to the spa, you have a massage, you have a facial, maybe a rub, and then you have this beautiful pool with this perfect temperature, and you can have this isolation tank phone conversation with whomever you've been wanting to talk with for a long time. And same thing here, Social Tele-presence. It's actually already used by the military a little bit, but it's the idea of being able to be somewhere else with your senses while you're removed from it physically. And this is called Blind Date. It's a [unclear], so if you're too shy to be really at the date, you can stay at a distance with your flowers and somebody else reenacts the date for you.
Schnelle Fertigung ist ein anderes grosses Gebiet, wo Technologie und Design, so denke ich, die Welt verändern werden. Sie haben es schon oft gehört. Schnelle Fertigung ist eine Computerdatei, die direkt vom Computer an die Produktionsmaschine geschickt wird. Früher hiess das schnelles Prototyping, schnelles Modellieren. Es begann in den 80ern, aber am Anfang waren es Maschinen, die aus einem Schaumstoffblock ein überaus zerbrechliches Modell schnitten und keinen richtigen Nutzen hatten. Langsam aber sicher wurden die Materialien besser – bessere Harze. Die Techniken wurden besser – zum Schneiden kamen Stereolithographie und Laser, die alle möglichen Harze festigten, ob als Pulver oder in flüssiger Form. Und die Behälter wurden grösser, bis zu dem Punkt, dass wir nun Stühle haben können, die durch schnelle Fertigung hergestellt wurden. Heute dauert es sieben Tage, um einen Stuhl herzustellen, aber wissen Sie was? Eines Tages wird es sieben Stunden dauern. Der Traum ist, dass Sie in der Lage sein werden, von zu Hause aus Ihren Stuhl anzupassen. Wissen Sie, Firmen und Designer werden die Matrizen oder Rahmen entwerfen, die sowohl Stabilität und Marke als auch Designidentität berücksichtigt. Und dann können Sie das in den nächsten Kopierladen schicken
Rapid manufacturing is another big area in which technology and design are, I think, bound to change the world. You've heard about it before many times. Rapid manufacturing is a computer file sent directly from the computer to the manufacturing machine. It used to be called rapid prototyping, rapid modeling. It started out in the '80s, but at the beginning it was machines carving out of a foam block a model that was very, very fragile, and could not have any real use. Slowly but surely, the materials became better -- better resins. Techniques became better -- not only carving but also stereolithography and laser -- solidifying all kinds of resins, whether in powder or in liquid form. And the vats became bigger, to the point that now we can have actual chairs made by rapid manufacturing. It takes seven days today to manufacture a chair, but you know what? One day it will take seven hours. And then the dream is that you'll be able to, from home, customize your chair. You know, companies and designers will be designing the matrix or the margins that respect both solidity and brand, and design identity. And then you can send it to the Kinko's store at the corner
und dort Ihren Stuhl abholen. Die Auswirkungen sind enorm, nicht nur bezüglich der Beteiligung des endgültigen Käufers im Designprozess, es gibt auch kein Verfolgen, keine Lagerung, kein verschwendetes Material. Ich kann mir auch vorstellen, dass viele Designhersteller ihre Businesspläne umgestellen müssen. Vielleicht investieren sie Kopierläden. Eine riesige Veränderung. Hier zeige ich Ihnen ein Bild, das im Wired-Magazine war – Sie wissen schon, der Teil "Artefakte der Zukunft", den ich so liebe – das zeigt, dass man einen 3D-Drucker haben kann und seinen eigenen Basketball drucken kann. Hier Beispiele dafür, dass man Textilien bereits in 3D drucken kann, was sehr interessant ist. Das ist nur eine hübsche Note – es nennt sich langsames Prototyping. Ein Designer liess 10 000 Bienen für sich arbeiten und sie bauten diese Vase. Sie hatten eine bestimmte Form, an die sie sich halten mussten.
and go get your chair. Now, the implications of this are enormous, not only regarding the participation of the final buyer in the design process, but also no tracking, no warehousing, no wasted materials. Also, I can imagine many design manufacturers will have to retool their own business plans and maybe invest in this Kinko's store. But it really is a big change. And here I'm showing a picture that was in Wired Magazine -- you know, the Artifacts of the Future section that I love so much -- that shows you can have your desktop 3D printer and print your own basketball. But here instead are examples, you can already 3D-print textiles, which is very interesting. This is just a really nice touch -- it's called slow prototyping. It's a designer that put 10,000 bees at work and they built this vase. They had a particular shape that they had to stay in.
Kartierung und Markierung. Da die Leistungsfähigkeit von Computern sehr gross sein wird, und die Leistungsfähigkeit unseres Verstandes nicht viel grösser, stellen wir fest, dass wir so viel wie möglich markieren sollten, um unseren Weg dann zurückzuverfolgen. Wir machen dies auch, um es gemeinsam mit anderen zu nutzen. Wieder dieses Gefühl der gemeinschaftlichen Erfahrung, das heute so wichtig erscheint. Die verschiedenen Methoden zum Kartieren und Markieren sind heutzutage auch die Aufgabe von vielen Designern. Auch die Sinne – Designer und Wissenschaftler arbeiten zusammen, um das Potential unserer Sinne auszubauen, damit wir mehr erreichen. Auch Tiere haben eine Art Wahrnehmung.
Mapping and tagging. As the capacity of computers becomes really, really big, and the capacity of our mind not that much bigger, we find that we need to tag as much as we can what we do in order to then retrace our path. Also, we do it in order to share with other people. Again, this communal sense of experience that seems to be so important today. So, various ways to map and tag are also the work of many designers nowadays. Also, the senses -- designers and scientists all work on trying to expand our senses capabilities so that we can achieve more. And also animal senses in a way.
Dieses Objekt, welches viele Leute so sehr lieben, basiert eigentlich auf einem wissenschaftliches Experiment – die Tatsache, dass Bienen einen sehr ausgeprägten Geruchssinn haben, und, ähnlich wie Hunde, bestimmte Arten von Hautkrebs riechen können – Bienen können durch den Pawlowschen Reflex trainiert werden, bestimmte Arten von Krebs zu entdecken, und auch Schwangerschaften. Dieser Student am RCA hat dieses wunderschöne mundgeblasene Objekt designt, wo Bienen sich von einer Kammer zur nächsten bewegen können, falls sie diesen bestimmten Geruch erkennen. In diesem Fall zeigt es eine Schwangerschaft. Eine andere Form wird für Krebs angefertigt.
This particular object that many people love so much is actually based on kind of a scientific experiment -- the fact that bees have a very strong olfactory sense, and so -- much like dogs that can smell certain kinds of skin cancer -- bees can be trained by Pavlovian reflex to detect one type of cancer, and also pregnancy. And so this student at the RCA designed this beautiful blown-glass object where the bees move from one chamber to the other if they detect that particular smell that signifies, in this case, pregnancy. Another shape is made for cancer.
Design zum Diskutieren ist ein interessantes neues Vorhaben, dass die Designer wirklich für sich selbst geprägt haben. Manche Designer entwerfen keine Objekte, Produkte, Dinge die wir tatsächlich nutzen, sondern vielmehr entwerfen sie objektbasierte Szenarien. Die sind immer noch sehr nützlich. Sie helfen Unternehmen und Designern, über die Zukunft nachzudenken. Normalerweise gehen sie mit Videos einher. Das hier ist sehr schön. Es ist "All die Roboter" von Dunne and Raby. Das ist eine Reihe von Robotern, die versorgt werden müssen. Wir denken immer, dass Roboter sich um uns kümmern, aber stattdessen entwarfen sie Roboter, die sehr hilfebedürftig sind. Man muss einen in den Arm nehmen und ihm in die Augen schauen, für etwa fünf Minuten, erst danach tut er irgendetwas. Ein anderer wird äusserst nervös, wenn man den Raum betritt, und fängt an zu zittern, somit muss man ihn beruhigen. Das lässt uns also mehr darüber nachdenken, was Roboter für uns bedeuten. Noam Toran und "Accessoires für einsame Männer": die Idee ist, dass man, wenn man seinen Liebsten verliert oder eine schwierige Trennung durchmacht, am meisten diese störenden Dinge vermisst die man gehasst hat, als man mit der Person noch zusammen war. Somit entwarf er diese Serie von Accessoires. Dies hier nimmt einem nachts die Decke weg. Mit einem anderen spürt man den Atem im Nacken. Da ist noch eines, was Teller wirft und zerbricht. Das ist nur eine Vorstellung von dem, was man wirklich vermisst im Leben.
Design for Debate is a very interesting new endeavor that designers have really shaped for themselves. Some designers don't design objects, products, things that we're going to actually use, but rather, they design scenarios that are object-based. They're still very useful. They help companies and other designers think better about the future. And usually they are accompanied by videos. This is quite beautiful. It's Dunne and Raby, "All the Robots." Those are a series of robots that are meant to be taken care of. We always think that robots will take care of us, and instead they designed these robots that are very, very needy. You need to take one in your arms and look at it in the eyes for about five minutes before it does something. Another one gets really, really nervous if you get in to the room, and starts shaking, so you have to calm it down. So it's really a way to make us think more about what robots mean to us. Noam Toran and "Accessories for Lonely Men": the idea is that when you lose your loved one or you go through a bad breakup, what you miss the most are those annoying things that you used to hate when you were with the other person. So he designed all these series of accessories. This one is something that takes away the sheets from you at night. Then there's another one that breathes on your neck. There's another one that throws plates and breaks them. So it's just this idea of what we really miss in life.
Elio Caccavale: Er griff die Idee von diesen Puppen, die Leukämie erklären, auf. Er arbeitet an Puppen, die Xenotransplantation erklären, und auch das Spinnen-Gen in der Ziege, von vor ein paar Jahren. Für die Ausstellung arbeitet er an einer ganzen Reihe von Puppen, die Kindern erklären, wo heute die Babies herkommen. Weil es nicht mehr Mama, Papa, Blumen und Bienen sind und dann gibt es ein Baby. Nein, es gibt zwei Mütter, drei Väter in-vitro – die ganze Vorstellung, wie Babies heute entstehen, hat sich verändert. Da ist eine Reihe von Puppen, an denen er gerade arbeitet.
Elio Caccavale: he took the idea of those dolls that explain leukemia. He's working on dolls that explain xenotransplantation, and also the spider gene into the goat, from a few years ago. He's working for the exhibition on a whole series of dolls that explain to children where babies come from today. Because it's not anymore Mom, Dad, the flowers and the bees, and then there's the baby. No, it can be two moms, three dads, in-vitro -- there's the whole idea of how babies can be made today that has changed. So it's a series of dolls that he's working on right now.
Eines der schönsten Dinge ist, dass Designer wirklich am Leben arbeiten, auch wenn sie die Technologie mit einbeziehen. Viele Designer haben in letzter Zeit an der Idee von Tod und Trauer gearbeitet, und was wir mit den neuen Technologien machen können. Oder wie wir uns bezüglich der neuen Technologien verhalten sollten. Diese drei Objekte da drüben sind Festplatten mit einer Bluetooth-Verbindung. Aber sie sind in Wirklichkeit sehr, sehr schön geformte Artefakte, die den gesamten Desktop und Computerspeicher enthalten von jemanden, der verstorben ist. Anstatt also nur ein Bild zu haben, kann man dieses Objekt neben den Computer stellen und plötzlich werden, Gertrudes ganzes Leben und alle ihre Dateien und ihr Addressbuch lebendig.
One of the most beautiful things is that designers really work on life, even though they take technology into account. And many designers have been working recently on the idea of death and mourning, and what we can do about it today with new technologies. Or how we should behave about it with new technologies. These three objects over there are hard drives with a Bluetooth connection. But they're in reality very, very beautiful sculpted artifacts that contain the whole desktop and computer memory of somebody who passed away. So instead of having only the pictures, you will be able to put this object next to the computer and all of a sudden have, you know, Gertrude's whole life and all of her files and her address book come alive.
Und das ist noch besser. Das ist Auger-Loizeau, "AfterLife." Manche Leute glauben nicht an das Leben nach dem Tod. Um ihnen was Greifbares zu geben, das zeigt, dass es etwas nach dem Tod gibt, nimmt man die Magensäfte von Verstorbenen und konzentriert sie, und füllt sie in eine Batterie um sie dazu zu nutzen, Taschenlampen mit Strom zu versorgen. Das geht auch mit Sexspielzeug. Erstaunlich wie einen diese Dinge zum Lächeln bringen, zum Lachen bringen, manchmal zum Weinen bringen. Ich hoffe, dass diese besondere Ausstellung es ermöglicht aufzuzeichnen, wohin sich Design entwickelt – was immer ein paar Jahre im Voraus zeigt, wohin die Welt geht. Vielen Dank!
And this is even better. This is Auger-Loizeau, "AfterLife." It's the idea that some people don't believe in an afterlife. So to give them something tangible that shows that there is something after death, they take the gastric juices of people who passed away and concentrate them, and put them into a battery that can actually be used to power flashlights. They also go -- you know, sex toys, whatever. It's quite amazing how these things can make you smile, can make you laugh, can make you cry sometimes. But I'm hoping that this particular exhibition will be able to trace a new portrait of where design is going -- which is always, hopefully, a portrait a few years in advance of where the world is going. Thank you very much.