Ich möchte mit Ihnen über die wirtschaftliche Unsichtbarkeit der Natur sprechen. Die schlechte Nachricht ist: Die Kostenstelle von Mutter Natur funktioniert noch nicht, die Rechnungen werden also nicht ausgestellt. Gegen dieses Problem müssen wir etwas tun. Ich begann mein Berufsleben als Börsenprofi und habe auch weiterhin Interesse daran, doch aktuell beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem Wert, der den Menschen durch die Natur zugute kommt, der aber auf dem Markt nicht berechnet wird.
I'm here to talk to you about the economic invisibility of nature. The bad news is that mother nature's back office isn't working yet, so those invoices don't get issued. But we need to do something about this problem. I began my life as a markets professional and continued to take an interest, but most of my recent effort has been looking at the value of what comes to human beings from nature, and which doesn't get priced by the markets.
Ein Projekt namens TEEB wurde 2007 begonnen, von einer Gruppe von Umweltministern der "G8+5" - Länder. Ihr grundlegender Antrieb war eine ernste Bewertung von Lord Stern. Sie stellten sich die Frage: Wenn Ökonomen so überzeugend für frühe Aktionen gegen den Klimawandel werben konnten, warum dann nicht auch für den Naturschutz? Warum kann man einen ähnlichen Fall nicht auch für die Natur durchziehen? Und die Antwort ist: Doch, man kann. Doch so einfach war es nicht. Die Artenvielfalt, unsere Lebensgrundlage, ist kein Gas. Sie existiert in vielen Ebenen, Ökosystemen, Arten und Genen über viele Skalen – international, national, lokal, Gemeinschaft – und um für die Natur das zu tun was Lord Stern und sein Team für das Klima getan haben, ist nicht einfach.
A project called TEEB was started in 2007, and it was launched by a group of environment ministers of the G8+5. And their basic inspiration was a stern review of Lord Stern. They asked themselves a question: If economics could make such a convincing case for early action on climate change, well why can't the same be done for conservation? Why can't an equivalent case be made for nature? And the answer is: Yeah, it can. But it's not that straightforward. Biodiversity, the living fabric of this planet, is not a gas. It exists in many layers, ecosystems, species and genes across many scales -- international, national, local, community -- and doing for nature what Lord Stern and his team did for nature is not that easy.
Und doch gingen wir es an. Wir begannen das Projekt mit einem Zwischenbericht, der einfach viele Informationen zusammenfasste, die über dieses Thema gesammelt worden waren, von vielen, vielen Forschern. Und unter unseren gesammelten Ergebnissen war die erstaunliche Enthüllung, dass wir faktisch natürliches Kapital verlieren - die Leistungen, die uns von der Natur zufließen. Wir verloren sie in außergewöhnlichem Maße – genau genommen 2 bis 4 Billionen Dollar an natürlichem Kapital. Das kam 2008 heraus, zur selben Zeit, als die Bankenkrise uns zeigte, dass wir Finanzkapital im Wert von 2,5 Billionen Dollar verloren hatten. Das war also vergleichbar im Ausmaß dieses Verlustes. Seitdem präsentieren wir für die internationale Gemeinschaft, für Regierungen, für lokale Regierungen, für Unternehmen und für Menschen, für Sie und mich, eine Menge Berichte, die letztes Jahr vor der UN vorgestellt wurden, die die wirtschaftliche Unsichtbarkeit der Natur thematisieren und beschreiben, was man dagegen tun kann.
And yet, we began. We began the project with an interim report, which quickly pulled together a lot of information that had been collected on the subject by many, many researchers. And amongst our compiled results was the startling revelation that, in fact, we were losing natural capital -- the benefits that flow from nature to us. We were losing it at an extraordinary rate -- in fact, of the order of two to four trillion dollars-worth of natural capital. This came out in 2008, which was, of course, around the time that the banking crisis had shown that we had lost financial capital of the order of two and a half trillion dollars. So this was comparable in size to that kind of loss. We then have gone on since to present for [the] international community, for governments, for local governments and for business and for people, for you and me, a whole slew of reports, which were presented at the U.N. last year, which address the economic invisibility of nature and describe what can be done to solve it.
Worum geht es? Ein Bild, das Ihnen vertraut ist - der Amazonas-Regenwald. Ein riesiger Kohlenstoffspeicher, ein beeindruckender Ort der Artenvielfalt. Was viele aber nicht wirklich wissen: Er ist auch eine Regenfabrik. Wenn nämlich die nordöstlichen Passatwinde das Amazonasgebiet überqueren, nehmen sie Wasserdampf auf. Etwa 20 Milliarden Tonnen Wasserdampf pro Tag werden vom Nordostpassat aufgenommen und fallen schließlich als Regen über der La Plata-Tiefebene. Dieser Regenzyklus, diese Regenfabrik, versorgt gewissermaßen die Landwirtschaft in Südamerika mit 240 Milliarden Dollar pro Jahr. Aber die Frage kommt auf: Gut, aber wie viel zahlen Uruguay, Paraguay, Argentinien und natürlich der brasilianische Bundesstaat Mato Grosso für diesen fundamentalen Beitrag zu deren Wirtschaft an den Bundesstaat Amazonas, der den Regen produziert? Die Antwort ist: nichts, genau null. Das ist die ökonomische Unsichtbarkeit der Natur. Das kann nicht so weiter gehen, denn ökonomische Anreiz- und Abschreckungsmaßnahmen sind sehr kraftvoll. Wirtschaft ist zur Währung der Politik geworden. Und wenn wir diese Unsichtbarkeit nicht angehen, werden wir die Ergebnisse bekommen, die wir sehen: allmähliche Landdegradation und Verlust dieses wertvollen natürlichen Kapitals.
What is this about? A picture that you're familiar with -- the Amazon rainforests. It's a massive store of carbon, it's an amazing store of biodiversity, but what people don't really know is this also is a rain factory. Because the northeastern trade winds, as they go over the Amazonas, effectively gather the water vapor. Something like 20 billion tons per day of water vapor is sucked up by the northeastern trade winds, and eventually precipitates in the form of rain across the La Plata Basin. This rainfall cycle, this rainfall factory, effectively feeds an agricultural economy of the order of 240 billion dollars-worth in Latin America. But the question arises: Okay, so how much do Uruguay, Paraguay, Argentina and indeed the state of Mato Grosso in Brazil pay for that vital input to that economy to the state of Amazonas, which produces that rainfall? And the answer is zilch, exactly zero. That's the economic invisibility of nature. That can't keep going on, because economic incentives and disincentives are very powerful. Economics has become the currency of policy. And unless we address this invisibility, we are going to get the results that we are seeing, which is a gradual degradation and loss of this valuable natural asset.
Es geht nicht nur um den Amazonas, oder Regenwälder allgemein. Egal, auf welcher Ebene Sie es betrachten, ob auf der Ökosystemebene, der Artenebene, der genetischen Ebene, wir sehen dasselbe Problem wieder und wieder. Regenzyklus und Wasserregulierung durch den Regenwald auf der Ökosystemebene. Auf der Artenebene schätzen wir, dass insektenbasierte Bestäubung – also Bienen, die Obst bestäuben und so weiter – einen Wert von etwa 190 Milliarden Dollar hat. Das sind etwa acht Prozent des weltweiten Ertrags durch Landwirtschaft. Das erscheint auf keiner Rechnung. Hat Ihnen eine Biene schon mal eine Rechnung ausgestellt? Wo wir dabei sind, wenn Sie auf die genetische Ebene schauen, 60 Prozent aller Heilmittel, die wir kennen, wurden zuerst als Moleküle im Regenwald oder einem Riff gefunden. Und wieder: Das Meiste davon wird nicht bezahlt.
It's not just about the Amazonas, or indeed about rainforests. No matter what level you look at, whether it's at the ecosystem level or at the species level or at the genetic level, we see the same problem again and again. So rainfall cycle and water regulation by rainforests at an ecosystem level. At the species level, it's been estimated that insect-based pollination, bees pollinating fruit and so on, is something like 190 billion dollars-worth. That's something like eight percent of the total agricultural output globally. It completely passes below the radar screen. But when did a bee actually ever give you an invoice? Or for that matter, if you look at the genetic level, 60 percent of medicines were prospected, were found first as molecules in a rainforest or a reef. Once again, most of that doesn't get paid.
Das bringt mich zu einem anderen Aspekt: Wem sollten wir das bezahlen? Dieses genetische Material gehört wahrscheinlich, wenn überhaupt, einer lokalen Gemeinschaft armer Menschen, die ihr Wissen, das den Wissenschaftlern half, das Molekül für die Medizin zu finden, mit ihnen teilten. Sie waren diejenigen, die nicht bezahlt wurden. Wenn Sie auf die Ebene der Arten schauen, Sie haben ja schon von den Fischen gehört. Heutzutage ist die Ausbeutung der Fischgründe im Ozean so deutlich, es beeinflusst tatsächlich die Möglichkeit der Armen, der traditionellen Fischer, und derjenigen, die für ihr eigenes Auskommen und für die Ernährung ihrer Familien fischen. Etwa eine Milliarde Menschen sind vom Fisch abhängig, von der Fischmenge in den Ozeanen. Eine Milliarde Menschen sind von Fisch abhängig, als Hauptquelle für tierisches Eiweiß. Und bei dem Ausmaß, in dem wir Fisch verlieren, ist es ein menschliches Problem enormen Ausmaßes, ein gesundheitliches Problem, wie wir es noch nie gesehen haben. Und schließlich, die Ökosystemebene, egal ob Hochwasserschutz oder Dürreschutz, beides durch Wälder, oder die Möglichkeit für arme Bauern, rauszugehen und Laubstreu für ihr Rind und ihre Ziegen zu sammeln, oder ob es die Möglichkeit für ihre Frauen ist, im Wald Brennholz zu sammeln, es sind tatsächlich die Armen, die auf die Dienste dieser Ökosysteme angewiesen sind.
And that brings me to another aspect of this, which is, to whom should this get paid? That genetic material probably belonged, if it could belong to anyone, to a local community of poor people who parted with the knowledge that helped the researchers to find the molecule, which then became the medicine. They were the ones that didn't get paid. And if you look at the species level, you saw about fish. Today, the depletion of ocean fisheries is so significant that effectively it is effecting the ability of the poor, the artisanal fisher folk and those who fish for their own livelihoods, to feed their families. Something like a billion people depend on fish, the quantity of fish in the oceans. A billion people depend on fish for their main source for animal protein. And at this rate at which we are losing fish, it is a human problem of enormous dimensions, a health problem of a kind we haven't seen before. And finally, at the ecosystem level, whether it's flood prevention or drought control provided by the forests, or whether it is the ability of poor farmers to go out and gather leaf litter for their cattle and goats, or whether it's the ability of their wives to go and collect fuel wood from the forest, it is actually the poor who depend most on these ecosystem services.
Wir haben in unserer Studie abgeschätzt, dass für Länder wie Brasilien, Indien und Indonesien, obwohl diese "Leistungen" des Ökosystems – also die Nutzen, die die Menschen von der Natur frei bekommen – in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt nicht sehr groß sind – zwei, vier, acht, zehn, fünfzehn Prozent – aber berechnen wir, wie viel sie in jenen Ländern für die Armen bedeuten, dann liegt die Antwort eher bei 45 Prozent, 75 Prozent, 90 Prozent. Das ist der Unterschied. Denn das sind wichtige Erträge für die Armen. Und man kann kein ordentliches Entwicklungsmodell erstellen, wenn man gleichzeitig zulässt, dass genau der Bestand, der wichtigste Bestand, den man als Entwicklungsgrundlage braucht, und der die ökologische Infrastruktur bildet, zerstört oder abgebaut wird.
We did estimates in our study that for countries like Brazil, India and Indonesia, even though ecosystem services -- these benefits that flow from nature to humanity for free -- they're not very big in percentage terms of GDP -- two, four, eight, 10, 15 percent -- but in these countries, if we measure how much they're worth to the poor, the answers are more like 45 percent, 75 percent, 90 percent. That's the difference. Because these are important benefits for the poor. And you can't really have a proper model for development if at the same time you're destroying or allowing the degradation of the very asset, the most important asset, which is your development asset, that is ecological infrastructure.
Wie schlimm kann es werden? Hier ist eine Abbildung des sogenannten durchschnittlichen Artenreichtums. Sie zeigt im Grunde genommen, wie viele Tiger, Kröten, Zecken oder was auch immer im Durchschnitt an Biomasse verschiedener Arten vorhanden sind. Das Grün stellt den Anteil dar. Bei Grün liegt er um die 80 oder 100 Prozent. Gelb heißt, der Anteil liegt um die 40 bis 60 Prozent. Er stellt quasi den prozentualen Anteil des Originalzustandes der vorindustriellen Zeit dar, 1750.
How bad can things get? Well here a picture of something called the mean species abundance. It's basically a measure of how many tigers, toads, ticks or whatever on average of biomass of various species are around. The green represents the percentage. If you start green, it's like 80 to 100 percent. If it's yellow, it's 40 to 60 percent. And these are percentages versus the original state, so to speak, the pre-industrial era, 1750.
Jetzt zeige ich Ihnen was sich wie ändert, wenn wir weitermachen wie bisher. Achten Sie auf die Änderung der Farben in Indien, China, Europa, das Afrika südlich der Sahara, wenn wir so weitermachen und globale Biomasse vernichten in einem Ausmaß, das für unseren Lebensraum nicht mehr nachhaltig ist. Schauen Sie noch einmal. Die einzigen Ort, die grün bleiben - und das ist keine gute Nachricht - sind, genau genommen, Ort wie die Wüste Gobi, die Tundra und die Sahara. Das hilft aber nicht, denn dort gab es schon ursprünglich nur sehr wenige Arten und Biomasse. Das ist die Herausforderung. Der Grund, warum das passiert, lässt sich meiner Ansicht nach auf ein Grundproblem reduzieren: unsere Unfähigkeit, den Unterschied zwischen öffentlichen Leistungen und privaten Gewinnen zu verstehen. Wir neigen ständig dazu, öffentlichen Wohlstand zu ignorieren, einfach weil es öffentlicher Wohlstand ist, es ist ein öffentliches Gut.
Now I'm going to show you how business as usual will affect this. And just watch the change in colors in India, China, Europe, sub-Saharan Africa as we move on and consume global biomass at a rate which is actually not going to be able to sustain us. See that again. The only places that remain green -- and that's not good news -- is, in fact, places like the Gobi Desert, like the tundra and like the Sahara. But that doesn't help because there were very few species and volume of biomass there in the first place. This is the challenge. The reason this is happening boils down, in my mind, to one basic problem, which is our inability to perceive the difference between public benefits and private profits. We tend to constantly ignore public wealth simply because it is in the common wealth, it's common goods.
Hier ist ein Beispiel aus Thailand. Wir fanden heraus, dass der Wert einer Mangrove über einen Messzeitraum von neun Jahren auf etwa 600 Dollar beziffert wurde. Da ihr Wert als Shrimp-Farm eher im Bereich von 9600 Dollar liegt, gibt es einen stetigen Trend, die Mangroven zu dezimieren, und in Shrimp-Farmen umzuwandeln. Betrachtet man sich diese Gewinne genauer, sieht man, dass fast 8.000 dieser Dollar in Wirklichkeit Subventionen sind. Man vergleicht also die zwei Seiten einer Münze und stellt fest, das Verhältnis ist eher 1.200 zu 600. Das ist nicht schwer.
And here's an example from Thailand where we found that, because the value of a mangrove is not that much -- it's about $600 over the life of nine years that this has been measured -- compared to its value as a shrimp farm, which is more like $9,600, there has been a gradual trend to deplete the mangroves and convert them to shrimp farms. But of course, if you look at exactly what those profits are, almost 8,000 of those dollars are, in fact, subsidies. So you compare the two sides of the coin and you find that it's more like 1,200 to 600. That's not that hard.
Beginnt man dann aber nachzurechnen, wie viel es kosten würde, das Land dieser Shrimp-Farmen wieder einem produktiven Nutzen zuzuführen. Haben Salzablagerungen und chemische Ablagerungen erst einmal ihre Wirkung gezeigt, ist die Antwort eher 12.000 Dollar an Kosten. Und wenn Sie den Nutzen der Mangroven im Hinblick auf Sturmschutz und Wirbelsturmschutz betrachtet, und im Hinblick auf die Fischerei, die Fischzucht, die Fisch für die Armen bietet, dann liegt diese Antwort eher bei 11.000 Dollar. Jetzt schauen Sie es sich aus dieser anderen Sicht an. Aus der Sicht des öffentlichen Wohlstands, verglichen mit der Sicht der privaten Gewinne, bekommen Sie eine komplett andere Antwort, nämlich, dass Artenschutz mehr Sinn ergibt, als Zerstörung.
But on the other hand, if you start measuring, how much would it actually cost to restore the land of the shrimp farm back to productive use? Once salt deposition and chemical deposition has had its effects, that answer is more like $12,000 of cost. And if you see the benefits of the mangrove in terms of the storm protection and cyclone protection that you get and in terms of the fisheries, the fish nurseries, that provide fish for the poor, that answer is more like $11,000. So now look at the different lens. If you look at the lens of public wealth as against the lens of private profits, you get a completely different answer, which is clearly conservation makes more sense, and not destruction.
Ist das nur eine Geschichte aus Süd-Thailand? Sorry, das ist eine globale Geschichte. Hier ist dieselbe Berechnung noch einmal von neulich, – okay, mit neulich meine ich, über die letzten 10 Jahre – von einer Vereinigung mit dem Namen TRUCOST. Für die Top-3000-Unternehmen berechneten sie die externen Effekte. Mit anderen Worten: Was kostet es, so weiterzumachen wie bisher? Es sind keine illegalen Sachen, sondern der normale Betrieb, der klimaverändernde Emissionen mit wirtschaftlichen Folgekosten verursacht. Schadstoffe werden freigesetzt, die wirtschaftliche Kosten haben, Gesundheitskosten und so weiter. Trinkwasserverbrauch. Wenn Sie nach Wasser bohren, um in der Nähe eines Bauerndorfs Cola herzustellen ist das nichts Illegales, doch es verursacht der Gemeinde Kosten.
So is this just a story from South Thailand? Sorry, this is a global story. And here's what the same calculation looks like, which was done recently -- well I say recently, over the last 10 years -- by a group called TRUCOST. And they calculated for the top 3,000 corporations, what are the externalities? In other words, what are the costs of doing business as usual? This is not illegal stuff, this is basically business as usual, which causes climate-changing emissions, which have an economic cost. It causes pollutants being issued, which have an economic cost, health cost and so on. Use of freshwater. If you drill water to make coke near a village farm, that's not illegal, but yes, it costs the community.
Können wir das stoppen, und wie? Meiner Ansicht nach sollten wir zuerst natürliches Kapital neu organisieren. Die lebendige Welt ist natürliches Kapital, das müssen wir anerkennen und in unser System aufnehmen. Wenn wir das Bruttoinlandsprodukt als Maß für die Wirtschaftsleistung eines Landes berechnen, ist unser größter Wertposten auf Landesebene nicht einbezogen. Wenn wir Unternehmensleistungen berechnen, berücksichtigen wir nicht unsere Auswirkungen auf die Natur. und was unser Geschäft die Gesellschaft kostet. Das muss aufhören. Genau genommen hat das mein Interesse an dieser Phase geweckt. Vor langer Zeit begann ich das "Projekt zur grünen Buchführung". Das war in den frühen 2000ern, als Indien übereifrig sein BIP-Wachstum antreiben wollte – als Mittel zum Aufschwung – nach China mit seinem rasanten Wachstum von 8, 9, 10 Prozent schaute und sich fragte: Warum können wir das nicht auch? Ein paar Freunde von mir und ich entschieden, das ergibt keinen Sinn. Das wird die Gesellschaft mehr kosten und ihr höhere Verluste bringen. Also entschieden wir uns, eine gewaltige Berechnung zu starten und begannen, grüne Konten für Indien und seine Bundesstaaten anzulegen. So begann mein Interesse daran und ich brachte mich im TEEB-Projekt ein. Die Berechnung auf nationalem Level ist eine Sache, und sie hatte begonnen. Die Weltbank erkannte dies an und startete ein Projekt namens WAVES – Vermögensbuchhaltung und Bewertung von Ökosystem-Leistungen
Can we stop this, and how? I think the first point to make is that we need to recognize natural capital. Basically the stuff of life is natural capital, and we need to recognize and build that into our systems. When we measure GDP as a measure of economic performance at the national level, we don't include our biggest asset at the country level. When we measure corporate performances, we don't include our impacts on nature and what our business costs society. That has to stop. In fact, this was what really inspired my interest in this phase. I began a project way back called the Green Accounting Project. That was in the early 2000s when India was going gung-ho about GDP growth as the means forward -- looking at China with its stellar growths of eight, nine, 10 percent and wondering, why can we do the same? And a few friends of mine and I decided this doesn't make sense. This is going to create more cost to society and more losses. So we decided to do a massive set of calculations and started producing green accounts for India and its states. That's how my interests began and went to the TEEB project. Calculating this at the national level is one thing, and it has begun. And the World Bank has acknowledged this and they've started a project called WAVES -- Wealth Accounting and Valuation of Ecosystem Services.
Aber die Berechnung dessen auf der nächsten Stufe, das heißt auf der Stufe der Wirtschaftssektoren, ist wichtig. Und genau das haben wir mit TEEB getan. Wir haben das für einen sehr schwierigen Fall getan, nämlich die Entwaldung in China. Das ist wichtig, denn 1997 war der Gelbe Fluss neun Monate lang ausgetrocknet, was zu großen Ertragseinbußen in der Landwirtschaft führte, aber auch zu Schmerz und Verlust für die Gesellschaft. Nur ein Jahr später trat der Yangtse über die Ufer, was etwa 5.500 Menschenleben kostete. Das machte deutlich, dass es ein Problem mit der Entwaldung gab. Sie war im Wesentlichen durch die Bauindustrie verursacht.
But calculating this at the next level, that means at the business sector level, is important. And actually we've done this with the TEEB project. We've done this for a very difficult case, which was for deforestation in China. This is important, because in China in 1997, the Yellow River actually went dry for nine months causing severe loss of agriculture output and pain and loss to society. Just a year later the Yangtze flooded, causing something like 5,500 deaths. So clearly there was a problem with deforestation. It was associated largely with the construction industry.
Die chinesische Regierung antwortete mit Verstand und verbot die Rodungen. Blicken wir auf die letzten 40 Jahre zurück. Hätten wir all diese Kosten mit einberechnet – die Kosten für den Verlust von Mutterboden, die Kosten für den Verlust von Wasserstraßen, die verlorene Produktivität, den Verlust für lokale Gemeinden als Ergebnis all dieser Faktoren, Wüstenausdehnung und so weiter – dann wären die Kosten fast doppelt so hoch gewesen als der Marktpreis des Holzes. Also hätte der Holzpreis auf dem Markt in Peking dreimal so hoch sein müssen, um die wahren Kosten und Belastungen für die chinesische Gesellschaft zu reflektieren. Hinterher ist man natürlich klüger.
And the Chinese government responded sensibly and placed a ban on felling. A retrospective on 40 years shows that if we had accounted for these costs -- the cost of loss of topsoil, the cost of loss of waterways, the lost productivity, the loss to local communities as a result of all these factors, desertification and so on -- those costs are almost twice as much as the market price of timber. So in fact, the price of timber in the Beijing marketplace ought to have been three-times what it was had it reflected the true pain and the costs to the society within China. Of course, after the event one can be wise.
Eine Lösung dafür ist, es auf Grundlage eines Unternehmen zu tun, den Ausbau der Führungsrolle vorzunehmen, und zwar für so viele wichtige Sektoren, die Kosten verursachen, und die Antworten offenzulegen. Jemand fragte mich: "Wer ist besser oder schlechter: Unilever oder P&G, bezogen auf deren Belastungen für den indonesischen Regenwald?" Ich wusste keine Antwort, denn keiner dieser Konzerne, gleich wie gut und professionell sie sind, berechnen ihre externen Auswirkungen.
The way to do this is to do it on a company basis, to take leadership forward, and to do it for as many important sectors which have a cost, and to disclose these answers. Someone once asked me, "Who is better or worse, is it Unilever or is it P&G when it comes to their impact on rainforests in Indonesia?" And I couldn't answer because neither of these companies, good though they are and professional though they are, do not calculate or disclose their externalities.
Schauen wir aber auf Konzerne wie PUMA: Jochen Zeitz, der Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende, forderte mich einmal auf einer Feier heraus als er sagte, er werde mein Projekt umsetzen, bevor ich damit fertig bin. Letztendlich war es glaube ich zur selben Zeit, auf jeden Fall hat er es getan. Einfach gesagt, er hat diese Kosten für PUMA berechnet. PUMA hat 2,7 Milliarden Dollar Umsatz, 300 Millionen Dollar Gewinn, 200 Millionen Dollar nach Steuer, 94 Millionen Dollar an externen Effekten, Geschäftskosten. Das versetzt sie in keine glückliche Lage, doch sie haben das Vertrauen und den Mut, vorzutreten und zu sagen: "Das haben wir berechnet. Wir haben es berechnet, weil wir wissen, dass wir nichts managen können, was wir nicht beziffern."
But if we look at companies like PUMA -- Jochen Zeitz, their CEO and chairman, once challenged me at a function, saying that he's going to implement my project before I finish it. Well I think we kind of did it at the same time, but he's done it. He's basically worked the cost to PUMA. PUMA has 2.7 billion dollars of turnover, 300 million dollars of profits, 200 million dollars after tax, 94 million dollars of externalities, cost to business. Now that's not a happy situation for them, but they have the confidence and the courage to come forward and say, "Here's what we are measuring. We are measuring it because we know that you cannot manage what you do not measure."
Das ist, denke ich, ein Beispiel für uns, und etwas, das uns Trost geben kann. Wenn mehr Unternehmen das täten, und mehr Bereiche das als Bereich übernähmen, könnte man Analysten, Wirtschaftsanalysten, haben, und Menschen wie wir, Konsumenten und NROs, könnten die soziale Leistung von Unternehmen betrachten und vergleichen. Heute können wir das noch nicht, aber ein Anfang ist gemacht. Das ist möglich. Ich freue mich, dass das Institut für Wirtschaftsprüfer im Vereinigten Königreich dafür bereits eine Vereinigung gebildet hat, eine internationale Vereinigung.
That's an example, I think, for us to look at and for us to draw comfort from. If more companies did this, and if more sectors engaged this as sectors, you could have analysts, business analysts, and you could have people like us and consumers and NGOs actually look and compare the social performance of companies. Today we can't yet do that, but I think the path is laid out. This can be done. And I'm delighted that the Institute of Chartered Accountants in the U.K. has already set up a coalition to do this, an international coalition.
Die andere, aus meiner Sicht beste Lösung ist die Schaffung von grünen Kohlenstoffmärkten. Übrigens, das sind meine Favoriten - die Berechnung externer Effekte und grüne Kohlenstoffmärkte. TEEB hat über ein Dutzend unterschiedlicher Lösungsgruppen unter anderem die Evaluation von Schutzgebieten und Zahlungen für Ökosystemdienste, Öko-Zertifizierung und so weiter, doch das sind die Favoriten. Was ist grüner Kohlenstoff? Heute existiert im Grunde genommen ein brauner Kohlenstoffmarkt. Es geht um Energieemissionen Das EU-Emissionshandelssystem ist der Haupthandelsplatz. Sie macht sich aber nicht besonders gut. Es gibt eine Überemission. Ein bisschen wie Inflatio –: man gibt zu viel Währung frei, und erhält, was man sieht: sinkende Preise. Aber dabei geht es nur um Energie und Industrie.
The other favorite, if you like, solution for me is the creation of green carbon markets. And by the way, these are my favorites -- externalities calculation and green carbon markets. TEEB has more than a dozen separate groups of solutions including protected area evaluation and payments for ecosystem services and eco-certification and you name it, but these are the favorites. What's green carbon? Today what we have is basically a brown carbon marketplace. It's about energy emissions. The European Union ETS is the main marketplace. It's not doing too well. We've over-issued. A bit like inflation: you over-issue currency, you get what you see, declining prices. But that's all about energy and industry.
Aber hier fehlen die anderen Emissionen, wie schwarzer Kohlenstoff, Ruß. Was auch fehlt, ist blauer Kohlenstoff - übrigens der größte Kohlenstoffspeicher – mehr als 55 Prozent. Glücklicherweise ist der Fluss, der Emissionsfluss von den Ozeanen in die Atmosphäre und zurück in etwa ausgeglichen. Genau genommen, das, was absorbiert wird sind etwa 25 Prozent aller unserer Emissionen, was dann zu Versauerung oder niedrigerer Basizität der Ozeane führt. Mehr dazu in einer Minute.
But what we're missing is also some other emissions like black carbon, that is soot. What we're also missing is blue carbon, which, by the way, is the largest store of carbon -- more than 55 percent. Thankfully, the flux, in other words, the flow of emissions from the ocean to the atmosphere and vice versa, is more or less balanced. In fact, what's being absorbed is something like 25 percent of our emissions, which then leads to acidification or lower alkalinity in oceans. More of that in a minute.
Und schließlich, die Abholzung, und der Ausstoß von Methan durch die Landwirtschaft. Grüner Kohlenstoff, also die Emissionen durch Abholzung und Landwirtschaft, und blauer Kohlenstoff bilden zusammen 25 Prozent unserer Emissionen. Wir haben die Mittel schon in unseren Händen, durch eine Struktur, einen Mechanismus namens REDD Plus – ein Modell zur Emissionsreduzierung, die durch Abholzung und zerstörerischer Waldnutzung verursacht werden. Norwegen hat bereits eine Milliarde Dollar jeweils für Indonesien und Brasilien zur Verfügung gestellt um das REDD Plus-Modell einzuführen. Es gibt also eine Vorwärtsbewegung. Doch wichtig ist, noch viel mehr zu tun als das.
And finally, there's deforestation, and there's emission of methane from agriculture. Green carbon, which is the deforestation and agricultural emissions, and blue carbon together comprise 25 percent of our emissions. We have the means already in our hands, through a structure, through a mechanism, called REDD Plus -- a scheme for the reduced emissions from deforestation and forest degradation. And already Norway has contributed a billion dollars each towards Indonesia and Brazil to implement this Red Plus scheme. So we actually have some movement forward. But the thing is to do a lot more of that.
Wird das die Lösung sein? Wird die Wirtschaft alles lösen? Ich fürchte nicht. Es gibt ein Gebiet in den Ozeanen, Korallenriffe. Wie Sie sehen können, existieren sie überall auf dem Globus, von Mikronesien über Indonesien, Malaysia, Indien, Madagaskar bis zur Westkaribik. Diese roten Punkte, die roten Gebiete, liefern Nahrung und Lebensgrundlage für mehr als eine halbe Milliarde Menschen. Also fast ein Achtel der Menschheit. Und das Traurige daran ist, wenn diese Korallenriffe verschwinden – und Forscher sagen uns, dass Kohlenstoffwerte über 350 ppm in der Atmosphäre das Überleben dieser Riffe gefährden – riskieren wir nicht nur die Ausrottung der gesamte Korallenspezies, der Warmwasserkorallen, riskieren wir nicht nur ein Viertel aller Fischarten in den Ozeanen, wir riskieren das Leben und die Lebensgrundlage von mehr als 500 Millionen Menschen die in den Entwicklungsländern auf der ganzen Welt leben.
Will this solve the problem? Will economics solve everything? Well I'm afraid not. There is an area that is the oceans, coral reefs. As you can see, they cut across the entire globe all the way from Micronesia across Indonesia, Malaysia, India, Madagascar and to the West of the Caribbean. These red dots, these red areas, basically provide the food and livelihood for more than half a billion people. So that's almost an eighth of society. And the sad thing is that, as these coral reefs are lost -- and scientists tell us that any level of carbon dioxide in the atmosphere above 350 parts per million is too dangerous for the survival of these reefs -- we are not only risking the extinction of the entire coral species, the warm water corals, we're not only risking a fourth of all fish species which are in the oceans, but we are risking the very lives and livelihoods of more than 500 million people who live in the developing world in poor countries.
Also, durch die Zielsetzung von 450 ppm und die Wahl von 2°C bei den Klimaverhandlungen, haben wir eine ethische Entscheidung getroffen. Genau genommen haben wir so etwas wie eine ethische Wahl in der Gesellschaft getroffen, keine Korallenriffe zu haben. Was ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte, ist, dass wir dies wohl getan haben. Lassen Sie uns darüber nachdenken, was das bedeutet, doch bitte, wir sollten so nicht weitermachen. Denn Mutter Natur besitzt nur ein gewisses Maß an ökologischer Infrastruktur, nur ein gewisses Maß natürliches Kapital. Ich glaube nicht, dass wir uns viele dieser ethischen Entscheidungen leisten können.
So in selecting targets of 450 parts per million and selecting two degrees at the climate negotiations, what we have done is we've made an ethical choice. We've actually kind of made an ethical choice in society to not have coral reefs. Well what I will say to you in parting is that we may have done that. Let's think about it and what it means, but please, let's not do more of that. Because mother nature only has that much in ecological infrastructure and that much natural capital. I don't think we can afford too much of such ethical choices.
Danke.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)