Ich habe gerade etwas getan, was ich noch nie zuvor getan habe. Ich verbrachte ein Woche auf einem Forschungsschiff auf dem Meer. Nun bin ich keine Wissenschaftlerin, aber ich begleitete ein herausragendes Team von Wissenschaftler/inne/n von der Universität von Süd-Florida, das die Ausbreitung von BPs Öl im Golf von Mexiko verfolgte. Dies ist übrigens das Boot, auf dem wir waren. Die Wissenschaftler/innen, die ich begleitete, untersuchten nicht die Auswirkungen des Öls und des Detergens auf die großen Dinge -- auf die Vögel, die Schildkröten, die Delphine, das aufregende Zeug. Sie schauten auf die richtig kleinen Dinge, die von den etwas weniger kleinen Dingen gefressen werden, die schließlich von den größeren Dingen gefressen werden. Und sie fanden heraus, dass selbst Spuren von Öl und Detergens für das Phytoplankton hochgiftig sein können, was sehr schlechte Neuigkeiten sind, weil soviel Leben davon abhängt. Im Gegensatz zu dem, was wir vor ein paar Monaten hörten, darüber wie 75 Prozent dieses Öls auf magische Art verschwindet, und wir uns deswegen nicht sorgen müssten, ist die Katastrophe noch immer dabei sich auszubreiten. Sie arbeitet sich noch immer die Nahrungsmittelkette empor. Nun sollte uns das nicht überraschen. Rachel Carson – die Patin des modernen Umweltschutzes – warnte uns bereits 1962 gerade davor. Sie wies darauf hin, dass die Kontrollmänner – wie sie sie nannte – die Städte und Felder nahtlos mit giftigen Insektiziden wie DDT bombadierten, lediglich versuchten, die kleinen Dinger zu töten, die Insekten, nicht die Vögel. Aber sie vergaßen dies: die Tatsache, dass Vögel sich von Larven ernähren, dass Rotkehlchen viele Würmer fressen, die nun voll DDT sind. Und so wurden die Eier der Rotkehlchen nicht ausgebrütet, Singvögel starben in Massen, Städte wurden still. Daher der Titel „Stiller Frühling“. Ich habe versucht herauszufinden, was mich immer wieder zum Golf von Mexiko zurückbringt, denn ich bin Kanadierin, und meine Herkunft verbindet mich nicht damit. Und ich denke, es liegt daran, dass ich nicht glaube, dass wir die Bedeutung dieser Katastrophe voll verstanden haben, daran, was es bedeutete zu beobachten, wie ein Loch in unsere Welt gerissen wurde, daran, was es bedeutete 24 Stunden am Tag über Monate im Live TV zu beobachten, wie das Innere der Erde herausquoll. Nachdem wir uns so lange versichert hatten, dass unsere Werkzeuge und unsere Technologie die Natur kontrollieren können, standen wir plötzlich unseren Schwächen gegenüber, unserem Mangel an Kontrolle, als das Öl jeden Versuch, es einzudämmen, zunichte machte – Top Hats, Top Kills und unvergesslich der „Junk Shot“ – die geniale Idee alte Reifen und Golfbälle in das Loch in der Welt zu schießen. Aber noch bemerkenswerter als die wilde Kraft, die aus der Quelle ausströmte, war die Rücksichtslosigkeit mit der diese Kraft freigesetzt wurde – die Gleichgültigkeit, der Mangel an Planung, der die Operation von der Bohrung bis zu den Aufräumarbeiten ausgezeichnet hat. Wenn es eine Sache gibt, die BPs wässriger Verbesserungsversuch klar machte, ist es, dass wir als Kultur viel zu bereitwillig geworden sind, Dinge aufs Spiel zu setzen, die kostbar und unersetzlich sind – und dass wir das ohne Notfallplan, ohne Ausstiegsstrategien machen. Und BP war diesbezüglich während der letzten Jahre kaum unsere erste Erfahrung. Unsere Anführer stürzen sich in Kriege, erzählen sich freudige Geschichten von Kinderspiel und Willkommensparaden, und dann sind es Jahre todbringender Schadensbegrenzung, die Frankensteins der Belagerungen und Vorstöße und Aufstandsbekämpfung, und erneut, keine Ausstiegsstrategie. Unsere Finanzgenies werden regelmäßig Opfer eines ähnlich übersteigerten Selbstvertrauens, wenn sie sich einreden, dass die jüngste Blase eine neue Art Markt darstellt – die Art, die nie zusammenbricht. Und wenn es unvermeidlicherweise doch geschieht, greifen die Besten und Hellsten nach dem finanziellen Pendat zur Müllspritze – in diesem Fall befördern sie ungeheure Mengen dringend benötigter öffentlicher Gelder in ein ganz anderes Loch. Wie bei BP wird das Loch gestopft, zumindestens vorübergehend, aber nicht ohne einen enormen Preis zu verlangen. Wir müssen herausfinden, warum wir immer wieder zulassen, dass das geschieht, denn wir befinden uns inmitten eines Spiels, das dasjenige mit den höchsten Einsätzen von allen sein könnte: Darüber zu entscheiden, was wegen des Klimawandels zu tun oder nicht zu tun ist. Nun, wie Sie wissen, wird in diesem Land und auf der ganzen Welt beträchtliche Zeit auf die Klimadebatte verwendet. Auf die Frage „Was ist, wenn die IPC Wissenschaftler alle falsch liegen?“ Aber eine weit relevantere Frage – wie sie die MIT Physikerin Evelyn Fox Keller stellt – ist, „Was ist, wenn diese Wissenschaftler recht haben?“ Angesichts des Einsatzes, mahnt uns die Klimakrise eindeutig dazu, nach dem Vorsorgeprinzip zu handeln – diese Theorie, die besagt, dass, wenn die Gesundheit der Menschen und der Umwelt offensichtlich auf dem Spiel stehen, und wenn der potentielle Schaden irreversibel ist, wir nicht auf die absolute wissenschaftliche Gewissheit warten können. Es ist besser sich bei der Vorsicht zu irren. Noch offenkundiger ist, dass die Bürde, die Sicherheit einer Methode zu beweisen, nicht der Allgemeinheit angelastet werden sollte, die dadurch Schaden erleiden würde, sondern der Industrie, die davon profitieren würde. Aber die Klimapolitik in der reichen Welt – soweit es eine gibt – basiert nicht auf Vorsicht, sondern auf Kosten-Nutzen-Analysen – um die Vorgehensweise zu finden, von der die Ökonomen glauben, dass sie die geringste Auswirkung auf unser BIP haben wird. Anstatt also zu fragen, so wie es die Vorsicht verlangen würde, was wir so schnell als möglich tun könnten um potentielle Katastrophen zu vermeiden, stellen wir bizzare Fragen wie diese: „Was ist der letztmögliche Moment, den wir abwarten können, bis wir ernsthaft beginnen, unsere Emissionen zu reduzieren? Können wir es bis 2020, 2030, 2050 aufschieben?“ Oder wir fragen, „Um wieviel können wir den Planeten wärmer werden lassen, und noch überleben?“ Können wir bis zu 2 Grad, 3 Grad , oder – woran wir uns derzeit annähern – 4 Gad Celsius gehen?“ Und übrigens, die Annahme, dass wir das ehrfurchtgebietend komplexe Klimasystem der Erde sicher kontrollieren können, als hätte es einen Thermostaten, den Planeten nicht zu heiß, nicht zu kalt werden lassen, eben gerade richtig – eine Art habitable Zone eben – das ist reine Fanatasie, und die stammt nicht von den Klima-Wissenschaftler/inne/n; sie kommt von den Ökonomen, die den Wissenschaften ihr mechanistisches Denken überstülpen. Tatsache ist, wir wissen ganz einfach nicht, wann die Erwärmung, die wir hervorrufen, durch Rückkopplungsschleifen vollkommen Überhand nehmen wird. Also noch einmal, warum gehen wir diese verrückten Risiken bei etwas ein, dass so kostbar ist? Eine Reihe von Erklärungen könnte Ihnen inzwischen durch den Kopf schießen, wie Gier. Das ist eine populäre Erklärung, und es steckt sehr viel Wahrheit darin. Weil große Risiken auf sich zu nehmen, kann, wie wir alle wissen, sehr viel Geld einbringen. Eine andere Erklärung für Rücksichtslosigkeit, die man oft hört, ist Überheblichkeit. Und Gier und Überheblichkeit sind eng miteinander verknüpft, wenn es um Rücksichtslosigkeit geht. Zum Beispiel, wenn Sie ein 35 Jahre alter Banker sind, und 100 Mal mehr nach Hause bringen als eine Gehirnchirurgin, dann brauchen Sie einen Plot, Sie brauchen eine Geschichte, die dieses Missverhältnis rechtfertigt. Und es gibt tatsächlich nicht viele Möglichkeiten. Sie sind entweder ein unglaublich guter Betrüger, und kommen damit davon – Sie haben das System ausgetrickst – oder Sie sind eine Art Wunderknabe, von einer Art, die die Welt noch nicht gesehen hat. Nun macht jede dieser Varianten – der Wunderknabe und der Betrüger – ungeheuer vermessen, und daher anfällig dafür, in Zukunft noch größere Risiken einzugehen. Übrigens, Tony Hayward, der frühere CEO von BP, hatte ein Schild auf seinem Schreibtisch, das diesen inspirierenden Spruch trug: „Was würde Sie wagen, wenn Sie wüßten, dass Sie nicht scheitern können?“ Nun ist das eine sehr beliebtes Schild, und dies ist ein Haufen Streber. Daher wette ich, dass einige von Ihnen dieses Schild besitzen. Schämen Sie sich nicht deswegen. Die Angst vor dem Versagen aus unserem Geist zu verbannen, kann etwas sehr gutes sein, wenn Sie sich für einen Triathlon vorbereiten, oder darauf, einen TED Vortrag zu halten, aber persönlich denke ich, dass Personen mit der Macht unsere Ökonomie zu sprengen und unsere Ökologie zu verwüsten, besser daran täten, ein Bild von Ikarus an der Wand hängen zu haben, weil – nicht unbedingt dieses hier – aber ich möchte, dass sie die ganze Zeit an die Möglichkeit des Scheiterns denken. Also haben wir Gier, wir haben Selbstüberschätzung/Überheblichkeit, aber da wir hier bei TEDWomen sind, betrachten wir einen weiteren Faktor, der zu einem geringen Grad zur gesellschaftlichen Rücksichtslosigkeit beitragen könnte. Ich möchte jetzt nicht auf diesem Punkt herumreiten, aber Studien zeigen, dass Frauen als Investorinnen viel weniger dazu neigen rücksichtslose Risken einzugehen als Männer, gerade weil Frauen, wir wir bereits gehört haben, nicht so wie Männer dazu neigen, unter Selbstüberschätzung zu leiden. Es stellt sich also heraus, dass weniger bezahlt und weniger gelobt zu werden, etwas Positives hat – zumindestens für die Gesellschaft. Die andere Seite ist, dass wenn man permanent gesagt bekommt, man sei begabt, auserwählt und zum Herrschen geboren, dies eindeutige Nachteile für die Gesellschaft hat. Und dieses Problem – nennen wir es, die Gefahren der Privilegiertheit – bringt uns meiner Ansicht nach näher an die Wurzeln unserer kollektiven Rücksichtslosigkeit. Weil niemand von uns – zumindestens im nördlichem Teil der Welt – weder Männer noch Frauen, von dieser Botschaft völlig ausgenommen ist. Ich meine Folgendes. Ob wir aktiv an sie glauben, oder sie bewusst zurückweisen, unsere Kultur wird bestimmt durch bestimmte archetypische Geschichten von unserer Überlegenheit über andere und über die Natur. Die Erzählung über die neu entdeckte Grenze und die erobernden Pioniere, die Erzählung über die Manifest Destiny (offenkundige Bestimmung), die Erzählung von Apokalypse und Erlösung. Und gerade wenn man denkt, dass diese Erzählungen Geschichte werden, und wir darüber hinweg sind, tauchen sie an den seltsamsten Plätzen wieder auf. Ich bin zum Beispiel über diese Werbung vor der Damentoilette auf dem Flughafen in Kansas City gestolpert. Sie ist für das neue Motorola Outdoor Handy, und ja, es heißt wirklich, „Gib Mutter Nature eine Ohrfeige.“ Und ich zeige dies nicht nur, um auf Motorola herumzuhacken – das ist nur die Draufgabe. Ich zeige es, weil – sie sind kein Sponsor, oder? – weil, auf seine Art ist das eine krasse Version unserer Gründergeschichte. Wir prügelten mit Mutter Natur herum und haben gewonnen. Und wir gewinnen immer, weil es unser Schicksal ist, die Natur zu beherrschen. Aber das ist nicht das einzige Märchen, das wir uns über die Natur erzählen. Es gibt noch eines, das genauso wichtig ist, darüber, wie die gleiche Mutter Natur so nährend ist, und so widerstandsfähig, dass wir nicht einen Kratzer in ihre Üppigkeit machen können. Hören wir noch einmal Tony Hayward: „Der Golf von Mexiko ist ein großer Ozean. Die Menge Öl und Detergens, die wir dort freisetzen, ist winzig im Verhältnis zum Gesamtvolumen des Wasser." Anders gesagt: der Ozean ist groß. Er hält es aus. Es ist diese zugrundeliegende Annahme von Unbegrenztheit, die es möglich macht, dass wir derart rücksichstslose Risiken eingehen. Denn das ist unsere wirkliche Meistererzählung: Egal, wie sehr wir es vermasseln, es wird immer mehr geben – mehr Wasser, mehr Land, mehr unerschlossene Ressourcen. Eine neue Blase wird die Alte ersetzen. Eine neue Technologie wird auftauchen, um den Schlamassel zu beheben, den wir durch die letzte verursacht haben. In gewisser Hinsicht ist dies die Geschichte der Besiedelung der amerikanischen Kontinente, das angeblich unendliche Neuland, in das die Europäer flüchteten. Und es ist auch die Geschichte des modernen Kapitalismus. Weil es der Reichtum dieses Landes war, der unser ökonomisches System hervorbrachte, ein System, das ohne stetiges Wachstum und endlosen Nachschub von Neuland nicht überleben kann. Das Problem ist nun, dass diese Geschichte immer eine Lüge war. Die Erde hatte immer Grenzen, sie waren nur außerhalb unserer Sichtweite. Und nun stoßen wir an vielen Punkten an diese Grenzen. Ich glaube, wir wissen das, und doch sind wir in einer Art Erzählschleife gefangen. Wir fahren nicht nur fort, die immergleichen lahmen Geschichten zu erzählen, sondern tun dies nun mit einem Wahnsinn und einer Raserei, die offen gesagt ans Theatralische grenzen. Wie ließe sich sonst der kulturelle Raum erklären, den Sarah Palin einnimmt. Auf der einen Seite ermuntert sie uns „Bohre, Schätzchen, bohre“, weil Gott diese Ressourcen in die Erde gelegt hat, damit wir sie ausbeuten, auf der anderen Seite verherrlicht sie die Wildnis von Alaskas unberührter Natur in ihrer erfolgreichen Reality TV Show. Die Doppelbotschaft ist so tröstlich wie verrückt. Ignoriere diese schleichenden Ängste, dass wir schließlich das Ende erreicht haben. Es gibt noch immer keine Grenzen. Es wird immer ein weiteres Neuland geben. Mach dir keine Sorgen mehr, gehe weiter einkaufen. Wenn es doch bloss Sarah Palin und ihre Reality TV Show betreffen würde. In ökologisch denkenden Kreisen hören wir oft, dass wir weitermachen wie bisher, anstatt zu erneuerbaren Energien umzuschwenken. Diese Einschätzung ist unglücklicherweise viel zu optimistisch. Die Wahrheit ist, dass wir bereits soviel der leicht zugänglichen fossilen Brennstoffe aufgebraucht haben, dass wir bereits in eine viel riskantere Geschäftsära eingetreten sind, der Ära der extremen Energie. Das bedeutet, Erdölbohrungen in den tiefsten Gewässern, inklusive der eisigen arktischen Meere, wo eine Aufräumaktion schlicht unmöglich sein würde. Es bedeutet Hydraulic-Fracturing-Tiefenbohrung nach Gas im großen Maßstab, und massive Kohleförderung im Tagebau, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Und es bedeutet Teersande, was am umstrittensten ist. Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig die Leute außerhalb von Kanada über den Ölsand in Alberta wissen, der dieses Jahr als Hauptquelle für das von den USA importiere Öl geplant wurde. Es lohnt sich, einen Moment darauf zu verwenden, dieses Verfahren zu verstehen, weil ich glaube, dass es wie wenig anderes die Rücksichtslosigkeit und den Weg aufzeigt, auf dem wir uns befinden. Da also liegt das Vorkommen des Ölsands, unter einem der letzten prächtigen nördlichen Nadelwälder. Das Öl ist nicht flüssig; man kann nicht einfach ein Loch bohren und es herauspumpen. Das Öl im Ölsand ist fest, vermischt mit dem Erdreich. Um daran zu kommen, muss man zuerst die Bäume loswerden. Dann entfernt man die oberste Erdschicht, und kommt zum ölhaltigen Sand. Der Vorgang benötigt eine große Menge Wasser, das anschließend in gewaltige Giftauffangbecken gepumpt wird. Das sind sehr schlechte Nachrichten für die indigene Bevölkerung vor Ort, die flussabwärts lebt, und alamierend hohe Krebsraten aufweist. Wenn man nun diese Bilder betrachtet, ist es schwer das Ausmaß dieses Unternehmens zu erfassen, das bereits vom Weltraum zu sehen ist, und bis auf die Größe Englands anwachsen könnte. Ich finde es wirklich hilfreich, die Kipplastwagen anzusehen, die die Erde bewegen, die größten, die je gebaut wurden. Das hier unten bei dem Rad ist ein Mensch. Meiner Meinung nach handelt es sich hier nicht um Ölbohrung, es ist nicht einmal Bergbau. Das ist ein Abhäuten der Erde. Weite, lebendige Landschaften werden vernichtet, und einfarbig grau zurückgelassen. Nun muss ich gestehen, dass dies für mich auch dann ein Greuel wäre, wenn es nicht ein Teilchen Kohlenstoff abgäbe. Aber die Wahrheit ist, dass, um diese Schmiere in Rohöl zu verwandeln, durchschnittlich drei Mal mehr an Treibhausgasen produziert wird als in der herkömmlichen Ölproduktion in Kanada. Wie könnte man das anders beschreiben, als eine Form kollektiven Wahnsinns? Gerade wenn wir erkennen, dass wir lernen müssen, auf der Oberfläche dieses Planetens zu leben, von Sonnen-, Wind und Wasserenergie, graben wir wie wahnsinnig nach dem schmutzigsten, verschmutzendsten Stoff, den man sich vorstellen kann. Dahin hat uns die Geschichte vom unbegrenzten Wachstum gebracht, zu diesem schwarzen Loch inmitten meines Landes – einem Ort so großer planetarischer Qual, gleich der sprudelnden BP Ölquelle, den man nicht lange anzusehen erträgt. Wie Jared Diamond und andere uns gezeigt haben, begehen Zivilisationen so Selbstmord; indem sie in genau in dem Moment das Gaspedal durchtreten, in dem sie auf die Bremse steigen sollten. Das Problem ist, dass unsere Meistererzählung auch dafür eine Antwort parat hat. In letzter Minute werden wir gerettet werden, so wie in jedem Hollywoodfilm, so wie durch die Entrückung. Aber natürlich ist unsere weltliche Religion die Technologie. Nun haben Sie vielleicht immer mehr Schlagzeilen wie diese bemerkt. Die Idee hinter dieser Art von Geo-Engineering, wie es genannt wird, ist die, dass wir, wenn sich die Erde aufheizt, Sulfat- und Aluminiumpartikel in die Stratosphäre schießen könnten, um einen Teil der Sonnenstrahlen ins All zurück zu reflektieren, und so den Planeten abzukühlen. Der verrückteste Plan – und ich habe das nicht erfunden – würde etwas, das im wesentlichen ein Gartenschlauch ist, in 30 Kilometer Höhe bringen, von Ballons getragen, um Schwefeloxid auszustoßen. Also, das Problem der Verschmutzung durch weitere Verschmutzung lösen. Sie können es als ultimativen Junk Shot sehen. Die seriösen Wissenschaftler/innen, die an diesem Projekt beteiligt sind, betonen alle, dass diese Techniken völlig unerprobt sind. Sie wissen nicht, ob sie funktionieren, und sie haben keine Ahnung, welche schrecklichen Nebenwirkungen sie auslösen könnten. Trotzdem, die bloße Erwähnung von Geo-Engineering wird in manchen Kreise begrüßt – speziell in Medienkreisen – mit Erleichterung gepaart mit Euphorie. Ein Notausgang wurde erreicht. Ein weiteres Neuland ist gefunden. Am wichtigsten ist, wir müssen unseren Lebensstil doch nicht verändern. Bei manchen Leuten sieht man, dass ihr Retter ein Mann mit wallender Robe ist. Für andere Leute ist es ein Typ mit einem Gartenschlauch. Wir brauchen dringend neue Geschichten. Wir brauchen Geschichten mit einer anderen Art von Held/inn/en, die andere Arten von Risiken auf sich nehmen wollen – Risiken, die Rücksichtslosigkeit direkt angreifen, die das Vorsichtsprinzip in die Tat umsetzen, selbst wenn das direktes Handeln bedeutet – so wie hunderte junge Leute, die dafür verhaftet werden, dass sie verschmutzende Kraftwerke blockierten, oder gegen das Abtragen von Bergspitzen im Kohlebau kämpfen. Wir brauchen Geschichten, die die lineare Erzählung von endlosem Wachstum durch zirkuläre Erzählungen ersetzen, die uns daran erinnern, dass man erntet, was man säht. Dies ist unser einziges Zuhause; Es gibt keinen Notausstieg. Nennen Sie es Karma, nennen Sie es Physik, Aktion und Reaktion, nennen Sie es Vorkehrung: das Prinzip, das uns daran erinnert, dass das Leben zu kostbar ist, um es für egal welchen Profit aufs Spiel zu setzen. Vielen Dank. (Applaus)
I just did something I've never done before. I spent a week at sea on a research vessel. Now I'm not a scientist, but I was accompanying a remarkable scientific team from the University of South Florida who have been tracking the travels of BP's oil in the Gulf of Mexico. This is the boat we were on, by the way. The scientists I was with were not studying the effect of the oil and dispersants on the big stuff -- the birds, the turtles, the dolphins, the glamorous stuff. They're looking at the really little stuff that gets eaten by the slightly less little stuff that eventually gets eaten by the big stuff. And what they're finding is that even trace amounts of oil and dispersants can be highly toxic to phytoplankton, which is very bad news, because so much life depends on it. So contrary to what we heard a few months back about how 75 percent of that oil sort of magically disappeared and we didn't have to worry about it, this disaster is still unfolding. It's still working its way up the food chain. Now this shouldn't come as a surprise to us. Rachel Carson -- the godmother of modern environmentalism -- warned us about this very thing back in 1962. She pointed out that the "control men" -- as she called them -- who carpet-bombed towns and fields with toxic insecticides like DDT, were only trying to kill the little stuff, the insects, not the birds. But they forgot this: the fact that birds dine on grubs, that robins eat lots of worms now saturated with DDT. And so, robin eggs failed to hatch, songbirds died en masse, towns fell silent. Thus the title "Silent Spring." I've been trying to pinpoint what keeps drawing me back to the Gulf of Mexico, because I'm Canadian, and I can draw no ancestral ties. And I think what it is is I don't think we have fully come to terms with the meaning of this disaster, with what it meant to witness a hole ripped in our world, with what it meant to watch the contents of the Earth gush forth on live TV, 24 hours a day, for months. After telling ourselves for so long that our tools and technology can control nature, suddenly we were face-to-face with our weakness, with our lack of control, as the oil burst out of every attempt to contain it -- "top hats," "top kills" and, most memorably, the "junk shot" -- the bright idea of firing old tires and golf balls down that hole in the world. But even more striking than the ferocious power emanating from that well was the recklessness with which that power was unleashed -- the carelessness, the lack of planning that characterized the operation from drilling to clean-up. If there is one thing BP's watery improv act made clear, it is that, as a culture, we have become far too willing to gamble with things that are precious and irreplaceable, and to do so without a back-up plan, without an exit strategy. And BP was hardly our first experience of this in recent years. Our leaders barrel into wars, telling themselves happy stories about cakewalks and welcome parades. Then, it is years of deadly damage control, Frankensteins of sieges and surges and counter-insurgencies, and once again, no exit strategy. Our financial wizards routinely fall victim to similar overconfidence, convincing themselves that the latest bubble is a new kind of market -- the kind that never goes down. And when it inevitably does, the best and the brightest reach for the financial equivalent of the junk shot -- in this case, throwing massive amounts of much-needed public money down a very different kind of hole. As with BP, the hole does get plugged, at least temporarily, but not before exacting a tremendous price. We have to figure out why we keep letting this happen, because we are in the midst of what may be our highest-stakes gamble of all -- deciding what to do, or not to do, about climate change. Now as you know, a great deal of time is spent, in this country and around the world, inside the climate debate, on the question of, "What if the IPC scientists are all wrong?" Now a far more relevant question -- as MIT physicist Evelyn Fox Keller puts it -- is, "What if those scientists are right?" Given the stakes, the climate crisis clearly calls for us to act based on the precautionary principle -- the theory that holds that when human health and the environment are significantly at risk and when the potential damage is irreversible, we cannot afford to wait for perfect scientific certainty. Better to err on the side of caution. More overt, the burden of proving that a practice is safe should not be placed on the public that would be harmed, but rather on the industry that stands to profit. But climate policy in the wealthy world -- to the extent that such a thing exists -- is not based on precaution, but rather on cost-benefit analysis -- finding the course of action that economists believe will have the least impact on our GDP. So rather than asking, as precaution would demand, what can we do as quickly as possible to avoid potential catastrophe, we ask bizarre questions like this: "What is the latest possible moment we can wait before we begin seriously lowering emissions? Can we put this off till 2020, 2030, 2050?" Or we ask, "How much hotter can we let the planet get and still survive? Can we go with two degrees, three degrees, or -- where we're currently going -- four degrees Celsius?" And by the way, the assumption that we can safely control the Earth's awesomely complex climate system as if it had a thermostat, making the planet not too hot, not too cold, but just right -- sort of Goldilocks style -- this is pure fantasy, and it's not coming from the climate scientists. It's coming from the economists imposing their mechanistic thinking on the science. The fact is that we simply don't know when the warming that we create will be utterly overwhelmed by feedback loops. So once again, why do we take these crazy risks with the precious? A range of explanations may be popping into your mind by now, like "greed." This is a popular explanation, and there's lots of truth to it, because taking big risks, as we all know, pays a lot of money. Another explanation that you often hear for recklessness is hubris. And greed and hubris are intimately intertwined when it comes to recklessness. For instance, if you happen to be a 35-year-old banker taking home 100 times more than a brain surgeon, then you need a narrative, you need a story that makes that disparity okay. And you actually don't have a lot of options. You're either an incredibly good scammer, and you're getting away with it -- you gamed the system -- or you're some kind of boy genius, the likes of which the world has never seen. Now both of these options -- the boy genius and the scammer -- are going to make you vastly overconfident and therefore more prone to taking even bigger risks in the future. By the way, Tony Hayward, the former CEO of BP, had a plaque on his desk inscribed with this inspirational slogan: "What would you attempt to do if you knew you could not fail?" Now this is actually a popular plaque, and this is a crowd of overachievers, so I'm betting that some of you have this plaque. Don't feel ashamed. Putting fear of failure out of your mind can be a very good thing if you're training for a triathlon or preparing to give a TEDTalk, but personally, I think people with the power to detonate our economy and ravage our ecology would do better having a picture of Icarus hanging from the wall, because -- maybe not that one in particular -- but I want them thinking about the possibility of failure all of the time. So we have greed, we've got overconfidence/hubris, but since we're here at TEDWomen, let's consider one other factor that could be contributing in some small way to societal recklessness. Now I'm not going to belabor this point, but studies do show that, as investors, women are much less prone to taking reckless risks than men, precisely because, as we've already heard, women tend not to suffer from overconfidence in the same way that men do. So it turns out that being paid less and praised less has its upsides -- for society at least. The flipside of this is that constantly being told that you are gifted, chosen and born to rule has distinct societal downsides. And this problem -- call it the "perils of privilege" -- brings us closer, I think, to the root of our collective recklessness. Because none of us -- at least in the global North -- neither men nor women, are fully exempt from this message. Here's what I'm talking about. Whether we actively believe them or consciously reject them, our culture remains in the grips of certain archetypal stories about our supremacy over others and over nature -- the narrative of the newly discovered frontier and the conquering pioneer, the narrative of manifest destiny, the narrative of apocalypse and salvation. And just when you think these stories are fading into history, and that we've gotten over them, they pop up in the strangest places. For instance, I stumbled across this advertisement outside the women's washroom in the Kansas City airport. It's for Motorola's new Rugged cell phone, and yes, it really does say, "Slap Mother Nature in the face." And I'm not just showing it to pick on Motorola -- that's just a bonus. I'm showing it because -- they're not a sponsor, are they? -- because, in its own way, this is a crass version of our founding story. We slapped Mother Nature around and won, and we always win, because dominating nature is our destiny. But this is not the only fairytale we tell ourselves about nature. There's another one, equally important, about how that very same Mother Nature is so nurturing and so resilient that we can never make a dent in her abundance. Let's hear from Tony Hayward again. "The Gulf of Mexico is a very big ocean. The amount of oil and dispersants that we are putting into it is tiny in relation to the total water volume." In other words, the ocean is big; she can take it. It is this underlying assumption of limitlessness that makes it possible to take the reckless risks that we do. Because this is our real master-narrative: however much we mess up, there will always be more -- more water, more land, more untapped resources. A new bubble will replace the old one. A new technology will come along to fix the messes we made with the last one. In a way, that is the story of the settling of the Americas, the supposedly inexhaustible frontier to which Europeans escaped. And it's also the story of modern capitalism, because it was the wealth from this land that gave birth to our economic system, one that cannot survive without perpetual growth and an unending supply of new frontiers. Now the problem is that the story was always a lie. The Earth always did have limits. They were just beyond our sights. And now we are hitting those limits on multiple fronts. I believe that we know this, yet we find ourselves trapped in a kind of narrative loop. Not only do we continue to tell and retell the same tired stories, but we are now doing so with a frenzy and a fury that, frankly, verges on camp. How else to explain the cultural space occupied by Sarah Palin? Now on the one hand, exhorting us to "drill, baby, drill," because God put those resources into the ground in order for us to exploit them, and on the other, glorying in the wilderness of Alaska's untouched beauty on her hit reality TV show. The twin message is as comforting as it is mad. Ignore those creeping fears that we have finally hit the wall. There are still no limits. There will always be another frontier. So stop worrying and keep shopping. Now, would that this were just about Sarah Palin and her reality TV show. In environmental circles, we often hear that, rather than shifting to renewables, we are continuing with business as usual. This assessment, unfortunately, is far too optimistic. The truth is that we have already exhausted so much of the easily accessible fossil fuels that we have already entered a far riskier business era, the era of extreme energy. So that means drilling for oil in the deepest water, including the icy Arctic seas, where a clean-up may simply be impossible. It means large-scale hydraulic fracking for gas and massive strip-mining operations for coal, the likes of which we haven't yet seen. And most controversially, it means the tar sands. I'm always surprised by how little people outside of Canada know about the Alberta Tar Sands, which this year are projected to become the number one source of imported oil to the United States. It's worth taking a moment to understand this practice, because I believe it speaks to recklessness and the path we're on like little else. So this is where the tar sands live, under one of the last magnificent Boreal forests. The oil is not liquid. You can't just drill a hole and pump it out. Tar sand's oil is solid, mixed in with the soil. So to get at it, you first have to get rid of the trees. Then, you rip off the topsoil and get at that oily sand. The process requires a huge amount of water, which is then pumped into massive toxic tailing ponds. That's very bad news for local indigenous people living downstream who are reporting alarmingly high cancer rates. Now looking at these images, it's difficult to grasp the scale of this operation, which can already be seen from space and could grow to an area the size of England. I find it helps actually to look at the dump trucks that move the earth, the largest ever built. That's a person down there by the wheel. My point is that this is not oil drilling. It's not even mining. It is terrestrial skinning. Vast, vivid landscapes are being gutted, left monochromatic gray. Now I should confess that as [far as] I'm concerned this would be an abomination if it emitted not one particle of carbon. But the truth is that, on average, turning that gunk into crude oil produces about three times more greenhouse gas pollution than it does to produce conventional oil in Canada. How else to describe this, but as a form of mass insanity? Just when we know we need to be learning to live on the surface of our planet, off the power of sun, wind and waves, we are frantically digging to get at the dirtiest, highest-emitting stuff imaginable. This is where our story of endless growth has taken us, to this black hole at the center of my country -- a place of such planetary pain that, like the BP gusher, one can only stand to look at it for so long. As Jared Diamond and others have shown us, this is how civilizations commit suicide, by slamming their foot on the accelerator at the exact moment when they should be putting on the brakes. The problem is that our master-narrative has an answer for that too. At the very last minute, we are going to get saved just like in every Hollywood movie, just like in the Rapture. But, of course, our secular religion is technology. Now, you may have noticed more and more headlines like these. The idea behind this form of "geoengineering" as it's called, is that, as the planet heats up, we may be able to shoot sulfates and aluminum particles into the stratosphere to reflect some of the sun's rays back to space, thereby cooling the planet. The wackiest plan -- and I'm not making this up -- would put what is essentially a garden hose 18-and-a-half miles high into the sky, suspended by balloons, to spew sulfur dioxide. So, solving the problem of pollution with more pollution. Think of it as the ultimate junk shot. The serious scientists involved in this research all stress that these techniques are entirely untested. They don't know if they'll work, and they have no idea what kind of terrifying side effects they could unleash. Nevertheless, the mere mention of geoengineering is being greeted in some circles, particularly media circles, with a relief tinged with euphoria. An escape hatch has been reached. A new frontier has been found. Most importantly, we don't have to change our lifestyles after all. You see, for some people, their savior is a guy in a flowing robe. For other people, it's a guy with a garden hose. We badly need some new stories. We need stories that have different kinds of heroes willing to take different kinds of risks -- risks that confront recklessness head on, that put the precautionary principle into practice, even if that means through direct action -- like hundreds of young people willing to get arrested, blocking dirty power plants or fighting mountaintop-removal coal mining. We need stories that replace that linear narrative of endless growth with circular narratives that remind us that what goes around comes around. That this is our only home. There is no escape hatch. Call it karma, call it physics, action and reaction, call it precaution -- the principle that reminds us that life is too precious to be risked for any profit. Thank you. (Applause)