Als ich gefragt wurde, ob ich das hier machen wollte, entschied ich, dass ich wirklich über meinen Freund Richard Feynman sprechen wollte. Ich war einer der wenigen Glücklichen, die ihn wirklich kennen gelernt haben und seine Anwesenheit genossen. Und ich werde Ihnen von dem Richard Feynman erzählen, den ich kannte. Sicherlich gibt es andere Menschen hier, die Ihnen etwas über den Richard Feynman erzählen könnten, den sie kannten, und wahrscheinlich wäre es ein anderer Richard Feynman.
I decided when I was asked to do this that what I really wanted to talk about was my friend, Richard Feynman. I was one of the fortunate few that really did get to know him and enjoyed his presence. And I'm going to tell you about the Richard Feynman that I knew. I'm sure there are people here who could tell you about the Richard Feynman they knew, and it would probably be a different Richard Feynman.
Richard Feynman war ein sehr komplexer Mann. Er war ein Mann aus vielen, vielen Teilen. Er war natürlich vor allem ein sehr, sehr, sehr großartiger Wissenschaftler. Er war ein Schauspieler. Man sah ihn schauspielern. Ich hatte auch das große Glück, bei diesen Vorlesungen oben im Balkon dabei zu sein. Sie waren fantastisch. Er war ein Philosoph; er ware ein Schlagzeugspieler, er war ein Lehrer par exellence. Richard Feynman war auch ein Unterhalter, ein gewaltiger Unterhalter. Er war dreist, respektlos – er war sehr machohaft, sozusagen den anderen Machos immer eine Nasenlänge voraus. Er liebte intellektuelle Gefechte. Er hatte ein ungeheures Ego. Aber irgendwie hatte der Mann auch unter dem Strich auch sehr viel Platz. Und was ich damit meine, ist viel Platz, in meinem Fall – ich kann ja für niemand anderen sprechen – aber in meinem Fall viel Platz für ein anderes großes Ego. Nun, nicht so groß wie seines, aber doch ziemlich groß. Ich fühlte mich immer gut bei Dick Feynman.
Richard Feynman was a very complex man. He was a man of many, many parts. He was, of course, foremost, a very, very, very great scientist. He was an actor. You saw him act. I also had the good fortune to be in those lectures, up in the balcony. They were fantastic. He was a philosopher. He was a drum player. He was a teacher par excellence. Richard Feynman was also a showman, an enormous showman. He was brash, irreverent. He was full of macho, a kind of macho one-upmanship. He loved intellectual battle. He had a gargantuan ego. But the man had, somehow, a lot of room at the bottom. And what I mean by that is a lot of room, in my case -- I can't speak for anybody else, but in my case -- a lot of room for another big ego. Well, not as big as his, but fairly big. I always felt good with Dick Feynman.
Es war immer ein Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Bei ihm fühlte ich mich immer klug. Wie kann so jemand einen sich klug fühlen lassen? Irgendwie ging das bei uns. Bei ihm fühlte ich mich klug. Er ließ mich fühlen, dass er klug war. Er ließ mich fühlen, dass wir beide klug waren, und dass wir beide jedes Problem lösen konnten. Tatsächlich beschäftigten wir uns manchmal gemeinsam mit Physik. Wir haben nie etwas zusammen veröffentlicht, aber wir hatten eine Menge Spaß. Wir liebten es, zu gewinnen. Bei diesen kleinen Machospielen, die wir manchmal spielten – und er spielte sie nicht nur mit mir, sondern mit allen möglichen Leuten – da gewann er fast immer. Aber wenn er nicht gewann, wenn er verlor, dann lachte er und schien genau soviel Spaß zu haben, wie wenn er gewonnen hätte.
It was always fun to be with him. He always made me feel smart. How can somebody like that make you feel smart? Somehow he did. He made me feel smart. He made me feel he was smart. He made me feel we were both smart, and the two of us could solve any problem whatever. And in fact, we did sometimes do physics together. We never published a paper together, but we did have a lot of fun. He loved to win, win these little macho games we would sometimes play. And he didn't only play them with me, but with all sorts of people. He would almost always win. But when he didn't win, when he lost, he would laugh and seem to have just as much fun as if he had won.
Ich erinnere mich, dass er mir einmal eine Geschichte erzählte über einen Scherz, den ihm die Studenten gespielt hatten. Sie luden ihn – ich denke, es war zu seinem Geburtstag – sie luden ihn zum Mittagessen ein. Sie nahmen ihn mit zu einem Sandwichladen in Pasadena. Vielleicht gibt es den noch, ich weiß es nicht. Sie machten Prominenten-Sandwiches. Man konnte ein Marilyn Monroe-Sandwich bekommen. Oder ein Humphrey Bogart-Sandwich. Die Studenten gingen vorher hin und machten aus, dass sie alle Feynman-Sanchwiches bestellen würden. Einer nach dem anderen kam herein und bestellte ein Feynman-Sandwich. Feynman liebte diese Geschichte. Er erzählte sie mir und dabei war er wirklich glücklich und lachte. Als er zu Ende erzählt hatte, sagte ich zu ihm, "Dick, ich frage mich, was der Unterschied zwischen einem Feynman-Sandwich und einem Susskind-Sandwich wäre." Und wie aus der Pistole geschossen sagte er, "Nun, sie wären ungefähr gleich. Der einzige Unterschied wäre, dass im Susskind-Sandwich viel mehr Schinken [engl. 'ham'] wäre," wie in: 'Schmiedernkomödiant' [engl. 'ham actor'] (Gelächter) Ich war an diesem Tag zufällig sehr schnell und sagte, "Ja, aber viel weniger Fleischwurst." [engl. 'baloney', auch: Unsinn]
I remember once he told me a story about a joke the students played on him. I think it was for his birthday -- they took him for lunch to a sandwich place in Pasadena. It may still exist; I don't know. Celebrity sandwiches was their thing. You could get a Marilyn Monroe sandwich. You could get a Humphrey Bogart sandwich. The students went there in advance, and arranged that they'd all order Feynman sandwiches. One after another, they came in and ordered Feynman sandwiches. Feynman loved this story. He told me this story, and he was really happy and laughing. When he finished the story, I said to him, "Dick, I wonder what would be the difference between a Feynman sandwich and a Susskind sandwich." And without skipping a beat at all, he said, "Well, they'd be about the same. The only difference is a Susskind sandwich would have a lot more ham." "Ham" as in bad actor. (Laughter) Well, I happened to have been very quick that day, and I said, "Yeah, but a lot less baloney."
(Gelächter)
(Laughter)
Die Wahrheit aber ist, dass ein Feynman-Sandwich sehr viel 'ham' aber überhaupt kein 'baloney' hätte. Was Feynman mehr hasste als alles andere, war das Vorspielen von Intellekt – Verlogenheit, falsche Raffinesse, Fachjargon. Ich erinnere mich an die 80er, Mitte der 80er, Dick und ich und Sidney Coleman traffen uns einige Male oben ins San Francisco im Haus von einem sehr reichen Kerl – in San Francisco zum Dinner. Und das letzte Mal, als dieser reiche Kerl uns einlud, hatte er auch zwei Philosophen eingeladen. Das waren Geistesphilosophen. Ihre Spezialität war die Philosophie der Bewusstheit. Und sie hatten alles mögliche an Fachjargon zu bieten. Ich versuche, mich an die Wörter zu erinnern – "Monismus, "Dualosmus", überall Kategorien. Ich wusste nicht, was diese Dinge bedeuteten, Dick auch nicht – Sydney übrigens auch nicht.
(Applause) The truth of the matter is that a Feynman sandwich had a load of ham, but absolutely no baloney. What Feynman hated worse than anything else was intellectual pretense -- phoniness, false sophistication, jargon. I remember sometime during the mid-'80s, Dick and I and Sidney Coleman would meet a couple of times up in San Francisco -- at some very rich guy's house -- up in San Francisco for dinner. And the last time the rich guy invited us, he also invited a couple of philosophers. These guys were philosophers of mind. Their specialty was the philosophy of consciousness. And they were full of all kinds of jargon. I'm trying to remember the words -- "monism," "dualism," categories all over the place. I didn't know what those meant, neither did Dick or Sydney, for that matter.
Und worüber sprachen wir? Nun, worüber spricht man, wenn man über den Geist spricht? Die eine offensichtliche Sache, über die man sprechen kann – kann eine Maschine einen Geist, eine Seele haben? Kann man eine Maschine bauen, die wie ein Mensch denkt, also bewusst ist? Wir saßen dort und sprachen darüber – natürlich haben wir das nie gelöst. Aber das Problem mit den Philiosophen war, dass sie philosophierten, als sie eigentlich "wissenschaften" sollten. Letztich ist es ja eine wissenschaftliche Frage. Und das war sehr, sehr gefährlich in der Nähe von Dick Feynman.
And what did we talk about? Well, what do you talk about when you talk about minds? There's one obvious thing to talk about: Can a machine become a mind? Can you build a machine that thinks like a human being that is conscious? We sat around and talked about this -- we of course never resolved it. But the trouble with the philosophers is that they were philosophizing when they should have been science-ophizing. It's a scientific question, after all. And this was a very, very dangerous thing to do around Dick Feynman.
Feynman hat es ihnen gegeben, mitten ins Gesicht. Es war brutal, es war lustig – oh, es war lustig. Aber es war wirklich brutal. Er ließ wirklich ihren Ballon zerplatzen.
(Laughter) Feynman let them have it -- both barrels, right between the eyes. It was brutal; it was funny -- ooh, it was funny. But it was really brutal. He really popped their balloon.
Aber das Erstaunliche daran war – Feynman musste etwas früher weg. Er fühlte sich nicht so gut, und deshalb ging er früher. Und Sidney und ich blieben mit den beiden Philosophen zurück. Das Erstaunliche ist, die beiden schwebten. Sie waren so glücklich. Sie hatten den großartigen Mann getroffen, sie waren vom großartigen Mann instruiert worden, sie hatten Unmengen von Spaß, während er Ihre Gesichter im Schmutz rieb und es war etwas Besonderes. Ich erkannte, dass Feynman etwas Außergewöhnliches an sich hatte, sogar wenn er einfach tat, was er so tat.
But the amazing thing was -- Feynman had to leave a little early; he wasn't feeling too well, so he left a little bit early. And Sidney and I were left there with the two philosophers. And the amazing thing is these guys were flying. They were so happy. They had met the great man; they had been instructed by the great man; they had an enormous amount of fun having their faces shoved in the mud ... And it was something special. I realized there was something just extraordinary about Feynman, even when he did what he did.
Dick war mein Freund. Ich nannte ihn Dick. Dick und ich hatten ein ziemlich enges Verhältnis. Ich denke, es gab vielleicht eine besondere Übereinstimmung zwischen uns. Wir mochten einander, wir mochten dieselben Dinge. Ich mochte auch diese intellektuellen Machospiele. Manchmal gewann ich, meist gewann er, aber wir genossen sie beide. Und Dick war irgendwie davon überzeugt, dass wir eine Art Ähnlichkeit in unseren Persönlichkeiten hatten. Ich denke nicht, dass er Recht hatte. Ich denke, die einzige Ähnlihckeit zwischen uns war, dass wir beide gerne über uns selber sprechen. Aber er war überzeugt davon. Und er war neugierig. Der Mann war unglaublich neugierig. Er wollte verstehen, was es war und warum es so war, dass es da diese komische Verbindung gab.
Dick -- he was my friend; I did call him Dick -- Dick and I had a little bit of a rapport. I think it may have been a special rapport that he and I had. We liked each other; we liked the same kind of things. I also like the intellectual macho games. Sometimes I would win, mostly he would win, but we both enjoyed them. And Dick became convinced at some point that he and I had some kind of similarity of personality. I don't think he was right. I think the only point of similarity between us is we both like to talk about ourselves. But he was convinced of this. And the man was incredibly curious. And he wanted to understand what it was and why it was that there was this funny connection.
Eines Tages gingen wir spazieren. Wir waren in Frankreich. Wir waren in La Zouche. Wir waren in den Bergen, 1976. Wir waren in den Bergen und Feynman sagte zu mir, er sagte, "Leonardo." Er nannte mich Leonardo, weil wir in Europa waren und er an seinem Französisch arbeitete. Und er sagte, "Leonardo, warst Du Deiner Mutter oder Deinem Vater näher, als Du ein Kind warst?" Und ich sagte, "Nun, mein Held war mein Vater. Er war ein hart arbeitender Mann mit einer Fünftklässlerbildung. Er war ein Meister in Mechanik und er lehrte mich, mit Werkzeug umzugehen. Er lehrte mich alles Mögliche über mechanische Dinge. Er lehrte mich sogar das pythagoräische Theorem. Er nannte es nicht Hypotenuse, er nannte es Abkürzungsdistanz." Und Feynman riss seine Augen auf. Er leuchtete auf wie eine Glühbirne. Und er sagte, er hätte im Wesentlichen genau die gleiche Beziehung zu seinem Vater gehabt. Tatsächich war er eines Tages überzeugt, dass es wichtig war, diese Art von Bezehung zu seinem Vater zu haben, um ein guter Physiker zu sein. Ich entschuldige mich für dieses sexistische Gespräch, aber so ist es wirklich geschehen.
And one day, we were walking. We were in France, in Les Houches. We were up in the mountains, 1976. And Feynman said to me, "Leonardo ..." The reason he called me "Leonardo" is because we were in Europe, and he was practicing his French. (Laughter) And he said, "Leonardo, were you closer to your mother or your father when you were a kid?" I said, "Well, my real hero was my father. He was a working man, had a fifth-grade education. He was a master mechanic, and he taught me how to use tools. He taught me all sorts of things about mechanical things. He even taught me the Pythagorean theorem. He didn't call it the hypotenuse, he called it the shortcut distance." And Feynman's eyes just opened up. He went off like a lightbulb. And he said that he had had basically exactly the same relationship with his father. In fact, he had been convinced at one time that to be a good physicist, it was very important to have had that kind of relationship with your father. I apologize for the sexist conversation here, but this is the way it really happened.
Er sagte, er sei absolut überzeugt, dass das notwendig sei – ein notwendiger Teil des Aufwachsens eines jungen Physikers. Dick, wie er eben war, wollte das natürlich prüfen. Er wollte rausgehen und ein Experiment durchführen. Nun, also tat er das. Er ging raus und führte ein Experiment durch. Er fragte alle seine Freunde, die er für gute Physiker hielt, "Wer hat Dich beeinflusst, Deine Mutter oder Dein Vater?" Und einem Mann – es waren alles Männer – einem Mann antwortete jeder einzelne mit "Meine Mutter." (Gelächter) Also landete diese Theorie im Mülleimer der Geschichte.
He said he had been absolutely convinced that this was necessary, a necessary part of the growing up of a young physicist. Being Dick, he, of course, wanted to check this. He wanted to go out and do an experiment. (Laughter) Well, he did. He went out and did an experiment. He asked all his friends that he thought were good physicists, "Was it your mom or your pop that influenced you?" They were all men, and to a man, every single one of them said, "My mother." (Laughter)
Aber er war sehr aufgeregt darüber, dass er endlich jemanden getroffen hatte, dass ich dieselbe Erfahrung mit meinem Vater hatte, die er mit seinem Vater hatte. Für einige Zeit war er überzeugt, dass dies der Grund war, dass wir so gut zusammen auskamen. Ich weiß es nicht. Vielleicht. Wer weiß?
There went that theory, down the trash can of history. (Laughter) But he was very excited that he had finally met somebody who had the same experience with his father as he had with his father. And for some time, he was convinced this was the reason we got along so well. I don't know. Maybe. Who knows?
Aber lassen Sie mich ein bisschen von dem Physiker Feynman erzählen. Feynmans Stil – nein, Stil ist nicht das richtige Wort. Stil lässt einen an die Fliege denken, die er getragen haben könnte, oder den Anzug, den er trug. Es gibt etwas viel Tieferes als das, aber mir fällt kein anderes Wort dafür ein. Feynmans wissenschaftlicher Stil war, immer nach der einfachsten, elementarsten Lösung für ein Problem zu suchen. Wenn es nicht möglich war, musste man etwas Ausgefalleneres nehmen. Aber zweifellos war das ein Teil der großen Freude, die er daran hatte, Menschen zu zeigen, dass er einfacher denken konnte als sie. Aber er glaubte auch tief und wahrhaftig daran, dass man etwas, was man nicht einfach erklären konnte, nicht verstanden hatte. In den 50ern versuchte man heraus zu finden, wie suprafluides Helium funktionierte.
But let me tell you a little bit about Feynman the physicist. Feynman's style -- no, "style" is not the right word. "Style" makes you think of the bow tie he might have worn, or the suit he was wearing. It's something much deeper than that, but I can't think of another word for it. Feynman's scientific style was always to look for the simplest, most elementary solution to a problem that was possible. If it wasn't possible, you had to use something fancier. No doubt, part of this was his great joy and pleasure in showing people that he could think more simply than they could. But he also deeply believed, he truly believed, that if you couldn't explain something simply, you didn't understand it. In the 1950s, people were trying to figure out how superfluid helium worked.
Es gab eine Theorie. Sie stammte von einem russischen Mathematikphysiker und sie war kompliziert. Ich erzähle ihnen noch früh genug, was die Theorie war. Es war eine furchtbar komplizierte Theorie voller sehr schwieriger Integralrechnungen und Formeln und Mathematik und so weiter. Und irgendwie funktionierte es, aber nicht sehr gut. Die einzige Art, wie es funktionierte war, wenn die Heliumatome sehr, sehr weit voneinander entfernt waren. Die Heliumatome mussten weit auseinander sein. Leider befinden sich die Heliumatome in flüssigem Helium in unmittelbarer Nähe zueinander.
There was a theory. It was due to a Russian mathematical physicist. It was a complicated theory; I'll tell you what it was soon enough. It was a terribly complicated theory, full of very difficult integrals and formulas and mathematics and so forth. And it sort of worked, but it didn't work very well. The only way it worked is when the helium atoms were very, very far apart. And unfortunately, the helium atoms in liquid helium are right on top of each other.
Feynman entschied, als eine Art Amateur-Heliumphysiker, dass er versuchen würde, das zu lösen. Er hatte eine sehr klare Idee. Er wollte versuchen, heraus zu finden, wie die Quantenwellenfunktion dieser riesigen Anzahl von Atomen aussah. Er wollte versuchen, es zu visualisieren, unter Berücksichtigung einiger einfacher Prinzipien. Die wenigen einfachen Prinzipien waren sehr, sehr einfach. Das Erste war, dass, wenn Heliumatome einander abstossen, wenn sie einander berühren. Die Folgerung daraus ist, dass die Wellenfunktion Null erreichen muss, sie muss verschwinden, wenn die Heliumatome einander berühren. Die andere Tatsache ist, dass der Grundzustand, der tiefste Energiezustand eines Quantensystems, – die Wellenfunktion ist immer sehr ausgeglichen – nur sehr wenig Bewegung hat.
Feynman decided, as a sort of amateur helium physicist, that he would try to figure it out. He had an idea, a very clear idea. He would try to figure out what the quantum wave function of this huge number of atoms looked like. He would try to visualize it, guided by a small number of simple principles. The small number of simple principles were very, very simple. The first one was that when helium atoms touch each other, they repel. The implication of that is that the wave function has to go to zero, it has to vanish when the helium atoms touch each other. The other fact is that in the ground state -- the lowest energy state of a quantum system -- the wave function is always very smooth; it has the minimum number of wiggles.
Also setzte er sich hin – und ich stelle mir vor, dass er nur ein einfaches Stück Papier und einen Stift hatte – und er versuchte, die einfachste Funktion aufzuschreiben, die er sich vorstellen konnte und diese Rahmenbedingungen erfüllte, dass die Wellenfunktion verschwindet wenn die Dinge einander berühren und dazwischen ausgeglichen ist. Er schrieb etwas sehr Einfaches auf. Tatsächlich war es so einfach, dass ich vermute, ein sehr kluger Highschool-Schüler könnte verstehen, was der da aufschrieb, obwohl er die Rechenmethode nicht kannte. Diese einfache Sache, die er da aufschrieb erklärte alles, was zu der Zeit zum Thema flüssiges Helium bekannt war und noch etwas mehr.
So he sat down -- and I imagine he had nothing more than a simple piece of paper and a pencil -- and he tried to write down, and did write down, the simplest function that he could think of, which had the boundary conditions that the wave function vanish when things touch and is smooth in between. He wrote down a simple thing -- so simple, in fact, that I suspect a really smart high-school student who didn't even have calculus could understand what he wrote down. The thing was, that simple thing that he wrote down explained everything that was known at the time about liquid helium, and then some.
Ich habe mich immer gefragt, ob die wirklich hauptberufichen Heliumphysiker davon vielleicht ein wenig beschämt waren. Sie hatten ihre supermächtige Methode und konnten es trotzdem nicht so gut. Nebenbei verrate ich ihnen, was die supermächtige Methode war. Es war die Methode der Feynman-Diagramme.
I've always wondered whether the professionals -- the real professional helium physicists -- were just a little bit embarrassed by this. They had their super-powerful technique, and they couldn't do as well. Incidentally, I'll tell you what that super-powerful technique was. It was the technique of Feynman diagrams.
(Gelächter)
(Laughter)
Er tat es 1968 nochmals. 1968, an meiner eigenen Universität – ich war nicht dort zu der Zeit – aber 1968 erforschten sie die Struktur des Protons. Das Proton besteht offenbar aus einem Haufen kleiner Partikel. Das war mehr oder weniger bekannt. Und die Art, das zu analysieren, waren natürlich Feynman-Diagramme. Dafür wurden Feynman-Diagramme konstruiert – um Partikel zu verstehen. Die Experimente waren sehr einfach. Man nahm einfach das Proton und schoss scharf mit einem Elektron darauf. Das war es, wozu Feynman-Diagramme gut waren. Das einzige Problem war, dass Feynman-Diagramme kompliziert sind. Sie bestehen aus schwierigen Integralrechnungen. Wenn man sie alle lösen könnte, hätte man eine sehr präzise Methode. Aber das ging nicht, sie waren einfach zu kompliziert. Die Leute versuchten, sie zu lösen. Man konnte ein Schleifendiagramm machen. Keine Sorge wegen einer Schleife. Eine, zwei Schleifen – vielelicht konnte man eines mit drei Schleifen machen, aber darüber konnte man nichts tun.
He did it again in 1968. In 1968, in my own university -- I wasn't there at the time -- they were exploring the structure of the proton. The proton is obviously made of a whole bunch of little particles; this was more or less known. And the way to analyze it was, of course, Feynman diagrams. That's what Feynman diagrams were constructed for -- to understand particles. The experiments that were going on were very simple: you simply take the proton, and you hit it really sharply with an electron. This was the thing the Feynman diagrams were for. The only problem was that Feynman diagrams are complicated. They're difficult integrals. If you could do all of them, you would have a very precise theory, but you couldn't -- they were just too complicated. People were trying to do them. You could do a one-loop diagram. Don't worry about one loop. One loop, two loops -- maybe you could do a three-loop diagram, but beyond that, you couldn't do anything.
Feynman sagte, "Vergesst das alles. Denkt einfach an das Proton als eine Ansammlung von kleinen Partikeln – einen Schwarm von kleinen Partikeln." Er nannte sie Partone. Er sagte, "Denkt einfach an einen Schwarm von Partonen, die sich sehr schnell bewegen." Denn sie bewegen sich wirklich sehr schnell, relativ dazu sind die inneren Bewegungen sehr langsam. Das Elektron trifft es sehr plötzlich. Es ist, als ob man ganz plötzich einen Schnappschuss von dem Proton macht. Was sieht man? Man sieht eine gefrorene Menge von Partonen. Sie bewegen sich nicht, und weil sie sich im Verlauf des Experiment nicht bewegen, muss man sich nicht darum sorgen, wie sie sich bewegen. Man muss sich nicht um die Kräfte zwischen ihnen sorgen. Man kann darüber nachdenen als eine Grundgesamtheit von gefrorenen Partonen. Das war der Schlüssel dafür, diese Experimente zu analysieren. Extrem effektiv, es hat wirklich – jemand hat einmal gesagt, Revolution sei ein negatives Wort. Ich nehme an, dem ist so, also sage ich nicht Revolution, aber es entwickelte auf jeden Fall sehr, sehr tiefgehend unser Verständnis des Protons und der Partikel jenseits davon.
Feynman said, "Forget all of that. Just think of the proton as an assemblage, a swarm, of little particles." He called them "partons." He said, "Just think of it as a swarm of partons moving real fast." Because they're moving real fast, relativity says the internal motions go very slow. The electron hits it suddenly -- it's like taking a very sudden snapshot of the proton. What do you see? You see a frozen bunch of partons. They don't move, and because they don't move during the course of the experiment, you don't have to worry about how they're moving. You don't have to worry about the forces between them. You just get to think of it as a population of frozen partons." This was the key to analyzing these experiments. Extremely effective. Somebody said the word "revolution" is a bad word. I suppose it is, so I won't say "revolution," but it certainly evolved very, very deeply our understanding of the proton, and of particles beyond that.
Nun, es gab noch mehr, was ich Ihnen über meine Verbindung mit Feynman erzählen wollte, wie er war, aber ich sehe, ich habe noch genau eine halbe Minute. Ich denke, ich werde einfach damit schließen, zu sagen, dass ich nicht denke, dass Feynman diesen Anlass gemocht hätte. Ich denke, er hätte gesagt, "Ich brauche das nicht." Aber wie sollten wir Feynman ehren? Wie sollten wir Feynman wirklich ehren? Ich denke, die Antwort ist, wir sollten ihn ehren, indem wir soviel 'baloney' [Fleischwurst / Unsinn] aus unseren Sandwiches rausbekommen, wie wir können.
Well, I had some more that I was going to tell you about my connection with Feynman, what he was like, but I see I have exactly half a minute. So I think I'll just finish up by saying: I actually don't think Feynman would have liked this event. I think he would have said, "I don't need this." But ... (Laughter) How should we honor Feynman? How should we really honor Feynman? I think the answer is we should honor Feynman by getting as much baloney out of our own sandwiches
Vielen Dank.
as we can.
(Applaus)
Thank you.