Ich bin kein Designer, nein, keineswegs. Mein Vater war einer, meine Jugend war also dementsprechend interessant. Ich musste herausfinden, was mein Vater eigentlich machte, und warum es wichtig war.
I am no designer, nope, no way. My dad was, which is kind of an interesting way to grow up. I had to figure out what it is my dad did and why it was important.
Als wir aufwuchsen, sprach mein Vater oft über schlechtes Design, "Bei schlechtem Design denken die Leute einfach nicht nach, John," sagte er immer, wenn ein Kind von einem Sichelmäher verletzt wurde, oder wenn z.B. ein Schreibmaschinenband sich verwickelte, oder wenn in der Küche ein Schneebesen klemmte.
Dad talked a lot about bad design when we were growing up, you know, "Bad design is just people not thinking, John," he would say whenever a kid would be injured by a rotary lawn mower or, say, a typewriter ribbon would get tangled or an eggbeater would get jammed in the kitchen.
"Für Design – schlechtes Design gibt es einfach keine Ausrede. Es bedeutet, dass man die Dinge ohne groß nachzudenken auf sich zukommen lässt. Bei jedem Objekt sollte es um etwas gehen, John. Es sollte sich einen Benutzer vorstellen. Dieser Benutzer sollte eine Rolle in einer Geschichte über den Benutzer und das Objekt haben.
You know, "Design -- bad design, there's just no excuse for it. It's letting stuff happen without thinking about it. Every object should be about something, John. It should imagine a user. It should cast that user in a story starring the user and the object.
Bei gutem Design," sagte mein Vater, "wird Absichtlichkeit vermittelt." Das hat er gesagt.
Good design," my dad said, "is about supplying intent." That's what he said.
Mein Vater half beim Entwurf der Kontrollpanele des IBM-360-Computer. Das war eine große Sache; das war wichtig. Er arbeitete eine Zeit lang bei Kodak; das war wichtig. Für Steelcase entwarf er Sessel und Tische und andere Büroausstattung; das war wichtig. Mir war klar, dass Design in unserer Familie wichtig war, denn – um Himmels Willen – es brachte Essen auf den Tisch.
Dad helped design the control panels for the IBM 360 computer. That was a big deal; that was important. He worked for Kodak for a while; that was important. He designed chairs and desks and other office equipment for Steelcase; that was important. I knew design was important in my house because, for heaven's sake, it put food on our table, right?
Und in allem, was mein Vater machte, lag Design. Als wir aufwuchsen, hatte er eine Dixieland-Jazzband, und er spielte immer gerne Louis-Armstrong-Melodien nach. Und hin und wieder fragte ich ihn,
And design was in everything my dad did. He had a Dixieland jazz band when we were growing up, and he would always cover Louis Armstrong tunes. And I would ask him every once in a while,
"Papa, willst du, dass es sich so wie auf der Platte anhört?" Wir hatten eine Menge alter Jazzplatten zu Hause herumliegen. Und er sagte, "Nein, niemals, John, niemals. Sieh das Lied als bloße Tatsache. Du musst es dir zu eigen machen. Du musst es entwerfen. Zeig den Leuten, was du beabsichtigst", sagte er. "Mit Absicht handeln, das sollten wir alle tun. Da sind wir alle in unserem Element."
"Dad, do you want it to sound like the record?" We had lots of old jazz records lying around the house. And he said, "No, never, John, never. The song is just a given, that's how you have to think about it. You gotta make it your own. You gotta design it. Show everyone what you intend," is what he said. "Doing that, acting by design, is what we all should be doing. It's where we all belong."
Wir alle? Designer? Ach Papa. Ach Papa.
All of us? Designers? Oh, oh, Dad. Oh, Dad.
Das Lied als bloße Tatsache. Wichtig ist, wie du es nachspielst. Nun, denken wir kurz darüber nach. Auf eine Weise ist es ja wie dieser Rollstuhl, in dem ich sitze, nicht wahr? Die ursprüngliche Melodie? Die ist ein wenig angsterregend.
The song is just a given. It's how you cover it that matters. Well, let's hold on to that thought for just a minute. It's kind of like this wheelchair I'm in, right? The original tune? It's a little scary.
"Oje, was ist denn mit dem Typen passiert? Er kann nicht gehen. Weiß jemand, was geschehen ist? Irgendjemand?"
"Ooh, what happened to that dude? He can't walk. Anybody know the story? Anybody?"
Ich spreche nicht sehr gerne darüber, aber heute erzähle ich Ihnen, was geschehen ist. Nun denn, vor genau 36 Jahren diese Woche, ganz recht, saß ich in einem schlecht entworfenen Auto, welches auf einer schlecht entworfenen Straße in Pennsylvania in eine schlecht entworfene Leitplanke prallte und eine 60 Meter tiefe Böschung hinabstürzte und zwei Leute umbrachte, die auch im Auto waren. Aber seitdem ist der Rollstuhl eine Tatsache in meinem Leben. Mein Leben, gutem und schlechtem Design ausgeliefert.
I don't like to talk about this very much, but I'll tell you guys the story today. All right, exactly 36 years ago this week, that's right, I was in a poorly designed automobile that hit a poorly designed guardrail on a poorly designed road in Pennsylvania, and plummeted down a 200-foot embankment and killed two people in the car. But ever since then, the wheelchair has been a given in my life. My life, at the mercy of good design and bad design.
Denken Sie mal darüber nach. Nun, bezüglich Design ist der Rollstuhl ein sehr schwieriger Gegenstand. Er projiziert hauptsächlich Tragödie und Angst und Unglück, und er projiziert diese Nachricht, diese Geschichte, auf so starke Weise, dass beinahe alles andere ausgelöscht wird.
Think about it. Now, in design terms, a wheelchair is a very difficult object. It mostly projects tragedy and fear and misfortune, and it projects that message, that story, so strongly that it almost blots out anything else.
Ich rolle geschwind durch einen Flughafen. Und Mütter schnappen nach ihren Kindern, damit sie mir ausweichen, und sie sagen, "Nicht hinstarren!" Das arme Kind hat diesen erschreckten Ausdruck im Gesicht, weiß Gott was es denkt. Und über Jahrzehnte hindurch frage ich mich: Warum ist das so? Was kann ich dagegen tun? Wie kann ich das ändern? Ich meine, da muss es doch was geben. Also rollte ich, ohne Augenkontakt zu machen, so mit gerunzelter Stirn. Oder ich zog mich ganz, ganz nett an, oder sowas ähnliches. Oder ich machte mit allen Augenkontakt – das war echt unheimlich; das funktionierte überhaupt nicht. (Gelächter) Ich versuchte alles. Manchmal duschte ich eine Woche lang nicht – nichts half.
I roll swiftly through an airport, right? And moms grab their kids out of the way and say, "Don't stare!" The poor kid, you know, has this terrified look on his face, God knows what they think. And for decades, I'm going, why does this happen? What can I do about it? How can I change this? I mean there must be something. So I would roll, I'd make no eye contact -- just kinda frown, right? Or I'd dress up really, really sharply or something. Or I'd make eye contact with everyone -- that was really creepy; that didn't work at all. (Laughter) You know anything, I'd try. I wouldn't shower for a week -- nothing worked.
Bis vor ein paar Jahren half absolut nichts. Dann sahen sich meine sechsjährigen Töchter einen Rollstuhlkatalog an und meinten,
Nothing whatsoever worked until a few years ago, my six-year-old daughters were looking at this wheelchair catalog that I had, and they said,
"Ach Papa! Papa! Sieh doch, du musst dir diese auffälligen Räder zulegen – du musst sie dir zulegen!"
"Oh, Dad! Dad! Look, you gotta get these, these flashy wheels -- you gotta get 'em!"
Und ich sagte, "Ach Mädchen, euer Papa ist ein sehr wichtiger Journalist, wie würde das denn aussehen."
And I said, "Oh, girls, Dad is a very important journalist, that just wouldn't do at all."
Und sie stellten natürlich sofort fest,
And of course, they immediately concluded,
"Ach, das ist aber schade, Papa. Journalisten dürfen keine auffälligen Räder haben. Wie wichtig kannst du dann schon sein?" sagten sie.
"Oh, what a bummer, Dad. Journalists aren't allowed to have flashy wheels. I mean, how important could you be then?" they said.
Darauf ich, "Moment, ist ja schon gut, – ich lege mir die Räder zu." Aus reinem Protest
I went, "Wait a minute, all right, right -- I'll get the wheels." Purely out of protest,
kaufte ich die auffälligen Räder, und ich baute sie an und – gucken Sie mal. Könnte ich bitte mal meine Sonderbeleuchtung haben? (Gelächter) Sehen Sie doch nur! Und jetzt ... sehen Sie sich das an! Sehen Sie sich das an!
I got the flashy wheels, and I installed them and -- check this out. Could I have my special light cue please? (Laughter) Look at that! Now ... look at, look at this! Look at this!
Was Sie hier sehen, hat mein Leben komplett verändert, ich meine, es hat mein Leben total verändert. Anstatt leerer Blicke und Unbehagen wird jetzt mit dem Finger gezeigt und gelächelt!
So what you are looking at here has completely changed my life, I mean totally changed my life. Instead of blank stares and awkwardness, now it is pointing and smiling!
Leute sagen, "Tolle Räder, Mann! Die sind toll! Ich meine, ich will auch welche!" Kleine Kinder sagen, "Kann ich mal mitfahren?" (Gelächter)
People going, "Awesome wheels, dude! Those are awesome! I mean, I want some of those wheels!" Little kids say, "Can I have a ride?" (Laughter)
Und selbstverständlich gibts da gelegentlich welche – meistens Männer mittleren Alters – die sagen, "Ach, diese Räder sind großartig! Das ist eine Sicherheitsfunktion, oder?" (Gelächter) Nein! Keine Sicherheitsfunktion. Nein, nein, nein, nein, nein.
And of course there's the occasional person -- usually a middle-aged male who will say, "Oh, those wheels are great! I guess they're for safety, right?" (Laughter) No! They're not for safety. No, no, no, no, no.
Was ist hier der Unterschied, beim Rollstuhl ohne Lämpchen, und beim Rollstuhl mit Lämpchen? Der Unterschied ist Absicht. Ganz recht, ganz recht; ich bin kein Opfer mehr. Ich zog es vor, die Situation zu ändern – ich bin Kommandant des Raumschiff Rollstuhl mit den Phaser-Rädern. Absicht ändert die Lage vollkommen. Ich bereichere absichtlich dieses rollende Dasein mit einem einfachen Design-Element. Mit Absicht handeln. Es vermittelt Urheberschaft. Es deutet an, dass jemand am Steuer sitzt. Es beruhigt; es zieht die Leute an. Jemand macht die Erfahrung zu etwas Persönlichem. Die tragische Melodie anders nachsingen, radikal anders nachsingen. Die Leute sprechen darauf an.
What's the difference here, the wheelchair with no lights and the wheelchair with lights? The difference is intent. That's right, that's right; I'm no longer a victim. I chose to change the situation -- I'm the Commander of the Starship Wheelchair with the phaser wheels in the front. Right? Intent changes the picture completely. I choose to enhance this rolling experience with a simple design element. Acting with intent. It conveys authorship. It suggests that someone is driving. It's reassuring; people are drawn to it. Someone making the experience their own. Covering the tragic tune with something different, something radically different. People respond to that.
Es hört sich einfach an, aber ich glaube, dass wir generell in unserer Gesellschaft und Kultur mit der Absichtlichkeit ein Riesenproblem haben. Lassen Sie mich mal erklären. Sehen Sie sich diesen Kerl an. Kennen Sie ihn? Es ist Anders Breivik. Falls er letztes Jahr in Oslo, Norwegen, Dutzende von jungen Menschen mit Absicht umgebracht hat – falls er das absichtlich getan hat, dann ist er ein grausamer Verbrecher. Wir bestrafen ihn. Lebenslange Haft. Die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten, nicht so sehr in Norwegen. Aber falls er stattdessen aus einer Wahnvorstellung heraus handelte, falls er von irgendeiner beliebigen Geisteskrankheit angetrieben wurde, dann ist er in einer völlig anderen Kategorie. Wir sperren ihn vielleicht für den Rest seines Lebens ein, aber wir beobachten ihn klinisch. Es ist eine völlig andere Sphäre. Als absichtlicher Mörder ist Anders Breivik bloß böse. Aber als funktionsgestörter, als funktionsgestörter Mörder/Psychotiker ist er viel komplizierter. Er ist der Atem eines primitiven, uralten Chaos. Er ist der Zufallszustand der Natur, aus dem wir uns entwickelten. Er ist etwas ganz, ganz anderes.
Now it seems simple, but actually I think in our society and culture in general, we have a huge problem with intent. Now go with me here. Look at this guy. You know who this is? It's Anders Breivik. Now, if he intended to kill in Olso, Norway last year, dozens and dozens of young people -- if he intended to do that, he's a vicious criminal. We punish him. Life in prison. Death penalty in the United States, not so much in Norway. But, if he instead acted out of a delusional fantasy, if he was motivated by some random mental illness, he's in a completely different category. We may put him away for life, but we watch him clinically. It's a completely different domain. As an intentional murderer, Anders Breivik is merely evil. But as a dysfunctional, as a dysfunctional murderer/psychotic, he's something much more complicated. He's the breath of some primitive, ancient chaos. He's the random state of nature we emerged from. He's something very, very different.
Absicht ist wie ein wesentlicher Bestandteil der Menschheit. Irgendwie etwas, das wir tun sollen. Wir sollen mit Absicht handeln. Wir sollen bewusst vorgehen. Absicht ist ein Kennzeichen der Zivilisation.
It's as though intent is an essential component for humanity. It's what we're supposed to do somehow. We're supposed to act with intent. We're supposed to do things by design. Intent is a marker for civilization.
Jetzt mal ein Beispiel, das ein wenig näher liegt: Bei meiner Familie dreht sich alles um Absicht. Sie erkennen wahrscheinlich, dass wir zwei Zwillingspaare haben, das Resultat von IVF-Technologie, In-Vitro-Befruchtungstechnologie, aufgrund einiger körperlichen Beschränkungen, auf die ich nicht weiter eingehen will. Sei's drum, In-Vitro-Technologie, IVF, ist in etwa so absichtlich wie Ackerbau. Das kann ich Ihnen sagen, manche von Ihnen haben vielleicht diese Erfahrung gemacht. Tatsächlich erfand ein Tierarzt die ganze Technologie der Spermienextraktion für Männer mit Rückenmarksverletzungen. Ich traf den Typen. Er ist ein großartiger Kerl. Er trug diese große Ledertasche, gefüllt mit Spermiensonden für alle Tiere, die er behandelt hatte, all die verschiedenen Tiere. Er hatte die Sonden selbst entworfen, und er war wirklich richtig stolz darauf.
Now here's an example a little closer to home: My family is all about intent. You can probably tell there are two sets of twins, the result of IVF technology, in vitro fertilization technology, due to some physical limitations I won't go into. Anyway, in vitro technology, IVF, is about as intentional as agriculture. Let me tell you, some of you may have the experience. In fact, the whole technology of sperm extraction for spinal cord-injured males was invented by a veterinarian. I met the dude. He's a great guy. He carried this big leather bag full of sperm probes for all of the animals that he'd worked with, all the different animals. Probes he designed, and in fact, he was really, really proud of these probes.
Er sagte, "John, du fällst zwischen Pferd und Eichhörnchen." (Gelächter) Wie auch immer. Als meine Frau und ich uns entschlossen, den Beginn unseres mittleren Lebensalters aufzufrischen – immerhin hatten wir vier Kinder – mittels einer leicht anderen Technologie, welche ich hier nicht so genau beschreiben möchte – da versicherte mir mein Urologe, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen musste.
He would say, "You're right between horse and squirrel, John." (Laughter) But anyway, so when my wife and I decided to upgrade our early middle age -- we had four kids, after all -- with a little different technology that I won't explain in too much detail here -- my urologist assured me I had nothing whatsoever to worry about.
"Wir brauchen keine Geburtskontrolle, Doktor, sind Sie sich da sicher?"
"No need for birth control, Doc, are you sure about that?"
"Aber John, ich habe mir Ihre Tabelle angesehen. Ihren Spermientests zufolge können wir mit Zuversicht behaupten, dass Sie quasi eine Art von Geburtskontrolle sind."
"John, John, I looked at your chart. From your sperm tests we can confidently say that you're basically a form of birth control."
Nun denn! (Gelächter) Was für ein befreiender Gedanke! Ja doch! Und nach einigen sehr befreienden Wochenenden, in denen wir eine topaktuelle Erektionsmethode verwendeten, welche sicher mal eines TEDTalks würdig ist, bemerkten meine Frau und ich einige vertraute, wenn auch unerwartete, Symptome. Ich war also nicht unbedingt eine Art von Geburtskontrolle. Sehen Sie sich diese Schrift da an. Meine Frau war so sauer.
Well! (Laughter) What a liberating thought! Yes! And after a couple very liberating weekends, my wife and I, utilizing some cutting-edge erectile technology that is certainly worthy of a TEDTalk someday but I won't get into it now, we noticed some familiar, if unexpected, symptoms. I wasn't exactly a form of birth control. Look at that font there. My wife was so pissed.
Hatte sich das ein Designer ausgedacht? Nein, ich glaube nicht, dass das ein Designer war. Daran liegt vielleicht das Problem. Und so wurde der kleine Ajax geboren. Er gleicht unseren anderen Kindern, aber die Erfahrung ist eine vollkommen andere. Sie ist so wie mein Unfall. Er kam aus dem Nichts. Wir mussten uns jedoch alle umstellen, aber nicht nur auf die Tatsache reagieren; wir beugen uns dieser neuen Erfahrung mit Absicht. Wir sind nun fünf. Fünf. Den Tatsachen mit Absicht entgegentreten. Bewusst agieren. He, der Name Ajax – man kann nicht viel absichtlicher werden, nicht wahr? Wir hoffen echt, dass er es uns später mal danken wird. (Gelächter)
I mean, did a designer come up with that? No, I don't think a designer did come up with that. In fact, maybe that's the problem. And so, little Ajax was born. He's like our other children, but the experience is completely different. It's something like my accident, right? He came out of nowhere. But we all had to change, but not just react to the given; we bend to this new experience with intent. We're five now. Five. Facing the given with intent. Doing things by design. Hey, the name Ajax -- you can't get much more intentional than that, right? We're really hoping he thanks us for that later on. (Laughter)
Aber ich wurde nie ein Designer. Nein, nein, nein, nein. Nie probiert. Nicht mal annähernd. Als ich aufwuchs, war ich verrückt nach einigen großartigen Entwürfen: der HP-35S-Taschenrechner – Gott, ich liebte das Ding. Oh Gott, ich wünschte ich hätte einen. Mensch, ich liebe das Ding. Das konnte ich mir leisten. Andere Designs konnte ich mir eher nicht leisten, wie z.B. den 1974 911 Targa. An der Uni studierte ich nichts mit Design oder Technik Verwandtes. Ich lernte Unbrauchbares wie die Klassiker, aber selbst da gab es etwas zu lernen – dieser Typ, Platon, stellte sich als Designer heraus. In "Der Staat" konzipierte er ein Staatswesen, das allerdings niemals Wirklichkeit wurde. Hier ist eines der Design-Merkmale von Platons "Regierung für Fortgeschrittene":
But I never became a designer. No, no, no, no. Never attempted. Never even close. I did love some great designs as I was growing up: The HP 35S calculator -- God, I loved that thing. Oh God, I wish I had one. Man, I love that thing. I could afford that. Other designs I really couldn't afford, like the 1974 911 Targa. In school, I studied nothing close to design or engineering; I studied useless things like the Classics, but there were some lessons even there -- this guy, Plato, it turns out he's a designer. He designed a state in "The Republic," a design never implemented. Listen to one of the design features of Plato's Government 4.0:
"In dem Staate, in dem die Machthaber nur widerwillig herrschen, in diesem muss die beste und friedlichste Verwaltung sein; das Gegenteil trifft zu, wenn sie die Macht zu sehr begehren."
"The State in which the rulers are most reluctant to govern is always the best and most quietly governed, and the State in which they are most eager, the worst."
Nun, das wurde wohl falsch verstanden. Aber sehen Sie sich den Satz an; da dreht sich alles um Absicht. Ich liebe das. Aber denken Sie mal nach, was Platon hier macht. Was macht er? Es ist eine großartige Idee des Designs -- eine riesige Design-Idee, die allen Stimmen der Religion und Philosophie, die sich aus der Klassischen Periode hervorhoben, gemeinsam war. Was war damals los? Man versuchte, eine Antwort auf die folgende Frage zu finden: Was würden die Menschen tun, nun, da sie nicht länger einfach ums Überleben kämpften? Als die Menschheit aus dem prähistorischen Chaos hervorkam, aus einer Konfrontation mit der wahllosen, brutalen Natur, hatte sie plötzlich Zeit nachzudenken – und da gab es Vieles zum Nachdenken. Plötzlich war es für die menschliche Existenz nötig, Absicht zu haben. Menschliches Leben brauchte einen Grund. Die Wirklichkeit selbst benötigte einen Designer. Tatsachen wurden von verschiedensten Aspekten der Absicht verdrängt, von verschiedenstem Design, von verschiedensten Göttern. Götter, über die wir uns immer noch streiten. Oh ja.
Well, got that wrong, didn't we? But look at that statement; it's all about intent. That's what I love about it. But consider what Plato is doing here. What is he doing? It's a grand idea of design -- a huge idea of design, common to all of the voices of religion and philosophy that emerged in the Classical period. What was going on then? They were trying to answer the question of what would human beings do now that they were no longer simply trying to survive? As the human race emerged from a prehistoric chaos, a confrontation with random, brutal nature, they suddenly had a moment to think -- and there was a lot to think about. All of a sudden, human existence needed an intent. Human life needed a reason. Reality itself needed a designer. The given was replaced by various aspects of intent, by various designs, by various gods. Gods we're still fighting about. Oh yeah.
Heute müssen wir das Naturchaos nicht konfrontieren. Heute müssen wir das Chaos des Einflusses der Menschheit auf die Erde konfrontieren. Ich glaube, diese junge Disziplin, die sich Design nennt, ist eigentlich das aufkommende Verantwortungsgefühl, das eine recht neue Frage formuliert and dann beantwortet: Was sollen wir nun tun, angesichts des Chaos, das wir verursacht haben? Was sollen wir tun? Wie sollen wir all den Gegenständen, die wir erzeugen, Absicht zuschreiben, all den Umständen, die wir erschaffen, all den Orten, die wir verändern? Die Folgen eines Planeten, auf dem bereits 7 Milliarden Menschen leben. Das ist die Melodie, die wir heutzutage alle nachspielen. Und wir können nicht einfach das Vergangene nachahmen. Nein. Das geht nicht. Das geht überhaupt nicht.
Today we don't confront the chaos of nature. Today it is the chaos of humanity's impact on the Earth itself that we confront. This young discipline called design, I think, is in fact the emerging ethos formulating and then answering a very new question: What shall we do now in the face of the chaos that we have created? What shall we do? How shall we inscribe intent on all the objects we create, on all the circumstances we create, on all the places we change? The consequences of a planet with 7 billion people and counting. That's the tune we're all covering today, all of us. And we can't just imitate the past. No. That won't do. That won't do at all.
Mein liebster Design-Moment kam folgendermaßen: Während der 1990er Jahre arbeitete ich für ABC News in Kinshasa in Zaire, und ich berichtete über den Sturz des brutalen zairischen Diktators Mobutu Sese Seko, der dieses Land vergewaltigt und geplündert hat. Inmitten von Kinshasa gab es Aufstände. Die Stadt fiel auseinander; es war ein furchtbarer, furchtbarer Ort, und ich musste das Zentrum Kinshasas erkunden, um über die Aufstände und Plünderungen zu berichten. Die Leute trugen Fahrzeuge davon, trugen Teile von Gebäuden davon. In den Straßen schossen Soldaten auf die Plünderer und trieben manche in Massenverhaftungen zusammen. Inmitten dieses Chaos rollte ich in einem Rollstuhl herum, und ich war total unsichtbar. Total. Ich war in einem Rollstuhl; ich sah einem Plünderer nicht ähnlich. Ich war in einem Rollstuhl; ich sah einem Journalisten nicht besonders ähnlich, jedenfalls nicht aus ihrer Perspektive. Und ich sah auch keinem Soldaten ähnlich, das steht fest. Ich war ein Teil dieser Art Hintergrundgeräusch des Elends von Zaire, total unsichtbar. Und plötzlich kommt dieser junge Mann um die Ecke, so wie ich gelähmt, in diesem pedalbetriebenen, dreirädrigen Rollstuhlapparat aus Metall, Holz und Leder. Und er strampelt so schnell er kann auf mich zu.
Here's my favorite design moment: In the city of Kinshasa in Zaire in the 1990s, I was working for ABC News, and I was reporting on the fall of Mobutu Sese Seko, the dictator, the brutal dictator in Zaire, who raped and pillaged that country. There was rioting in the middle of Kinshasa. The place was falling apart; it was a horrible, horrible place, and I needed to go and explore the center of Kinshasa to report on the rioting and the looting. People were carrying off vehicles, carrying off pieces of buildings. Soldiers were in the streets shooting at looters and herding some in mass arrests. In the middle of this chaos, I'm rolling around in a wheelchair, and I was completely invisible. Completely. I was in a wheelchair; I didn't look like a looter. I was in a wheelchair; I didn't look like a journalist, particularly, at least from their perspective. And I didn't look like a soldier, that's for sure. I was part of this sort of background noise of the misery of Zaire, completely invisible. And all of a sudden, from around a corner, comes this young man, paralyzed, just like me, in this metal and wood and leather pedal, three-wheel tricycle-wheelchair device, and he pedals up to me as fast as he can.
Er schreit, "Hey, mister! Mister!"
He goes, "Hey, mister! Mister!"
Und ich sah ihn an – er sprach sonst kein Englisch, aber wir brauchten kein Englisch, nein, nein, nein, nein, nein. Wir saßen da und verglichen Räder und Reifen und Speichen und Röhren. Und ich sah mir sein verrücktes Pedalwerk an; er war so stolz auf seinen Entwurf. Ich wünschte, ich könnte Ihnen dieses Gerät zeigen. Sein Lächeln, unser Glühen, als wir die Universalsprache des Design sprachen, dem Chaos um uns herum unsichtbar. Seine Maschine: selbstgebaut, geschraubt, rostig, ulkig. Meine Maschine: hergestellt in Amerika, selbstbewusst, elegant. Ganz besonders stolz war er auf den bequemen Sitz, den echt bequemen Sitz, den er seinem Triumphwagen verliehen hatte, und auf die schönen Stofffransen rund um den Sitz herum. Ach Mann, ich wünschte, ich hätte diese funkelnden Räder damals schon gehabt! Die hätten ihm so gefallen! Oh ja. Die hätte er verstanden; ein Triumphwagen aus reinster Absicht – denken Sie mal drüber nach – in einer Stadt, die außer Kontrolle war. Einen Moment lang ließ Design alles andere im Staub. Wir sprachen ein paar Minuten lang miteinander und verschwanden dann jeweils wieder im Chaos. Er kehrte auf die Straßen Kinshasas zurück; ich zu meinem Hotel. Und ich denke jetzt an ihn, jetzt ...
And I looked at him -- he didn't know any other English than that, but we didn't need English, no, no, no, no, no. We sat there and compared wheels and tires and spokes and tubes. And I looked at his whacky pedal mechanism; he was full of pride over his design. I wish I could show you that contraption. His smile, our glow as we talked a universal language of design, invisible to the chaos around us. His machine: homemade, bolted, rusty, comical. My machine: American-made, confident, sleek. He was particularly proud of the comfortable seat, really comfortable seat he had made in his chariot and its beautiful fabric fringe around the edge. Oh, I wish I'd had those sparkly wheels back then to have shown him, man! He would have loved those! Oh yeah. He would have understood those; a chariot of pure intent -- think about it -- in a city out of control. Design blew it all away for a moment. We spoke for a few minutes and then each of us vanished back into the chaos. He went back to the streets of Kinshasa; I went to my hotel. And I think of him now, now ...
Und ich stelle diese Frage. Ein Gegenstand, der von Absicht durchdrungen ist – der hat Kraft, er ist ein Schatz, wir fühlen uns ihm angezogen. Ein Gegenstand ohne jede Absicht – der ist zufallsbedingt, nachahmend, abstoßend. Er ist wie ein Stück Reklame, das man wegwirft. Wir müssen Folgendes unseren Leben abverlangen, unseren Objekten, unseren Dingen, unseren Umständen: mit Absicht leben. Und ich muss sagen, daß ich Ihnen gegenüber in dieser Hinsicht einen unfairen Vorteil habe.
And I pose this question. An object imbued with intent -- it has power, it's treasure, we're drawn to it. An object devoid of intent -- it's random, it's imitative, it repels us. It's like a piece of junk mail to be thrown away. This is what we must demand of our lives, of our objects, of our things, of our circumstances: living with intent. And I have to say that on that score, I have a very unfair advantage over all of you.
Und ich möchte Ihnen das jetzt erklären, denn heute ist ein ganz besonderer Tag. Vor sechsunddreißig Jahren, zu beinahe diesem Moment, wachte ein 19-jähriger Junge aus einem Koma auf, um eine Krankenschwester etwas zu fragen, aber die Krankenschwester hatte bereits eine Antwort parat.
And I want to explain it to you now because this is a very special day. Thirty-six years ago at nearly this moment, a 19-year-old boy awoke from a coma to ask a nurse a question, but the nurse was already there with an answer.
"Junger Mann, du hattest einen schlimmen Unfall. Du hast dir den Rücken gebrochen. Du wirst nie wieder gehen können."
"You've had a terrible accident, young man. You've broken your back. You'll never walk again."
Ich sagte, "Das weiß ich alles – was für ein Tag ist heute?" Ich wusste nämlich, dass das Auto am 28. Februar über die Leitplanke gefahren war, und ich wusste, dass 1976 ein Schaltjahr war.
I said, "I know all that -- what day is it?" You see, I knew that the car had gone over the guardrail on the 28th of February, and I knew that 1976 was a leap year.
"Krankenschwester! Ist heute der 28. oder der 29.?"
"Nurse! Is this the 28th or the 29th?"
Und sie sah mich an und antwortete, "Heute ist der 1. März."
And she looked at me and said, "It's March 1st."
Und ich stöhnte, "Oh mein Gott. Da habe ich Einiges aufzuholen!" Und von diesem Moment an wusste ich, dass dieser Unfall Tatsache war; ich hatte keine Wahl, als mein neues, schrittloses Leben zu gestalten. Absicht – ein Leben mit Absicht – bewusst gelebt, dem Original etwas Besseres nachsingen. In diesen Zeiten können wir das alle tun, oder wir können einen Weg finden, es zu tun.
And I went, "Oh my God. I've got some catching up to do!" And from that moment, I knew the given was that accident; I had no option but to make up this new life without walking. Intent -- a life with intent -- lived by design, covering the original with something better. It's something for all of us to do or find a way to do in these times.
Um darauf zurückzukommen, um auf das Design zurückzukommen, und wie mein Papa es vor langer Zeit empfohl,
To get back to this, to get back to design, and as my daddy suggested a long time ago,
"Mach dir das Lied zu eigen, John. Zeig allen, was du beabsichtigst."
"Make the song your own, John. Show everybody what you intend."
Papa, das ist für dich. (Musik)
Daddy, this one's for you. (Music)
♫ Jo Jo war ein Mann, der sich für ’nen Einzelgänger hielt ♫ ♫ aber er war ein Mann wie alle anderen. ♫ ♫ Jo Jo verließ sein Haus in Tucson, Arizona, für ’ne Fete in Kalifornien. ♫ ♫ Kehr zurück, kehr zurück, ♫ ♫ kehr dorthin zurück, wo du mal hingehört hast. ♫ ♫ Kehr zurück, kehr zurück, ♫ ♫ kehr dorthin zurück, wo du mal hingehört hast. ♫ (Applaus)
♫ Jo Jo was a man who thought he was a loner ♫ ♫ but he was another man. ♫ ♫ Jo Jo left his home in Tucson, Arizona to attend a California bash. ♫ ♫ Get back, get back, ♫ ♫ get back to where you once belonged. ♫ ♫ Get back, get back, ♫ ♫ get back to where you once belonged. ♫ (Applause)