Unser Gesicht ist ungeheuer wichtig, weil es der äußere, der sichtbare Teil von uns ist, den alle sehen, nur nicht wir selbst. Vergessen wir nicht, dass es eine funktionelle Einheit ist. Wir haben starke Schädelknochen, die das wichtigste Organ in unserem Körper beschützen: unser Gehirn. Dort sitzen unsere Sinne, unsere besonderen Sinne, unsere Sehkraft, unser Sprechvermögen, unser Hören, unser Geschmackssinn, unser Fühlen. Und dieser Knochen ist voller Licht, wie Sie sehen können: Licht, das durch den Schädel scheint, mit all seinen Vertiefungen, den Nebenhöhlen, die die Luft erwärmen und befeuchten, die wir einatmen. Stellen Sie sich vor, sie wären mit Knochen ausgefüllt: unser Kopf wäre reiner Ballast, wir könnten ihn nicht emporhalten, wir könnten die Welt um uns herum nicht ansehen. Diese Frau stirbt langsam, weil die gutartigen Tumore in ihren Gesichtsknochen ihren Mund und ihre Nase vollständig erobert haben. Sie kann daher weder atmen noch essen.
Our face is hugely important because it's the external, visual part that everybody else sees. Let's not forget it's a functional entity. We have strong skull bones that protect the most important organ in our body: the brain. It's where our senses are located, our special senses -- our vision, our speech, our hearing, our smell, our taste. And this bone is peppered, as you can see, with the light shining through the skull with cavities, the sinuses, which warm and moisten the air we breathe. But also imagine if they were filled with solid bone -- our head would be dead weight, we wouldn't be able to hold it erect, we wouldn't be able to look at the world around us. This woman is slowly dying because the benign tumors in her facial bones have completely obliterated her mouth and her nose so she can't breathe and eat.
Verbunden mit unseren Gesichtsknochen, die unsere Gesichtsstruktur definieren, sind die Muskeln, die für unseren Gesichtsausdruck zuständig sind, unsere universelle Ausdruckssprache, unser soziales Zeichensystem. Darüber liegt unsere Haut, die eine ungeheuer komplexe dreidimensionale Struktur ist. Sie nimmt manchmal rechtwinklige Abbiegungen, hat dünne Schichten wie die Augenlider, dicke Bereiche wie die Wangen, unterschiedliche Farben. Und dann gibt es da noch den sinnlichen Aspekt. Wohn küssen wir Menschen? Auf die Lippen. Wir knabbern vielleicht an ihren Ohren. Es ist das Gesicht, das uns anzieht.
Attached to the facial bones that define our face's structure are the muscles that deliver our facial expression, our universal language of expression, our social-signaling system. And overlying this is the skin drape, which is a hugely complex three-dimensional structure -- taking right-angled bends here and there, having thin areas like the eyelids, thick areas like the cheek, different colors. And then we have the sensual factor of the face. Where do we like to kiss people? On the lips. Nibble the ears maybe. It's the face where we're attracted to with that.
Vergessen wir nicht die Haare. Sie sehen das Gesicht auf der linken Seite – das ist mein Sohn mit Augenbrauen. Sehen Sie nur, wie seltsam er aussieht ohne Augenbrauen. Da ist ein großer Unterschied. Stellen Sie sich vor, da wüchse Haar auf seiner Nase; er würde damit noch seltsamer aussehen.
But let's not forget the hair. You're looking at the image on your left-hand side -- that's my son with his eyebrows present. Look how odd he looks with the eyebrows missing. There's a definite difference. And imagine if he had hair sprouting from the middle of his nose, he'd look even odder still.
Dysmorphophobie ist eine extreme Ausbildung der Tatsache, dass wir uns nicht selber sehen können, nicht so, wie andere uns sehen. Es ist schockierend aber wahr, dass wir nur ein Spiegelbild unserer selbst wahrnehmen; wir sehen uns nur in Momentaufnahmen, die nur einen Bruchteil der Zeit einfangen, die wir leben. Dysmorphophobie ist eine Perversion dieser Tatsache. Menschen, die gut aussehen, finden sich selbst hässlich und wollen sich dauern operieren lassen, um ihre Gesichtszüge zu korrigieren. Sie brauchen das nicht, sie brauchen psychiatrischen Hilfe. Max hat mit freundlicherweise dieses Foto überlassen. Er leidet nicht an Dysmorphophobie, aber ich benutze sein Foto, um zu zeigen, dass sein Gesicht genau wie das eines Menschen aussieht, der an Dysmorphophobie leidet. Mit anderen Worten: Er sieht völlig normal aus.
Dysmorphophobia is an extreme version of the fact that we don't see ourselves as others see us. It's a shocking truth that we only see mirror images of ourselves, and we only see ourselves in freeze-frame photographic images that capture a mere fraction of the time that we live. Dysmorphophobia is a perversion of this where people who may be very good looking regard themselves as hideously ugly and are constantly seeking surgery to correct their facial appearance. They don't need this. They need psychiatric help. Max has kindly donated his photograph to me. He doesn't have dysmorphophobia, but I'm using his photograph to illustrate the fact that he looks exactly like a dysmorphophobic. In other words, he looks entirely normal.
Auch Altern führt dazu, dass sich unsere Einstellung zu unserem Äußeren ändert. Kinder beurteilen sich, lernen sich zu beurteilen, durch das Verhalten der Erwachsenen um sie herum. Hier ein klassisches Beispiel: Rebecca leidet an einem gutartigen Tumor der Blutgefäße der durch ihren Schädel hindurch wuchert und ihre Nase zerstört hat. Sie kann schlecht sehen. Wie Sie sehen, blockiert der Tumor ihre Augen. Sollte er verletzt werden, läuft sie außerdem Gefahr, schwere Blutungen zu erleiden. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Eltern und nahen Angehörigen dieser Kinder sie anbeten. Sie haben sich an ihre Gesichter gewöhnt, sie halten sie für etwas Besonderes. Tatsächlich diskutieren die Eltern manchmal darüber, ob die Wucherungen dieser Kinder entfernt werden sollen. Und manchmal leiden sie unendlich, weil das Kind, das sie lieb gewonnen haben, sich so verändert hat und sie sie nicht wieder erkennen. Aber andere Erwachsene sagen unglaublich verletzenden Dinge. Sie sagen: »Wie könnt ihr es wagen, mit diesem Kind aus dem Haus zu gehen und andere Menschen zu erschrecken? Solltet ihr nicht etwas tun? Warum lasst ihr das nicht entfernen?« Und andere Kinder kommen voller Neugier und stochern in der Wunde, da Neugier etwas Natürliches ist. Und das macht dem Kind natürlich seinen Sonderstatus bewusst. Nach einer Operation normalisiert sich alles. Die Erwachsenen verhalten sich unbefangener und die Kinder spielen bereitwilliger mit anderen Kindern.
Age is another thing when our attitude toward our appearance changes. So children judge themselves, learn to judge themselves, by the behavior of adults around them. Here's a classic example: Rebecca has a benign blood vessel tumor that's growing out through her skull, has obliterated her nose, and she's having difficulty seeing. As you can see, it's blocking her vision. She's also in danger, when she damages this, of bleeding profusely. Our research has shown that the parents and close loved ones of these children adore them. They've grown used to their face; they think they're special. Actually, sometimes the parents argue about whether these children should have the lesion removed. And occasionally they suffer intense grief reactions because the child they've grown to love has changed so dramatically and they don't recognize them. But other adults say incredibly painful things. They say, "How dare you take this child out of the house and terrify other people. Shouldn't you be doing something about this? Why haven't you had it removed?" And other children in curiosity come up and poke the lesion, because -- a natural curiosity. And that obviously alerts the child to their unusual nature. After surgery, everything normalizes. The adults behave more naturally, and the children play more readily with other children.
Als Jugendliche – denken Sie nur zurück an Ihre Teenagerzeit – durchlaufen wir eine dramatische und oft unverhältnismäßige Veränderung unseres äußeren Erscheinungsbildes. Wir kämpfen darum, unsere Identität zu finden. Wir sehnen uns nach der Anerkennung Gleichaltriger. Unser Aussehen ist daher lebenswichtig für uns, während wir versuchen, der Welt unseren Stempel aufzudrücken. Denken Sie nur an jenen einen Pickel, der Sie tagelang verstümmelt hat. Wie lange haben Sie jeden Tag in den Spiegel gestarrt, Ihren sardonischen Gesichtsausdruck geübt, Ihren ernsten Ausdruck, haben (wie ich) versucht, wie Sean Connery auszusehen, haben versucht, eine Augenbraue anzuheben. Es ist eine entsetzliche Zeit.
As teenagers -- just think back to your teenage years -- we're going through a dramatic and often disproportionate change in our facial appearance. We're trying to struggle to find our identity. We crave the approval of our peers. So our facial appearance is vital to us as we're trying to project ourselves to the world. Just remember that single acne spot that crippled you for several days. How long did you spend looking in the mirror every day, practicing your sardonic look, practicing your serious look, trying to look like Sean Connery, as I did, trying to raise one eyebrow? It's a crippling time.
Ich habe mich entschieden, diese Profilansicht von Sue zu zeigen, denn hier sieht man, wie ihr Unterkiefer vorsteht, ebenso wie ihre Unterlippe. Ich möchte Sie alle im Publikum bitten, jetzt Ihren Unterkieder vorzuschieben, und sich zu Ihrem Sitznachbarn umzudrehen. Schieben Sie Ihren Unterkiefer und drehen Sie sich zu der Person neben Ihnen um und sehen Sie sie an – sie sieht missmutig aus. Das ist genau, was die Leute zu Sue sagten. Sie war überhaupt nicht missmutig. Aber die Leute sagte zu ihr: »Warum bist du so schlecht gelaunt?« Die Leute bewerteten die ganze Zeit über ihre Stimmung. Lehrer und Mitschüler unterschätzten sie, sie wurde in der Schule gehänselt. Sie entschied sich für eine Gesichtsoperation. Nach der Operation sagte sie: »Jetzt spiegelt mein Gesicht meine Persönlichkeit wider. Jetzt wissen die Menschen, dass ich enthusiastisch bin, dass ich ein fröhlicher Mensch bin.« Das ist der Wandel, den wir für Jugendliche erreichen können.
I've chosen to show this profile view of Sue because what it shows is her lower jaw jutting forward and her lower lip jutting forward. I'd like you all in the audience now to push your lower jaw forward. Turn to the person next to you, push your lower jaws forward. Turn to the person next to you and look at them -- they look miserable. That's exactly what people used to say to Sue. She wasn't miserable at all. But people used to say to her, "Why are you so miserable?" People were making misjudgments all the time on her mood. Teachers and peers were underestimating her; she was teased at school. So she chose to have facial surgery. After the facial surgery, she said, "My face now reflects my personality. People know now that I'm enthusiastic, that I'm a happy person." And that's the change that can be achieved for teenagers.
Ist es Wandel durch echte Veränderung oder nur Blendwerk, Einbildung der Patienten selber? Nun, wir haben die Reaktionen Jugendlicher auf Bilder von Patienten mit kosmetischen Operationen untersucht. Was wir herausfanden war – wir vermischten die Fotos, so dass sie nicht wussten, welche vorher und nachher waren – was wir fanden war, dass sie die Patienten nach dem Eingriff als attraktiver bewerteten. Nun, das ist nicht überraschend. Aber wir baten sie auch, ihre Ehrlichkeit und Intelligenz zu bewerten, Freundlichkeit und Aggressivität. Vor dem Eingriff wurden bei jedem alle Eigenschaften als unterdurchschnittlich bewertet – aggressiver und so weiter Nach dem Eingriff wurden sie als intelligenter wahrgenommen, freundlicher, ehrlicher, weniger aggressiv; und dabei hatten wir nichts an ihrem Intellekt verändert oder an ihrem Charakter.
Is this change, though, a real change, or is it a figment of the imagination of the patient themselves? Well we studied teenagers' attitudes to photographs of patients having this corrective facial surgery. And what we found was -- we jumbled up the photographs so they couldn't recognize the before and after -- what we found was that the patients were regarded as being more attractive after the surgery. Well that's not surprising, but we also asked them to judge them on honesty, intelligence, friendliness, violence. They were all perceived as being less than normal in all those characteristics -- more violent, etc. -- before the surgery. After the surgery, they were perceived as being more intelligent, more friendly, more honest, less violent -- and yet we hadn't operated on their intellect or their character.
Wenn Menschen älter werden, wählen sie nicht unbedingt diese Art Eingriff. Ihre Anwesenheit in der Sprechstunde ist das Ergebnis ungeheurer Verstrickungen des Schicksals. Sie leiden an Krebs oder einem Trauma. Dies ist ein Bild von Henry, zwei Wochen nachdem ihm eine bösartige Geschwulst entfernt wurde, auf der linken Gesichtshälfte, sein Wangenknochen, sein Oberkiefer, seine Augenhöhle. Er sieht zu diesem Zeitpunkt ziemlich gut aus. Aber im Lauf der nächsten 15 Jahre hatte er noch 14 Operationen, während die Krankheit sein Gesicht zerwühlte und meine Rekonstruktionen immer wieder zerstörte. Ich habe viel von Henry gelernt. Henry zeigte mir, dass man weiter arbeiten kann. Er arbeitete als Anwalt. Er spielte weiter Cricket. Er lebte ein zufriedenes Leben. Wahrscheinlich lag das daran, dass er einen erfolgreichen und befriedigenden Job hatte und eine liebevolle Familie. Er konnte am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Er bewahrte sich eine ruhige Unbekümmertheit. Ich sage nicht, dass er es überwunden hat; das hat er nicht. Es war mehr als das. Er ignorierte es. Er ignorierte die Entstellung, die seinem Leben widerfuhr, und machte ungeachtet dessen einfach weiter Das ist es, was diese Menschen tun können.
When people get older, they don't necessarily choose to follow this kind of surgery. Their presence in the consultation suite is a result of the slings and arrows of outrageous fortune. What happens to them is that they may have suffered cancer or trauma. So this is a photograph of Henry, two weeks after he had a malignant cancer removed from the left side of his face -- his cheekbone, his upper jaw, his eye-socket. He looks pretty good at this stage. But over the course of the next 15 years he had 14 more operations, as the disease ravaged his face and destroyed my reconstruction regularly. I learned a huge amount from Henry. Henry taught me that you can carry on working. He worked as an advocate. He continued to play cricket. He enjoyed life to the full, and this was probably because he had a successful, fulfilling job and a caring family and was able to participate socially. He maintained a calm insouciance. I don't say he overcame this; he didn't overcome it. This was something more than that. He ignored it. He ignored the disfigurement that was happening in his life and carried on oblivious to it. And that's what these people can do.
Auch Henriapi ist ein Beispiel für dieses Phänomen. Dies ist in Mann in seinen Zwanzigern, der seine erste Auslandsreise aus Nigeria mit bösartigem Krebs nach England unternahm, um sich operieren zu lassen. Es war meine längste Operation. Sie dauerte 23 Stunden. Ich arbeitete zusammen mit meinem Neurochirurgen. Wir entfernten alle Knochen auf der rechten Gesichtshälfte, sein Auge, seine Nase, die Schädelknochen, die Gesichtshaut, und bauten ihn mit Rückengewebe wieder auf. Er arbeitete weiter als Pfleger in einer Psychiatrie. Er heiratete. Er hatte einen Sohn namens Jerehmia. Und wieder sagte er: »Dieses Bild von mir und meinem Sohn Jerehmia zeigt mich als den erfolgreichen Mann, als den ich mich fühle.« Seine Gesichtsentstellung beeinflusste ihn nicht, weil er die Unterstützung seiner Familie hatte, einen Job, der ihn zufrieden machte.
Henriapi illustrates this phenomenon as well. This is a man in his 20s whose first visit out of Nigeria was with this malignant cancer that he came to the United Kingdom to have operated on. It was my longest operation. It took 23 hours. I did it with my neurosurgeon. We removed all the bones at the right side of his face -- his eye, his nose, the skull bones, the facial skin -- and reconstructed him with tissue from the back. He continued to work as a psychiatric nurse. He got married. He had a son called Jeremiah. And again, he said, "This painting of me with my son Jeremiah shows me as the successful man that I feel that I am." His facial disfigurement did not affect him because he had the support of a family; he had a successful, fulfilling job.
Wir haben also gesehen, dass wir die Gesichter von Menschen verändern können. Aber wenn wir ihre Gesichter verändern, ändern wir dann ihre Identität zum Guten oder zum Schlechten? Es gibt zum Beispiel zwei unterschiedliche Arten von Gesichtsoperationen. Wir können das so unterteilen. Wir können sagen, es gibt Patienten, die sich für eine OP entscheiden, so wie Sue. Nach einem Eingriff fühlen sie, dass sich ihr Leben verändert hat, weil ihre Umwelt sie anders wahrnimmt, als bessere Menschen. Sie fühlen sich nicht anders. Sie fühlen, dass sie etwas hinzugewonnen haben, das sie vorher nicht besaßen, dass ihre Gesichter jetzt ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Und das ist vermutlich der Unterschied zwischen Schönheitschirurgie und dieser Art Operation. Man könnte sagen: »Nun, diese Art von Operation ist doch auch nur kosmetischer Natur.« Nach Schönheitsoperationen sind die Patienten oft unglücklicher. Sie versuchen etwas an ihrem Leben zu ändern. Sue versuchte nicht, ihr Leben zu ändern. Sie wollte lediglich das Gesicht tragen, das zu ihrer Persönlichkeit gehörte.
So we've seen that we can change people's faces. But when we change people's faces, are we changing their identity -- for better or for worse? For instance, there are two different types of facial surgery. We can categorize it like that. We can say there are patients who choose to have facial surgery -- like Sue. When they have facial surgery, they feel their lives have changed because other people perceive them as better people. They don't feel different. They feel that they've actually gained what they never had, that their face now reflects their personality. And actually that's probably the difference between cosmetic surgery and this kind of surgery. Because you might say, "Well, this type of surgery might be regarded as cosmetic." If you do cosmetic surgery, patients are often less happy. They're trying to achieve difference in their lives. Sue wasn't trying to achieve difference in her life. She was just trying to achieve the face that matched her personality.
Aber dann gibt es andere Menschen, die sich gegen eine Gesichtsoperation entscheiden. Es sind Menschen, denen man das Gesicht weggeschossen hat. Ich nehme das weg und lasse eine leere Folie stehen, für die Zartbesaiteten unter Ihnen. Man hat ihnen das aufgezwungen. Und noch mal, wie ich schon sagte, wenn sie eine liebevolle Familie haben, und eine gute Arbeit, können sie ein normales und erfülltes Leben leben. Ihre Persönlichkeit ändert sich nicht.
But then we have other people who don't choose to have facial surgery. They're people who have their face shot off. I'll move it off, and we'll have a blank slide for those who are squeamish amongst you. They have it forced upon them. And again, as I told you, if they have a caring family and good work life, then they can lead normal and fulfilled lives. Their identity doesn't change.
Ist dieses Geschäft mit unserem Äußeren und unserer Beschäftigung damit ein westliches Phänomen? Muzettas Familie straft dies Lügen. Dies ist ein kleines Mädchen bangladeschischer Herkunft aus dem Londoner East End. Sie hat einen riesigen bösartigen Tumor auf der rechten Gesichtshälfte, der sie bereits erblinden ließ und der sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitet und sie bald töten wird. Nach der Operation, in der der Tumor entfernt wurde, zogen ihre Eltern ihr dieses wunderschöne grüne Kleid an, banden ihr eine rosa Schleife ins Haar und wollten, dass dieses Bild auf der ganzen Welt gezeigt würde, obwohl sie orthodoxe Muslims waren und die Mutter eine Burka trug. Dies ist also nicht nur ein westliches Phänomen.
Is this business about appearance and preoccupation with it a Western phenomenon? Muzetta's family give the lie to this. This is a little Bangladeshi girl from the east end of London who's got a huge malignant tumor on the right side of her face, which has already made her blind and which is rapidly growing and is going to kill her shortly. After she had surgery to remove the tumor, her parents dressed her in this beautiful green velvet dress, a pink ribbon in her hair, and they wanted the painting to be shown around the world, despite the fact that they were orthodox Muslims and the mother wore a full burqa. So it's not simply a Western phenomenon.
Wir beurteilen Menschen nach ihrem Äußeren, ständig. Das geht schon so seit Lombroso, der die Gesichter von Kriminellen einteilte. Er sagte, man könne die Gesichter von Kriminellen erkennen, lediglich aufgrund von Fotografien, die man Menschen zeigte. Gutaussehende Menschen werden immer als freundlicher beurteilt. Wir sehen O.J. an – er sieht gut aus. Wir möchten Zeit mit ihm verbringen. Er wirkt freundlich. Nun wissen wir, dass er wegen häuslicher Gewalt verurteilt wurde, und nein, er ist keiner von den guten Jungs. Schönheit ist nicht gleich Güte und ganz sicher nicht gleich Zufriedenheit.
We make judgments on people's faces all the time. It's been going on since we can think of Lombroso and the way he would define criminal faces. He said you could see criminal faces, judging them just on the photographs that were showed. Good-looking people are always judged as being more friendly. We look at O.J. -- he's a good-looking guy. We'd like to spend time with him. He looks friendly. Now we know that he's a convicted wife-batterer, and actually he's not the good guy. And beauty doesn't equate to goodness, and certainly doesn't equate to contentment.
Wir haben über das unbewegte Gesicht gesprochen, haben das unbewegte Gesicht beurteilt. Tatsächlich fühlen wir uns wohler, wenn wir bewegte Gesichter beurteilen. Wir glauben, wir können Mensch aufgrund ihrer Gesichtszüge beurteilen. Geschworene in England wollen Zeugen lieber vor Ort sehen, um zu sehen, ob sie verräterische Anzeichen für Lügen ausmachen können, ein Blinzeln, ein Zögern. Deshalb wollen Sie anwesende Zeugen. Todorov sagt, dass es ein Zehntel einer Sekunde dauert, bis wir uns anhand des Gesichts ein Urteil über jemanden gebildet haben. Ist uns diese Vorstellung unangenehm? Ja. Wäre es uns lieber, das Gesicht unseres Arztes, unseres Anwalts, unseres Finanzberaters wäre verschleiert? Es wäre uns sehr unangenehm. Aber sind wir gut darin, Gesichtszüge und Bewegungen zu interpretieren? Die Wahrheit ist, es gibt eine Fünf-Minuten-Regel – keine Zehntelsekundenregel wie bei Todorov, aber eine Fünf-Minuten-Regel. Wenn Sie fünf Minuten mit jemandem verbringen, fangen Sie an, hinter seine Gesichtszüge zu blicken, und Menschen, die Sie ursprünglich attraktiv fanden, werden vielleicht langweilig und Sie verlieren das Interesse an ihnen. Menschen, deren Nähe Sie nicht sofort gesucht haben, weil Sie sie nicht sonderlich anziehend fanden, werden auf einmal attraktiv durch ihre Persönlichkeit.
So we've talked about the static face and judging the static face, but actually, we're more comfortable with judging the moving face. We think we can judge people on their expressions. U.K. jurors in the U.K. justice system like to see a live witness to see whether they can pick up the telltale signs of mendacity -- the blink, the hesitation. And so they want to see live witnesses. Todorov tells us that, in a tenth of a second, we can make a judgment on somebody's face. Are we uncomfortable with this image? Yes, we are. Would we be happy if our doctor's face, our lawyer's face, our financial adviser's face was covered? We'd be pretty uncomfortable. But are we good at making the judgments on facial appearance and movement? The truth is that there's a five-minute rule, not the tenth-of-a-second rule like Todorov, but a five-minute rule. If you spend five minutes with somebody, you start looking beyond their facial appearance, and the people who you're initially attracted to may seem boring and you lose interest in them, and the people who you didn't immediately seek out, because you didn't find them particularly attractive, become attractive people because of their personality.
Wir haben viel über Gesichter gesprochen. Ich möchte nun ein wenig von den Operationen erzählen, die wir durchführen, wie weit wir sind und wohin wir noch wollen. Dies ist ein Bild von Ann, deren rechter Kiefer entfernt wurde und auch die Basis ihres Schädelknochens. Wie Sie auf den postoperativen Aufnahmen sehen können, haben wir sie erfolgreich wiederherstellen können. Aber das ist nicht gut genug. Das ist es, was Ann will. Sie will Kajak fahren, sie will bergsteigen. Und das ist es, was sie erreicht hat, und das ist es, was wir erreichen müssen.
So we've talked a lot about facial appearance. I now want to share a little bit of the surgery that we do -- where we're at and where we're going. This is an image of Ann who's had her right jaw removed and the base of her skull removed. And you can see in the images afterward, we've managed to reconstruct her successfully. But that's not good enough. This is what Ann wants. She wants to be out kayaking, she wants to be out climbing mountains. And that's what she achieved, and that's what we have to get to.
Dies ist ein entsetzliches Bild, deshalb halte ich meine Hand davor. Dies ist eine Aufnahme von Adi, einem Bankmanager aus Nigeria, der sein Gesicht während eines bewaffneten Raubüberfalls verlor. Er verlor seinen Unterkiefer, seine Lippe, sein Kinn, seinen Oberkiefer und seine Zähne. Dies ist die Zielmarke, die er für uns gesteckt hat: »So möchte ich aussehen. So habe ich vorher ausgesehen.« Wir benutzten moderneTechnik, wir benutzen Computer, um Modelle anzufertigen. Wir machten ein Modell des Kiefers ohne Knochen. Dann bogen wir eine Platte hoch. Wir setzten sie ein, damt wir sicher sein konnten, dass alles an der richtigen Stelle war. Dann setzten wir Knochen und Gewebe aus dem Rücken ein. Hier können Sie sehen, wie die Platte das hält, Sie können sehen, wie die Implantate eingesetzt werden, damit wir in einer Operation das hier erreichen und das hier. Damit ist das Leben der Patientin wiederhergestellt. Das sind die guten Neuigkeiten. Die Haut am Kinn allerdings sieht nicht so aus wie vorher. Es ist Rückenhaut. Sie ist dicker, dunkler, gröber, hat nicht dieselben Konturen. Und genau hier versagen wir. Hier brauchen wir eine Gesichtshauttransplantation.
This is a horrific image, so I'm putting my hand up now. This is a photograph of Adi, a Nigerian bank manager who had his face shot off in an armed robbery. And he lost his lower jaw, his lip, his chin and his upper jaw and teeth. This is the bar that he set for us. "I want to look like this. This is how I looked before." So with modern technology, we used computers to make models. We made a model of the jaw without bone in it. We then bent a plate up to it. We put it in place so we knew it was an accurate position. We then put bone and tissue from the back. Here you can see the plate holding it, and you can see the implants being put in -- so that in one operation we achieve this and this. So the patient's life is restored. That's the good news. However, his chin skin doesn't look the same as it did before. It's skin from his back. It's thicker, it's darker, it's coarser, it doesn't have the contours. And that's where we're failing, and that's where we need the face transplant.
Die Transplantion von Gesichtshaut spielt eine Rolle vermutlich vor allem bei Patienten mit Brandverletzungen. Wir können die darunter liegende Knochenstruktur ersetzen, aber wir sind noch nicht sehr weit mit dem Ersetzen von Gesichtshaut. Es ist also sehr wichtig, dieses Werkzeug in unserem Arsenal zu haben. Aber die Patienten werden Medikamente nehmen müssen, die ihr Immunsystem ein Leben lang unterdrücken. Was bedeutet das? Sie tragen ein erhöhtes Risiko für Infektionen und bösartige Tumore. Dies ist keine Transplantation, die Leben rettet, so wie eine Herz-, Leber- oder Lungentransplantation. Es ist eine Transplantation, die die Lebensqualität rettet, und als Ergebnis werden die Patienten, wenn sie in 10 oder 15 Jahren Krebs bekommen, sagen: »Ich wünschte, ich hätte mich für konventionelle rekonstruktive Techniken entschieden, denn jetzt sterbe ich an Krebs.« Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, wie sie sich fühlen in Hinblick auf Wiedererkennung und Identität. Bernard Devauchelle und Sylvie Testelin, die die erste Operation durchführten, forschen darüber. Es wird nicht viele Spender geben, denn wer möchte schon, dass das Gesicht eines geliebten Menschen nach seinem Tod entfernt wird? Es wird also Probleme geben mit Gesichtstransplantationen.
The face transplant has a role probably in burns patients to replace the skin. We can replace the underlying skeletal structure, but we're still not good at replacing the facial skin. So it's very valuable to have that tool in our armamentarium. But the patients are going to have to take drugs that suppress their immune system for the rest of their lives. What does that mean? They have an increased risk of infection, an increased risk of malignancy. This is not a life-saving transplant -- like a heart, or liver, or lung transplant -- it is a quality-of-life transplant, and as a result, are the patients going to say, if they get a malignant cancer 10 or 15 years on, "I wish I'd had conventional reconstructive techniques rather than this because I'm now dying of a malignant cancer"? We don't know yet. We also don't know what they feel about recognition and identity. Bernard Devauchelle and Sylvie Testelin, who did the first operation, are studying that. Donors are going to be short on the ground, because how many people want to have their loved one's face removed at the point of death? So there are going to be problems with face transplantation.
Die bessere Nachricht ist: Die Zukunft ist fast schon hier und die Zukunft heißt Tissue Engineering. Stellen Sie sich nur vor: Ich kann ein biologisch abbaubares Produkt schaffen. Ich kann es dorthin verpflanzen, wo es gebraucht wird. Ich kann ein paar Zellen, Stammzellen aus der Hüfte des Patienten mit etwas genetisch verändertem Protein vermischen, und siehe da, nach vier Monaten ist das Gesicht gewachsen. Dies ist ein wenig wie ein Rezept von Julia Child.
So the better news is the future's almost here -- and the future is tissue engineering. Just imagine, I can make a biologically-degradable template. I can put it in place where it's meant to be. I can sprinkle a few cells, stem cells from the patient's own hip, a little bit of genetically engineered protein, and lo and behold, leave it for four months and the face is grown. This is a bit like a Julia Child recipe.
Aber wir haben noch mehr Probleme. Wir müssen Mundkrebs besiegen. Wir heilen noch immer nicht genug Patienten. Es ist der Krebs, der Menschen am schwersten entstellt. Wir können sie noch nicht gut genug wieder herstellen. In England hatten wir eine Epidemie von Gesichtsverletzungen bei jungen Leuten. Wir können ihre Narben noch immer nicht beseitigen. Wir brauchen mehr Forschung. Und die beste Nachricht von allen ist, dass die Chirurgen wissen, dass wir Forschung betreiben müssen. Wir haben wohltätige Einrichtungen gegründet, die uns helfen werden, medizinische Studien durchzuführen, die beste Behandlungsmethode zu bestimmen und bessere Methoden für die Zukunft. Wir sitzen also nicht nur auf unseren Lorbeeren und sagen: »Ist doch alles gut, wie es ist, belassen wir es dabei.«
But we've still got problems. We've got mouth cancer to solve. We're still not curing enough patients -- it's the most disfiguring cancer. We're still not reconstructing them well enough. In the U.K. we have an epidemic of facial injuries among young people. We still can't get rid of scars. We need to do research. And the best news of all is that surgeons know that we need to do research. And we've set up charities that will help us fund the clinical research to determine the best treatment practice now and better treatment into the future, so we don't just sit on our laurels and say, "Okay, we're doing okay. Let's leave it as it is."
Vielen Dank!
Thank you very much indeed.
(Beifall)
(Applause)