Was hat der "Krieg gegen Drogen" der Welt gebracht? Schauen Sie sich Mord und Chaos in Mexiko, Mittelamerika und so vielen anderen Orten auf diesem Planeten an; der globale Schwarzmarkt wird auf 300 Mrd. Euro Jahresumsatz geschätzt, die Gefängnisse in den USA und anderswo sind überfüllt, Polizei und Militär sind in einen aussichtslosen Krieg verwickelt, der Grundrechte verletzt, und einfache Bürger hoffen, dass sie nicht ins Kreuzfeuer geraten. Derweil nehmen mehr Menschen mehr Drogen als jemals zuvor. Es ist wie die Geschichte in meinem Land mit Alkoholverbot und Al Capone -- nur 50-mal schlimmer.
What has the War on Drugs done to the world? Look at the murder and mayhem in Mexico, Central America, so many other parts of the planet, the global black market estimated at 300 billion dollars a year, prisons packed in the United States and elsewhere, police and military drawn into an unwinnable war that violates basic rights, and ordinary citizens just hope they don't get caught in the crossfire, and meanwhile, more people using more drugs than ever. It's my country's history with alcohol prohibition and Al Capone, times 50.
Darum schmerzt es mich als Amerikaner besonders, dass wir die treibende Kraft hinter diesem globalen Drogenkrieg sind. Warum kriminalisieren so viele Länder Drogen, von denen sie noch nie gehört haben, warum ziehen UN-Drogen-Abkommen Kriminalisierung der Gesundheit vor, und warum geht weltweit das meiste Geld, das gegen Drogenmissbrauch verwendet wird, nicht an Hilfs-, sondern an Strafeinrichtungen? Das sind die guten alten USA.
Which is why it's particularly galling to me as an American that we've been the driving force behind this global drug war. Ask why so many countries criminalize drugs they'd never heard of, why the U.N. drug treaties emphasize criminalization over health, even why most of the money worldwide for dealing with drug abuse goes not to helping agencies but those that punish, and you'll find the good old U.S. of A.
Warum machen wir das? Manche Leute, speziell in Südamerika, glauben, dass es nicht wirklich um Drogen geht. Es ist ein Vorwand, um realpolitische Interessen der USA voranzubringen. Aber im Großen und Ganzen ist es nicht das. Wir wollen keine Kriminellen und Guerillas mit illegalen Drogengeldern finanzieren, die dann andere Länder terrorisieren und übernehmen. Nein, Amerika ist einfach verrückt, wenn es um Drogen geht. Vergessen Sie nicht, wir sind diejenigen, die glaubten, Alkohol verbieten zu können. Sehen Sie unseren globalen Drogenkrieg weniger als vernünftige Politik, sondern mehr als eine internationale Projektion einer heimischen Psychose. (Applaus)
Why did we do this? Some people, especially in Latin America, think it's not really about drugs. It's just a subterfuge for advancing the realpolitik interests of the U.S. But by and large, that's not it. We don't want gangsters and guerrillas funded with illegal drug money terrorizing and taking over other nations. No, the fact is, America really is crazy when it comes to drugs. I mean, don't forget, we're the ones who thought that we could prohibit alcohol. So think about our global drug war not as any sort of rational policy, but as the international projection of a domestic psychosis. (Applause)
Aber hier sind die guten Nachrichten: Jetzt sind die Russen führend im Drogenkrieg und nicht wir. Die meisten Politiker in meinem Land wollen den Drogenkrieg zurückfahren, weniger statt mehr Leute hinter Gitter bringen, und als Amerikaner erwähne ich stolz, dass wir weltweit führend beim Reformieren der Marihuanapolitik sind. In fast der Hälfte unserer 50 Bundesstaaten wurde es für medizinische Zwecke legalisiert, Millionen Menschen können ihr Marihuana, ihre Medizin, in staatlich zugelassenen Ausgabestellen kaufen. Mehr als die Hälfte meiner Mitbürger sagt, es sei Zeit, Marihuana ähnlich wie Alkohol gesetzlich zu regulieren und zu besteuern. Das machen Colorado, Washington und Uruguay, und andere werden bestimmt folgen.
But here's the good news. Now it's the Russians leading the Drug War and not us. Most politicians in my country want to roll back the Drug War now, put fewer people behind bars, not more, and I'm proud to say as an American that we now lead the world in reforming marijuana policies. It's now legal for medical purposes in almost half our 50 states, millions of people can purchase their marijuana, their medicine, in government- licensed dispensaries, and over half my fellow citizens now say it's time to legally regulate and tax marijuana more or less like alcohol. That's what Colorado and Washington are doing, and Uruguay, and others are sure to follow.
Das mache ich also: mich für ein Ende des Drogenkrieges einsetzen. Es begann alles damit, dass ich in einer recht religiösen, moralischen Familie als ältester Sohn eines Rabbi aufwuchs, an die Universität ging, wo ich ein bisschen Marihuana rauchte und es mir gefiel. (Lachen) Ich trank auch gerne, aber es war klar, dass Alkohol das Gefährlichere von beiden war. Aber meine Freunde und ich konnten wegen eines Joints hinter Gittern landen.
So that's what I do: work to end the Drug War. I think it all started growing up in a fairly religious, moral family, eldest son of a rabbi, going off to university where I smoked some marijuana and I liked it. (Laughter) And I liked drinking too, but it was obvious that alcohol was really the more dangerous of the two, but my friends and I could get busted for smoking a joint.
Diese Heuchelei ließ mir keine Ruhe, weshalb ich meine Doktorarbeit über internationale Drogenpolitik schrieb. Ich arbeitete mich bis zum Außenministerium hoch. Ich erhielt eine Sicherheitsfreigabe. In ganz Europa und Amerika sprach ich mit hunderten Drogenfahndern und Strafvollzugsbeamten und fragte sie: „Was denken Sie, ist die Antwort?" In Lateinamerika sagten sie zu mir: „Das Angebot kann man nicht verhindern. Die Antwort liegt in den USA, im Unterbinden der Nachfrage." Dann ging ich zurück nach Hause und redete mit Leuten, die in der Drogenbekämpfung tätig sind, und die sagen: „Weißt du, Ethan, man kann die Nachfrage nicht unterbinden. Die Antwort liegt dort. Man muss das Angebot verhindern." Dann sprach ich mit den Leuten vom Zoll, die versuchen, die Drogen an der Grenze aufzuhalten, und die sagen: „Man kann es nicht hier aufhalten. Die Antwort liegt dort, im Unterbinden von Angebot und Nachfrage." Dann wurde mir klar: Alle, die mit Drogen zu tun haben, glauben, die Antwort liege in dem Bereich, von dem sie am wenigsten Ahnung haben.
Now, that hypocrisy kept bugging me, so I wrote my Ph.D dissertation on international drug control. I talked my way into the State Department. I got a security clearance. I interviewed hundreds of DEA and other law enforcement agents all around Europe and the Americas, and I'd ask them, "What do you think the answer is?" Well, in Latin America, they'd say to me, "You can't really cut off the supply. The answer lies back in the U.S., in cutting off the demand." So then I go back home and I talk to people involved in anti-drug efforts there, and they'd say, "You know, Ethan, you can't really cut off the demand. The answer lies over there. You've got to cut off the supply." Then I'd go and talk to the guys in customs trying to stop drugs at the borders, and they'd say, "You're not going to stop it here. The answer lies over there, in cutting off supply and demand." And it hit me: Everybody involved in this thought the answer lay in that area about which they knew the least.
Dann fing ich an, alles über psychoaktive Drogen zu lesen: die Geschichte, die Wissenschaft, die Politik, alles. Und je mehr man liest, desto klarer wird, dass eine durchdachte, aufgeklärte und kluge Herangehensweise einen hierhin bringt, während die Politik und die Gesetze meines Landes einen dorthin bringen. Und dieses Missverhältnis erscheint mir wie ein intellektuelles und moralische Rätsel.
So that's when I started reading everything I could about psychoactive drugs: the history, the science, the politics, all of it, and the more one read, the more it hit you how a thoughtful, enlightened, intelligent approach took you over here, whereas the politics and laws of my country were taking you over here. And that disparity struck me as this incredible intellectual and moral puzzle.
Es gab wohl nie eine Gesellschaft ohne Drogen. Praktisch jede Gesellschaft hat psychoaktive Substanzen zu sich genommen, um Schmerzen zu lindern, um Kräfte zu steigern, zur Geselligkeit und um mit Gott Zwiesprache zu halten. Der Wunsch unser Bewusstsein zu verändern, ist vielleicht so grundlegend wie unser Bedürfnis nach Essen, Gemeinschaft und Sex. Unsere eigentliche Herausforderung ist es also zu lernen, wie man mit Drogen so leben kann, dass sie den geringsten Schaden anrichten und in einigen Fällen den größtmöglichen Nutzen haben.
There's probably never been a drug-free society. Virtually every society has ingested psychoactive substances to deal with pain, increase our energy, socialize, even commune with God. Our desire to alter our consciousness may be as fundamental as our desires for food, companionship and sex. So our true challenge is to learn how to live with drugs so they cause the least possible harm and in some cases the greatest possible benefit.
Ich habe noch etwas gelernt: Der Grund, warum einige Drogen legal und andere illegal sind, hat so gut wie nichts mit Wissenschaft oder Gesundheit oder der Gefährlichkeit der Drogen zu tun. Sondern es geht darum, wer konsumiert und wer vermutlich bestimmte Drogen konsumiert. Als im späten 19. Jahrhundert die meisten Drogen, die heute illegal sind, legal waren, waren die Hauptkonsumenten von Opiaten in meinem Land und in anderen weiße Frauen mittleren Alters. Sie konsumierten, um Schmerzen zu lindern, zu einer Zeit, in der es wenig andere Schmerzmittel gab. Niemand dachte damals daran, es strafbar zu machen, weil niemand Oma hinter Gitter bringen wollte. Aber als Hunderttausende Chinesen in mein Land kamen, hart an den Bahnstrecken und in Minen arbeiteten und sich abends entspannten, genau so wie es in ihrem Heimatland taten, nämlich mit ein paar Zügen aus der Opiumpfeife, genau da kamen in Kalifornien und Nevada die ersten Drogengesetze auf, ausgelöst von der rassistischen Angst, dass Chinesen weiße Frauen in opiumabhängige Sexsklavinnen verwandeln könnten. Die ersten Gesetze gegen Kokain wurden ebenso von der Angst ausgelöst, dass Schwarze das weiße Pulver schniefen und ihren zugewiesenen Platz in der Gesellschaft der Südstaaten vergessen könnten. Die ersten Anti-Marihuana-Gesetze entstanden aus Angst vor mexikanischen Immigranten im Westen und Südwesten. Und was für mein Land zutrifft, trifft auch für viele andere Länder zu, sowohl was die Ursprünge dieser Gesetze als auch ihre Umsetzung angeht. Ich möchte es so ausdrücken und ich übertreibe nur ein wenig: Wären die Hauptkonsumenten von Kokain wohlhabende, ältere, weiße Männer, und die Haptkonsumenten von Viagra arme, junge, schwarze Männer, dann wäre Kokain leicht mit einem Rezept vom Arzt zu haben, während der Verkauf von Viagra einen 5 bis 10 Jahre hinter Gitter brächte. (Applaus)
I'll tell you something else I learned, that the reason some drugs are legal and others not has almost nothing to do with science or health or the relative risk of drugs, and almost everything to do with who uses and who is perceived to use particular drugs. In the late 19th century, when most of the drugs that are now illegal were legal, the principal consumers of opiates in my country and others were middle-aged white women, using them to alleviate aches and pains when few other analgesics were available. And nobody thought about criminalizing it back then because nobody wanted to put Grandma behind bars. But when hundreds of thousands of Chinese started showing up in my country, working hard on the railroads and the mines and then kicking back in the evening just like they had in the old country with a few puffs on that opium pipe, that's when you saw the first drug prohibition laws in California and Nevada, driven by racist fears of Chinese transforming white women into opium-addicted sex slaves. The first cocaine prohibition laws, similarly prompted by racist fears of black men sniffing that white powder and forgetting their proper place in Southern society. And the first marijuana prohibition laws, all about fears of Mexican migrants in the West and the Southwest. And what was true in my country, is true in so many others as well, with both the origins of these laws and their implementation. Put it this way, and I exaggerate only slightly: If the principal smokers of cocaine were affluent older white men and the principal consumers of Viagra were poor young black men, then smokable cocaine would be easy to get with a prescription from your doctor and selling Viagra would get you five to 10 years behind bars. (Applause)
Früher sagte ich das als Professor in meinen Vorlesungen. Heute bin ich Aktivist für Menschenrechte. Was mich antreibt, ist die Schande, in einem ansonsten großartigen Land zu leben, das weniger als 5 % der Weltbevölkerung, aber fast 25 % der weltweit Inhaftierten besitzt. Es sind die Leute, die ich treffe, die geliebte Menschen wegen Drogenkriminalität oder Haft, Überdosis oder AIDS verloren haben, weil unserer Drogenpolitik Kriminalisierung lieber ist als Gesundheit. Es sind gute Menschen, die ihren Job, ihr Zuhause, ihre Freiheit, sogar ihre Kinder an den Staat verloren haben, nicht weil sie jemandem geschadet haben, sondern nur, weil sie lieber die eine Drogen nahmen als eine andere.
I used to be a professor teaching about this. Now I'm an activist, a human rights activist, and what drives me is my shame at living in an otherwise great nation that has less than five percent of the world's population but almost 25 percent of the world's incarcerated population. It's the people I meet who have lost someone they love to drug-related violence or prison or overdose or AIDS because our drug policies emphasize criminalization over health. It's good people who have lost their jobs, their homes, their freedom, even their children to the state, not because they hurt anyone but solely because they chose to use one drug instead of another.
Ist also Legalisierung die Antwort? Ich bin hin- und hergerissen: drei Tage die Woche bin ich dafür, drei Tage dagegen und am Sonntag bin ich Agnostiker. Aber heute ist Dienstag, daher sage ich, dass das Besteuern und Regulieren der meisten Drogen, die heute illegal sind, eine Verringerung von Kriminalität, Gewalt, Korruption, Schwarzmärkten und aller Folgen gepanschter und unkontrollierter Drogen bewirken würde, sodass die öffentliche Sicherheit steigen und Steuergelder für nützlichere Zwecke genutzt werden könnten. Der Markt für Marihuana, Kokain, Heroin und Metamphytamin ist ein globaler Verbrauchsgütermarkt, genau wie der globale Markt für Tabak, Alkohol, Kaffee, Zucker und so viele andere Dinge. Wo Nachfrage ist, gibt es ein Angebot. Zerstöre eine Quelle und eine andere wird unweigerlich entstehen. Viele Leute halten Verbote für die vollkommenste Form der Regulierung, obwohl es eigentlich der Verzicht auf Regulierung ist, denn Kriminelle füllen die Lücke. Stützt man sich auf Strafgesetze und die Polizei, um einen dynamischen, globalen Gebrauchsgütermarkt zu steuern, führt das zur Katastrophe. Wir sollten dagegen den Drogenhandel vom Schwarzmarkt so gut wie möglich ans Licht holen, um ihn so klug wie möglich zu regulieren, um einerseits den Schaden der Drogen und andererseits den Schaden der Prohibitions-Gesetze zu verringern.
So is legalization the answer? On that, I'm torn: three days a week I think yes, three days a week I think no, and on Sundays I'm agnostic. But since today is Tuesday, let me just say that legally regulating and taxing most of the drugs that are now criminalized would radically reduce the crime, violence, corruption and black markets, and the problems of adulterated and unregulated drugs, and improve public safety, and allow taxpayer resources to be developed to more useful purposes. I mean, look, the markets in marijuana, cocaine, heroin and methamphetamine are global commodities markets just like the global markets in alcohol, tobacco, coffee, sugar, and so many other things. Where there is a demand, there will be a supply. Knock out one source and another inevitably emerges. People tend to think of prohibition as the ultimate form of regulation when in fact it represents the abdication of regulation with criminals filling the void. Which is why putting criminal laws and police front and center in trying to control a dynamic global commodities market is a recipe for disaster. And what we really need to do is to bring the underground drug markets as much as possible aboveground and regulate them as intelligently as we can to minimize both the harms of drugs
Für Marihuana hieße das offensichtlich, es legal zu regulieren und zu besteuern wie Alkohol. Der Gewinn daraus ist enorm, die Risiken minimal. Werden mehr Menschen Marihuana rauchen? Vielleicht, aber es werden nicht mehr junge Menschen sein, weil es nicht für sie legalisiert wird, und ganz ehrlich, sie haben schon den besten Zugang zu Marihuana. Ich glaube, es werden ältere Menschen sein. Es werden Menschen um die 40 oder 60 und um die 80 Jahre sein, die ein wenig Marihuana dem abendlichen Glas oder der Schlaftablette vorziehen werden, oder es wird ihnen mit ihrer Arthritis oder Diabetes helfen, oder vielleicht ihre langjährige Ehe ein wenig aufpeppen. (Lachen) Das wäre ein Gewinn für die öffentliche Gesundheit.
and the harms of prohibitionist policies. Now, with marijuana, that obviously means legally regulating and taxing it like alcohol. The benefits of doing so are enormous, the risks minimal. Will more people use marijuana? Maybe, but it's not going to be young people, because it's not going to be legalized for them, and quite frankly, they already have the best access to marijuana. I think it's going to be older people. It's going to be people in their 40s and 60s and 80s who find they prefer a little marijuana to that drink in the evening or the sleeping pill or that it helps with their arthritis or diabetes or maybe helps spice up a long-term marriage. (Laughter)
Was die anderen Drogen betrifft, schauen Sie nach Portugal, wo niemand ins Gefängnis geht, weil er Drogen besitzt, und die Regierung sich dafür einsetzt, Süchte wie Gesundheitsprobleme zu behandeln. Oder die Schweiz, Deutschland, die Niederlande, Dänemark, England, wo Menschen, die jahrelang heroinabhängig waren und oft am Entzug gescheitert sind, pharmazeutisches Heroin und medizinische Hilfe in Kliniken bekommen können; das Resultat ist: Illegaler Drogenmissbrauch, damit einhergehende Krankheiten, Überdosierung, Kriminalität und Inhaftierungen gehen alle zurück, Gesundheit und Wohlbefinden nehmen zu, es nutzt dem Steuerzahler und viele Drohenabhängige können ihre Sucht überwinden.
And that just might be a net public health benefit. As for the other drugs, look at Portugal, where nobody goes to jail for possessing drugs, and the government's made a serious commitment to treating addiction as a health issue. Look at Switzerland, Germany, the Netherlands, Denmark, England, where people who have been addicted to heroin for many years and repeatedly tried to quit and failed can get pharmaceutical heroin and helping services in medical clinics, and the results are in: Illegal drug abuse and disease and overdoses and crime and arrests all go down, health and well-being improve, taxpayers benefit, and many drug users even put their addictions behind them.
Schauen Sie nach Neuseeland, wo kürzlich ein Gesetz erlassen wurde, das den Verkauf einiger Entspannungsdrogen erlaubt, sofern ihre Sicherheit belegbar ist. Betrachten Sie Brasilien und ein paar andere Länder, wo eine außergewöhnliche psychoaktive Substanz, Ayahuasca, legal erworben und konsumiert werden darf, vorausgesetzt, es geschieht in einem religiösen Kontext. Schauen Sie nach Bolivien und Peru, wo alle aus Coca-Blättern hergestellten Produkte, -- dem Rohstoff von Kokain -- legal an der Ladentheke verkauft werden, ohne die öffentliche Gesundheit zu beeinträchtigen. Und vergessen Sie nicht, Coca-Cola enthielt bis 1900 Kokain, und soweit wir wissen, machte es nicht abhängiger als Coca-Cola heute.
Look at New Zealand, which recently enacted a law allowing certain recreational drugs to be sold legally provided their safety had been established. Look here in Brazil, and some other countries, where a remarkable psychoactive substance, ayahuasca, can be legally bought and consumed provided it's done so within a religious context. Look in Bolivia and Peru, where all sorts of products made from the coca leaf, the source of cocaine, are sold legally over the counter with no apparent harm to people's public health. I mean, don't forget, Coca-Cola had cocaine in it until 1900, and so far as we know was no more addictive than Coca-Cola is today.
Denken Sie umgekehrt mal an Zigaretten: Nichts kann Sie so süchtig machen und umbringen wie Zigaretten. Wenn Wissenschaftler Heroinabhängige fragen, was am schwersten aufzugeben sei, sagen die meisten: Zigaretten. Dennoch, in meinem Land und vielen anderen, haben die Hälfte der Leute aufgehört, die je süchtig nach Zigaretten waren, ohne jemals festgenommen, ins Gefängnis geworfen, oder von einem Staatsanwalt oder Richter in ein "Behandlungsprogramm" geschickt worden zu sein. Ermöglicht wurde das durch höhere Steuern, zeitliche und örtliche Einschränkungen für Verkauf und Konsum und wirksame Raucher-Aufklärungs-Kampagnen. Würden also weniger Menschen rauchen, wenn wir es ganz verbieten würden? Vermutlich. Aber denken Sie mal an den albtraumhaften Drogenkrieg, der folgen würde.
Conversely, think about cigarettes: Nothing can both hook you and kill you like cigarettes. When researchers ask heroin addicts what's the toughest drug to quit, most say cigarettes. Yet in my country and many others, half of all the people who were ever addicted to cigarettes have quit without anyone being arrested or put in jail or sent to a "treatment program" by a prosecutor or a judge. What did it were higher taxes and time and place restrictions on sale and use and effective anti-smoking campaigns. Now, could we reduce smoking even more by making it totally illegal? Probably. But just imagine the drug war nightmare that would result.
Wir stehen heute vor einer doppelten Herausforderung: Erstens, die politische Herausforderung: Das Entwerfen und Umsetzen von Alternativen zu den wirkungslosen Verbotsgesetzen; wobei wir bei der Regulierung und Nutzung der heute legalen Drogen besser werden müssen. Die zweite Herausforderung ist schwieriger, weil sie uns selbst betrifft. Die Reformblockaden finden sich nicht nur dort draußen, im Wirtschaftsfaktor von Gefängnissen und diversen Interessensgruppen, die wollen, dass alles bleibt, wie es ist. Die Hürden liegen in jedem von uns. Es sind unsere Ängste, unsere Unwissenheit und unsere Vorstellungen, die wahren Reformen im Weg stehen. Im Kern geht es um unsere Kinder und den elterlichen Wunsch, sein Kind in eine Blase einzuschließen, und die Angst, dass eine Droge irgendwie dort eindringen und unsere Kinder in Gefahr bringen könnte. Der gesamte Krieg gegen Drogen scheint manchmal einzig mit Kinderschutz gerechtfertigt zu werden, wobei jeder junge Mensch das Gegenteil bezeugen kann.
So the challenges we face today are twofold. The first is the policy challenge of designing and implementing alternatives to ineffective prohibitionist policies, even as we need to get better at regulating and living with the drugs that are now legal. But the second challenge is tougher, because it's about us. The obstacles to reform lie not just out there in the power of the prison industrial complex or other vested interests that want to keep things the way they are, but within each and every one of us. It's our fears and our lack of knowledge and imagination that stands in the way of real reform. And ultimately, I think that boils down to the kids, and to every parent's desire to put our baby in a bubble, and the fear that somehow drugs will pierce that bubble and put our young ones at risk. In fact, sometimes it seems like the entire War on Drugs gets justified as one great big child protection act, which any young person can tell you it's not.
Ich sage zu den Jugendlichen: Erstens, nimm keine Drogen. Zweitens, nimm keine Drogen. Drittens, wenn du Drogen nimmst, möchte ich, dass du etwas weißt, denn mein tiefster Wunsch als Elternteil ist es, dass du am Ende der Nacht sicher nach Hause kommst und ein gutes und gesundes Leben führst. Das ist mein Drogenaufklärungs-Mantra: Sicherheit geht vor.
So here's what I say to teenagers. First, don't do drugs. Second, don't do drugs. Third, if you do do drugs, there's some things I want you to know, because my bottom line as your parent is, come home safely at the end of the night and grow up and lead a healthy and good adulthood. That's my drug education mantra: Safety first.
Ich widme mein Leben also dem Aufbau einer Organisation und einer Bewegung von Menschen, die glauben, dass wir der gescheiterten Verbotspolitik den Rücken kehren müssen und eine neue Drogenpolitik annehmen müssen, die auf Wissenschaft, Mitgefühl, Gesundheit und Menschenrechten fußt. In der Menschen aus allen politischen Bereichen, und aus jedem anderen Bereich, Menschen, die Drogen lieben, Menschen, die Drogen hassen, und Menschen, denen Drogen egal sind, zusammenkommen. In der jeder daran glaubt, dass dieser Krieg gegen Drogen, dieser rückständige, herzlose, verheerende Krieg gegen Drogen, beendet werden muss.
So this is what I've dedicated my life to, to building an organization and a movement of people who believe we need to turn our backs on the failed prohibitions of the past and embrace new drug policies grounded in science, compassion, health and human rights, where people who come from across the political spectrum and every other spectrum as well, where people who love our drugs, people who hate drugs, and people who don't give a damn about drugs, but every one of us believes that this War on Drugs, this backward, heartless, disastrous War on Drugs, has got to end.
Danke!
Thank you.
(Applaus)
(Applause)
Danke! Danke!
Thank you. Thank you.
Chris Anderson: Ethan, Glückwunsch -- was für ein Zuspruch. Das war ein starker Vortrag. Aber es sind nicht alle klatschend aufgestanden, denn ich nehme an, dass einige Leute hier und vielleicht ein paar Online-Zuschauer, vielleicht einen Jugendlichen oder einen Freund oder wen auch immer kennen, der wegen Drogen krank wurde oder an einer Überdosis starb. Sicher sind solche Menschen schon auf dich zugekommen. Was sagst du ihnen?
Chris Anderson: Ethan, congrats — quite the reaction. That was a powerful talk. Not quite a complete standing O, though, and I'm guessing that some people here and maybe a few watching online, maybe someone knows a teenager or a friend or whatever who got sick, maybe died from some drug overdose. I'm sure you've had these people approach you before. What do you say to them?
EN: Chris, das Erstaunliche ist, dass ich in letzter Zeit immer mehr Menschen getroffen habe, die wegen einer Überdosis ein Kind oder Geschwister verloren haben. Vor 10 Jahren sagten solche Menschen: Knallen wir alle Drogendealer ab, das wird das Problem lösen. Sie haben nun erkannt, dass der Krieg gegen Drogen ihre Kinder nicht geschützt hat. Er hat es eher wahrscheinlicher gemacht, dass diese Kinder gefährdet wurden. Jetzt treten sie dieser Drogenpolitik-Reformbewegung bei. Es gibt andere Menschen, deren Kinder alkohol-, kokain- oder heroinabhängig sind, und sie fragen sich: Warum darf das eine Kind Schritt für Schritt versuchen, gesund zu werden, und das andere hat mit Gefängnis, Polizei und Kriminellen zu kämpfen? Jeder versteht also, dass der Drogenkrieg niemanden schützt.
Ethan Nadelmann: Chris, the most amazing thing that's happened of late is that I've met a growing number of people who have actually lost a sibling or a child to a drug overdose, and 10 years ago, those people just wanted to say, let's line up all the drug dealers and shoot them and that will solve it. And what they've come to understand is that the Drug War did nothing to protect their kids. If anything, it made it more likely that those kids were put at risk. And so they're now becoming part of this drug policy reform movement. There's other people who have kids, one's addicted to alcohol, the other one's addicted to cocaine or heroin, and they ask themselves the question: Why does this kid get to take one step at a time and try to get better and that one's got to deal with jail and police and criminals all the time? So everybody's understanding, the Drug War's not protecting anybody.
CA: In der US-Politik herrscht Stillstand bei den meisten Themen. Gibt es eine reale Chance, dass hier in den nächsten 5 Jahren ein Umschwung stattfindet?
CA: Certainly in the U.S., you've got political gridlock on most issues. Is there any realistic chance of anything actually shifting on this issue in the next five years?
EN: Es ist erstaunlich. Ich erhalte so viele Anrufe von Journalisten, die mir sagen: "Ethan, scheinbar sind die einzigen Themen, bei denen sich in den USA politisch etwas bewegt, eine Reform der Marihuana- und der Homo-Ehe-Gesetze. Was machst du richtig?" Man sieht heute, wie die Parteien zusammenarbeiten, aktuell sind die Republikaner an der Macht und beschließen dennoch Gesetze mit demokratischer Mehrheit. Es hat sich also von einem Tabuthema, dem angstbeladensten Thema der US-Politik, zu einem der erfolgreichsten Bereiche entwickelt.
EN: I'd say it's quite remarkable. I'm getting all these calls from journalists now who are saying to me, "Ethan, it seems like the only two issues advancing politically in America right now are marijuana law reform and gay marriage. What are you doing right?" And then you're looking at bipartisanship breaking out with, actually, Republicans in the Congress and state legislatures allowing bills to be enacted with majority Democratic support, so we've gone from being sort of the third rail, the most fearful issue of American politics, to becoming one of the most successful.
CA: Ethan, Danke für dein Erscheinen bei TEDGlobal. EN: Chris, ich danke dir.
CA: Ethan, thank you so much for coming to TEDGlobal. EN: Chris, thanks so much. CA: Thank you. EN: Thank you. (Applause)
CA: Danke. EN: Danke. (Applaus)