Nun, das Thema "schwierige Verhandlungen" erinnert mich an eine meiner Lieblingsgeschichten aus dem Mittleren Osten, über einen Mann, der seinen drei Söhnen 17 Kamele vererbte. Und dem ersten Sohn hinterließ er die Hälfte der Kamele; dem zweiten Sohn hinterließ er ein Drittel der Kamele; und dem jüngsten Sohn hinterließ er ein Neuntel der Kamele. Nun, die drei Söhne begannen zu verhandeln. 17 lässt sich nicht durch zwei teilen. Es lässt sich nicht durch drei teilen. Es lässt sich nicht durch neun teilen. Die Bruderliebe wurde auf eine harte Probe gestellt. Schließlich, aus Verzweiflung, gingen sie und konsultierten eine weise alte Frau. Die weise alte Frau dachte lange über ihr Problem nach, und schließlich kam sie zurück und sagte: "Nun, ich weiß nicht wie ich euch helfen kann, aber, wenn ihr wollt, könnt ihr zumindest mein Kamel haben." So hatten sie dann 18 Kamele. Der erste Sohn nahm seine Hälfte - die Hälfte von 18 ist neun. Der zweite Sohn nahm sein Drittel - ein Drittel von 18 ist sechs. Der jüngtste Sohn nahm sein Neuntel - ein Neuntel von 18 ist zwei. Zusammen ergibt das 17. Sie hatten ein Kamel über. Sie gaben es der alten weisen Frau zurück.
Well, the subject of difficult negotiation reminds me of one of my favorite stories from the Middle East, of a man who left to his three sons, 17 camels. To the first son, he left half the camels; to the second son, he left a third of the camels; and to the youngest son, he left a ninth of the camels. The three sons got into a negotiation -- 17 doesn't divide by two. It doesn't divide by three. It doesn't divide by nine. Brotherly tempers started to get strained. Finally, in desperation, they went and they consulted a wise old woman. The wise old woman thought about their problem for a long time, and finally she came back and said, "Well, I don't know if I can help you, but at least, if you want, you can have my camel." So then, they had 18 camels. The first son took his half -- half of 18 is nine. The second son took his third -- a third of 18 is six. The youngest son took his ninth -- a ninth of 18 is two. You get 17. They had one camel left over. They gave it back to the wise old woman.
(Gelächter)
(Laughter)
Denken Sie jetzt einen Augenblick über die Geschichte nach. Ich denke, sie ähnelt einer Menge von schwierigen Verhandlungen, in die wir verwickelt werden. Sie beginnen wie die 17 Kamele - ohne Lösungsweg. Irgendwie müssen wir dann einen Schritt zurücktreten, wie die weise alte Frau, die Situation mit neuen Augen betrachten und mit einem 18. Kamel aufwarten. Das Finden des 18. Kamels in den Konflikten der Welt ist also die Leidenschaft meines Lebens. Im Grunde betrachte ich die Menschheit wie diese drei Brüder; wir sind alle eine Familie. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dank der Kommunikationsrevolution, alle Völker dieses Planeten, alle 15.000 Völker, miteinander verbunden sind. Es ist eine große Familienzusammenkunft. Und doch, wie bei allen Familienzusammenkünften, ist nicht alles Friede und Freude. Da gibt es eine Menge Konflikte. Und die Frage ist, wie gehen wir mit Streitigkeiten um? Wie gehen wir mit unseren größten Streitigkeiten um, in Anbetracht der menschlichen Neigung zu Konflikten und des menschlichen Genies, Waffen mit enormer Zerstörungskraft zu erfinden? Das ist die Frage.
Now, if you think about that story for a moment, I think it resembles a lot of the difficult negotiations we get involved in. They start off like 17 camels, no way to resolve it. Somehow, what we need to do is step back from those situations, like that wise old woman, look at the situation through fresh eyes and come up with an 18th camel. Finding that 18th camel in the world's conflicts has been my life passion. I basically see humanity a bit like those three brothers. We're all one family. We know that scientifically, thanks to the communications revolution, all the tribes on the planet -- all 15,000 tribes -- are in touch with each other. And it's a big family reunion. And yet, like many family reunions, it's not all peace and light. There's a lot of conflict, and the question is: How do we deal with our differences? How do we deal with our deepest differences, given the human propensity for conflict and the human genius at devising weapons of enormous destruction? That's the question.
Während ich den größten Teil der letzen drei Jahrzehnte - fast vier - damit verbracht habe, die Welt zu bereisen und und dabei versucht habe zu arbeiten, mich in Konflikten zu engagieren, die von Jugoslawien zum Mittleren Osten, von Tschetschenien nach Venezuela reichen, einige der schwierigsten Konflikte auf diesem Planeten, habe ich mir selbst diese Frage gestellt. Und ich glaube, ich habe, in mancher Hinsicht, entdeckt, was das Geheimnis für Frieden ist. Es ist tatsächlich überraschend einfach. Es ist nicht leicht, aber es ist einfach. Es ist nicht einmal neu. Es mag eine unserer ältesten menschlichen Erbschaften sein. Das Geheimnis des Friedens sind wir. Wir sind es, die handeln, als umgebende Gemeinschaft um jeden Konflikt herum, die eine konstruktive Rolle übernehmen können.
As I've spent the last better part of three decades, almost four, traveling the world, trying to work, getting involved in conflicts ranging from Yugoslavia to the Middle East to Chechnya to Venezuela -- some of the most difficult conflicts on the face of the planet -- I've been asking myself that question. And I think I've found, in some ways, what is the secret to peace. It's actually surprisingly simple. It's not easy, but it's simple. It's not even new. It may be one of our most ancient human heritages. The secret to peace is us. It's us who act as a surrounding community around any conflict, who can play a constructive role. Let me give you just a story, an example.
Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen, ein Beispiel. Vor ungefähr 20 Jahren war ich in Südafrika und arbeitete mit den Parteien in diesem Konflikt und ich hatte einen extra Monat und verbrachte ihn damit, mit einigen Gruppen der San-Buschmänner zu leben. Ich war neugierig auf sie und auf die Art wie sie Konflikte lösten. Weil sie im Grunde in den überlieferten Erinnerungen Jäger und Sammler waren und so ziemlich wie unsere Vorfahren für ungefähr 99 Prozent der menschlichen Geschichte lebten. All diese Männer haben giftige Pfeile, die sie zum Jagen benutzen -- absolut tödlich. Wie gehen sie nun mit ihren Streitigkeiten um? Nun, ich lernte, dass, wann immer die Stimmung hochkocht in diesen Gemeinschaften, jemand losgeht und die Giftpfeile draußen im Busch versteckt. Und dann setzen sich alle in einen Kreis wie diesen, und sie sitzen, und sie reden, und sie reden. Es mag zwei Tage, drei Tage, vier Tage dauern, aber sie hören nicht auf, bevor sie eine Lösung finden, oder besser sogar, eine Versöhnung. Und falls die Stimmung immer noch zu angeheizt ist, senden sie jemanden weg, um ein paar Verwandte zu besuchen und um Zeit zum Abkühlen zu haben.
About 20 years ago, I was in South Africa, working with the parties in that conflict, and I had an extra month, so I spent some time living with several groups of San Bushmen. I was curious about them, about the way in which they resolve conflict. Because, after all, within living memory, they were hunters and gatherers, living pretty much like our ancestors lived for maybe 99 percent of the human story. And all the men have these poison arrows that they use for hunting -- absolutely fatal. So how do they deal with their differences? Well, what I learned is, whenever tempers rise in those communities, someone goes and hides the poison arrows out in the bush, and then everyone sits around in a circle like this, and they sit and they talk and they talk. It may take two days, three days, four days, but they don't rest until they find a resolution or better yet -- a reconciliation. And if tempers are still too high, then they send someone off to visit some relatives, as a cooling-off period.
Nun, ich glaube, dieses System ist vermutlich das System, das uns bis zu diesem Punkt hat überleben lassen, in Anbetracht unserer menschlichen Neigungen. Dieses System nenne ich die dritte Partei. Weil, wenn Sie darüber nachdenken, wie wir normalerweise über einen Konflikt denken, wie wir ihn beschreiben, wir immer zwei Parteien haben. Es sind die Araber gegen die Israeli, die Arbeiter gegen das Management, Ehemann gegen Ehefrau, Republikaner gegen Demokraten, aber was wir oft nicht sehen, ist, dass es immer eine dritte Partei gibt. Und die dritte Partei in einem Konflikt sind wir, die umgebende Gemeinschaft, sind die Freunde, die Verbündeten, die Familienmitglieder, die Nachbarn. Und wir können eine unglaublich konstruktive Rolle spielen. Die vielleicht grundlegendste Art, in der die dritte Partei helfen könnte, ist die, die Parteien daran zu erinnern, was wirklich auf dem Spiel steht. Zum Wohl der Kinder, zum Wohl der Familie, zum Wohl der Gemeinschaft, zum Wohl der Zukunft, lasst uns für einen Moment das Streiten stoppen und anfangen zu reden. Denn es ist doch so, dass wir, wenn wir in einem Konflikt stecken, wir sehr schnell den Durchblick verlieren. Es ist sehr einfach zu reagieren. Menschen: Wir sind Reaktionsmaschinen. Und wie man so sagt, wenn du wütend bist, wirst du die beste Rede halten, die du jemals bereuen wirst. Und daran erinnert uns die dritte Partei. Die dritte Partei hilft uns auf den Balkon zu gehen, was eine Metapher für eine Perspektive ist, von der aus wir unsere Augen auf den Preis richten können.
Well, that system is, I think, probably the system that kept us alive to this point, given our human tendencies. That system, I call "the third side." Because if you think about it, normally when we think of conflict, when we describe it, there's always two sides -- it's Arabs versus Israelis, labor versus management, husband versus wife, Republicans versus Democrats. But what we don't often see is that there's always a third side, and the third side of the conflict is us, it's the surrounding community, it's the friends, the allies, the family members, the neighbors. And we can play an incredibly constructive role. Perhaps the most fundamental way in which the third side can help is to remind the parties of what's really at stake. For the sake of the kids, for the sake of the family, for the sake of the community, for the sake of the future, let's stop fighting for a moment and start talking. Because, the thing is, when we're involved in conflict, it's very easy to lose perspective. It's very easy to react. Human beings -- we're reaction machines. And as the saying goes, when angry, you will make the best speech you will ever regret. (Laughter) And so the third side reminds us of that. The third side helps us go to the balcony, which is a metaphor for a place of perspective, where we can keep our eyes on the prize.
Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte aus meiner eigenen Verhandlungserfahrung erzählen. Vor einigen Jahren war ich als Vermittler in einigen sehr schwierigen Gesprächen zwischen der Regierung von Russland und der Regierung von Tschetschenien tätig. Die Parteien führten Krieg, wie Sie wissen. Wir haben uns in Den Haag getroffen, im Friedenspalast, im selben Raum, in dem der Kriegsverbrecherprozess für Jugoslawien stattfand. Die Gespräche hatten einen eher holprigen Start als der Vizepräsident von Tschetschenien damit anfing auf die Russen zu zeigen und sagte: "Sie sollten direkt hier sitzen bleiben, weil Ihnen der Prozess für Kriegsverbrechen gemacht werden wird." So fuhr er fort, und dann wandte er sich an mich und sagte: "Sie sind Amerikaner. Schauen Sie sich an, was die Amerikaner in Puerto Rico machen." Und meine Gedanken fingen an zu rasen. "Puerto Rico? Was weiß ich über Puerto Rico?" Ich begann zu reagieren, aber dann versuchte ich mich daran zu erinnern, auf den Balkon zu gehen. Und als dann er pausierte, und alle wegen einer Antwort zu mir schauten, konnte ich ihm von der Balkonperspektive aus für seine Ausführung danken und sagen: "Ich schätze die Kritik an meinem Land und ich nehme es als Zeichen, dass wir unter Freunden sind und offen miteinander sprechen können. Und wir sind nicht hier um über Puerto Rico oder die Vergangenheit zu reden. Wir sind hier um zu sehen, ob wir einen Weg finden, um das Leiden und Blutvergießen in Tschetschenien zu stoppen." Das Gespräch ging wieder zum Thema zurück. Das ist die Rolle der dritten Partei, den Streitenden zu helfen auf den Balkon zu gehen.
Let me tell you a little story from my own negotiating experience. Some years ago, I was involved as a facilitator in some very tough talks between the leaders of Russia and the leaders of Chechnya. There was a war going on, as you know. And we met in the Hague, in the Peace Palace, in the same room where the Yugoslav war-crimes tribunal was taking place. And the talks got off to a rather rocky start when the vice president of Chechnya began by pointing at the Russians and said, "You should stay right here in your seats, because you're going to be on trial for war crimes." And then he turned to me and said, "You're an American. Look at what you Americans are doing in Puerto Rico." And my mind started racing, "Puerto Rico? What do I know about Puerto Rico?" I started reacting. (Laughter) But then, I tried to remember to go to the balcony. And then when he paused and everyone looked at me for a response, from a balcony perspective, I was able to thank him for his remarks and say, "I appreciate your criticism of my country and I take it as a sign that we're among friends and can speak candidly to one another." (Laughter) "And what we're here to do is not to talk about Puerto Rico or the past. We're here to see if we can figure out a way to stop the suffering and the bloodshed in Chechnya." The conversation got back on track. That's the role of the third side, to help the parties go to the balcony.
Jetzt möchte ich Sie für einen Moment mitnehmen zu dem, was überwiegend als der schwierigste Konflikt dieser Welt oder als der unlösbarste Konflikt angesehen wird, zum Mittleren Osten. Die Frage ist: Wo ist die dritte Partei dort? Wie können wir möglicherweise auf den Balkon gehen? Nun ich gebe nicht vor, die Antwort zum Konflikt im Mittleren Osten zu kennen, aber ich denke, ich weiß einen ersten Schritt, buchstäblich einen ersten Schritt, etwas, das jeder von uns als Teil der dritten Partei tun könnte. Aber lassen Sie mich Ihnen erst eine Frage stellen. Wieviele von Ihnen haben sich in den letzten Jahren irgendwann mal selbst dabei ertappt, sich Sorgen um den Mittleren Osten zu machen und sich zu fragen was irgend jemand tun könnte? Nur aus Neugier, wie viele von Ihnen? Okay, die große Mehrheit von uns. Und hier sind wir so weit davon weg. Warum beachten wir diesen Konflikt so sehr? Ist es die Anzahl der Toten? Es gibt hundertmal mehr Menschen, die in einem Konflikt in Afrika sterben als im Mittleren Osten. Nein, es ist aufgrund der Geschichte, weil wir uns alle persönlich in dieser Geschichte involviert finden. Ob wir Christen, Moslems oder Juden, religiös oder nicht religiös sind, wir fühlen uns, als ob für uns persönlich davon was abhinge.
Now let me take you, for a moment, to what's widely regarded as the world's most difficult conflict, or the most impossible conflict, the Middle East. Question is: where's the third side there? How could we possibly go to the balcony? Now, I don't pretend to have an answer to the Middle East conflict, but I think I've got a first step -- literally, a first step -- something that any one of us could do as third-siders. Let me just ask you one question first. How many of you in the last years have ever found yourself worrying about the Middle East and wondering what anyone could do? Just out of curiosity, how many of you? OK, so the great majority of us. And here, it's so far away. Why do we pay so much attention to this conflict? Is it the number of deaths? There are a hundred times more people who die in a conflict in Africa than in the Middle East. No, it's because of the story, because we feel personally involved in that story. Whether we're Christians, Muslims or Jews, religious or non-religious, we feel we have a personal stake in it.
Geschichten bedeuten etwas. Als Anthropologe weiß ich das. Wir benutzen Geschichten, um Wissen weiter zu geben. Sie geben unserem Leben Bedeutung. Das ist es, was wir hier machen bei TED, wir erzählen Geschichten. Geschichten sind der Schlüssel. Und so ist meine Frage, ja, lassen Sie es uns versuchen und die Politik dort im Mittleren Osten auflösen, aber lassen Sie uns auch einen Blick auf die Geschichte werfen. Lassen Sie uns versuchen an die Wurzel des Ganzen zu kommen. Lassen Sie uns sehen, ob wir die dritte Partei hier anwenden können. Was würde das heißen? Was ist die Geschichte dort?
Stories matter; as an anthropologist, I know that. Stories are what we use to transmit knowledge. They give meaning to our lives. That's what we tell here at TED, we tell stories. Stories are the key. And so my question is -- yes, let's try and resolve the politics there in the Middle East, but let's also take a look at the story. Let's try to get at the root of what it's all about. Let's see if we can apply the third side to it. What would that mean? What is the story there?
Nun, als Anthropologen wissen wir, dass jede Kultur ihre Ursprungsgeschichte hat. Was ist die Ursprungsgeschichte des Mittleren Ostens? In einem Satz, es ist diese: Vor 4.000 Jahren wanderten ein Mann und seine Familie quer durch den Mittleren Osten und die Welt war danach nie wieder dieselbe. Dieser Mann war natürlich Abraham. Und er stand für Einheit, die Einheit der Familie. Er ist der Vater von uns allen. Aber es ist nicht nur wofür er stand, es ist seine Botschaft, die zählt. Seine Botschaft war grundsätzlich auch Einheit, die Verbundenheit von allem und die Einheit von allem. Und sein grundlegender Wert war Respekt, war Freundlichkeit gegenüber Fremden. Das ist es, wofür er bekannt ist, seine Gastfreundschaft. So ist er in diesem Sinne eine symbolische dritte Partei im Mittleren Osten. Er ist derjenige, der uns daran erinnert, dass wir alle Teil eines größeren Ganzen sind. Nun, wie würden Sie --- denken Sie jetzt für einen Moment darüber nach.
Now, as anthropologists, we know that every culture has an origin story. What's the origin story of the Middle East? In a phrase, it's: Four thousand years ago, a man and his family walked across the Middle East, and the world has never been the same since. That man, of course, was Abraham. And what he stood for was unity, the unity of the family; he's the father of us all. But it's not just what he stood for, it's what his message was. His basic message was unity too, the interconnectedness of it all, the unity of it all. And his basic value was respect, was kindness toward strangers. That's what he's known for, his hospitality. So in that sense, he's the symbolic third side of the Middle East. He's the one who reminds us that we're all part of a greater whole. Now, think about that for a moment.
Heute sehen wir die Geißel des Terrorismus. Was ist Terrorismus? Terrorismus ist im Grunde, einen unschuldigen Fremden zu nehmen und ihn wie einen Feind zu behandeln, den man tötet, um Angst zu erzeugen. Was ist das Gegenteil von Terrorismus? Es ist einen unschuldigen Fremden zu nehmen und ihn wie einen Freund zu behandeln, den Sie in Ihr Haus einladen, um Verständnis zu säen und zu erschaffen, oder Respekt oder Liebe.
Today, we face the scourge of terrorism. What is terrorism? Terrorism is basically taking an innocent stranger and treating them as an enemy whom you kill in order to create fear. What's the opposite of terrorism? It's taking an innocent stranger and treating them as a friend whom you welcome into your home, in order to sow and create understanding or respect, or love.
Was wäre, wenn Sie die Geschichte von Abraham nehmen, die eine Geschichte über die dritte Partei ist, was wäre, wenn dies, weil Abraham für Gastfreundschaft steht -- was wäre, wenn dies das Gegenmittel zu Terrorismus sein könnte? Was wäre, wenn dies der Impfstoff zum Schutz vor religiöser Intoleranz wäre? Wie würden Sie diese Geschichte zum Leben erwecken? Nun, es reicht nicht eine Geschichte zu erzählen, die überzeugend ist -- denn Menschen müssen diese Geschichte erleben. Sie müssen in der Lage sein, die Geschichte zu leben. Wie würden Sie das tun? Das fiel mir ein, als ich darüber nachdachte, wie Sie das tun könnten. Und das ist es, was zu dem ersten Schritt hier führt. Denn Sie sollten ganz einfach einen Spaziergang machen. Sie machen einen Spaziergang auf den Spuren Abrahams. Sie folgen Abrahams Fußabdrücken. Weil Spazierengehen wirklich richtig machtvoll ist. Wissen Sie, für Anthropologen ist das Gehen das, was uns menschlich machte. Es ist komisch, wenn Sie gehen, gehen Sie Seite an Seite in die gleiche gemeinsame Richtung. Nun, wenn ich zu Ihnen kommen würde, Ihnen gegenüber stünde und so Ihnen so nahe käme, würden Sie sich bedroht fühlen. Aber wenn ich neben Ihnen, Schulter and Schulter, gehen würde, unsere Schultern sich vielleicht sogar berührten, ist es kein Problem. Wer kämpft, während er geht? Das ist der Grund, warum Menschen während Verhandlungen, wenn die Dinge schwierig werden, im Wald spazierengehen.
So what if, then, you took the story of Abraham, which is a third-side story, what if that could be -- because Abraham stands for hospitality -- what if that could be an antidote to terrorism? What if that could be a vaccine against religious intolerance? How would you bring that story to life? Now, it's not enough just to tell a story. That's powerful, but people need to experience the story. They need to be able to live the story. How would you do that? And that was my thinking of how would you do that. And that's what comes to the first step here. Because the simple way to do that is: you go for a walk. You go for a walk in the footsteps of Abraham. You retrace the footsteps of Abraham. Because walking has a real power. You know, as an anthropologist, walking is what made us human. It's funny -- when you walk, you walk side-by-side, in the same common direction. Now if I were to come to you face-to-face and come this close to you, you would feel threatened. But if I walk shoulder-to-shoulder, even touching shoulders, it's no problem. Who fights while they walk? That's why in negotiations, often, when things get tough, people go for walks in the woods.
So kam mir die Idee, wie es wäre, einen Weg, eine Route zu initiieren -- denken Sie an die Seidenstraße, denken Sie den Appalachian Trail - der den Fußspuren von Abraham folgt. Die Leute sagten: "Das ist verrückt. Das kannst du nicht. Du kannst nicht den Fußspuren Abrahams folgen. Das ist zu unsicher. Du mußt all die Grenzen überqueren. Er geht durch 10 verschiedene Länder im Mittleren Osten, weil er sie alle vereint." Und dann haben wir die Idee in Harvard untersucht. Wir machten unsere Sorgfaltigkeitsprüfung. Und dann, vor einigen Jahren, entschied eine Gruppe von uns, ungefähr 25 von uns aus circa 10 verschiedenen Ländern, zu sehen, ob wir den Fußspuren Abrahams folgen könnten, ausgehend von seinem Geburtsort in der Stadt Urfa in der Südtürkei, Nordmesopotamien. Dann nahmen wir den Bus und machten einige Wanderungen und gingen nach Harran, wo, nach der Bibel, er sich auf den Weg seiner Reise machte. Dann überquerten wir die Grenze nach Syrien, gingen nach Aleppo, welches, wie es sich herausstellte, nach Abraham benannt ist. Wir gingen nach Damaskus, das eine lange Geschichte hat, die mit Abraham verbunden ist. Dann kamen wir nach Nordjordanien, nach Jerusalem, wo alles sich um Abraham dreht, nach Bethlehem und schließlich zu dem Ort wo er begraben ist in Hebron. Gewissermaßen gingen wir also von der Geburtsstätte zu Begräbnisstätte. Wir zeigten, dass es möglich war. Es war eine unglaubliche Reise.
So the idea came to me of, what about inspiring a path, a route -- think the Silk Route, think the Appalachian Trail -- that followed in the footsteps of Abraham? People said, "That's crazy. You can't. You can't retrace the footsteps of Abraham -- it's too insecure, you've got to cross all these borders, it goes across 10 different countries in the Middle East, because it unites them all." And so we studied the idea at Harvard. We did our due diligence. And then a few years ago, a group of us, about 25 of us from 10 different countries, decided to see if we could retrace the footsteps of Abraham, going from his initial birthplace in the city of Urfa in Southern Turkey, Northern Mesopotamia. And we then took a bus and took some walks and went to Harran, where, in the Bible, he sets off on his journey. Then we crossed the border into Syria, went to Aleppo, which, turns out, is named after Abraham. We went to Damascus, which has a long history associated with Abraham. We then came to Northern Jordan, to Jerusalem -- which is all about Abraham -- to Bethlehem, and finally, to the place where he's buried, in Hebron. So effectively, we went from womb to tomb. We showed it could be done.
Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen.
It was an amazing journey.
Wie viele von Ihnen haben die Erfahrung gemacht in einer fremden Nachbarschaft oder einem fremden Land zu sein und ein ganz Fremder, vollkommen Fremder kommt zu Ihnen und gibt Ihnen etwas Freundlichkeit, lädt Sie vielleicht zu sich nach Hause ein, gibt Ihnen ein Getränk, gibt Ihnen Kaffee, gibt Ihnen eine Mahlzeit? Wie viele von Ihnen haben jemals diese Erfahrung gemacht? Das ist das Wesentliche auf Abrahams Weg. Aber genau das entdecken Sie, wenn Sie in die Dörfer im Mittleren Osten gehen, wo Sie Feindseligkeiten erwarten und die unglaublichste Gastfreundschaft erleben, alles mit Abraham verbunden. "Im Namen von Vater Abraham, lassen Sie mich Ihnen etwas Essen anbieten." Wir entdeckten also, dass Abraham nicht nur eine Figur aus einem Buch für diese Menschen ist, er ist lebendig, er ist eine lebendige Präsenz.
Let me ask you a question. How many of you have had the experience of being in a strange neighborhood or strange land, and a total stranger, perfect stranger, comes up to you and shows you some kindness -- maybe invites you into their home, gives you a drink, gives you a coffee, gives you a meal? How many of you have ever had that experience? That's the essence of the Abraham Path. That's what you discover as you go into these villages in the Middle East where you expect hostility, and you get the most amazing hospitality, all associated with Abraham: "In the name of Father Ibrahim, let me offer you some food." So what we discovered is that Abraham is not just a figure out of a book for those people; he's alive, he's a living presence.
Und um eine lange Geschichte kurz zu machen, in den letzten Jahren haben nun tausende von Menschen begonnen, Teile des Wegs von Abraham im Mittleren Osten zu gehen und die Gastfreundschaft der Menschen dort zu genießen. Sie haben anfangen zu gehen, in Israel und Palästina, in Jordanien, in der Türkei, in Syrien. Es ist eine überwältigende Erfahrung. Männer, Frauen, junge Menschen, alte Menschen -- tatsächlich mehr Frauen als Männer, interessanterweise. Für Menschen, die nicht mitlaufen können, die augenblicklich nicht in der Lage sind dorthin zu kommen, haben Menschen angefangen, Läufe in Städten, in ihren eigenen Gemeinschaften zu organisieren. In Cincinnati, zum Beispiel, wurde ein Lauf von einer Kirche zu einer Moschee zu einer Synagoge organisiert und alle hatten ein Abraham-Essen zusammen. Es war Abrahams-Weg-Tag. In Sao Paulo, Brasilien, ist es eine jährliche Veranstaltung geworden, bei dem tausende von Menschen laufen, auf einem virtuellen Abrahams-Weg-Lauf, der verschiedene Gemeinschaften miteinander verbindet. Die Medien lieben es, sie verehren es geradezu. Sie überhäufen es mit Aufmerksamkeit, weil es visuell ist und das verbreitet die Idee, die Idee von abrahamischer Gastfreundlichkeit, von Freundlichkeit gegenüber Fremden. Und gerade vor ein paar Wochen gab es eine Geschichte im NPR (nationalen öffentlichen Radio) darüber. Letzten Monat gab es einen Artikel im Guardian, im Manchester Guardian, darüber --- auf zwei ganzen Seiten. Und sie zitierten einen Bewohner, der sagte: "Dieser Lauf verbindet uns mit der Welt." Er sagte, dass es wie ein Licht war, das in ihrem Leben angegangen ist. Es brachte uns Hoffnung. Und genau darum geht es.
And to make a long story short, in the last couple of years now, thousands of people have begun to walk parts of the path of Abraham in the Middle East, enjoying the hospitality of the people there. They've begun to walk in Israel and Palestine, in Jordan, in Turkey, in Syria. It's an amazing experience. Men, women, young people, old people -- more women than men, actually, interestingly. For those who can't walk, who are unable to get there right now, people started to organize walks in cities, in their own communities. In Cincinnati, for instance, they organized a walk from a church to a mosque to a synagogue and all had an Abrahamic meal together. It was Abraham Path Day. In São Paulo, Brazil, it's become an annual event for thousands of people to run in a virtual Abraham Path Run, uniting the different communities. The media love it; they really adore it. They lavish attention on it because it's visual and it spreads the idea, this idea of Abrahamic hospitality, of kindness towards strangers. And just a couple weeks ago, there was an NPR story on it. Last month, there was a piece in the Manchester Guardian about it, two whole pages. And they quoted a villager who said, "This walk connects us to the world." He said, "It was like a light that went on in our lives -- it brought us hope." And so that's what it's about.
Aber es geht nicht nur um Psychologie, es geht um Wirtschaft, weil die Menschen bei bei ihrer Wanderung Geld ausgeben. Und diese Frau hier, Um Ahmad, ist eine Frau, die am Weg in Nordjordanien lebt. Sie ist unglaublich arm. Sie ist teilweise blind, ihr Mann kann nicht arbeiten, sie hat sieben Kinder. Aber was sie kann, ist kochen. Und so hat sie angefangen, für einige Gruppen von Wanderern zu kochen, die durch ihr Dorf kommen und bei ihr zu Hause eine Mahlzeit einnehmen. Sie sitzen auf dem Boden. Sie hat nicht einmal ein Tischtuch. Sie macht das leckerste Essen, frisch mit Kräutern aus der Umgebung. Und so kamen mehr und mehr Wanderer. Und seit kurzem hat sie nun ein Einkommen, um ihre Familie zu unterstützen. Und deshalb sagte sie unserem Team dort, sie sagte: "Sie haben mich sichtbar gemacht, in einem Dorf, in dem die Menschen sich früher geschämt haben, mich anzusehen." Das ist das Potenzial von Abrahams Weg. Es gibt buchstäblich hunderte von diesen Gemeinschaften im Mittleren Osten, entlang des Weges. Das Potenzial liegt im Grunde darin, die Spielregeln zu ändern. Und um die Spielregeln zu ändern, müssen Sie den Rahmen ändern, wie wir die Dinge sehen -- um den Rahmen zu verändern von Feindschaft zu Gastfreundschaft, von Terrorismus zu Tourismus. Und in diesem Sinn ist Abrahams Weg ein Spielregel-Veränderer.
But it's not just about psychology; it's about economics. Because as people walk, they spend money. And this woman right here, Um Ahmad, is a woman who lives on the path in Northern Jordan. She's desperately poor. She's partially blind, her husband can't work, she's got seven kids. But what she can do is cook. And so she's begun to cook for some groups of walkers who come through the village and have a meal in her home. They sit on the floor -- she doesn't even have a tablecloth. She makes the most delicious food, that's fresh from the herbs in the surrounding countryside. And so more and more walkers have come, and lately she's begun to earn an income to support her family. And so she told our team there, she said, "You have made me visible in a village where people were once ashamed to look at me." That's the potential of the Abraham Path. There are literally hundreds of those kinds of communities across the Middle East, across the path. The potential is basically to change the game. And to change the game, you have to change the frame, the way we see things -- to change the frame from hostility to hospitality, from terrorism to tourism. And in that sense, the Abraham Path is a game-changer.
Lassen Sie mich Ihnen etwas zeigen. Ich habe hier eine kleine Eichel, die ich aufhob, als ich früher in diesem Jahr auf dem Weg ging. Nun, die Eichel ist natürlich assoziiert mit dem Eichenbaum - wächst zu einem Eichenbaum, der mit Abraham assoziiert ist. Der Weg ist im Augenblick wie diese Eichel; er ist noch in der frühen Phase. Wie würde der Eichenbaum aussehen? Nun, ich denke zurück an meine Kindheit, die ich, nachdem ich hier in Chicago zur Welt kam, zu einen guten Teil in Europa verbracht habe. Wenn Sie in den Ruinen von, sagen wir London in 1945 oder Berlin gewesen wären, und Sie hätten gesagt: "In 60 Jahren von jetzt an wird dies der friedlichste, wohlhabendste Teil des Planeten sein", hätten die Menschen sie für nachgewiesen verrückt gehalten. Aber sie haben es dank einer gemeinsamen Identität - Europa - und einer gemeinsamen Wirtschaft geschafft. Meine Frage ist also, wenn es in Europa erreicht werden kann, warum dann nicht im Mittleren Osten? Warum nicht mit Hilfe einer gemeinsamen Identität -- welche die Geschichte von Abraham ist -- und mit Hilfe einer gemeinsamen Wirtschaft, die zu einem guten Teil auf Tourismus basiert?
Let me just show you one thing. I have a little acorn here that I picked up while I was walking on the path earlier this year. Now, the acorn is associated with the oak tree, of course -- grows into an oak tree, which is associated with Abraham. The path right now is like an acorn; it's still in its early phase. What would the oak tree look like? When I think back to my childhood, a good part of which I spent, after being born here in Chicago, I spent in Europe. If you had been in the ruins of, say, London in 1945, or Berlin, and you had said, "Sixty years from now, this is going to be the most peaceful, prosperous part of the planet," people would have thought you were certifiably insane. But they did it, thanks to a common identity, Europe, and a common economy. So my question is, if it can be done in Europe, why not in the Middle East? Why not, thanks to a common identity, which is the story of Abraham, and thanks to a common economy that would be based, in good part, on tourism?
Lassen Sie mich dann also schließen, indem ich sage, dass ich in den 35 Jahren, in denen ich mit einigen der gefährlichsten, schwierigsten und unlösbarsten Konflikte rund um den Globus gearbeitet habe, ich erst noch den Konflikt sehen muss, von dem ich das Gefühl habe, dass er nicht verändert werden könnte. Es ist natürlich nicht einfach, aber es ist möglich. Es geschah in Südafrika. Es geschah in Nordirland. Es könnte überall geschehen. Es hängt einfach von uns ab. Es hängt davon ab, dass wir die dritte Partei ergreifen. Also, lassen Sie mich Sie einladen, darüber nachzudenken, zur dritten Partei zu werden, selbst als einen sehr kleinen Schritt. Wir werden gleich eine Pause einlegen. Gehen Sie einfach auf jemanden zu, mit einer anderen Kultur, aus einem anderen Land, mit einer anderen Ethnizität, der irgendwie anders ist und verwickeln Sie ihn in ein Gespräch; hören Sie ihm zu. Das ist ein Akt der dritten Partei. Das ist Abrahams Weg gehen. Nach einem TED Vortrag, warum keinen TED Spaziergang?
So let me conclude, then, by saying that in the last 35 years, as I've worked in some of the most dangerous, difficult and intractable conflicts around the planet, I have yet to see one conflict that I felt could not be transformed. It's not easy, of course. But it's possible. It was done in South Africa. It was done in Northern Ireland. It could be done anywhere. It simply depends on us. It depends on us taking the third side. So let me invite you to consider taking the third side, even as a very small step. We're about to take a break in a moment. Just go up to someone who's from a different culture, a different country, a different ethnicity -- some difference -- and engage them in a conversation. Listen to them. That's a third-side act. That's walking Abraham's Path. After a TED Talk, why not a TED Walk?
Also lassen Sie mich Sie nun mit drei Dingen verlassen. Eins ist, das Geheimnis des Friedens ist die dritte Partei. Die dritte Partei sind wir, jeder von uns, kann mit einem einzigen Schritt, die Welt nehmen, kann die Welt ein Stück näher zum Frieden bringen. Es gibt ein altes afrikanisches Sprichwort, das so geht: "Wenn Spinnennetze sich vereinigen, können Sie sogar einen Löwen festhalten." Wenn wir in der Lage sind, unsere Friedensnetze der dritten Partei zu vereinigen, können wir sogar den Löwen des Krieges festhalten.
(Laughter) So let me just leave you with three things. One is, the secret to peace is the third side. The third side is us. Each of us, with a single step, can take the world, can bring the world a step closer to peace. There's an old African proverb that goes: "When spiderwebs unite, they can halt even the lion." If we're able to unite our third-side webs of peace, we can even halt the lion of war.
Vielen Dank.
Thank you very much.
(Applaus)
(Applause)