Die Aufgabe, den weltweiten Skandal der Lebensmittelverschwendung aufzudecken, begann für mich im Alter von 15 Jahren. Ich lebte in Sussex und kaufte ein paar Schweine. Und ich fütterte sie auf die traditionellste und umweltfreundlichste Art und Weise. Ich ging zur Kantine meiner Schule und sagte: „Gebt mir die Essensreste, die meine Mitschüler nicht haben wollten.“ Ich ging zu unserem Bäcker und ließ mir das altbackene Brot geben. Ich ging zum Gemüsehändler und zu einem Bauern, der Kartoffeln wegwarf, weil sie nicht die richtige Form oder Größe für die Supermärkte hatten. Es war wunderbar. Meine Schweine verwandelten diese Essensabfälle in leckeres Schweinefleisch. Ich verkaufte es an die Eltern meiner Klassenkameraden und konnte mir einiges zum Taschengeld dazu verdienen.
The job of uncovering the global food waste scandal started for me when I was 15 years old. I bought some pigs. I was living in Sussex. And I started to feed them in the most traditional and environmentally friendly way. I went to my school kitchen, and I said, "Give me the scraps that my school friends have turned their noses up at." I went to the local baker and took their stale bread. I went to the local greengrocer, and I went to a farmer who was throwing away potatoes because they were the wrong shape or size for supermarkets. This was great. My pigs turned that food waste into delicious pork. I sold that pork to my school friends' parents, and I made a good pocket money addition to my teenage allowance.
Jedoch fiel mir auf, dass das meiste, was ich meinen Schweinen zu fressen gab, eigentlich auch gut genug für menschlichen Konsum war und dass ich damit gerade mal an der Oberfläche des Problems kratzte, dass wir bis hin zur Spitze der Lebensmittelversorgungskette, in Supermärkten, von Gemüsehändlern, Bäckereien, unseren Haushalten, in Fabriken und auf Bauernhöfen Lebensmittel verschwendeten. Die Supermärkte wollten nicht einmal mit mir darüber sprechen, wie viel Lebensmittel sie wegwarfen. Ich habe hinter die Kulissen geschaut. Ich habe Container voller Lebensmittel gesehen, die verschlossen wurden und zu Mülldeponien abtransportiert wurden. Und ich dachte mir, dass es sicherlich etwas Sinnvolleres gäbe, was man mit Lebensmitteln tun könnte als sie wegzuwerfen.
But I noticed that most of the food that I was giving my pigs was in fact fit for human consumption, and that I was only scratching the surface, and that right the way up the food supply chain, in supermarkets, greengrocers, bakers, in our homes, in factories and farms, we were hemorrhaging out food. Supermarkets didn't even want to talk to me about how much food they were wasting. I'd been round the back. I'd seen bins full of food being locked and then trucked off to landfill sites, and I thought, surely there is something more sensible to do with food than waste it.
Eines Morgens, als ich gerade meine Schweine fütterte, fiel mir ein besonders lecker aussehender Brotlaib mit sonnengetrockneten Tomaten auf, der von Zeit zu Zeit auftauchte. Ich schnappte ihn mir, setzte mich hin und aß mein Frühstück mit meinen Schweinen. Dies war ein erster Akt von – was ich später „Freeganismus“ nennen würde – einer wahren Veranschaulichung der Ungerechtigkeit von Lebenmittelverschwendung und der Lösung dieser Problematik, nämlich sich hinzusetzen und Lebensmittel zu essen, anstatt sie wegzuwerfen. Daraus wurde eine Art der Konfrontation von großen Unternehmen in der Branche der Lebensmittelverschwendung und die Enthüllung, vor allem in der Öffentlichkeit, dass es bei Lebensmittelverschwendung weder um Vergammeltes noch Ungenießbares geht. Wir reden hier über gute, frische Lebensmittel, die in unglaublichem Ausmaß verschwendet werden.
One morning, when I was feeding my pigs, I noticed a particularly tasty-looking sun-dried tomato loaf that used to crop up from time to time. I grabbed hold of it, sat down, and ate my breakfast with my pigs. (Laughter) That was the first act of what I later learned to call freeganism, really an exhibition of the injustice of food waste, and the provision of the solution to food waste, which is simply to sit down and eat food, rather than throwing it away. That became, as it were, a way of confronting large businesses in the business of wasting food, and exposing, most importantly, to the public, that when we're talking about food being thrown away, we're not talking about rotten stuff, we're not talking about stuff that's beyond the pale. We're talking about good, fresh food that is being wasted on a colossal scale.
Schließlich fing ich an, mein Buch zu schreiben, um das weltweite Ausmaß dieses Problems darzustellen. Dies zeigt eine Aufstellung der einzelnen Nationen nach dem geschätzten Level von Lebensmittelverschwendung in jedem Land auf der Welt. Leider gibt es keine empirischen und verlässlichen Statistiken zu dieser Thematik, und deshalb musste ich zuerst eine repräsentative Methode finden, um aufzuzeigen, wie viel Lebensmittel tatsächlich verschwendet werden. Dafür nahm ich die Lebensmittelversorgung jedes einzelnen Landes und verglich sie mit dem, was wahrscheinlich tatsächlich in jedem Land konsumiert wird. Dies basiert auf Ernährungsumfragen, auf Übergewichtsraten und vielen weiteren Faktoren, die uns einen ziemlich guten Eindruck davon verschaffen, was tatsächlich von den Menschen konsumiert wird. Die schwarze Linie in der Mitte dieser Grafik stellt das wahrscheinliche Level des Konsums dar, unter Berücksichtigung einer bestimmten Menge unvermeidlicher Abfälle. Es wird immer Abfall geben. Ich bin nicht so unrealistisch, dass ich glaube, wir könnten in einer Welt ganz ohne Abfall leben. Diese schwarze Linie zeigt die ideale Lebensmittelversorgung in einem Land bei einer guten, stabilen, sicheren und gesunden Ernährung für jeden seiner Bürger. Jeder Punkt oberhalb dieser Linie, und Ihnen fällt sicher schnell auf, dass dies die meisten Länder dieser Welt mit einschließt, stellt einen unnötigen Überschuss dar und zeigt somit auch die Menge der Abfälle in jedem Land.
Eventually, I set about writing my book, really to demonstrate the extent of this problem on a global scale. What this shows is a nation-by-nation breakdown of the likely level of food waste in each country in the world. Unfortunately, empirical data, good, hard stats, don't exist, and therefore to prove my point, I first of all had to find some proxy way of uncovering how much food was being wasted. So I took the food supply of every single country and I compared it to what was actually likely to be being consumed in each country. That's based on diet intake surveys, it's based on levels of obesity, it's based on a range of factors that gives you an approximate guess as to how much food is actually going into people's mouths. That black line in the middle of that table is the likely level of consumption with an allowance for certain levels of inevitable waste. There will always be waste. I'm not that unrealistic that I think we can live in a waste-free world. But that black line shows what a food supply should be in a country if they allow for a good, stable, secure, nutritional diet for every person in that country. Any dot above that line, and you'll quickly notice that that includes most countries in the world, represents unnecessary surplus, and is likely to reflect levels of waste in each country.
Mit steigendem Wohlstand investiert jedes Land mehr und mehr Geld darin, mehr Überangebot in seine Läden und Restaurants zu bekommen. Wie Sie sehen können, liegen die meisten europäischen und nordamerikanischen Länder bei 150 bis 200 % vom Nahrungsbedürfnis ihrer Bevölkerung. Ein Land wie die USA hat also zweimal so viel Lebensmittel in den Regalen seiner Geschäfte und Restaurants, wie vom US-amerikanischen Volk überhaupt benötigt wird.
As a country gets richer, it invests more and more in getting more and more surplus into its shops and restaurants, and as you can see, most European and North American countries fall between 150 and 200 percent of the nutritional requirements of their populations. So a country like America has twice as much food on its shop shelves and in its restaurants than is actually required to feed the American people.
Was mich jedoch wirklich überraschte, als ich all diese Daten auswertete, und es waren eine Menge Zahlen: Man kann sehen, wie es sich stabilisiert. Die Länder schießen auf die 150er-Marke zu und pendeln sich dann dort ein, ohne weiter zu steigen, wie man annehmen könnte. Deshalb habe ich mich entschlossen, diese Daten noch ein wenig weiter auseinander zu nehmen, um zu sehen, was stimmt und was nicht. Und das ist das Ergebnis davon. Wenn man alle Lebensmittel in Betracht zieht, nicht nur jene, die in Läden und Restaurants landen, sondern auch jene, die zur Ernährung von Vieh genutzt werden, Mais, Soja und Weizen, was Menschen alles essen könnten, aber lieber zum Mästen ihres Viehs benutzen, um wachsende Mengen an Fleisch und Milchprodukten herzustellen, findet man heraus, dass dies dem Drei- bis Vierfachen von dem entspricht, was ihre Bevölkerung zur eigenen Ernährung braucht. Ein Land wie die USA hat viermal so viele Lebensmittel, wie es eigentlich braucht.
But the thing that really struck me, when I plotted all this data, and it was a lot of numbers, was that you can see how it levels off. Countries rapidly shoot towards that 150 mark, and then they level off, and they don't really go on rising as you might expect. So I decided to unpack that data a little bit further to see if that was true or false. And that's what I came up with. If you include not just the food that ends up in shops and restaurants, but also the food that people feed to livestock, the maize, the soy, the wheat, that humans could eat but choose to fatten livestock instead to produce increasing amounts of meat and dairy products, what you find is that most rich countries have between three and four times the amount of food that their population needs to feed itself. A country like America has four times the amount of food that it needs.
Wenn die Leute über die Notwendigkeit sprechen, die weltweite Nahrungsproduktion zu steigern, um die neun Milliarden Menschen zu ernähren, die wir bis 2050 erwarten, dann denke ich immer an diese Grafiken. Tatsächlich haben wir in wohlhabenden Ländern einen riesigen Puffer zwischen uns und dem Hunger. Wir hatten noch nie zuvor derartig große Überschüsse. In vielerlei Hinsicht ist dies eine großartige Erfolgsgeschichte der menschlichen Zivilisation, der landwirtschaftlichen Überschüsse, die wir vor 12.000 Jahren begannen anzustreben. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Es war eine Erfolgsgeschichte. Jedoch ist es nun an der Zeit zu erkennen, dass wir an die ökologischen Grenzen unseres Planeten stoßen und dass, wenn wir Wälder abholzen, wie wir es jeden Tag tun, um immer mehr Nahrung anzubauen, wenn wir Wasser aus versiegenden Quellen entnehmen, wenn wir Treibhausgase ausstoßen mit dem Ziel, immer mehr Nahrung anzubauen, und dann so viel davon wegwerfen, dann müssen wir darüber nachdenken, wie wir mehr einsparen können.
When people talk about the need to increase global food production to feed those nine billion people that are expected on the planet by 2050, I always think of these graphs. The fact is, we have an enormous buffer in rich countries between ourselves and hunger. We've never had such gargantuan surpluses before. In many ways, this is a great success story of human civilization, of the agricultural surpluses that we set out to achieve 12,000 years ago. It is a success story. It has been a success story. But what we have to recognize now is that we are reaching the ecological limits that our planet can bear, and when we chop down forests, as we are every day, to grow more and more food, when we extract water from depleting water reserves, when we emit fossil fuel emissions in the quest to grow more and more food, and then we throw away so much of it, we have to think about what we can start saving.
Gestern ging ich zu einem Supermarkt, den ich oft besuche, um zu inspizieren, wenn Sie so wollen, was dort weggeworfen wird. Ich fand einige Packungen Kekse zwischen all dem Gemüse und Obst und allem anderen, was dort drin war. Und ich dachte, das könnte mir heute als Symbol dienen.
And yesterday, I went to one of the local supermarkets that I often visit to inspect, if you like, what they're throwing away. I found quite a few packets of biscuits amongst all the fruit and vegetables and everything else that was in there. And I thought, well this could serve as a symbol for today.
Stellen Sie sich also vor, diese neun Kekse, die ich im Müll fand, repräsentieren die weltweite Essensversorgung, okay? Am Anfang haben wir neun. Sie sind das, was wir jedes Jahr weltweit auf unseren Feldern haben. Den ersten Keks verlieren wir schon, bevor wir überhaupt den Bauernhof verlassen. Das liegt hauptsächlich an der Entwicklung landwirtschaftlicher Arbeit. Entweder mangelhafte Infrastruktur, Kühlung, Pasteurisierung, Getreidespeicher oder sogar simple Obstkisten: Diese Lebensmittel sind Abfall, bevor sie überhaupt die Felder verlassen. Die nächsten drei Kekse stellen die Lebensmittel dar, die wir an Vieh verfüttern, Mais, Weizen und Soja. Leider sind unsere Tiere nicht sehr effizient und wandeln zwei Drittel davon in Kot und Wärme um. Damit haben wir diese beiden verloren und nur diesen hier behalten, der Fleisch- und Milchprodukte darstellt. Weitere zwei werfen wir direkt in den Müll. Daran denken die meisten, wenn es um Lebensmittelverschwendung geht, daran, was im Hausmüll, im Müll von Supermärkten oder von Restaurants landet. Wir haben also zwei weitere verloren und uns bleiben nur vier Kekse, um uns zu ernähren. Das ist keine besonders effiziente Nutzung unserer globalen Ressourcen, vor allem wenn man an die Milliarde Menschen auf der Welt denkt, die Hunger leiden.
So I want you to imagine that these nine biscuits that I found in the bin represent the global food supply, okay? We start out with nine. That's what's in fields around the world every single year. The first biscuit we're going to lose before we even leave the farm. That's a problem primarily associated with developing work agriculture, whether it's a lack of infrastructure, refrigeration, pasteurization, grain stores, even basic fruit crates, which means that food goes to waste before it even leaves the fields. The next three biscuits are the foods that we decide to feed to livestock, the maize, the wheat and the soya. Unfortunately, our beasts are inefficient animals, and they turn two-thirds of that into feces and heat, so we've lost those two, and we've only kept this one in meat and dairy products. Two more we're going to throw away directly into bins. This is what most of us think of when we think of food waste, what ends up in the garbage, what ends up in supermarket bins, what ends up in restaurant bins. We've lost another two, and we've left ourselves with just four biscuits to feed on. That is not a superlatively efficient use of global resources, especially when you think of the billion hungry people that exist already in the world.
Nach Auswertung der Daten musste ich auch aufzeigen, wo all diese Lebensmittel landen. Was passiert mit ihnen? Wir sind daran gewöhnt zu sehen, was auf unseren Tellern landet, aber was ist mit all dem, das unterwegs verloren geht?
Having gone through the data, I then needed to demonstrate where that food ends up. Where does it end up? We're used to seeing the stuff on our plates, but what about all the stuff that goes missing in between?
Supermärkte sind ein guter Ausgangspunkt. Dies ist das Resultat meines Hobbys: inoffizielle Müllinspektionen. (Lachen) Das mag merkwürdig erscheinen, aber könnten wir uns darauf verlassen, dass Konzerne uns mitteilen, was genau in ihren Läden passiert, dann müssten wir nicht rumschleichen und ihre Müllcontainer öffnen, um zu schauen, was dort drin ist. Aber das kann man mehr oder weniger an jeder Straßenecke in Großbritannien, Europa oder Nordamerika sehen. Es stellt eine riesige Verschwendung von Lebensmitteln dar. Ich entdeckte allerdings, während ich mein Buch schrieb, dass diese Menge an Abfall gerade einmal die Spitze des Eisbergs ist. Weiter oben in der Nahrungskette findet die eigentliche Verschwendung von Lebensmitteln in riesigem Ausmaß statt.
Supermarkets are an easy place to start. This is the result of my hobby, which is unofficial bin inspections. (Laughter) Strange you might think, but if we could rely on corporations to tell us what they were doing in the back of their stores, we wouldn't need to go sneaking around the back, opening up bins and having a look at what's inside. But this is what you can see more or less on every street corner in Britain, in Europe, in North America. It represents a colossal waste of food, but what I discovered whilst I was writing my book was that this very evident abundance of waste was actually the tip of the iceberg. When you start going up the supply chain, you find where the real food waste is happening on a gargantuan scale.
Können alle bitte ihre Hände heben, die einen fertig geschnittenen Brotlaib zu Hause haben. Wer lebt in einem Haushalt, wo der Kanten, die erste und letzte Scheibe des Laibs, gegessen wird? Okay, die meisten! Fast alle, das entspricht dem, was ich glücklicherweise fast überall auf der Welt beobachte. Hat einer von Ihnen allerdings jemals irgendwo auf der Welt einen Supermarkt oder Sandwich-Laden gesehen, wo es Sandwiches mit Kanten gibt? (Lachen) Ich jedenfalls nicht. Deshalb habe ich mich gefragt, was passiert mit all den Kanten? (Lachen) Hier ist die Antwort, leider. 13.000 Scheiben Brot kommen jeden Tag aus der Bäckerei dieses Produzenten, täglich frisches Brot. Im selben Jahr, in dem ich diese Bäckerei besuchte, fuhr ich nach Pakistan, wo 2008 die Menschen Hunger leiden mussten als Folge eines Engpasses in der weltweiten Lebensmittelversorgung. Wir tragen zu diesem Engpass bei, indem wir hier in Großbritannien und in anderen Teilen der Welt Lebensmittel in den Müll werfen. Wir nehmen Lebensmittel aus den Regalen, auf die Hungerleidende angewiesen sind.
Can I have a show of hands if you have a loaf of sliced bread in your house? Who lives in a household where that crust -- that slice at the first and last end of each loaf -- who lives in a household where it does get eaten? Okay, most people, not everyone, but most people, and this is, I'm glad to say, what I see across the world, and yet has anyone seen a supermarket or sandwich shop anywhere in the world that serves sandwiches with crusts on it? (Laughter) I certainly haven't. So I kept on thinking, where do those crusts go? (Laughter) This is the answer, unfortunately: 13,000 slices of fresh bread coming out of this one single factory every single day, day-fresh bread. In the same year that I visited this factory, I went to Pakistan, where people in 2008 were going hungry as a result of a squeeze on global food supplies. We contribute to that squeeze by depositing food in bins here in Britain and elsewhere in the world. We take food off the market shelves that hungry people depend on.
Geht man einen Schritt weiter, kommt man zu den Bauern, die manchmal ein Drittel oder mehr ihrer Ernte aufgrund kosmetischer Defekte wegwerfen. Dieser Bauer etwa hat 16.000 Pfund in den Anbau von Spinat investiert, von dem er nicht ein Blatt erntete, weil ein wenig Gras dazwischen gewachsen war. Kartoffeln, die kosmetisch nicht perfekt sind, werden an die Schweine verfüttert. Pastinaken, die zu klein für Supermarktstandards sind, Tomaten auf Teneriffa, Orangen in Florida, Bananen in Ecuador, wo ich letztes Jahr war, landen im Müll. Das ist der Abfall eines Tages von einer Bananenplantage in Ecuador. Sie alle werden entsorgt, obwohl sie absolut essbar sind, nur weil sie die falsche Form oder Größe haben.
Go one step up, and you get to farmers, who throw away sometimes a third or even more of their harvest because of cosmetic standards. This farmer, for example, has invested 16,000 pounds in growing spinach, not one leaf of which he harvested, because there was a little bit of grass growing in amongst it. Potatoes that are cosmetically imperfect, all going for pigs. Parsnips that are too small for supermarket specifications, tomatoes in Tenerife, oranges in Florida, bananas in Ecuador, where I visited last year, all being discarded. This is one day's waste from one banana plantation in Ecuador. All being discarded, perfectly edible, because they're the wrong shape or size.
Wenn wir das mit Obst und Gemüse machen, können Sie wetten, dass wir das auch mit Tieren können. Leber, Lunge, Köpfe, Schwänze, Nieren und Hoden, alles traditionelle, schmackhafte und nahrhafte Teile unserer Ernährung, kommen in den Abfall. Der Konsum von Innereien hat sich in Großbritannien und den USA in den letzten 30 Jahren halbiert. Resultierend daraus werden diese Teile im besten Falle an Hunde verfüttert oder verbrannt. Dieser Mann in Kashgar, in der Xinjiang-Provinz im Westen Chinas, serviert sein Nationalgericht. Es heißt „Schafsorgane“. Es ist lecker, es ist nahrhaft, und, wie ich in Kashgar lernte, symbolisiert es ihr Tabu gegen verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln. Ich saß in einem Straßencafé. Ein Koch kam und unterhielt sich mit mir, ich aß meine Schüssel leer, und mitten im Gespräch hörte er auf zu reden und starrte böse auf meine Schüssel. Ich dachte: „Oh, mein Gott! Was für ein Tabu habe ich jetzt gebrochen? Wie habe ich meinen Gastgeber beleidigt?“ Er deutete auf drei Reiskörner am Boden der Schüssel und sagte: „Mach das sauber.“ (Lachen) Ich dachte: „Mein Gott, ich reise durch die Welt und predige, keine Lebensmittel mehr zu verschwenden, und dieser Typ schlägt mit mich meinen eigenen Waffen.“ (Lachen)
If we do that to fruit and vegetables, you bet we can do it to animals too. Liver, lungs, heads, tails, kidneys, testicles, all of these things which are traditional, delicious and nutritious parts of our gastronomy go to waste. Offal consumption has halved in Britain and America in the last 30 years. As a result, this stuff gets fed to dogs at best, or is incinerated. This man, in Kashgar, Xinjiang province, in Western China, is serving up his national dish. It's called sheep's organs. It's delicious, it's nutritious, and as I learned when I went to Kashgar, it symbolizes their taboo against food waste. I was sitting in a roadside cafe. A chef came to talk to me, I finished my bowl, and halfway through the conversation, he stopped talking and he started frowning into my bowl. I thought, "My goodness, what taboo have I broken? How have I insulted my host?" He pointed at three grains of rice at the bottom of my bowl, and he said, "Clean." (Laughter) I thought, "My God, you know, I go around the world telling people to stop wasting food. This guy has thrashed me at my own game." (Laughter)
Allerdings hat es mir Vertrauen gegeben. Vertrauen darauf, dass wir, die Menschen, in der Lage sind, diese tragische Verschwendung zu stoppen, wenn wir es als sozial inakzeptabel betrachten, Lebensmittel so kolossal zu verschwenden. Wenn wir viel Geschrei darum machen, Unternehmen darauf hinweisen, Regierungen darüber informieren, dass wir ein Ende der Verschwendung sehen wollen, dann haben wir die Macht, Veränderung herbeizuführen.
But it gave me faith. It gave me faith that we, the people, do have the power to stop this tragic waste of resources if we regard it as socially unacceptable to waste food on a colossal scale, if we make noise about it, tell corporations about it, tell governments we want to see an end to food waste, we do have the power to bring about that change.
Fisch, 40 bis 60 % des europäischen Fischs wird noch auf See weggeworfen, er kommt nicht einmal an Land. Wir haben die Verbindung zu Lebensmitteln auch zu Hause verloren. Dies ist ein Experiment, das ich mit drei Salaten durchgeführt habe. Wer lagert Salat im Kühlschrank? Die meisten. Der linke wurde 10 Tage lang im Kühlschrank gelagert. Der mittlere auf meinem Küchentisch. Kein großer Unterschied. Den rechten habe ich wie Schnittblumen behandelt. Es ist ein lebender Organismus, ich schnitt ein Stück ab, steckte es in eine Vase und es hielt noch weitere 2 Wochen.
Fish, 40 to 60 percent of European fish are discarded at sea, they don't even get landed. In our homes, we've lost touch with food. This is an experiment I did on three lettuces. Who keeps lettuces in their fridge? Most people. The one on the left was kept in a fridge for 10 days. The one in the middle, on my kitchen table. Not much difference. The one on the right I treated like cut flowers. It's a living organism, cut the slice off, stuck it in a vase of water, it was all right for another two weeks after this.
Ein gewisser Grad an Abfall ist, wie schon gesagt, unvermeidbar. Die Frage ist also: Was tun mit diesem Abfall? Ich habe diese Frage mit 15 beantwortet. Tatsächlich haben Menschen diese Frage vor 6.000 Jahren schon beantwortet. Wir züchteten Schweine, um Lebensmittelabfall wieder in Lebensmittel zu verwandeln. Und trotzdem ist diese Praxis in Europa seit 2001 als Folge eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche verboten. Es ist unwissenschaftlich und unnötig. Wenn man das Futter für seine Schweine kocht, so wie wir Essen für Menschen kochen, dann ist es ungefährlich. Außerdem ist es ein riesiges Ersparnis von Ressourcen. Momentan ist Europa davon abhängig, Millionen Tonnen Soja aus Südamerika zu importieren, wo dessen Produktion zum Klimawandel, zur Abholzung und zum Verlust von Artenvielfalt beiträgt, um unser Vieh hier in Europa zu ernähren. Gleichzeitig werfen wir Millionen Tonnen von Lebensmittelabfall weg, die wir an unser Vieh verfüttern könnten und sollten. Wenn wir das täten und es an Schweine verfütterten, würden wir so viel CO2 sparen. Wenn wir unseren Abfall zur anaeroben Gärung verwenden, was momentan der Lieblingsweg der Regierung ist, damit umzugehen, um den Abfall in Gas zu verwandeln, aus dem Elektrizität erzeugt werden kann, dann spart man gerade einmal 448 kg CO2 pro Tonne an Abfall. Es ist viel besser, ihn an Schweine zu verfüttern. Wir wussten das schon zu Kriegszeiten. (Lachen)
Some food waste, as I said at the beginning, will inevitably arise, so the question is, what is the best thing to do with it? I answered that question when I was 15. In fact, humans answered that question 6,000 years ago: We domesticated pigs to turn food waste back into food. And yet, in Europe, that practice has become illegal since 2001 as a result of the foot-and-mouth outbreak. It's unscientific. It's unnecessary. If you cook food for pigs, just as if you cook food for humans, it is rendered safe. It's also a massive saving of resources. At the moment, Europe depends on importing millions of tons of soy from South America, where its production contributes to global warming, to deforestation, to biodiversity loss, to feed livestock here in Europe. At the same time we throw away millions of tons of food waste which we could and should be feeding them. If we did that, and fed it to pigs, we would save that amount of carbon. If we feed our food waste which is the current government favorite way of getting rid of food waste, to anaerobic digestion, which turns food waste into gas to produce electricity, you save a paltry 448 kilograms of carbon dioxide per ton of food waste. It's much better to feed it to pigs. We knew that during the war. (Laughter)
Ein Hoffnungsschimmer: Der Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln hat weltweit begonnen. „Ernährung der 5000“ ist ein Event, das ich erstmals 2009 veranstaltete. Wir konnten 5.000 Menschen ernähren, alle mit Lebensmitteln, die sonst Abfall gewesen wären. Seitdem fand das Event noch einmal in London statt und auch im Ausland sowie überall im ganzen Land. Auf diese Weise kommen Organisationen zusammen, um Lebensmittel zu feiern und zu sagen, das beste, was man mit ihnen tun kann, ist, sie zu essen, zu genießen und aufzuhören, sie zu verschwenden. Für den Planeten, auf dem wir leben, für unsere Kinder, für all die anderen Organismen, die diesen Planeten mit uns teilen. Wir sind ein Landlebewesen und wir sind abhängig vom Land, für unsere Ernährung. Momentan zerstören wir unser Land, um Lebensmittel anzubauen, die niemand isst. Hört auf, Lebensmittel zu verschwenden. Vielen Dank! (Applaus) (Applaus)
A silver lining: It has kicked off globally, the quest to tackle food waste. Feeding the 5,000 is an event I first organized in 2009. We fed 5,000 people all on food that otherwise would have been wasted. Since then, it's happened again in London, it's happening internationally, and across the country. It's a way of organizations coming together to celebrate food, to say the best thing to do with food is to eat and enjoy it, and to stop wasting it. For the sake of the planet we live on, for the sake of our children, for the sake of all the other organisms that share our planet with us, we are a terrestrial animal, and we depend on our land for food. At the moment, we are trashing our land to grow food that no one eats. Stop wasting food. Thank you very much. (Applause) (Applause)