Ich möchte heute über Wohlstand, über unsere Hoffnungen auf einen gemeinsamen langanhaltenden Wohlstand sprechen. Und nicht nur für uns, sondern für die zwei Milliarden Menschen weltweit die noch chronisch unterernährt sind. Und die Hoffnung auf Wohlstand ist Kernpunkt dafür. Sogar das lateinische Wort für "Hoffnung" steht im Kern des Wortes Wohlstand ("prosperity") "Pro-speras," "speras," - hoffen ein Einklang mit unseren Hoffnungen und Erwartungen. Die Ironie dabei ist, leider, dass wir Wohlstand nur auf die Werte Geld und Wirtschaftswachstum reduziert haben. Und wir haben das Wachstum unserer Wirtschaften so weit vorangetrieben, dass wir jetzt in der Gefahr sind, die Hoffnungen zu zerstören -- indem wir die Ressourcen ausschöpfen, Regenwälder abholzen, Öl in den Golf von Mexiko gießen, das Klima verändern -- und das einzige, dass im Geringsten den unaufhaltbaren Anstieg der CO2-Ausstoßes in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren gebremst hat, ist die Krise. Und die Krise, natürlich, ist auch nicht das, was wirklich Hoffnung bringt, wie wir gerade herausfinden. Und so stecken wir in der Falle. Das ist ein Dilemma, ein Dilemma des Wachstums. Wir können nicht damit leben, aber auch nicht ohne. Zerstöre das System, oder zerstöre den Planeten. Es ist eine harte Wahl. Aber es ist nicht wirklich eine Wahl. Und die einzige Möglichkeit für uns, daraus zu entkommen, ist eine Art blinde Hoffnung in unsere Intelligenz und Technologie und Effizienz und in die Steigerung der Effizienz. Nicht, dass ich etwas gegen Effizienz hätte. Und ich glaube, dass wir eine intelligente Spezies sind - manchmal. Aber ich finde, wir sollten auch auf die Zahlen schauen, wie die Wirklichkeit tatsächlich aussieht.
I want to talk to you today about prosperity, about our hopes for a shared and lasting prosperity. And not just us, but the two billion people worldwide who are still chronically undernourished. And hope actually is at the heart of this. In fact, the Latin word for hope is at the heart of the word prosperity. "Pro-speras," "speras," hope -- in accordance with our hopes and expectations. The irony is, though, that we have cashed-out prosperity almost literally in terms of money and economic growth. And we've grown our economies so much that we now stand in a real danger of undermining hope -- running down resources, cutting down rainforests, spilling oil into the Gulf of Mexico, changing the climate -- and the only thing that has actually remotely slowed down the relentless rise of carbon emissions over the last two to three decades is recession. And recession, of course, isn't exactly a recipe for hope either, as we're busy finding out. So we're caught in a kind of trap. It's a dilemma, a dilemma of growth. We can't live with it; we can't live without it. Trash the system or crash the planet -- it's a tough choice; it isn't much of a choice. And our best avenue of escape from this actually is a kind of blind faith in our own cleverness and technology and efficiency and doing things more efficiently. Now I haven't got anything against efficiency. And I think we are a clever species sometimes. But I think we should also just check the numbers, take a reality check here.
Also möchte ich, dass ihr euch eine Welt vorstellt, 2050, mit neun Milliarden Menschen, die alle nach einem westlichen Einkommen streben, nach einem westlichen Lebensstil. Und ich möchte euch fragen -- und wir geben ihnen auch die zwei Prozent Gehaltssteigerung pro Jahr, weil wir an Wachstum glauben. Und ich frage euch: wie weit, und wie schnell müssten wir uns bewegen? Wie intelligent müssten wir sein? Wie viel Technologie bräuchten wir in dieser Welt um unsere CO2-Ziele zu erreichen? Hier, in meiner Graphik, auf der linken Seite stehen wir heute. Dieser ist der CO2-Verbrauch des Wirtschaftswachstums in der heutigen Wirtschaft Es liegt bei ca. 770 g CO2. In der Welt die ich Ihnen beschreibe, müssten wir auf dem Niveau auf der rechten Seite ankommen bei 6g CO2. Es ist eine Verbesserung um den Faktor 130 und das ist 10 mal weiter und schneller als alles, was wir jemals in der Geschichte der Industrieentwicklung erreicht haben. Vielleicht können wir das erreichen, wer weiß? Vielleicht können wir uns sogar weiter bewegen und eine Wirtschaft entwickeln, die CO2 aus der Atmosphäre entzieht, was wir auch bis Ende dieses Jahrhunderts brauchen werden. Aber sollten wir nicht zuerst prüfen ob das Wirtschaftssystem das wir haben diese Verbesserung auch nur ansatzweise liefern kann?
So I want you to imagine a world, in 2050, of around nine billion people, all aspiring to Western incomes, Western lifestyles. And I want to ask the question -- and we'll give them that two percent hike in income, in salary each year as well, because we believe in growth. And I want to ask the question: how far and how fast would be have to move? How clever would we have to be? How much technology would we need in this world to deliver our carbon targets? And here in my chart -- on the left-hand side is where we are now. This is the carbon intensity of economic growth in the economy at the moment. It's around about 770 grams of carbon. In the world I describe to you, we have to be right over here at the right-hand side at six grams of carbon. It's a 130-fold improvement, and that is 10 times further and faster than anything we've ever achieved in industrial history. Maybe we can do it, maybe it's possible -- who knows? Maybe we can even go further and get an economy that pulls carbon out of the atmosphere, which is what we're going to need to be doing by the end of the century. But shouldn't we just check first that the economic system that we have is remotely capable of delivering this kind of improvement?
Deswegen werde ich ein paar Minuten mit Systemdynamik verbringen. Es ist ziemlich komplex, und ich entschuldige mich dafür. Ich werde versuchen, es zu umschreiben in einem einfacheren Vergleich. Das sieht also ungefähr so aus: Die Firmen stellen Güter für Haushalte her -- das sind wir -- und stellen uns Einkommen zur Verfügung, und das ist noch besser, damit wir diese Einkommen für mehr Güter und Leistungen ausgeben können. Dieses ist der Wirtschaftskreislauf. Das sieht ziemlich harmlos aus. Ich möchte nur ein Hauptmerkmal hervorheben und das ist die Rolle der Investitionen. Die Investitionen stellen nur etwa ein fünftel des nationalen Einkommens in den meisten modernen Wirtschaften dar, aber sie spielen eine absolut vitale Rolle. Was sie hauptsächlich tun ist, weiteres Wachstum zu fördern. Das tun sie in unterschiedlicher Art und Weise -- durch Erhöhung der Produktivität, was die Preise senkt und uns ermöglicht, mehr zu kaufen. Aber ich möchte die Rolle der Investitionen hervorheben, in der Einführung von Neuigkeiten, in der Produktion und Konsum von Innovationen. Joseph Schumpeter nannte das "den Prozess der kreativen Zerstörung" Es ist ein Prozess der Einführung und Verbreitung von Innovation, der ständigen Erweiterung der Verbrauchermärkte, Konsumgüter, neue Konsumgüter.
So I want to just spend a couple of minutes on system dynamics. It's a bit complex, and I apologize for that. What I'll try and do, is I'll try and paraphrase it is sort of human terms. So it looks a little bit like this. Firms produce goods for households -- that's us -- and provide us with incomes, and that's even better, because we can spend those incomes on more goods and services. That's called the circular flow of the economy. It looks harmless enough. I just want to highlight one key feature of this system, which is the role of investment. Now investment constitutes only about a fifth of the national income in most modern economies, but it plays an absolutely vital role. And what it does essentially is to stimulate further consumption growth. It does this in a couple of ways -- chasing productivity, which drives down prices and encourages us to buy more stuff. But I want to concentrate on the role of investment in seeking out novelty, the production and consumption of novelty. Joseph Schumpeter called this "the process of creative destruction." It's a process of the production and reproduction of novelty, continually chasing expanding consumer markets, consumer goods, new consumer goods.
Und das ist, wo es anfängt interessant zu werden, weil es sich herausstellt das die menschlichen Wesen einen besonderen Appetit für Neuigkeiten haben. Wir lieben Neues -- neue materielle Güter natürlich -- aber auch neue Ideen, neue Abenteuer, neue Erfahrungen. Aber das Materielle ist auch wichtig. Weil, in jeder Gesellschaft die Anthropologen erforscht haben, das Materielle wie eine Art Sprache funktioniert, eine Sprache der Güter, eine symbolische Sprache die wir nutzen, um den anderen Geschichten zu erzählen -- zum Beispiel, Geschichten darüber, wie wichtig wir sind. Status-Symbole, vom Statusanspruch getriebener Konsum wächst aus der Sprache der Neuheit. Und hier, plötzlich, haben wir ein System, das die Wirtschaftsstruktur mit einer sozialen Logik fesselt -- die Institutionen der Wirtschaft und wer wir als Menschen sind, zusammengefesselt um den Wachstumsmotor zu füttern. Und dieser Motor bedeutet nicht nur wirtschaftlichen Wert; sondern er entzieht gleichzeitig auch materielle Ressourcen rücksichtslos durch das System getrieben durch unseren unersättlichen Appetit getrieben in Wirklichkeit durch ein Gefühl der Angst. Adam Smith sprach, vor 200 Jahren, über unseren Wunsch ein Leben ohne Schamgefühl zu führen. Ein Leben ohne Schamgefühl: in seiner Zeit, meinte er damit Leinenhemden und heute, nun, braucht man immer noch das Hemd, aber man braucht auch das Hybridauto, den HDTV, zwei Urlaube pro Jahr in der Sonne, das Netbook, den iPad und die Liste geht weiter -- ein beinah unerschöpflicher Nachschub an Gütern, angetrieben von dieser Angst. Und auch wenn wir sie nicht möchten, müssen wir sie kaufen, weil, wenn wir sie nicht kaufen, das System zusammenfällt. Und um es vom Zusammenfall zu stoppen, haben wir in den letzten zwei, drei Jahrzehnten, das Geldvolumen erweitert, den Kredit erweitert, so dass die Menschen weiterhin Güter kaufen können. Und, natürlich, hatte diese Ausweitung große Auswirkungen auf die Krise.
And this, this is where it gets interesting, because it turns out that human beings have something of an appetite for novelty. We love new stuff -- new material stuff for sure -- but also new ideas, new adventures, new experiences. But the materiality matters too, because in every society that anthropologists have looked at, material stuff operates as a kind of language -- a language of goods, a symbolic language that we use to tell each other stories -- stories, for example, about how important we are. Status-driven, conspicuous consumption thrives from the language of novelty. And here, all of a sudden, we have a system that is locking economic structure with social logic -- the economic institutions, and who we are as people, locked together to drive an engine of growth. And this engine is not just economic value; it is pulling material resources relentlessly through the system, driven by our own insatiable appetites, driven in fact by a sense of anxiety. Adam Smith, 200 years ago, spoke about our desire for a life without shame. A life without shame: in his day, what that meant was a linen shirt, and today, well, you still need the shirt, but you need the hybrid car, the HDTV, two holidays a year in the sun, the netbook and iPad, the list goes on -- an almost inexhaustible supply of goods, driven by this anxiety. And even if we don't want them, we need to buy them, because, if we don't buy them, the system crashes. And to stop it crashing over the last two to three decades, we've expanded the money supply, expanded credit and debt, so that people can keep buying stuff. And of course, that expansion was deeply implicated in the crisis.
Aber so -- und ich möchte Ihnen ein paar Zahlen zeigen. So sieht es in Wirklichkeit aus, dieses Kreditsystem, z.B. für Großbritanien Diese sind die letzten 15 Jahre vor der Krise. Und Sie sehen, der Konsumentenkredit ist signifikant gestiegen. Es war über das BSP für drei Jahre nacheinander kurz vor der Krise. Und während der Zeit, sind die Ersparnisse absolut gefallen. Die Ersparnisrate, Nettoersparnisse, war unter Null Mitte 2008, kurz vor der Krise. Die Menschen haben ihre Schulden ausgeweitet, ihre Ersparnisse verbrannt, nur um mithalten zu können. Diese ist eine komische, eher perverse, Geschichte, um das in sehr einfachen Begriffen zu nennen. Es ist die Geschichte wie wir überzeugt werden, Geld auszugeben, das wir nicht haben, für Güter die wir nicht brauchen, um Eindrücke zu hinterlassen, die nicht von Dauer sind, bei Menschen um die wir uns nicht scheren.
But this -- I just want to show you some data here. This is what it looks like, essentially, this credit and debt system, just for the U.K. This was the last 15 years before the crash, and you can see there, consumer debt rose dramatically. It was above the GDP for three years in a row just before the crisis. And in the mean time, personal savings absolutely plummeted. The savings ratio, net savings, were below zero in the middle of 2008, just before the crash. This is people expanding debt, drawing down their savings, just to stay in the game. This is a strange, rather perverse, story, just to put it in very simple terms. It's a story about us, people, being persuaded to spend money we don't have on things we don't need to create impressions that won't last on people we don't care about.
(Gelächter)
(Laughter)
(Beifall)
(Applause)
Aber bevor wir uns der Verzweiflung hingeben, vielleicht sollten wir einfach anhalten und sagen: "Haben wir dies richtig gemacht?" Ist es wirklich, wie Menschen sind? Ist es wirklich, wie Ökonomen sich verhalten?" Und gleich danach, stoßen wir auf eine Anzahl Ungereimtheiten. Die erste ist die Krise selber. Was tun Menschen während der Krise, während der Rezession? Sie wollen Sicherheit. Sie wollen zukunftsorientiert agieren. Sie wollen weniger ausgeben, und mehr sparen. Aber die ist genau die falsche Sache aus Sicht des Systemes. Kenyes nennt das den "Paradox des Ersparnisses" -- Sparen erschwert die wirtschaftliche Erholung. Und Politiker appelieren ständig an uns, uns mehr zu verschulden, unsere Ersparnisse weiter zurückzuführen, so dass wir endlich die Show weiterführen können, um diese wachstumsbasierte Wirtschaft am Laufen zu halten. Das ist eine Anomalie, es ist ein Punkt wo das System tatsächlich im Widerspruch steht zu dem was wir als Menschen sind.
But before we consign ourselves to despair, maybe we should just go back and say, "Did we get this right? Is this really how people are? Is this really how economies behave?" And almost straightaway we actually run up against a couple of anomalies. The first one is in the crisis itself. In the crisis, in the recession, what do people want to do? They want to hunker down, they want to look to the future. They want to spend less and save more. But saving is exactly the wrong thing to do from the system point of view. Keynes called this the "paradox of thrift" -- saving slows down recovery. And politicians call on us continually to draw down more debt, to draw down our own savings even further, just so that we can get the show back on the road, so we can keep this growth-based economy going. It's an anomaly, it's a place where the system actually is at odds with who we are as people.
Hier ist ein weiteres -- völlig anderes. Warum tun wir nicht die Dinge die wir offensichtlich tun sollten, um die Klimaerwärmung zu bekämpfen, sehr, sehr einfache Dinge, wie zum Beispiel, energie-effiziente Geräte zu kaufen, effiziente Beleuchtung zu nutzen, das Licht manchmal ausschalten, unsere Häuser zu isolieren? Diese Dinge reduzieren CO2, sie sparen Energie, sie sparen uns Geld. Also warum, obwohl sie ökonomisch perfekt Sinn machen, kaufen wir sie nicht? Nun, ich hatte meine persönliche Einsicht dazu vor ein paar Jahren. Es war ein Sonntagabend, Sonntagnachmittag, und es war direkt nachdem -- na ja, ehrlich gesagt, zu lang nachdem -- wir in ein neues Haus eingezogen waren. Und ich hatte es endlich geschaft die Streifen vorzubereiten, und die Isolierung um die Fenster und Türen anzubringen um den Durchzug anzuhalten. Und meine fünfjährige Tochter half mir, so wie es Fünfjährige tun. Und wir waren eine Weile damit beschäftigt, als sie sich sehr ernst zu mir wand und sagte, "Wird dies wirklich die Giraffen heraushalten?" (Gelächter) "Da sind sie, die Giraffen." Man kann die Gedanken der Fünfjährigen hören. Diese gibt es interessanterweise 650 km nördlich in der Nähe von Barrow-in-Furness in Cumbria. Keine Ahnung, wie sie es bei dem Wetter hier aushalten sollten. Aber dieser kindliche Irrtum ist mir im Gedanken geblieben, weil es mir auf einmal klar wurde, warum wir die offensichtlichen Dinge nicht tun. Wir sind zu beschäftigt, die Giraffen herauszuhalten -- die Kinder morgens zum Bus zu bringen, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, den Email-Überfluss überleben, und das Gequatsche über Politik, Einkäufe erledigen, schnell was zu kochen, und für ein paar wertvolle Stunden abends Fernsehschauen zur Hauptsendezeit oder TED online schauen, vom Anfang zu Ende des Tages durchzukommen, und die Giraffen herauszuhalten.
Here's another one -- completely different one: Why is it that we don't do the blindingly obvious things we should do to combat climate change, very, very simple things like buying energy-efficient appliances, putting in efficient lights, turning the lights off occasionally, insulating our homes? These things save carbon, they save energy, they save us money. So is it that, though they make perfect economic sense, we don't do them? Well, I had my own personal insight into this a few years ago. It was a Sunday evening, Sunday afternoon, and it was just after -- actually, to be honest, too long after -- we had moved into a new house. And I had finally got around to doing some draft stripping, installing insulation around the windows and doors to keep out the drafts. And my, then, five year-old daughter was helping me in the way that five year-olds do. And we'd been doing this for a while, when she turned to me very solemnly and said, "Will this really keep out the giraffes?" (Laughter) "Here they are, the giraffes." You can hear the five-year-old mind working. These ones, interestingly, are 400 miles north of here outside Barrow-in-Furness in Cumbria. Goodness knows what they make of the Lake District weather. But actually that childish misrepresentation stuck with me, because it suddenly became clear to me why we don't do the blindingly obvious things. We're too busy keeping out the giraffes -- putting the kids on the bus in the morning, getting ourselves to work on time, surviving email overload and shop floor politics, foraging for groceries, throwing together meals, escaping for a couple of precious hours in the evening into prime-time TV or TED online, getting from one end of the day to the other, keeping out the giraffes.
(Gelächter)
(Laughter)
Was ist der Zweck? "Was ist der Zweck des Verbrauchers?" Hat Mary Douglas in einem Artikel über Armut vor 35 Jahren. "Es ist", sagte sie, "zu helfen, eine soziale Welt aufzubauen, und einen glaubwürdigen Platz darin zu finden." Dieses ist eine zutiefst humanisierende Vision über unsere Leben, und es ist eine komplett unterschiedliche Vision, als die, die im Kernpunkt dieses wirtschaftlichen Modells steht. Also, wer sind wir? Wer sind diese Menschen? Sind wir diese Individuen die hungrig nach Neuem, hedonistisch, und egoistisch sind? Oder könnten wir gelegentlich auch etwas wie diese selbstlosen Altruisten, wie in diesem wundervollen Rembrandt hier? Nun, die Psychologie beschreibt tatsächlich eine Spannung, eine Spannung zwischen selbst-orientierten Verhalten, und selbst-losen Verhalten. Und diese Spannungen haben tiefe evolutionäre Wurzeln. Egoistisches Verhalten ist unter Umständen ein angepasstes Verhalten -- kämpfen oder laufen.
What is the objective? "What is the objective of the consumer?" Mary Douglas asked in an essay on poverty written 35 years ago. "It is," she said, "to help create the social world and find a credible place in it." That is a deeply humanizing vision of our lives, and it's a completely different vision than the one that lies at the heart of this economic model. So who are we? Who are these people? Are we these novelty-seeking, hedonistic, selfish individuals? Or might we actually occasionally be something like the selfless altruist depicted in Rembrandt's lovely, lovely sketch here? Well psychology actually says there is a tension -- a tension between self-regarding behaviors and other regarding behaviors. And these tensions have deep evolutionary roots, so selfish behavior is adaptive in certain circumstances -- fight or flight.
Aber andere rücksichtvolle Verhaltensweisen sind wesentlich für unsere Evolution als soziale Wesen. Und vielleicht noch interessnater aus unserem Sichtpunkt, eine andere Spannung zwischen neu-orientierten Verhalten, und Tradition oder Beibehaltung. Neuigkeit ist adaptiv, wenn Dinge sich ändern und es eine Anpassung erfordert. Tradition ist entscheidend um Stabilität zu gewähren um Familien aufzuziehen und zusammenhängende soziale Gruppen zu schaffen. Also schauen wir, auf einmal, auf eine Karte des menschlichen Herzens. Und diese zeigt uns plötzlich den Knackpunkt des Themas. Was wir getan haben ist, wir haben wirtschaftliche Systeme geschaffen. Wir haben Systeme geschaffen, die systematisch nur einen engen Quadranten der menschlichen Seele bevorzugen, fördern. und die anderen unberücksichtigt lassen. Und gleichzeitig wird die Lösung klar, weil diese nicht erfordert, die menschliche Natur zu ändern. Es geht tatsächlich nicht darum, Möglichkeiten einzuschränken. Es geht darum, sie zu öffnen. Es geht darum, uns die Freiheit zu erlauben, vollkommen menschlich zu werden, und die Breite und Tiefe der menschlichen Psyche zu erkennen und Institutionen zu schaffen, um den schwachen rembrandt'schen Altruisten in uns zu schützen.
But other regarding behaviors are essential to our evolution as social beings. And perhaps even more interesting from our point of view, another tension between novelty-seeking behaviors and tradition or conservation. Novelty is adaptive when things are changing and you need to adapt yourself. Tradition is essential to lay down the stability to raise families and form cohesive social groups. So here, all of a sudden, we're looking at a map of the human heart. And it reveals to us, suddenly, the crux of the matter. What we've done is we've created economies. We've created systems, which systematically privilege, encourage, one narrow quadrant of the human soul and left the others unregarded. And in the same token, the solution becomes clear, because this isn't, therefore, about changing human nature. It isn't, in fact, about curtailing possibilities. It is about opening up. It is about allowing ourselves the freedom to become fully human, recognizing the depth and the breadth of the human psyche and building institutions to protect Rembrandt's fragile altruist within.
Was bedeutet das alles für die Wirtschaft? Wie würden Wirtschaftssysteme aussehen, wenn wir diese Vision der menschlichen Natur in ihrem Kernpunkt setzen würden und sie entlang dieser orthogonalen Dimensionen der menschlichen Psyche ausweiten würden? Nun, es könnte etwa aussehen wie die 4.000 sozial-orientierten Unternehmen die in Grossbritanien über die letzten 5 Jahre erschienen sind und eine entsprechende Steigerung der B-Unternehmen in den USA, Unternehmen, die ökologische und soziale Ziele in ihrer Satzung geschrieben haben in ihrem Kern, Unternehmen, wie zum Beispiel, Ecosia. Und ich möchte Ihnen kurz etwas zeigen. Ecosia ist eine Internetsuchmaschine. Internetsuchmaschinen funktionieren indem sie Umsätze für gesponserte Links generieren die während einer Suche erscheinen. Und Ecosia funktioniert ungefähr gleich. Also können wir das hier machen. Wir können einen Suchbegriff eingeben. So, Oxford, das ist wo wir gerade sind. Lasst uns sehen, welche Ergebnisse erscheinen. Der Unterschied von Ecosia ist, dass in Ecosia's Fall, es Umsätze in der gleichen Art schafft, aber es spendet 80 Prozent dieser Einnahmen für ein Projekt zum Schutz des Amazonas. Und das werden wir auch tun. Wir werden auf Naturejobs.uk clicken Für den Fall, dass jemand irgendwo nach einem Job in der Krise sucht, ist dies die Seite, wo er hingehen sollte. Und was passiert ist, dass der Sponsor Umsätze an Ecosia bezahlt, Und Ecosia wird 80% dieser Umsätze an ein Projekt zum Schutz des Regenwaldes weiterleiten. Es heisst, Profit zu nehmen und es weiterzuleiten, in den Schutz der ökologischen Ressourcen.
What does all this mean for economics? What would economies look like if we took that vision of human nature at their heart and stretched them along these orthogonal dimensions of the human psyche? Well, it might look a little bit like the 4,000 community-interest companies that have sprung up in the U.K. over the last five years and a similar rise in B corporations in the United States, enterprises that have ecological and social goals written into their constitution at their heart -- companies, in fact, like this one, Ecosia. And I just want to, very quickly, show you this. Ecosia is an Internet search engine. Internet search engines work by drawing revenues from sponsored links that appear when you do a search. And Ecosia works in pretty much the same way. So we can do that here -- we can just put in a little search term. There you go, Oxford, that's where we are. See what comes up. The difference with Ecosia though is that, in Ecosia's case, it draws the revenues in the same way, but it allocates 80 percent of those revenues to a rainforest protection project in the Amazon. And we're going to do it. We're just going to click on Naturejobs.uk. In case anyone out there is looking for a job in a recession, that's the page to go to. And what happened then was the sponsor gave revenues to Ecosia, and Ecosia is giving 80 percent of those revenues to a rainforest protection project. It's taking profits from one place and allocating them into the protection of ecological resources.
Es ist eine andere Art von Unternehmen für eine neue Wirtschaft. Es ist eine Form, wenn Sie wollen, von wirtschaftlichem Altruismus -- Vielleicht etwas in die Richtung. Was auch immer es ist, was auch immer diese neue Wirtschaft ist, was die Wirtschaft tun sollte ist tatsächlich, Investitionen wieder direkt in den Kern des Models zu setzen, Investition neu zu kreieren Nur dass jetzt Investition sich nicht mehr um die rücksichtslose und gedankenlose Anschaffung des Konsumwachstums drehen wird. Investition muss etwas anderes werden. Investition muss, in der neuen Wirschaftsordnung, den ökologischen Bestand, von denen unsere Zukunft abhängt, schützen. Es muss eine Veränderung hervorrufen. Es muss dazu führen, dass wir in CO2-reduzierende Technologien und Infrastruktur investieren. Wir müssen, tatsächlich, in die Vorstellung eines sinnvollen Wohlstands investieren, der die Möglichkeiten anbieten, dass sich Menschen entwickeln.
It's a different kind of enterprise for a new economy. It's a form, if you like, of ecological altruism -- perhaps something along those lines. Maybe it's that. Whatever it is, whatever this new economy is, what we need the economy to do, in fact, is to put investment back into the heart of the model, to re-conceive investment. Only now, investment isn't going to be about the relentless and mindless pursuit of consumption growth. Investment has to be a different beast. Investment has to be, in the new economy, protecting and nurturing the ecological assets on which our future depends. It has to be about transition. It has to be investing in low-carbon technologies and infrastructures. We have to invest, in fact, in the idea of a meaningful prosperity, providing capabilities for people to flourish.
Und natürlich hat dieses materielle Dimensionen. Es würde absurd sein über Entwicklung der Menschen zu sprechen, wenn sie weder Essen, noch Bekleidung und Unterkunft hätten. Aber es ist auch klar, dass Wohlstand mehr als das bedeutet. Es hat soziale uns psychologische Ziele -- Familie, Freundschaft, Engagement, Gesellschaft, in das Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Und dieses erfordert auch Investiotion, Investition, zum Beispiel, in Orte, wo wir interagieren können, Orte, wo wir teilnehmen können, gemeinsame Räume, Konzerthallen, Gärten, öffentliche Parks, Bibliotheken, Museen, stille Orte, Orte der Freude und des Feiern, Orte der Ruhe und Bewunderung, Orte für das "Schaffen einer gemeinsamen Angehörigkeit" wie Michael Sandel es wunderbar formuliert hat. Eine Investition -- Investition ist ein einfaches wirtschaftliches Konzept -- ist nicht mehr oder weniger als eine Beziehung zwischen Gegenwart und Zukunft, eine gemeinsame Gegenwart und eine gemeinsame Zukunft. Und es ist notwendig, dass diese Beziehung Hoffnung widerspiegelt.
And of course, this task has material dimensions. It would be nonsense to talk about people flourishing if they didn't have food, clothing and shelter. But it's also clear that prosperity goes beyond this. It has social and psychological aims -- family, friendship, commitments, society, participating in the life of that society. And this too requires investment, investment -- for example, in places -- places where we can connect, places where we can participate, shared spaces, concert halls, gardens, public parks, libraries, museums, quiet centers, places of joy and celebration, places of tranquility and contemplation, sites for the "cultivation of a common citizenship," in Michael Sandel's lovely phrase. An investment -- investment, after all, is just such a basic economic concept -- is nothing more nor less than a relationship between the present and the future, a shared present and a common future. And we need that relationship to reflect, to reclaim hope.
Also lassen Sie mich wieder, mit diesem Gefühl der Hoffnung, zu den zwei Milliarden Menschen zurückkehren, die jeden Tag zu leben versuchen, von weniger Geld als dem Preis eines Latte Machiato, von dem Cafe nebenan. Was können wir diesen Menschen anbieten? Es ist klar, dass wir eine Verantwortung haben, ihnen aus der Armut heraus zu helfen. Es ist klar, dass wir eine Verantwortung haben, Raum für Wachstum zu schaffen wo das Wachstum wirklich von Bedeutung ist in diesen ärmeren Nationen. Und es ist auch klar, dass wir dies niemals erreichen werden, wenn wir nicht im Stande sind, einen sinnvollen Wohlstand in den reicheren Nationen neu zu definieren, einen Wohlstand der eher sinnvoll und weniger materialistisch ist als das Wachstum-basierte Model. Also handelt es sich nicht lediglich um eine westliche, post-modernistische Einbildung. Ein afrikanischer Philosoph hat mir geschrieben, als "Wohlstand ohne Wachstum" publiziert wurde, und hat mich auf die Ähnlichkeiten zwischen dieser Betrachtung von Wohlstandt und dem traditionellen afrikanischen Konzept "ubuntu" hingewiesen. Ubuntu sagt "Ich bin weil wir sind." Wohlstand ist ein gemeinsames Vorhaben. Seine Wurzeln sind lang und tief. Sein Fundament, wie ich versucht habe zu zeigen, existiert schon, innerhalb jedem von uns. Also geht es nicht darum, im Wege der Entwicklung zu stehen. Es geht nicht darum, den Kapitalismus zu stürzen. Es geht nicht darum, zu versuchen, die menschliche Natur zu ändern. Was wir hier tun, ist, wir versuchen ein paar einfache Schritte die Wirtschaft ein eine Zielsetzung zu binden. Und im Kernpunkt dieser Wirtschaft, setzen wir eine glaubwürdigere, robustere, und realistischere Vision dessen, was es heißt Mensch zu sein.
So let me come back, with this sense of hope, to the two billion people still trying to live each day on less than the price of a skinny latte from the cafe next door. What can we offer those people? It's clear that we have a responsibility to help lift them out of poverty. It's clear that we have a responsibility to make room for growth where growth really matters in those poorest nations. And it's also clear that we will never achieve that unless we're capable of redefining a meaningful sense of prosperity in the richer nations, a prosperity that is more meaningful and less materialistic than the growth-based model. So this is not just a Western post-materialist fantasy. In fact, an African philosopher wrote to me, when "Prosperity Without Growth" was published, pointing out the similarities between this view of prosperity and the traditional African concept of ubuntu. Ubuntu says, "I am because we are." Prosperity is a shared endeavor. Its roots are long and deep -- its foundations, I've tried to show, exist already, inside each of us. So this is not about standing in the way of development. It's not about overthrowing capitalism. It's not about trying to change human nature. What we're doing here is we're taking a few simple steps towards an economics fit for purpose. And at the heart of that economics, we're placing a more credible, more robust, and more realistic vision of what it means to be human.
Vielen Dank.
Thank you very much.
(Beifall)
(Applause)
Chris Anderson: Während sie das Podium wechseln, nur eine kurze Frage. Erstens, heisst es Ökonomen sollen nie begeistern, also könnte es sein, dass Sie an Ihrem Ton etwas feilen müssen. (Gelächter) Könnten Sie sich vorstellen, das Politiker dies jemals übernehmen werden? Ich meine, könnten Sie sich vorstellen, ein Politiker, der in Großbritanien sagt: "Das BIP ist dieses Jahr um 2% gefallen. Gute Nachrichten! Wir sind tatsächlich alle glücklicher, und das Land ist schöner, und unsere Leben sind besser geworden."
Chris Anderson: While they're taking the podium away, just a quick question. First of all, economists aren't supposed to be inspiring, so you may need to work on the tone a little. (Laughter) Can you picture the politicians ever buying into this? I mean, can you picture a politician standing up in Britain and saying, "GDP fell two percent this year. Good news! We're actually all happier, and a country's more beautiful, and our lives are better."
Tim Jackson: Nun, das ist ganz klar nicht, was wir tun sollten. Man macht keine Nachrichten aus der Zerstörung von Dingen. Man macht Nachrichten mit Dinge die sagen, dass wir uns entwickeln. Kann ich mir Politiker vorstellen, die das tun? Ja, tatsächlich sehe ich schon eine Tendenz in diese Richtung. Als wir mit dieser Art von Arbeit anfingen, wären Politiker und Finanzminister aufgestanden, und beschuldigten uns, dass wir zurückgehen wollten und in Höhlen zu leben. Und in der Zeit in der wir an dem Thema, in den letzten 18 Jahren, gearbeitet haben -- teilweise wegen der Finanzkrisen und ein bisschen Demut in dem wirtschaftlichen Beruf -- engagieren sich tatsächlich viele Menschen in diesem Bereich, in alle Art von Länder rund um der Welt.
Tim Jackson: Well that's clearly not what you're doing. You're not making news out of things falling down. You're making news out of the things that tell you that we're flourishing. Can I picture politicians doing it? Actually, I already am seeing a little bit of it. When we first started this kind of work, politicians would stand up, treasury spokesmen would stand up, and accuse us of wanting to go back and live in caves. And actually in the period through which we've been working over the last 18 years -- partly because of the financial crisis and a little bit of humility in the profession of economics -- actually people are engaging in this issue in all sorts of countries around the world.
CA: Aber sind es hauptsächlich Politiker, die handeln müssen, oder ist es eher die Zivilgesellschaft und die Unternehmen?
CA: But is it mainly politicians who are going to have to get their act together, or is it going to be more just civil society and companies?
TJ: Es müssen Unternehmen sein. Es muss die Zivilgesellschaft sein. Aber es muss politische Führung geben. Das ist ein Programm, wo sogar Politiker selber in einem Dilemma gefangen sind, weil sie selber auf das Wachstumsmodell fixiert sind. Aber die Möglichkeiten Raum zu gewähren, um über unterschiedliche Möglichkeiten der Regierung, unterschiedliche Arten der Politik nachzudenken, und den Raum zu schaffen, damit die Zivilgesellschaft und die Unternehmen anders handeln -- ist absolut unerlässlich.
TJ: It has to be companies. It has to be civil society. But it has to have political leadership. This is a kind of agenda, which actually politicians themselves are kind of caught in that dilemma, because they're hooked on the growth model themselves. But actually opening up the space to think about different ways of governing, different kinds of politics, and creating the space for civil society and businesses to operate differently -- absolutely vital.
CA: Und wenn Sie jemand überzeugen könnte dass wir auch die Verbesserung um -- wie viel war das? -- die Verbesserung der Effizienz um 130 Mal in der Senkung des CO2-Ausstoßes, schaffen könnten, würde Ihnen dieses Bild des wirtschaftlichen Wachstums gefallen, in Richtung mehr wissensbasierter Güter?
CA: And if someone could convince you that we actually can make the -- what was it? -- the 130-fold improvement in efficiency, of reduction of carbon footprint, would you then actually like that picture of economic growth into more knowledge-based goods?
TJ: Ich würde immer noch wissen wollen, wie man das schaffen kann, und unter null bis Ende des Jahrhunderts, indem man CO2 aus der Athmosphäre entziehn, und das Problem der Biodiversität löst, und den Effekt der Nutzung von Boden und wie man die Probleme der Erosion der Oberboden und der Wasserqualität löst. Wenn Sie mich überzeugen können dass wir das alles schaffen, dann schon, würde ich die 2% nehmen.
TJ: I would still want to know that you could do that and get below zero by the end of the century, in terms of taking carbon out of the atmosphere, and solve the problem of biodiversity and reduce the impact on land use and do something about the erosion of topsoils and the quality of water. If you can convince me we can do all that, then, yes, I would take the two percent.
CA: Tim, vielen Dank für ein sehr wichtiges Gespräch. Vielen Dank.
CA: Tim, thank you for a very important talk. Thank you.
(Beifall)
(Applause)