Als ich an eine Karriere in der Kunstwelt dachte, machte ich einen Kurs in London und ein Leiter war ein jähzorniger Italiener namens Pietro, der zu viel trank, zu viel rauchte und viel zu viel fluchte. Aber er war ein leidenschaftlicher Lehrer und ich erinnere mich an eine der ersten Stunden bei ihm, er warf Bilder an die Wand und bat uns, über sie nachzudenken. Er zeigte das Foto eines Gemäldes. Es war eine Landschaft mit halb bekleideten Figuren, die Wein tranken. Es gab eine nackte Frau im Vordergrund und auf dem Hang im Hintergrund sah man die Figur des mythologischen Gottes Bacchus. Und er fragte: „Was ist das?‟
When I was considering a career in the art world, I took a course in London, and one of my supervisors was this irascible Italian called Pietro, who drank too much, smoked too much and swore much too much. But he was a passionate teacher, and I remember one of our earlier classes with him, he was projecting images on the wall, asking us to think about them, and he put up an image of a painting. It was a landscape with figures, semi-dressed, drinking wine. There was a nude woman in the lower foreground, and on the hillside in the back, there was a figure of the mythological god Bacchus, and he said, "What is this?"
Und ich – keiner meldete sich, also tat ich es – sagte: „Das ist ein Bacchanal von Tizian‟.
And I -- no one else did, so I put up my hand, and I said, "It's a Bacchanal by Titian."
Er sagte: „Was ist das?‟
He said, "It's a what?"
Ich dachte, dass ich es falsch betont hatte. „Das ist ein Bacchanal von Tizian‟.
I thought maybe I'd pronounced it wrong. "It's a Bacchanal by Titian."
Er sagte: „Was ist das?‟
He said, "It's a what?"
Ich sagte: „Das ist ein Bacchanal von Tizian.‟ (Lachen)
I said, "It's a Bacchanal by Titian." (Laughter)
Er sagte: „Sie verweichlichter Bücherwurm! Es ist eine verdammte Orgie!‟ (Lachen) Wie gesagt, er fluchte zu viel.
He said, "You boneless bookworm! It's a fucking orgy!" (Laughter) As I said, he swore too much.
Aber das war eine wichtige Lektion für mich. Pietro war misstrauisch gegenüber formeller Kunsterziehung und kunstgeschichtlicher Ausbildung, weil er fürchtete, dass es einen mit Fachjargon zuschüttet und dann beginnt man Dinge eher zu beurteilen, als sie zu betrachten und er wollte uns daran erinnern, dass Kunst einst zeitgenössisch war, er wollte, dass wir unsere Augen benutzten und war besonders missionarisch in Bezug auf diese Botschaft, weil er anfing, blind zu werden. Er wollte, dass wir schauten und wichtige Fragen zu den Objekten stellten. Was ist es? Wie ist es gemacht? Warum wurde es gemacht? Wie wurde es verwendet? Das waren wichtige Lektionen für mich, als ich anschließend berufsmäßig Kunsthistoriker wurde.
There was an important lesson for me in that. Pietro was suspicious of formal art training, art history training, because he feared that it filled people up with jargon, and then they just classified things rather than looking at them, and he wanted to remind us that all art was once contemporary, and he wanted us to use our eyes, and he was especially evangelical about this message, because he was losing his sight. He wanted us to look and ask basic questions of objects. What is it? How is it made? Why was it made? How is it used? And these were important lessons to me when I subsequently became a professional art historian.
Mein Aha-Erlebnis kam ein paar Jahre später, als ich die Kunst der Fürstenhöfe Nordeuropas studierte und natürlich wurde viel über die Bilder und Skulpturen und die damalige Architektur diskutiert. Aber als ich begann, historische Dokumente und zeitgenössische Beschreibungen zu lesen, bemerkte ich, dass es eine fehlende Komponente gab, immer wenn ich auf Beschreibungen von Wandteppichen stieß. Wandteppiche waren vom Mittelalter bis weit ins 18. Jahrhundert allgegenwärtig und es ist ziemlich offensichtlich, warum. Wandteppiche waren transportabel. Man konnte sie aufrollen, vorausschicken und in der Zeit, die man zum Aufhängen braucht, verwandelt sich ein kalter, dunkler Innenraum in eine farbenprächtige Umgebung. Wandteppiche boten eine große Leinwand, auf der die damaligen Mäzenen die Helden, mit denen sie in Verbindung gebracht werden wollten oder sich selbst, darstellen konnten. Darüber hinaus waren Wandteppiche unglaublich teuer. Sie benötigten Hunderte hoch qualifizierter Weber, die über lange Zeiträume mit sehr teueren Materialien — Wolle, Seide und sogar Gold- und Silberfäden — arbeiteten. Also insgesamt waren Wandteppiche in einer Zeit, in der Bilder jeder Art selten waren, unglaublich starke Formen von Propaganda.
My kind of eureka moment came a few years later, when I was studying the art of the courts of Northern Europe, and of course it was very much discussed in terms of the paintings and the sculptures and the architecture of the day. But as I began to read historical documents and contemporary descriptions, I found there was a kind of a missing component, for everywhere I came across descriptions of tapestries. Tapestries were ubiquitous between the Middle Ages and, really, well into the 18th century, and it was pretty apparent why. Tapestries were portable. You could roll them up, send them ahead of you, and in the time it took to hang them up, you could transform a cold, dank interior into a richly colored setting. Tapestries effectively provided a vast canvas on which the patrons of the day could depict the heroes with whom they wanted to be associated, or even themselves, and in addition to that, tapestries were hugely expensive. They required scores of highly skilled weavers working over extended periods of time with very expensive materials -- the wools, the silks, even gold and silver thread. So, all in all, in an age when the visual image of any kind was rare, tapestries were an incredibly potent form of propaganda.
Nun, ich wurde ein Historiker für Wandteppiche. Zu gegebener Zeit wurde ich Kurator am Metropolitan Museum, weil ich die Met als einen der wenigen Orte ansah, wo ich wirklich große Ausstellungen zu diesem Thema, das mich leidenschaftlich interessierte, organisieren konnte. Und um 1997 gab mir der damalige Direktor Philippe de Montebello die Erlaubnis, eine Ausstellung für 2002 zu organisieren. Wir haben gewöhnlich diese sehr langen Vorlaufzeiten.
Well, I became a tapestry historian. In due course, I ended up as a curator at the Metropolitan Museum, because I saw the Met as one of the few places where I could organize really big exhibitions about the subject I cared so passionately about. And in about 1997, the then-director Philippe de Montebello gave me the go-ahead to organize an exhibition for 2002. We normally have these very long lead-in times.
Das war nicht einfach. Es ging nicht länger darum, einen Teppich in den Fond eines Wagens zu werfen. Sie mussten auf riesige Rollen gewickelt und in überdimensionalen Frachtschiffen verschifft werden. Einige sind so groß, dass wir sie über die großen Stufen auf der Vorderseite hinein tragen mussten.
It wasn't straightforward. It's no longer a question of chucking a tapestry in the back of a car. They have to be wound on huge rollers, shipped in oversized freighters. Some of them are so big we had, to get them into the museum, we had to take them up the great steps at the front.
Wir überlegten angestrengt, wie wir diese unbekannten Gegenstände einem modernen Publikum präsentieren: Die dunklen Farben, die sich von den übrigen Farben absetzten, bei Objekten, die oft verblasst waren; die Platzierung des Lichts, um die Seiden- und Goldfäden hervorzuheben; die Kennzeichnung. Wir leben in einer Zeit, in der wir so an Fernsehbilder und Fotos gewöhnt sind, an Schnappschüsse. Das hier waren große, komplexe Sachen, fast wie Comics mit mehreren Geschichten. Das Publikum musste hineingezogen, langsamer werden, um Objekte zu entdecken.
We thought very hard about how to present this unknown subject to a modern audience: the dark colors to set off the colors that remained in objects that were often faded; the placing of lights to bring out the silk and the gold thread; the labeling. You know, we live in an age where we are so used to television images and photographs, a one-hit image. These were big, complex things, almost like cartoons with multiple narratives. We had to draw our audience in, get them to slow down, to explore the objects.
Es gab eine Menge Skepsis. Am Eröffnungsabend hörte ich zufällig, wie ein leitender Mitarbeiter sagte: „Das wird ein Flop.‟ Aber tatsächlich kamen im Laufe der folgenden Wochen und Monate Hunderttausende Menschen, um die Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung sollte ein Erlebnis schaffen, Wandteppiche sind nur schwer auf Fotos abzubilden. Ich möchte also, dass Sie Ihre Vorstellungskraft nutzen, denken Sie an diese raumhohen Objekte, einige von ihnen 10 Meter breit, mit aufwendigen Darstellungen von Hofszenen mit Höflingen und Dandys, die gut auf die Seiten heutiger Modezeitschriften passen würden. Dichte Wälder mit Jägern, die durch das Unterholz stürzen bei der Verfolgung von wilden Bären und Rehen. Brutale Kämpfe mit Szenen von Angst und Heldentum. Ich nahm einmal die Klasse meines Sohns mit. Er war damals acht und all die kleinen Jungs — naja, sie waren kleine Jungs und was ihnen auffiel, war, dass es in einer Jagdszene einen Hund gab, der im Vordergrund kackte – (Lachen) – ein Art Scherz des Künstlers. Und man kann sie sich richtig vorstellen. Aber es machte sie lebendig. Sie sahen plötzlich, dass es nicht einfach alte, verblasste Wandteppiche waren. Das waren Bilder einer vergangenen Welt und das betraf auch unser Publikum. Ich war stolz als Kurator, fühlte, dass ich etwas bewegt hatte. Durch diese Erfahrung, die nur in einem Museum geschaffen werden konnte, hatte ich meinem Publikum – Historikern, Künstlern, der Presse, der Öffentlichkeit – die Augen für dieses verlorene Medium geöffnet.
There was a lot of skepticism. On the opening night, I overheard one of the senior members of staff saying, "This is going to be a bomb." But in reality, in the course of the coming weeks and months, hundreds of thousands of people came to see the show. The exhibition was designed to be an experience, and tapestries are hard to reproduce in photographs. So I want you to use your imaginations, thinking of these wall-high objects, some of them 10 meters wide, depicting lavish court scenes with courtiers and dandies who would look quite at home in the pages of the fashion press today, thick woods with hunters crashing through the undergrowth in pursuit of wild boars and deer, violent battles with scenes of fear and heroism. I remember taking my son's school class. He was eight at the time, and all the little boys, they kind of -- you know, they were little boys, and then the thing that caught their attention was in one of the hunting scenes there was a dog pooping in the foreground — (Laughter) — kind of an in-your-face joke by the artist. And you can just imagine them. But it brought it alive to them. I think they suddenly saw that these weren't just old faded tapestries. These were images of the world in the past, and that it was the same for our audience. And for me as a curator, I felt proud. I felt I'd shifted the needle a little. Through this experience that could only be created in a museum, I'd opened up the eyes of my audience -- historians, artists, press, the general public -- to the beauty of this lost medium.
Ein paar Jahre später wurde ich gebeten, Direktor des Museums zu werden. Und nachdem ich damit klarkam – „Wer, ich? Der Wandteppich-Streber? Ich trage keine Krawatte!‟ – wurde mir eine Tatsache bewusst: Ich glaube leidenschaftlich an kuratierte Museumserfahrung. Wir leben in einer Ära der allgegenwärtigen Information und einer Art von „Geben Sie Wasser hinzu‟-Wissen, aber nichts lässt sich mit der Präsentation von bedeutenden Objekten in einer gut erzählten Geschichte vergleichen. Was der Kurator macht, die Interpretation eines komplexen, ausgefallenen Themas, auf eine Art, die die Integrität des Themas bewahrt – öffnet es einer breiten Öffentlichkeit. Und das ist heute für mich die Herausforderung und die Freude meiner Arbeit, die Vision der Kuratoren zu unterstützen, ob es um eine Ausstellung von Samuraischwertern, frühbyzantinischen Artefakte, Renaissanceporträts oder um die besagte Ausstellung geht, die McQueen Ausstellung, mit der wir im letzten Sommer so viel Erfolg hatten.
A few years later, I was invited to be the director of the museum, and after I got over that -- "Who, me? The tapestry geek? I don't wear a tie!" -- I realized the fact: I believe passionately in that curated museum experience. We live in an age of ubiquitous information, and sort of "just add water" expertise, but there's nothing that compares with the presentation of significant objects in a well-told narrative, what the curator does, the interpretation of a complex, esoteric subject, in a way that retains the integrity of the subject, that makes it -- unpacks it for a general audience. And that, to me, today, is now the challenge and the fun of my job, supporting the vision of my curators, whether it's an exhibition of Samurai swords, early Byzantine artifacts, Renaissance portraits, or the show we heard mentioned earlier, the McQueen show, with which we enjoyed so much success last summer.
Das war ein interessanter Fall. Im Spätfrühling, Frühsommer 2010, kurz nach McQueens Selbstmord, kam unser Kurator für Kostüme, Andrew Bolton, zu mir und sagte: „Ich dachte daran, eine Ausstellung über McQueen zu machen, jetzt ist der Moment. Wir müssen das tun und schnell sein.‟
That was an interesting case. In the late spring, early summer of 2010, shortly after McQueen's suicide, our curator of costume, Andrew Bolton, came to see me, and said, "I've been thinking of doing a show on McQueen, and now is the moment. We have to, we have to do it fast."
Es war nicht leicht. McQueen hat mit einem kleinen Team von Designern und Managern gearbeitet, die sein Vermächtnis sehr stark beschützten, aber Andrew fuhr nach London und arbeitete den Sommer über mit ihnen und gewann ihr Vertrauen, und das der Designer, die seine tollen Modeschauen schufen, die selbst auf ihre Art Aktionskunstwerke waren, und wir haben etwas im Museum fortgesetzt, das wir noch nie getan hatten. Es gab nicht nur eine normale Installation. Sondern wir haben die Galerien eingerissen, schafften so eine komplett andere Kulisse, den Nachbau seines ersten Ateliers, einen Saal voller Spiegel, ein Kuriositätenkabinett, ein gesunkenes Schiff, einen ausgebrannten Innenraum, mit Videos und Soundtracks, die von Opernarien bis zu Schweinen beim Geschlechtsverkehr reichten. In dieser besonderen Kulisse waren die Kostüme wie Schauspieler oder lebende Skulpturen. Es hätte ein Zugwrack sein können. Es hätte wie ein weihnachtliches Schaufenster auf der Fifth Avenue aussehen können, aber durch die Zusammenarbeit mit McQueens Team, kanalisierte Andrew die Rauheit und die Brillanz McQueens und die Ausstellung wurde ziemlich transzendent, sie wurde selbst zu einem Phänomen. Zum Ende der Ausstellung standen die Besucher vier oder fünf Stunden an, aber keiner beschwerte sich. Ich hörte immer wieder: „Wow, das war's wert. Es war so ein emotionales Erlebnis.‟
It wasn't easy. McQueen had worked throughout his career with a small team of designers and managers who were very protective of his legacy, but Andrew went to London and worked with them over the summer and won their confidence, and that of the designers who created his amazing fashion shows, which were works of performance art in their own right, and we proceeded to do something at the museum, I think, we've never done before. It wasn't just your standard installation. In fact, we ripped down the galleries to recreate entirely different settings, a recreation of his first studio, a hall of mirrors, a curiosity box, a sunken ship, a burned-out interior, with videos and soundtracks that ranged from operatic arias to pigs fornicating. And in this extraordinary setting, the costumes were like actors and actresses, or living sculptures. It could have been a train wreck. It could have looked like shop windows on Fifth Avenue at Christmas, but because of the way that Andrew connected with the McQueen team, he was channeling the rawness and the brilliance of McQueen, and the show was quite transcendant, and it became a phenomenon in its own right. By the end of the show, we had people queuing for four or five hours to get into the show, but no one really complained. I heard over and over again, "Wow, that was worth it. It was a such a visceral, emotive experience."
Ich habe zwei sehr eindringliche Ausstellungen beschrieben, aber ich glaube, dass auch Sammlungen und Einzelobjekte die gleiche Macht entwickeln können. Die Met wurde nicht als Museum für amerikanische Kunst ausgelegt, sondern als enzyklopädisches Museum und heute, 140 Jahre später, ist diese Vision unverändert vorausschauend, weil wir in einer Welt voller Krisen und Herausforderungen leben, denen wir durch die 24-Stunden-Berichterstattung ausgesetzt sind. In unseren Galerien können wir die Zivilisationen zeigen, die Kulturen, deren aktuelle Erscheinungsform wir sehen. Ob es Libyen, Ägypten oder Syrien ist, erst in unseren Galerien können wir sie erklären und zu einem besseren Verständnis beitragen.
Now, I've described two very immersive exhibitions, but I also believe that collections, individual objects, can also have that same power. The Met was set up not as a museum of American art, but of an encyclopedic museum, and today, 140 years later, that vision is as prescient as ever, because, of course, we live in a world of crisis, of challenge, and we're exposed to it through the 24/7 newsreels. It's in our galleries that we can unpack the civilizations, the cultures, that we're seeing the current manifestation of. Whether it's Libya, Egypt, Syria, it's in our galleries that we can explain and give greater understanding.
Unsere neuen islamischen Galerien sind ein solcher Fall, fast genau zehn Jahre nach dem 11. September eröffnet. Die meisten Amerikaner wussten über die islamische Welt vor dem 11.September wenig und dann wurde es uns aufgezwungen, in einer der dunkelsten Stunden Amerikas, und die Wahrnehmung wurde durch die Polarisierung wegen dieses schrecklichen Ereignisses bestimmt. In unseren Galerien zeigen wir die Entwicklung unterschiedlicher islamischer Kulturen über 14 Jahrhunderte über eine große geografische Ausbreitung. Und wieder kamen Hunderttausende Menschen, um sich diese Galerien anzusehen seit der Eröffnung letzten Oktober.
I mean, our new Islamic galleries are a case in point, opened 10 years, almost to the week, after 9/11. I think for most Americans, knowledge of the Islamic world was pretty slight before 9/11, and then it was thrust upon us in one of America's darkest hours, and the perception was through the polarization of that terrible event. Now, in our galleries, we show 14 centuries of the development of different Islamic cultures across a vast geographic spread, and, again, hundreds of thousands of people have come to see these galleries since they opened last October.
Ich werde oft gefragt: „Ersetzen die digitalen Medien das Museum?‟ Diese Zahlen sind eine deutliche Widerlegung dieser Auffassung. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin ein starker Befürworter des Internets. Es ermöglicht uns, unser Publikum überall auf der Welt zu erreichen, aber nichts kann die Authentizität eines mit feuriger Gelehrsamkeit präsentierten Objekts ersetzen. Die Menschen in direkten Kontakt mit unseren Werken zu bringen, verbindet sie mit Menschen über Zeit und Raum hinweg, deren Leben ganz anders waren als unsere, aber die auch Hoffnungen und Träume kannten, Enttäuschungen und Erfolge. Das ist ein Prozess, der uns hilft, uns besser zu verstehen, und bessere Entscheidungen über unsere Zukunft zu treffen.
I'm often asked, "Is digital media replacing the museum?" and I think those numbers are a resounding rejection of that notion. I mean, don't get me wrong, I'm a huge advocate of the Web. It gives us a way of reaching out to audiences around the globe, but nothing replaces the authenticity of the object presented with passionate scholarship. Bringing people face to face with our objects is a way of bringing them face to face with people across time, across space, whose lives may have been very different to our own, but who, like us, had hopes and dreams, frustrations and achievements in their lives. And I think this is a process that helps us better understand ourselves, helps us make better decisions about where we're going.
Die Eingangshalle der Met ist eines der weltweit größten Portale, beeindruckend, wie eine mittelalterliche Kathedrale. Von dort aus gelangt man in jeder Richtung zu fast jeder Kultur. Ich gehe oft in die Säle und Galerien und beobachte die eintretenden Besucher. Manche fühlen sich wohl. Sie fühlen sich zu Hause. Sie wissen, wonach sie suchen. Andere fühlen sich sehr unwohl und eingeschüchtert. Für sie ist es eine elitäre Einrichtung. Ich arbeite daran, dieses Gefühl von Elitismus aufzubrechen. Sie sollen in einen kontemplativen Gemütszustand versetzen werden, in dem sie bereit sind, zu staunen, zu entdecken, das Unbekannte im Bekannten zu sehen oder das Unbekannte auszuprobieren. Denn für uns geht es vor allem darum, sie mit großen Kunstwerken in Kontakt zu bringen, sie in einem Moment des Unbehagens abzufangen, wenn man am liebsten nach seinem iPhone oder BlackBerry greifen will, aber stattdessen eine Zone zu schaffen, in der Neugier entstehen kann. Ob es der Ausdruck einer griechischen Skulptur ist, die uns an einen Freund erinnert oder ein kackender Hund in der Ecke eines Wandteppichs oder, um auf meinen Lehrer Pietro zurückzukommen, diese tanzenden Figuren, die den Wein in sich schütten und die nackte Figur links im Vordergrund. Wow. Sie ist ein wunderschöner Inbegriff jugendlicher Sexualität. In diesem Moment sagt Ihnen unsere Gelehrsamkeit, dass das ein Bacchanal ist, aber wenn wir unseren Job richtig machen und den Fachjargon direkt beim Einlass abgeben, vertrauen Sie ihrem Instinkt. Sie wissen, dass es eine Orgie ist. Danke. (Applaus) (Applaus)
The Great Hall at the Met is one of the great portals of the world, awe-inspiring, like a medieval cathedral. From there, you can walk in any direction to almost any culture. I frequently go out into the hall and the galleries and I watch our visitors coming in. Some of them are comfortable. They feel at home. They know what they're looking for. Others are very uneasy. It's an intimidating place. They feel that the institution is elitist. I'm working to try and break down that sense of that elitism. I want to put people in a contemplative frame of mind, where they're prepared to be a little bit lost, to explore, to see the unfamiliar in the familiar, or to try the unknown. Because for us, it's all about bringing them face to face with great works of art, capturing them at that moment of discomfort, when the inclination is kind of to reach for your iPhone, your Blackberry, but to create a zone where their curiosity can expand. And whether it's in the expression of a Greek sculpture that reminds you of a friend, or a dog pooping in the corner of a tapestry, or, to bring it back to my tutor Pietro, those dancing figures who are indeed knocking back the wine, and that nude figure in the left foreground. Wow. She is a gorgeous embodiment of youthful sexuality. In that moment, our scholarship can tell you that this is a bacchanal, but if we're doing our job right, and you've checked the jargon at the front door, trust your instinct. You know it's an orgy. Thank you. (Applause) (Applause)