Vor vier Jahren, übrigens genau heute, startete ich ein Modeblog namens Style Rookie. Im September 2011 gründete ich ein Onlinemagazin für jugendliche Mädchen namens Rookiemag.com. Meine Name ist Tavi Gevinson, der Titel meines Vortrags ist "Still Figuring It Out," und die MS-Paint-Qualität meiner Folien war eine rein kreative Entscheidung, um beim heutigen Thema zu bleiben und hat nichts damit zu tun, dass ich unfähig bin PowerPoint zu benutzen. (Lachen)
Four years ago today, exactly, actually, I started a fashion blog called Style Rookie. Last September of 2011, I started an online magazine for teenage girls called Rookiemag.com. My name's Tavi Gevinson, and the title of my talk is "Still Figuring It Out," and the MS Paint quality of my slides was a total creative decision in keeping with today's theme, and has nothing to do with my inability to use PowerPoint. (Laughter)
Ich bringe diese Website für weibliche Teenager heraus. Ich bin eine Feministin. Ich bin eine Art Popkultur-Nerd und ich denke viel darüber nach, was eine starke weibliche Persönlichkeit ausmacht, und wissen Sie, Filme und Fernsehsendungen haben großen Einfluss auf meine eigene Webseite. Ich denke, dass die Frage, was eine starke weibliche Persönlichkeit ausmacht, oft falsch interpretiert wird und stattdessen werden uns diese zwei-dimensionalen Superfrauen präsentiert, die eventuell eine Eigenschaft haben, die hochgespielt wird. Wie eine Art Catwoman oder sie hebt ihre Sexualität hervor und das wird als Stärke betrachtet. Aber dies sind keine starken Charaktere, die auch weiblich sind. Sie sind total flach und im Grunde schablonenhafte Figuren. Das Problem dabei ist, dass Menschen erwarten, dass Frauen einfach zu verstehen sind, und Frauen sauer auf sich selbst sind, weil sie nicht so einfach sind, während Frauen eigentlich kompliziert sind, Frauen sind vielseitig – nicht, weil sie verrückt sind, sondern weil Menschen verrückt sind und Frauen sind nun einmal Menschen. (Lachen)
So I edit this site for teenage girls. I'm a feminist. I am kind of a pop culture nerd, and I think a lot about what makes a strong female character, and, you know, movies and TV shows, these things have influence. My own website. So I think the question of what makes a strong female character often goes misinterpreted, and instead we get these two-dimensional superwomen who maybe have one quality that's played up a lot, like a Catwoman type, or she plays her sexuality up a lot, and it's seen as power. But they're not strong characters who happen to be female. They're completely flat, and they're basically cardboard characters. The problem with this is that then people expect women to be that easy to understand, and women are mad at themselves for not being that simple, when, in actuality, women are complicated, women are multifaceted -- not because women are crazy, but because people are crazy, and women happen to be people. (Laughter)
Die Schwächen sind also der Schlüssel. Ich bin nicht die Erste, die das sagt. Eine starke weibliche Figur, ist eine Persönlichkeit, die Schwächen, die Fehler hat, die man vielleicht nicht sofort mag, aber man kann sich mit ihr identifizieren.
So the flaws are the key. I'm not the first person to say this. What makes a strong female character is a character who has weaknesses, who has flaws, who is maybe not immediately likable, but eventually relatable.
Ich räume nicht gern ein Problem ein, ohne die anzuerkennen, die an der Lösung arbeiten. Deshalb will ich hier Sendungen hervorheben, wie "Mad Men" und Filme wie "Brautalarm", deren weibliche Figuren und Hauptfiguren komplex und vielseitig sind. Lena Dunham, die auch hier ist, hat mit ihrer Sendung "Girls" auf HBO nächsten Monat Premiere. Sie hat die Sendung entwickelt, weil sie das Gefühl hat, dass jede Frau, die sie kannte ein Bündel an Widersprüchen ist und das trifft auf alle Menschen zu, aber Frauen werden oft nicht so dargestellt. Glückwunsch, Jungs. (Lachen)
I don't like to acknowledge a problem without also acknowledging those who work to fix it, so just wanted to acknowledge shows like "Mad Men," movies like "Bridesmaids," whose female characters or protagonists are complex, multifaceted. Lena Dunham, who's on here, her show on HBO that premiers next month, "Girls," she said she wanted to start it because she felt that every woman she knew was just a bundle of contradictions, and that feels accurate for all people, but you don't see women represented like that as much. Congrats, guys. (Laughs)
Aber ich habe nicht das Gefühl – ich fühle, dass es einige Typen von Frauen gibt, die nicht richtig dargestellt werden. Und eine Gruppe, auf die wir uns heute konzentrieren, sind Teenager, weil ich denke, dass Teenager besonders widersprüchlich sind und nicht wissen, was sie wollen. In den 90ern gab es "Voll daneben, voll im Leben" und "Willkommen im Leben" und deren Figuren Lindsay Weir und Angela Chase. Ich meine, das Hauptthema dieser Sendungen war, dass sie herausfanden, wer sie selbst waren, aber diese Sendungen liefen jeweils nur eine Staffel und seitdem hab ich im Fernsehen nichts mehr in der Art gesehen.
But I don't feel that — I still feel that there are some types of women who are not represented that way, and one group that we'll focus on today are teens, because I think teenagers are especially contradictory and still figuring it out, and in the '90s there was "Freaks and Geeks" and "My So-Called Life," and their characters, Lindsay Weir and Angela Chase, I mean, the whole premise of the shows were just them trying to figure themselves out, basically, but those shows only lasted a season each, and I haven't really seen anything like that on TV since.
Das ist ein wissenschaftliches Diagramm meines Gehirns – (Lachen) – zu der Zeit als ich begann, diese Fernsehsendungen zu sehen. Ich hatte die Mittelstufe beendet und begann mit der Oberschule – ich bin jetzt im zweiten Jahr – und ich versuchte, die vielen Gegensätze in Einklang zu bringen, die es nicht geben darf, wenn man als Mädchen aufwächst. Man kann nicht schlau und hübsch sein. Man darf sich als Feministin nicht für Mode interessieren. Man darf sich nicht für Klamotten interessieren, wenn man es nicht macht, um anderen, meist Männern, zu gefallen.
So this is a scientific diagram of my brain — (Laughter) — around the time when I was, when I started watching those TV shows. I was ending middle school, starting high school -- I'm a sophomore now — and I was trying to reconcile all of these differences that you're told you can't be when you're growing up as a girl. You can't be smart and pretty. You can't be a feminist who's also interested in fashion. You can't care about clothes if it's not for the sake of what other people, usually men, will think of you.
Ich war also noch dabei, es herauszufinden und fühlte mich etwas verwirrt und ich schrieb das in meinem Blog, ich sagte, dass ich eine Webseite für Teenagerinnen starten würde, die nicht so eine Art eindimensionale Emanzipation eines starken Charakters zeigen würde. Denn eine Sache, die sehr befremdend sein kann an einer falschen Auffassung von Feminismus ist, dass Mädchen dann glauben, dass sie als Feministin ihre Überzeugungen absolut konsistent leben müssen, niemals unsicher sein dürfen, niemals Zweifel haben dürfen, alle Antworten kennen müssen. Aber das ist nicht wahr und es wurde einfacher, alle gefühlten Widersprüche in Einklang zu bringen, als ich begriff, dass Feminismus kein Regelbuch ist, sondern eine Diskussion, eine Unterhaltung, ein Prozess. Das ist ein Bild aus einem Onlinemagazin, das ich letztes Jahr gemacht habe, als ich – ich glaube, ich habe mich seitdem etwas hängen lassen was die Illustrationen betrifft. Aber, naja.
So I was trying to figure all that out, and I felt a little confused, and I said so on my blog, and I said that I wanted to start a website for teenage girls that was not this kind of one-dimensional strong character empowerment thing because I think one thing that can be very alienating about a misconception of feminism is that girls then think that to be a feminist, they have to live up to being perfectly consistent in your beliefs, never being insecure, never having doubts, having all of the answers. And this is not true, and, actually, reconciling all the contradictions I was feeling became easier once I understood that feminism was not a rulebook but a discussion, a conversation, a process, and this is a spread from a zine that I made last year when I -- I mean, I think I've let myself go a bit on the illustration front since. But, yeah.
Ich sagte also auf meinem Blog, dass ich diese Publikation für Teenagerinnen machen wollte und bat Menschen, ihre Texte, ihre Fotografien oder anderes einzureichen, um Mitglied unseres Teams zu werden. Ich bekam etwa 3.000 Emails. Mein Chefredakteur und ich sichteten sie alle, stellten ein Team zusammen und brachten es letzten September heraus. Das hier ist ein Ausschnitt aus meinem ersten Editorial, in dem ich sage, dass wir bei Rookie nicht alle Antworten kennen, wir sind auch noch dabei, es herauszufinden, aber es geht nicht darum, den Mädchen Antworten zu liefern und auch nicht darum, ihnen die Erlaubnis zu geben, die Antworten selbst herauszufinden, sondern hoffentlich inspirieren wir sie dazu, zu verstehen, dass sie sich selbst die Erlaubnis erteilen, ihre eigenen Fragen zu stellen, ihre eigenen Antworten zu finden, all das, und wir versuchen, Rookie zu einem netten Ort zu machen, um all das herauszufinden.
So I said on my blog that I wanted to start this publication for teenage girls and ask people to submit their writing, their photography, whatever, to be a member of our staff. I got about 3,000 emails. My editorial director and I went through them and put together a staff of people, and we launched last September. And this is an excerpt from my first editor's letter, where I say that Rookie, we don't have all the answers, we're still figuring it out too, but the point is not to give girls the answers, and not even give them permission to find the answers themselves, but hopefully inspire them to understand that they can give themselves that permission, they can ask their own questions, find their own answers, all of that, and Rookie, I think we've been trying to make it a nice place for all of that to be figured out.
Ich sage also nicht: "Sei wie wir" und "Wir sind die perfekten Vorbilder", weil wir das nicht sind, aber wir wollen einfach Mädchen so darstellen, dass die verschiedenen Dimensionen gezeigt werden. Ich meine, wir haben Artikel mit Titeln wie "Darüber sich selbst ernst zu nehmen: Wie man ignoriert, was andere über dich denken", aber wir haben auch Artikel wie, Ups – ich find's noch heraus! Ha ha. (Lachen) Wenn man das sagt, kann man sich alles erlauben. Wir haben auch Artikel namens "Wie man es in fünf Minuten schafft, nicht mehr auszusehen als hätte man gerade geheult."
So I'm not saying, "Be like us," and "We're perfect role models," because we're not, but we just want to help represent girls in a way that shows those different dimensions. I mean, we have articles called "On Taking Yourself Seriously: How to Not Care What People Think of You," but we also have articles like, oops -- I'm figuring it out! Ha ha. (Laughter) If you use that, you can get away with anything. We also have articles called "How to Look Like You Weren't Just Crying in Less than Five Minutes."
Unabhängig von dem Gesagten, schätze ich wirklich solche Figuren in Filmen und Artikeln, wie die auf unserer Seite, bei denen es nicht nur darum geht, stark zu sein, sondern vielleicht zu lernen, sich selbst zu akzeptieren, Selbstwert zu entwickeln und seine Schwächen zu akzeptieren.
So all of that being said, I still really appreciate those characters in movies and articles like that on our site, that aren't just about being totally powerful, maybe finding your acceptance with yourself and self-esteem and your flaws and how you accept those.
Ich wünsche mir, dass ihr aus meinem Vortrag mitnehmt, dass die Lektion von all dem ist, einfach zu sein wie Stevie Nicks. Als wenn das alles wäre, was man tun muss. (Lachen) Was ich am meisten an ihr mag, abgesehen von allem anderen, ist, dass sie sehr – sie war immer kompromisslos präsent auf der Bühne und kompromisslos in Bezug auf ihre Schwächen und darüber, all ihre widersprüchlichen Gefühle in Einklang zu bringen und sie bringt dich dazu, auf sie zu hören und über sie nachzudenken. Also ja, seid bitte wie Stevie Nicks. Danke. (Applaus)
So what I you to take away from my talk, the lesson of all of this, is to just be Stevie Nicks. Like, that's all you have to do. (Laughter) Because my favorite thing about her, other than, like, everything, is that she is very -- has always been unapologetically present on stage, and unapologetic about her flaws and about reconciling all of her contradictory feelings and she makes you listen to them and think about them, and yeah, so please be Stevie Nicks. Thank you. (Applause)