Aah, romantische Liebe -- wunderschön und berauschend, herzzerbrechend und seelezerreißend -- und oft alles zur gleichen Zeit. Warum nehmen wir uns in die emotionale Mangel? Gibt die Liebe unserem Leben einen Sinn oder ist sie eine Flucht aus der Einsamkeit und dem Leiden? Ist Liebe eine Verschleierung unserer sexuelle Wünsche oder ein Trick der Biologie, damit wir uns fortpflanzen? Ist sie alles, was wir brauchen? Brauchen wir sie überhaupt? Sollte romantische Liebe einen Zweck haben, hat es weder die Wissenschaft noch die Psychologie herausgefunden. Aber im Laufe der Geschichte brachten einige der angesehensten Philosophen interessante Theorien hervor.
Ah, romantic love - beautiful and intoxicating, heartbreaking and soul-crushing, often all at the same time. Why do we choose to put ourselves through its emotional wringer? Does love make our lives meaningful, or is it an escape from our loneliness and suffering? Is love a disguise for our sexual desire, or a trick of biology to make us procreate? Is it all we need? Do we need it at all? If romantic love has a purpose, neither science nor psychology has discovered it yet. But over the course of history, some of our most respected philosophers have put forward some intriguing theories.
Liebe macht uns wieder vollkommen. Der altgriechische Philosoph Platon begründete den Gedanken, dass wir lieben, um vollkommen zu werden. In seinem Werk "Symposium" schrieb er über eine Abendgesellschaft, bei der Aristophanes, ein Komödiendichter, die Gäste mit folgender Geschichte unterhält: Die Menschen waren einst Wesen mit 4 Armen, 4 Beinen und 2 Gesichtern. Eines Tages erzürnten sie die Götter und Zeus schnitt sie in zwei Hälften. Seitdem fehlt jedem Menschen seine andere Hälfte. Liebe ist die Sehnsucht, einen Seelenverwandten zu finden, der uns wieder vollkommen macht, oder zumindest glaubte Platon, dass das ein betrunkener Komödiant auf einer Feier sagen würde. Die Liebe bringt verführt uns dazu, Kinder zu bekommen. Sehr viel später behauptete der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer, die auf sexuellen Wünschen basierende Liebe sei eine sinnliche Illusion. Er meinte, dass wir lieben, weil uns unsere Wünsche glauben machen, dass uns ein Anderer glücklich macht, aber da liegen wir grundsätzlich falsch. Die Natur bringt uns mit einer List dazu uns fortzupflanzen, und uns in unserer Liebe zu vereinigen, ist mit unseren Kindern vollendet. Ist unser sexuelles Verlangen befriedigt, werden wir in unsere quälende Existenz zurückgeworfen und sind nur dann erfolgreich, wenn wir unsere Art erhalten und den Kreislauf menschlicher Schinderei weiter fortsetzen. Das hört sich an, als bräuchte jemand eine Umarmung. Liebe ist die Flucht aus unserer Einsamkeit. Dem Nobelpreisträger und britischen Philosophen Bertrand Russell zufolge lieben wir, um unsere körperlichen und psychischen Bedürfnisse zu stillen. Menschen sind dazu gemacht sich fortzupflanzen, aber ohne den Rausch einer leidenschaftlichen Liebe ist Sex unbefriedigend. Unsere Ängste vor der kalten, grausamen Welt bringen uns dazu, eine harte Schale aufzubauen, um uns zu schützen und zu isolieren. Die Freude, Intimität und Wärme der Liebe hilft uns, unsere Ängste zu überwinden, unseren einsamen Schalen zu entfliehen und ausgiebig am Leben teilzunehmen. Die Liebe bereichert unser ganzes Wesen und macht es zum Besten im Leben. Liebe ist ein irreführendes Leiden. Siddhārtha Gautama, der als Buddha oder der Erleuchtete bekannt wurde, hätte wahrscheinlich interessante Argumente gegen Russels Theorie vorgebracht. Buddha erklärte, dass wir lieben, weil wir versuchen, unsere Grundbedürfnisse zu stillen. Dennoch sind unsere leidenschaftlichen Sehnsüchte Schwächen und Zuneigungen, selbst romantische Liebe, große Quellen des Leidens. Glücklicherweise entdeckte Buddha den 8-gliedrigen Pfad, eine Art Anleitung zur Auslöschung der Feuer des Begehrens, sodass wir Nirwana, einen erleuchtenden Zustand von Frieden, Klarheit, Weisheit und Mitgefühl erreichen können. Der Schriftsteller Cao Xueqin zeigte die buddhistische Ansicht auf, dass romantische Liebe eine Torheit ist, in einem von Chinas größten Klassikern, "Der Traum der roten Kammer". In einer Nebenhandlung verliebt sich Jia Rui in Xi-Feng, die ihn täuscht und demütigt. Widersprüchliche Gefühle von Liebe und Hass zerreißen ihn, also gibt ihm ein Taoist einen Zauberspiegel, der ihn heilen kann, vorausgesetzt, dass er nicht hineinsieht. Aber natürlich sieht er hinein. Es sieht Xi-Feng. Seine Seele versinkt im Spiegel und er wird zum Sterben in Eisenketten abgeführt. Nicht alle Buddhisten denken so über romantische und leidenschaftliche Liebe, aber die Moral der Geschichte ist, dass solche Zuneigungen Tragödien hervorrufen und, genau wie Zauberspiegel, vermieden werden sollten. Durch die Liebe gehen wir aus uns heraus. Werfen wir zum Schluss noch einen positiven Blick auf das Ganze. Die französische Philosophin Simone de Beauvoir war der Ansicht, dass Liebe der Wunsch ist, sich gegenseitig zu ergänzen, und dass sie unser Leben mit Sinn erfüllt. Jedoch ging es ihr weniger darum, warum wir lieben, sondern eher darum, wie wir besser lieben können. Für sie war das Problem mit der traditionellen romantischen Liebe, dass sie so einnehmend sein kann, sodass wir dazu neigen, sie zu unserem Lebenssinn zu machen. Jedoch führt die Abhängigkeit vom Anderen, um die eigene Existenz zu rechtfertigen, sehr leicht zu Langeweile und Machtspielen. Um nicht in diese Falle zu tappen, schlug de Beauvoir authentische Liebe vor, die mehr einer großartigen Freundschaft gleicht. Die Liebenden unterstützen sich dabei, sich selbst zu finden, aus sich herauszugehen, und das Leben und die Welt zusammen zu bereichern. Wir wissen vielleicht nicht, warum wir uns verlieben, aber wir können uns sicher sein, dass es eine Achterbahnfahrt der Gefühle werden wird. Liebe ist beängstigend und beglückend. Sie lässt uns leiden, sie lässt uns schweben. Vielleicht verlieren wir uns. Vielleicht finden wir uns. Vielleicht bricht sie unser Herz oder vielleicht ist sie das Beste, was uns im Leben geschieht. Nimmst du das Risiko auf dich, es herauszufinden?
Love makes us whole, again. The ancient Greek philosopher Plato explored the idea that we love in order to become complete. In his "Symposium", he wrote about a dinner party, at which Aristophanes, a comic playwright, regales the guests with the following story: humans were once creatures with four arms, four legs, and two faces. One day, they angered the gods, and Zeus sliced them all in two. Since then, every person has been missing half of him or herself. Love is the longing to find a soulmate who'll make us feel whole again, or, at least, that's what Plato believed a drunken comedian would say at a party. Love tricks us into having babies. Much, much later, German philosopher Arthur Schopenhauer maintained that love based in sexual desire was a voluptuous illusion. He suggested that we love because our desires lead us to believe that another person will make us happy, but we are sorely mistaken. Nature is tricking us into procreating, and the loving fusion we seek is consummated in our children. When our sexual desires are satisfied, we are thrown back into our tormented existences, and we succeed only in maintaining the species and perpetuating the cycle of human drudgery. Sounds like somebody needs a hug. Love is escape from our loneliness. According to the Nobel Prize-winning British philosopher Bertrand Russell, we love in order to quench our physical and psychological desires. Humans are designed to procreate, but without the ecstasy of passionate love, sex is unsatisfying. Our fear of the cold, cruel world tempts us to build hard shells to protect and isolate ourselves. Love's delight, intimacy, and warmth helps us overcome our fear of the world, escape our lonely shells, and engage more abundantly in life. Love enriches our whole being, making it the best thing in life. Love is a misleading affliction. Siddhārtha Gautama, who became known as the Buddha, or the Enlightened One, probably would have had some interesting arguments with Russell. Buddha proposed that we love because we are trying to satisfy our base desires. Yet, our passionate cravings are defects, and attachments, even romantic love, are a great source of suffering. Luckily, Buddha discovered the eight-fold path, a sort of program for extinguishing the fires of desire so that we can reach Nirvana, an enlightened state of peace, clarity, wisdom, and compassion. The novelist Cao Xueqin illustrated this Buddhist sentiment that romantic love is folly in one of China's greatest classical novels, "Dream of the Red Chamber." In a subplot, Jia Rui falls in love with Xi-feng who tricks and humiliates him. Conflicting emotions of love and hate tear him apart, so a Taoist gives him a magic mirror that can cure him as long as he doesn't look at the front of it. But of course, he looks at the front of it. He sees Xi-feng. His soul enters the mirror and he is dragged away in iron chains to die. Not all Buddhists think this way about romantic and erotic love, but the moral of this story is that such attachments spell tragedy, and should, along with magic mirrors, be avoided. Love lets us reach beyond ourselves. Let's end on a slightly more positive note. The French philosopher Simone de Beauvoir proposed that love is the desire to integrate with another and that it infuses our lives with meaning. However, she was less concerned with why we love and more interested in how we can love better. She saw that the problem with traditional romantic love is it can be so captivating, that we are tempted to make it our only reason for being. Yet, dependence on another to justify our existence easily leads to boredom and power games. To avoid this trap, Beauvoir advised loving authentically, which is more like a great friendship. Lovers support each other in discovering themselves, reaching beyond themselves, and enriching their lives and the world together. Though we might never know why we fall in love, we can be certain that it will be an emotional rollercoaster ride. It's scary and exhilarating. It makes us suffer and makes us soar. Maybe we lose ourselves. Maybe we find ourselves. It might be heartbreaking, or it might just be the best thing in life. Will you dare to find out?