(AR) Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Satan. Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen.
(Arabic) I seek refuge in Allah from cursed Satan. In the Name of Allah, the most Gracious, the most Merciful. (English) I was born in a middle class family.
(EN) Ich wurde in einer Familie der Mittelschicht geboren. Mein Vater war fünf Jahre alt, als er seinen Vater verlor. Als ich geboren wurde, war er bereits ein Geschäftsmann. Für ihn machte es keinen Unterschied, ob er einen Sohn oder eine Tochter bekam, sie würden alle zur Schule gehen. Also denke ich, dass ich eine der Glücklichsten war.
My father was five years old when he lost his father, but by the time I was born, he was already a businessman. But it didn't make a difference to him if his children were going to be a boy or a girl: they were going to go to school. So I guess I was the lucky one.
Meine Mutter war 16-mal schwanger. Von 16 Schwangerschaften leben heute noch fünf von uns. Sie können sich vorstellen, was ich als Kind erlebt habe. Jeden Tag sah ich Frauen, die zum Friedhof getragen wurden oder ich sah Kinder, die zum Friedhof gebracht wurden. Zu dieser Zeit, als ich die Schule abschloss, wollte ich unbedingt Ärztin werden. Ich wollte Ärztin werden, um Frauen und Kindern zu helfen. Ich schloss die Schule ab, um an die Universität gehen zu können. Leider gab es in meinem Land keine Studentenwohnheime für Mädchen. Ich wurde für ein Studium angenommen, konnte aber nicht hingehen. Deshalb schickte mich mein Vater zum Studium in die USA.
My mother had 16 pregnancies. From 16 pregnancies, five of us are alive. You can imagine as a child what I went through. Day to day, I watched women being carried to a graveyard, or watched children going to a graveyard. At that time, when I finished my high school, I really wanted to be a doctor. I wanted to be a doctor to help women and children. So I completed my education, but I wanted to go to university. Unfortunately, in my country, there wasn't a dormitory for girls, so I was accepted in medical school, but I could not go there. So as a result, my father sent me to America.
Ich kam in die USA. Ich machte meinen Abschluss. Während ich mein Studium beendete, wurde mein Land von Russland angegriffen. Und während ich mein Studium beendete, wusste ich weder, wie es meiner Familie, noch wie es meinem Land ging. Ich hörte Monate, Jahre nichts von ihnen. Meine Familie war in einem Flüchtlingslager. Sobald ich meinen Abschluss hatte, holte ich meine Familie zu mir in die USA. Ich wollte sie in Sicherheit wissen.
I came to America. I completed my education. While I was completing my education, my country was invaded by Russia. And do you know that at the time I was completing my education, I didn't know what was going on with my family or with my country. There were months, years, I didn't know about it. My family was in a refugee camp. So as soon as I completed my education, I brought my family to America. I wanted them to be safe.
Aber wo war mein Herz? Mein Herz schlug für Afghanistan. Jeden Tag sah ich die Nachrichten und verfolgte, was in meinem Land geschah. Es brach mir das Herz. Ich wollte wirklich in mein Land zurückkehren. Aber gleichzeitig wusste ich, dass ich nicht zurück konnte, weil ich nicht wusste, wo ich genau hin sollte. Ich hatte eine gute Stelle. Ich arbeitete als Dozentin an der Universität. Ich bekam einen guten Lohn. Ich hatte ein gutes Leben. Meine Familie war bei mir. Ich konnte mit ihnen leben. Aber ich war nicht glücklich. Ich wollte zurück nach Hause. Also fuhr ich in das Flüchtlingslager. Als ich im Flüchtlingslager in Pakistan ankam, waren dort 7,5 Millionen Flüchtlinge. 7,5 Millionen Flüchtlinge. Etwa 90 % davon waren Frauen und Kinder. Die meisten Männer waren getötet worden oder waren im Krieg. Während ich in diesem Flüchtlingslager eine Umfrage durchführte, sah ich dort Tag für Tag die unglaublichsten Dinge. Ich traf Witwen mit fünf bis acht Kindern. Sie saßen dort, weinten und wussten nicht weiter. Ich traf junge Frauen, die nicht wussten, wohin sie gehen sollten: ohne Ausbildung, ohne Beschäftigung, sogar ohne einen Ort zu leben. Ich traf junge Männer, die ihren Vater und ihr Zuhause verloren hatten, und mit 10 oder 12 Jahren begannen, ihre Familie zu unterstützen. Sie waren nun das Familienoberhaupt, und versuchten, ihre Schwestern, Mütter und Kinder zu beschützen.
But where was my heart? My heart was in Afghanistan. Day after day, when I listened to the news, when I followed what was going on with my country, my heart was breaking up. I really wanted to go back to my country, but at the same time I knew I could not go there, because there was no place for me. I had a good job. I was a professor at a university. I earned good money. I had a good life. My family was here. I could live with them. But I wasn't happy. I wanted to go back home. So I went to the refugee camp. And when I went to the refugee camp in Pakistan, there were 7.5 million refugees. 7.5 million refugees. About 90 percent of them were women and children. Most of the men have been killed or they were in war. And you know, in the refugee camp, when I went day-to-day to do a survey, I found things you never could imagine. I saw a widow with five to eight children sitting there and weeping and not knowing what to do. I saw a young woman have no way to go anywhere, no education, no entertainment, no place to even live. I saw young men that had lost their father and their home, and they are supporting the family as a 10-to-12-year old boy -- being the head of the household, trying to protect their sister and their mother and their children.
Die ganze Situation war niederschmetternd. Mein Herz schlug für mein Volk, und ich wusste nicht, was ich tun konnte. In diesem Moment -- es war ein Schlüsselmoment für mich -- fragte ich mich: Was kann ich für diese Menschen tun? Wie kann ich diesen Menschen helfen? Ich bin eine Einzelperson. Was kann ich für sie tun?
So it was a very devastating situation. My heart was beating for my people, and I didn't know what to do. At that moment, we talk about momentum. At that moment, I felt, what can I do for these people? How could I help these people? I am one individual. What can I do for them?
In diesem Moment wusste ich, dass meine Ausbildung mein Leben verändert hatte. Sie hat mich verändert. Sie gab mir einen Status. Sie gab mir Selbstvertrauen. Sie gab mir einen beruflichen Werdegang. Sie half mir, meine Familie zu unterstützen. Ich konnte meine Familie ins Ausland bringen, in Sicherheit. In diesem Moment wusste ich, dass ich meinem Volk Bildung und Gesundheit geben musste. Daran arbeite ich seitdem.
But at that moment, I knew that education changed my life. It transformed me. It gave me status. It gave me confidence. It gave me a career. It helped me to support my family, to bring my family to another country, to be safe. And I knew that at that moment that what I should give to my people is education and health, and that's what I went after.
Aber denken Sie nicht, dass das einfach war. Denn in dieser Zeit war es Mädchen komplett verboten, zur Schule zu gehen. Und weil Russland Afghanistan angegriffen hatte, vertrauten die Menschen auch niemandem mehr. Es war schwer, einfach dort hinzukommen und zu sagen: "Ich will das machen." Wer bin ich schon? Jemand, der aus den USA kommt. Jemand, der dort ausgebildet wurde. Ob sie mir vertrauten? Natürlich nicht.
But do you think it was easy? No, because at that time, education was banned for girls, completely. And also, by Russia invading Afghanistan, people were not trusting anyone. It was very hard to come and say, "I want to do this." Who am I? Somebody who comes from the United States. Somebody who got educated here. Did they trust me? Of course not.
Also musste ich zuerst Vertrauen in der Gemeinschaft aufbauen. Wie sollte ich das anstellen? Ich befragte die Menschen und beobachtete sie sehr genau. Ich stellte Fragen. Letztendlich fand ich einen Mann. Er war 80 Jahre alt. Er war ein Mullah. Ich ging zu seinem Zelt im Lager und sagte zu ihm: "Ich möchte Sie zu einem Lehrer machen." Er schaute mich an und sagte: "Verrückte Frau..." (Lachen) "Verrückte Frau, wieso denkst du, dass ich ein Lehrer sein könnte?" Ich sagte: "Ich werde Sie zu einem Lehrer machen." Letztendlich stimmte er zu. Sobald ich den ersten Kurs in seinem Lager begonnen hatte, verbreitete sich die Nachricht schnell. Ein Jahr später hatten wir 25 Schulen eröffnet, 15 000 Kinder gingen zur Schule. Es war überwältigend.
So I really needed to build the trust in this community. How am I going to do that? I went and surveyed and looked and looked. I asked. Finally, I found one man. He was 80 years old. He was a mullah. I went to his tent in the camp, and I asked him, "I want to make you a teacher." And he looked at me, and he said, "Crazy woman, crazy woman, how do you think I can be a teacher?" And I told him, "I will make you a teacher." Finally, he accepted my offer, and once I started a class in his compound, the word spread all over. In a matter of one year, we had 25 schools set up, 15,000 children going to school, and it was amazing.
(Applaus)
(Applause)
Danke schön. Danke.
Thank you. Thank you.
Während unserer Arbeit bildeten wir Lehrer aus. Wir sprachen über Frauenrechte, Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaat. Wir thematisierten alle möglichen Fachgebiete. Eines Tages dann, eines Tages saß ich in meinem Büro in Peshawar, Pakistan. Plötzlich sehe ich alle Mitarbeiter in die Büros rennen und die Türen verschließen. Sie riefen mir zu: "Lauf weg, versteck dich!" Aber was soll man als Leiterin machen? Man hat Angst. Man weiß, dass es gefährlich ist. Man weiß, das eigene Leben ist in Gefahr. Aber als Leiterin muss man sich zusammenreißen. Man muss sich zusammenreißen und Stärke zeigen. Also fragte ich: "Was ist hier los?" Diese Menschen stürmten auf mein Büro zu. Ich bat sie also höflich herein. Da waren sie nun und sie waren zu neunt -- neun Taliban. Die hässlichsten Männer, die Sie sich vorstellen können.
But of course, we're doing all our work, we were giving teacher training. We were training women's rights, human rights, democracy, rule of law. We were giving all kinds of training. And one day, I tell you, one day I was in the office in Peshawar, Pakistan. All of a sudden, I saw my staff running to rooms and locking the doors and telling me, "Run away, hide!" And you know, as a leader, what do you do? You're scared. You know it's dangerous. You know your life is on the line. But as a leader, you have to hold it together. You have to hold it together and show strength. So I said, "What's going on?" And these people were pouring into my office. So I invited them to the office. They came, and there were nine of them -- nine Taliban. They were the ugliest looking men you can ever see.
(Lachen)
(Laughter)
Sie sahen so böse aus, in schwarzer Kleidung, mit schwarzem Turban, und alle in meinem Büro. Ich hatte sie herein gebeten und ihnen einen Stuhl und Tee angeboten. Sie sagten: Nein, sie seien nicht zum Teetrinken hier. So wie sie es sagten, klang es sehr einschüchternd und innerlich zitterte ich. Aber ich war auch stark und blieb aufrecht. Zu dieser Zeit war ich natürlich anders gekleidet. Ich war von Kopf bis Fuß in einem schwarzen Hidschab. Das einzig Erkennbare waren meine Augen. Sie fragten: "Was tust du hier? Weißt du nicht, dass Mädchen nicht zur Schule gehen dürfen? Was machst du hier?" Ich schaute sie an und meinte: "Welche Schule? Wo ist hier eine Schule?"
Very mean-looking people, black clothes, black turban, and they pour into my office. And I invited them to have a seat and have tea. They said no. They are not going to drink tea. And of course, with the tone of voice they were using, it was very scary, but I was really shaking up. But also I was strong, holding myself up. And, of course, by that time, you know how I dress -- I dress from head to toe in a black hijab. The only thing you could see, my eyes. They asked me, "What are you doing? Don't you know that school is banned for girls? What are you doing here?" And you know, I just looked at them, and I said, "What school? Where is the school?"
(Lachen)
(Laughter)
(Applaus)
(Applause)
Sie schauten mich an und sagten: "Du unterrichtest hier doch Mädchen." Ich antwortete: "Wir sind hier in einem Privathaus. Zu uns kommen ein paar Schüler, und sie alle studieren den Koran, das Heilige Buch. Der Koran besagt, dass eine Frau, die den Koran studiert, dadurch eine bessere Ehefrau wird und ihrem Ehemann besser gehorchen wird."
And they look at my face, and they said, "You are teaching girls here." I said, "This is a house of somebody. We have some students coming, and they are all learning Koran, Holy Book. And you know, Koran says that if you learn the Holy Book, the woman, they can be a good wife, and they can obey their husband."
(Lachen)
(Laughter)
Ich sage Ihnen eins: So muss man mit diesen Menschen umgehen.
And I tell you one thing: that's the way you work with those people, and you know --
(Lachen)
(Laughter)
Sie fingen dann an, Pashto zu sprechen. Sie diskutierten und beschlossen: "Wir gehen wieder, wir lassen sie in Ruhe, sie ist okay." An diesem Punkt bot ich ihnen noch einmal Tee an. Nun nahmen sie einen Schluck und gingen davon. Danach kamen meine Mitarbeiter in mein Büro. Sie hatten Todesangst. Sie wussten nicht, warum die Männer mich nicht getötet hatten. Sie wussten nicht, warum ich nicht verhaftet wurde. Aber alle waren froh, mich zu sehen. Ich war natürlich auch glücklich, am Leben zu sein.
So by that time, they started speaking Pashto. They talked to each other, and they said, "Let's go, leave her alone, she's OK." And you know, this time, I offered them tea again, and they took a sip and they left. By that time, my staff poured into my office. They were scared to death. They didn't know why they didn't kill me. They didn't know why they didn't take me away. But everybody was happy to see me. Very happy, and I was happy to be alive, of course.
(Lachen)
(Laughter)
Natürlich war ich froh, am Leben zu sein. Wir bildeten auch weiter aus, während die Taliban gestürzt wurden. Während des Taliban-Regimes gab es einen anderen Vorfall: Wir gingen in den Untergrund und unterrichteten 80 Schülerinnen, 3000 Studenten im Untergrund, und wir bildeten weiter aus.
Of course, I was happy to be alive. But also, as we continuously gave training during the fall of the Taliban -- of course during the Taliban there is another story. We went underground and we provided education for 80 schoolgirls, 3,000 students underground, and continuously we trained.
Mit dem Sturz der Taliban strömten wir aus und eröffneten eine Schule nach der anderen. Wir eröffneten Lernzentren für Frauen. Wir eröffneten neue Kliniken. Wir arbeiteten mit Müttern und Kindern. Wir unterrichteten Sexualkunde. Wir unterrichteten alles, was Sie sich vorstellen können. Ich war sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Eines Tages war ich mit vier Lehrern und einem Leibwächter unterwegs. Wir fuhren in den Norden von Kabul und wurden plötzlich, wieder einmal, mitten auf der Straße angehalten. 19 junge Männer blockierten die Straße, Maschinengewehr auf dem Rücken. Ich fragte meinen Fahrer, was los sei. Er sagte nur: "Ich weiß es nicht." Er fragte sie. Sie sagten: "Wir wollen nichts von dir." Sie riefen meinen Namen. Sie sagten: "Wir wollen sie." Mein Leibwächter stieg aus: "Ich kann euch antworten. Was wollt ihr?" Sie sagten: "Nichts." Sie riefen mich. Die Frauen im Auto schrien und waren verängstigt. Auch ich zitterte und dachte: "Das war's jetzt." Dieses Mal würden wir alle getötet werden. Ich hatte keine Zweifel. Aber auch in diesen Momenten nimmt man die Stärke aus dem, woran auch immer man glaubt; aus dem, was man tut. Sie ist im Herzen. Man glaubt daran, dass man etwas wert ist und zehrt davon.
With the fall of the Taliban, we went into the country, and we opened school after school. We opened women's learning center. We continuously opened clinics. We worked with mothers and children. We had reproductive health training. We had all kinds of training that you can imagine. I was very happy. I was delighted with the outcome of my work. And one day, with four trainers and one bodyguard, I was going up north of Kabul, and all of a sudden, again, I was stopped in the middle of the road by 19 young men. Rifles on their shoulders, they blocked the road. And I told my driver, "What's going on?" And the driver said, "I don't know." He asked them. They said, "We have nothing to do with you." They called my name. They said, "We want her." My bodyguard got out, said, "I can answer you. What do you want?" They said, "Nothing." They called my name. And by that time, the women are yelling and screaming inside the car. I am very shaken up, and I told myself, this is it. This time, we all are going to be killed. There is no doubt in my mind. But still, the moment comes, and you take strength from whatever you believe and whatever you do. It's in your heart. You believe in your worth, and you can walk on it.
Ich hielt mich an der Seite des Autos fest. Meine Beine zitterten, aber ich stieg aus. Ich fragte sie: "Was kann ich für Sie tun?" Wissen Sie, was sie antworteten? Sie sagten: "Wir wissen, wer du bist. Wir wissen, wohin du willst. Jeden Tag fährst du hier in den Norden. Du unterrichtest Frauen und gibst ihnen die Möglichkeit, einen Beruf zu haben. Du bringst ihnen so viel bei. Aber was ist mit uns?"
So I just hold myself on the side of the car. My leg was shaking, and I got outside. And I asked them, "What can I do for you?" You know what they said to me? They said, "We know who you are. We know where you are going. Every day you go up north here and there. You train women, you teach them and also you give them an opportunity to have a job. You build their skills. How about us?"
(Lachen)
(Laughter)
(Applaus)
(Applause)
"Was ist mit uns? Was sollen wir denn tun?" Ich schaute sie an und sagte: "Ich weiß es nicht."
"And you know, how about us? What are we going to do?" I looked at them, and I said, "I don't know."
(Lachen)
(Laughter)
Sie sagten: "Das ist okay. Wir haben nur gelernt, wie man eine Waffe hält und wie man damit tötet. Mehr nicht." Sie wissen, was das bedeutet. Das war eine deutliche Drohung. Wir durften weiterfahren. Sie sagten: "Wir lassen dich gehen." Ich ging zum Auto, setzte mich hinein und sagte meinem Fahrer: "Dreh um und fahr uns zurück zum Büro." Zu dieser Zeit unterstützten wir nur Mädchen. Wir hatten auch nur Geld, um Frauen zu unterrichten. Wir schickten sie zur Schule, sonst nichts.
They said, "It's OK. The only thing we can do, what we know, from the time we're born, we just hold the gun and kill. That's all we know." And you know what that means. It's a trap to me, of course. So I walk out of there. They said, "We'll let you go, go." And so I walked into the car, I sit in the car, and I told the driver, "Turn around and go back to the office." At that time, we only were supporting girls. We only had money for women to train them, to send them to school, and nothing else.
Als ich ins Büro kam, waren alle meine Lehrer fort. Sie waren alle nach Hause geflohen. Niemand war geblieben. Mein Leibwächter war als einziger noch da. Mir blieb die Stimme weg. Ich saß an meinem Schreibtisch und war völlig durcheinander. Was sollte ich nur tun? Wie sollte ich dieses Problem lösen? Wir unterrichteten schon oben im Norden. Hunderte Frauen warteten auf ihren Unterricht.
By the time I came to the office, of course my trainers were gone. They ran away home. Nobody stayed there. My bodyguard was the only one there, and my voice was completely gone. I was shaken up, and I sat on my table, and I said, "What am I going to do?" How am I going to solve this problem? Because we had training going on up north already. Hundreds of women were there coming to get training.
Ich saß dort, und in diesem Moment -- wieder ein Schlüsselmoment -- in diesem Moment rief mich eine meiner wundervollen Spenderinnen an und fragte nach dem Stand. Sie fragte mich: "Sakena?" Ich antwortete ihr. Sie sagte: "Du klingst komisch. Was ist los?" Ich sagte: "Nichts." Ich versuchte, normal zu klingen. Aber so lange ich es auch versuchte, sie glaubte mir nicht. Sie fragte nochmal nach. "Sag mir, was los ist." Ich erzählte ihr die ganze Geschichte. Prompt antwortete sie: "Du fährst das nächste Mal hin und wirst ihnen helfen. Du wirst ihnen helfen." Zwei Tage später fuhr ich wieder die gleiche Strecke. Sie warteten nicht an der gleichen Stelle, sondern diesmal etwas weiter entlang des Wegs. Dieselben jungen Männer standen dort mit ihren Maschinengewehren auf unser Auto gerichtet, damit wir anhielten. Also hielten wir an. Ich stieg aus und sagte: "Also gut, kommt mit mir." Sie antworten: "Ja." Ich stellte eine Bedingung: "Was immer ich auch sage, ihr werdet es akzeptieren." Sie sagten, das würden sie tun. Ich nahm sie mit in die Moschee. Kurz gesagt, ich unterrichtete sie und gab ihnen Lehrer. Heute sind sie meine besten Ausbilder. Sie lernten Englisch, sie lernten, wie man ein Lehrer wird, sie lernten mit Computern umzugehen, und sie sind meine Reiseführer. In jeder Gegend in den Bergen, die wir nicht kennen, kommen sie mit mir. Sie gehen voraus und wir folgen. Sie beschützen uns. Und --
So I was sitting there, all of a sudden, at this moment, talking about momentum, we are, at that moment, one of my wonderful donors called me about a report. And she asked me, "Sakena?" And I answered her. She said, "It's not you. What's wrong with you?" I said, "Nothing." I tried to cover. No matter what I tried to do, she didn't believe me, and she asked me again. "OK, tell me what's going on?" I told her the whole story. At that time, she said, "OK, you go next time, and you will help them. You will help them." And when, two days later, I went the same route, and do you know, they were not in here, they were a little back further, the same young men, standing up there and holding the rifle and pointing to us to stop the car. So we stopped the car. I got out. I said, "OK, let's go with me." And they said, "Yes." I said, "On one condition, that whatever I say, you accept it." And they said, yes, they do. So I took them to the mosque, and to make a long story short, I told them I'd give them teachers. Today, they are the best trainers. They learn English, they learn how to be teachers, they learn computers, and they are my guides. Every area that is unknown to us in the mountain areas, they go with me. They are ahead, and we go. And they protect us. And --
(Applaus)
(Applause)
Danke.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)
Das zeigt, dass Bildung Menschen verändert. Wenn Menschen Bildung erhalten, werden sie zu anderen Menschen, und gerade heute müssen wir an der Gleichstellung arbeiten. Wir können nicht nur Frauen unterrichten und dabei die Männer vergessen. Denn die Männer sind doch die, die den Frauen das Leben schwer machen.
That tells you that education transforms people. When you educate people, they are going to be different, and today all over, we need to work for gender equality. We cannot only train women but forget about the men, because the men are the real people who are giving women the hardest time.
(Lachen)
(Laughter)
Wir fingen an, Männer zu unterrichten. Weil Männer wissen sollten, welches Potenzial Frauen haben und wie viel Potenzial Männer haben und wie sehr Frauen den gleichen Job machen können, den sie machen. Wir unterrichten jetzt dauerhaft auch Männer und ich habe großes Vertrauen darin. Ich lebe in einem Land, das einmal wunderschön war. Das möchte ich Ihnen erzählen. Es war ein wunderschönes Land, wunderschön und friedlich. Wir konnten überall hingehen. Frauen bekamen eine gute Ausbildung: Anwältin, Ingenieurin, Lehrerin. Wir besuchten uns in unseren Häusern. Wir verschlossen nie unsere Türen. Aber Sie wissen, was meinem Land widerfuhr. Heute können die Leute nicht vor die Tür, ohne um ihre Sicherheit zu fürchten. Wir wollen das gleiche Afghanistan, was wir früher hatten. Ich will Ihnen die andere Seite zeigen. Frauen in Afghanistan arbeiten heutzutage sehr, sehr hart. Sie machen Abschlüsse; sie studieren, um Anwältin zu werden; um Ärztinnen zu sein, wenn sie zurückkehren; um Lehrerinnen zu werden, und um Unternehmen zu leiten. Es ist so wunderbar, diese Menschen ihr ganzes Potenzial ausschöpfen zu sehen. All dies wird geschehen.
So we started training men because the men should know the potential of women, know how much these potential men has, and how much these women can do the same job they are doing. So we are continuously giving training to men, and I really believe strongly. I live in a country that was a beautiful country. I just want to share this with you. It was a beautiful country, beautiful, peaceful country. We were going everywhere. Women were getting education: lawyer, engineer, teacher, and we were going from house to house. We never locked our doors. But you know what happened to my country. Today, people cannot walk out of their door without security issues. But we want the same Afghanistan we had before. And I want to tell you the other side. Today, the women of Afghanistan are working very, very hard. They are earning degrees. They are training to be lawyers. They are training to be doctors, back again. They are training to be teachers, and they are running businesses. So it is so wonderful to see people like that reach their complete potential, and all of this is going to happen.
Das wollte ich Ihnen erzählen, aus Liebe, aus Mitgefühl, mit Vertrauen und Ehrlichkeit. Wenn Sie diese Gefühle in sich tragen, werden Sie erfolgreich sein. Es gibt einen Dichter, Mawlānā Rūmī. Er sagte: Wenn man Mitgefühl hat und Liebe spürt, kann man die ganze Welt erobern. Ich sage Ihnen, das konnten wir. Wenn wir es in Afghanistan geschafft haben, bin ich hundertprozentig sicher, dass man es überall auf der Welt schaffen kann.
I want to share this with you, because of love, because of compassion, and because of trust and honesty. If you have these few things with you, you will accomplish. We have one poet, Mawlānā Rūmī. He said that by having compassion and having love, you can conquer the world. And I tell you, we could. And if we could do it in Afghanistan, I am sure 100 percent that everyone can do it in any part of the world.
Haben Sie vielen Dank.
Thank you very, very much.
(Applaus)
(Applause)
Danke. Vielen Dank.
Thank you. Thank you.
(Applaus)
(Applause)