Hi, ich heiße Roz Savage und ich rudere über Ozeane. Vor vier Jahren bin ich allein über den Atlantik gerudert, und seither habe ich zwei der drei Phasen über den Pazifik gemacht, von San Francisco nach Hawaii und von Hawaii nach Kiribati. Und morgen werde ich dieses Boot verlassen, um nach Kiribati zurück zu fliegen und mit der dritten und letzten Phase meiner Überquerung des Pazifik weiter zu machen. Zusammengenommen werde ich mehr als 12.500 Kilometer gerudert sein, mehr als 3 Millionen Ruderschläge gemacht und mehr als 312 Tage allein auf dem Ozean verbracht haben, in einem 7 m großen Ruderboot. Das hat mir eine ganz besondere Beziehung zum Ozean verschafft. Wir haben eine kleine Hass-Liebe zwischen uns. Ich sehe das ein bisschen wie eine sehr strenge Mathe-Lehrerin, die ich mal in der Schule hatte. Ich mochte sie nicht immer, aber ich respektierte sie. Und sie hat mir verflixt viel beigebracht. Heute möchte ich also mit Ihnen einige meiner Abenteuer auf dem Ozean teilen und Ihnen ein klein wenig darüber erzählen, was sie mich gelehrt haben und was ich glaube, wie wir vielleicht ein paar dieser Lektionen auf die Umwelt-Herausforderung anwenden können, vor der wir im Moment stehen.
Hi, my name is Roz Savage and I row across oceans. Four years ago, I rowed solo across the Atlantic, and since then, I've done two out of three stages across the Pacific, from San Francisco to Hawaii and from Hawaii to Kiribati. And tomorrow, I'll be leaving this boat to fly back to Kiribati to continue with the third and final stage of my row across the Pacific. Cumulatively, I will have rowed over 8,000 miles, taken over three million oar strokes and spent more than 312 days alone on the ocean on a 23 foot rowboat. This has given me a very special relationship with the ocean. We have a bit of a love/hate thing going on. I feel a bit about it like I did about a very strict math teacher that I once had at school. I didn't always like her, but I did respect her, and she taught me a heck of a lot. So today I'd like to share with you some of my ocean adventures and tell you a little bit about what they've taught me, and how I think we can maybe take some of those lessons and apply them to this environmental challenge that we face right now.
Manche von Ihnen denken jetzt vielleicht: "Moment mal. Sie sieht nicht unbedingt wie ein Hochsee-Ruderer aus. Sollte sie nicht ungefähr so groß und etwa so breit sein und vielleicht ein bisschen mehr wie diese Typen aussehen?" Sie werden feststellen, dass die alle etwas haben, was ich nicht habe. Na ich weiß ja nicht, woran Sie denken, aber ich spreche von den Bärten. Und egal wie viel Zeit ich auf dem Ozean verbracht habe, habe ich es noch nicht auf einen anständigen Bart gebracht. Und ich hoffe, dass das so bleibt.
Now, some of you might be thinking, "Hold on a minute. She doesn't look very much like an ocean rower. Isn't she meant to be about this tall and about this wide and maybe look a bit more like these guys?" You'll notice, they've all got something that I don't. Well, I don't know what you're thinking, but I'm talking about the beards. (Laughter) And no matter how long I've spent on the ocean, I haven't yet managed to muster a decent beard, and I hope that it remains that way.
Lange Zeit glaubte ich nicht, dass ich ein großes Abenteuer erleben könnte. Die Geschichte, die ich mir erzählte, besagte, dass Abenteurer so aussehen. Ich sah nicht danach aus. Ich dachte es gäbe sie und uns, und ich war nicht einer von ihnen. 11 Jahre lang habe ich mich also gefügt. Ich tat, was Leute mit meinem Hintergrund tun sollten. Ich arbeitete in einem Büro in London als Management-Beraterin. Und ich glaube, ich wusste vom ersten Tag an, dass das nicht der richtige Job für mich war. Aber diese Art Konditionierung hat mich einfach so viele Jahre da gehalten, bis ich Mitte 30 war und dachte: "Weißt du, ich werde nicht jünger. Ich spüre, dass ich ein Ziel im Leben habe und ich weiß nicht welches, aber ich bin ziemlich sicher, dass es nicht Management-Beratung ist.
For a long time, I didn't believe that I could have a big adventure. The story that I told myself was that adventurers looked like this. I didn't look the part. I thought there were them and there were us, and I was not one of them. So for 11 years, I conformed. I did what people from my kind of background were supposed to do. I was working in an office in London as a management consultant. And I think I knew from day one that it wasn't the right job for me. But that kind of conditioning just kept me there for so many years, until I reached my mid-30s and I thought, "You know, I'm not getting any younger. I feel like I've got a purpose in this life, and I don't know what it is, but I'm pretty certain that management consultancy is not it.
Spulen Sie also ein paar Jahre vor. Ich hatte ein paar Veränderungen durchgemacht, um zu versuchen, diese Frage, was ich mit meinem Leben machen soll, zu beantworten. Eines Tages habe ich mich hingesetzt und zwei Versionen meines eigenen Nachrufs geschrieben, den, den ich wollte, ein Leben voller Abenteuer, und den, auf den ich tatsächlich zusteuerte, der ein nettes, normales, angenehmes Leben war, aber nicht, wo ich am Ende meines Lebens sein wollte. Ich wollte ein Leben leben, auf das ich stolz sein konnte. Und ich erinnere mich, wie ich diese zwei Versionen meines Nachrufs angeschaut und gedacht habe: "Oh Mensch, ich bin hier auf dem ganz falschen Pfad. Wenn ich so weiterlebe wie bisher werde ich einfach nicht dahin gelangen, wo ich in fünf oder zehn Jahren oder an meinem Lebensende sein will. Ich änderte ein paar Dinge, ließ ein paar tote Enden meines alten Lebens zurück, und beschloss durch einen ziemlichen Gedankensprung, über den Atlantik zu rudern.
So, fast forward a few years. I'd gone through some changes. To try and answer that question of, "What am I supposed to be doing with my life?" I sat down one day and wrote two versions of my own obituary, the one that I wanted, a life of adventure, and the one that I was actually heading for which was a nice, normal, pleasant life, but it wasn't where I wanted to be by the end of my life. I wanted to live a life that I could be proud of. And I remember looking at these two versions of my obituary and thinking, "Oh boy, I'm on totally the wrong track here. If I carry on living as I am now, I'm just not going to end up where I want to be in five years, or 10 years, or at the end of my life." I made a few changes, let go of some loose trappings of my old life, and through a bit of a leap of logic, decided to row across the Atlantic Ocean.
(Lachen)
(Laughter)
Das Ruderrennen über den Atlantik geht von den Kanaren bis Antigua. Es ist ca. 5.000 km lang. Und es stellte sich als das Schwerste, das ich je getan hatte, heraus. Klar, ich wollte meinen Wohlfühlbereich verlassen, aber was ich irgendwie nicht wahrgenommen hatte, war, dass es definitionsgemäß extrem ungemütlich ist, seinen Wohlfühlbereich zu verlassen. Und mein Timing war auch nicht gerade toll. 2005, als ich den Atlantik gemacht habe, war das Jahr von Hurricane Katrina. Es gab mehr Tropenstürme über dem Nordatlantik als je zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Und ziemlich früh fingen diese Stürme an, sich bemerkbar zu machen.
The Atlantic Rowing Race runs from the Canaries to Antigua, it's about 3,000 miles, and it turned out to be the hardest thing I had ever done. Sure, I had wanted to get outside of my comfort zone, but what I'd sort of failed to notice was that getting out of your comfort zone is, by definition, extremely uncomfortable. And my timing was not great either: 2005, when I did the Atlantic, was the year of Hurricane Katrina. There were more tropical storms in the North Atlantic than ever before, since records began. And pretty early on, those storms started making their presence known.
Meine vier Ruder zerbrachen alle bevor ich auf der Hälfte war. Ruder sollten so nicht aussehen. Aber was will man machen? Man ist in der Mitte des Ozeans. Ruder sind die einzige Triebkraft, die man hat. Ich musste also einfach auf dem Boot herumschauen und herausfinden, was ich benutzen konnte, um diese Ruder zu reparieren, damit ich weiter machen konnte. Ich fand also einen Bootshaken und mein treues Panzertape und befestigte den Bootshaken an den Rudern, um sie zu verstärken. Als sie dann ausfielen, sägte ich die Radachsen von meinem Ersatz-Rudersitz ab und nahm die. Und als die ausfielen, habe ich eines der kaputten Ruder ausgeschlachtet. Ich war nie besonders gut darin, Sachen zu reparieren als ich noch mein altes Leben hatte. Aber es ist unglaublich, wie erfinderisch man wird, wenn man in der Mitte des Ozeans ist und es nur einen Weg gibt, auf die andere Seite zu gelangen.
All four of my oars broke before I reached halfway across. Oars are not supposed to look like this. But what can you do? You're in the middle of the ocean. Oars are your only means of propulsion. So I just had to look around the boat and figure out what I was going to use to fix up these oars so that I could carry on. So I found a boat hook and my trusty duct tape and splintered the boat hook to the oars to reinforce it. Then, when that gave out, I sawed the wheel axles off my spare rowing seat and used those. And then when those gave out, I cannibalized one of the broken oars. I'd never been very good at fixing stuff when I was living my old life, but it's amazing how resourceful you can become when you're in the middle of the ocean and there's only one way to get to the other side.
Und die Ruder wurden zu einer Art Symbol, auf wie viele Arten ich über das hinausging, wovon ich dachte, dass es meine Grenze wäre. Ich litt unter Sehnenscheidenentzündung an meinen Schultern und unter Salzwassergeschwüren an meinem Po. Ich habe psychologisch echt gekämpft, völlig überwältigt von der Dimension der Herausforderung als ich merkte, dass ich, wenn ich mich weiter mit 3 km/h bewegen würde, für knapp 5.000 km sehr, sehr lange brauchen würde. So viele Male dachte ich, dass ich die Grenze erreicht hätte, aber ich hatte keine Wahl außer weiter zu machen, zu versuchen, herauszufinden, wie ich zur anderen Seite gelangen könnte, ohne mich selbst verrückt zu machen.
And the oars kind of became a symbol of just in how many ways I went beyond what I thought were my limits. I suffered from tendinitis on my shoulders and saltwater sores on my bottom. I really struggled psychologically, totally overwhelmed by the scale of the challenge, realizing that, if I carried on moving at two miles an hour, 3,000 miles was going to take me a very, very long time. There were so many times when I thought I'd hit that limit, but had no choice but to just carry on and try and figure out how I was going to get to the other side without driving myself crazy.
Und irgendwann nach 103 Tagen auf See kam ich in Antigua an. Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich gewesen. Das war ein bisschen, wie einen Marathon schaffen und aus der Einzelhaft entlassen zu werden und einen Oscar zu gewinnen, alles in einem. Ich war euphorisch. Und all diese Leute zu sehen, die kamen, um mich zu grüßen und die auf den Spitzen der Klippen standen und applaudierten und jubelten, ich kam mir vor wie ein Filmstar. Das war ganz wunderbar. Und da habe ich wirklich gelernt, dass, je größer die Herausforderung, desto größer das Gefühl einer besonderen Leistung, wenn man ans Ende gelangt.
And eventually after 103 days at sea, I arrived in Antigua. I don't think I've ever felt so happy in my entire life. It was a bit like finishing a marathon and getting out of solitary confinement and winning an Oscar all rolled into one. I was euphoric. And to see all the people coming out to greet me and standing along the cliff tops and clapping and cheering, I just felt like a movie star. It was absolutely wonderful. And I really learned then that, the bigger the challenge, the bigger the sense of achievement when you get to the end of it.
Das könnte eine gute Gelegenheit sein, eine kurze Pause zu nehmen, um ein paar häufig gestellte Fragen über Hochsee-Rudern zu beantworten, die Sie vielleicht im Kopf haben. Nummer eins fragt man mich: Was essen Sie? Ein paar gefriergetrocknete Mahlzeiten, aber meistens versuche ich, viel weniger stark verarbeitete Nahrung zu essen. Ich ziehe meine eigenen Bohnensprossen. Ich esse Obst und Nussriegel, viele Nüsse, und komme im Allgemeinen ungefähr 13 kg leichter auf der anderen Seite an. Frage Nummer zwei: Wie schlafen Sie? Mit den Augen zu. Haha. Ich nehme an, was Sie meinen ist: Was passiert mit dem Boot während Sie schlafen? Nun, ich plane meine Route so, dass ich mit den Winden und den Strömungen treibe, während ich schlafe. In einer guten Nacht lag mein Rekord bei 18 km in die richtige Richtung. Schlechtestes Ergebnis, 21 km in die falsche Richtung. Das ist ein schlechter Arbeitstag. Was trage ich? Hauptsächlich eine Baseballkappe, Ruderhandschuhe und ein Lächeln, oder einen finsteren Blick, je nachdem ob ich in der Nacht rückwärts gefahren bin. Und viel Sonnencreme. Habe ich ein Begleitboot? Nein. Ich bin da draußen ganz auf mich allein gestellt. In der ganzen Zeit, in der ich auf See bin, sehe ich normalerweise niemanden. Und zuletzt: Bin ich verrückt? Na das überlasse ich Ihnen, darüber zu urteilen.
So this might be a good moment to take a quick time-out to answer a few FAQs about ocean rowing that might be going through your mind. Number one that I get asked: What do you eat? A few freeze-dried meals, but mostly I try and eat much more unprocessed foods. So I grow my own beansprouts. I eat fruits and nut bars, a lot of nuts. And generally arrive about 30 pounds lighter at the other end. Question number two: How do you sleep? With my eyes shut. Ha-ha. I suppose what you mean is: What happens to the boat while I'm sleeping? Well, I plan my route so that I'm drifting with the winds and the currents while I'm sleeping. On a good night, I think my best ever was 11 miles in the right direction. Worst ever, 13 miles in the wrong direction. That's a bad day at the office. What do I wear? Mostly, a baseball cap, rowing gloves and a smile -- or a frown, depending on whether I went backwards overnight -- and lots of sun lotion. Do I have a chase boat? No I don't. I'm totally self-supporting out there. I don't see anybody for the whole time that I'm at sea, generally. And finally: Am I crazy? Well, I leave that one up to you to judge.
Wie also kann man es toppen, über den Atlantik zu rudern? Na natürlich beschließt man, über den Pazifik zu rudern. Nun, ich dachte, der Atlantik sei groß, aber das Pazifik ist wirklich sehr groß. Ich finde wir tun ihm ein bisschen Unrecht auf unseren gewöhnlichen Karten. Ich bin nicht sicher, dass die Briten diese bestimmte Sicht auf die Welt erfunden haben, aber ich vermute, dass wir das gewesen sein könnten, denn da sind wir, genau in der Mitte. Und wir haben den Pazifik halbiert und an die entlegenen Ecken der Welt geschleudert, wohingegen, wenn Sie auf Google Earth schauen, der Pazifik so aussieht. Der bedeckt so ziemlich den halben Planeten. Sie können ein kleines Stück Nordamerika hier oben sehen, und einen Hauch von Australien da unten. Er ist wirklich groß. 105 Millionen Quadratkilometer. Und auf gerader Linie hinüber zu rudern wären ungefähr 12.500 Kilometer. Dummerweise fahren Hochsee-Ruderbote sehr selten auf gerader Linie. Wenn ich Australien erreiche, falls ich Australien erreiche, werde ich wahrscheinlich insgesamt 14- bis 16.000 km gerudert sein.
So, how do you top rowing across the Atlantic? Well, naturally, you decide to row across the Pacific. Well, I thought the Atlantic was big, but the Pacific is really, really big. I think we tend to do it a little bit of a disservice in our usual maps. I don't know for sure that the Brits invented this particular view of the world, but I suspect we might have done so: we are right in the middle, and we've cut the Pacific in half and flung it to the far corners of the world. Whereas if you look in Google Earth, this is how the Pacific looks. It pretty much covers half the planet. You can just see a little bit of North America up here and a sliver of Australia down there. It is really big -- 65 million square miles -- and to row in a straight line across it would be about 8,000 miles. Unfortunately, ocean rowboats very rarely go in a straight line. By the time I get to Australia, if I get to Australia, I will have rowed probably nine or 10,000 miles in all.
Weil niemand, der ganz richtig im Kopf ist, direkt an Hawaii vorbeirudern würde ohne dort vorbei zu schauen beschloss ich, diese riesige Unternehmung in drei Abschnitte zu teilen. Der erste Versuch ging nicht so glatt. 2007 habe ich unfreiwillig drei Kenterübungen in 24 Stunden gemacht. Ein bisschen wie in einer Waschmaschine. Das Boot hat ein paar Kratzer abbekommen, ich auch. Ich habe darüber gebloggt. Leider hat jemand mit einer Art Heldenkomplex beschlossen, dass dieses Fräulen in Not war und gerettet werden musste. Das habe ich erst erfahren, als das Flugzeug der Küstenwache über mir auftauchte. Ich sagte ihnen, sie sollten weggehen. Wir hatten einen kleinen Willenskampf. Ich habe verloren und wurde per Luftbrücke abtransportiert. Schrecklich, wirklich schrecklich. Das war eines der schrecklichsten Gefühle in meinem Leben. Und wie ich an dieser Seilwinde in den Hubschrauber hochgezogen wurde und auf mein treues kleines Boot herabsah, das in den 6-Meter-Wellen herumrollte fragte ich mich, ob ich es je wieder sehen würde. Ich musste also eine sehr kostspielige Bergungsaktion starten und dann weitere neun Monate warten bevor ich wieder auf den Ozean zurückkehren konnte.
So, because nobody in their straight mind would row straight past Hawaii without dropping in, I decided to cut this very big undertaking into three segments. The first attempt didn't go so well. In 2007, I did a rather involuntary capsize drill three times in 24 hours. A bit like being in a washing machine. Boat got a bit dinged up, so did I. I blogged about it. Unfortunately, somebody with a bit of a hero complex decided that this damsel was in distress and needed saving. The first I knew about this was when the Coast Guard plane turned up overhead. I tried to tell them to go away. We had a bit of a battle of wills. I lost and got airlifted. Awful, really awful. It was one of the worst feelings of my life, as I was lifted up on that winch line into the helicopter and looked down at my trusty little boat rolling around in the 20 foot waves and wondering if I would ever see her again. So I had to launch a very expensive salvage operation and then wait another nine months before I could get back out onto the ocean again.
Aber was will man machen? Neun mal Fallen, zehn Mal aufstehen. Im Jahr darauf brach ich also auf und schaffte es diesmal zum Glück sicher hinüber bis Hawaii. Aber das ging nicht ohne Missgeschicke. Mein Wasseraufbereiter ging kaputt, war ja nur das wichtigste Teil der Ausrüstung auf dem Boot. Durch meine Solarkollektoren angetrieben saugt er Salzwasser an und verwandelt es in Süßwasser. Aber er verträgt nicht besonders gut, in den Ozean getaucht zu werden, aber genau das war passiert. Zum Glück war Hilfe zur Hand.
But what do you do? Fall down nine times, get up 10. So, the following year, I set out and, fortunately, this time made it safely across to Hawaii. But it was not without misadventure. My watermaker broke, only the most important piece of kit that I have on the boat. Powered by my solar panels, it sucks in saltwater and turns it into freshwater. But it doesn't react very well to being immersed in ocean, which is what happened to it. Fortunately, help was at hand.
Es gab ein anderes ungewöhnliches Boot da draußen, zur gleichen Zeit, das tat, was ich tat, Aufmerksamkeit auf den Müllstrudel im Nordpazifik zu lenken, das Gebiet im Nordpazifik, das ca. doppelt so groß wie Texas ist, mit geschätzten 3.5 Millionen Tonnen Müll darin, das in der Mitte des Nordpazifikwirbels strudelt. Um das also rüberzubringen, hatten diese Leute ihr Boot tatsächlich aus Plastikmüll gebaut, aus 15.000 leeren Wasserflaschen, die zu zwei Pontons zusammengebunden waren. Sie bewegten sich sehr langsam vorwärts. Teilweise hatten sie ein wenig Verspätung. Sie hatten bei Catalina Island anhalten müssen, kurz nachdem sie Long Beach verlassen hatten, weil die Kappen von all den Wasserflaschen abgingen und sie begannen, zu sinken. Sie mussten also anhalten und alle Kappen instand setzen.
There was another unusual boat out there at the same time, doing as I was doing, bringing awareness to the North Pacific Garbage Patch, that area in the North Pacific about twice the size of Texas, with an estimated 3.5 million tons of trash in it, circulating at the center of that North Pacific Gyre. So, to make the point, these guys had actually built their boat out of plastic trash, 15,000 empty water bottles latched together into two pontoons. They were going very slowly. Partly, they'd had a bit of a delay. They'd had to pull in at Catalina Island shortly after they left Long Beach because the lids of all the water bottles were coming undone, and they were starting to sink. So they'd had to pull in and do all the lids up.
Aber gerade als ich an das Ende meiner Wasservorräte gelangte trafen unsere Kurse zum Glück zusammen. Ihnen ging die Nahrung aus, mir das Wasser. Wir nahmen also über Satellitentelefon Kontakt auf und machten ein Treffen aus. Und wir brauchten ungefähr eine Woche, um tatsächlich nach und nach zusammen zu treffen. Ich schaffte eine erbärmlich langsame Geschwindigkeit von ungefähr 1,3 Knoten, und sie schafften eine nicht viel weniger erbärmliche Gewschindigkeit von ca. 1,4. Das war wie zwei Schnecken in einem Paarungstanz. Aber schließlich schafften wir es, uns zu treffen und Joel sprang über Bord, fing uns eine wunderschöne große Goldmakrele, die die beste Nahrung war, die ich in, oh, mindestens drei Monaten gehabt hatte.
But, as I was approaching the end of my water reserves, luckily, our courses were converging. They were running out of food; I was running out of water. So we liaised by satellite phone and arranged to meet up. And it took about a week for us to actually gradually converge. I was doing a pathetically slow speed of about 1.3 knots, and they were doing only marginally less pathetic speed of about 1.4: it was like two snails in a mating dance. But, eventually, we did manage to meet up and Joel hopped overboard, caught us a beautiful, big mahi-mahi, which was the best food I'd had in, ooh, at least three months.
Zum Glück war die, die er an diesem Tag fing besser als die, die sie ein paar Wochen zuvor gefangen hatten. Als sie die öffneten fanden sie heraus, dass ihr Magen voller Plastik war. Und das sind wirklich schlechte Neuigkeiten, weil Plastik keine inaktive Substanz ist. Aus ihm sickern Chemikalien in das Fleisch der armen Kreatur, die es gegessen hat und dann kommen wir daher und essen die arme Kreatur und in unserern Körpern sammeln sich auch einige der Giftstoffe an. Es gibt also sehr reale Implikationen für die menschliche Gesundheit.
Fortunately, the one that he caught that day was better than this one they caught a few weeks earlier. When they opened this one up, they found its stomach was full of plastic. And this is really bad news because plastic is not an inert substance. It leaches out chemicals into the flesh of the poor critter that ate it, and then we come along and eat that poor critter, and we get some of the toxins accumulating in our bodies as well. So there are very real implications for human health.
Ich schaffte es schließlich noch lebend bis Hawaii. Und brach im nächsten Jahr zur zweiten Phase des Pazifiks auf, von Hawaii herunter bis Tarawa. Und Sie werden etwas an Tarawa bemerken; es liegt sehr tief. Es ist diese kleine grüne Scheibe am Horizont, was sie sehr nervös macht wegen der steigenden Meeresspiegel. Das ist ein riesiges Problem für diese Leute. Sie haben keinen Punkt Land, der mehr als ca. 1,80 m über dem Meeresspiegel liegt. Und während extreme Wetterereignisse wegen des Klimawandels zunehmen rechnen sie außerdem mit mehr Wellen, die über das sie einfassende Riff schlagen, die ihre Süßwasserversorgung verschmutzen werden. Ich traf mich mit dem Präsident dort, der mir von seinem Ausstiegsszenario für sein Land erzählte. Er erwartet, dass in den nächsten 50 Jahren die hunderttausend Leute, die dort leben nach Neuseeland oder Australien umziehen müssen. Und das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie ich mich fühlen würde, wenn Großbritannien unter den Wellen verschwinden würde. Wenn die Orte, an denen ich geboren wurde und zur Schule gegangen bin und geheiratet habe, wenn all diese Orte einfach für immer verschwinden würden, wie ungeerdet ich mich buchstäblich fühlen würde.
I eventually made it to Hawaii still alive. And, the following year, set out on the second stage of the Pacific, from Hawaii down to Tarawa. And you'll notice something about Tarawa; it is very low-lying. It's that little green sliver on the horizon, which makes them very nervous about rising oceans. This is big trouble for these guys. They've got no points of land more than about six feet above sea level. And also, as an increase in extreme weather events due to climate change, they're expecting more waves to come in over the fringing reef, which will contaminate their fresh water supply. I had a meeting with the president there, who told me about his exit strategy for his country. He expects that within the next 50 years, the 100,000 people that live there will have to relocate to New Zealand or Australia. And that made me think about how would I feel if Britain was going to disappear under the waves; if the places where I'd been born and gone to school and got married, if all those places were just going to disappear forever. How, literally, ungrounded that would make me feel.
Sehr bald werde ich wieder aufbrechen, um zu versuchen, nach Australien zu gelangen. Und wenn ich das schaffe, werde ich die erste Frau sein, die solo die ganze Strecke über den Pazifik gerudert ist. Und ich versuche, das zu nutzen, um Aufmerksamkeit auf diese Umweltprobleme zu lenken, um dem Ozean ein menschliches Gesicht zu geben. Wenn es beim Atlantik um meine innere Reise ging, darum, meine eigenen Fähigkeiten zu entdecken, ging es beim Pazifik vielleicht um meine äußere Reise, herauszufinden, wie ich meine interessante Berufswahl nutzen kann, um der Welt zu Diensten zu sein, und ein paar Sachen, die ich da draußen gelernt habe, zu nehmen und auf die Situation anzuwenden, in der sich die Menschheit jetzt befindet.
Very shortly, I'll be setting out to try and get to Australia, and if I'm successful, I'll be the first woman ever to row solo all the way across the Pacific. And I try to use this to bring awareness to these environmental issues, to bring a human face to the ocean. If the Atlantic was about my inner journey, discovering my own capabilities, maybe the Pacific has been about my outer journey, figuring out how I can use my interesting career choice to be of service to the world, and to take some of those things that I've learned out there and apply them to the situation that humankind now finds itself in.
Ich denke, hier gibt es wahrscheinlich drei springende Punkte. Beim ersten geht es um die Geschichten, die wir uns erzählen. So lange hatte ich mir selbst gesagt, dass ich kein Abenteuer haben konnte, weil ich nicht 1,80 m groß und athletisch war und keinen Bart hatte. Und dann änderte sich die Geschichte. Ich fand heraus, dass Leute über Ozeane gerudert waren. Ich traf sogar eine von ihnen und sie war ungefähr genau so groß wie ich. Obwohl ich also nicht wuchs, mir kein Bart spross, hatte sich etwas geändert, mein innerer Dialog hatte sich verändert. Im Augenblick ist die Geschichte, die wir uns kollektiv erzählen, dass wir all dieses Zeug brauchen, dass wir Öl brauchen. Aber wie, wenn wir diese Geschichte einfach ändern? Wir haben Alternativen und wir haben die Macht des freien Willens, um diese Alternativen zu wählen, die nachhaltigen, um eine grünere Zukunft zu schaffen.
I think there are probably three key points here. The first one is about the stories that we tell ourselves. For so long, I told myself that I couldn't have an adventure because I wasn't six foot tall and athletic and bearded. And then that story changed. I found out that people had rowed across oceans. I even met one of them and she was just about my size. So even though I didn't grow any taller, I didn't sprout a beard, something had changed: My interior dialogue had changed. At the moment, the story that we collectively tell ourselves is that we need all this stuff, that we need oil. But what about if we just change that story? We do have alternatives, and we have the power of free will to choose those alternatives, those sustainable ones, to create a greener future.
Beim zweiten Punkt geht es um die Häufung winziger Taten. Wir mögen denken, dass alles, was wir als Einzelperson tun nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, dass es keinen echten Unterschied macht. Aber das tut es. Allgemein gesehen sind wir in dieses Schlamassel nicht durch große Katastrophen geraten. Ja, es gab die Exxon Valdez und Tschernobyl und so, aber großteils war es eine Anhäufung schlechter Entscheidungen durch Milliarden von Einzelpersonen Tag um Tag und Jahr um Jahr. Und ebenso können wir das Blatt wenden. Wir können anfangen, bessere, klügere, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Und wenn wir das tun, sind wir nicht nur eine Person. Alles, was wir tun, schlägt Wellen. Andere Leute werden sehen, wenn sie im Supermarkt an der Kasse stehen und ihre wiederverwendbare Einkaufstüte hervorholen. Wenn wir alle anfangen, das zu tun können wir es vielleicht sozial inakzeptabel machen, an der Kasse ja zu einer Plastiktüte zu sagen. Das ist nur ein Beispiel. Das ist eine weltweite Gemeinschaft.
The second point is about the accumulation of tiny actions. We might think that anything that we do as an individual is just a drop in the ocean, that it can't really make a difference. But it does. Generally, we haven't got ourselves into this mess through big disasters. Yes, there have been the Exxon Valdezes and the Chernobyls, but mostly it's been an accumulation of bad decisions by billions of individuals, day after day and year after year. And, by the same token, we can turn that tide. We can start making better, wiser, more sustainable decisions. And when we do that, we're not just one person. Anything that we do spreads ripples. Other people will see if you're in the supermarket line and you pull out your reusable grocery bag. Maybe if we all start doing this, we can make it socially unacceptable to say yes to plastic in the checkout line. That's just one example. This is a world-wide community.
Der andere Punkt: Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen. Lange Zeit meines Lebens wollte ich etwas, das mich glücklich macht. Ich dachte, wenn ich das richtige Haus, das richtige Auto oder den richtigen Mann in meinem Leben hätte könnte ich glücklicher sein, aber als ich diese Nachruf-Übung machte wurde ich augenblicklich ein bisschen erwachsener und erkannte, dass ich meine eigene Zukunft schaffen musste. Ich konnte nicht einfach passiv darauf warten, dass das Glück kommen und mich finden würde. Und ich nehme an, dass ich eine selbstsüchtige Umweltschützerin bin. Ich habe vor, lange zu leben, und wenn ich 90 Jahre alt bin will ich glücklich und gesund sein. Und es ist sehr schwer, glücklich zu sein auf einem Planeten, der von Hunger und Dürre zerstört ist. Es ist sehr schwer, auf einem Planeten gesund zu sein, auf dem wir die Erde vergiftet haben und das Meer und die Luft.
The other point: It's about taking responsibility. For so much of my life, I wanted something else to make me happy. I thought if I had the right house or the right car or the right man in my life, then I could be happy. But when I wrote that obituary exercise, I actually grew up a little bit in that moment and realized that I needed to create my own future. I couldn't just wait passively for happiness to come and find me. And I suppose I'm a selfish environmentalist. I plan on being around for a long time, and when I'm 90 years old, I want to be happy and healthy. And it's very difficult to be happy on a planet that's racked with famine and drought. It's very difficult to be healthy on a planet where we've poisoned the earth and the sea and the air.
Kurzum, ich werde also eine neue Initiative starten, die Eco-Heroes (Umwelthelden) heißt. Und der Gedanke dabei ist, dass all unsere Umwelthelden mindestens eine grüne Tat pro Tag verzeichnen werden. Das ist als eine Art Spiel gedacht. Wir werden ein iPhone-App daraus machen. Wir wollen einfach versuchen, das Bewusstsein zu schaffen, denn natürlich ändert man nicht die Welt, wenn man eine Glühbirne austauscht, aber diese Einstellung, das Bewusstsein, das einen dazu bringt, die Glühbirne zu wechseln oder seinen wiederverwendbaren Kaffeebecher zu nehmen, das ist es, was die Welt verändern könnte.
So, shortly, I'm going to be launching a new initiative called Eco-Heroes. And the idea here is that all our Eco-Heroes will log at least one green deed every day. It's meant to be a bit of a game. We're going to make an iPhone app out of it. We just want to try and create that awareness because, sure, changing a light bulb isn't going to change the world, but that attitude, that awareness that leads you to change the light bulb or take your reusable coffee mug, that is what could change the world.
Ich glaube wirklich, dass wir uns an einem sehr entscheidenen Punkt in der Geschichte befinden. Wir haben die Wahl. Wir sind gesegnet - oder verflucht - mit freiem Willen. Wir können eine grünere Zukunft wählen. Und wir können dorthin gelangen, wenn wir alle an einem Strang ziehen und es Schritt für Schritt angehen.
I really believe that we stand at a very important point in history. We have a choice. We've been blessed, or cursed, with free will. We can choose a greener future, and we can get there if we all pull together to take it one stroke at a time.
Danke.
Thank you.
(Beifall)
(Applause)