Reden wir jetzt schmutzig. Vor ein paar Jahren benötigte ich – merkwürdigerweise – ein WC, und ich fand ein öffentliches, ich ging aufs stille Örtchen und bereitete mich auf die gewohnte Prozedur vor: Toilette benutzen, spülen und die Toilette wieder vergessen. Aber an diesem Tag stellte ich mir aus irgendeinem Grund folgende Frage: Wo geht dieses ganze Zeugs eigentlich hin? Und mit dieser Frage tauchte ich in die Welt der Kanalisation ein – es kommt noch besser – (Gelächter) – Kanalisation, Toiletten und Fäkalien, und ich bin bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Das liegt daran, dass es so ein frustrierender und dennoch fesselnder Ort ist.
Let's talk dirty. A few years ago, oddly enough, I needed the bathroom, and I found one, a public bathroom, and I went into the stall, and I prepared to do what I'd done most of my life: use the toilet, flush the toilet, forget about the toilet. And for some reason that day, instead, I asked myself a question, and it was, where does this stuff go? And with that question, I found myself plunged into the world of sanitation -- there's more coming -- (Laughter) — sanitation, toilets and poop, and I have yet to emerge. And that's because it's such an enraging, yet engaging place to be.
Kommen wir zurück zu dieser Toilette, es war keine besonders elegante Toilette, sie war nicht so schick wie diese hier von der "World Toilet Organization" ["Welttoilettenorganisation"]. Das ist die andere WTO. (Gelächter) [nicht "World Trade Organisation"] Aber sie hatte eine abschließbare Tür, Privatsphäre und Wasser sie hatte Seife zum Händewaschen, was ich auch tat, denn ich bin eine Frau, und wir tun so etwas.
To go back to that toilet, it wasn't a particularly fancy toilet, it wasn't as nice as this one from the World Toilet Organization. That's the other WTO. (Laughter) But it had a lockable door, it had privacy, it had water, it had soap so I could wash my hands, and I did because I'm a woman, and we do that.
(Gelächter) (Applaus)
(Laughter) (Applause)
Aber an jenem Tag wurde mir bewusst, dass ich mit dem Gedanken aufgewachsen war, dass Toiletten wie diese mein gutes Recht seien, obwohl sie eigentlich ein Privileg sind. 2,5 Milliarden Menschen weltweit haben keine adäquate Toilette. Sie haben keinen Eimer oder anderen Behälter. 40% der Welt ohne angemessene Toilette. Und sie müssen das tun, was dieser kleine Junge hier neben der Flughafenautobahn in Mumbai macht, und als "offene Defäkation" bezeichnet wird, oder "Notdurft im Freien". Und er tut das jeden Tag, und jeden Tag geht der Mann im Bild wahrscheinlich an ihm vorbei, weil er den kleinen Jungen sieht und gleichzeitig nicht sieht.
But that day, when I asked that question, I learned something, and that was that I'd grown up thinking that a toilet like that was my right, when in fact it's a privilege. 2.5 billion people worldwide have no adequate toilet. They don't have a bucket or a box. Forty percent of the world with no adequate toilet. And they have to do what this little boy is doing by the side of the Mumbai Airport expressway, which is called open defecation, or poo-pooing in the open. And he does that every day, and every day, probably, that guy in the picture walks on by, because he sees that little boy, but he doesn't see him.
Aber das sollte er, denn das Problem mit den vielen herumliegenden Fäkalien ist, dass sie "Passagiere" haben. 50 übertragbare Krankheiten reisen gerne in menschlicher Scheiße. All diese Eier, Zysten, Bakterien, Viren können alle in 1 Gramm menschlicher Exkremente reisen. Wie? Nun, dieser kleine Junge hat sich sicher nicht die Hände gewaschen. Er ist barfuß. Er wird zurück in sein Haus rennen, und er wird sein Trinkwasser, sein Essen und seine Umgebung mit den Krankheiten kontaminieren, die er durch die Fäkalpartikel auf seinen Fingern und Füßen mit sich herumträgt. In einer – wie ich sie nenne – gespülten und kanalisierten Welt, in der die meisten hier glücklicherweise leben dürfen sind die häufigsten mit diesen Krankheiten verbundenen Symptome – Durchfall – mittlerweile ein Witz. Wir sagen "die Flitze haben" oder "Dünnpfiff" dazu. Bei mir zu Hause nennen wir es "Delhi-Bauch", ein Vermächtnis des Kolonialreichs. Aber wenn Sie bei einer der führenden Bildagenturen nach einem Foto für Durchfall suchen, würden Sie auf dieses Bild hier stoßen. (Gelächter) Beim Bikini habe ich noch meine Zweifel. Und hier ist ein anderes Bild über Durchfall. Das ist Marie Saylee, sie ist 9 Monate alt. Sie können Sie nicht sehen, weil sie unter diesem grünen Gras in einem kleinen Dorf in Liberia begraben ist, weil sie innerhalb von drei Tagen an Durchfall starb – am Dünnpfiff, an der Flitze, ein Witz. Und das ist ihr Vater. Aber an jenem Tag war sie nicht alleine, denn 4.000 weitere Kinder starben ebenfalls an Durchfall, und das tun sie jeden Tag. Durchfall ist bei Kindern weltweit die zweithäufigste Todesursache. Sie wurden sicher schon aufgefordert, sich über HIV/AIDS, TB oder Masern Sorgen zu machen, aber Durchfall tötet mehr Kinder als diese drei Dinge zusammen. Es ist eine sehr effektive Massenvernichtungswaffe. Und die Kosten für die Welt sind immens: 260 Milliarden Dollar Verluste jährlich infolge mangelhafter sanitärer Bedingungen. Das hier sind Cholerabetten in Haiti. Von Cholera haben Sie sicher gehört, aber vom Durchfall hören wir nichts. Er bekommt nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit und der Gelder, die all die anderen Krankheiten erhalten.
But he should, because the problem with all that poop lying around is that poop carries passengers. Fifty communicable diseases like to travel in human shit. All those things, the eggs, the cysts, the bacteria, the viruses, all those can travel in one gram of human feces. How? Well, that little boy will not have washed his hands. He's barefoot. He'll run back into his house, and he will contaminate his drinking water and his food and his environment with whatever diseases he may be carrying by fecal particles that are on his fingers and feet. In what I call the flushed-and-plumbed world that most of us in this room are lucky to live in, the most common symptoms associated with those diseases, diarrhea, is now a bit of a joke. It's the runs, the Hershey squirts, the squits. Where I come from, we call it Delhi belly, as a legacy of empire. But if you search for a stock photo of diarrhea in a leading photo image agency, this is the picture that you come up with. (Laughter) Still not sure about the bikini. And here's another image of diarrhea. This is Marie Saylee, nine months old. You can't see her, because she's buried under that green grass in a little village in Liberia, because she died in three days from diarrhea -- the Hershey squirts, the runs, a joke. And that's her dad. But she wasn't alone that day, because 4,000 other children died of diarrhea, and they do every day. Diarrhea is the second biggest killer of children worldwide, and you've probably been asked to care about things like HIV/AIDS or T.B. or measles, but diarrhea kills more children than all those three things put together. It's a very potent weapon of mass destruction. And the cost to the world is immense: 260 billion dollars lost every year on the losses to poor sanitation. These are cholera beds in Haiti. You'll have heard of cholera, but we don't hear about diarrhea. It gets a fraction of the attention and funding given to any of those other diseases.
Aber wir wissen die Lösung. Wir wissen es, weil Mitte des 19. Jahrhunderts wundervolle viktorianische Ingenieure Kanalsysteme, Kläranlagen und Spülklosetts bauten. Krankheiten gingen dramatisch zurück. Die Kindersterblichkeit sank auf den tiefsten Stand der Geschichte. Das Spülklosett wurde von den Lesern des "British Medical Journal" zum besten medizinischen Fortschritt der letzten 200 Jahre gekürt, und das obwohl auch die Pille, Anästhesie, und Chirurgie zur Auswahl standen. Es ist ein wundervolles Instrument zur Abfallbeseitigung.
But we know how to fix this. We know, because in the mid-19th century, wonderful Victorian engineers installed systems of sewers and wastewater treatment and the flush toilet, and disease dropped dramatically. Child mortality dropped by the most it had ever dropped in history. The flush toilet was voted the best medical advance of the last 200 years by the readers of the British Medical Journal, and they were choosing over the Pill, anesthesia, and surgery. It's a wonderful waste disposal device.
Es ist sogar so gut – es riecht nicht, es passt in unser Haus, wir können es hinter eine Tür sperren – dass wir es auch aus unseren Gesprächen aussperren. Wir haben kein neutrales Word dafür. "Kacke" ist nicht besonders adäquat. "Scheiße" beleidigt Menschen. Fäkalien ist zu medizinisch.
But I think that it's so good — it doesn't smell, we can put it in our house, we can lock it behind a door — and I think we've locked it out of conversation too. We don't have a neutral word for it. Poop's not particularly adequate. Shit offends people. Feces is too medical.
Anders kann ich mir das nicht erklären, wenn ich mir die Zahlen anschaue, was da vor sich geht. Wir wissen, wie wir die Probleme um Durchfall und Kanalisation lösen können, aber wenn Sie sich die Etats von Ländern anschauen – Industrie- und Entwicklungsländer – werden Sie denken, dass mit den Zahlen etwas nicht stimmt, Man erwartet zwar Absurditäten, wie z.B., dass Pakistan 47 Mal mehr für das Militär ausgibt als für Wasser und Kanalisation, obwohl 150.000 Kinder in Pakistan jedes Jahr an Durchfall sterben. Aber bei einem Blick auf das ohnehin schon winzige Wasser- und Kanalisationsbudget sieht man, dass 75 - 90 % davon für Trinkwasser verwendet werden – toll, wir alle brauchen Wasser. Niemand wird sauberes Wasser ablehnen. Aber die einfache Latrine oder das Spülklosett reduziert Krankheiten doppelt so effektiv wie die Bereitstellung von sauberem Wasser. Denken Sie darüber nach. Dieser kleine Junge, der zurück in sein Haus rennt, hat vielleicht angenehmes, sauberes Trinkwasser, aber seine schmutzigen Hände kontaminieren sein Trinkwasser.
Because I can't explain otherwise, when I look at the figures, what's going on. We know how to solve diarrhea and sanitation, but if you look at the budgets of countries, developing and developed, you'll think there's something wrong with the math, because you'll expect absurdities like Pakistan spending 47 times more on its military than it does on water and sanitation, even though 150,000 children die of diarrhea in Pakistan every year. But then you look at that already minuscule water and sanitation budget, and 75 to 90 percent of it will go on clean water supply, which is great; we all need water. No one's going to refuse clean water. But the humble latrine, or flush toilet, reduces disease by twice as much as just putting in clean water. Think about it. That little boy who's running back into his house, he may have a nice, clean fresh water supply, but he's got dirty hands that he's going to contaminate his water supply with.
Aber ich glaube, die wirkliche Verschwendung menschlichen Abfalls besteht darin, dass wir ihn als Ressource vergeuden und auch als unglaublichen Entwicklungsmotor, denn es gibt da ein paar Dinge, die Toiletten und Fäkalien für uns tun können. Toiletten können Mädchen wieder in die Schule bringen. 25% der Mädchen in Indien brechen die Schule wegen mangelnder sanitärer Anlagen ab. Sie haben sich über Jahre im Unterricht daran gewöhnt, sich den Gang auf die Toilette zu verkneifen. Wir haben das alle schon mal getan, aber sie tun es jeden Tag. und wenn sie in die Pubertät kommen und die Menstruation beginnt, wird es einfach zu viel. Und ich verstehe das. Wer kann es ihnen vorwerfen? Wenn Sie einem Lehrer sagen würden: "Ich kann die Teilnahme am Unterricht mit einer simplen Sache um 25% erhöhen", hätten Sie im Bildungswesen sehr viele Freunde.
And I think that the real waste of human waste is that we are wasting it as a resource and as an incredible trigger for development, because these are a few things that toilets and poop itself can do for us. So a toilet can put a girl back in school. Twenty-five percent of girls in India drop out of school because they have no adequate sanitation. They've been used to sitting through lessons for years and years holding it in. We've all done that, but they do it every day, and when they hit puberty and they start menstruating, it just gets too much. And I understand that. Who can blame them? So if you met an educationalist and said, "I can improve education attendance rates by 25 percent with just one simple thing," you'd make a lot of friends in education.
Fäkalien können noch etwas anderes für uns tun. Sie können unser Abendessen kochen. Sie beinhalten Nährstoffe. Wir nehmen Nährstoffe auf. Wir scheiden sie aber auch aus. Wir behalten sie nicht alle. In Ruanda werden zur Zeit im Strafvollzug 75% der Brennstoffe zum Kochen aus den Darminhalten der Gefangenen gewonnen. Also dies hier sind ein paar der Gefängnisinsassen in Butare. Die meisten waren am Völkermord beteiligt, und sie rühren die Inhalte ihrer eigenen Latrinen, denn wenn Sie Kot luftdicht in einem Behälter verschließen – ähnlich wie in einem Magen – dann bildet sich wie in einem Magen Gas, und damit kann man kochen. Vielleicht denken Sie, dass es bloß gutes Karma ist, wenn diese Männer Scheiße rühren, aber es ist auch wirtschaftlich sinnvoll, weil sie jedes Jahr eine Milliarde Dollar sparen. Sie reduzieren das Abholzen der Wälder, und sie haben eine Brennstoffquelle gefunden, die an ihrem Produktionsort unerschöpflich und gratis ist.
That's not the only thing it can do for you. Poop can cook your dinner. It's got nutrients in it. We ingest nutrients. We excrete nutrients as well. We don't keep them all. In Rwanda, they are now getting 75 percent of their cooking fuel in their prison system from the contents of prisoners' bowels. So these are a bunch of inmates in a prison in Butare. They're genocidal inmates, most of them, and they're stirring the contents of their own latrines, because if you put poop in a sealed environment, in a tank, pretty much like a stomach, then, pretty much like a stomach, it gives off gas, and you can cook with it. And you might think it's just good karma to see these guys stirring shit, but it's also good economic sense, because they're saving a million dollars a year. They're cutting down on deforestation, and they've found a fuel supply that is inexhaustible, infinite and free at the point of production.
Kot kann nicht nur in armen Ländern Leben retten. Hier bekommt eine Frau bald eine Dosis von diesem braunen Zeugs in den Spritzen, und es ist genau das, was Sie denken, – aber nicht ganz, denn es ist gespendet. Es gibt jetzt den neuen Beruf des "Stuhlspenders". Wie ein neuer Samenspender. Die Frau leidet an einem Superbazillus names "C. diff", der in vielen Fällen resistent gegen Antibiotika ist. Sie leidet schon seit Jahren daran. Sie bekommt eine Dosis gesunder menschlicher Fäkalien, und die Heilungschancen liegen bei 94%. Es ist erstaunlich, aber kaum jemand nutzt diese Möglichkeit. Vielleicht liegt es am Ekelfaktor. Das ist OK, denn in Kanada hat jetzt ein Forscherteam eine Stuhlprobe hergestellt, eine künstliche Stuhlprobe, die "RePOOPulate" heißt.
It's not just in the poor world that poop can save lives. Here's a woman who's about to get a dose of the brown stuff in those syringes, which is what you think it is, except not quite, because it's actually donated. There is now a new career path called stool donor. It's like the new sperm donor. Because she has been suffering from a superbug called C. diff, and it's resistant to antibiotics in many cases. She's been suffering for years. She gets a dose of healthy human feces, and the cure rate for this procedure is 94 percent. It's astonishing, but hardly anyone is still doing it. Maybe it's the ick factor. That's okay, because there's a team of research scientists in Canada who have now created a stool sample, a fake stool sample which is called RePOOPulate.
Inzwischen müssten Sie denken: "Ok, die Lösung ist einfach: Wir geben einfach jedem Menschen eine Toilette." Und jetzt wird es interessant, denn so einfach ist es nicht, denn wir sind nicht einfach. Die wirklich interessante, aufregende Arbeit – und das ist der Knackpunkt – im Sanitärbereich ist, dass wir die menschliche Psychologie verstehen müssen. Wir müssen auch die Software verstehen und nicht nur Hardware zur Verfügung stellen. In vielen Entwicklungsländern haben Regierungen kostenlos Latrinen bereitgestellt. Nach ein paar Jahren haben sie festgestellt, dass die Leute viele neue Ziegenställe, Tempel oder Gästezimmer hatten, an denen die Eigentümer fröhlich vorbei liefen und zum offenen Defäkierbereich gingen.
So you'd be thinking by now, okay, the solution's simple, we give everyone a toilet. And this is where it gets really interesting, because it's not that simple, because we are not simple. So the really interesting, exciting work -- this is the engaging bit -- in sanitation is that we need to understand human psychology. We need to understand software as well as just giving someone hardware. They've found in many developing countries that governments have gone in and given out free latrines and gone back a few years later and found that they've got lots of new goat sheds or temples or spare rooms with their owners happily walking past them and going over to the open defecating ground.
Man muss also menschliche Emotionen manipulieren. Das wird schon seit Jahrzehnten gemacht. Die Seifen-Unternehmen haben es im frühen 20. Jahrhundert getan. Sie haben versucht, Seife als gesund zu verkaufen. Keiner hat sie gekauft. Sie haben versucht, sie als sexy zu bewerben. Alle haben sie gekauft. In Indien gibt es gerade eine Kampagne, die junge Bräute davon überzeugen will, nicht in Familien einzuheiraten, die keine Toilette besitzen. Sie heißt "No Loo, No I Do". ["Kein Abort, kein Jawort".] (Gelächter) Und falls Sie das Plakat nur für Propaganda halten, das hier ist Priyanka, 23 Jahre alt. Ich habe sie letzten Oktober in Indien getroffen. Sie wurde konservativ erzogen. Sie wuchs in einer ländlichen, ärmlichen Region Indiens auf, wurde mit 14 verlobt, und mit ungefähr 21 zog sie in das Haus ihrer Schwiegereltern ein. Mit Entsetzen stellte sie dort fest, dass die Familie keine Toilette hatte. Sie wuchs mit einer Latrine auf. Es war nichts Besonderes, aber es war eine Latrine. In der ersten Nacht dort wurde ihr gesagt, dass sie um 4 Uhr in der Früh – ihre Schwiegermutter weckte sie auf und schickte sie hinaus, um ihr Geschäft in der Dunkelheit im Freien zu erledigen. Und sie hatte Angst vor herumlungernden Betrunkenen. Angst vor Schlangen, Angst vor einer Vergewaltigung. Nach 3 Tagen tat sie etwas Unvorstellbares. Sie ging. Falls Sie irgendetwas über das ländliche Indien wissen, dann wissen Sie, dass das eine unsagbar mutige Entscheidung war. Aber nicht nur das. Sie hat ihre Toilette bekommen, und jetzt geht sie in alle anderen Dörfer Indiens, um andere Frauen davon zu überzeugen, es ihr gleich zu tun. Das nenne ich "soziale Übertragung", ein mächtiges Werkzeug und sehr spannend.
So the idea is to manipulate human emotion. It's been done for decades. The soap companies did it in the early 20th century. They tried selling soap as healthy. No one bought it. They tried selling it as sexy. Everyone bought it. In India now there's a campaign which persuades young brides not to marry into families that don't have a toilet. It's called "No Loo, No I Do." (Laughter) And in case you think that poster's just propaganda, here's Priyanka, 23 years old. I met her last October in India, and she grew up in a conservative environment. She grew up in a rural village in a poor area of India, and she was engaged at 14, and then at 21 or so, she moved into her in-law's house. And she was horrified to get there and find that they didn't have a toilet. She'd grown up with a latrine. It was no big deal, but it was a latrine. And the first night she was there, she was told that at 4 o'clock in the morning -- her mother-in-law got her up, told her to go outside and go and do it in the dark in the open. And she was scared. She was scared of drunks hanging around. She was scared of snakes. She was scared of rape. After three days, she did an unthinkable thing. She left. And if you know anything about rural India, you'll know that's an unspeakably courageous thing to do. But not just that. She got her toilet, and now she goes around all the other villages in India persuading other women to do the same thing. It's what I call social contagion, and it's really powerful and really exciting.
Eine andere Version davon, ein weiteres Dorf in Indien. In der Nähe Priyankas gibt es ein Dorf namens Lakara. Vor ungefähr einem Jahr gab es keinerlei Toiletten. Kinder starben an Durchfall und Cholera. Einige Besucher wendeten einige Tricks zur Verhaltensänderung an, wie z.B. einen Teller mit Essen und einen mit Scheiße aufzustellen und dann die Fliegen beim Hin- und Herfliegen zu beobachten. Plötzlich dachten die Menschen, die ihr Handeln vorher nicht eklig gefunden hatten, auf einmal: "Hoppla." Und auch, dass sie die Scheiße ihrer Nachbarn gegessen hatten. Dies veranlasste sie dann, ihr Verhalten zu ändern. Diese Frau, die Mutter dieses Jungen installierte diese Latrine in wenigen Stunden. Ihr ganzes Leben lang hatte sie das Bananenfeld dahinter benutzt, aber sie baute in wenigen Stunden eine Latrine auf. Sie kostete nichts. Sie wird das Leben dieses Jungen retten.
Another version of this, another village in India near where Priyanka lives is this village, called Lakara, and about a year ago, it had no toilets whatsoever. Kids were dying of diarrhea and cholera. Some visitors came, using various behavioral change tricks like putting out a plate of food and a plate of shit and watching the flies go one to the other. Somehow, people who'd been thinking that what they were doing was not disgusting at all suddenly thought, "Oops." Not only that, but they were ingesting their neighbors' shit. That's what really made them change their behavior. So this woman, this boy's mother installed this latrine in a few hours. Her entire life, she'd been using the banana field behind, but she installed the latrine in a few hours. It cost nothing. It's going to save that boy's life.
Wenn ich also verzweifle wegen dem Stand der sanitären Anlagen, trotz der Tatsache, dass dies ziemlich aufregende Zeiten sind, weil wir die Bill und Melinda Gates-Stiftung haben, die die Toilette neu erfinden, was toll ist, wir haben Matt Damon, der in einen Toiletten-Streik ging, was toll für die Menschheit ist, aber sehr schlecht für seinen Dickdarm. Aber es gibt Dinge, die einem Sorgen machen. Es ist das Millenium-Entwicklungsziel mit dem größten Rückstand. Es ist ca. 50 Jahre im Verzug. Bei dem Tempo werden wir das Ziel, Menschen mit sanitären Anlagen zu versorgen, nicht erreichen. Wenn ich also wegen der sanitären Einrichtungen traurig bin, denke ich an Japan; denn Japan war noch vor 70 Jahren eine Nation von Plumpsklos, Menschen wischten mit Stöcken ab, und heute ist es eine Nation von "Washurettos", von Menschen mit Dusch-WCs. Sie haben eingebaute Bidet-Düsen für ein entzückendes freihändiges Reinigungserlebenis. Es gibt noch einige weitere Besonderheiten, wie z.B. beheizte Sitze und automatische Deckelöffner, die "Ehe-Retter" genannt werden. (Gelächter)
So when I get despondent about the state of sanitation, even though these are pretty exciting times because we've got the Bill and Melinda Gates Foundation reinventing the toilet, which is great, we've got Matt Damon going on bathroom strike, which is great for humanity, very bad for his colon. But there are things to worry about. It's the most off-track Millennium Development Goal. It's about 50 or so years off track. We're not going to meet targets, providing people with sanitation at this rate. So when I get sad about sanitation, I think of Japan, because Japan 70 years ago was a nation of people who used pit latrines and wiped with sticks, and now it's a nation of what are called Woshurettos, washlet toilets. They have in-built bidet nozzles for a lovely, hands-free cleaning experience, and they have various other features like a heated seat and an automatic lid-raising device which is known as the "marriage-saver." (Laughter)
Aber das Allerwichtigste in Japan – für mich sehr inspirierend – ist die Tatsache, dass die Toilette kein Tabuthema mehr ist. Sie sprechen darüber. Menschen rüsten ihre Toiletten auf. Sie reden darüber. Sie haben sie "saniert". Ich hoffe, dass wir das auch tun können. Das ist gar nicht so schwierig. Alles, was wir tun müssen ist, das Thema als so dringlich und beschämend wahrzunehmen, wie es ist. Und glauben Sie nicht, dass nur in armen Ländern Dinge falsch laufen. Unsere Kanalisationen bröckeln. Dinge laufen auch hier falsch. Die Lösung dafür ist ziemlich einfach. Ich werde Ihnen Ihr Leben an diesem Nachmittag leicht machen und sie nur um eine Sache bitten: Gehen Sie hinaus, protestieren Sie, sprechen Sie das Unsagbare aus, und reden Sie Scheiße.
But most importantly, what they have done in Japan, which I find so inspirational, is they've brought the toilet out from behind the locked door. They've made it conversational. People go out and upgrade their toilet. They talk about it. They've sanitized it. I hope that we can do that. It's not a difficult thing to do. All we really need to do is look at this issue as the urgent, shameful issue that it is. And don't think that it's just in the poor world that things are wrong. Our sewers are crumbling. Things are going wrong here too. The solution to all of this is pretty easy. I'm going to make your lives easy this afternoon and just ask you to do one thing, and that's to go out, protest, speak about the unspeakable, and talk shit.
Dankeschön.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)