Das ist eine Geschichte über den Kapitalismus. Ich liebe dieses System, das mir und Millionen Menschen Gelegenheiten geboten hat. In meinen 20ern begann ich in den Elendsvierteln mit Baumwollhandel. Wenn es je einen freien Markt gegeben hat, dann war es dieser, wo die Männer Krawatten trugen, aber wie Gladiatoren kämpften, um unbedingt einen Gewinn zu erzielen.
This is a story about capitalism. It's a system I love because of the successes and opportunities it's afforded me and millions of others. I started in my 20s trading commodities, cotton in particular, in the pits, and if there was ever a free market free-for-all, this was it, where men wearing ties but acting like gladiators fought literally and physically for a profit.
Zum Glück war ich gut genug, so dass ich mit 30 in der Lage war, die oberen Gefilde der Geldgeschäfte zu führen. Die nächsten drei Jahrzehnte arbeitete ich als globaler Makrohändler. In der Zeit sah ich viele merkwürdige Dinge in den Märkten geschehen und ich habe mit lauter verrückten Leuten verhandelt. Leider sind wir jetzt in einem schlechten Moment, mit Sicherheit der schlimmste meiner Karriere, und Manien führen nie zu etwas Gutem.
Fortunately, I was good enough that by the time I was 30, I was able to move into the upstairs world of money management, where I spent the next three decades as a global macro trader. And over that time, I've seen a lot of crazy things in the markets, and I've traded a lot of crazy manias. And unfortunately, I'm sad to report that right now we might be in the grips of one of the most disastrous, certainly of my career, and one consistent takeaway is manias never end well.
In den letzten 50 Jahren haben wir als Gesellschaft unsere Unternehmen in einer fast monomanen Weise betrachtet, besonders hinsichtlich ihrer Bewertung und wir haben den Schwerpunkt auf die Gewinne, auf kurzfristige Quartalsgewinne und Aktienkurse gelegt, so dass alles andere ausgeschlossen wurde. Es ist, als ob wir unseren Unternehmen die Menschlichkeit genommen hätten. Im Alltag reduzieren wir die Menschen nicht zu Nummern, und spielen mit ihnen wie mit Legosteinen. In unserem eigenen Leben tun wir das nicht. Wir beurteilen jemanden nicht auf der Grundlage seines monatlichen Einkommens oder seiner Bonität, aber wenn wir ein Unternehmen einschätzen, wenden wir diese Doppelmoral an. Und wissen Sie was? Diese bedroht gerade die Grundlagen unserer Gesellschaft.
Now, over the past 50 years, we as a society have come to view our companies and corporations in a very narrow, almost monomaniacal fashion with regard to how we value them, and we have put so much emphasis on profits, on short-term quarterly earnings and share prices, at the exclusion of all else. It's like we've ripped the humanity out of our companies. Now, we don't do that -- conveniently reduce something to a set of numbers that you can play with like Lego toys -- we don't do that in our individual life. We don't treat somebody or value them based on their monthly income or their credit score, but we have this double standard when it comes to the way that we value our businesses, and you know what? It's threatening the very underpinnings of our society.
Ich zeige es Ihnen.
And here's how you'll see.
Dieses Diagramm zeigt die Gewinnspannen der letzten 40 Jahre in Prozent und Sie sehen, mit 12,5 % hatten wir den höchsten Wert seit 40 Jahren. Hurra, wenn Sie ein Aktionär sind. Aber wenn Sie ein durchschnittlicher amerikanischer Arbeiter sind, dann können Sie erkennen, dass das gar nicht so gut war. ["Einkommen US-Arbeitnehmer vs. Gehälter der Geschäftsführer"].
This chart is corporate profit margins going back 40 years as a percentage of revenues, and you can see that we're at a 40-year high of 12.5 percent. Now, hooray if you're a shareholder, but if you're the other side of that, and you're the average American worker, then you can see it's not such a good thing. ["U.S. Share of Income Going to Labor vs. CEO-to-Worker Compensation Ratio"]
Hohe Gewinnspannen erhöhen nicht den gesellschaftlichen Reichtum. Eigentlich verschärfen sie die Einkommensungleichheit, und das ist auf keinen Fall gut. Aber ergibt das intuitiv einen Sinn? Wenn nämlich die 10 % der amerikanischen Familien 90 % der Aktien besitzen, bekommen sie einen größeren Anteil der Unternehmensgewinne, und dann bleibt fast nichts mehr für den Rest der Gesellschaft übrig.
Now, higher profit margins do not increase societal wealth. What they actually do is they exacerbate income inequality, and that's not a good thing. But intuitively, that makes sense, right? Because if the top 10 percent of American families own 90 percent of the stocks, as they take a greater share of corporate profits, then there's less wealth left for the rest of society.
Ich wiederhole, Einkommensungleichheit ist nicht gut. Das folgende Diagramm, von "The Equality Trust", zeigt 21 Länder von Österreich über Japan bis nach Neuseeland. Die horizontale Achse stellt die Einkommensungleichheit dar. Je weiter man nach rechts geht, je größer die Einkommensungleichheit. Die vertikale Achse stellt neun soziale Maßstäbe dar. Je weiter nach oben, je schlimmer werden die Probleme, wie Lebenserwartung, Teenager- Schwangerschaften, Alphabetisierung, soziale Mobilität, um nur ein paar zu nennen. Die hier anwesenden Amerikaner werden sich fragen: Welchen Platz belegt denn die USA? Wo befinden sie sich im Diagramm? Raten Sie mal! Wir sind nicht mal mehr drin. Ja, wir sind diejenigen, die nach diesen Maßstäben die größte Einkommensungleichheit und die größten sozialen Probleme haben.
Again, income inequality is not a good thing. This next chart, made by The Equality Trust, shows 21 countries from Austria to Japan to New Zealand. On the horizontal axis is income inequality. The further to the right you go, the greater the income inequality. On the vertical axis are nine social and health metrics. The more you go up that, the worse the problems are, and those metrics include life expectancy, teenage pregnancy, literacy, social mobility, just to name a few. Now, those of you in the audience who are Americans may wonder, well, where does the United States rank? Where does it lie on that chart? And guess what? We're literally off the chart. Yes, that's us, with the greatest income inequality and the greatest social problems, according to those metrics.
Hier ist eine Makro-Prognose, die besagt, dass die Kluft zwischen den Reichsten und den Ärmsten kleiner werden wird. Die Geschichte lehrt es uns. Es geschieht in einer von drei Arten: Durch eine Revolution, eine Steuererhöhung oder einen Krieg. Keiner von diesen sind auf meiner Wunschliste. (Gelächter)
Now, here's a macro forecast that's easy to make, and that's, that gap between the wealthiest and the poorest, it will get closed. History always does it. It typically happens in one of three ways: either through revolution, higher taxes, or wars. None of those are on my bucket list. (Laughter)
Es gibt es einen anderen Weg, dies zu tun, nämlich indem man die Gerechtigkeit im Unternehmensverhalten erhöht. Aber wie wir jetzt gerade arbeiten, bräuchten wir dafür eine radikale Veränderung unserer Gewohnheiten, so wie ein Drogenabhängiger, der seine Gewohnheit aufgeben will. Der erste Schritt ist, das Problem zuzugeben. Diese Gewinnmanie ist so verankert, dass wir uns gar nicht bewusst sind, dass sie unsere Gesellschaft gerade zerstört. Hier ist ein überraschendes Beispiel, das zeigt, was wir gerade tun: Dieses Diagramm zeigt die Spendenaktionen der Unternehmen als Prozentsatz des Gewinns, nicht des Umsatzes, in den letzten 30 Jahren. Vergleichen Sie das Diagramm mit dem vorherigen bezüglich der Gewinnspannen und ich frage Sie: Finden Sie das okay?
Now, there's another way to do it, and that's by increasing justness in corporate behavior, but the way that we're operating right now, that would require a tremendous change in behavior, and like an addict trying to kick a habit, the first step is to acknowledge that you have a problem. And let me just say, this profits mania that we're on is so deeply entrenched that we don't even realize how we're harming society. Here's a small but startling example of exactly how we're doing that: this chart shows corporate giving as a percentage of profits, not revenues, over the last 30 years. Juxtapose that to the earlier chart of corporate profit margins, and I ask you, does that feel right?
Offen gesagt, als ich begann, es zu schreiben, dachte ich: Wow, und mein Unternehmen? Was macht Tudor? Mir wurde bewusst, dass wir ein Prozent unseres Gewinns jedes Jahr für wohltätige Zwecke spenden. Ich, der angebliche Philanthrop. Als ich mir dem bewusst wurde, wollte ich mich buchstäblich übergeben. Aber diese Manie ist so tief verankert, dass es wohlmeinenden Menschen wie mir nicht klar ist, dass wir Teil dieses Mechanismus sind.
In all fairness, when I started writing this, I thought, "Oh wow, what does my company, what does Tudor do?" And I realized we give one percent of corporate profits to charity every year. And I'm supposed to be a philanthropist. When I realized that, I literally wanted to throw up. But the point is, this mania is so deeply entrenched that well-intentioned people like myself don't even realize that we're part of it. Now, we're not going to change corporate behavior
Wir werden das Unternehmensverhalten nicht durch mehr Philanthropie oder Spenden ändern. Übrigens haben wir sie seitdem vervierfacht, aber -- (Applaus) -- Bitte. Aber wir können mehr als das Verhalten ändern. Wir können dem System vertrauen, das uns bis hierhin gebracht hat: das System des freien Marktes. Vor etwa einem Jahr haben einige Freunde und ich ein gemeinnütziges Unternehmen, "Just Capital", gegründet. Die Aufgabe ist einfach: Unternehmen und Konzernen zu helfen, gerechter unter Einbezug der Öffentlichkeit zu handeln, um die Kriterien für gerechteres Unternehmensverhalten zu definieren. Im Moment gibt es keinen weithin anerkannten Standard, dem ein Unternehmen folgen kann und da kommt Just Capital ins Spiel. Ab diesem Jahr werden wir eine landesweite Umfrage mit 20 000 repräsentativen Amerikanern durchführen, um genau herauszufinden, was derer Meinung nach die Kriterien für eine gerechteres Unternehmensverhalten sind. Dieses Modell wird in den USA beginnen, aber es kann auf die ganze Welt ausgedehnt werden und vielleicht werden wir herausfinden, dass die Öffentlichkeit Arbeitsplätze mit Mindestlöhnen haben will, oder gesündere Produkte, oder die Umwelt schützen möchte, anstatt ihr zu schaden. Bei Just Capital wissen wir es nicht, und die Entscheidung ist auch nicht an uns. Wir sind nur Boten, aber wir vertrauen 100 % der amerikanischen Öffentlichkeit, die Dinge richtig hinzubiegen. Im September werden wir die Ergebnisse zum ersten Mal veröffentlichen. Nächstes Jahr werden wir eine neue Umfrage machen, d. h. wir werden die 1 000 größten Unternehmen der USA, von Nummer 1 bis 1 000, miteinander vergleichen -- mit dem "Gerechtigkeits-Index". Wir sind ein gemeinnütziges und unabhängiges Unternehmen, das der amerikanischen Öffentlichkeit eine Stimme geben wird. Vielleicht werden wir im Laufe der Zeit herausfinden, welche die gerechtesten Unternehmen sind. Dann orientieren sich Wirtschafts- und Personalressourcen an ihnen. Sie werden die wohlhabendsten werden und werden unser Land wieder zum wohlhabendsten machen.
by simply increasing corporate philanthropy or charitable contributions. And oh, by the way, we've since quadrupled that, but -- (Applause) -- Please. But we can do it by driving more just behavior. And one way to do it is actually trusting the system that got us here in the first place, and that's the free market system. About a year ago, some friends of mine and I started a not-for-profit called Just Capital. Its mission is very simple: to help companies and corporations learn how to operate in a more just fashion by using the public's input to define exactly what the criteria are for just corporate behavior. Now, right now, there's no widely accepted standard that a company or corporation can follow, and that's where Just Capital comes in, because beginning this year and every year we'll be conducting a nationwide survey of a representative sample of 20,000 Americans to find out exactly what they think are the criteria for justness in corporate behavior. Now, this is a model that's going to start in the United States but can be expanded anywhere around the globe, and maybe we'll find out that the most important thing for the public is that we create living wage jobs, or make healthy products, or help, not harm, the environment. At Just Capital, we don't know, and it's not for us to decide. We're but messengers, but we have 100 percent confidence and faith in the American public to get it right. So we'll release the findings this September for the first time, and then next year, we'll poll again, and we'll take the additive step this time of ranking the 1,000 largest U.S. companies from number one to number 1,000 and everything in between. We're calling it the Just Index, and remember, we're an independent not-for-profit with no bias, and we will be giving the American public a voice. And maybe over time, we'll find out that as people come to know which companies are the most just, human and economic resources will be driven towards them, and they'll become the most prosperous and help our country be the most prosperous.
Der Kapitalismus hat für jede größere Innovation gestanden, die die Welt zu einem immer wunderbareren, inspirierenden Ort gemacht hat. Der Kapitalismus muss auf Gerechtigkeit beruhen. Das muss so sein, und heute mehr denn je, wo jeden Tag Wirtschaftszweige wachsen. Man schätzt, dass 47 % der amerikanischen Arbeiter in den nächsten 20 Jahren verdrängt werden können. Ich bin nicht gegen den Fortschritt. Ich möchte das fahrerlose Auto und das Jetpack wie jeder andere auch. Aber ich bitte Sie zu verstehen, dass mit größeren Gewinnen und Wohlstand auch größtere Verantwortung einhergeht.
Now, capitalism has been responsible for every major innovation that's made this world a more inspiring and wonderful place to live in. Capitalism has to be based on justice. It has to be, and now more than ever, with economic divisions growing wider every day. It's estimated that 47 percent of American workers can be displaced in the next 20 years. I'm not against progress. I want the driverless car and the jet pack just like everyone else. But I'm pleading for recognition that with increased wealth and profits has to come greater corporate social responsibility.
"Ohne Gerechtigkeit", so Adam Smith, der Vater des Kapitalismus, "muss der ungeheure Bau der menschlichen Gesellschaft augenblicklich zusammenstürzen und in Atome zerfallen".
"If justice is removed," said Adam Smith, the father of capitalism, "the great, the immense fabric of human society must in a moment crumble into atoms."
Als ich jung war und es ein Problem gab, hatte meine Mutter die Gewohnheit zu seufzen, ihren Kopf zu schütteln und zu sagen: "Hab Erbarmen, hab Erbarmen." Jetzt ist nicht die Zeit, Erbarmen zu zeigen. Jetzt ist die Zeit für uns, Gerechtigkeit zu zeigen, und wir können es tun, Sie und ich, von unserem Arbeitsplatz aus. Und wenn wir die Gerechtigkeit und die Gewinne gleichsetzen, werden wir die schönste Sache der ganzen Welt zurück erhalten: unsere Menschlichkeit.
Now, when I was young, and there was a problem, my mama used to always sigh and shake her head and say, "Have mercy, have mercy." Now's not the time for us, for the rest of us to show them mercy. The time is now for us to show them fairness, and we can do that, you and I, by starting where we work, in the businesses that we operate in. And when we put justness on par with profits, we'll get the most wonderful thing in all the world.
Vielen Dank.
We'll take back our humanity.
(Applaus)
Thank you.