Ich möchte, dass Sie sich mal für einen Moment vorstellen, Monopoly zu spielen. Allerdings ist in diesem Spiel die Kombination aus Fähigkeit, Talent und Glück, die Ihnen im Spiel, wie auch im Leben, zum Erfolg verhilft, bedeutungslos geworden. Das Spiel ist nämlich gezinkt und Sie sind damit im Vorteil. Sie haben mehr Geld, mehr mögliche Spielzüge und einen größeren Zugriff auf Ressourcen. Wenn Sie jetzt über dieses Szenario nachdenken, möchte ich, dass Sie sich folgende Frage stellen: Wie könnte die Tatsache, dass Sie ein besser gestellter Spieler in einem gezinkten Spiel sind, die Art und Weise verändern, wie Sie über sich selbst und den anderen Spieler denken?
I want you to, for a moment, think about playing a game of Monopoly. Except in this game, that combination of skill, talent and luck that helped earn you success in games, as in life, has been rendered irrelevant, because this game's been rigged, and you've got the upper hand. You've got more money, more opportunities to move around the board, and more access to resources. And as you think about that experience, I want you to ask yourself: How might that experience of being a privileged player in a rigged game change the way you think about yourself and regard that other player?
Also haben wir eine Studie an der Universität Berkeley durchgeführt, um uns genau dieser Frage zu widmen. Wir luden über 100 zufällig ausgewählte Paare ins Labor ein und ließen per Münzwurf den Zufall entscheiden, welcher der beiden zum reichen Spieler im gezinkten Spiel wurde. Die reichen Spieler bekamen doppelt so viel Geld. Beim Zug über "Los!" erhielten sie das doppelte Gehalt und sie durften anstatt einem alle beide Würfel nutzen, so dass sie viel mehr Spielzüge machen konnten. (Gelächter) 15 Minuten lang beobachteten wir mit Hilfe versteckter Kameras das Geschehen. Und heute möchte ich Ihnen erstmalig einen Einblick geben, was wir dabei festgestellt haben. Bitte entschuldigen Sie in manchen Fällen die Tonqualität, denn, wie gesagt, es waren versteckte Kameras. Deshalb gibt es auch Untertitel. Reicher Spieler: Wie viele 500er hast du? Armer Spieler: Nur einen.
So, we ran a study on the UC Berkeley campus to look at exactly that question. We brought in more than 100 pairs of strangers into the lab, and with the flip of a coin, randomly assigned one of the two to be a rich player in a rigged game. They got two times as much money; when they passed Go, they collected twice the salary; and they got to roll both dice instead of one, so they got to move around the board a lot more. (Laughter) And over the course of 15 minutes, we watched through hidden cameras what happened. What I want to do today, for the first time, is show you a little bit of what we saw. You'll to have to pardon the sound quality, because again, these were hidden cameras. So we've provided subtitles. [Video] Rich Player: How many 500s did you have? Poor Player: Just one.
Reicher Spieler: Ernsthaft? Armer Spieler: Ja.
RP: Are you serious? PP: Yeah.
Reicher Spieler: Ich habe drei. (Lacht) Ich weiß nicht, warum sie mir so viele gegeben haben.
RP: I have three. (Laughs) I don't know why they gave me so much.
Paul Piff: Den Spielern ist also schnell aufgefallen, dass da etwas im Busch war. Eine Person hat eindeutig viel mehr Geld als die andere und trotzdem sahen wir, wie im Verlauf des Spiels unübersehbare sowie dramatische Unterschiede zwischen den zwei Spielern deutlich wurden. Der reiche Spieler begann sich lauter auf dem Brett zu bewegen und während der Züge regelrecht mit seiner Spielfigur auf das Spielbrett einzuhämmern. Unter den reichen Spielern waren dominantes Verhalten und nonverbale Zeichen häufiger, sie legten Machtgehabe an den Tag und jubelten öfter.
Paul Piff: So it was quickly apparent to players that something was up. One person clearly has a lot more money than the other person, and yet, as the game unfolded, we saw very notable differences, dramatic differences begin to emerge between the two players. The rich player started to move around the board louder, literally smacking the board with the piece as he went around. (Game piece smacks board) We were more likely to see signs of dominance and nonverbal signs, displays of power and celebration among the rich players.
Wir hatten eine Schale mit Salzbrezeln auf eine Seite des Tisches gestellt. Das sehen Sie dort in der unteren rechten Ecke. So konnten wir das Konsumverhalten der Teilnehmer beobachten. Wir haben also nur beobachtet, wie viele Salzbrezeln die Teilnehmer essen.
We had a bowl of pretzels positioned off to the side. It's on the bottom right corner. That allowed us to watch participants' consummatory behavior. So we're just tracking how many pretzels participants eat.
Reicher Spieler: Sind die Knabbereien eine Falle?
[Video] RP: Are those pretzels a trick?
Armer Spieler: Ich weiß nicht.
PP: I don't know.
Paul Piff: Okay, keine Überraschung, die Probanden ahnen was wir vorhaben. Sie fragen sich, was diese Schale mit Salzbrezeln dort überhaupt soll. Einer fragt sogar, wie Sie gerade gesehen haben, ob die Schale mit Salzbrezeln eine Falle sei. Und trotzdem scheint die Macht der Situation unweigerlich beherrschend zu sein und die reichen Spieler fangen an, mehr Salzbrezeln zu essen.
Paul Piff: OK, so no surprises, people are on to us. They wonder what that bowl of pretzels is doing there in the first place. One even asks, like you just saw, "Is that bowl of pretzels there as a trick?" And yet, despite that, the power of the situation seems to inevitably dominate, and those rich players start to eat more pretzels.
(Laughter)
Reicher Spieler: Ich liebe Salzbrezeln.
[Video] RP: I love pretzels.
(Gelächter)
(Laughter)
Paul Piff: Im weiteren Verlauf des Spiels trat eines der wirklich interessanten und dramatischen Verhaltensmuster, die wir beobachteten, in Erscheinung. Die reichen Spieler wurden tatsächlich immer unhöflicher der anderen Person gegenüber und immer unempfindlicher gegenüber der Notlage dieser armen, armen Spieler und sie stellten immer offensichtlicher ihren materiellen Erfolg zur Schau. Außerdem gaben sie häufiger mit ihrem Erfolg an. Reicher Spieler: Ich kann mir alles leisten.
Paul Piff: And as the game went on, one of the really interesting and dramatic patterns that we observed begin to emerge was that the rich players actually started to become ruder toward the other person -- less and less sensitive to the plight of those poor, poor players, and more and more demonstrative of their material success, more likely to showcase how well they're doing. [Video] RP: I have money ...
Armer Spieler: Was kostet das? Reicher Spieler: Du schuldest mir 24 Dollar. Du verlierst gleich dein ganzes Geld. Ich kaufe das. Ich hab so viel Geld. Ich habe so viel Geld, es wird ewig dauern. Reicher Spieler 2: Ich kaufe das ganze Brett auf. Reicher Spieler 3: Bald geht dir das Geld aus. Ich bin an diesem Punkt fast unantastbar.
(Laughs) I have money for everything. PP: How much is that? RP: You owe me 24 dollars. You're going to lose all your money soon. I'll buy it. I have so much money. I have so much money, it takes me forever. RP 2: I'm going to buy out this whole board. RP 3: You're going to run out of money soon. I'm pretty much untouchable at this point.
Paul Piff: Okay, und jetzt dazu, was ich wirklich interessant fand: Nach Ende der 15 Minuten baten wir die Spieler, ihre Empfindungen während des Spiels zu beschreiben. Als die reichen Spieler darüber redeten, weshalb sie dieses gezinkte Monopoly-Spiel zwangsläufig gewonnen hatten -- (Gelächter) -- sprachen sie davon, was sie alles unternommen hatten, um die verschiedenen Grundstücke zu kaufen und in diesem Spiel erfolgreich zu sein. Sie gewöhnten sich nur schwer an die Besonderheiten der Situation; zum Beispiel das Werfen der Münze, das ihnen zufällig diese vorteilhafte Position eingebracht hatte. Und das ist ein wirklich, wirklich unglaublicher Einblick in die Art und Weise, wie Vorteile vom Verstand bewertet werden.
(Laughter) Paul Piff: And here's what I think was really, really interesting: it's that, at the end of the 15 minutes, we asked the players to talk about their experience during the game. And when the rich players talked about why they had inevitably won in this rigged game of Monopoly ... (Laughter) They talked about what they'd done to buy those different properties and earn their success in the game. (Laughter) And they became far less attuned to all those different features of the situation -- including that flip of a coin -- that had randomly gotten them into that privileged position in the first place. And that's a really, really incredible insight into how the mind makes sense of advantage.
Dieses Monopoly-Spiel kann also als Metapher für das Verstehen unserer Gesellschaft und ihrer hierarchischen Strukturen gesehen werden, in der einige wenige Menschen großen Wohlstand und großes Ansehen genießen, andere hingegen nicht. Sie haben weitaus weniger Vermögen und einen geringeren Status, sowie einen erschwerten Zugang zu wertvollen Ressourcen. Meine Kollegen und ich haben also in den vergangenen sieben Jahren die Auswirkungen dieser Art von Hierarchien untersucht. Wir haben durch Dutzende von Studien mit Tausenden von Teilnehmern aus dem ganzen Land herausgefunden, dass mit zunehmendem Wohlstand einer Person die Fähigkeit, Mitgefühl und Empathie zu empfinden, abnimmt. Außerdem glauben die Probanden verstärkt, sie hätten den Wohlstand verdient und ihr Egoismus nimmt zu. Anhand von Befragungen haben wir festgestellt, dass wohlhabende Menschen eher dazu neigen, Geiz als etwas Gutes zu moralisieren. Sie halten auch das Verfolgen eigener Interessen für vorteilhaft und moralisch richtig. Ich will also heute über die Auswirkungen dieser Eigeninteressen sprechen und erklären, warum es wichtig ist, dass wir uns um diese Auswirkungen kümmern. Enden möchte ich damit, was wir dagegen tun könnten.
Now, this game of Monopoly can be used as a metaphor for understanding society and its hierarchical structure, wherein some people have a lot of wealth and a lot of status, and a lot of people don't; they have a lot less wealth and a lot less status and a lot less access to valued resources. And what my colleagues and I for the last seven years have been doing is studying the effects of these kinds of hierarchies. What we've been finding across dozens of studies and thousands of participants across this country is that as a person's levels of wealth increase, their feelings of compassion and empathy go down, and their feelings of entitlement, of deservingness, and their ideology of self-interest increase. In surveys, we've found that it's actually wealthier individuals who are more likely to moralize greed being good, and that the pursuit of self-interest is favorable and moral. Now, what I want to do today is talk about some of the implications of this ideology self-interest, talk about why we should care about those implications, and end with what might be done.
Einige der ersten der Studien, die wir auf diesem Gebiet durchgeführt haben, beschäftigten sich mit Hilfsverhalten, etwas, das unter Sozialpsychologen "pro-soziales Verhalten" genannt wird. Wir haben uns vor allem dafür interessiert, wer einer anderen Person am ehesten Hilfe anbietet: eine arme Person oder eine reiche? Für eine der Studien brachten wir reiche und arme Gesellschaftsmitglieder ins Labor und gaben jedem von ihnen Zahlungsmittel im Wert von 10 Dollar. Den Teilnehmern wurde mitgeteilt, dass sie die 10 Dollar entweder behalten oder teilen können, wenn sie wollen auch mit einem Fremden, der völlig anonym ist. Sie würden diese fremde Person nie treffen und umgekehrt. Dann haben wir beobachtet, wie viel die Leute von ihrem Geld abgaben. Personen, die zwischen 25.000 Dollar oder auch mal weniger als 15.000 Dollar im Jahr verdienten, gaben 44 % mehr ihres Geldes an die fremde Person als Menschen, die zwischen 150.000 und 200.000 Dollar pro Jahr verdienten.
Some of the first studies that we ran in this area looked at helping behavior, something social psychologists call "pro-social behavior." And we were really interested in who's more likely to offer help to another person: someone who's rich or someone who's poor. In one of the studies, we bring rich and poor members of the community into the lab, and give each of them the equivalent of 10 dollars. We told the participants they could keep these 10 dollars for themselves, or they could share a portion of it, if they wanted to, with a stranger, who's totally anonymous. They'll never meet that stranger; the stranger will never meet them. And we just monitor how much people give. Individuals who made 25,000, sometimes under 15,000 dollars a year, gave 44 percent more of their money to the stranger than did individuals making 150,000, 200,000 dollars a year.
Wir ließen die Probanden Spiele spielen, um zu beobachten, wer eher schummelte, um seine Chance auf einen Gewinn zu erhöhen. In einem dieser Spiele, manipulierten wir einen Computer, so dass beim Würfeln das Überschreiten einer bestimmten Augenzahl unmöglich gemacht wurde. Es konnten nicht mehr als 12 Augen erreicht werden und trotzdem: Je reicher man war, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass man schummelte, um Punkte zu sammeln, die zu einem Bargewinn von 50 Dollar führen konnten. Manchmal war sie drei- bis viermal so hoch.
We've had people play games to see who's more or less likely to cheat to increase their chances of winning a prize. In one of the games, we actually rigged a computer so that die rolls over a certain score were impossible -- You couldn't get above 12 in this game, and yet ... the richer you were, the more likely you were to cheat in this game to earn credits toward a $50 cash prize -- sometimes by three to four times as much.
Wir haben eine weitere Studie durchgeführt, in deren Verlauf wir untersucht haben, ob es Leute gibt, die gewillt sind Süßigkeiten aus einem Glas zu nehmen, auf dem eindeutig steht, dass es für Kinder reserviert ist. (Gelächter) Ich scherze nicht. Ich weiß, dass es wie ein Witz klingt. Wir haben den Probanden ausdrücklich gesagt, dass die Süßigkeiten für eine Gruppe von Kindern bestimmt sind, die sich als Versuchspersonen in einem benachbarten Labor aufhalten. Also: Die Kinder sind im Versuchslabor. Die Süßigkeiten sind für sie. Wir haben uns angeschaut, wie viele Süßigkeiten die Probanden aus dem Glas nahmen. Probanden, die sich wohlhabend fühlten, nahmen zweimal mehr Süßigkeiten als Probanden, die sich arm fühlten.
We ran another study where we looked at whether people would be inclined to take candy from a jar of candy that we explicitly identified as being reserved for children -- (Laughter) I'm not kidding -- I know it sounds like I'm making a joke. We explicitly told participants: "This candy is for children participating in a developmental lab nearby. They're in studies. This is for them." And we just monitored how much candy participants took. Participants who felt rich took two times as much candy as participants who felt poor.
Wir haben sogar eine Untersuchung mit Autos durchgeführt. Also nicht nur irgendwelche Autos, sondern wir haben uns angeschaut, ob Fahrer von verschiedenen Automarken mehr oder weniger geneigt waren, das Gesetz zu brechen. In einer dieser Studien haben wir getestet, ob die Autofahrer für einen Fußgänger anhalten würden, den wir am Zebrastreifen darauf warten ließen, die Straße zu überqueren. Hier in Kalifornien ist es so, wie Sie alle wissen, weil wir uns ja alle daran halten: Das Gesetz sagt, dass man für einen Fußgänger anhalten muss, der die Straße überqueren will. Hier also mal ein Beispiel, wie wir die Studie durchgeführt haben. Links steht unser Mitarbeiter, der sich als Fußgänger ausgibt. Er geht auf den Zebrastreifen zu, als der rote Transporter erfolgreich zum Stehen kommt. In typisch kalifornischer Manier wird das rote Auto von einem Bus überholt, der unseren Fußgänger fast überfährt. (Gelächter) Hier jetzt ein Beispiel mit einem teureren Auto, einem Toyota Prius, der nicht anhält, und einem BMW, der dasselbe tut. Wir haben das mit Hunderten von Autos an verschiedenen Tagen durchgeführt und geschaut, wer anhält und wer nicht. So haben wir Folgendes herausgefunden: Je höher der Preis eines Autos stieg, desto größer war die Tendenz des Fahrers das Gesetz zu brechen. Keines der Autos, kein einziges der Autos in der billigsten Fahrzeugkategorie hat das Gesetz gebrochen. Aber fast 50 % der Autos in der teuersten Kategorie haben das Gesetz gebrochen. Wir haben auch andere Studien durchgeführt und herausgefunden, dass wohlhabendere Personen in Verhandlungen eher lügen, sich auf Arbeit eher unmoralisch verhalten, also zum Beispiel Geld aus der Kasse klauen, sich bestechen lassen oder die Kunden anlügen.
We've even studied cars. Not just any cars, but whether drivers of different kinds of cars are more or less inclined to break the law. In one of these studies, we looked at whether drivers would stop for a pedestrian that we had posed waiting to cross at a crosswalk. Now in California, as you all know, because I'm sure we all do this, it's the law to stop for a pedestrian who's waiting to cross. So here's an example of how we did it. That's our confederate off to the left, posing as a pedestrian. He approaches as the red truck successfully stops. In typical California fashion, it's overtaken by the bus who almost runs our pedestrian over. (Laughter) Now here's an example of a more expensive car, a Prius, driving through, and a BMW doing the same. So we did this for hundreds of vehicles on several days, just tracking who stops and who doesn't. What we found was as the expensiveness of a car increased ... (Laughter) the drivers' tendencies to break the law increased as well. None of the cars -- none of the cars -- in our least expensive car category broke the law. Close to 50 percent of the cars in our most expensive vehicle category broke the law. We've run other studies, finding that wealthier individuals are more likely to lie in negotiations, to endorse unethical behavior at work, like stealing cash from the cash register, taking bribes, lying to customers.
Ich will damit nicht sagen, dass nur wohlhabende Menschen diese Verhaltensmuster zeigen. Wirklich nicht. Tatsächlich denke ich, dass wir alle in unserem Alltag, jede Stunde, jede Minute, mit gegensätzlichen Motivationen zu kämpfen haben, wenn es darum geht, ob wir unsere Interessen über die von anderen Personen stellen. Und das ist auch verständlich, denn der amerikanische Traum ist eine Idee, die besagt, dass wir alle dieselben Möglichkeiten haben, erfolgreich zu sein und voran zu kommen, so lange wir uns anstrengen und hart arbeiten. Manchmal heißt das eben auch, dass wir unsere eigenen Interessen über die Interessen und das Wohlergehen der Leute um uns herum stellen müssen. Wir haben aber herausgefunden, dass, je wohlhabender man ist, desto wahrscheinlicher verfolgt man eine bestimmte Vision von persönlichem Erfolg, eigenen Leistungen und Errungenschaften, zum Schaden seiner Mitmenschen. Hier sehen Sie das durchschnittliche Einkommen, das jedes Fünftel der Haushalte und die oberen 5 % der Bevölkerung im Lauf der letzten 20 Jahre zur Verfügung hatte. 1993 waren die Unterschiede beim Einkommen zwischen den einzelnen Fünfteln der Bevölkerung ziemlich erschreckend. Es ist nicht schwer, die Unterschiede zu erkennen. Aber im Lauf der letzten 20 Jahre, ist aus diesem wesentlichen Unterschied eine riesige Lücke geworden, zwischen den oberen 5 % und allen anderen. Tatsächlich besitzen die oberen 20 % unserer Bevölkerung nahezu 90 % des gesamten Vermögens in unserem Land. Noch nie zuvor gab es eine solche wirtschaftliche Ungleichheit. Das heißt nicht nur, dass sich der Wohlstand zunehmend in den Händen einiger ausgewählter Personengruppen befindet, sondern auch, dass der amerikanische Traum für die meisten von uns in immer weitere Ferne rückt. Wir haben herausgefunden, dass je wohlhabender man ist, desto mehr fühlt man sich berechtigt, so wohlhabend zu sein, und desto eher priorisiert man die eigenen Interessen vor denen anderer Menschen und ist bereit den eigenen Interessen zu dienen. Also wenn das stimmt, dann gibt es keinen Grund zu denken, dass sich diese Muster ändern. Tatsächlich haben wir also jeden Grund zu denken, dass sie sich nur verschlimmern werden und so würde es dann aussehen, wenn es sich in den nächsten 20 Jahren weiterhin so linear entwickelt.
Now, I don't mean to suggest that it's only wealthy people who show these patterns of behavior. Not at all -- in fact, I think that we all, in our day-to-day, minute-by-minute lives, struggle with these competing motivations of when or if to put our own interests above the interests of other people. And that's understandable, because the American dream is an idea in which we all have an equal opportunity to succeed and prosper, as long as we apply ourselves and work hard. And a piece of that means that sometimes, you need to put your own interests above the interests and well-being of other people around you. But what we're finding is that the wealthier you are, the more likely you are to pursue a vision of personal success, of achievement and accomplishment, to the detriment of others around you. Here I've plotted for you the mean household income received by each fifth and top five percent of the population over the last 20 years. In 1993, the differences between the different quintiles of the population, in terms of income, are fairly egregious. It's not difficult to discern that there are differences. But over the last 20 years, that significant difference has become a Grand Canyon of sorts between those at the top and everyone else. In fact, the top 20 percent of our population own close to 90 percent of the total wealth in this country. We're at unprecedented levels of economic inequality. What that means is that wealth is not only becoming increasingly concentrated in the hands of a select group of individuals, but the American dream is becoming increasingly unattainable for an increasing majority of us. And if it's the case, as we've been finding, that the wealthier you are, the more entitled you feel to that wealth, and the more likely you are to prioritize your own interests above the interests of other people, and be willing to do things to serve that self-interest, well, then, there's no reason to think that those patterns will change. In fact, there's every reason to think that they'll only get worse, and that's what it would look like if things just stayed the same, at the same linear rate, over the next 20 years.
Ungleichheit, wirtschaftliche Ungleichheit, ist etwas, worüber wir alle besorgt sein sollten. Nicht nur wegen den Menschen, die am unteren Ende der sozialen Hierarchie stehen, sondern weil es Einzelpersonen und Gruppen schlechter geht, wenn wirtschaftliche Ungleichheit herrscht. Das gilt nicht nur für den unteren Rand der Gesellschaft, sondern für alle. Aus den besten Laboren weltweit kommen zahlreiche spannende Forschungsergebnisse, die die Bandbreite der Dinge aufzeigen, die durch die steigende wirtschaftliche Ungleichheit untergraben werden. Soziale Mobilität, Dinge, die uns wirklich wichtig sind, körperliche Gesundheit, soziales Vertrauen, all das geht den Bach hinunter, wenn die wirtschaftliche Ungleichheit steigt. Gleichzeitig verschärfen sich all die negativen Dinge in sozialen Gruppen und Gemeinschaften, Dinge wie Übergewicht, Gewalt, Verhaftungen und Strafvollzug, das alles verschlimmert sich, wenn die wirtschaftliche Ungleichheit zunimmt. Und auch hier betreffen diese Auswirkungen nicht nur einige Wenige, die Folgen werden von allen Gesellschaftsschichten widergespiegelt. Sogar die Menschen am oberen Ende bekommen die Konsequenzen zu spüren.
Now inequality -- economic inequality -- is something we should all be concerned about, and not just because of those at the bottom of the social hierarchy, but because individuals and groups with lots of economic inequality do worse ... not just the people at the bottom, everyone. There's a lot of really compelling research coming out from top labs all over the world, showcasing the range of things that are undermined as economic inequality gets worse. Social mobility, things we really care about, physical health, social trust, all go down as inequality goes up. Similarly, negative things in social collectives and societies, things like obesity, and violence, imprisonment, and punishment, are exacerbated as economic inequality increases. Again, these are outcomes not just experienced by a few, but that resound across all strata of society. Even people at the top experience these outcomes.
Was können wir also tun? Dieser Teufelskreis aus nicht enden wollenden schädlichen und negativen Effekten wirkt, als sei er außer Kontrolle und es scheint, als könnten wir nichts tun, vor allem nichts, was ein einzelner Mensch tun kann. Aber tatsächlich haben wir in unseren Tests herausgefunden, dass kleine psychologische Interventionen, kleine Veränderungen von Werten und Normen, kleine Schubser in bestimmte Richtungen, das Gefühl von Gleichheit und Empathie wiederherstellen können. Zum Beispiel die Leute an die Vorteile von Zusammenarbeit oder an die Vorteile von Gemeinschaft zu erinnern, führt bei wohlhabenderen Menschen dazu, dass sie genauso egalitär handeln wie arme Leute. In einer Studie sahen die Probanden ein kurzes Video, nur 46 Sekunden lang, in dem es um Kinderarmut ging. Das Video sollte sie an die Bedürfnisse der anderen Menschen auf der Welt erinnern, und nachdem die Probanden es gesehen hatten testeten wir, ob sie bereit waren, ihre Zeit einem gestressten Fremden anzubieten, den wir ihnen im Labor vorstellten. Eine Stunde nachdem sie das Video gesehen hatten, opferten die wohlhabenden Probanden ihre Zeit genauso oft, um der anderen Person zu helfen, wie ein armer Proband. Das lässt vermuten, dass diese Unterschiede nicht angeboren oder endgültig sind, sondern sie sind sehr formbar, selbst durch leichte Veränderungen im Wertesystem eines Menschen und kleine Schubser in Richtung Mitgefühl und Empathie.
So what do we do? This cascade of self-perpetuating, pernicious, negative effects could seem like something that's spun out of control, and there's nothing we can do about it, certainly nothing we as individuals could do. But in fact, we've been finding in our own laboratory research that small psychological interventions, small changes to people's values, small nudges in certain directions, can restore levels of egalitarianism and empathy. For instance, reminding people of the benefits of cooperation or the advantages of community, cause wealthier individuals to be just as egalitarian as poor people. In one study, we had people watch a brief video, just 46 seconds long, about childhood poverty that served as a reminder of the needs of others in the world around them. And after watching that, we looked at how willing people were to offer up their own time to a stranger presented to them in the lab, who was in distress. After watching this video, an hour later, rich people became just as generous of their own time to help out this other person, a stranger, as someone who's poor, suggesting that these differences are not innate or categorical, but are so malleable to slight changes in people's values, and little nudges of compassion and bumps of empathy.
Und außerhalb unseres Labors beobachten wir mehr und mehr Zeichen der Veränderung in der Gesellschaft. Bill Gates, eine der reichsten Personen unseres Landes, sprach bei seiner Abschlussfeier in Harvard über das Problem, mit dem unsere Gesellschaft konfrontiert ist, nämlich dass Ungleichheit die beängstigendste Herausforderung heutzutage ist. Er sprach auch darüber, was im Kampf gegen Ungleichheit getan werden muss und sagte in diesem Zusammenhang: "Der größte Fortschritt der Menschheit liegt nicht in den Entdeckungen, sondern in der Anwendung dieser Entdeckungen, um für mehr Gleichheit zu sorgen." Und dann gibt es noch das "Giving Pledge", eine Organisation, in der mehr als 100 der reichsten Personen unseres Landes die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke spenden. Außerdem entstehen Dutzende von Bürgerbewegungen wie zum Beispiel "We are the One Percent" [Wir sind das eine Prozent], die "Resource Generation" [Ressourcen-Generation] oder "Wealth for Common Good" [Wohlstand für alle], Organisationen, in denen die priviligierten Mitglieder der Gesellschaft, Mitglieder der oberen paar Prozent und andere wohlhabende Menschen ihre eigenen wirtschaftlichen Ressourcen nutzen, Alt wie Jung, das ist das, was mich derart fasziniert, die ihr Privileg wirksam einsetzen, ihre eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten, um gegen Ungleichheit zu kämpfen, indem sie sich für Sozialpolitik einsetzen, für neue gesellschaftliche Werte und für Veränderungen im Verhalten der Menschen, die zwar ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen entgegenwirken, aber über kurz oder lang den amerikanischen Traum wiederherstellen könnten.
And beyond the walls of our lab, we're even beginning to see signs of change in society. Bill Gates, one of our nation's wealthiest individuals, in his Harvard commencement speech, talked about the problem of inequality facing society as being the most daunting challenge, and talked about what must be done to combat it, saying, "Humanity's greatest advances are not in its discoveries -- but in how those discoveries are applied to reduce inequity." And there's the Giving Pledge, in which more than 100 of our nation's wealthiest individuals are pledging half of their fortunes to charity. And there's the emergence of dozens of grassroots movements, like "We are the 1 percent," "Resource Generation," or "Wealth for Common Good," in which the most privileged members of the population, members of the one percent and elsewhere, people who are wealthy, are using their own economic resources, adults and youth alike -- that's what's most striking to me -- leveraging their own privilege, their own economic resources, to combat inequality by advocating for social policies, changes in social values and changes in people's behavior that work against their own economic interests, but that may ultimately restore the American dream.
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)