Vor etwa 1.600 Jahren schrieb der heilige Augustinus „Die Bekenntnisse“ über seinen jugendlichen Abstieg in die Sünde und seine spätere Bekehrung zum Christentum. Das zweite Buch von „Die Bekenntnisse“ fängt großartig an: „Ich möchte hier meine vergangene Bosheit und meine fleischliche Bestechlichkeit niederschreiben.“ Man erwartet also Sex.
About 1,600 years ago, St. Augustine wrote "The Confessions," which was the story of his youthful descent into sin and his later conversion to Christianity. And book two of “The Confessions” has a great beginning: "I propose now to set down my past wickedness and a carnal corruption of my soul." So you expect sex.
(Gelächter)
(Laughter)
Aber zur Enttäuschung vieler Leser über die Jahrhunderte hinweg ist die Sünde, von der Augustinus spricht, überhaupt nicht fleischlich. Sie hat mit Birnen zu tun. Er und seine Freunde brechen in einen Obstgarten ein und stehlen einige Birnen. Und das war’s. Sie hatten nichts gegen die Person, der der Obstgarten gehörte. Sie waren nicht hungrig; sie gaben die Birnen den Schweinen.
But to the disappointment of readers over the centuries, the sin that Augustine talks about... isn’t carnal at all. It has to do with pears. He and his friends break into an orchard and they steal some pears. And that was it. They didn’t have anything against the person who owned the orchard. They weren’t hungry; they threw the pears to pigs.
Was Augustinus verblüffte und beunruhigte, war, dass er von dem Wunsch motiviert zu sein schien, einfach etwas falsch zu machen. Er schreibt: „Wenn ein Teil einer dieser Birnen in meinen Mund wanderte, dann verlieh die Sünde ihm Geschmack. Ich hatte keine Motivation für die Bosheit außer der Bosheit selbst. Ich war verdorben und es gefiel mir.“
What stunned Augustine and disturbed him was that he seemed to be motivated by a desire just to do wrong. He writes, "If any part of one of those pears passed my lips, it was the sin that gave it flavor. I had no motivation for wickedness except wickedness itself. I was foul and I loved it."
(Gelächter)
(Laughter)
Ich bin Psychologe und war an Geschichten über perverse Handlungen aus dem wahren Leben interessiert. Also rief ich ein Projekt ins Leben, bei dem ich Leute bat, mir Geschichten über perverse Dinge zu senden, die sie getan hatten. Ich definierte dies so: „Wenn du dich bewusst entscheidest, etwas Falsches zu tun, und das wenigstens teilweise, weil es falsch ist“.
Now I'm a psychologist and I was interested in real-life stories of perverse actions, so I started The Perversity Project where I invited people to send me stories about perverse things that they did. I defined these acts as "when you choose to do something you know is wrong, morally or otherwise, at least, in part, because it's wrong."
Eine der ersten Geschichten lautete: „Ich flirtete mit dem Freund einer Frau, der mich mochte. Ich hätte ihn haben können, aber das wollte ich gar nicht. Ich wollte nur, dass sie sich unwohl fühlte, wenn wir drei im selben Raum waren.“
So one of the first stories I got was, "Flirted with a woman's boyfriend knowing fully well he liked me. I knew I could steal him if I wanted, but I didn't want to do that. I just wanted her to feel uncomfortable whenever the three of us were in the same room."
(Lachen)
(Laughter)
„Menschen Schmerzen zuzufügen ist falsch, aber genau deshalb habe ich es getan.“ Tatsächlich ist das die Handlung des Dolly Parton-Songs „Jolene“.
"Causing people pain is wrong, but that's exactly why I did it." And in fact, this is the plot of the Dolly Parton song "Jolene."
(Lachen)
(Laughter)
Manchmal ist es selbstzerstörerisch. Ein junger Mann schrieb: „Eislaufen auf dem Teich, eine dunkle, ungefrorene Stelle voraus. Statt auszuweichen, laufe ich darauf zu, weiß, aber frage mich, weiß, aber frage mich... und platsch!“
Sometimes it's self destructive. A young man wrote to me, "Ice skating on a pond, dark unfrozen spot 30 yards out, instead of avoiding it, I skate towards it, knowing but wondering, knowing but wondering... and splash!"
(Lachen)
(Laughter)
Psychologen interessieren sich seit langem für diese Art von gewalttätigen, zerstörerischen, perversen Handlungen und die Menschen, die sie ausführen. Ein Beispiel, das die Leute oft nennen, ist der Joker aus den „Batman“-Comics. In Christopher Nolans Film „The Dark Knight“ sagt Alfred, Batmans Butler, über den Joker: „Einige Menschen kann man nicht kaufen, einschüchtern oder vernünftig mit ihnen verhandeln. Einige Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.“ Psychologen haben eine Skala für das „Bedürfnis nach Chaos“ entwickelt: Man bekommt einige Aussagen präsentiert und wie sehr man ihnen zustimmt verrät, wie sehr man die Welt brennen sehen will.
Now psychologists have long been interested in these sort of violent, disruptive, perverse acts and the kinds of people who do them. An example people often give is the Joker from the “Batman” comics. In Christopher Nolan's film "The Dark Knight," Alfred, Batman’s butler, describes the Joker by saying, "Some men can't be bought, bullied, reasoned or negotiated with. Some men just want to watch the world burn." And psychologists have thought up a "need for chaos" scale that gives you a bunch of statements and how much you agree with them will tell you how much you want to watch the world burn.
Also machen Sie das leise in Ihrem Kopf. „Ich brauche Chaos. Es ist zu langweilig, wenn nichts passiert.“ „Manchmal zerstöre ich einfach gerne schöne Dinge.“
So do this quietly in your head. "I need chaos around me. It's too boring if nothing is going on." "Sometimes I just like destroying beautiful things."
Aber nicht alle Geschichten waren von solcher Natur. Manche waren etwas harmloser. Hier einer meiner Favoriten: „In meinen frühen 20ern war ich mit einem Freund unterwegs. Er beschloss, sich ein Eis zu holen, und bevor er probieren konnte, steckte ich meinen Finger hinein.“
But not all the stories I got had that kind of nature. Some were a little bit more benign. Here's one of my favorites. "On one occasion in my early 20s, I was out with a friend. He decided to get himself an ice cream and before he had a chance to try it, I stuck my finger in it."
(Lachen)
(Laughter)
„Ich versuchte es als Witz darzustellen, aber in Wirklichkeit dachte ich: ’Mann, es wäre -- verrückt, wenn ich einfach meinen Finger in sein Eis rammen würde.′“
"I tried to play it off as a joke, but really I had the sudden thought, ’Man, it would be -- messed up if I just jammed my finger in his ice cream.'"
Jemand anders schrieb: „Im professionellen Chor spürte ich bei jedem Konzert den Wunsch, absichtlich ein paar Noten falsch zu singen. Bis heute verstehe ich nicht ganz, warum.“ Jemand anders hat mir geschrieben, und das ist das süßeste, traurigste, kleine Beispiel für bescheidene Perversität: „Manchmal gehe ich im Gras statt auf dem Weg, nur weil es falsch ist.“
Someone else wrote me, "When I was in a professional choir, at every concert, I felt the desire to sing a few notes very incorrectly on purpose. To this day, I don't completely understand why." Someone else wrote me, and this is kind of the sweetest, saddest little example of modest perversity: “Sometimes I walk on the grass instead of the path just because I know it's wrong."
(Lachen)
(Laughter)
Nun macht eine Menge Perversität die Welt schlechter. Ich möchte keinen Uber-Fahrer, dessen „Bedürfnis nach Chaos“ groß ist. Und auch keinen Freund oder Kollegen.
Now a lot of perversity makes the world worse. I wouldn't want an Uber driver who scores high on a "need for chaos" scale. And I don't want a friend or a colleague either.
Aber manchmal, glaube ich, kann Perversität clever, kreativ und wunderschön sein. Es gibt einige Beispiele aus der Kunst.
But sometimes, I'll suggest to you, perversity can be clever, creative, beautiful. And there are some examples from art.
1917 gab es in New York eine Kunstausstellung. Es hieß: „Sie können alles einreichen, wir akzeptieren alles.“ Also schickte Marcel Duchamp ein als Springbrunnen deklariertes Urinal und sie lehnten es ab. Sie sagten: „Wir akzeptieren nur Kunst.“ Duchamp bestand aber darauf, dass es Kunst sei. Die daraus resultierende Kontroverse wurde zu einem entscheidenden Moment in der Geschichte der modernen Kunst.
There was an illustrious art exhibition in New York City in 1917, and they said, "You could send in anything you want, we'll accept everything." So Marcel Duchamp sent in a urinal, described [as] a fountain, and they rejected it. They said, "No, no, we just accept artwork." But Duchamp insisted it was artwork and the resulting controversy turned out to be one of the pivotal moments in the history of modern art.
Oder nehmen wir Banksy. Vor ein paar Jahren verkaufte Banksy das Gemälde „Mädchen mit Ballon“ auf einer Auktion bei Sotheby’s und er präparierte den Rahmen so, dass in dem Moment, in dem das Gemälde verkauft wurde, als der Hammer „Bumm“ machte, eine Maschine im Rahmen das Gemälde zur Hälfte schredderte und das Publikum in Schrecken versetzte. Aber so kam es weltweit auf die Titelseiten der Zeitungen. Später zitiert Banksy in dem Zusammenhang einen russischen Anarchisten: „Der Drang zu zerstören ist auch ein kreativer Drang.“
Or take Banksy. A few years ago, Banksy sold a painting “Girl with Balloon” at Sotheby’s, at auction, and he set up the frame so that the moment the painting was sold, the moment the gavel went "boom," a machine in the frame shredded the painting halfway through, horrifying the audience. But... getting on the front pages of newspapers all over the world. Later on, describing it, Banksy quotes a Russian anarchist who says, "The urge to destroy is also a creative urge."
Oder nehmen wir Comedy. Perversität ist essentiell für Komik. Bei so vielem, was lustig ist, tun Menschen Dinge, die irrational oder unmoralisch sind. In den richtigen Händen ist Perversität eine solche Quelle der Freude.
Or take comedy. Perversity is part and parcel of comedy. So much of what's funny is when people do things that are irrational or immoral. In the right hands, perversity is such a source of joy.
Perversität kann auch mächtig sein. Rory Sutherland schrieb: „Irrationale Menschen sind viel mächtiger als rationale Menschen.“ Er nannte zwei Gründe, warum das so ist. Erstens sind ihre Drohungen viel überzeugender.
Perversity can also be powerful. Rory Sutherland wrote, "Irrational people are much more powerful than rational people." He gave two reasons why this is so. The first is, their threats are so much more convincing.
Angenommen, ich streite mich mit Ihnen, Sie bedrohen mich, aber Sie sind eine rationale, vernünftige Person. Dann kenne ich Ihre Drohungen.
Suppose I'm in a confrontation with you and you threaten me and you’re a rational, reasonable... person. So I know your threats ...
Frau: Ehh.
Woman: Ehh.
(Lachen)
(Laughter)
PB: Nun, ich weiß, dass Ihre Drohungen verhältnismäßig und plausibel sein werden. Aber wenn Sie, wie hier jemand andeutet, ein perverser Akteur sind, habe ich keine Ahnung, wozu Sie fähig sind, und Sie machen mir viel mehr Angst.
PB: Well, I know your threats are going to be normal, proportional and reasonable. But, if as somebody is hinting here, you’re a perverse agent, I have no idea what you're capable of and you're far more frightening to me.
Der zweite Grund: Leute lernen, Sie zu manipulieren, wenn Sie vorhersehbar sind. Sind Sie rational und ich muss Sie überlisten und herausfinden, was Sie als Nächstes tun, dann rechne ich mit etwas Rationalem. Sind Sie pervers, ist Ihr Verhalten schwerer abzusehen. Und damit schwerer zu manipulieren.
Second reason is, if you're wholly predictable, people learn to hack you. So again, if you're rational and I have to outsmart you, figure out what you're going to do next, I figure you’ll do the rational thing. If you're perverse, you're harder to predict. And so harder to hack.
Als Edgar Allan Poe Perversität beschrieb, beschrieb er Kobolde, Dämonen in unseren Köpfen, die uns dazu bringen, Schlimmes zu tun. Aber ich bin Psychologe, ich glaube nicht an Kobolde. Ich denke, was wir tun, hat Gründe, hat Beweggründe. Und ich denke, für perverse Aktionen gibt es eine Reihe von ihnen.
Edgar Allan Poe, describing perversity, described, talked about imps, little magical demons in our heads that cause us to do terrible things. But like I said, I'm a psychologist, I don't believe in imps. I think what we do has reasons, has motivations. And I think for perverse actions there is a range of them.
Einen nannte Augustinus. Nachdem er den Birnen-Vorfall erläutert hat, schreibt er: „Alleine hätte das nicht getan. Die Befriedigung lag nicht in den Birnen, sie lag im Verbrechen selbst, begangen mit einer Bande von Sündern.“ Der soziale Zwang trieb ihn an.
One of them was mentioned by Augustine. So later on, after describing the incident with the pears, he writes, "I would not have done it by myself. My satisfaction did not lie in the pears, it lay in the crime itself, committed in league with a gang of sinners." The social force drove him.
Aber es gibt auch andere Dinge. Eine Kraft, die mich sehr interessiert, hat viele Namen: Selbstbestimmung, Freiheit, Handlungsfähigkeit. Nennen Sie sie Autonomie. Nennen Sie sie den Wunsch, frei tun zu können, was Sie wollen, frei von den Zwängen anderer Menschen und auch frei von den Zwängen der Rationalität und der Moral.
And there are other things, too. One force that really interests me goes under many names: self-governance, freedom, liberty, agency. Call it autonomy. Call it a desire to be free to do what you want, free of the constraints of other people and free also of the constraints of rationality and morality.
Jonah Berger nennt dafür ein schönes Beispiel. Er spricht über die Tide Pod Challenge vor ein paar Jahren, bei der viele Teenager, statt die Kapseln als Waschmittel zu verwenden, in sie reinbissen oder sie aufaßen. Wie Sie sich vorstellen können, war der Produkthersteller Procter und Gamble sehr unglücklich mit der Situation und schaltete eine extrem teure Werbekampagne, um die Menschen davon abzuhalten, diese Produkte zu sich zu nehmen. An einer ihrer Kampagnen war ein beliebter Footballspieler namens Gronk beteiligt.
And Jonah Berger gives a nice example of this. He talks about the Tide Pod challenge of a few years ago, where many teenagers, instead of using these as detergent products, bit into them and sometimes consumed them. Now, as you might imagine, Procter and Gamble, who own the products, were incredibly unhappy about this and they set up an extremely expensive ad campaign designed to stop people from consuming these products. And one of their campaigns involved a ... popular football player known as Gronk.
Die Werbung begann so: „Hey, Gronk, ist es jemals eine gute Idee, die Kapseln zu essen?“ Und Gronk antwortet: „Nein, nein, nein.“ Berger erklärt, dass der Verzehr der Kapseln zunahm, als die Werbung geschaltet wurde.
So the ad would begin, "Hey, Gronk, is eating the pods ever a good idea?" And Gronk responds, "No, no, no." Berger points out, when this ad came up, consumption of the pots shot up.
(Lachen)
(Laughter)
Nicht ab. „Niemand sagt mir, was ich tun soll. Wer ist dieser Gronk? Ich möchte ein freies Wesen sein.“
Not down. "Nobody's going to tell me what to do. Who is this Gronk telling me what to do? I want to be an autonomous, free being."
Psychologen nennen das Reaktanz. Es entsteht ein unangenehmes Gefühl, wenn Menschen ihr freies Verhalten bedroht sehen. Es gibt eine Fülle von Laborstudien, die sich mit Reaktanz befassen. Sie untersuchen die These, dass man versucht, seine bedrohte Freiheit wiederherzustellen.
And psychologists call this reactance. This means it's "an unpleasant feeling that emerges when people experience a threat to or loss of their free behaviors." And there's a wealth of laboratory studies looking at reactance. So they test the idea that what you try to do is reestablish the threatened freedom.
Eine der Studien untersucht zum Beispiel Werbung gegen Alkoholexzesse und stellt fest, dass die Leute auf besonders heftige Werbung oft damit reagieren, dass sie mehr trinken. „Ich erobere meine Freiheit zurück.“ „Ich mache, was ich will.“
And so one of the studies, for instance, looks at binge-drinking ads and finds that when binge drinking ads are particularly heavy-handed, people often respond by drinking more. ... "I'm going to reestablish my freedom." "I'm going to do what I want."
Oder nehmen wir die Androhung von Repressalien. Es gibt eine schöne Studie von einigen Politikwissenschaftlern, in der die Teilnehmer gebeten wurden, sich vorzustellen, sie seien Botschafter in einem Land und müssten entscheiden, ob Sanktionen gegen dieses Land verhängt werden oder nicht. In einem Szenario sagt der Diktator: „Wenn Sie Sanktionen gegen unser Land verhängen, werde ich nichts tun.“ Im zweiten Szenario sagt der Diktator: „Wenn Sie Sanktionen gegen unser Land verhängen, werde ich Terroranschläge auf Sie verüben.“
Or take threats of reprisal. There's a lovely study by a team of political scientists which asked you, asked the subjects, to imagine that they’re an ambassador to a country and they're deciding whether or not to have sanctions towards that country. In one condition, the dictator says "If you do sanctions towards our country, that's OK, I won't do anything." In the second condition, the dictator says, "If you do sanctions towards our country, I will unleash terrorist attacks against you."
Erstaunlich ist, dass sie es beim zweiten Szenario mit größerer Wahrscheinlichkeit taten als beim ersten. Viele unserer perversen Handlungen sind Reaktionen darauf, dass uns jemand sagt, wir sollen nicht das tun, was wir wollen, und so bekommen wir um so mehr Lust, es zu tun.
What's the stunning finding from this is that in the second condition, not the first, they were more likely to do it. A lot of our perverse actions are in response to people telling us not to do what we want to do, and it makes us want all the more to do that thing.
Ich denke, aus dem Studium der Perversität lassen sich zwei Lehren ziehen. Eine besteht darin, ihre Rolle im täglichen Leben zu schätzen. Es ist wichtig zu wissen, dass es wirklich Menschen gibt, die die Welt brennen sehen wollen. Und ich denke, es ist auch gut zu wissen, dass jeder von uns irgendwann in seinem Leben die Welt zumindest ein bisschen brennen sehen möchte. (Gelächter)
I think there are two lessons from the study of perversity. One is to appreciate its role in everyday life. It's really worth knowing that there are people out there who really do want to watch the world burn. And I think it's also worth knowing that each and every one of us, at some point in our life, wants to watch the world burn at least a little bit. (Laughter)
Ich denke, es ist gut zu wissen -- zumindest für wichtige Entscheidungen, wie die, wen man wählt -- dass Menschen nicht nur durch materielles Eigeninteresse oder die Zugehörigkeit zu sozialen und politischen Gruppen motiviert werden. Manchmal wollen Menschen autonome Wesen sein, sie wollen frei sein. Und diesen Leuten zu sagen „Was du tust, ist dämlich“, „was du tust, ist irrational“, oder „was du tust, ist unmoralisch“, kann den paradoxen Effekt haben, sie genau zu dem zu motivieren, was Sie verhindern möchten.
I think it's worth knowing, at least for consequential decisions like choosing who to vote for, that people aren't just motivated by material self-interest or by an affiliation to social and political group. Sometimes people want to be autonomous beings, they want to be free. And telling these people, "What you're doing is stupid," "what you're doing is irrational," "what you're doing is immoral," can have the paradoxical effect of motivating them to do exactly what you don't want them to do.
Die zweite Lektion über Perversität hat mit unserem täglichen Leben zu tun. Viel Perversität ist schrecklich. Ich denke, der Welt ginge es ohne sie besser. Aber ich denke, wir haben gesehen, dass Perversität auch lustig sein kann. Sie kann clever sein. Ich denke, sie kann die Welt zu einem besseren Ort machen. Deshalb würde ich wohl meinen, dass ein Leben mit ein wenig Perversität, ein Leben, in dem man manchmal den Finger in das Eis eines Freundes steckt, ein viel interessanteres Leben ist.
The second lesson of perversity has to do with our everyday lives. A lot of perversity is awful. I think the world would be better off without it. But I think we've seen a little bit that perversity could be funny. It could be clever. I think it can make the world a better place. And so I guess I'd suggest that a life with a little bit of perversity in it, a life where sometimes you put your finger into your friend's ice cream, is a life that's a lot more interesting.
Danke.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)