Ich werde heute über die Freuden des täglichen Lebens sprechen. Aber beginnen möchte ich mit einer Geschichte eines ungewöhnlichen und grausamen Manns. Das ist Hermann Goering. Goering war HItlers zweiter Befehlshaber im zweiten Weltkrieg, vorgesehen als sein Nachfolger. Und genau wie Hitler hielt Goering sich für einen Kunstsammler. Er ging durch Europa, durch diesen zweiten Weltkrieg und stahl, erpresste und kaufte auch gelegentlich verschiedene Gemälde für seine Sammlung. Was er wirklich wollte, war ein Stück von Vermeer. Hitler hatte zwei davon und er hatte keines. Am Ende fand er einen Kunsthändler, einen holländischen Kunsthändler namens Han van Meegeren, der ihm einen wundervollen Vermeer verkaufte zu einem Preis, der heute etwa 10 Millionen Dollar betrüge. Es war sein allerliebstes Kunstwerk.
I'm going to talk today about the pleasures of everyday life. But I want to begin with a story of an unusual and terrible man. This is Hermann Goering. Goering was Hitler's second in command in World War II, his designated successor. And like Hitler, Goering fancied himself a collector of art. He went through Europe, through World War II, stealing, extorting and occasionally buying various paintings for his collection. And what he really wanted was something by Vermeer. Hitler had two of them, and he didn't have any. So he finally found an art dealer, a Dutch art dealer named Han van Meegeren, who sold him a wonderful Vermeer for the cost of what would now be 10 million dollars. And it was his favorite artwork ever.
Der zweite Weltkrieg ging zu Ende und Goering wurde gefasst, in Nürnberg verhandelt und letztendich zum Tode verurteilt. Dann durchsuchten die Alliierten seine Sammlungen und fanden die Gemälde und verfolgten die Menschen, die sie ihm verkauft hatten. Irgendwann kam die Holländische Polizei nach Amsterdam und verhaftete Van Meegeren. Van Meegeren wurde des Hochverrats angeklagt, was mit der Todesstrafe geahndet wird. Nachdem er sechs Wochen seiner Gefängnisstrafe verbüßt hatte, gestand Van Meergen. Aber er gestand nicht den Verrat. Er sagte, "Ich habe diesem Nazi kein großes Meisterwerk verkauft. Ich habe es selbst gemalt, ich bin ein Fälscher." Nun, niemand glaubte ihm. Und er sagte, "Ich werde es beweisen. Bringt mir eine Leinwand und Farbe, und ich werde einen viel besseren Vermeer malen, als ich diesem abscheulichen Nazi verkauft habe. Ich brauche auch Alkohol und Morphium, denn nur so kann ich arbeiten." (Gelächter) Also brachten sie ihm, was er verlangte. Er malte einen wunderschönen Vermeer. Die Anklagen wegen Hochverrats wurden fallen gelassen. Es gab eine kleinere Anklage wegen Fälschung, er bekam eine einjährige Strafe und starb als Held des holländischen Volkes. Es gibt über Van Meegeren noch viel mehr zu erzählen, aber ich will mich jetzt Goering zuwenden, der hier bei seiner Befragung in Nürnberg abgebildet ist.
World War II came to an end, and Goering was captured, tried at Nuremberg and ultimately sentenced to death. Then the Allied forces went through his collections and found the paintings and went after the people who sold it to him. And at some point the Dutch police came into Amsterdam and arrested Van Meegeren. Van Meegeren was charged with the crime of treason, which is itself punishable by death. Six weeks into his prison sentence, van Meegeren confessed. But he didn't confess to treason. He said, "I did not sell a great masterpiece to that Nazi. I painted it myself; I'm a forger." Now nobody believed him. And he said, "I'll prove it. Bring me a canvas and some paint, and I will paint a Vermeer much better than I sold that disgusting Nazi. I also need alcohol and morphine, because it's the only way I can work." (Laughter) So they brought him in. He painted a beautiful Vermeer. And then the charges of treason were dropped. He had a lesser charge of forgery, got a year sentence and died a hero to the Dutch people. There's a lot more to be said about van Meegeren, but I want to turn now to Goering, who's pictured here being interrogated at Nuremberg.
Goering war allen Berichten nach ein schrecklicher Mann. Sogar für einen Nazi war er ein schrecklicher Mann. Seine amerikanischen Befrager beschrieben ihn als einen freundlichen Psychopathen. Aber man konnte Sympathie empfinden für seine Reaktion als er erfuhr, dass sein Lieblingsgemälde tatsächlich eine Fälschung war. Gemäß seinem Biographen "sah er aus, als ob er zum ersten Mal entdeckt hätte, dass es Schlechtes in der Welt gibt." (Gelächter) Und er brachte sich kurz darauf um. Er fand letzen Endes heraus, dass das Gemälde, von dem er annahm, es sei dieses, tatsächlich ein anderes war. Es sah gleich aus, aber es hatte einen anderen Ursprung, es war ein anderes Kunstwerk.
Now Goering was, by all accounts, a terrible man. Even for a Nazi, he was a terrible man. His American interrogators described him as an amicable psychopath. But you could feel sympathy for the reaction he had when he was told that his favorite painting was actually a forgery. According to his biographer, "He looked as if for the first time he had discovered there was evil in the world." (Laughter) And he killed himself soon afterwards. He had discovered after all that the painting he thought was this was actually that. It looked the same, but it had a different origin, it was a different artwork.
Nicht nur er war schockiert. Als Van Meegeren erst einmal in der Verhandlung war, hörte er nicht mehr auf zu sprechen. Und er prahlte mit all den großen Meisterwerken, die er selber gemalt hatte und die anderen Künstlern zugeschrieben wurden. Insbesondere "Das Abendmahl in Emmaus", das als Vermeers größtes Meisterwerk, seine beste Arbeit angesehen wurde – Menschen kamen von überall auf der Welt, um es zu sehen – war tatsächlich eine Fälschung. Es war nicht dieses Gemälde, sondern dieses hier. Und all das entdeckt wurde, verlor es all seinen Wert und wurde aus dem Museum entfernt.
It wasn't just him who was in for a shock. Once van Meegeren was on trial, he couldn't stop talking. And he boasted about all the great masterpieces that he himself had painted that were attributed to other artists. In particular, "The Supper at Emmaus" which was viewed as Vermeer's finest masterpiece, his best work -- people would come [from] all over the world to see it -- was actually a forgery. It was not that painting, but that painting. And when that was discovered, it lost all its value and was taken away from the museum.
Warum spielt das eine Rolle? Ihr Psychologen, warum spielen Ursprünge so eine große Rolle? Warum sprechen wir so sehr auf das Wissen an, woher etwas kommt? Es gibt eine Antwort, die viele Menschen für wahrscheinlich halten. Viele Soziologen wie Veblen und Wolfe würden behaupten, dass wir Ursprünge so wichtig nehmen, weil wir Snobs sind, weil wir auf Status fokussiert sind. Unter anderem ist es immer besser, ein Original statt einer Fälschung zu besitzen, wenn man demonstrieren will, wie reich und mächtig man ist, denn es wird immer weniger Originale als Fälschungen geben. Ich bezweifle nicht, dass das eine Rolle spielt, aber ich möchte Sie heute davon überzeugen, dass es da noch etwas Anderes gibt. Ich will Sie überzeugen, dass Menschen bis zu einem gewissen Grad natürliche Essentialisten sind. Ich meine damit, dass wir nicht auf Dinge ansprechen, so wie wir sie sehen, oder sie fühlen oder hören. Unsere Ansprache wird durch unsere Glaubenssätze konditioniert, darauf was sie wirklich sind, wo sie herkommen, woraus sie gemacht sind, was ihre verborgene Natur ist. Ich behaupte, dass das wahr ist, nicht nur dafür, wie wir über Dinge denken, sondern auch dafür, wie wir auf Dinge reagieren.
Why does this matter? I'm a psychologists -- why do origins matter so much? Why do we respond so much to our knowledge of where something comes from? Well there's an answer that many people would give. Many sociologists like Veblen and Wolfe would argue that the reason why we take origins so seriously is because we're snobs, because we're focused on status. Among other things, if you want to show off how rich you are, how powerful you are, it's always better to own an original than a forgery because there's always going to be fewer originals than forgeries. I don't doubt that that plays some role, but what I want to convince you of today is that there's something else going on. I want to convince you that humans are, to some extent, natural born essentialists. What I mean by this is we don't just respond to things as we see them, or feel them, or hear them. Rather, our response is conditioned on our beliefs, about what they really are, what they came from, what they're made of, what their hidden nature is. I want to suggest that this is true, not just for how we think about things, but how we react to things.
Ich möchte behaupten, dass Freuden tief sind – und dass dies nicht nur für Freuden auf hoher Ebene gilt wie zum Beispiel Kunst, sondern sogar die scheinbar einfachsten Freuden werden von unseren Glaubenssätzen über ihre Essenz beeinflusst. Nehmen Sie zum Beispiel Nahrung. Würden Sie das essen? "Es kommt darauf an. Was ist es?" ist eine gute Antwort. Manche von Ihnen würden es essen, wenn es Schwein, aber kein Rind ist. Andere von Ihnen würden es essen, wenn es Rind, aber kein Schwein ist. Nur wenige von Ihnen würden es essen, wenn es eine Ratte ist oder ein Mensch. Manche von Ihnen würden es nur essen, wenn es eigenartig verfärbter Tofu ist. Das ist nicht so überraschend.
So I want to suggest that pleasure is deep -- and that this isn't true just for higher level pleasures like art, but even the most seemingly simple pleasures are affected by our beliefs about hidden essences. So take food. Would you eat this? Well, a good answer is, "It depends. What is it?" Some of you would eat it if it's pork, but not beef. Some of you would eat it if it's beef, but not pork. Few of you would eat it if it's a rat or a human. Some of you would eat it only if it's a strangely colored piece of tofu. That's not so surprising.
Interessanter aber ist: Wie es Ihnen schmeckt, hängt davon ab, was Sie denken, dass das ist, was Sie da essen. Dieses Phänomen wurde mit kleinen Kindern veranschaulicht. Wie bringt man Kinder dazu, nicht nur eher Möhren zu essen und Milch zu trinken, sondern mit mehr Freude Möhren zu essen und Milch zu trinken – zu denken, dass es besser schmeckt? Es ist ganz einfach, Sie sagen ihnen, es kommt von McDonald's. Sie glauben, dass Essen von McDonalds besser schmeckt und das führt dazu, dass ihnen dieses Essen besser schmeckt.
But what's more interesting is how it tastes to you will depend critically on what you think you're eating. So one demonstration of this was done with young children. How do you make children not just be more likely to eat carrots and drink milk, but to get more pleasure from eating carrots and drinking milk -- to think they taste better? It's simple, you tell them they're from McDonald's. They believe McDonald's food is tastier, and it leads them to experience it as tastier.
Wie bringt man Erwachsene dazu, Wein wirklich zu genießen? Es ist ganz einfach: Schenken Sie ihn aus einer teuren Flasche aus. Es gibt inzwischen Dutzende, vielleicht Hunderte von Studien, die zeigen, dass wenn man glaubt, dass man das teure Zeug trinkt, es einem besser schmeckt. Neulich hat das jemand mit einem neurowissenschaftlichen Dreh gemacht. Sie haben die Leute in einen Kernspintomographen gesteckt und währen sie da lagen, bekamen sie durch einen Strohhalm Wein zu trinken. Auf einem Monitor vor ihnen waren Informationen über den Wein. Natürlich bekam jeder genau denselben Wein zu trinken. Aber wenn man glaubt, dass man das teure Zeug trinkt, leuchten die Teile des Gehirns auf wie ein Weihnachtsbaum, die für Freude und Belohnung zuständig sind. Es ist nicht nur so, dass man sagt, es sei mehr Genuss, man mag es mehr, man erfährt es wirklich auf eine andere Weise.
How do you get adults to really enjoy wine? It's very simple: pour it from an expensive bottle. There are now dozens, perhaps hundreds of studies showing that if you believe you're drinking the expensive stuff, it tastes better to you. This was recently done with a neuroscientific twist. They get people into a fMRI scanner, and while they're lying there, through a tube, they get to sip wine. In front of them on a screen is information about the wine. Everybody, of course, drinks exactly the same wine. But if you believe you're drinking expensive stuff, parts of the brain associated with pleasure and reward light up like a Christmas tree. It's not just that you say it's more pleasurable, you say you like it more, you really experience it in a different way.
Oder nehmen Sie Sex. Das sind Reize, die ich in einigen meiner Studien verwendet habe. Wenn man den Leuten einfach diese Bilder zeigt, sagen sie, das seien ganz attraktive Menschen. Aber wie attraktiv Sie sie finden, wie sehr sie Sie sexuell oder romantisch bewegen, hängt entscheidend davon ab, was Sie denken, wen Sie da betrachten. Sie denken wahrscheinlich, die Person links ist männlich, die Person rechts ist weiblich. Wenn sich herausstellt, dass das falsch ist, macht es einen Unterschied. (Gelächter) Es macht einen Unterschied, wenn sich herausstellt, dass sie viel jünger oder viel älter sind, als sie dachten. Es macht einen Unterschied, wenn Sie entdecken, dass die Person, die Sie mit Lust betrachten, tatsächlich eine verkleidete Version Ihres Sohns oder Ihrer Tochter, Ihrer Mutter oder Ihres Vaters ist. Wissen, dass jemand zur eigenen Sippe gehört, tötet die Libido sofort. Vielleicht eine der ermutigendsten Entdeckungen in der Psychologie der Freuden ist, dass man nicht nur durch seine physische Erscheinung gut aussieht. Wenn Sie jemanden mögen, sieht er oder sie für Sie besser aus. Deshalb tendieren Ehepartner in glücklichen Ehen zur Annahme, ihr Mann oder ihre Frau sehe viel besser aus, als alle anderen denken.
Or take sex. These are stimuli I've used in some of my studies. And if you simply show people these pictures, they'll say these are fairly attractive people. But how attractive you find them, how sexually or romantically moved you are by them, rests critically on who you think you're looking at. You probably think the picture on the left is male, the one on the right is female. If that belief turns out to be mistaken, it will make a difference. (Laughter) It will make a difference if they turn out to be much younger or much older than you think they are. It will make a difference if you were to discover that the person you're looking at with lust is actually a disguised version of your son or daughter, your mother or father. Knowing somebody's your kin typically kills the libido. Maybe one of the most heartening findings from the psychology of pleasure is there's more to looking good than your physical appearance. If you like somebody, they look better to you. This is why spouses in happy marriages tend to think that their husband or wife looks much better than anyone else thinks that they do.
(Gelächter)
(Laughter)
Ein besonders dramatisches Beispiel dafür entsteht durch eine neurologische Störung namens Capgras-Syndrom. Das Capgras-Syndrom ist eine Störung, bei der man einer spezifischen Täuschung unterliegt. Am Capgras-Syndrom erkrankte Menschen glauben, dass jene, die sie auf der Welt am meisten lieben durch perfekte Kopien ersetzt worden sind. Oft ist das Resultat des Capgras-Syndroms tragisch. Menschen haben ihre Geliebten umgebracht im Glauben, dass Sie einen Betrüger ermordeten. Aber es gibt zumindest einen Fall, in dem das Capgras-Syndrom ein Happy End hatte. Es wurde 1931 aufgezeichnet. "Die Forschung beschrieb eine Frau mit dem Capgras-Syndrom, die sich über ihren spärlich ausgestatteten und sexuell unpassenden Liebhaber beschwerte." Aber das war, bevor sie das Capgras-Syndrom bekam. Nachdem sie es hatte, "war sie glücklich, zu berichten, dass Sie einen Doppelgänger entdeckt hatte, der reich, männlich, attraktiv und aristokratisch war." Natürlich war es derselbe Mann, aber sie sah ihn anders.
A particularly dramatic example of this comes from a neurological disorder known as Capgras syndrome. So Capgras syndrome is a disorder where you get a specific delusion. Sufferers of Capgras syndrome believe that the people they love most in the world have been replaced by perfect duplicates. Now often, a result of Capgras syndrome is tragic. People have murdered those that they loved, believing that they were murdering an imposter. But there's at least one case where Capgras syndrome had a happy ending. This was recorded in 1931. "Research described a woman with Capgras syndrome who complained about her poorly endowed and sexually inadequate lover." But that was before she got Capgras syndrome. After she got it, "She was happy to report that she has discovered that he possessed a double who was rich, virile, handsome and aristocratic." Of course, it was the same man, but she was seeing him in different ways.
Als drittes Beispiel denken Sie an Konsumartikel. Ein Grund, warum man etwas vielleicht mag, ist sein Nutzen. Man kann sich Schuhe an die Füße stecken, man kann mit Golfschlägern Golf spielen und gekauter Kaugummi nützt einem überhaupt nichts. Aber jedes dieser drei Objekte hat einen Wert jenseits von dem, was es einem bringt, aufgrund seiner Geschichte. Die Golfschläger gehörten John F. Kennedy und wurden für eine dreiviertel Million Dollar versteigert. Der Kaugummi wurde von Popstar Britney Spears gekaut und für mehrere Hundert Dollar verkauft. Und tatsächlich gibt es einen florierenden Markt für teilweise gegessenes Essen von geliebten Menschen. (Gelächter) Die Schuhe sind vielleicht das Wertvollste von allem. Gemäß eines unbestätigten Berichts bot ein saudischer Millionär 10 Millionen Dollar für dieses Paar Schuhe. Es sind jene, die vor einigen Jahren an einer irakischen Pressekonferenz nach George Bush geworfen wurden.
As a third example, consider consumer products. So one reason why you might like something is its utility. You can put shoes on your feet; you can play golf with golf clubs; and chewed up bubble gum doesn't do anything at all for you. But each of these three objects has value above and beyond what it can do for you based on its history. The golf clubs were owned by John F. Kennedy and sold for three-quarters of a million dollars at auction. The bubble gum was chewed up by pop star Britney Spears and sold for several hundreds of dollars. And in fact, there's a thriving market in the partially eaten food of beloved people. (Laughter) The shoes are perhaps the most valuable of all. According to an unconfirmed report, a Saudi millionaire offered 10 million dollars for this pair of shoes. They were the ones thrown at George Bush at an Iraqi press conference several years ago.
(Applaus)
(Applause)
Diese Anziehung hin zu Objekten funktioniert nicht nur bei Gegenständen von Prominenten. Jeder von uns, die meisten Menschen haben etwas in ihrem Leben, das buchstäblich unersetzlich ist, etwas das einen Wert hat durch seine Geschichte – vielleicht Ihr Ehering, vielleicht die Babyschuhe Ihres Kindes – so dass wenn es verloren ginge, Sie es nicht zurückbekommen könnten. Sie könnten etwas bekommen, das so aussieht oder sich so anfühlt, aber Sie könnten nicht genau denselben Gegenstand zurückbekommen. Mit meinen Kollegen George Newman und Gil Diesendruck haben wir versucht, herauszufinden, welche Faktoren, welche Art Geschichte, für die Objekte wichtig sind, die Menschen mögen. In einem unserer Experimente baten wir Menschen, eine berühmte Person zu nennen, die sie verehrten, eine lebende Person, die sie verehrten.
Now this attraction to objects doesn't just work for celebrity objects. Each one of us, most people, have something in our life that's literally irreplaceable, in that it has value because of its history -- maybe your wedding ring, maybe your child's baby shoes -- so that if it was lost, you couldn't get it back. You could get something that looked like it or felt like it, but you couldn't get the same object back. With my colleagues George Newman and Gil Diesendruck, we've looked to see what sort of factors, what sort of history, matters for the objects that people like. So in one of our experiments, we asked people to name a famous person who they adored, a living person they adored.
Eine Antwort war George Clooney. Dann fragten wir sie, "Wieviel würden Sie für George Clooneys Pullover bezahlen?" Und die Antwort ist ein ansehnlicher Betrag – mehr, als man für einen ganz neuen Pullover bezahlen würde oder für einen Pullover, der jemandem gehörte, den man nicht verehrt. Dann fragten wir andere Gruppen von Probanden – wir gaben ihnen andere Einschränkungen und andere Bedingungen. Zum Beispiel sagten wir einigen Leuten, "Nun, Sie können den Pullover kaufen, aber Sie können niemandem sagen, dass Sie ihn besitzen, und Sie können ihn nicht weiterverkaufen." Das vermindert den Wert ein Hinweis darauf dass dies der Grund sein könnte, warum wir es mögen. Aber was wirklich einen Unterschied macht, ist, den Leuten zu sagen, "Sie könnten ihn verkaufen, damit angeben, aber bevor Sie ihn bekommen, wird er gründlich gewaschen." Das führt zu einer riesigen Verminderung des Werts. Wie meine Frau sagte, "Ihr habt die Clooney-Läuse rausgewaschen."
So one answer was George Clooney. Then we asked them, "How much would you pay for George Clooney's sweater?" And the answer is a fair amount -- more than you would pay for a brand new sweater or a sweater owned by somebody who you didn't adore. Then we asked other groups of subjects -- we gave them different restrictions and different conditions. So for instance, we told some people, "Look, you can buy the sweater, but you can't tell anybody you own it, and you can't resell it." That drops the value of it, suggesting that that's one reason why we like it. But what really causes an effect is you tell people, "Look, you could resell it, you could boast about it, but before it gets to you, it's thoroughly washed." That causes a huge drop in the value. As my wife put it, "You've washed away the Clooney cooties."
(Gelächter)
(Laughter)
Lassen Sie uns zurück zur Kunst kommen. Ich hätte gerne einen Chagall. Ich liebe seine Arbeit. Wenn jemand mir zum Ende der Konferenz mir etwas geben möchte, könnte er mir einen Chagall kaufen. Aber ich will keine Kopie, auch wenn ich den Unterschied nicht erkennen kann. Nicht, oder nicht einfach nur, weil ich ein Snob bin und mit einem Original angeben will. Es ist eher, weil ich etwas mit einer besonderen Geschichte will. Im Fall von Kunstwerken ist die Geschichte tatsächlich besonders. Der Philosoph Denis Dutton hat in seinem wundervollen Buch "The Art Instinct" die These aufgestellt, dass "der Wert eines Kunstwerks in Annahmen über die menschliche Leistung wurzeln, die seiner Erschaffung zugrunde liegt." Und das könnte den Unterschied zwischen einem Original und einer Fälschung erklären. Sie mögen gleich aussehen, aber sie haben verschiedene Geschichten. Das Original ist das Produkt eines kreativen Aktes, die Fälschung nicht. Ich denke, dieser Ansatz kann den unterschiedlichen Kunstgeschmack der Menschen erklären.
So let's go back to art. I would love a Chagall. I love the work of Chagall. If people want to get me something at the end of the conference, you could buy me a Chagall. But I don't want a duplicate, even if I can't tell the difference. That's not because, or it's not simply because, I'm a snob and want to boast about having an original. Rather, it's because I want something that has a specific history. In the case of artwork, the history is special indeed. The philosopher Denis Dutton in his wonderful book "The Art Instinct" makes the case that, "The value of an artwork is rooted in assumptions about the human performance underlying its creation." And that could explain the difference between an original and a forgery. They may look alike, but they have a different history. The original is typically the product of a creative act, the forgery isn't. I think this approach can explain differences in people's taste in art.
Dies ist ein Werk von Jackson Pollock. Wer hier mag die Arbeit von Jackson Pollock? Okay. Für wen hier bedeutet sie gar nichts? Sie mögen es einfach nicht. Ich werde keine Ansprüche erheben, wer Recht hat, aber ich werde eine empirische Annahme treffen über Ihre Intuitionen, das heißt, wenn Sie Jackson Pollocks Werk mögen, tendieren Sie mehr als die anderen dazu, zu glauben, dass diese Werke schwierig zu erschaffen sind, dass sie viel Zeit und Energie benötigen, und kreative Energie. Ich verwende absichtlich Jackson Pollock als Beispiel, denn es gibt eine junge amerikanische Künstlerin, die sehr im Stil von Jackson Pollock malt, und ihre Arbeit war viele zehntausend Dollar wert – zum großen Teil deshalb, weil sie eine sehr junge Künstlerin ist.
This is a work by Jackson Pollock. Who here likes the work of Jackson Pollock? Okay. Who here, it does nothing for them? They just don't like it. I'm not going to make a claim about who's right, but I will make an empirical claim about people's intuitions, which is that, if you like the work of Jackson Pollock, you'll tend more so than the people who don't like it to believe that these works are difficult to create, that they require a lot of time and energy and creative energy. I use Jackson Pollock on purpose as an example because there's a young American artist who paints very much in the style of Jackson Pollock, and her work was worth many tens of thousands of dollars -- in large part because she's a very young artist.
Das ist Marla Olmstead, die die meisten ihrer Werke im Alter von drei Jahren vollbracht hat. Das Interessante an Marla Olmstead ist, dass ihre Familie den Fehler machte, die Fernsehsendung '60 Minutes II' zu sich einzuladen, um ihre Malerei zu filmen. Und diese berichteten, dass ihr Vater sie unterrichtete. Als das im Fernsehen lief, fiel der Wert ihrer Kunst in sich zusammen. Es war physisch gesehen dieselbe Kunst, aber die Geschichte hatte sich verändert.
This is Marla Olmstead who did most of her work when she was three years old. The interesting thing about Marla Olmstead is her family made the mistake of inviting the television program 60 Minutes II into their house to film her painting. And they then reported that her father was coaching her. When this came out on television, the value of her art dropped to nothing. It was the same art, physically, but the history had changed.
Ich habe mich jetzt auf visuelle Künste konzentriert, aber ich will Ihnen zwei Beispiele aus der Musik geben. Dies ist Joshua Bell, ein sehr berühmter Geiger. Der 'Washington Post'–Reporter Gene Weingarten entschied, ihn für ein waghalsiges Experiment anzufragen. Die Frage ist: Wie sehr würden die Menschen Joshua Bell mögen, die Musik von Joshua Bell, wenn sie gar nicht wüssten, dass sie Joshua Bell zuhörten? Also brachte er Joshua Bell dazu, seine Millionen-Dollar-Geige mit in eine U-Bahn-Station in Washington D.C. zu nehmen, sich an eine Ecke zu stellen und zu sehen, wie viel Geld er einnehmen werde. Hier ist ein kurzer Clip dazu. (Geigenspiel) Nach einer Dreiviertelstunde hatte er 32 Dollar eingenommen. Nicht schlecht. Auch nicht gut. Offensichtlich muss man wissen, dass man Joshua Bell hört, um die Musik von Joshua Bell wirklich geniessen zu können. Tatsächlich nahm er noch 20 Dollar mehr ein, aber er zählte sie nicht dazu. Denn diese Frau taucht auf – Sie sehen es am Ende des Video – sie taucht auf. Sie hatte ihn einige Wochen zuvor in der Kongressbücherei gehört, an einer sehr exklusiven, gepflegten Veranstaltung. Sie ist fassungslos, dass er in einer U-Bahn-Station steht. Also ist sie ganz ergriffen von Mitleid. Sie greift in ihre Geldbörse und gibt ihm einen Zwanziger.
I've been focusing now on the visual arts, but I want to give two examples from music. This is Joshua Bell, a very famous violinist. And the Washington Post reporter Gene Weingarten decided to enlist him for an audacious experiment. The question is: How much would people like Joshua Bell, the music of Joshua Bell, if they didn't know they were listening to Joshua Bell? So he got Joshua Bell to take his million dollar violin down to a Washington D.C. subway station and stand in the corner and see how much money he would make. And here's a brief clip of this. (Violin music) After being there for three-quarters of an hour, he made 32 dollars. Not bad. It's also not good. Apparently to really enjoy the music of Joshua Bell, you have to know you're listening to Joshua Bell. He actually made 20 dollars more than that, but he didn't count it. Because this woman comes up -- you see at the end of the video -- she comes up. She had heard him at the Library of Congress a few weeks before at this extravagant black-tie affair. So she's stunned that he's standing in a subway station. So she's struck with pity. She reaches into her purse and hands him a 20.
(Gelächter)
(Laughter)
(Applaus)
(Applause)
Das zweite Beispiel aus der Musik ist aus John Cages modernistischer Komposition "4'33". Wie viele von Ihnen wissen, ist das die Komposition, wo der Pianist auf seiner Bank sitzt, das Piano öffnet und da sitzt und vier Minuten 33 Sekunden gar nichts tut – diese Zeit der Stille. Die Menschen haben verschiedene Ansichten darüber. Aber was ich hervorheben möchte ist, dass Sie das bei iTunes kaufen können. (Gelächter) Für einen Dollar neunundneunzig, können Sie diese Stille hören, die sich von anderen Formen der Stille unterscheidet.
The second example from music is from John Cage's modernist composition, "4'33"." As many of you know, this is the composition where the pianist sits at a bench, opens up the piano and sits and does nothing for four minutes and 33 seconds -- that period of silence. And people have different views on this. But what I want to point out is you can buy this from iTunes. (Laughter) For a dollar 99, you can listen to that silence, which is different than other forms of silence.
(Gelächter)
(Laughter)
Nun habe ich bisher über Freude gesprochen, aber ich möchte vorschlagen, dass alles, was ich sagte, auch für Schmerz gilt. Und wie man über das denkt, was man erfährt, der eigene Glauben über die Essenz davon beeinflusst, wie sehr es weh tut. Ein sehr hübsches Experiment wurde von Kurt Gray und Dan Wegner durchgeführt. Sie schlossen Harvard-Studenten an ein Elektroschockgerät an. Und dann versetzten sie ihnen einige schmerzhafte Elektroschocks. Es war eine Serie von fünf schmerzhaften Schocks. Der Hälfte von ihnen wurde gesagt, sie bekämen die Schocks von jemandem in einem anderen Zimmer, aber die Person in dem anderen Zimmer wüsste nicht, dass sie ihnen die Schocks versetzte. Keine Böswilligkeit, sie drücken lediglich auf einen Knopf. Der erste Schock wird als sehr schmerzhaft aufgezeichnet. Der zweite Schock schmerzt weniger, weil man sich ein wenig daran gewöhnt. Der dritte weniger, der vierte, der fünfte. Der Schmerz wird weniger. Der anderen Gruppe wurde gesagt, die Person im nächsten Zimmer weiß, dass sie ihnen die Schocks versetzt und tut es absichtlich. Der erste Schock tut wahnsinnig weh. Der zweite Schock genauso, und der dritte, der vierte und der fünfte. Es schmerzt mehr, wenn man glaubt, jemand tue einem etwas absichtlich an.
Now I've been talking so far about pleasure, but what I want to suggest is that everything I've said applies as well to pain. And how you think about what you're experiencing, your beliefs about the essence of it, affect how it hurts. One lovely experiment was done by Kurt Gray and Dan Wegner. What they did was they hooked up Harvard undergraduates to an electric shock machine. And they gave them a series of painful electric shocks. So it was a series of five painful shocks. Half of them are told that they're being given the shocks by somebody in another room, but the person in the other room doesn't know they're giving them shocks. There's no malevolence, they're just pressing a button. The first shock is recorded as very painful. The second shock feels less painful, because you get a bit used to it. The third drops, the fourth, the fifth. The pain gets less. In the other condition, they're told that the person in the next room is shocking them on purpose -- knows they're shocking them. The first shock hurts like hell. The second shock hurts just as much, and the third and the fourth and the fifth. It hurts more if you believe somebody is doing it to you on purpose.
Das extreme Beispiel hierfür ist, dass sich Schmerz in manchen Fällen, unter manchen Umständen in Freude transformieren kann. Menschen haben die außergewöhnlich interessante Eigenart, sich oft einem tiefen Maß von Schmerz bei kontrollierten Bedingungen auszusetzen und Genuss daraus zu ziehen – wie zum Beispiel sehr scharfe Chilischoten zu essen oder Achterbahnfahrten. Diesen Punkt hat der Dichter John Milton sehr schön zusammengefasst, der schrieb, "Der Geist ist sein eigener Herr, und er kann aus der Hölle den Himmel und aus dem Himmel die Hölle machen."
The most extreme example of this is that in some cases, pain under the right circumstances can transform into pleasure. Humans have this extraordinarily interesting property that will often seek out low-level doses of pain in controlled circumstances and take pleasure from it -- as in the eating of hot chili peppers and roller coaster rides. The point was nicely summarized by the poet John Milton who wrote, "The mind is its own place, and in itself can make a heaven of hell, a hell of heaven."
Damit möchte ich schließen. Vielen Dank.
And I'll end with that. Thank you.
(Applaus)
(Applause)