Ich liebe Theater. Ich liebe den Gedanken, sich zu transformieren, jemand anders zu werden, und das Leben aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Ich mag den Gedanken, dass für ein Paar Stunden Leute in einem Raum sitzen und zuhören werden. Den Gedanken, dass zu diesem Zeitpunkt, in diesem Raum, alle, unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, Farbe oder Religion, zusammenkommen. In dem Moment überschreiten wir gemeinsam die Grenzen von Raum und Zeit. Theater erweckt unsere Gefühle und öffnet die Tür zu unserer Fantasie. Und unsere Vorstellungskraft macht uns zu Forschern. Unsere Vorstellungskraft macht aus uns Erfinder und Schöpfer und einzigartig. Ich wurde 2003 beauftragt, eine neue Show zu erschaffen, und fing an, "Upwake" zu entwickeln. "Upwake" erzählt eine Geschichte über Zero, einen zeitgenössischen Geschäftsmann, der sein Leben im Koffer mit sich trägt, und der zwischen Traum und Realität feststeckt und nicht in der Lage ist, beides zu enträtseln. Ich wollte, dass die "Upwake" die gleiche audiovisuelle Qualität wie ein Film hat. Und ich wollte meiner Fantasie freien Lauf lassen. So fing ich an, die Geschichte zu skizzieren, die sich in meinem Kopf regte. Wenn Antoine de Saint-Exupéry, der Autor von "Der kleine Prinz", hier wäre, hätte er drei Löcher in auf die Kiste gemalt, und gesagt, sich sich ein Schaf darin befindet. Denn wenn man sie ganz genau anschaut, werden Dinge entstehen. Das ist keine Kiste, das sind die Auswüchse meiner Fantasie, aus meinem Kopf aufs Papier, auf den Bildschirm, ins Leben. In "Upwake" tragen Gebäude Anzüge, Zero steppt auf einem gigantischen Keyboard, klont sich mit einem Scanner, zähmt und peitscht die Computermäuse, segelt von einem Stück Papier hinweg in die Traumlandschaft, und reist ins Weltall. Ich wollte Umgebungen kreieren, die sich wie ein Illusionist bewegen und verwandeln. Die in einer Sekunde von einer Welt in eine andere gehen. Ich wollte Humor, Schönheit, Einfachheit und Komplexität haben und Metaphern anwenden, um Ideen anzudeuten. Am Anfang der Show zum Beispiel mixt Zero Traum und Realität wie ein DJ ineinander. Technologie ist ein Instrument, mit dem ich meine Visionen hochauflösend, live, direkt auf der Bühne visualisieren kann. Also wollte ich heute mit Ihnen über dieses Verhältnis zwischen Theater und Technologie reden. Fangen wir mit Technologie an. (Sicherung brennt durch) Na gut. Fangen wir mit Theater an. (Lachen) (Surren) (Klick, Klick, Peng) (Gelächter) (Applaus) Danke schön. "Upwake" dauert zweiundfünfzig Minuten und vierundfünfzig Sekunden. Ich projiziere 3D-Animationen auf alle vier Oberflächen der Bühne und interagiere mit ihnen. Die Anwendung von Animationen und Projektionen war ein Entdeckungsprozess. Ich habe sie auf der Bühne nicht als Spezialeffekt, sondern als Partner eingesetzt. Es gibt keine Spezialeffekte in "Upwake," nichts Gekünsteltes. Es ist aufwendig und komplex, und zugleich einfach und minimal. 344 Frames und viereinhalb Jahre und Aufträge später wurde das, was als Solo-Show begann, eine Gemeinschaftsarbeit von neunzehn talentierten Schauspielern. Und hier sind einige Auszüge. (Applaus) Danke schön. Also das ist eine relativ neue Show, mit der beginnen wir gerade eine Tour. Und in Austin, Texas, wurde ich gebeten, in einer Schule nachmittags kleine Aufführungen zu geben. Als ich an einer der Schulen ankam, wurde ich von diesem Bild überrascht: Sechshundert wartende Kinder, dicht aneinandergepackt in einer Turnhalle. Ich war ein bisschen nervös, denn ich trat ohne Animationen, richtiges Kostüm und Make-up auf. Aber die Lehrer sind danach zu mir gekommen und sagten, dass sie die Kinder noch nie so konzentriert gesehen hatten. Und ich denke, das lag daran, dass ich ihre Sprache und ihre Realität einsetzen konnte, um sie in eine andere zu transportieren. Irgendwas ist bei diesem Prozess passiert. Zero wurde zu einer Person, und nicht nur eine Figur in einem Stück. Zero spricht nicht, ist weder Frau noch Mann. Zero ist Zero. Ein kleiner Held des 21. Jahrhunderts. Und Zero kann so viel mehr Leute erreichen, als ich es je könnte. Es geht genau so sehr darum, neue Disziplinen in diese Kiste zu bekommen, wie auch darum, Theater aus seiner Kiste zu befreien. Als eine Straßenschauspielerin habe ich gelernt, dass alle sich miteinander verbinden wollen. Und dass sich die Menschen normalerweise, wenn du ein bisschen außergewöhnlich bist und nicht genau wie ein Mensch aussiehst, dazu veranlasst fühlen, mitzumachen und laut mitzufiebern. Das ist, als ob man in ihnen etwas zum Klingen bringt. Das ist, als ob das Mysterium der Person, mit der sie interagieren und eine Verbindung schaffen, es ihnen erlaubt, ein bisschen mehr sie selbst zu sein. Denn durch deine Maske lassen sie ihre eigene fallen. Menschlich zu sein ist eine Kunstform. Ich weiß, dass Theater die Lebensqualität von Menschen verbessern kann, und ich weiß, dass Theater heilen kann. Ich habe zwei Jahre als Arzt-Clown in einem Krankenhaus gearbeitet. Ich habe kranke Kinder gesehen und traurige Eltern und Ärzte, die dadurch in Momente reiner Freude gehoben wurden. Ich weiß, dass Theater uns verbindet. Zero möchte die Generationen von gestern und heute einspannen. Zero möchte Geschichten durch verschiedene Medien vermitteln. Comicbücher. Quantenphysik, Videospiele. Und Zero will auf den Mond. 2007 begann Zero eine grüne Aktion, mit einer Bitte an Freunde und Fans, ihren Strom jeden Sonntag zwischen 19:53 und 20:00 auszuschalten. Die Idee ist einfach, sehr simpel. Sie ist nicht neu, aber wichtig, und es ist wichtig, teilzunehmen. Eine Revolution findet statt. Es ist eine Revolution von Mensch und Technologie. Sie ist Bewegung und Gefühl. Sie ist Information. Sie ist visuell. Sie ist musikalisch. Sie ist sensorisch. Sie ist konzeptionell. Sie ist universell. Sie ist jenseits von Wörtern und Nummern. Sie geschieht jetzt. Die natürliche Weiterentwicklung von Wissenschaft und Kunst, einander zu finden, um das Menschsein besser zu begreifen und zu definieren. Es findet eine Revolution in unserer Denkweise statt, in der Art, wie wir teilen und unsere Geschichten ausdrücken, unsere Evolution. Jetzt ist die Zeit der Kommunikation, der Verbindung und der kreativen Zusammenarbeit. Charlie Chaplin revolutionierte die bewegten Bilder und erzählte Geschichten durch Musik, Stille, Humor und Lyrik. Er war sozial, und sein Charakter, der Tramp, hat zu Millionen gesprochen. Er hat Unterhaltung, Spaß und Erleichterung so vielen Menschen gebracht, als sie es am meisten brauchten. Wir sind nicht hier, um das Mögliche zu hinterfragen. Wir sind hier, um das Unmögliche herauszufordern. In der Wissenschaft von heute werden wir Künstler. In der Kunst von heute werden wir Wissenschaftler. Wir entwerfen unsere Welt. Wir erfinden Möglichkeiten. Wir unterrichten, berühren und bewegen. Jetzt ist die Zeit, in der wir die Vielfalt unserer Talente einsetzen können, um ein intelligentes, bedeutendes und außergewöhnliches Werk zu schaffen. Und übertreffen. (Klingeln) Danke schön. (Applaus)
I love theater. I love the idea that you can transform, become somebody else and look at life with a completely new perspective. I love the idea that people will sit in one room for a couple of hours and listen. The idea that in that room at that moment, everyone, regardless of their age, their gender, their race, their color, their religion, comes together. At that moment, we transcend space and time together. Theater awakens our senses and opens the door to our imagination. And our ability to imagine is what makes us explorers. Our ability to imagine makes us inventors and creators and unique. I was commissioned in 2003 to create an original show, and began developing "Upwake." "Upwake" tells the story of Zero, a modern-day business man, going to work with his life in a suitcase, stuck between dream and reality and not able to decipher the two. I wanted "Upwake" to have the same audiovisual qualities as a movie would. And I wanted to let my imagination run wild. So I began drawing the story that was moving in my head. If Antoine de Saint-Exupery, the author of "The Little Prince," were here, he would have drawn three holes inside that box and told you your sheep was inside. Because, if you look closely enough, things will begin to appear. This is not a box; these are the renderings of my imagination from head to paper to screen to life. In "Upwake" buildings wear suits, Zero tap dances on a giant keyboard, clones himself with a scanner, tames and whips the computer mice, sails away into dreamscape from a single piece of paper and launches into space. I wanted to create environments that moved and morphed like an illusionist. Go from one world to another in a second. I wanted to have humor, beauty, simplicity and complexity and use metaphors to suggest ideas. At the beginning of the show, for example, Zero deejays dream and reality. Technology is an instrument that allowed me to manifest my visions in high definition, live, on stage. So today, I would like to talk to you about the relationship between theater and technology. Let's start with technology. (Fuse blowing) All right. Let's start with theater. (Laughter) (Buzzing) (Click, click, bang) (Laughter) (Applause) Thank you. "Upwake" lasts 52 minutes and 54 seconds. I project 3D animation on all the four surfaces of the stage which I interact with. The use of animation and projection was a process of discovery. I didn't use it as a special effect, but as a partner on stage. There are no special effects in "Upwake," no artifice. It's as lavish and intricate as it is simple and minimal. Three hundred and forty-four frames, four and a half years and commissions later, what started as a one person show became a collaborative work of nineteen most talented artists. And here are some excerpts. (Applause) Thank you. So this is, relatively, a new show that we're now beginning to tour. And in Austin, Texas, I was asked to give small demonstrations in schools during the afternoon. When I arrived at one of the schools, I certainly did not expect this: Six hundred kids, packed in a gymnasium, waiting. I was a little nervous performing without animation, costume -- really -- and make-up. But the teachers came to me afterward and told me they hadn't seen the kids that attentive. And I think the reason why is that I was able to use their language and their reality in order to transport them into another. Something happened along the way. Zero became a person and not just a character in a play. Zero does not speak, is neither man nor woman. Zero is Zero, a little hero of the 21st Century, and Zero can touch so many more people than I possibly could. It's as much about bringing new disciplines inside this box as it is about taking theater out of its box. As a street performer, I have learned that everybody wants to connect. And that usually, if you're a bit extraordinary, if you're not exactly of human appearance, then people will feel inclined to participate and to feel out loud. It's as though you made something resonate within them. It's as though the mystery of the person they're interacting with and connecting allows them to be themselves just a bit more. Because through your mask, they let theirs go. Being human is an art form. I know theater can improve the quality of people's lives, and I know theater can heal. I've worked as a doctor clown in a hospital for two years. I have seen sick kids and sad parents and doctors be lifted and transported in moments of pure joy. I know theater unites us. Zero wants to engage the generation of today and tomorrow, tell various stories through different mediums. Comic books. Quantum physics video games. And Zero wants to go to the moon. In 2007, Zero launched a green campaign, suggesting his friends and fans to turn off their electricity every Sunday from 7:53 to 8:00 p.m. The idea is simple, basic. It's not original, but it's important, and it's important to participate. There is a revolution. It's a human and technological revolution. It's motion and emotion. It's information. It's visual. It's musical. It's sensorial. It's conceptual. It's universal. It's beyond words and numbers. It's happening. The natural progression of science and art finding each other to better touch and define the human experience. There is a revolution in the way that we think, in the way that we share, and the way that we express our stories, our evolution. This is a time of communication, connection and creative collaboration. Charlie Chaplin innovated motion pictures and told stories through music, silence, humor and poetry. He was social, and his character, The Tramp, spoke to millions. He gave entertainment, pleasure and relief to so many human beings when they needed it the most. We are not here to question the possible; we are here to challenge the impossible. In the science of today, we become artists. In the art of today, we become scientists. We design our world. We invent possibilities. We teach, touch and move. It is now that we can use the diversity of our talents to create intelligent, meaningful and extraordinary work. It's now. (Ringing) Thank you. (Applause)