Ich rede heute darüber, wie wir über Liebe sprechen. Insbesondere darüber, woran unsere Art, über Liebe zu sprechen krankt.
OK, so today I want to talk about how we talk about love. And specifically, I want to talk about what's wrong with how we talk about love.
Die meisten von uns verlieben sich ein paar Mal im Laufe ihres Lebens, und die englische Metapher dafür -- "to fall in love" -- zeigt, wie man hierzulande über diese Erfahrung spricht. Ich weiß nicht, wie Sie es sehen, aber ich stelle mir dabei eine comicreife Szene vor. Etwa einen Mann, der den Gehweg entlanggeht, versehentlich in einen offenen Gullyschacht tritt und in den darunterliegenden Abwasserkanal fällt. Ich stelle es mir so vor, weil Fallen, anders als Springen, versehentlich geschieht und nicht kontrollierbar ist. Es geschieht ohne unsere Zustimmung. Und so ... beschreiben wir es, wenn wir eine neue Beziehung eingehen.
Most of us will probably fall in love a few times over the course of our lives, and in the English language, this metaphor, falling, is really the main way that we talk about that experience. I don't know about you, but when I conceptualize this metaphor, what I picture is straight out of a cartoon -- like there's a man, he's walking down the sidewalk, without realizing it, he crosses over an open manhole, and he just plummets into the sewer below. And I picture it this way because falling is not jumping. Falling is accidental, it's uncontrollable. It's something that happens to us without our consent. And this -- this is the main way we talk about starting a new relationship.
Ich bin Schriftstellerin und Englischlehrerin. Es ist mein Beruf, über Worte nachzudenken und auf den Einfluss unseres Sprachgebrauchs hinzuweisen. Viele der Metaphern, mit denen wir über Liebe sprechen -- vielleicht sogar die meisten -- sind problematisch.
I am a writer and I'm also an English teacher, which means I think about words for a living. You could say that I get paid to argue that the language we use matters, and I would like to argue that many of the metaphors we use to talk about love -- maybe even most of them -- are a problem.
Also: In love, we fall [In die Liebe fallen wir], wir sind verknallt, hingerissen, sind hin und weg und brennen vor Leidenschaft. Wir sind blind und krank vor Liebe. Unsere Herzen schmerzen und dann brechen sie. Unsere Metaphern beschreiben die Erfahrung des Verliebtseins mit Gewalt und Krankheit.
So, in love, we fall. We're struck. We are crushed. We swoon. We burn with passion. Love makes us crazy, and it makes us sick. Our hearts ache, and then they break. So our metaphors equate the experience of loving someone to extreme violence or illness.
(Lachen)
(Laughter)
Das tun sie. Und sie stellen uns als Opfer unvorhersehbarer, unvermeidbarer Umstände dar. Mein Liebling ist "smitten", das Passiv-Partizip von "smite" [heftig schlagen]. Wenn man "smitten" im Wörterbuch nachschlägt ...
They do. And they position us as the victims of unforeseen and totally unavoidable circumstances. My favorite one of these is "smitten," which is the past participle of the word "smite." And if you look this word up in the dictionary --
(Lachen)
(Laughter)
findet man als Definition sowohl "ernstes Gebrechen" als auch "sehr verleibt sein". Ich verbinde das Wort "smite" mit einem bestimmten Zusammenhang: dem alten Testament. Allein im Buch Exodus taucht es 16-mal auf. Es beschreibt in der Bibel die Rache eine wütenden Gottes.
you will see that it can be defined as both "grievous affliction," and, "to be very much in love." I tend to associate the word "smite" with a very particular context, which is the Old Testament. In the Book of Exodus alone, there are 16 references to smiting, which is the word that the Bible uses for the vengeance of an angry God.
(Lachen)
(Laughter)
Wir sprechen mit dem selben Wort über Liebe, mit dem wir eine Heuschreckenplage beschreiben.
Here we are using the same word to talk about love that we use to explain a plague of locusts.
(Lachen)
(Laughter)
Richtig?
Right?
Wie ist es dazu gekommen? Wie sind wir darauf gekommen, Liebe mit Schmerz und Leid zu verbinden? Und warum sprechen wir über diese angeblich schöne Erfahrung als wären wir Opfer? Das sind schwierige Fragen, aber ich habe einige Theorien. Der Einfachheit halber beziehe ich mich auf eine bestimmte Metapher: Liebe als Wahnsinn zu beschreiben.
So, how did this happen? How have we come to associate love with great pain and suffering? And why do we talk about this ostensibly good experience as if we are victims? These are difficult questions, but I have some theories. And to think this through, I want to focus on one metaphor in particular, which is the idea of love as madness.
Am Anfang meiner Recherche zur romantischen Liebe stieß ich ständig auf Wahnsinnsmetaphern. Die Geschichte der westlichen Kultur ist voll von Äußerungen, die Liebe mit Geisteskrankheit gleichsetzen. Hier sind ein paar Beispiele. William Shakespeare: "Liebe ist eine bloße Tollheit" aus "Wie es euch gefällt". Friedrich Nietzsche: "Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe." "Got me looking so crazy in love." [lässt mich verrückt vor Liebe aussehen]
When I first started researching romantic love, I found these madness metaphors everywhere. The history of Western culture is full of language that equates love to mental illness. These are just a few examples. William Shakespeare: "Love is merely a madness," from "As You Like It." Friedrich Nietzsche: "There is always some madness in love." "Got me looking, got me looking so crazy in love -- "
(Lachen)
(Laughter)
... von der großen Philosophin Beyoncé Knowles.
from the great philosopher, Beyoncé Knowles.
(Lachen)
(Laughter)
Ich habe mich mit 20 zum ersten Mal verliebt. Es war von Anfang an eine recht turbulente Beziehung; und in den ersten Jahren eine Fernbeziehung, was für mich hohe Höhenflüge und tiefe Abstürze bedeutete. In einer bestimmten Situation saß ich auf einem Bett in einer Herberge in Südamerika und sah den Menschen, den ich liebte, zur Tür raus gehen. Es war spät -- fast Mitternacht. Wir hatten beim Abendessen gestritten, und als wir in unser Zimmer kamen, stopfte er seine Sachen in den Rucksack und war zur Tür raus. Ich erinnere mich nicht, worüber wir gestritten hatten, aber sehr genau daran, wie es sich anfühlte, ihn gehen zu sehen.
I fell in love for the first time when I was 20, and it was a pretty turbulent relationship right from the start. And it was long distance for the first couple of years, so for me that meant very high highs and very low lows. I can remember one moment in particular. I was sitting on a bed in a hostel in South America, and I was watching the person I love walk out the door. And it was late, it was nearly midnight, we'd gotten into an argument over dinner, and when we got back to our room, he threw his things in the bag and stormed out. While I can no longer remember what that argument was about, I very clearly remember how I felt watching him leave.
Ich war 22, zum ersten Mal in einem Entwicklungsland und ganz allein. Bis zum Rückflug war es noch eine Woche. Ich wusste, in welcher Stadt ich war und den Namen der Stadt, von der mein Rückflug ging, aber nicht, wie ich da hin kommen sollte. Ich hatte keinen Reiseführer, kaum Geld und sprach kein Spanisch.
I was 22, it was my first time in the developing world, and I was totally alone. I had another week until my flight home, and I knew the name of the town that I was in, and the name of the city that I needed to get to to fly out, but I had no idea how to get around. I had no guidebook and very little money, and I spoke no Spanish.
Jemand mit mehr Abenteuerlust hätte darin vielleicht eine Gelegenheit gesehen, aber ich war einfach wie erstarrt. Ich saß einfach da und brach in Tränen aus. Aber trotz meiner Panik, sagte eine leise Stimme in meinem Kopf: "Wow, wie dramatisch! Diese Liebessache hab ich offenbar drauf."
Someone more adventurous than me might have seen this as a moment of opportunity, but I just froze. I just sat there. And then I burst into tears. But despite my panic, some small voice in my head thought, "Wow. That was dramatic. I must really be doing this love thing right."
(Lachen)
(Laughter)
Denn für einen Teil von mir gehörte dieses Elendsgefühl zur Liebe dazu. Heute scheint mir das seltsam, aber als ich 22 war, sehnte ich mich nach dramatischen Erfahrungen, und in diesem Moment war ich irrational, wütend und am Boden, und sah darin seltsamer Weise meine Gefühle für den Typen bestätigt, der mich gerade sitzen gelassen hatte.
Because some part of me wanted to feel miserable in love. And it sounds so strange to me now, but at 22, I longed to have dramatic experiences, and in that moment, I was irrational and furious and devastated, and weirdly enough, I thought that this somehow legitimized the feelings I had for the guy who had just left me.
Irgendwie wollte ich ein bisschen verrückt sein, weil ich dachte, dass Liebe so funktioniert. Das ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass es laut Wikipedia acht Filme, 14 Lieder, zwei Alben und einen Roman namens "Crazy Love" [Verrückte Liebe] gibt.
I think on some level I wanted to feel a little bit crazy, because I thought that that was how love worked. This really should not be surprising, considering that according to Wikipedia, there are eight films, 14 songs, two albums and one novel with the title "Crazy Love."
Nach einer halben Stunde kam er zurück. Wir vertrugen uns und verbrachten noch eine glückliche Woche auf Reisen. Als ich nach Hause kam, dachte ich: "Das war so schrecklich -- und so großartig. So muss echte Romantik sein!" Meine Erwartung, die erste Liebe fühle sich wie Wahnsinn an, hat sich natürlich genau so erfüllt. Aber jemanden so zu lieben, als hinge meine ganzes Wohlergehen an seiner Gegenliebe, war weder gut für mich noch für ihn.
About half an hour later, he came back to our room. We made up. We spent another mostly happy week traveling together. And then, when I got home, I thought, "That was so terrible and so great. This must be a real romance." I expected my first love to feel like madness, and of course, it met that expectation very well. But loving someone like that -- as if my entire well-being depended on him loving me back -- was not very good for me or for him.
Aber solche Liebeserfahrungen sind nicht ungewöhnlich. Die meisten fühlen sich im frühen Stadium romantischer Liebe etwas verrückt. Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass das normal ist, denn in neurochemischer Hinsicht ist romantische Liebe von einer Geisteskrankheit kaum zu unterscheiden. Das stimmt.
But I suspect this experience of love is not that unusual. Most of us do feel a bit mad in the early stages of romantic love. In fact, there is research to confirm that this is somewhat normal, because, neurochemically speaking, romantic love and mental illness are not that easily distinguished. This is true.
Diese Studie aus dem Jahr 1999 zeigte durch Bluttests, dass der Serotoninspiegel von Frischverliebten dem Serotoninspiegel von Menschen ähnelt, bei denen eine Zwangsneurose diagnostiziert wurde.
This study from 1999 used blood tests to confirm that the serotonin levels of the newly in love very closely resembled the serotonin levels of people who had been diagnosed with obsessive-compulsive disorder.
(Lachen)
(Laughter)
Und ein niedriger Serotoninspiegel wird auch bei jahreszeitlich bedingten Stimmungsschwankungen und Depressionen beobachtet. Es gibt also Beweise, dass Verliebtheit Stimmungs- und Verhaltensänderungen bedingt. Es gibt Studien, die belegen, dass die meisten Beziehungen so beginnen.
Yes, and low levels of serotonin are also associated with seasonal affective disorder and depression. So there is some evidence that love is associated with changes to our moods and our behaviors. And there are other studies to confirm that most relationships begin this way.
Die Forscher glauben, dass der niedrige Serotoninspiegel mit dem obsessivem Nachdenken über das Objekt der Liebe zusammenhängt, als ob jemand im eigenen Kopf Quartier bezogen hätte. Den meisten geht es so bei der ersten Liebe. Zum Glück dauert es meist nicht lange an: gewöhnlich wenige Monate bis hin zu ein paar Jahren.
Researchers believe that the low levels of serotonin is correlated with obsessive thinking about the object of love, which is like this feeling that someone has set up camp in your brain. And most of us feel this way when we first fall in love. But the good news is, it doesn't always last that long -- usually from a few months to a couple of years.
Als ich aus Südamerika zurück kam, verbrachte ich viel Zeit allein in meinem Zimmer und wartete verzweifelt auf E-Mails von dem Typen, den ich liebte. Ich fand, dass ich die Freundschaft derer, die mein Leiden nicht verstanden, nicht brauchte. Also brach ich den Kontakt zu den meisten ab. Es war wohl das unglücklichste Jahr meines Lebens. Ich empfand es als meine Aufgabe unglücklich zu sein, denn wenn ich unglücklich war, bewies das, wie sehr ich ihn liebte. Und wenn ich das beweisen konnte, mussten wir letztlich wieder zusammenfinden.
When I got back from my trip to South America, I spent a lot of time alone in my room, checking my email, desperate to hear from the guy I loved. I decided that if my friends could not understand my grievous affliction, then I did not need their friendship. So I stopped hanging out with most of them. And it was probably the most unhappy year of my life. But I think I felt like it was my job to be miserable, because if I could be miserable, then I would prove how much I loved him. And if I could prove it, then we would have to end up together eventually.
Das ist der eigentliche Wahnsinn. Es gibt schließlich keine universelle Regel, dass großes Leid zu einer entsprechenden Belohnung führt. Dennoch sprechen wir über Liebe, als wäre es so.
This is the real madness, because there is no cosmic rule that says that great suffering equals great reward, but we talk about love as if this is true.
Liebeserfahrungen haben eine biologische und eine kulturelle Dimension. Unsere Biologie sagt uns, "Liebe ist gut", indem sie Belohnungsmechanismen im Gehirn auslöst, und signalisiert "Liebe ist schmerzhaft", wenn durch Streit oder Trennung diese neurochemische Belohnung verschwindet. Und wirklich, vielleicht wissen Sie das: Neurochemisch betrachtet ähnelt eine Trennung einem Kokainentzug, was ich bestätigend finde.
Our experiences of love are both biological and cultural. Our biology tells us that love is good by activating these reward circuits in our brain, and it tells us that love is painful when, after a fight or a breakup, that neurochemical reward is withdrawn. And in fact -- and maybe you've heard this -- neurochemically speaking, going through a breakup is a lot like going through cocaine withdrawal, which I find reassuring.
(Lachen)
(Laughter)
Unsere Kultur benutzt eine Sprache, die dieses Konzept von Liebe formt und verstärkt. Wir sprechen hier von Metaphern über Schmerz, Sucht und Wahnsinn. Interessant, wie das eine zum anderen führt: Liebe ist stark und manchmal schmerzhaft, und das drücken wir in Worten und Geschichten aus. Aber unsere Worte und Geschichten sorgen dafür, dass wir Liebe als stark und schmerzhaft sehen.
And then our culture uses language to shape and reinforce these ideas about love. In this case, we're talking about metaphors about pain and addiction and madness. It's kind of an interesting feedback loop. Love is powerful and at times painful, and we express this in our words and stories, but then our words and stories prime us to expect love to be powerful and painful.
Spannend finde ich, dass dies in einer Kultur passiert, die lebenslange Monogamie hoch schätzt. Es scheint, als wollten wir beides: Liebe, die sich wie Wahnsinn anfühlt und ein Leben lang andauert. Das klingt schrecklich.
What's interesting to me is that all of this happens in a culture that values lifelong monogamy. It seems like we want it both ways: we want love to feel like madness, and we want it to last an entire lifetime. That sounds terrible.
(Lachen)
(Laughter)
Um das in Einklang zu bringen, müssen wir entweder unsere Kultur oder unsere Erwartungen verändern. Stellen Sie sich vor, wir wären in der Liebe weniger passiv; wir wären selbstbewusster, aufgeschlossener, großzügiger und würden statt "falling in love" [in Liebe fallen] "stepping into love" [in die Liebe eintreten] sagen. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber ich bin nicht die Erste, die das vorschlägt. In ihrem Buch "Leben In Metaphern" schlagen die Linguisten Mark Johnson und George Lakoff eine sehr interessante Lösung für dieses Dilemma vor: unsere Metaphern zu verändern. Sie erklären, dass Metaphern unser Erlebnis der Welt formen, und unseren künftigen Handlungen als Leitfaden dienen können, wie eine selbsterfüllende Prophezeihung.
To reconcile this, we need to either change our culture or change our expectations. So, imagine if we were all less passive in love. If we were more assertive, more open-minded, more generous and instead of falling in love, we stepped into love. I know that this is asking a lot, but I'm not actually the first person to suggest this. In their book, "Metaphors We Live By," linguists Mark Johnson and George Lakoff suggest a really interesting solution to this dilemma, which is to change our metaphors. They argue that metaphors really do shape the way we experience the world, and that they can even act as a guide for future actions, like self-fulfilling prophecies.
Johnson und Lakoff schlagen eine neue Metapher für Liebe vor: Liebe als ein gemeinsam erschaffenes Kunstwerk. Diese Art über Liebe zu denken, mag ich sehr. Für Linguisten haben Metaphern etwas wie Erfordernisse, mit denen man die verschiedenen Implikationen oder Gedanken, die eine Metapher beinhaltet, erfasst. Johnson und Lakoff thematisieren alles, was künstlerische Zusammenarbeit erfordert: Einsatz, Kompromisse, Geduld, gemeinsame Ziele. Diese Gedanken passen gut zu unserer kulturellen Veranlagung zur dauerhaften romantischen Beziehung, aber auch zu anderen Beziehungstypen: kurzzeitige, lockere, polyamuröse, nicht-monogame, asexuelle ... Denn diese Metapher bringt eine weit vielschichtigere Vorstellung in die Erfahrung, jemanden zu lieben.
Johnson and Lakoff suggest a new metaphor for love: love as a collaborative work of art. I really like this way of thinking about love. Linguists talk about metaphors as having entailments, which is essentially a way of considering all the implications of, or ideas contained within, a given metaphor. And Johnson and Lakoff talk about everything that collaborating on a work of art entails: effort, compromise, patience, shared goals. These ideas align nicely with our cultural investment in long-term romantic commitment, but they also work well for other kinds of relationships -- short-term, casual, polyamorous, non-monogamous, asexual -- because this metaphor brings much more complex ideas to the experience of loving someone.
Wenn Liebe ein gemeinsam erschaffenes Kunstwerk ist, dann ist sie eine ästhetische Erfahrung. Liebe ist unvorhersehbar, sie ist kreativ, erfordert Kommunikation und Disziplin, ist frustrierend und emotional fordernd und beinhaltet sowohl Freude als auch Schmerz. Und letztlich ist jede Liebeserfahrung anders.
So if love is a collaborative work of art, then love is an aesthetic experience. Love is unpredictable, love is creative, love requires communication and discipline, it is frustrating and emotionally demanding. And love involves both joy and pain. Ultimately, each experience of love is different.
Als ich jünger war, kam mir nie in den Sinn, dass ich mehr von der Liebe erwarten dürfte, dass ich nicht einfach akzeptieren musste, was sie mir bot. Als die 14-jährige Julia Romeo zum ersten Mal ... oder, als die 14-jährige Julia nicht bei Romeo sein kann, den sie vor vier Tagen kennengelernt hat, ist sie nicht enttäuscht oder ängstlich. Wo ist sie? Sie will sterben. Richtig? Zur Erinnerung: Zu dieser Zeit im Stück, Akt Drei von Fünf, ist Romeo nicht tot. Er lebt und ist gesund. Er wurde nur aus der Stadt verbannt. Natürlich ging es im Verona des 16. Jahrhunderts anders zu als im heutigen Nordamerika. Und dennoch: Als ich das Stück erstmals las, auch im Alter von 14 Jahren, konnte ich Julias Leid nachvollziehen.
When I was younger, it never occurred to me that I was allowed to demand more from love, that I didn't have to just accept whatever love offered. When 14-year-old Juliet first meets -- or, when 14-year-old Juliet cannot be with Romeo, whom she has met four days ago, she does not feel disappointed or angsty. Where is she? She wants to die. Right? And just as a refresher, at this point in the play, act three of five, Romeo is not dead. He's alive, he's healthy, he's just been banished from the city. I understand that 16th-century Verona is unlike contemporary North America, and yet when I first read this play, also at age 14, Juliet's suffering made sense to me.
Die Liebe zu jemandem, den man bewundert, neu auszurichten als etwas, das man gestaltet, statt als etwas, das einem ohne eigenes Zutun oder Einverständnis widerfährt, gibt einem Kraft. Es ist immer noch schwer. Trotzdem ist Liebe an manchen Tagen erdrückend und zum Verrücktwerden, und wenn ich sehr frustriert bin, muss ich mich erinnern: Es ist meine Aufgabe, mit meinem Partner darüber zu reden, was ich gemeinsam umsetzen will. Das ist auch nicht einfach, aber viel besser als die Alternative: dieses Gefühl des Wahnsinns.
Reframing love as something I get to create with someone I admire, rather than something that just happens to me without my control or consent, is empowering. It's still hard. Love still feels totally maddening and crushing some days, and when I feel really frustrated, I have to remind myself: my job in this relationship is to talk to my partner about what I want to make together. This isn't easy, either. But it's just so much better than the alternative, which is that thing that feels like madness.
Diese Art der Liebe handelt nicht vom Gewinnen oder Verlieren von Zuneigung, sondern erfordert gegenseitiges Vertrauen, und, sich auszusprechen, wenn das Vertrauen schwerfällt. Das klingt einfach, ist aber ein revolutionärer, radikaler Akt, weil man aufhört, an sich selbst zu denken, und daran, was man in der Beziehung bekommt oder verliert, und stattdessen überlegt, was man geben kann. Diese Art der Liebe ermöglicht uns, zu sagen: "Hey, unsere Zusammenarbeit klappt nicht, vielleicht passen wir nicht zusammen." Oder: "Diese Beziehung war kürzer als gedacht, aber sie war trotzdem irgendwie schön."
This version of love is not about winning or losing someone's affection. Instead, it requires that you trust your partner and talk about things when trusting feels difficult, which sounds so simple, but is actually a kind of revolutionary, radical act. This is because you get to stop thinking about yourself and what you're gaining or losing in your relationship, and you get to start thinking about what you have to offer. This version of love allows us to say things like, "Hey, we're not very good collaborators. Maybe this isn't for us." Or, "That relationship was shorter than I had planned, but it was still kind of beautiful."
Das Schöne am gemeinsam erschaffenen Kunstwerk ist, dass es sich nicht selbst malt, zeichnet oder gestaltet; diese Art Liebe lässt uns entscheiden, wie es aussehen soll.
The beautiful thing about the collaborative work of art is that it will not paint or draw or sculpt itself. This version of love allows us to decide what it looks like.
Vielen Dank!
Thank you.
(Applaus)
(Applause)