Ist ein kleines Nickerchen nicht herrlich?
Don't you love a good nap?
(Gelächter)
(Laughter)
Sich einfach davonzustehlen für einen kleinen Moment; sich im Sofa einzukuscheln, um wohltuend abzuschalten. Eins meiner liebsten Dinge, die so selbstverständlich waren, bis ich selbst als Teenager obdachlos wurde. Ein Nickerchen ist der Beständigkeit und Sicherheit vorbehalten, so etwas gibt es nicht, wenn alle Habseligkeiten in einen Schulranzen passen und man sorgfältig kalkulieren muss, wie lang man irgendwo sitzen darf, bevor man weggebeten wird.
Just stealing away that small block of time to curl up on your couch for that sweet moment of escape. It's one of my favorite things, but something I took for granted before I began experiencing homelessness as a teenager. The ability to take a nap is only reserved for stability and sureness, something you can't find when you're carrying everything you own in your book bag and carefully counting the amount of time you're allowed to sit in any given place before being asked to leave.
Ich wuchs in Atlanta, Georgia, auf, zog oft mit meiner liebevollen, eng verbundenen Familie um, die sich schwer damit tat, finanziell stabil zu werden. Aber als meine Mutter zeitweise manisch wurde und ihre Manie mich zu ihrem Sündenbock auserkor, -- durch psychische und physische Misshandlung -- ergriff ich zu meiner eigenen Sicherheit die Flucht. Ich beschloss, dass kein Zuhause sicherer war als meins. Ich war 16.
I grew up in Atlanta, Georgia, bouncing from house to house with a loving, close-knit family as we struggled to find stability in our finances. But when my mom temporarily lost herself to mania and when that mania chose me as its primary scapegoat through both emotional and physical abuse, I fled for my safety. I had come to the conclusion that homelessness was safer for me than being at home. I was 16.
Damals gehörte ich zu Atlantas 3 300 obdachlosen Jugendlichen, die sich unerwünscht fühlten, jede Nacht überflüssig und unsichtbar. Noch immer gibt es keinen Ort für obdachlose Minderjährige, um von der Straße wegzukommen und Zugang zu einem Bett zu haben. Ich stellte fest, dass die meisten Menschen denken, dass Obdachlose faule, drogenbedingte Verwahrloste und Störfaktoren sind, aber das erklärte nicht meinen Ranzen voller Bücher und Kleidung, oder meinen Notendurchschnitt von Eins plus. Ich saß auf meiner Lieblingsbank in der Innenstadt und beobachtete, als die Stunden verstrichen, wie ich ungestraft ein paar Stunden auf Sofas, in Autos, Häusern und Lagern schlafen konnte. Ich verschwand, wie tausend andere junge Obdachlose, in der Dunkelheit, während die ganze Welt sich weiterdrehte als wäre überhaupt nichts falsch gelaufen. Allein die Unsichtbarkeit hat mich fast komplett gebrochen. Auch wenn ich sonst nichts mehr hatte, hatte ich noch die Kunst,
During my homelessness, I joined Atlanta's 3,300 homeless youth in feeling uncared for, left out and invisible each night. There wasn't and still is not any place for a homeless minor to walk off the street to access a bed. I realized that most people thought of homelessness as some kind of lazy, drug-induced squalor and inconvenience, but that didn't represent my book bag full of clothes and schoolbooks, or my A+ grade point average. I would sit on my favorite bench downtown and watch as the hours passed by until I could sneak in a few hours of sleep on couches, in cars, in buildings or in storage units. I, like thousands of other homeless youth, disappeared into the shadows of the city while the whole world kept spinning as if nothing at all had gone terribly wrong. The invisibility alone almost completely broke my spirit. But when I had nothing else, I had the arts,
bei der ich kein materielles Vermögen gegen Zuflucht austauschen musste. Ein paar Stunden singen und Gedichte schreiben oder genug Geld sparen, um in eine andere Welt mit etwas Luft abzutauchen, hat mich motiviert und zum Leben erweckt, als ich ganz unten war. Ich ging mittwochabends in den Gottesdienst, voller Sehnsucht nach der Erleichterung, die mir die Kunst gab, schlich ich vier Stunden zu früh die Treppen hinunter in einen Teil der Welt, wo das einzige, was zählte, war, ob ich den richtigen Ton in dem Lied treffen konnte, das ich in der Woche übte. Ich sang stundenlang. Es hat mir so viel Kraft gegeben, mir das selbst zu erlauben, einfach alles zu verdrängen und zu singen. Fünf Jahre später, gründete ich meine eigene Organisation, ChopArt, eine multidisziplinäre Kunst-Organisation für obdachlose Minderjährige.
something that didn't demand material wealth from me in exchange for refuge. A few hours of singing, writing poetry or saving up enough money to disappear into another world at a play kept me going and jolting me back to life when I felt at my lowest. I would go to church services on Wednesday evenings and, desperate for the relief the arts gave me, I would go a few hours early, slip downstairs and into a part of the world where the only thing that mattered was whether or not I could hit the right note in the song I was perfecting that week. I would sing for hours. It gave me so much strength to give myself permission to just block it all out and sing. Five years later, I started my organization, ChopArt, which is a multidisciplinary arts organization for homeless minors.
ChopArts nutzt die Kunst zur Traumaheilung, wir nutzen, das, was wir über die Bildung von Gemeinschaft und das Wiedererlangen von Würde wissen, und übertragen es auf den kreativen Prozess. ChopArt hat seinen Hauptsitz in Atlanta, Georgia, mit zusätzlichen Programmen in Hyderabad, Indien und Accra, Ghana und seit unserem Start 2010, haben wir weltweit 40 000 Jugendlichen geholfen. Unsere Teenager finden Zuflucht in den transformativen Elementen der Kunst, sie verlassen sich auf den sicheren Raum, den ChopArt ihnen bietet, um das zu tun. Eine oft unsichtbare Bevölkerung nutzt häufig die Kunst, um ins Licht zu treten, aber diese Reise aus dem Unsichtbaren ist nicht leicht. Wir haben ein Geschwisterpaar, Jeremy und Kelly, das schon seit drei Jahren an unserem Programm teilnimmt.
ChopArt uses the arts as a tool for trauma recovery by taking what we know about building community and restoring dignity and applying that to the creative process. ChopArt is headquartered in Atlanta, Georgia, with additional programs in Hyderabad, India, and Accra, Ghana, and since our start in 2010, we've served over 40,000 teens worldwide. Our teens take refuge in the transformative elements of the arts, and they depend on the safe space ChopArt provides for them to do that. An often invisible population uses the arts to step into their light, but that journey out of invisibility is not an easy one. We have a sibling pair, Jeremy and Kelly, who have been with our program for over three years.
Sie kommen jeden Mittwochabend in die ChopArt-Kurse. Aber vor etwa einem Jahr mussten Jeremy und Kelly zusehen, wie ihre Mutter an einem Krampfanfall starb. Sie haben zugeschaut, als die Sanitäter es nicht schafften, sie wiederzubeleben. Sie schrien als ihr Vater sein Sorgerecht zeitweise auf ihre ChopArt-Mentorin, Erin, übertrug, ohne ihnen zu erlauben, etwas zum Umziehen mitzunehmen, auf ihrem Weg nach draußen. Diese Reihe von Ereignissen hat mir das Herz gebrochen, aber Jeremys und Kellys Vertrauen und Entschlossenheit in ChopArt bindet mich an diese Arbeit. Kelly, die Erin in ihren Tiefpunkt anruft, wissend, dass Erin tun würde, was sie könne, um ihnen das Gefühl zu geben, geliebt und umsorgt zu sein, ist Beweis für mich, dass wir mit der Kunst als Ausgangspunkt die obdachlose, jugendliche Bevölkerung heilen und aufbauen können. Und wir machen weiter mit dem Aufbauen.
They come to the ChopArt classes every Wednesday evening. But about a year ago, Jeremy and Kelly witnessed their mom seize and die right in front of them. They watched as the paramedics failed to revive her. They cried as their father signed over temporary custody to their ChopArt mentor, Erin, without even allowing them to take an extra pair of clothes on their way out. This series of events broke my heart, but Jeremy and Kelly's faith and resolve in ChopArt is what keeps me grounded in this work. Kelly calling Erin in her lowest moment, knowing that Erin would do whatever she could to make them feel loved and cared for, is proof to me that by using the arts as the entry point, we can heal and build our homeless youth population. And we continue to build.
Wir bauen auf mit Devin, der zusammen mit seiner Familie obdachlos wurde als seine Mutter sich zwischen der Miete und Arztrechnungen entscheiden musste. Er hat bei ChopArt seine Liebe zum Malen entdeckt. Wir bauen auf mit Liz, die bereits einen Großteil ihrer Jugend auf der Straße gelebt hat, aber sich der Musik zuwendet, um zu sich zu finden, wenn ihr Trauma zu schwer für ihre jungen Schultern wird. Wir bauen für Maria, die die Poesie zu Heilung nutzt nachdem ihr Großvater in dem Transporter gestorben ist, in dem sie mit dem Rest ihrer Familie wohnt. Und den Jugendlichen da draußen, die obdachlos sind,
We build with Devin, who became homeless with his family when his mom had to choose between medical bills or the rent. He discovered his love of painting through ChopArt. We build with Liz, who has been on the streets most of her teenage years but turns to music to return to herself when her traumas feel too heavy for her young shoulders. We build for Maria, who uses poetry to heal after her grandfather died in the van she's living in with the rest of her family. And so to the youth out there experiencing homelessness,
ich möchte Euch sagen, Ihr habt die Kraft in Euch selbst etwas aufzubauen. Die Kunst gibt euch eine Stimme, die euch nicht für das verurteilt, was ihr durchgemacht habt. Also hört nie auf dafür zu kämpfen in eurem Licht zu stehen, denn selbst in euren dunkelsten Momenten, sehen wir euch. Danke schön.
let me tell you, you have the power to build within you. You have a voice through the arts that doesn't judge what you've been through. So never stop fighting to stand in your light because even in your darkest times, we see you. Thank you.
(Applaus)
(Applause)