Schläfst du unruhig, fühlst dich gereizt oder übellaunig, vergisst Kleinigkeiten und fühlst dich überfordert und einsam? Keine Sorge. Das haben wir alle schon erlebt. Du bist vielleicht gerade total gestresst. Stress ist nicht immer schlecht. Er kann zu einem zusätzlichen Schub an Energie oder Konzentration verhelfen, etwa beim Ausüben einer Wettbewerbsportart oder beim Sprechen in der Öffentlichkeit. Aber wenn er anhält, von der Sorte, mit der man tagtäglich konfrontiert ist, beginnt er tatsächlich unser Gehirn zu verändern. Chronischer Stress, wie überarbeitet zu sein oder familiärer Streit, kann sich auf die Größe des Gehirns, seine Struktur und seine Funktionen bis auf die Ebene der Gene auswirken. Stress beginnt mit etwas namens Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Achse, einer Reihe von Wechselwirkungen zwischen endokrinen Drüsen im Gehirn und in der Niere, die unsere körperliche Reaktion auf Stress steuern. Wenn unser Gehirn eine stressige Situation erfasst, wird unsere HPA-Achse sofort aktiviert und das Hormon Cortisol wird freigesetzt, das unseren Körper auf sofortiges Handeln vorbereitet. Aber hohe Cortisolspiegel über einen längeren Zeitraum richten im Gehirn Unheil an. So erhöht chronischer Stress etwa das Aktivitätsniveau und die neuronalen Verbindungen in der Amygdala, dem Angstzentrum des Gehirns. Wenn der Cortisolspiegel ansteigt, werden die elektrischen Signale im Hippocampus schlechter, also in dem Teil des Gehirns, dem Lernen, Erinnerungen und Stress-Steuerung zugeordnet sind. Der Hippocampus hemmt auch die Aktivität der HPA-Achse. Wird er also geschwächt, gilt dies auch für unsere Fähigkeit zur Stress-Steuerung. Das ist aber noch nicht alles. Cortisol kann buchstäblich unser Gehirn zum Schrumpfen bringen. Zuviel davon führt zu einem Verlust synaptischer Verbindungen zwischen Neuronen und zum Schrumpfen des präfrontalen Cortex, dem Teil des Gehirns, das Verhalten wie Konzentration, Entscheidungsfindung, Urteilsvermögen und soziale Interaktion reguliert. Es führt zu einer geringeren Produktion neuer Gehirnzellen im Hippocampus. Das bedeutet, chronischer Stress vergrößert die Schwierigkeit zu lernen und sich an Dinge zu erinnern und bereitet die Bühne für ernstere geistige Probleme wie Depressionen und langfristig die Alzheimer-Krankheit. Die Effekte von Stress können direkt bis in die DNA des Gehirns durchsickern. Ein Experiment zeigte, dass der Umfang der Fürsorge, die eine Rattenmutter ihrem Baby gibt, eine Rolle dabei spielt, wie das Baby im späteren Leben auf Stress reagiert. Die Kinder fürsorglicher Mütter waren weniger stressempfindlich, weil sich in ihren Gehirnen mehr Cortisol-Rezeptoren ausbildeten, die sich ans Cortisol heften und die Stress-Reaktion dämpfen. Bei Kindern vernachlässigender Mütter zeigte sich das gegenteilige Ergebnis, sie wurden in ihrem Leben stressempfindlicher. Dies betrachtet man als epigenetische Veränderungen, was bedeutet, dass sie beeinflussen welche Gene aktiviert sind, ohne den genetischen Code unmittelbar zu verändern. Diese Änderungen kann man rückgängig machen, wenn die Mütter vertauscht werden. Aber es gibt ein überraschendes Ergebnis. Die von einer Mutterratte ausgelösten epigenetischen Veränderungen wurden an viele, nachfolgende Generationen weitergegeben. Mit anderen Worten: Die Ergebnisse dieser Verhaltensweisen sind vererbbar. Es gibt jedoch nicht nur schlechte Nachrichten. Es gibt viele Möglichkeiten, das rückgängig zu machen, was Cortisol mit dem Gehirn anstellt. Die mächtigsten Waffen sind Bewegung und Meditation, die tiefes Atmen, Wahrnehmung und Konzentration auf die Umwelt mit sich bringen. Beide Aktivitäten verringern den Stress, vergrößern den Hippocampus und verbessern nebenbei das Gedächtnis. Kontrolliere den Stress, bevor er dich kontrolliert. Kontrolliere deinen Stress, bevor er dich kontrolliert.
Are you sleeping restlessly, feeling irritable or moody, forgetting little things, and feeling overwhelmed and isolated? Don't worry. We've all been there. You're probably just stressed out. Stress isn't always a bad thing. It can be handy for a burst of extra energy and focus, like when you're playing a competitive sport, or have to speak in public. But when its continuous, the kind most of us face day in and day out, it actually begins to change your brain. Chronic stress, like being overworked or having arguments at home, can affect brain size, its structure, and how it functions, right down to the level of your genes. Stress begins with something called the hypothalamus pituitary adrenal axis, a series of interactions between endocrine glands in the brain and on the kidney, which controls your body's reaction to stress. When your brain detects a stressful situation, your HPA axis is instantly activated and releases a hormone called cortisol, which primes your body for instant action. But high levels of cortisol over long periods of time wreak havoc on your brain. For example, chronic stress increases the activity level and number of neural connections in the amygdala, your brain's fear center. And as levels of cortisol rise, electric signals in your hippocampus, the part of the brain associated with learning, memories, and stress control, deteriorate. The hippocampus also inhibits the activity of the HPA axis, so when it weakens, so does your ability to control your stress. That's not all, though. Cortisol can literally cause your brain to shrink in size. Too much of it results in the loss of synaptic connections between neurons and the shrinking of your prefrontal cortex, the part of your brain the regulates behaviors like concentration, decision-making, judgement, and social interaction. It also leads to fewer new brain cells being made in the hippocampus. This means chronic stress might make it harder for you to learn and remember things, and also set the stage for more serious mental problems, like depression and eventually Alzheimer's disease. The effects of stress may filter right down to your brain's DNA. An experiment showed that the amount of nurturing a mother rat provides its newborn baby plays a part in determining how that baby responds to stress later in life. The pups of nurturing moms turned out less sensitive to stress because their brains developed more cortisol receptors, which stick to cortisol and dampen the stress response. The pups of negligent moms had the opposite outcome, and so became more sensitive to stress throughout life. These are considered epigenetic changes, meaning that they effect which genes are expressed without directly changing the genetic code. And these changes can be reversed if the moms are swapped. But there's a surprising result. The epigenetic changes caused by one single mother rat were passed down to many generations of rats after her. In other words, the results of these actions were inheritable. It's not all bad news, though. There are many ways to reverse what cortisol does to your stressed brain. The most powerful weapons are exercise and meditation, which involves breathing deeply and being aware and focused on your surroundings. Both of these activities decrease your stress and increase the size of the hippocampus, thereby improving your memory. So don't feel defeated by the pressures of daily life. Get in control of your stress before it takes control of you.