Letztes Jahr, als ich hier war, sprach ich über mein Schwimmen am Nordpol. Obwohl dieses Schwimmen vor drei Jahren stattgefunden hat, erinnere ich mich daran, als wäre es gestern gewesen. Ich erinnere mich, am Rande des Eises zu stehen, kurz davor ins Wasser zu springen und zu denken, ich habe zuvor noch nie so einen Ort auf der Erde gesehen, der so beängstigend ist. Das Wasser ist völlig schwarz. Das Wasser hat minus 1,7 Grad Celsius, oder 29 Grad Fahrenheit. Es ist grauenhaft kalt in diesem Wasser. Da schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Falls etwas schief gehen sollte während dieses Schwimmens, wie lange wird es für meinen gefrorenen Körper dauern diese 4,5 km bis zum Grund des Ozeans zu sinken? Und dann sagte ich mir, ich muss diesen Gedanken so schnell wie möglich aus meinem Kopf verschwinden lassen. Und der einzige Weg, der mich in dieses eiskalte Wasser springen und einen Kilometer weit schwimmen lässt, ist, meinen iPod zu hören und mich dabei auf Hochtouren zu bringen. Ich hörte alles, angefangen bei schönen Opern, bis hin zu Puff Daddy, und stellte mich zu 100% auf die Sache ein -- es gibt nichts Mächtigeres als einen starken Willen -- und dann ging ich zum Rande des Eises und sprang einfach ins Wasser.
Last year when I was here, I was speaking to you about a swim which I did across the North Pole. And while that swim took place three years ago, I can remember it as if it was yesterday. I remember standing on the edge of the ice, about to dive into the water, and thinking to myself, I have never ever seen any place on this earth which is just so frightening. The water is completely black. The water is minus 1.7 degrees centigrade, or 29 degrees Fahrenheit. It's flipping freezing in that water. And then a thought came across my mind: if things go pear-shaped on this swim, how long will it take for my frozen body to sink the four and a half kilometers to the bottom of the ocean? And then I said to myself, I've just got to get this thought out of my mind as quickly as possible. And the only way I can dive into that freezing cold water and swim a kilometer is by listening to my iPod and really revving myself up, listening to everything from beautiful opera all the way across to Puff Daddy, and then committing myself a hundred percent -- there is nothing more powerful than the made-up mind -- and then walking up to the edge of the ice and just diving into the water.
Und jenes Schwimmen dauerte 18 Minuten und 50 Sekunden, aber es fühlte sich an wie 18 Tage. Und ich erinnere mich, als ich aus dem Wasser kam, taten meine Hände so furchtbar weh, und als ich meine Finger ansah, hatte ich buchstäblich Wurstfinger, weil -- Sie wissen, dass wir teilweise aus Wasser bestehen -- wenn Wasser gefriert, expandiert es, und so waren die Zellen in meinen Fingern eingefroren und expandierten und platzten. Und den Gedanken, den ich sofort hatte, als ich aus diesem Wasser kam, war folgender: Ich werde niemals im Leben wieder in solch kaltem Wasser schwimmen.
And that swim took me 18 minutes and 50 seconds, and it felt like 18 days. And I remember getting out of the water and my hands feeling so painful and looking down at my fingers, and my fingers were literally the size of sausages because -- you know, we're made partially of water -- when water freezes it expands, and so the cells in my fingers had frozen and expanded and burst. And the most immediate thought when I came out of that water was the following: I'm never, ever going to do another cold water swim in my life again.
Wie auch immer. Letztes Jahr hörte ich vom Himalaya und dem Schmelzen der - (Lachen) und dem Schmelzen der Gletscher, aufgrund des Klimawandels. Ich hörte von diesem See Imja. Dieser See entstand während der letzten paar Jahre duch das Schmelzen des Gletschers. Der Gletscher zog sich bergauf zurück und hinterließ an dieser Stelle diesen großen See. Und ich glaube fest daran, dass das, was wir im Himalaya sehen das nächste wirklich große Schlachtfeld auf dieser Erde ist. Fast zwei Milliarden Menschen, also jeder Dritte auf dieser Erde, ist abhängig von dem Wasser aus dem Himalaya. Und mit einer Bevölkerung, die wie die Unsrige wächst, und mit der Wasserversorgung dieser Gletscher, die aufgrund des Klimawandels so stark zurückgeht, denke ich, haben wir ein echtes Risiko der Instabilität. Im Norden hat man China; im Süden sind Indien, Pakistan, Bangladesh - lauter Länder.
Anyway, last year, I heard about the Himalayas and the melting of the -- (Laughter) and the melting of the glaciers because of climate change. I heard about this lake, Lake Imja. This lake has been formed in the last couple of years because of the melting of the glacier. The glacier's gone all the way up the mountain and left in its place this big lake. And I firmly believe that what we're seeing in the Himalayas is the next great, big battleground on this earth. Nearly two billion people -- so one in three people on this earth -- rely on the water from the Himalayas. And with a population increasing as quickly as it is, and with the water supply from these glaciers -- because of climate change -- decreasing so much, I think we have a real risk of instability. North, you've got China; south, you've India, Pakistan, Bangladesh, all these countries.
Und so entschied ich mich den Mt. Everest zu besteigen, den höchsten Berg auf dieser Erde, und veranstalte dort ein symbolisches Schwimmen unterhalb des Gipfels des Mt. Everest. Nun, ich weiß nicht, ob jemand von Ihnen jemals die Chance hatte, den Mt. Everest zu besteigen, aber es ist eine ziemliche Quälerei. 28 beeindruckende, große, kräftige Yaks trugen unsere ganze Ausrüstung diesen Berg hinauf -- ich hatte nicht nur meine Speedo-Schwimmhose. Da war ein riesen Film-Team, um alle Bilder auf der ganzen Welt zu senden. Eine weitere Herausforderung während dieses Schwimmens ist nicht nur die Höhe. Ich wollte dieses Schwimmen auf 5300 Meter Höhe über dem Meeresspiegel durchführen. Es ist also wirklich weit oben. Es ist sehr, sehr schwer dort oben zu atmen. Man wird höhenkrank. Es fühlt sich an, als würde jemand hinter dir stehen und dir mit einem Hammer die ganze Zeit auf den Kopf schlagen.
And so I decided to walk up to Mt. Everest, the highest mountain on this earth, and go and do a symbolic swim underneath the summit of Mt. Everest. Now, I don't know if any of you have had the opportunity to go to Mt. Everest, but it's quite an ordeal getting up there. 28 great, big, powerful yaks carrying all the equipment up onto this mountain -- I don't just have my Speedo, but there's a big film crew who then send all the images around the world. The other thing which was so challenging about this swim is not just the altitude. I wanted to do the swim at 5,300 meters above sea level. So it's right up in the heavens. It's very, very difficult to breath. You get altitude sickness. I feels like you've got a man standing behind you with a hammer just hitting your head all the time.
Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war, dass in diesem Jahr entschieden wurde eine große Räumungsaktion am Mt. Everest durchzuführen. Viele, viele Menschen sind am Mt. Everest umgekommen, und nun war das Jahr, in dem man sich entschied raufzugehen und all die toten Bergsteiger zu sammeln, um sie nach unten zu bringen. Und wenn man den Berg so hinaufläuft und etwas vor hat, was so noch kein Mensch und eigentlich auch noch kein Fisch vorher getan hat. Da schwimmen nicht mal Fische auf 5300 Meter Höhe. Wenn man versucht das zu tun, und sieht dann diese Toten an einem vorüber ziehen, wird man demütig, und man erkennt dabei auch ganz klar, dass die Natur so viel mächtiger ist als wir es sind.
That's not the worst part of it. The worst part was this year was the year where they decided to do a big cleanup operation on Mt. Everest. Many, many people have died on Mt. Everest, and this was the year they decided to go and recover all the bodies of the mountaineers and then bring them down the mountain. And when you're walking up the mountain to attempt to do something which no human has ever done before, and, in fact, no fish -- there are no fish up there swimming at 5,300 meters -- When you're trying to do that, and then the bodies are coming past you, it humbles you, and you also realize very, very clearly that nature is so much more powerful than we are.
Und wir gingen diesen Weg hinauf, den ganzen Weg rauf. Und wir sahen auf unserer rechten Seite diesen großen Khumbu-Gletscher. Und den ganzen Weg entlang des Gletschers sahen wir diese großen Seen von geschmolzenem Eis. Und wir kamen an diesem kleinen See an, unterhalb des Gipfels des Mt. Everest, und ich bereitete mich vor, wie ich mich bisher immer vorbereitet habe, für dieses Schwimmen, das so extrem schwierig werden sollte. Ich setzte meinen iPod auf. Ich hörte ein bisschen Musik. Ich machte mich selbst so gut wie möglich aggressiv -- aber kontrollierte Aggression -- und warf mich dann in dieses Wasser.
And we walked up this pathway, all the way up. And to the right hand side of us was this great Khumbu Glacier. And all the way along the glacier we saw these big pools of melting ice. And then we got up to this small lake underneath the summit of Mt. Everest, and I prepared myself the same way as I've always prepared myself, for this swim which was going to be so very difficult. I put on my iPod, I listened to some music, I got myself as aggressive as possible -- but controlled aggression -- and then I hurled myself into that water.
Ich schwamm so schnell ich konnte während der ersten 100 Meter, und dann merkte ich sehr, sehr schnell, dass ich ein riesen Problem mit meinen Händen hatte. Ich konnte kaum atmen. Ich schnappte nach Luft. Anschließend begann ich zu würgen, und musste mich kurz darauf im Wasser übergeben. Und alles passierte so schnell. Und dann - ich weiss nicht, wie es passierte - aber ich ging im Wasser unter. Und glücklicherweise war das Wasser ziemlich flach, und ich war in der Lage mich selbst vom Seeboden wegzustoßen, um über dem Wasser wieder nach Luft zu schnappen. Und ich sagte mir, mach' weiter. Halt' durch. Halt' durch. Ich machte noch fünf oder sechs weitere Züge, bis ich dann keine Kraft mehr in meinem Körper hatte, und ich ging unter bis zum Boden des Sees. Und ich weiß nicht, woher es kam, aber ich war irgendwie in der Lage mich selbst so schnell wie möglich an den Rand des Sees zu ziehen. Ich habe gehört, dass Ertrinken der friedlichste Tod ist, den es gibt. Ich habe niemals wieder einen größeren Schwachsinn gehört. (Lachen) Es ist das größte furchterregende und panische Gefühl, das man je haben kann.
I swam as quickly as I could for the first hundred meters, and then I realized very, very quickly, I had a huge problem on my hands. I could barely breathe. I was gasping for air. I then began to choke, and then it quickly led to me vomiting in the water. And it all happened so quickly: I then -- I don't know how it happened -- but I went underwater. And luckily, the water was quite shallow, and I was able to push myself off the bottom of the lake and get up and then take another gasp of air. And then I said, carry on. Carry on. Carry on. I carried on for another five or six strokes, and then I had nothing in my body, and I went down to the bottom of the lake. And I don't where I got it from, but I was able to somehow pull myself up and as quickly as possible get to the side of the lake. I've heard it said that drowning is the most peaceful death that you can have. I have never, ever heard such utter bollocks. (Laughter) It is the most frightening and panicky feeling that you can have.
Ich brachte mich zum Rand des Sees. Mein Team packte mich, und wir gingen so schnell wir konnten runter über das Geröllfeld zu unserem Lager. Und dort setzten wir uns hin, und wir besprachen, was schief gegangen war dort am Mt. Everest. Und mein Team sagte es mir direkt ins Gesicht. Sie sagten: Lewis, Du musst deine Taktik grundlegend verändern, wenn du dieses Schwimmen erfolgreich durchführen willst. Alles, was Du in den letzten 23 Jahren über das Schwimmen gelernt hast, musst du vergessen. Jedes einzelne Detail, das Du gelernt hast, als Du in der britischen Armee gedient hast, über Geschwindigkeit und Aggression, musst Du außer Acht lassen. Wir wollen, dass Du nach zwei weiteren Tagen diesen Hügel hinauf gehst. Nimm Dir die Zeit Dich auszuruhen und nachzudenken. Wir wollen, dass Du in zwei Tagen diesen Berg hinauf gehst, und anstatt schnell zu schwimmen, so langsam wie möglich zu schwimmen. Statt zu kraulen, mach Brustschwimmen. Und denke daran, schwimme nie mit Aggression. Jetzt ist es an der Zeit mit wahrer Demut zu schwimmen.
I got myself to the side of the lake. My crew grabbed me, and then we walked as quickly as we could down -- over the rubble -- down to our camp. And there, we sat down, and we did a debrief about what had gone wrong there on Mt. Everest. And my team just gave it to me straight. They said, Lewis, you need to have a radical tactical shift if you want to do this swim. Every single thing which you have learned in the past 23 years of swimming, you must forget. Every single thing which you learned when you were serving in the British army, about speed and aggression, you put that to one side. We want you to walk up the hill in another two days' time. Take some time to rest and think about things. We want you to walk up the mountain in two days' time, and instead of swimming fast, swim as slowly as possible. Instead of swimming crawl, swim breaststroke. And remember, never ever swim with aggression. This is the time to swim with real humility.
Und so gingen wir zwei Tage später auf diesen Berg hinauf. Und ich stand da am Rande des Sees, und ich sah hinauf zum Mt. Everest -- und er ist einer der schönsten Berge auf der Welt -- und ich sagte zu mir selbst, mach' es diesmal langsam. Und ich schwamm durch den See. Und ich kann Euch nicht sagen, wie gut ich mich fühlte, als ich auf der anderen Seite ankam.
And so we walked back up to the mountain two days later. And I stood there on the edge of the lake, and I looked up at Mt. Everest -- and she is one of the most beautiful mountains on the earth -- and I said to myself, just do this slowly. And I swam across the lake. And I can't begin to tell you how good I felt when I came to the other side.
Aber ich lernte zwei sehr, sehr wichtige Lektionen dort am Mt. Everest. Und ich danke meinem Team von Sherpas, die mich das gelehrt haben. Die erste Lektion ist: Auch wenn etwas in der Vergangenheit gut funktioniert hat, heißt das nicht, dass es in der Zukunft genauso gut funktionieren wird. Und genauso hier. Bevor ich jetzt irgend etwas anfange, frage ich mich, welche Denkweise ich benötige, um eine Aufgabe erfolgreich durchzuführen. Und wenn man das auf das Problem des Klimawandels überträgt, und das ist, offen gesagt, der Mt. Everest aller Probleme -- nur weil wir immer so gelebt haben oder immer so konsumiert haben und diese Erde für so lange Zeit besiedelt haben, bedeutet das nicht, dass wir so weiter machen können, wie bisher. Die warnenden Signale sind überall. Als ich geboren wurde, betrug die Weltbevölkerung 3,5 Milliarden Menschen. Jetzt haben wir 6,8 Milliarden Menschen, und wir erwarten 9 Milliarden Menschen im Jahre 2050.
But I learned two very, very important lessons there on Mt. Everest, and I thank my team of Sherpas who taught me this. The first one is that just because something has worked in the past so well, doesn't mean it's going to work in the future. And similarly, now, before I do anything, I ask myself what type of mindset do I require to successfully complete a task. And taking that into the world of climate change -- which is, frankly, the Mt. Everest of all problems -- just because we've lived the way we have lived for so long, just because we have consumed the way we have for so long and populated the earth the way we have for so long, doesn't mean that we can carry on the way we are carrying on. The warning signs are all there. When I was born, the world's population was 3.5 billion people. We're now 6.8 billion people, and we're expected to be 9 billion people by 2050.
Und dann die zweite Lektion, die radikale Veränderung meiner Taktik. Und ich bin hierher gekommen, um Euch heute zu fragen: Welche radikale, taktische Veränderung könnt Ihr in Eurem Verhältnis zur Umwelt annehmen, damit sicher gestellt wird, dass unsere Kinder und unsere Enkelkinder in einer unversehrten Welt und einer sicheren Welt und am allerwichtigsten, in einer zukunftsfähigen Welt leben können? Und wenn Ihr jetzt wieder geht, möchte ich Euch darum bitten über diese eine radikale, taktische Veränderung nachzudenken, die Ihr machen könnt, um eine große Veränderung herbeizuführen, und setzt Euch dann zu 100% dafür ein. Bloggt darüber, tweetet darüber, redet darüber, und gebt einhundert Prozent. Denn es gibt nur sehr, sehr wenige Dinge, die nicht erreicht werden können, wenn wir unsere ganze Kraft dafür einsetzen.
And then the second lesson, the radical, tactical shift. And I've come here to ask you today: what radical tactical shift can you take in your relationship to the environment, which will ensure that our children and our grandchildren live in a safe world and a secure world, and most importantly, in a sustainable world? And I ask you, please, to go away from here and think about that one radical tactical shift which you could make, which will make that big difference, and then commit a hundred percent to doing it. Blog about it, tweet about it, talk about it, and commit a hundred percent, because very, very few things are impossible to achieve if we really put our whole minds to it.
Deshalb vielen, vielen Dank.
So thank you very, very much.
(Applaus)
(Applause)