Ich will Ihnen eine Sicht der Welt zeigen, wie ich sie sehe, der Probleme und Möglichkeiten, denen wir gegenüberstehen, und Sie dann fragen, ob wir optimistisch oder pessimistisch sein sollten. Und dann werde ich Ihnen das Geheimnis meines unheilbaren Optimismus verraten. Lassen Sie mich Ihnen erst einmal diesen Film von Al Gore zeigen, den kennen Sie wohl bereits. Sie haben alle "Eine unbequeme Wahrheit" gesehen. Dies ist ein bisschen unbequemer.
I'm going to try to give you a view of the world as I see it, the problems and the opportunities that we face, and then ask the question if we should be optimistic or pessimistic. And then I'll let you in on a secret, which is why I am an incurable optimist. Let me start off showing you an Al Gore movie that you may have seen before. Now, you've all seen "Inconvenient Truth." This is a little more inconvenient.
(Video): Mann: ...sehr gefährliche Fragen. Denn mit unserem aktuellen Wissen haben wir keine Ahnung, was geschähe. Sogar jetzt verändert der Mensch vielleicht unwissend das Weltklima durch die Abfallprodukte seiner Zivilisation. Durch unsere jährlichen Emissionen von mehr als sechs Millionen Tonnen CO2 durch Fabriken und Automobile – was dazu beiträgt, dass die Luft Sonnenhitze speichert – scheint unsere Atmosphäre wärmer zu werden. Ist das schlimm? Berechnungen sagen, wenige Grade Erwärmung der Erdtemperatur würde die Polareiskappen schmelzen. Und wenn das geschieht, würde ein großer Teil des Mississippi Valleys zu einem See. Touristen würden sich in Glasbodenbooten die überfluteten Wolkenkratzer von Miami ansehen; durch 50 Meter tropisches Wasser. Beim Wetter müssen wir nicht nur viel variablere Kräfte bewältigen, als sogar Atomphysiker bearbeiten, sondern das Leben an sich.
(Video): Man: ... extremely dangerous questions. Because, with our present knowledge, we have no idea what would happen. Even now, man may be unwittingly changing the world's climate through the waste products of his civilization. Due to our release, through factories and automobiles every year, of more than six billion tons of carbon dioxide -- which helps air absorb heat from the sun -- our atmosphere seems to be getting warmer. This is bad? Well, it's been calculated a few degrees' rise in the earth's temperature would melt the polar ice caps. And if this happens, an inland sea would fill a good portion of the Mississippi Valley. Tourists in glass-bottomed boats would be viewing the drowned towers of Miami through 150 feet of tropical water. For, in weather, we're not only dealing with forces of a far greater variety than even the atomic physicist encounters, but with life itself.
Larry Brilliant: Sollten wir uns gut oder schlecht fühlen dabei, dass 50 Jahre Wissen darüber so wenig vollbracht haben? Nun, es hängt natürlich davon ab, was unsere Ziele sind. Für meine Ziele gehe ich immer zurück zu Gandhis Talisman. Als Mahatma Gandhi gefragt wurde, "Wie wissen Sie, ob Ihre nächste Handlung die richtige oder die falsche sein wird?", sagte er, "Stellen SIe sich das Gesicht des ärmsten, verlietzlichsten Menschen vor, der je von Ihnen abhing und fragen Sie sich, ob die Handlung, die sie begehen werden, dieser Person nutzt. Wenn sie das tut, ist es das Richtige. Und wenn nicht, denken Sie darüber nach."
Larry Brilliant: Should we feel good, or should we feel bad that 50 years of foreknowledge accomplished so little? Well, it depends, really, on what your goals are. And I think, as my goals, I always go back to Gandhi's talisman. When Mahatma Gandhi was asked, "How do you know if the next act that you are about to do is the right one or the wrong one?" he said, "Consider the face of the poorest, most vulnerable human being that you ever chanced upon, and ask yourself if the act that you contemplate will be of benefit to that person. And if it will be, it's the right thing to do, and if not, rethink it."
Für uns hier in diesem Raum ist es nicht nur das ärmste und verletztlichste Wesen, es ist die Gemeinschaft, die Kultur, die Welt an sich. Die Trends für jene an den Rändern unserer Gesellschaft, welche die ärmsten und verletzbarsten sind, diese Trends geben Anlass zu sehr viel Pessimismus. Aber es gibt auch wundervolle Gründe für Optimismus. Lassen Sie uns beides anschauen. Als erstes, die Megatrends. Ein Klimawandel von zwei oder drei Grad ist im System vorgesehen. Meeresspiegel werden steigen, Salzwasser wird sich in Brunnen und im Land absetzen. Es wird die Ärmsten und Verletzbarsten überproportional schädigen, ebenso wie der weltweite Bevölkerungszuwachs. Auch wenn wir der Bevölkerungsbombe von Paul Ehrlich ausgewichen sind und wir in diesem Jahrzehnt keine 20 Milliarden Menschen erreichen werden, essen wir so, als ob wir 20 Milliarden wären. Und wir konsumieren so viel, dass ein Anstieg auf 9,5 Milliarden zur Zeit unserer Enkel die Ärmsten und die Verletzlichsten ausserordentlich schädigen wird.
For those of us in this room, it's not just the poorest and the most vulnerable individual, it's the community, it's the culture, it's the world itself. And the trends for those who are at the periphery of our society, who are the poorest and the most vulnerable, the trends give rise to a great case for pessimism. But there's also a wonderful case for optimism. Let's review them both. First of all, the megatrends. There's two degrees, or three degrees of climate change baked into the system. It will cause rising seas. It will cause saline deposited into wells and into lands. It will disproportionately harm the poorest and the most vulnerable, as will the increasing rise of population. Even though we've dodged Paul Ehrlich's population bomb, and we will not see 20 billion people in this decade, as he had forecast, we eat as if we were 20 billion. And we consume so much that again, a rise of 6.5 billion to 9.5 billion in our grandchildren's lifetime will disproportionately hurt the poorest and the most vulnerable.
Deshalb übersiedeln sie in Städte. Seit Juni dieses Jahres leben 51 Prozent aller Menschen in Städten und Slums und Barackensiedlungen. Die ländlichen Gegenden produzieren nicht mehr so viel Nahrung wie früher. Die grüne Revolution hat Afrika nie erreicht. Und mit der Wüstenbildung, Sandstürmen, der Wüste Gobi, dem Ogaden werden wir mehr und mehr Schwierigkeiten begegnen, soviele Kalorien pro Hektare zu produzieren wie vor 15 Jahren.
That's why they migrate to cities. That's why in June of this year, we passed, as a species, 51 percent of us living in cities, and bustees, and slums, and shantytowns. The rural areas are no longer producing as much food as they did. The green revolution never reached Africa. And with desertification, sandstorms, the Gobi Desert, the Ogaden, we are finding increasing difficulty of a hectare to produce as many calories as it did even 15 years ago.
Also Wenden sich die Menschen vermehrt dem Konsum von Tieren zu. In Afrika haben Menschen letztes Jahr 600 Millionen Wildtiere verspeist und zwei Milliarden Kilo Buschfleisch konsumiert. Jedes einzelne Kilo Buschfleisch enthält hunderttausende neuartige Viren, die niemals aufgezeichnet wurden, deren genomische Sequenzen wir nicht kennen. Wir sind uns der Gefahr von Pandemien nicht bewusst, aber wir sind für bei Tieren auftretende und übertragene Krankheitsausbrüche gerüstet.
So humans are turning more towards animal consumption. In Africa last year, Africans ate 600 million wild animals, and consumed two billion kilograms of bush meat. And every kilogram of bush meat contained hundreds of thousands of novel viruses that have never been charted, the genomic sequences of which we don't know. Their fitness for creating pandemics we are unaware of, but we are ripe for zoonotic-borne, emerging communicable diseases.
Zunehmend – ich würde sagen, explosives Technologiewachtum. Die meisten von uns profitieren von diesem Wachstum. Aber es gibt eine dunkle Seite – bei Biowaffen und bei Technologien die uns damit konfrontieren, Wut, Hass oder das Gefühl von Ausgrenzung zu verstärken. Und tatsächlich ist die Welt mit der fortschreitenden Globalisierung – bei der es grosse Gewinner und noch grössere Verlierer gibt – viel vielfältiger und ungerechter als sie es vielleicht jemals in der Geschichte war.
Increasingly, I would say explosive growth of technology. Most of us are the beneficiaries of that growth. But it has a dark side -- in bioweapons, and in technology that puts us on a collision course to magnify any anger, hatred or feeling of marginalization. And in fact, with increasing globalization -- for which there are big winners and even bigger losers -- today the world is more diverse and unfair than perhaps it has ever been in history.
Ein Prozent von uns allen besitzt 40 Prozent aller Güter und Dienstleistungen. Was geschichet, wenn die Milliarde Menschen, die heute von weniger als einem Dollar am Tag leben, in den nächsten 30 Jahren auf drei Milliarden anwächst? Das eine Prozent wird noch mehr als 40 Prozent aller Güter und Dienstleistungen besitzen. Nicht weil sie reicher geworden sind, sondern weil der Rest der Welt zunehmend ärmer geworden ist. Letzte Woche sagte Bill Clinton bei den TED Awards, "Diese Lage ist noch nie dagewesen, ungleich, ungerecht und unstabil."
One percent of us own 40 percent of all the goods and services. What will happen if the billion people today who live on less than one dollar a day rise to three billion in the next 30 years? The one percent will own even more than 40 percent of all the world's goods and services. Not because they've grown richer, but because the rest of the world has grown increasingly poorer. Last week, Bill Clinton at the TED Awards said, "This situation is unprecedented, unequal, unfair and unstable."
Es gibt also viele Gründe für Pessimismus. Darfur ist ursprünglich ein Ressourcenkrieg. Letztes Jahr gab es in China 85.000 Aufstände, 230 jeden Tag, die polizeiliches oder militärisches Eingreifen erforderten. Die meisten davon drehten sich um Ressourcen. Wir sehen uns einer nie dagewesenen Skala von Katastrophen gegenüber. Manche sind wetter- und menschenbezogene Epidemien. Die neu auftretenden Krankheiten könnten H5N1 und die Vogelgrippe wie idyllische Vorboten dessen aussehen lassen, was noch kommt. Die Welt ist destabilisiert. Und anders als früher sieht man die destabilisierte Welt heute auf YouTube, man sieht sie im Digitalfernsehen und auf Mobiltelefonen. Wohin führt uns das? Für einige führt es zu Wut, religiöser und sektiererischer Gewalt, Terrorismus. Für andere zum Rückzug, zu Nihilismus und Materialismus. Wo führt es uns hin, uns als gesellschaftliche Aktivisten und Unternehmer? Sind wir angesichts der Trends mutlos oder treibt uns das an?
So there's lots of reason for pessimism. Darfur is, at its origin, a resource war. Last year, there were 85,000 riots in China, 230 a day, that required police or military intervention. Most of them were about resources. We are facing an unprecedented number, scale of disasters. Some are weather-related, human-rights related, epidemics. And the newly emerging diseases may make H5N1 and bird flu a quaint forerunner of things to come. It's a destabilized world. And unlike destabilized world in the past, it will be broadcast to you on YouTube, you will see it on digital television and on your cell phones. What will that lead to? For some, it will lead to anger, religious and sectarian violence and terrorism. For others, withdrawal, nihilism, materialism. For us, where does it take us, as social activists and entrepreneurs? As we look at these trends, do we become despondent, or will we become energized?
Lassen Sie uns den Fall Bangladesch betrachten. Erstens, sogar wenn alle CO2-Emissionen heute gestoppt würden, würde die Klimaerwärmung weiter bestehen. Und sogar mit der Klimaerwärmung – wenn SIe diese blauen Linien sehen, die gepunktete LInie zeigt, dass die Meeresspiegel weiter ansteigen werden, sogar wenn ab heute keine Treibhausgase mehr abgegeben würden. Ein minimaler Anstieg von 50 bis 75 cm ist noch das beste, worauf wir hoffen können, es könnte auch 10 Mal soviel sein. Was wird das mit Bangladesch anstellen? Sehen wir uns das an. Das ist also Bangladesch. 70 % von Bangladesch liegen weniger als 1,5 Meter über dem Meeresspiegel. Lassen Sie uns nun einen Blick auf den Himalaya werfen. Wir werden sehen, wie der Klimawandel ihn schmelzen lässt. Noch mehr Wasser kommt, die abgeforsteten Gebieten, hier im Tarai, können die Abwasser nicht aufnehmen, denn Bäume sind wie Strohhalme, die das saisonale Extrawasser aufsaugen. Jetzt schauen wir in den Süden, durch den Kali Gandaki. Ich denke, viele von Ihnen sind dort wohl schon gewandert. Und dann fahren wir weiter und sehen uns Bangladesch an und sehen, welche Auswirkung das zunehmende Wasser aus dem Norden und die gleichzeitig steigenden Meere im Süden haben. Wir sehen uns die fünf grössten Flüsse, die Bangladesch versorgen. Und wir schauen vom Süden her aufwärts, schauen wir uns die Abhilfe an. Minimal 50 bis 100 cm Erhöhung der Meeresspiegel, gepaart mit zunehmenden Strömen aus dem Himalaya. Und sehen Sie sich das an. Bis zu 100 Millionen Flüchtlinge von Bangladesch könnten nach Indien und nach China wandern. Vor diesem Problem steht ein einzelnes Land.
Let's look at one case, the case of Bangladesh. First, even if carbon dioxide emissions stopped today, global warming would continue. And even with global warming -- if you can see these blue lines, the dotted line shows that even if emissions of greenhouse gasses stopped today, the next decades will see rising sea levels. A minimum of 20 to 30 inches of increase in sea levels is the best case that we can hope for, and it could be 10 times that. What will that do to Bangladesh? Let's take a look. So here's Bangladesh. 70 percent of Bangladesh is at less than five feet above sea level. Let's go up and take a look at the Himalayas. And we'll watch as global warming makes them melt. More water comes down, the deforested areas, here in the Tarai, will be unable to absorb the effluent, because trees are like straws that suck up the extra seasonal water. Now we're looking down south, through the Kali Gandaki. Many of you, I think, have probably trekked here. And we're going to cruise down and take a look at Bangladesh and see what the impact will be of twin increases in water coming from the north, and in the seas rising from the south. Looking at the five major rivers that feed Bangladesh. And now let's look from the south, looking up, and let's see this in relief. A minimum of 20 to 40 inches of increase in seas, coupled with increasing flows from the Himalayas. And take a look at this. As many as 100 million refugees from Bangladesh could be expected to migrate into India and into China. This is the difficulty that one country faces.
Aber wenn wir uns die ganze Welt anschauen, alle tief gelegenen Gebiete, bevölkerte Gebiete in der Nähe des Wassers, sehen wir, dass die Erhöhung der Meeresspiegel unseren Lebensstil herausfordert. Schwarzafrika und sogar unsere Bucht von San Francisco. Wir sind alle im gleichen Bootn. Das geschieht nicht irgendwo, irgend jemandem, den wir nicht kennen. Die Klimaerwärmung geschieht uns allen, allen gleichzeitig.
But if you look at the globe, all around the earth, wherever there is low-lying area, populated areas near the water, you will find increase in sea level that will challenge our way of life. Sub-Saharan Africa, and even our own San Francisco Bay Area. We're all in this together. This is not something that happens far away to people that we don't know. Global warming is something that happens to all of us, all at once.
Genauso wie diese neuen, übertragbaren Krankheiten, von denen man vor 20 Jahren noch nichts wusste: Ebola, Lhasafieber, Affenpocken. Mit der Auflösung der Barriere zwischen Menschen und Tieren leben wir in der viralen Umgebung des jeweils anderen. Wissen Sie noch, vor 20 Jahren wusste niemand etwas vom West-Nil-Fieber. Und dann sahen wir einen Fall an der Ostküste der Vereinigten Staaten ankommen und es bewegte sich mit jedem Jahr mehr westwärts. Wissen Sie noch, wie niemand von Ebola gehört hatte, bis wir plötzlich von Hunderten von Toten in Zentralafrika erfuhren? Leider ist das erst der Anfang. In den letzten 30 Jahren gab es 30 neu auftretende übertragbare Krankheiten, die ursprünglich Tiere betrafen und nun auf den Menschen übergegangen sind. Es gibt mehr als genug Gründe für Pessimismus.
As are these newly emerging communicable diseases, names that you hadn't heard 20 years ago: ebola, lhasa fever, monkey pox. With the erosion of the green belt separating animals from humans, we live in each other's viral environment. Do you remember, 20 years ago, no one had ever heard of West Nile fever? And then we watched, as one case arrived on the East Coast of the United States and it marched every year, westwardly. Do you remember no one had heard of ebola until we heard of hundreds of people dying in Central Africa from it? It's just the beginning, unfortunately. There have been 30 novel emerging communicable diseases that begin in animals that have jumped species in the last 30 years. It's more than enough reason for pessimism.
Aber jetzt schauen wir uns die Gründe für den Optimismus an. (Gelächter) Genug schlechte Neuigkeiten. Menschen haben sich immer Herausforderungen gestellt. Man muss sich nur die Liste der Nobelpreisträger anschauen zur Erinnerung. Wir waren schon mal soweit, gelähmt vor Angst und bis zur Untätigkeit, als jemand – wahrscheinlich jemand von Ihnen in diesem Raum – in die Bresche sprang und eine Organisation wie 'Ärzte für Gesellschaftliche Verantwortung' gründete, die gegen die nukleare Bedrohung kämpfte, 'Medecins Sans Frontières', die unser Engagement für Katastrophenhilfe erneuerte, Mohamed ElBaradei und die gewaltige Hoffnung und den Optimismus, den er uns allen brachte, und unser Muhammad Yunus.
But now let's look at the case for optimism. (Laughter) Enough of the bad news. Human beings have always risen to the challenge. You just need to look at the list of Nobel laureates to remind ourselves. We've been here before, paralyzed by fear, paralyzed into inaction, when some -- probably one of you in this room -- jumped into the breach and created an organization like Physicians for Social Responsibility, which fought against the nuclear threat, Medicins Sans Frontieres, that renewed our commitment to disaster relief, Mohamed ElBaradei, and the tremendous hope and optimism that he brought all of us, and our own Muhammad Yunus.
Wir haben die Ausrottung der Pocken erlebt. Vielleicht erleben wir dieses Jahr die Ausrottung von Kinderlähmung. Letztes Jahr gab es weltweit nur noch 2000 Fälle. Wir könnten nächstes Jahr die Ausrottung des Medinawurms erleben – es gibt nur noch 35.000 Fälle weltweit. Vor 20 Jahren waren es dreieinhalb Millionen. Und wir haben noch eine neue Kranheit erlebt, anders als die 30 neuen übertragbaren Krankheiten. Diese Krankheit heisst das Plötzlicher-Wohlstand-Syndrom. (Gelächter) Es ist ein erstaunliches Phänomen. Überall in der technologisierten Welt haben wir junge Menschen gesehen, die von diesem Plötzlicher-Wohlstand-Phänomen befallen wurden. Aber sie nutzen ihren Wohlstand auf eine Weise, wie es ihre Vorväter nie taten. Sie warten nicht, bis sie sterben, um Stiftungen zu gründen. Sie setzen ihr Geld, ihre Ressourcen, ihre Herzen und ihre Hingabe aktiv ein, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sicherlich kann einem nichts mehr Optimismus geben als das.
We've seen the eradication of smallpox. We may see the eradication of polio this year. Last year, there were only 2,000 cases in the world. We may see the eradication of guinea worm next year -- there are only 35,000 cases left in the world. 20 years ago, there were three and a half million. And we've seen a new disease, not like the 30 novel emerging communicable diseases. This disease is called sudden wealth syndrome. (Laughter) It's an amazing phenomenon. All throughout the technology world, we're seeing young people bitten by this disease of sudden wealth syndrome. But they're using their wealth in a way that their forefathers never did. They're not waiting until they die to create foundations. They're actively guiding their money, their resources, their hearts, their commitments, to make the world a better place. Certainly, nothing can give you more optimism than that.
Mehr Gründe, optimistisch zu sein. Ich bin ein Geschöpf der 60er, damals gab es eine Bewegung. Wir fühlten uns alle als ein Teil von ihr, als ob eine bessere Welt in greifbarer Nähe sei, als ob wir die Geburt einer Welt ohne Hass und Gewalt und Vorurteilen beobachteten. Heute gibt es eine andere Bewegung. Die Bewegung, die Erde zu retten. Es fängt gerade erst an. Vor fünf Wochen kam eine Gruppe von Aktivisten aus der Wirtschaft zusammen, um einen texanischen Versorger vom Bau von neun kohlegetriebenen Elektrizitätswerken abzuhalten, die wesentlich zur Umweltzerstörung beigetragen hätten. Vor sechs Monaten traf sich eine Gruppe von Wirtschaftsaktivisten mit dem republikanischen Gouverneur in Kalifornien um AB32 zu verabschieden, die absolut weitreichendste Umweltgesetzgebung der Geschichte.
More reasons to be optimistic: in the '60s, and I am a creature of the '60s, there was a movement. We all felt that we were part of it, that a better world was right around the corner, that we were watching the birth of a world free of hatred and violence and prejudice. Today, there's another kind of movement. It's a movement to save the earth. It's just beginning. Five weeks ago, a group of activists from the business community gathered together to stop a Texas utility from building nine coal-fired electrical plants that would have contributed to destroying the environment. Six months ago, a group of business activists gathered together to join with the Republican governor in California to pass AB 32, the most far-reaching legislation in environmental history.
Al Gore sprach im Weissen Haus und im Senat als Sachverständiger. Können Sie sich das vorstellen? (Gelächter) Wir erleben ein Einvernehmen zwischen Wissenschaft und Religion, das ich vor fünf Jahren nicht für möglich gehalten hätte, nun da die evangelikale Gemeinschaft die erbitterte Situation des Klimawandels erkannt hat. Und jetzt sind 4000 Kirchen der Umweltbewegung beigetreten. Das ist etwas, worüber man sehr, serh optimistisch sein kann. Der europäische 20-20-'20 Plan ist ein erstaunlicher Durchbruch, etwas, das uns alle die Hoffnung am Horizont spüren lassen sollte. Am 14. April ist der 'Step Up Day, wo tausend indiviuelll mobilisierte soziale Aktivisten in den Vereinigten Staaten gegen die Gesetzgebung protestieren – Druck auf die Gesetzgebung ausüben, um den Klimawandel zu stoppen. Und erst gestern habe ich erfahren, dass es am 7. Juli weltweit Live Earth Konzerte geben wird. Man kann diese optimistische Bewegung spüren, die Erde zu retten.
Al Gore made presentations in the House and the Senate as an expert witness. Can you imagine? (Laughter) We're seeing an entente cordiale between science and religion that five years ago I would not have believed, as the evangelical community has understood the desperate situation of global warming. And now 4,000 churches have joined the environmental movement. It is something to be greatly optimistic about. The European 20-20-20 plan is an amazing breakthrough, something that should make all of us feel that hope is on the horizon. And on April 14th, there will be Step Up Day, where there will be a thousand individual mobilized social activist movements in the United States on protest against legislation -- pushing for legislation to stop global warming. And on July 7th, around the world, I learned only yesterday, there will be global Live Earth concerts. And you can feel this optimistic move to save the earth in the air.
Nun heisst das nicht, dass die Menschen verstehen, dass der Klimawandel den Ärmsten und Schwächsten am meisten schadet. Es heisst, dass die Menschen den ersten Schritt gehen, nämlich über ihre eigenen Interessen hinaus zu handeln. Aber ich sehe bei den grössten Förderern, CARE, Rockefeller, Rockefeller Brothers Stiftung, Hewlett, Mercy Corps, Ihnen hier, Google, vielen anderen Organisationen, das beginnende Verständnis, dass wir nicht nur an der grundlegenden Vorbeugung gegen den Klimawandel, sondern auch an der Vorbeugung gegen die Konsequenzen des Klimawandels für die Ärmsten und Verletzbarsten arbeiten müssen.
Now, that doesn't mean that people understand that global warming hurts the poorest and the weakest the most. That means that people are beginning the first step, which is acting out of their own self-interest. But I am seeing in the major funders, in CARE, Rockefeller, Rockefeller Brothers Fund, Hewlett, Mercy Corps, you guys, Google, so many other organizations, a beginning of understanding that we need to work not just on primary prevention of global warming, but on the secondary prevention of the consequences of global warming on the poorest and the most vulnerable.
Ich selber habe einen anderen Grund, ein unheilbarer Optimist zu sein. Sie haben hier so viele inspirierende Geschichten gehört und ich hörte gestern so viele davon, dass ich dachte, ich könnte einige von meinen hier teilen. Ich hatte nicht wirklich eine konventionelle medizinische Ausbildung. Und ich habe in einem Himalayakloster gelebt und bei einem sehr weisen Meister studiert, der mich eines Tages aus dem Kloster war und mir sagte, es sei mein Schicksal – ich kam mir vor wie Yoda – es ist dein Schicksal, für die WHO zu arbeiten und dabei zu helfen, die Pocken auszurotten, zu einer Zeit, als es nicht einmal ein Programm gegen Pocken gab.
But for me, I have another reason to be an incurable optimist. And you've heard so many inspiring stories here, and I heard so many last night that I thought I would share a little bit of mine. My background is not exactly conventional medical training. And I lived in a Himalayan monastery, and I studied with a very wise teacher, who kicked me out of the monastery one day and told me that it was my destiny -- it felt like Yoda -- it is your destiny to go to work for WHO and to help eradicate smallpox, at a time when there was no smallpox program.
Es sollte Sie optimistisch stimmen, dass es keine Pocken mehr gibt, denn dies war die schlimmste Krankheit der Geschichte. Im letzten Jahrhundert – das war noch vor sieben Jahren – starben eine halbe Milliarde Menschen an Pocken. Mehr als in allen Kriegen der Geschichte, mehr als an jeder anderen Infektionskrankheit der Weltgeschichte. Im Sommer der Liebe 1967 starben zwei Millionen Menschen, Kinder, an Pocken. Es geht nicht um vorzeitliche Geschichte. Wenn man von der biblischen Blatternplage liest, geht es um Pocken. Pharaoh Ramses der fünfte, dessen Bild wir hier sehen, starb daran. Um die Pocken auszurotten, mussten wir die grösste UN-Armee der Geschichte aufstellen. Wir besuchten jedes Haus in Indien auf der Suche danach – 120 Millionen Häuser, einmal im Monat während fast zwei Jahren. Nachdem wir sie fast besiegt hatten, gab es einen grausamen Umschwung – das müssen Sie als soziale Unternehmer lernen, das Reich des allerletzten Stücks.
It should make you optimistic that smallpox no longer exists because it was the worst disease in history. In the last century -- that's the one that was seven years ago -- half a billion people died from smallpox: more than all the wars in history, more than any other infectious disease in the history of the world. In the Summer of Love, in 1967, two million people, children, died of smallpox. It's not ancient history. When you read the biblical plague of boils, that was smallpox. Pharaoh Ramses the Fifth, whose picture is here, died of smallpox. To eradicate smallpox, we had to gather the largest United Nations army in history. We visited every house in India, searching for smallpox -- 120 million houses, once every month, for nearly two years. In a cruel reversal, after we had almost conquered smallpox -- and this is what you must learn as a social entrepreneur, the realm of the final inch.
Als wir die Pocken beinahe ausgerottet hatten, kamen sie zurück, weil die Arbeiterstadt Tatanagar Tagelöhner anlockte, die dahin kamen, um eine Arbeit zu bekommen. Sie fingen sich die Pokcken ein an einem übrig gebliebenen Ort, an dem es sie noch gab, und gingen heim, um zu sterben. Und als sie das taten, brachten sie die Pocken in 10 andere Länder und lösten die Epidemie wieder aus. Wir mussten ganz von vorne anfangen. Aber am Ende haben wir es geschafft, und der letzte Pockenfall: dieses kleine Mädchen, Rahima Banu – Barisal, in Bangladesch – als sie hustete oder atmete und das letzte Pockenvirus ihre Lungen verliess, auf den Schmutz fiel und die Sonne dieses letzte Virus vernichtete, endete eine Übertragungskette des grössten Horrors der Geschichte.
When we had almost eradicated smallpox, it came back again, because the company town of Tatanagar drew laborers, who could come there and get employment. And they caught smallpox in the one remaining place that had smallpox, and they went home to die. And when they did, they took smallpox to 10 other countries and reignited the epidemic. And we had to start all over again. But, in the end, we succeeded, and the last case of smallpox: this little girl, Rahima Banu -- Barisal, in Bangladesh -- when she coughed or breathed, and the last virus of smallpox left her lungs and fell on the dirt and the sun killed that last virus, thus ended a chain of transmission of history's greatest horror.
Wie kann einen das nicht optimistisch machen? Eine Krankheit, die Hunderte, Tausende von Menschen in Indien tötete und die Hälfte aller Blinden in Indien erblinden liess, ging zu Ende. Und am wichtigsten für uns hier im Raum, es wurde eine Bindung geschaffen. Ärzte, Gesundheitspersonal aus 30 verschiedenen Ländern, aller Rassen, Religionen und Farben arbeiteten zusammen, kämpften gemeinsam gegen einen gemeinsamen Feind anstatt gegeneinander. Wie kann einen das nicht optimistisch sein lassen für die Zukunft? Ich danke Ihnen vielmals. (Applaus)
How can that not make you optimistic? A disease which killed hundreds of thousands in India, and blinded half of all of those who were made blind in India, ended. And most importantly for us here in this room, a bond was created. Doctors, health workers, from 30 different countries, of every race, every religion, every color, worked together, fought alongside each other, fought against a common enemy, didn't fight against each other. How can that not make you feel optimistic for the future? Thank you very much. (Applause)