Salaam. Namaskar. Guten Morgen. Angesichts meines TED Profils könnten Sie erwarten, dass ich zu Ihnen über die neuesten philantropischen Trends sprechen werde. Wie über den, der gerade die Wallstreet und die Weltbank beschäftigt, wie man in Frauen investieren könnte, wie man sie ermächtig, wie man sie rettet.
Salaam. Namaskar. Good morning. Given my TED profile, you might be expecting that I'm going to speak to you about the latest philanthropic trends -- the one that's currently got Wall Street and the World Bank buzzing -- how to invest in women, how to empower them, how to save them.
Ich nicht. Mich interessiert, wie Frauen uns retten. Sie retten uns, indem sie eine Zukunft neu definieren und erfinden, die akzeptierten Polaritäten trotzt und sie verschwimmen lässt. Polaritäten, die wir lange Zeit als gegeben hinnahmen, wie die zwischen Moderne und Tradition, erster Welt und dritter Welt, Unterdrückung und Chance. Inmitten entmutigender Herausforderungen, denen wir als globale Gemeinschaft gegenüber stehen, lässt etwas in diesem dritten Raga mein Herz singen. Was mich dabei am neugierigsten macht, ist wie Frauen das bewerkstelligen, trotz einer Anzahl von Widersprüchen, die sowohl frustrierend als auch faszinierend sind.
Not me. I am interested in how women are saving us. They're saving us by redefining and re-imagining a future that defies and blurs accepted polarities, polarities we've taken for granted for a long time, like the ones between modernity and tradition, First World and Third World, oppression and opportunity. In the midst of the daunting challenges we face as a global community, there's something about this third way raga that is making my heart sing. What intrigues me most is how women are doing this, despite a set of paradoxes that are both frustrating and fascinating.
Wie kommt es, dass Frauen, einerseits durch kulturelle Bräuche grausam unterdrückt werden, und doch, zur gleichen Zeit, in den meisten Gesellschaften die Bewahrer der Kultur sind? Ist der Hijab oder das Kopftuch ein Symbol für Unterdrückung, oder für Widerstand? Wenn soviele Frauen und Mädchen geschlagen, vergewaltigt, verstümmelt werden, jeden Tag, im Namen unterschiedlichster Gründe, Ehre, Religion, Nationalität, was ermöglicht es Frauen, neue Bäumen zu pflanzen, Gesellschaften neu aufzubauen, radikale, gewaltlose Bewegungen für soziale Veränderungen zu leiten? Sind es verschiedene Frauen, die bewahren oder radikalisieren? Oder sind es ein und dieselben? Haben wir zu Unrecht angenommen, wie Chimamanda Adichie uns auf der TED Konferenz in Oxford erinnerte, dass es nur eine einzige Geschichte des Kampfes der Frauen um ihre Rechte gibt, während es in Wirklichkeit viele sind? Und was, wenn überhaupt, haben Männer damit zu tun?
Why is it that women are, on the one hand, viciously oppressed by cultural practices, and yet at the same time, are the preservers of cultures in most societies? Is the hijab or the headscarf a symbol of submission or resistance? When so many women and girls are beaten, raped, maimed on a daily basis in the name of all kinds of causes -- honor, religion, nationality -- what allows women to replant trees, to rebuild societies, to lead radical, non-violent movements for social change? Is it different women who are doing the preserving and the radicalizing? Or are they one and the same? Are we guilty, as Chimamanda Adichie reminded us at the TED conference in Oxford, of assuming that there is a single story of women's struggles for their rights while there are, in fact, many? And what, if anything, do men have to do with it?
Ein Großteil meines Lebens war die Suche nach ein paar Antworten auf diese Fragen. Sie hat mich um die Welt geführt, und brachte mich mit einigen erstaunlichen Menschen in Kontakt. In diesem Prozess sammelte ich ein paar Bruchstücke, um die Ungereimtheiten etwas ins Licht zu bringen. Unter denen, die mir halfen, meine Augen für einen dritten Weg zu öffnen, sind eine gläubige Muslima in Afghanistan, eine Gruppe einander verbundener Lesben in Kroatien, und eine Tabubrecherin in Liberia. Ich stehe in ihrer Schuld, wie in der meiner Eltern, die wegen einiger Vergehen in ihrem letzten Leben, in diesem mit drei Töchtern gesegnet wurden. Und aus mir schleierhaften Gründen, überaus stolz auf uns drei zu sein scheinen.
Much of my life has been a quest to get some answers to these questions. It's taken me across the globe and introduced me to some amazing people. In the process, I've gathered a few fragments that help me shed some light on this puzzle. Among those who've helped open my eyes to a third way are: a devout Muslim in Afghanistan, a group of harmonizing lesbians in Croatia and a taboo breaker in Liberia. I'm indebted to them, as I am to my parents, who for some set of misdemeanors in their last life, were blessed with three daughters in this one. And for reasons equally unclear to me, seem to be inordinately proud of the three of us.
Ich bin hier in Indien geboren und aufgewachsen, und ich lernte von klein auf, zutiefst misstrauisch gegenüber den Tanten und Onkeln zu sein, die sich herunterbeugten, uns den Kopf tätschelten, und dann ohne mit der Wimper zu zucken zu unseren Eltern sagten, „Arme Dinger. Ihr habt nur drei Töchter. Aber ihr seid jung. Ihr könntet es noch erneut versuchen.“ Mein Gefühl der Entrüstung über die Rechte von Frauen erreichte den Höhepunkt, als ich etwa elf war. Meine Tante, eine unglaublich wortgewandte und brilliante Frau, wurde früh Witwe. Eine Schar Verwandter fiel über sie her. Sie nahmen ihr ihren farbenfrohen Sari. Sie zwangen sie dazu, einen Weißen zu tragen. Sie wischten ihr ihr Bindi von der Stirn. Sie zerbrachen ihre Armreifen. Ihre Tochter, Rani, ein paar Jahre älter als ich, saß in ihrem Schoß, verstört, nicht wissend, was der selbstbewußten Frau geschehen war, als die sie ihre Mutter gekannt hatte. Spät in dieser Nacht hörte ich meine Mutter meinen Vater bitten, „Bitte mach etwas, Ramu. Kannst du nicht einschreiten?“ Und mein Vater murmelte mit leiser Stimme, „Ich bin nur der jüngste Bruder. Es gibt nichts was ich tun könnte. Das ist der Brauch.“ In dieser Nacht lernte ich die Regeln kennen, die bestimmten, was es bedeutete, auf dieser Welt eine Frau zu sein. Die Regel werden nicht von den Frauen gemacht, aber sie definieren uns, und sie bestimmen unsere Möglichkeiten und Chancen. Und auch die Männer sind von diesen Regeln betroffen. Mein Vater, der in drei Kriegen gekämpft hatte, konnte seine eigene Schwester nicht vor diesem Leid bewahren.
I was born and raised here in India, and I learned from an early age to be deeply suspicious of the aunties and uncles who would bend down, pat us on the head and then say to my parents with no problem at all, "Poor things. You only have three daughters. But you're young, you could still try again." My sense of outrage about women's rights was brought to a boil when I was about 11. My aunt, an incredibly articulate and brilliant woman, was widowed early. A flock of relatives descended on her. They took off her colorful sari. They made her wear a white one. They wiped her bindi off her forehead. They broke her bangles. Her daughter, Rani, a few years older than me, sat in her lap bewildered, not knowing what had happened to the confident woman she once knew as her mother. Late that night, I heard my mother begging my father, "Please do something Ramu. Can't you intervene?" And my father, in a low voice, muttering, "I'm just the youngest brother, there's nothing I can do. This is tradition." That's the night I learned the rules about what it means to be female in this world. Women don't make those rules, but they define us, and they define our opportunities and our chances. And men are affected by those rules too. My father, who had fought in three wars, could not save his own sister from this suffering.
Mit 18, unter der exzellenten Anleitung meine Mutter, war ich daher, wie man erwarten könnte, eine rebellische Feministin. Auf den Straßen skandierend, [Hindi] [Hindi] „Wir sind die Frauen von Indien. Wir sind keine Blumen, wir sind die Funken der Veränderung.“ Als ich 1995 nach Peking kam, war mir klar, dass der einzige Weg um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen, darin lag, Jahrhunderte unterdrückerischer Tradition umzustoßen. Bald nachdem ich aus Peking zurückgekehrt war, ergriff ich die Gelegenheit, für diese wunderbare Organisation zu arbeiten, von Frauen gegründet, die Frauenrechtsorganisationen auf der ganzen Welt unterstützt. Aber nach kaum 6 Monaten in diesem neuen Job, traf ich eine Frau, die mich zwang, alle meine Annahmen in Frage zu stellen. Ihr Name ist Sakena Yacoobi.
By 18, under the excellent tutelage of my mother, I was therefore, as you might expect, defiantly feminist. On the streets chanting, "[Hindi] [Hindi] We are the women of India. We are not flowers, we are sparks of change." By the time I got to Beijing in 1995, it was clear to me, the only way to achieve gender equality was to overturn centuries of oppressive tradition. Soon after I returned from Beijing, I leapt at the chance to work for this wonderful organization, founded by women, to support women's rights organizations around the globe. But barely six months into my new job, I met a woman who forced me to challenge all my assumptions. Her name is Sakena Yacoobi.
Sie kam in mein Büro, zu einer Zeit als niemand in den USA wußte, wo Afghanistan lag. Sie sagte zu mir, „Es geht nicht um die Burka.“ Sie war die entschlossenste Fürsprecherin für Frauenrechte, die ich jemals gehört habe. Sie erzählte mir, dass in Afghanistan Frauen in ihren Gemeinden Schulen im Untergrund betrieben, und dass ihre Organisation, das Afghanische Institut für Bildung, eine Schule in Pakistan eröffnet hat. Sie sagte, „Das Erste, dass jeder Muslim weiß, ist, dass der Koran Bildung erfordert und auch stark unterstützt. Der Prophet wollte, dass jeder Gläubige den Koran selbst lesen kann.“ Hatte ich richtig gehört? Eine Verfechterin von Frauenrechten, die Religion ins Feld führt? Aber Sakena verwehrt sich der Etikettierung. Sie trägt immer ein Kopftuch. Aber ich bin am Strand neben ihr gegangen, und ihr langes Haar wehte im Wind. Sie beginnt jede Unterrichtsstunde mit einem Gebet, aber sie ist eine alleinstehende, mutige, finanziell unabhängige Frau in einem Land, in dem Mädchen mit 12 Jahre verheiratet werden.
She walked into my office at a time when no one knew where Afghanistan was in the United States. She said to me, "It is not about the burka." She was the most determined advocate for women's rights I had ever heard. She told me women were running underground schools in her communities inside Afghanistan, and that her organization, the Afghan Institute of Learning, had started a school in Pakistan. She said, "The first thing anyone who is a Muslim knows is that the Koran requires and strongly supports literacy. The prophet wanted every believer to be able to read the Koran for themselves." Had I heard right? Was a women's rights advocate invoking religion? But Sakena defies labels. She always wears a headscarf, but I've walked alongside with her on a beach with her long hair flying in the breeze. She starts every lecture with a prayer, but she's a single, feisty, financially independent woman in a country where girls are married off at the age of 12.
Sie ist ebenso ungeheuer pragmatisch. „Dieses Kopftuch und diese Kleider,“ sagt sie, „geben mir die Freiheit zu tun, was ich tun muss, um mit denjenigen zu sprechen, deren Unterstützung und Hilfe wesentlich für diese Arbeit sind. Als ich eine Schule in einem Flüchtlingslager eröffnen sollte, ging ich zum Imam. Ich sagte zu ihm, „Ich bin gläubig, und Frauen und Kinder brauchen ihren Glauben um unter diesen schrecklichen Bedingungen zu überleben." Sie lächelte gewitzt. „Er war geschmeichelt. Er begann zweimal die Woche in mein Zentrum zu kommen, weil Frauen nicht zur Moschee gehen konnten. Und nachdem er gegangen war, blieben die Frauen und Mädchen noch. Wir begannen mit einem kleinen Alphabetisierungskurs, um den Koran zu lesen, dann ein Mathematikkurs, dann ein Englischkurs, dann ein Computerkurs. Innerhalb weniger Wochen kam jede in dem Flüchtlingslager in unsere Kurse.“ Sakena ist eine Lehrerin in einer Zeit, in der Frauen in Afghanistan zu unterrichten ein gefährliches Unterfangen ist.
She is also immensely pragmatic. "This headscarf and these clothes," she says, "give me the freedom to do what I need to do to speak to those whose support and assistance are critical for this work. When I had to open the school in the refugee camp, I went to see the imam. I told him, 'I'm a believer, and women and children in these terrible conditions need their faith to survive.'" She smiles slyly. "He was flattered. He began to come twice a week to my center because women could not go to the mosque. And after he would leave, women and girls would stay behind. We began with a small literacy class to read the Koran, then a math class, then an English class, then computer classes. In a few weeks, everyone in the refugee camp was in our classes." Sakena is a teacher at a time when to educate women is a dangerous business in Afghanistan.
Sie ist auf der Todesliste der Taliban. Ich sorge mich jedesmal um sie, wenn sie durch das Land fährt. Sie zuckt die Achseln, wenn ich sie wegen der Sicherheit fragen. “Kavita Jan, wir können uns nicht erlauben Angst zu haben. Schau dir diese jungen Mädchen an, die zur Schule zurückkehren, nachdem Säure in ihre Gesichter geschüttet wurde“ Und ich lächle und ich nicke, während ich begreife, dass ich Frauen und Mädchen beobachte die ihre eigenen religiösen Traditionen und Praktiken nutzen, um sie in Instrumente des Widerstands und der Möglichkeit zu verwandeln. Es ist ihr eigener Weg, und er zeigt auf ein Afghanistan, das anders sein wird.
She is on the Taliban's hit list. I worry about her every time she travels across that country. She shrugs when I ask her about safety. "Kavita jaan, we cannot allow ourselves to be afraid. Look at those young girls who go back to school when acid is thrown in their face." And I smile, and I nod, realizing I'm watching women and girls using their own religious traditions and practices, turning them into instruments of opposition and opportunity. Their path is their own and it looks towards an Afghanistan that will be different.
Anders zu sein ist etwas, das die Frauen von Lesbor in Zagreb, Kroatien, nur zu gut kennen. Eine Lesbe, eine Dyke, homosexuell zu sein, ist in den meisten Teilen der Welt, unser Land hier, Indien, miteinbegriffen, mit ungeheuren Unannehmlichkeiten und extremen Vorurteilen verbunden. In Nachkriegsgesellschaften wie Kroatien, wo Hyper-Nationalismus und Religiösität eine Umgebung geschaffen haben, die für jeden, der als sozial ausgestoßen betrachtet werden könnte, unerträglich ist. Bühne frei für eine Gruppe offen lebender Dykes, junge Frauen, die die alte Musik lieben, die einst in der Region von Mazedonien bis Bosnien, von Serbien bis Slowenien verbreitet war. Diese Folkssängerinnen trafen sich an der Hochschule in einem Gender Studies Kurs. Viele sind in ihren Zwanzigern. Manche sind Mütter. Viele haben damit gekämpft, sich in ihrer Gemeinde zu outen. Die religiösen Vorstellungen der Familien machen es schwer, zu akzeptieren dass ihre Töchter nicht krank, sondern nur lesbisch sind. Wie Leah, eine der Gründerinnen der Gruppe sagt, „Ich mage traditionelle Musik sehr gerne. Und ich mag auch Rock'n Roll. Mit Lesbor, verschmelzen wir beides. Ich sehe traditionelle Musik als eine Art Rebellion, in der Menschen wirklich eine Stimme haben, besonders in den traditionellen Liedern aus anderen Teilen der früheren Republik von Jugoslawien. Nach dem Krieg waren viele dieser Lieder verlorengegangen. Aber sie sind Teil unserer Kindheit und unserer Geschichte, und wir sollten sie nicht vergessen.“
Being different is something the women of Lesbor in Zagreb, Croatia know all too well. To be a lesbian, a dyke, a homosexual in most parts of the world, including right here in our country, India, is to occupy a place of immense discomfort and extreme prejudice. In post-conflict societies like Croatia, where a hyper-nationalism and religiosity have created an environment unbearable for anyone who might be considered a social outcast. So enter a group of out dykes, young women who love the old music that once spread across that region from Macedonia to Bosnia, from Serbia to Slovenia. These folk singers met at college at a gender studies program. Many are in their 20s, some are mothers. Many have struggled to come out to their communities, in families whose religious beliefs make it hard to accept that their daughters are not sick, just queer. As Leah, one of the founders of the group, says, "I like traditional music very much. I also like rock and roll. So Lesbor, we blend the two. I see traditional music like a kind of rebellion, in which people can really speak their voice, especially traditional songs from other parts of the former Yugoslav Republic. After the war, lots of these songs were lost, but they are a part of our childhood and our history, and we should not forget them."
Unglaublich, dieser L.G.B.T. Chor hat gezeigt, wie Frauen in Tradition investieren um Veränderung herbeizuführen, wie Alchemistinnen, die Zwietracht in Harmonie verwandeln. Ihr Repertoire beinhaltet die kroatische Nationalhymne, ein bosnisches Liebeslied, und serbische Duette. Und, fügt Leha mit einem Grinsen hinzu, „Kavita, auf unsere Weihnachtsmusik sind wir besonders stolz , weil sie zeigt, dass wir offen gegenüber religiösen Bräuchen sind, auch wenn die katholische Kirche uns L.G.B.T. hasst.“ Ihre Konzerte nehmen Anleihe bei ihren eigenen Gemeinden, ja, aber auch bei einer älteren Generation, einer Generation, die gegen Homosexualität Mißtrauen hegen könnte, aber auch nostalgisch für die eigene Musik ist, und für die Vergangenheit, die sie repräsentiert. Ein Vater, der sich ursprünglich dagegen sperrte, als seine Tochter durch so einem Chor ihr Coming Out hatte, schreibt nun Lieder für sie. Im Mittelalter waren es die Troubadoure, die ihre Balladen singend und Verse verbreitend durch die Lande zogen. Lesbor reist genauso durch den Balkan, singend, Menschen verbindend, die durch Religion, Nationalität und Sprache getrennt sind. Bosnier, Kroaten und Serben entdecken einen seltenen gemeinsamen Bereich von Stolz in ihrer Geschichte, und Lesbor erinnert sie daran, dass die Lieder, die oft von einer Gruppe alleine beansprucht werden, in Wirklichkeit allen gehören.
Improbably, this LGBT singing choir has demonstrated how women are investing in tradition to create change, like alchemists turning discord into harmony. Their repertoire includes the Croatian national anthem, a Bosnian love song and Serbian duets. And, Leah adds with a grin, "Kavita, we especially are proud of our Christmas music, because it shows we are open to religious practices even though Catholic Church hates us LGBT." Their concerts draw from their own communities, yes, but also from an older generation: a generation that might be suspicious of homosexuality, but is nostalgic for its own music and the past it represents. One father, who had initially balked at his daughter coming out in such a choir, now writes songs for them. In the Middle Ages, troubadours would travel across the land singing their tales and sharing their verses: Lesbor travels through the Balkans like this, singing, connecting people divided by religion, nationality and language. Bosnians, Croats and Serbs find a rare shared space of pride in their history, and Lesbor reminds them that the songs one group often claims as theirs alone really belong to them all.
(Gesang)
(Singing)
Gestern zeigte uns Mallika Sarabhai, dass Musik eine Welt erschaffen kann, die Unterschiede mehr akzeptieren kann, als die, die uns gegeben wurde. Die Welt, die Layma Bowie gegeben worden war, war eine Welt im Krieg. Liberia wurde jahrzehntelang durch Bürgerkriege zerrüttet. Layma war keine Aktivistin, sie war Mutter von drei Kindern. Aber sie war krank vor Sorge. Sie sorgte sich, dass ihr Sohn entführt und als Kindersoldat verschleppt werden würde. Sie sorgte sich, dass ihre Töchter vergewaltigt würden. Sie sorgte sich um ihre Leben. Eines Nachts hatte sie einen Traum. Sie träumte, dass sie und Tausende anderer Frauen das Blutvergießen beenden würden. Am nächsten Morgen, in der Kirche fragte sie die anderen, wie es ihnen geht. Sie waren alle des Kämpfens müde. Wir brauchen Frieden, und unsere Anführer müssen wissen, dass wir nicht aufgeben, bis Friede ist. Unter Laymas Freundinnen befand sich eine Polizistin, die Muslima war. Sie versprach dieses Thema in ihrer Gemeinde zur Sprache zu bringen.
Yesterday, Mallika Sarabhai showed us that music can create a world more accepting of difference than the one we have been given. The world Leymah Gbowee was given was a world at war. Liberia had been torn apart by civil strife for decades. Leymah was not an activist, she was a mother of three. But she was sick with worry: She worried her son would be abducted and taken off to be a child soldier, she worried her daughters would be raped, she worried for their lives. One night, she had a dream. She dreamt she and thousands of other women ended the bloodshed. The next morning at church, she asked others how they felt. They were all tired of the fighting. We need peace, and we need our leaders to know we will not rest until there is peace. Among Leymah's friends was a policewoman who was Muslim. She promised to raise the issue with her community.
Bei der nächsten Freitagspredigt begannen die Frauen, die im seitlichen Raum saßen, ihr Leid über die Lage zu teilen. „Was macht es?“ sagten sie, „Eine Kugel unterscheidet nicht zwischen einem Muslim und einem Christen.“ Diese kleine Gruppe von Frauen beschloss dem Krieg ein Ende zu bereiten. Und sie beschlossen ihre Traditionen zu benutzen um sich durchzusetzen. Liberianische Frauen tragen gewöhnlich eine große Menge Schmuck und farbenfrohe Kleidung. Aber nein, für den Protest, kleideten sie sich alle in weiß, ohne Makeup. Wie Layma sagte, „Wir trugen weiß um zu sagen, dass wir auf Frieden aus sind.“ Sie standen am Rand der Straße, auf der Charles Taylors Autoeskorte jeden Tag vorbei kam. Wochenlang standen sie dort, zuerst nur 10, dann 20, dann 50, dann hunderte Frauen, die weiß trugen, singend, tanzend, verkündeten sie, auf Frieden aus zu sein.
At the next Friday sermon, the women who were sitting in the side room of the mosque began to share their distress at the state of affairs. "What does it matter?" they said, "A bullet doesn't distinguish between a Muslim and a Christian." This small group of women, determined to bring an end to the war, and they chose to use their traditions to make a point: Liberian women usually wear lots of jewelry and colorful clothing. But no, for the protest, they dressed all in white, no makeup. As Leymah said, "We wore the white saying we were out for peace." They stood on the side of the road on which Charles Taylor's motorcade passed every day. They stood for weeks -- first just 10, then 20, then 50, then hundreds of women -- wearing white, singing, dancing, saying they were out for peace.
Schließlich wurden die gegnerischen Kräfte in Liberia dazu gebracht in Ghana Friedensverhandlungen zu halten. Die Verhandlungen zogen sich endlos dahin. Layma und ihre Schwestern hatten genug davon. Mit ihren verbliebenen Geldern brachten sie eine kleine Gruppe Frauen an den Ort der Friedensgespräche, und sie umzingelten das Gebäude. In einem nun berühmten CNN Ausschnitt, kann man sie auf dem Boden sitzen sehen, ihre Arme untergehakt. Wir kennen das in Indien. Es heißt eine [Hindi]. Dann wird die Lage angespannt. Die Polizei wird gerufen um die Frauen zu entfernen. Als der dienstälteste Polizist sich mit einem Schlagstock nähert, steht Layma bedachtsam auf, hebt ihre Arme über den Kopf und beginnt ganz langsam ihr Kopftuch, das ihre Haare verdeckt, aufzubinden. Man sieht das Gesicht des Polizisten. Er ist verlegen. Er weicht zurück. Und bevor man sich versieht, ist die Polizei verschwunden. Layma hat mir später gesagt, „Es ist das Tabu, du weisst schon, in Westafrika. Wenn sich eine ältere Frau vor einem Mann auszieht, weil sie es will, dann ist die Familie des Mannes verflucht. (Lachen) (Applaus) Sie sagte, „Ich weiß nicht, ob er es getan hat, weil er daran glaubte, aber er wußte, dass wir nicht gehen würden. Wir würden nicht weggehen, ehe nicht der Friedensvertrag unterzeichnet war.
Eventually, opposing forces in Liberia were pushed to hold peace talks in Ghana. The peace talks dragged on and on and on. Leymah and her sisters had had enough. With their remaining funds, they took a small group of women down to the venue of the peace talks and they surrounded the building. In a now famous CNN clip, you can see them sitting on the ground, their arms linked. We know this in India. It's called a [Hindi]. Then things get tense. The police are called in to physically remove the women. As the senior officer approaches with a baton, Leymah stands up with deliberation, reaches her arms up over her head, and begins, very slowly, to untie her headdress that covers her hair. You can see the policeman's face. He looks embarrassed. He backs away. And the next thing you know, the police have disappeared. Leymah said to me later, "It's a taboo, you know, in West Africa. If an older woman undresses in front of a man because she wants to, the man's family is cursed." (Laughter) (Applause) She said, "I don't know if he did it because he believed, but he knew we were not going to leave. We were not going to leave until the peace accord was signed."
Und der Friedensvertrag wurde unterzeichnet. Und die Frauen von Liberia arrangierten dann die Unterstützung für Ellen Johnson Sirleaf, einer Frau, die selbst einige Tabus gebrochen hat, als sie auf Jahre das erste gewählte, weibliche Staatsoberhaupt in Afrika wurde. Als sie ihre Antrittsrede als Präsidentin hielt, würdigte sie diese tapferen Frauen in Liberia, die ihr ermöglichten gegen einen Fußballstar zu gewinnen in Amerika nennt ihr es Soccer – nicht weniger.
And the peace accord was signed. And the women of Liberia then mobilized in support of Ellen Johnson Sirleaf, a woman who broke a few taboos herself becoming the first elected woman head of state in Africa in years. When she made her presidential address, she acknowledged these brave women of Liberia who allowed her to win against a football star -- that's soccer for you Americans -- no less.
Frauen, wie Sakena und Leah und Layma haben mich bescheiden gemacht, mich verändert und erkennen lassen, dass ich nicht so schnell Annahmen irgendeiner Art treffen sollte. Sie retteten mich auch vor meinem gerechten Zorn, indem sie mir Einblicke in diesen dritten Weg gewährten. Eine philipinische Aktivistin sagte einmal zu mir, „Wie kocht man einen Reiskuchen? Mit Hitze von oben, und Hitze von unten.“ Die Proteste, die Märsche, die kompromisslose Haltung, dass Frauenrechte Menschenrechte sind, Punkt. Das ist die Hitze von unten. Das ist Malcolm X, und die Suffragetten, und die Gay Pride Paraden. Aber wir benötigen auch die Hitze von oben. Und in den meisten Teilen der Welt wird dieses Oben noch immer von Männern kontrolliert.
Women like Sakena and Leah and Leymah have humbled me and changed me and made me realize that I should not be so quick to jump to assumptions of any kind. They've also saved me from my righteous anger by offering insights into this third way. A Filipina activist once said to me, "How do you cook a rice cake? With heat from the bottom and heat from the top." The protests, the marches, the uncompromising position that women's rights are human rights, full stop. That's the heat from the bottom. That's Malcolm X and the suffragists and gay pride parades. But we also need the heat from the top. And in most parts of the world, that top is still controlled by men.
Frei nach Marx: Frauen bewirken Veränderung, aber nicht unter den Umständen ihrer Wahl. Sie müssen verhandeln. Sie müssen die Tradition, die sie einst zum Schweigen verurteilte, unterwandern, um neuen Bestrebungen eine Stimme zu verleihen. Und sie brauchen Verbündete aus ihrer Gemeinschaft, Verbündete wie den Imam, Verbündete wie den Vater, der nun Lieder für die Lesbengruppe in Kroatien schreibt, Verbündete wie den Polizisten, der ein Tabu respektierte und zurückwich, Verbündete wie mein Vater, der seiner Schwester nicht helfen konnte, aber seinen drei Töchtern half, ihre Träumen zu verfolgen. Vielleicht kommt das daher, dass Feminismus, anders als nahezu jede andere soziale Bewegung, sich nicht gegen einen bestimmten Unterdrücker richtet. Es ist nicht die herrschende Klasse, oder die Eroberer, die Kolonialisatoren, es richtet sich gegen ein tiefsitzendes Bündel von Glaube und Annahmen, die viel zu oft von uns Frauen selbst vertreten werden.
So to paraphrase Marx: Women make change, but not in circumstances of their own choosing. They have to negotiate. They have to subvert tradition that once silenced them in order to give voice to new aspirations. And they need allies from their communities. Allies like the imam, allies like the father who now writes songs for a lesbian group in Croatia, allies like the policeman who honored a taboo and backed away, allies like my father, who couldn't help his sister but has helped three daughters pursue their dreams. Maybe this is because feminism, unlike almost every other social movement, is not a struggle against a distinct oppressor -- it's not the ruling class or the occupiers or the colonizers -- it's against a deeply held set of beliefs and assumptions that we women, far too often, hold ourselves.
Aber vielleicht ist dies das ultimative Geschenk des Feminismus, dass das Persönliche tatsächlich politisch ist. So dass, wie Eleanor Roosevelt einst über die Menschenrechte sagte, das Gleiche für die Gleichberechtigung gilt, dass es an alltäglichen Orten beginnt, nicht weit von Zuhause. Auf den Straßen, ja, aber auch in den Verhandlungen am Küchentisch, und im Ehebett, und in Beziehungen zwischen Liebenden, und Eltern, und Schwestern, und Freunden. Und dann, und dann bemerkst du, dass durch die Integration von Aspekten von Tradition und Gemeinschaft in ihre Kämpfe, Frauen wie Sakena und Leah und Layma, aber auch Sonia Gandhi hier in Indien, und Michelle Bachelet in Chile, und Shirin Ebadi im Iran, etwas anderes tun. Sie stellen die bloße Vorstellung der westlichen Modelle von Entwicklung in Frage. Sie sagen, wir müssen nicht wie ihr sein, um einen Wandel herbeizuführen. Wir können einen Sari tragen, oder einen Hijab, oder Hose, oder einen Boubou, und wir können Parteiführerinnen und Präsidentinnen und Menschenrechtsanwältinnen sein. Wir können unsere Traditionen nutzen um Veränderung zu steuern. Wir können Gesellschaften entmilitarisieren und die Mittel stattdessen in Reservoire wahrer Sicherheit gießen.
And perhaps this is the ultimate gift of feminism, that the personal is in fact the political. So that, as Eleanor Roosevelt said once of human rights, the same is true of gender equality: that it starts in small places, close to home. On the streets, yes, but also in negotiations at the kitchen table and in the marital bed and in relationships between lovers and parents and sisters and friends. And then you realize that by integrating aspects of tradition and community into their struggles, women like Sakena and Leah and Leymah -- but also women like Sonia Gandhi here in India and Michelle Bachelet in Chile and Shirin Ebadi in Iran -- are doing something else. They're challenging the very notion of Western models of development. They are saying, we don't have to be like you to make change. We can wear a sari or a hijab or pants or a boubou, and we can be party leaders and presidents and human rights lawyers. We can use our tradition to navigate change. We can demilitarize societies and pour resources, instead, into reservoirs of genuine security.
In all diesen kleinen Geschichten, diesen individuellen Geschichten, sehe ich ein radikales Heldinnenepos, geschrieben von Frauen auf der ganzen Welt. In diesen Fäden, die zu einem robusten Stoff gewebt werden, der Gemeinschaften stützt, finde ich Hoffnung. Und wenn mein Herz singt, ist es, weil in diesen Bruchstücken, hie und da, ein Blick auf eine ganz, ganz neue Welt sichtbar wird. Und sie ist definitiv im Kommen.
It is in these little stories, these individual stories, that I see a radical epic being written by women around the world. It is in these threads that are being woven into a resilient fabric that will sustain communities, that I find hope. And if my heart is singing, it's because in these little fragments, every now and again, you catch a glimpse of a whole, of a whole new world. And she is definitely on her way.
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)