Haben Sie jemals einem Baby zugesehen, wie es lernt zu krabbeln? Wie alle Eltern wissen, ist es ergreifend. Zuerst schlängeln sie sich am Boden, meist rückwärts, doch dann schleppen sie sich vorwärts und später richten sie ihren Körper auf, bis sie stehen. Und wir klatschen alle. Diese einfache Bewegung vorwärts und nach oben ist die grundlegendste, die wir als Fortschritt erkennen.
Have you ever watched a baby learning to crawl? Because as any parent knows, it's gripping. First, they wriggle about on the floor, usually backwards, but then they drag themselves forwards, and then they pull themselves up to stand, and we all clap. And that simple motion of forwards and upwards, it's the most basic direction of progress we humans recognize.
Wir finden sie auch in der Evolutionsgeschichte. Von unseren kriechenden Vorfahren über den stehenden Homo erectus bis hin zum Homo sapiens, übrigens immer männlich gezeigt, immer vorwärts schreitend.
We tell it in our story of evolution as well, from our lolloping ancestors to Homo erectus, finally upright, to Homo sapiens, depicted, always a man, always mid-stride.
Kein Wunder also, dass wir von der Wirtschaftsentwicklung die gleiche Form erwarten, diese ständig steigende Wachstumskurve. Wir sollten das überdenken, die Form des Fortschritts neu definieren, denn heute haben wir Volkswirtschaften, die zwangsläufig wachsen müssen, ob sie uns gedeihen helfen oder nicht. Was wir besonders in den reichsten Ländern brauchen, sind Volkswirtschaften, die gedeihen, Ja, es ist ein kleines Wortspiel, unabhängig davon, ob sie wachsen oder nicht. das die Denkweise allerdings grundlegend verändert. Aber ich glaube, diese Veränderung brauchen wir, wenn wir als Menschheit in diesem Jahrhundert gemeinsam gedeihen wollen.
So no wonder we so readily believe that economic progress will take this very same shape, this ever-rising line of growth. It's time to think again, to reimagine the shape of progress, because today, we have economies that need to grow, whether or not they make us thrive, and what we need, especially in the richest countries, are economies that make us thrive whether or not they grow. Yes, it’s a little flip in words hiding a profound shift in mindset, but I believe this is the shift we need to make if we, humanity, are going to thrive here together this century.
Woher kam also diese Fixierung auf das Wachstum? Das BIP, das Bruttoinlandsprodukt, gibt den Gesamtwert aller verkauften Güter und Dienstleistungen in einem Land pro Jahr an. Es wurde in den 1930ern entwickelt und wurde bald zum übergeordneten Ziel politischer Entscheidungsfindung. Es ist so stark verankert, dass sogar heute die Regierungen der reichsten Länder, noch mehr Wachstum als Lösung ihrer Wirtschaftsprobleme sehen.
So where did this obsession with growth come from? Well, GDP, gross domestic product, it's just the total cost of goods and services sold in an economy in a year. It was invented in the 1930s, but it very soon became the overriding goal of policymaking, so much so that even today, in the richest of countries, governments think that the solution to their economic problems lies in more growth.
Wie das passiert ist, erklärt ein Klassiker aus 1960 von W.W. Rostow. Ich liebe dieses Buch so sehr, dass ich eine Erstausgabe habe. „The Stages of Economic Growth: A Non-Communist Manifesto.“
Just how that happened is best told through the 1960 classic by W.W. Rostow. I love it so much, I have a first-edition copy. "The Stages of Economic Growth: A Non-Communist Manifesto."
(Lachen)
(Laughter)
Sie können die Politik förmlich riechen, oder?
You can just smell the politics, huh?
Rustow erklärt, jede Volkswirtschaft muss fünf Wachstumsstufen durchlaufen: Erst steht die traditionelle Gesellschaft, in der wirtschaftlicher Ertrag von ihren Technologien, Institutionen und Denkweisen eingeschränkt wird. Zweitens werden Voraussetzungen für den Start des Fluges geschaffen, wie der Auftakt des Bankenwesens, die Mechanisierung von Arbeit und die Überzeugung, Wachstum sei darüber hinaus wichtig, zum Beispiel für eine nationale Würde oder ein besseres Leben für die Kinder. Drittens, das Abheben. Zinseszinsen werden ein Teil wirtschaftlicher Institutionen und Wachstum wird die Norm. Viertens, der Reifeschub. Hier kann man jede gewünschte Industrie haben, unabhängig der eigenen natürlichen Ressourcen. In der fünften und letzten Etappe, dem Zeitalter des Massenkonsums, können die Menschen grenzenlos Konsumgüter kaufen, wie Fahrräder und Nähmaschinen -- vergessen Sie nicht, es war 1960.
And Rostow tells us that all economies need to pass through five stages of growth: first, traditional society, where a nation's output is limited by its technology, its institutions and mindset; but then the preconditions for takeoff, where we get the beginnings of a banking industry, the mechanization of work and the belief that growth is necessary for something beyond itself, like national dignity or a better life for the children; then takeoff, where compound interest is built into the economy's institutions and growth becomes the normal condition; fourth is the drive to maturity where you can have any industry you want, no matter your natural resource base; and the fifth and final stage, the age of high-mass consumption where people can buy all the consumer goods they want, like bicycles and sewing machines -- this was 1960, remember.
Sie erkennen das implizite Sinnbild eines Flugzeugs in dieser Geschichte, aber dieses Flugzeug ist wie kein anderes, denn es darf nie eine Landeerlaubnis bekommen. Mit Rostow fliegen wir dem Sonnenuntergang des Massenkonsums entgegen. Ihm war das bewusst, denn er schrieb: "Und dann die weiterführende Frage, wozu uns die Geschichte nur Fragmente liefert: 'Was tun wir, wenn der Einkommenszuwachs per se seinen Charme verliert?'" Er stellte diese Frage, beantwortete sie aber nicht. Warum? Es war das Jahr 1960, er war ein Berater des Präsidentschafts- kandidaten John F. Kennedy, der die Wahl antrat, mit dem Versprechen eines fünfprozentigen Wachstums. Es war die Aufgabe Rostows, das Flugzeug in der Luft zu halten und nicht zu fragen, ob, wie und wann es eine Landeerlaubnis geben könnte.
Well, you can hear the implicit airplane metaphor in this story, but this plane is like no other, because it can never be allowed to land. Rostow left us flying into the sunset of mass consumerism, and he knew it. As he wrote, "And then the question beyond, where history offers us only fragments. What to do when the increase in real income itself loses its charm?" He asked that question, but he never answered it, and here's why. The year was 1960, he was an advisor to the presidential candidate John F. Kennedy, who was running for election on the promise of five-percent growth, so Rostow's job was to keep that plane flying, not to ask if, how, or when it could ever be allowed to land.
Wir fliegen also dem Sonnenuntergang des Massenkonsums entgegen, schon seit über 50 Jahren, gemeinsam mit Volkswirtschaften, die nun grenzenlosen Wachstum erwarten, fordern und davon abhängen, weil wir finanziell, politisch und sozial davon abhängig sind. Wir sind finanziell vom Wachstum abhängig, muss das heutige Finanzsystem doch die höchstmögliche Renditen anstreben. Das setzt börsennotierte Unternehmen ständig unter Druck, steigende Umsätze, größere Marktanteile und wachsende Gewinne zu erzielen. Außerdem erschaffen Banken Geld mit zinsbringenden Schulden, Wir sind politisch vom Wachstum abhängig, die mit mehr Geld abbezahlt werden müssen. denn Politiker möchten Steuereinnahmen erhöhen, ohne die Steuern zu erhöhen und mit einem stets wachsenden BIP ist das eine ziemlich sichere Sache. Außerdem möchten Politiker ihren Platz im G20-Familienfoto nicht verlieren.
So here we are, flying into the sunset of mass consumerism over half a century on, with economies that have come to expect, demand and depend upon unending growth, because we're financially, politically and socially addicted to it. We're financially addicted to growth, because today's financial system is designed to pursue the highest rate of monetary return, putting publicly traded companies under constant pressure to deliver growing sales, growing market share and growing profits, and because banks create money as debt bearing interest, which must be repaid with more. We're politically addicted to growth because politicians want to raise tax revenue without raising taxes and a growing GDP seems a sure way to do that. And no politician wants to lose their place in the G-20 family photo. (Laughter)
(Lachen)
But if their economy stops growing while the rest keep going,
Aber wenn ihre Volkswirtschaften im Ländervergleich stagnieren, werden sie von der nächsten aufstrebenden Wirtschaftsmacht ersetzt. Und wir sind sozial vom Wachstum abhängig, dank eines Jahrhunderts voller Konsumpropaganda. Diese wurde interessanterweise von Edward Bernays geschaffen, einem Neffen Sigmund Freuds, der feststellte, dass die Psychotherapie seines Onkels in eine lukrative Einkaufstherapie umgemünzt werden könnte, schafft man es die Menschen zu überzeugen, dass sie sich verwandeln -- mit jedem Mal, das sie etwas kaufen.
well, they'll be booted out by the next emerging powerhouse. And we are socially addicted to growth, because thanks to a century of consumer propaganda, which fascinatingly was created by Edward Bernays, the nephew of Sigmund Freud, who realized that his uncle's psychotherapy could be turned into very lucrative retail therapy if we could be convinced to believe that we transform ourselves every time we buy something more.
Keine dieser Abhängigkeiten ist unüberwindbar, aber sie verdienen viel mehr Aufmerksamkeit, als man ihnen widmet. Denn schauen Sie, wohin uns diese Reise schon geführt hat: Das globale Bruttoinlandsprodukt von heute ist ein Zehnfaches von dem von 1950 und dieser Anstieg brachte Milliarden von Menschen Wohlstand, aber die Weltwirtschaft spaltet nun mehr denn je, indem der überwiegende Anteil an Vermögensrenditen den Reichsten unter den weltweit Reichsten zufließt. Die Wirtschaft ist außerdem verantwortlich für einen Verfall, sie bringt ein sensibles Ökosystem -- unseren Planeten -- aus dem Gleichgewicht, ein Gleichgewicht, von dem unser aller Leben abhängt. Unsere Politiker wissen das, daher nehmen sie Kurs auf neue Wachstumsziele. Es gibt ökologischen, integrativen Wachstum, intelligentes, stabiles und ausgewogenes Wachstum. Die Zukunft steht Ihnen offen, solange sie sich für Wachstum entscheiden.
None of these addictions are insurmountable, but they all deserve far more attention than they currently get, because look where this journey has been taking us. Global GDP is 10 times bigger than it was in 1950 and that increase has brought prosperity to billions of people, but the global economy has also become incredibly divisive, with the vast share of returns to wealth now accruing to a fraction of the global one percent. And the economy has become incredibly degenerative, rapidly destabilizing this delicately balanced planet on which all of our lives depend. Our politicians know it, and so they offer new destinations for growth. You can have green growth, inclusive growth, smart, resilient, balanced growth. Choose any future you want so long as you choose growth.
Ich denke es wird Zeit, sich ein viel größeres Ziel zu setzen, denn die Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist klar: Wir müssen den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden und dabei die ökologischen Grenzen unseres einzigartigen Planeten beachten, damit sowohl die Menschheit als auch die Natur gedeihen können.
I think it's time to choose a higher ambition, a far bigger one, because humanity's 21st century challenge is clear: to meet the needs of all people within the means of this extraordinary, unique, living planet so that we and the rest of nature can thrive.
Fortschritte in Bezug auf dieses Ziel werden nicht in Geld gemessen. Wir brauchen ein Instrumentenbrett mit Indikatoren. Als ich mich daran setzte und versuchte es bildlich darzustellen, das mag jetzt komisch klingen, entstand dabei etwas, das aussieht wie ein Donut. Ich weiß, es tut mir Leid, aber lassen Sie mich Ihnen den Donut vorstellen, der möglicherweise gut für uns ist. Nehmen Sie an, die Ressourcennutzung der Menschheit strahlt von der Mitte aus. Das Loch in der Mitte ist ein Ort, dort haben Menschen nicht einmal das Lebensnotwendigste. Es fehlt an Nahrung, Gesundheit, Bildung, politischer Mitsprache und Wohnraum -- an Dingen, die für ein würdevolles Leben voller Möglichkeiten unerlässlich sind. Wir wollen jeden aus dem Loch befreien und am sozialen Fundament vorbei in dieses grüne Donut heben. Aber, und dieses Aber ist ganz wichtig, wir können nicht zulassen, dass unsere gemeinsame Ressourcennutzung diesen äußeren Ring überschreitet -- die ökologische Decke. Denn in diesem Bereich üben wir so einen Druck auf unseren Planeten aus, dass wir anfangen, sein Gleichgewicht zu stören. Wir verursachen einen Klimakollaps, die Versäuerung der Meere und ein Ozonloch. Wir überschreiten planetarische Grenzen der lebenserhaltenden Systeme, die in den letzten 11.000 Jahren die Erde zu einem liebevollen Zuhause für die Menschheit machten.
Progress on this goal isn't going to be measured with the metric of money. We need a dashboard of indicators. And when I sat down to try and draw a picture of what that might look like, strange though this is going to sound, it came out looking like a doughnut. I know, I'm sorry, but let me introduce you to the one doughnut that might actually turn out to be good for us. So imagine humanity's resource use radiating out from the middle. That hole in the middle is a place where people are falling short on life's essentials. They don't have the food, health care, education, political voice, housing that every person needs for a life of dignity and opportunity. We want to get everybody out of the hole, over the social foundation and into that green doughnut itself. But, and it's a big but, we cannot let our collective resource use overshoot that outer circle, the ecological ceiling, because there we put so much pressure on this extraordinary planet that we begin to kick it out of kilter. We cause climate breakdown, we acidify the oceans, a hole in the ozone layer, pushing ourselves beyond the planetary boundaries of the life-supporting systems that have for the last 11,000 years made earth such a benevolent home to humanity.
Diese zweifache Herausforderung -- mit den Ressourcen des Planeten die Bedürfnisse aller stillen -- sie fordert eine neue Gestalt des Fortschritts, weg von dieser stetig steigenden Wachstumskurve und hin zu einem Kreismodell, in dessen Mitte die Menschheit zwischen Fundament und Decke, dynamisch Gleichgewicht hält und gedeiht. Und nach meiner Zeichnung fiel mir auf: das Symbol für Wohlstand in vielen alten Kulturen spiegelt dieses Bild des dynamischen Gleichgewichts wider. Vom maorischen Takarangi über das taoistische Yin und Yang und den buddhistischen Endlosknoten zur keltischen Doppelspirale.
So this double-sided challenge to meet the needs of all within the means of the planet, it invites a new shape of progress, no longer this ever-rising line of growth, but a sweet spot for humanity, thriving in dynamic balance between the foundation and the ceiling. And I was really struck once I'd drawn this picture to realize that the symbol of well-being in many ancient cultures reflects this very same sense of dynamic balance, from the Maori Takarangi to the Taoist Yin Yang, the Buddhist endless knot, the Celtic double spiral.
Finden wir dieses dynamische Gleichgewicht im 21. Jahrhundert? Das ist wohl eine Schlüsselfrage, zeigen diese roten Abschnitte doch, dass wir weit davon entfernt sind und wir überschreiten und unterschreiten den Gleichgewichtszustand zeitgleich. Das Loch, das Sie in der Mitte sehen, repräsentiert Milliarden von Menschen, denen es weltweit am Notwendigsten fehlt. Und dennoch überschreiten wir schon mindestens vier planetarische Grenzen und riskieren damit irreversible Folgen, durch den Klimawandel und den Kollaps von den Ökosystemen. Das ist die derzeitige Verfassung der Menschheit und ihres Heimatplaneten. Das ist das Selfie aller, die diesen Planeten am Anfang des 21. Jahrhunderts bevölkern.
So can we find this dynamic balance in the 21st century? Well, that's a key question, because as these red wedges show, right now we are far from balanced, falling short and overshooting at the same time. Look in that hole, you can see that millions or billions of people worldwide still fall short on their most basic of needs. And yet, we've already overshot at least four of these planetary boundaries, risking irreversible impact of climate breakdown and ecosystem collapse. This is the state of humanity and our planetary home. We, the people of the early 21st century, this is our selfie.
Dieses Bild ergab sich nicht für Ökonome des letzten Jahrhunderts. Warum glauben wir also, dass ihre Theorien zur Bewältigung dieser Herausforderungen nützlich sind? Wir brauchen eigene Ideen, denn wir sind sowohl die Ersten, die damit konfrontiert werden, als auch wahrscheinlich die Letzten, die eine Wende einleiten können. Die Wirtschaftstheorie des 20. Jahrhunderts versicherte uns, dass Wachstum Ungleichheit verursacht und ohne ein Eingreifen von außerhalb gleichzeitig auch die Lösung dafür ist. Verursacht Wachstum Umweltverschmutzung, darf man es nicht regulieren, denn es wird für eine Verbesserung sorgen.
No economist from last century saw this picture, so why would we imagine that their theories would be up for taking on its challenges? We need ideas of our own, because we are the first generation to see this and probably the last with a real chance of turning this story around. You see, 20th century economics assured us that if growth creates inequality, don't try to redistribute, because more growth will even things up again. If growth creates pollution, don't try to regulate, because more growth will clean things up again.
Aber wie man nun feststellen kann, tut es das nicht und wird es auch nicht tun. Wir müssen Volkswirtschaften erschaffen, sodass sie von sich aus diese Defizite und Überschreitungen berücksichtigen. Modelle neuer Volkswirtschaften müssen Nachhaltigkeit und Umverteilung enthalten. Wir haben degenerative Industrien geerbt. Wir nehmen uns die Ressourcen des Planeten und erschaffen damit etwas für uns, nutzen es wenig, häufig auch nur einmal und schmeißen es danach weg. Mit diesem Verhalten überschreiten wir die Grenzen unseres Planeten. Wir müssen diese Pfeile neu anordnen, sodass Volkswirtschaften entstehen, die im Einklang mit der Natur wirken und Ressourcen nicht aufbrauchen sondern stets wiederverwenden; Ökonomien, die mithilfe von Sonnenlicht gelingen; Volkswirtschaften, die Neues aus Altem entstehen lassen.
Except, it turns out, it doesn't, and it won't. We need to create economies that tackle this shortfall and overshoot together, by design. We need economies that are regenerative and distributive by design. You see, we've inherited degenerative industries. We take earth's materials, make them into stuff we want, use it for a while, often only once, and then throw it away, and that is pushing us over planetary boundaries, so we need to bend those arrows around, create economies that work with and within the cycles of the living world, so that resources are never used up but used again and again, economies that run on sunlight, where waste from one process is food for the next.
Und überall taucht gerade diese Idee der Wiederverwendung auf. In über 100 Städten weltweit, von Quito über Oslo und von Harare über Hobart, produzieren erneuerbare Energien, wie Sonnenlicht, Wasser und Wind, mehr als 70 Prozent des Stroms. Städte wie London, Glasgow und Amsterdam sind Vorreiter in Sachen Kreislaufkonzept. So finden sie immer neue Wege, Abfallprodukte eines urbanen Prozesses in einen neuen Prozess zu integrieren. Von Tigray in Äthiopien bis Queensland in Australien revitalisieren Land- und Forstwirte ehemals karge Landschaften, sodass es hier nur so von Leben wimmelt.
And this kind of regenerative design is popping up everywhere. Over a hundred cities worldwide, from Quito to Oslo, from Harare to Hobart, already generate more than 70 percent of their electricity from sun, wind and waves. Cities like London, Glasgow, Amsterdam are pioneering circular city design, finding ways to turn the waste from one urban process into food for the next. And from Tigray, Ethiopia to Queensland, Australia, farmers and foresters are regenerating once-barren landscapes so that it teems with life again.
Aber unsere Volkswirtschaften sollen nicht nur für eine Wiederbelebung sorgen, sondern auch für eine Umverteilung. Uns stehen beispiellose Möglichkeiten hierfür zur Verfügung, denn zentralisierte Technologien und Institutionen des 20. Jahrhunderts vereinigten Vermögen, Wissen und Macht in die Hände einiger Wenigen. In diesem Jahrhundert gestalten wir unsere Technologien und Institutionen so, dass Vermögen, Wissen und Macht auf viele verteilt wird. Anstelle von fossilen Energieträgern und Massenproduktion treten Netzwerke erneuerbarer Energien, digitale Plattformen und der 3D-Druck. Die Besitznahme geistigen Eigentums durch Firmen findet ein Ende durch hierarchiefreie Wissenserstellung und kooperative Wissensverbreitung. Die Unternehmen, deren vorrangiges Ziel weiterhin die höchstmögliche Rendite ist, zumindest für ihre Anteilseigner, wirken jetzt altmodisch im Vergleich zu Sozialunternehmen, deren Hauptanliegen es ist, vielfältige Formen der Wertschöpfung zu generieren und mit ihrem Netzwerk zu teilen. Bündeln wir die Technologien von heute, von Künstlicher Intelligenz zu Blockchain, vom Internet der Dinge zur Materialwissenschaft, bündeln wir sie für die Umverteilung, können wir dafür sorgen, dass Gesundheit, Bildung, Finanzen, Energie und politische Mitsprache diejenigen erreicht und ermächtigt, die es am dringendsten benötigen. Sie müssen verstehen, Nachhaltigkeits- und Umverteilungsstrukturen sorgen für außergewöhnliche Möglichkeiten in der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts.
But as well as being regenerative by design, our economies must be distributive by design, and we've got unprecedented opportunities for making that happen, because 20th-century centralized technologies, institutions, concentrated wealth, knowledge and power in few hands. This century, we can design our technologies and institutions to distribute wealth, knowledge and empowerment to many. Instead of fossil fuel energy and large-scale manufacturing, we've got renewable energy networks, digital platforms and 3D printing. 200 years of corporate control of intellectual property is being upended by the bottom-up, open-source, peer-to-peer knowledge commons. And corporations that still pursue maximum rate of return for their shareholders, well they suddenly look rather out of date next to social enterprises that are designed to generate multiple forms of value and share it with those throughout their networks. If we can harness today's technologies, from AI to blockchain to the Internet of Things to material science, if we can harness these in service of distributive design, we can ensure that health care, education, finance, energy, political voice reaches and empowers those people who need it most. You see, regenerative and distributive design create extraordinary opportunities for the 21st-century economy.
Was bedeutet das nun für das Modell von Rostow? Naja, manche mögen darin immer noch grenzenlosen ökologischen Wachstum sehen, besteht weiterhin, dank einer Loslösung vom Materiellen, exponentieller Wachstum mit einem stetigen Rückgang in der Ressourcennutzung. Aber schauen wir uns die Daten an: es handelt sich hier um einen Höhenflug. Ja, unsere Wirtschaft muss von natürlichen Ressourcen unabhängig werden, aber grenzenloser Wachstum entkoppelt sich nicht von der Ressourcennutzung, zumindest nicht so weit, dass wir uns dann wieder innerhalb der Grenzen unseres Planeten bewegen.
So where does this leave Rostow's airplane ride? Well, for some it still carries the hope of endless green growth, the idea that thanks to dematerialization, exponential GDP growth can go on forever while resource use keeps falling. But look at the data. This is a flight of fancy. Yes, we need to dematerialize our economies, but this dependency on unending growth cannot be decoupled from resource use on anything like the scale required to bring us safely back within planetary boundaries.
Dieses neue Wachstumsverständnis ist neu, das ist mir bewusst, denn Wachstum ist doch immer gut, oder? Wir möchten, dass unsere Kinder wachsen und unsere Pflanzen. Schauen wir uns die Natur an: Dort ist Wachstum etwas Gesundes. Es ist nur ein Abschnitt, aber viele Volkswirtschaften, wie das heutige Äthiopien und Nepal befinden sich vielleicht in ebendieser. Ihr Wirtschaftswachstum beträgt zur Zeit sieben Prozent pro Jahr. Aber schauen wir nochmal Richtung Natur, denn auch in der Natur wächst nichts ewig -- weder die Füße ihres Kindes noch der Regenwald. Dinge wachsen, sie hören auf zu wachsen und reifen dann. Aus diesem Grund ist es ihnen möglich, eine sehr lange Zeit zu gedeihen. Das wissen wir schon. Teile ich Ihnen mit, dass meine Freundin zum Arzt ging und der ihr sagte, sie habe einen Auswuchs, sieht die Sache ganz anders aus. Denn es ist uns intuitiv bewusst, dass etwas, das stets wachsen möchte, in einem sonst gesunden, gedeihenden und lebendigen System, eine Gefahr für die Gesundheit des Ganzen darstellt. Weshalb glauben wir also, dass die Wirtschaft, als einziges System, diesem Trend trotzen kann und mit grenzenlosem Wachstum Erfolg haben kann? Wir benötigen dringend finanzielle, politische und soziale Innovationen, die es uns ermöglichen, die strukturelle Abhängigkeit von Wachstum zu überwinden, sodass unser Fokus auf ein Gedeihen und ein Gleichgewicht gelegt werden kann, innerhalb der sozialen und ökologischen Grenzen des Donuts.
I know this way of thinking about growth is unfamiliar, because growth is good, no? We want our children to grow, our gardens to grow. Yes, look to nature and growth is a wonderful, healthy source of life. It's a phase, but many economies like Ethiopia and Nepal today may be in that phase. Their economies are growing at seven percent a year. But look again to nature, because from your children's feet to the Amazon forest, nothing in nature grows forever. Things grow, and they grow up and they mature, and it's only by doing so that they can thrive for a very long time. We already know this. If I told you my friend went to the doctor who told her she had a growth that feels very different, because we intuitively understand that when something tries to grow forever within a healthy, living, thriving system, it's a threat to the health of the whole. So why would we imagine that our economies would be the one system that could buck this trend and succeed by growing forever? We urgently need financial, political and social innovations that enable us to overcome this structural dependency on growth, so that we can instead focus on thriving and balance within the social and the ecological boundaries of the doughnut.
Fühlen Sie sich durch die pure Vorstellung von Grenzen, eingeengt? Wirklich? Die intelligentesten Menschen auf der Welt schöpften ihre Kreativität aus erfahrenen Einschränkungen: Mozart spielte auf einem Fünf-Oktaven-Klavier, Jimmy Hendrix spielte auf einer sechssaitigen Gitarre, und Serena Williams spielt auf einem Tennisplatz. Die Grenzen setzen unsere Potenziale frei. Und die Grenzen des Donuts ermöglichen der Menschheit ihre Potenziale zu entfalten und damit zu gedeihen, mit grenzenloser Kreativität, Teilhabe, Zugehörigkeit und Sinnstiftung.
And if the mere idea of boundaries makes you feel, well, bounded, think again. Because the world's most ingenious people turn boundaries into the source of their creativity. From Mozart on his five-octave piano Jimi Hendrix on his six-string guitar, Serena Williams on a tennis court, it's boundaries that unleash our potential. And the doughnut's boundaries unleash the potential for humanity to thrive with boundless creativity, participation, belonging and meaning.
Um dahin zu kommen, bedarf es dem Erfindergeist aller, lasst es uns also anpacken.
It's going to take all the ingenuity that we have got to get there, so bring it on.
Danke.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)