Im Allgemeinen erfahren wir unsere heutige Welt als eine Zeit schrecklichen Niedergangs. Das ist nicht verwunderlich aufgrund der vielen schlechten Nachrichten, vom IS bis zur Ungleichheit, politische Fehlleistungen, Klimawandel, Brexit und so weiter. Aber die Sache ist die, und dies mag ein wenig seltsam klingen: Eigentlich akzeptiere ich diese düsteren Berichte nicht, und Sie sollten das auch nicht tun. Es ist nicht so, dass ich die Probleme nicht sehe. Ich lese die gleichen Schlagzeilen wie Sie. Ich zweifle die Schlussfolgerung an, die so viele Menschen aus ihnen ziehen, nämlich, dass wir alle am Ende sind, weil die Probleme unlösbar und unsere Regierungen nutzlos sind. Warum sage ich das? Nicht weil ich von Natur aus besonders optimistisch bin. Doch die ständige Schwarzmalerei der Medien mit Fixierung auf die Probleme und nicht auf die Antworten hat mich wirklich schon immer genervt. So beschloss ich vor ein paar Jahren: Ich bin Journalist und ich sollte versuchen, es besser zu machen. Ich reiste um die Welt und fragte Leute, ob und wie sie ihre großen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen meistern. Was ich herausfand, überraschte mich. Denn es gibt beachtliche Indizien für Fortschritt, und das oft an unerwarteten Orten, und sie überzeugten mich, dass unsere großen globalen Herausforderungen nicht so unlösbar sind, wie es scheint. Es gibt nicht nur theoretische Ansätze, sondern diese wurden auch schon ausprobiert. Sie haben funktioniert. Sie machen uns Hoffnung. Ich werde Ihnen zeigen, was ich meine, indem ich Ihnen erzähle, wie drei der Länder, die ich bereiste -- Kanada, Indonesien und Mexiko -- drei für unmöglich befundene Probleme bewältigten. Ihre Berichte sind wichtig, denn sie beinhalten Ansätze, die auch wir verwenden können, und zwar nicht nur für diese speziellen Probleme, sondern auch für viele andere. Wenn die meisten Leute heutzutage an meine Heimat Kanada denken, wenn sie überhaupt an Kanada denken, denken sie, es sei kalt, langweilig und höflich. Sie denken, wir entschuldigen uns zu oft mit unserem witzigen Akzent. Das ist alles wahr. (Lachen) Entschuldigung. (Lachen) Doch Kanada ist auch wichtig wegen seines Siegs über ein Problem, das momentan viele Länder auseinanderreißt: Einwanderung. Bedenken Sie: Kanada ist heute eines der offensten Länder, sogar im Vergleich zu anderen einwanderungsfreundlichen Ländern. Die Zuwanderung pro Kopf ist viermal größer als in Frankreich und der Prozentsatz von Einwohnern, die im Ausland geboren sind, ist doppelt so hoch wie in Schweden. Mittlerweile nahm Kanada letztes Jahr zehnmal mehr syrische Flüchtlinge auf als die USA. (Beifall) Heute nimmt Kanada noch mehr auf. Wenn Sie Kanadier fragen, worauf sie am meisten stolz sind, wird "Multikulturalismus", -- vielerorts negativ konnotiert -- an zweiter Stelle eingeordnet, vor Hockey. Hockey. (Lachen) Mit anderen Worten: In Zeiten, in denen andere Länder wie verrückt neue Barrieren bauen, um Ausländer fernzuhalten, wollen die Kanadier sogar noch mehr von ihnen. Jetzt wird es wirklich interessant. Kanada war nicht immer so. Bis Mitte der 60er folgte Kanada einer sehr rassistischen Einwanderungspolitik. Sie nannten es "Weißes Kanada" und wie Sie sehen, sprachen sie nicht nur über Schnee. Wie wurde nun daraus das heutige Kanada? Ungeachtet dessen, was Ihnen meine Mutter in Ontario erzählen wird, hatte die Antwort nichts mit Tugend zu tun. Kanadier sind nicht von Natur aus besser als andere. Die richtige Erklärung betrifft den Mann, der 1968 an Kanadas Spitze gelangte: Pierre Trudeau, der auch der Vater von unserem jetzigen Premierminister ist. (Beifall) Über den ersten Trudeau sollten Sie wissen, dass er sich von Kanadas früheren Premiers sehr unterschied. Er sprach Französisch in einem Land, das lange von seiner englischen Elite dominiert wurde. Er war ein Intellektueller. Er war sogar etwas verrückt. Im Ernst, der Kerl machte Yoga. Er hing mit den Beatles ab. (Lachen) Wie alle Hipster konnte er manchmal anstrengend sein. Dennoch zog er eine der fortschrittlichsten Reformen durch, die man je gesehen hat. Ich habe erfahren, dass seine Formel zwei Teile umfasste. Zuerst musterte Kanada seine alten auf Rasse basierenden Einwanderungsregeln aus und ersetzte sie mit neuen farbenblinden, bei denen Wert auf Ausbildung, Erfahrung und Sprachkenntnisse gelegt wurde. Das erhöhte stark die Chancen, dass Neuankömmlinge zur Wirtschaftsleistung beitragen würden. Teil zwei: Trudeau entwickelte die weltweit erste Politik des offiziellen Multikulturalismus zur Förderung von Integration und der Idee, dass Vielfalt der Schlüssel zur kanadischen Identität ist. In den Jahren darauf propagierte die Regierung diese Botschaft, aber zugleich erkannten gewöhnliche Kanadier die wirtschaftlichen und materiellen Vorteile des Multikulturalismus. Diese beiden Einflüsse wirkten bald gemeinsam, um das leidenschaftlich aufgeschlossene Kanada von heute zu schaffen. Wenden wir uns jetzt einem anderen Land und einem noch schwierigerem Problem zu, dem islamischen Extremismus. 1998 gingen die Menschen in Indonesien auf die Straße und stürzten ihren langjährigen Diktator Suharto. Es war ein erstaunlicher Moment, aber es war auch unheimlich. Mit 250 Millionen Menschen ist Indonesien das größte mehrheitlich muslimische Land der Erde. Es ist auch heiß, riesig und unruhig, besteht aus 17 000 Inseln, wo die Menschen nahezu tausend Sprachen sprechen. Nun war Suharto ein Diktator, ein böser noch dazu. Aber er war auch ein recht effektiver Tyrann, der immer darauf achtete, Religion und Politik zu trennen. Experten befürchteten, dass das Land ohne seine Unterdrückung explodieren oder von religiösen Extremisten übernommen würde, die Indonesien in eine tropische Version des Iran umwandeln würden. Genau das schien auf den ersten Blick zu passieren. In den ersten freien Wahlen des Landes, im Jahr 1999, erzielten die islamistischen Parteien 36 % der Stimmen und die Inseln brannten, als bei Unruhen und Terroranschlägen Tausende umkamen. Aber seitdem hat Indonesien eine überraschende Wendung genommen. Während gewöhnliche Leute persönlich frommer geworden sind -- ich sah bei einem kürzlichen Besuch viel mehr Kopftücher als vor zehn Jahren -- hat sich die Politik des Landes in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Indonesien ist jetzt eine recht anständige Demokratie. Die islamistischen Parteien haben stetig an Unterstützung verloren, von einer Spitze von etwa 38 % im Jahr 2004 auf 25 % im Jahr 2014. Terrorismus ist sehr selten geworden. Obwohl einige Indonesier kürzlich dem IS beitraten, ist ihre Zahl klein; es sind weit weniger pro Kopf als die Anzahl der Belgier. Denken Sie an ein anderes mehrheitlich muslimisches Land, das dasselbe behaupten könnte. 2014 ging ich nach Indonesien, um den damaligen Präsidenten zu fragen, ein freundlicher und sanfter Technokrat namens Joko Widodo: "Warum gedeiht Indonesien, während viele andere muslimische Staaten untergehen?" "Wir haben festgestellt", sagte er mir, "dass wir uns erst um Ungleichheit kümmern müssen, um gegen Extremismus vorzugehen." Indonesiens religiöse Parteien, wie ähnliche Parteien anderer Staaten, konzentrierten sich auf die Bekämpfung von Armut und Korruption. Das taten Joko und seine Vorgänger auch und dadurch nahmen sie den Islamisten den Wind aus den Segeln. Sie gingen auch hart gegen den Terrorismus vor, aber Indonesiens Demokraten haben eine wichtige Lektion aus den dunklen Jahren der Diktatur gelernt, nämlich, dass Repression nur mehr Extremismus hervorruft. So führten sie ihren Krieg mit außergewöhnlicher Behutsamkeit. Sie setzten die Polizei anstelle der Armee ein. Sie hielten Verdächtige nur fest, wenn sie genügend Beweise hatten. Sie führten öffentliche Prozesse. Sie schickten sogar liberale Imame in die Gefängnisse, um die Dschihadisten zu überzeugen, dass Terror unislamisch ist. All dies zahlte sich auf spektakuläre Weise aus, indem ein Land geschaffen wurde, das vor 20 Jahren unvorstellbar war. Ich hoffe, dass mein Optimismus an dieser Stelle langsam ein wenig sinnvoller erscheint. Einwanderung und islamischer Extremismus sind durchaus zu bewältigen. Begleiten Sie mich nun auf eine letzte Reise, dieses Mal nach Mexiko. Diese Geschichte hat mich von den dreien am meisten überrascht, da, wie Sie alle wissen, das Land immer noch mit so vielen Problemen kämpft. Und doch tat Mexiko vor ein paar Jahren etwas, von dem viele andere Länder von Frankreich nach Indien bis zu den USA nur träumen können. Es zerstörte die politische Lähmung, von der es seit Jahren erfasst war. Um dies zu verstehen, müssen wir in das Jahr 2000 zurückgehen, als Mexiko schließlich eine Demokratie wurde. Anstatt ihre neuen Freiheiten für den Kampf um Reformen zu nutzen, benutzten Mexikos Politiker sie, um sich gegenseitig zu bekämpfen. Der Kongress befand sich in einer Sackgasse und die Probleme des Landes -- Drogen, Armut, Kriminalität, Korruption -- gerieten außer Kontrolle. Schließlich wurde es so schlimm, dass das Pentagon 2008 davor warnte, dass Mexiko einen Zusammenbruch riskierte. 2012 hat es dieser Typ namens Enrique Peña Nieto irgendwie geschafft, sich zum Präsidenten wählen zu lassen. Zu Beginn zeigte Peña wenig Stärke. Sicher, er sah gut aus, doch kam er aus Mexikos korrupter, ehemals herrschenden Partei, der PRI, und er war ein notorischer Casanova. Er schien tatsächlich wie ein leichtgewichtiger hübscher Junge, dass die Frauen ihn bei Wahlveranstaltungen "Bombón", Schatz, nannten. Und doch überraschte genau dieses "Bombón" bald jeden, indem er einen Waffenstillstand zwischen den drei verfeindeten politischen Parteien des Landes durchsetzte. Im Laufe der nächsten 18 Monate verabschiedeten sie zusammen eine unglaublich umfassende Reihe von Reformen. Sie brachen Mexikos erdrückende Monopole auf. Sie liberalisierten den verrosteten Energiesektor. Erfolglose Schulen wurden umstrukturiert und vieles mehr. Um den Umfang dieser Leistung einzuschätzen, stellen Sie sich vor, der US-Kongress würde eine Einwanderungsreform, eine Finanzreform und eine Bankenreform durchsetzen. Und das alles zur gleichen Zeit. Genau das tat Mexiko. Vor Kurzem traf ich mich mit Peña und fragte, wie er das alles geschafft hatte. Der Präsident blitzte mit seinem berühmten funkelnden Lächeln auf -- (Lachen) und sagte mir, dass die kurze Antwort "compromiso", Kompromiss, war. Natürlich fragte ich nach Details, und die lange Antwort war im Wesentlichen: "Kompromisse, Kompromisse und mehr Kompromisse." Peña wusste, dass er früh Vertrauen aufbauen musste. Daher begann er nur wenige Tage nach der Wahl mit der Opposition zu sprechen. Um den Druck von speziellen Interessen abzuwehren, hielt er ihre Sitzungen klein und geheim. Viele der Teilnehmer sagten mir später, dass genau diese Intimität und eine Menge gemeinsamer Tequila halfen, Vertrauen aufzubauen. Es half auch, dass alle Entscheidungen einstimmig gefasst werden mussten und dass Peña einigen Prioritäten der anderen Parteien den Vorrang gab. Der oppositionelle Senator Santiago Creel erzählte mir: "Ich sage nicht, dass ich oder irgendjemand etwas Besonderes ist, aber diese Gruppe, das war etwas Besonderes." Der Beweis? Als Peña vereidigt wurde, hielt der Pakt, und Mexiko kam zum ersten Mal seit Jahren voran. Bueno [Gut]. Wir haben gesehen, wie diese drei Länder drei ihrer großen Herausforderungen bewältigten. Das ist sehr schön für sie, nicht wahr? Aber was nützt es dem Rest von uns? Als ich diese und einige andere Erfolgsgeschichten untersuchte, wie sich Ruanda nach dem Bürgerkrieg wieder aufgerappelt hat oder Brasilien die Ungleichheit verringert hat, oder Südkorea seine Wirtschaft schneller und länger hat wachsen lassen als jedes andere Land auf der Erde, habe ich ein paar Gemeinsamkeiten bemerkt. Bevor ich diese beschreibe, muss ich eine Warnung aussprechen. Ich weiß natürlich, dass alle Länder einzigartig sind. Man kann nicht einfach etwas, das in einem Land funktioniert hat, auf ein anderes übertragen und erwarten, dass es auch dort funktioniert. Ebenso wenig funktionieren spezifische Lösungen für immer. Sie müssen den Umständen angepasst werden. Das heißt, wenn man diese Geschichten auf das Wesentliche reduziert, kann man ein paar gemeinsame Methoden zur Problemlösung herausfiltern, die in anderen Ländern, in Vorstandsetagen und in allen möglichen anderen Zusammenhängen funktionieren. Nummer eins: Stellen Sie sich dem Extremen. In allen Geschichten, die wir gerade gehört haben, kam die Rettung in einem Moment von existenzieller Gefahr. Das war kein Zufall. Nehmen Sie Kanada: Als Trudeau antrat, trat er zwei drohenden Gefahren gegenüber. Erstens: Obwohl sein riesiges, dünn besiedeltes Land dringend mehr Menschen brauchte, war seine bevorzugte Quelle für weiße Arbeiter, Europa, gerade versiegt, da es sich schließlich vom Zweiten Weltkrieg erholt hatte. Das andere Problem war, dass Kanadas langer kalter Krieg zwischen seinen französischen und englischen Gemeinden, gerade zu einem heißen Krieg wurde. Quebec drohte, sich abzuspalten, und Kanadier töteten sich gegenseitig aufgrund ihrer politischen Einstellung. Länder müssen sich immer wieder Krisen stellen. Richtig? Das ist nichts Besonderes. Aber Trudeau erkannte, dass Kanadas Krise alle Hürden weggefegt hatte, die in der Regel Reformen blockieren. Kanada musste sich öffnen. Es hatte keine andere Wahl. Es musste seine Identität überdenken. Es hatte keine andere Wahl. Das gab Trudeau die einmalige Gelegenheit, die alten Regeln zu brechen und neue zu schreiben. Wie alle anderen Helden war er klug genug, sie zu ergreifen. Nummer zwei: Energie durch freizügiges Denken. Eine weitere auffallende Ähnlichkeit unter guten Problemlösern ist, dass sie alle Pragmatiker sind. Sie holen sich die besten Antworten, wo immer sie sie finden, und lassen keine Details wie Parteien, Ideologien oder Sentimentalität in die Quere kommen. Wie ich bereits erwähnte, waren Indonesiens Demokraten klug genug, viele der besten Wahlversprechen der Islamisten für sich selbst zu übernehmen. Sie luden sogar einen Teil der Radikalen in ihre Regierungskoalition ein. Viele weltliche Indonesier waren entsetzt darüber. Dadurch, dass die Radikalen gezwungen waren, tatsächlich mitzuwirken, zeigte sich schnell, dass sie nicht gut im Regieren waren, und sie gerieten durcheinander durch all die schmutzigen Kompromisse und kleinen Demütigungen, die zur täglichen Politik gehören. Das machte ihren Ruf so schlecht, dass sie sich nie wieder erholt haben. Nummer drei: Stelle alle Menschen zufrieden, ab und an. Ich weiß, ich erwähnte gerade, wie Krisen Anführern außergewöhnliche Freiheiten gewähren können. Das ist wahr, aber Problemlösung erfordert oft mehr als nur Kühnheit. Man muss auch Zurückhaltung zeigen können, gerade wenn es das letzte ist, was Sie tun möchten. Nehmen Sie Trudeau: Als er sein Amt antrat, hätte er leicht seine Kernwählerschaft, Kanadas französische Gemeinde, an erste Stelle setzen können. Er hätte einige der Leute die ganze Zeit zufriedengestellt. Peña hätte seine Macht nutzen können, weiterhin die Opposition anzugreifen, wie es Tradition in Mexiko ist. Doch er entschied sich stattdessen, seine Feinde einzubeziehen, während er seine eigene Partei zu Kompromissen zwang. Trudeau drängte alle dazu, nicht mehr stammesbezogen zu denken, auf den Multikulturalismus zu schauen und nicht auf die Sprache oder Hautfarbe, sondern auf das, was sie durch und durch kanadisch machte. Niemand erreichte alles, was er wollte, aber jeder erreichte gerade soviel, dass der Handel bestehen blieb. An dieser Stelle mögen Sie denken: "Okay, Tepperman, wenn die Lösungen wirklich da sind, wie Sie behaupten, warum haben sie dann nicht schon alle Länder umgesetzt? " Sie benötigen keine besonderen Kräfte. Keiner der genannten Regierungschefs war ein Superheld. Sie haben nichts alleine erreicht, und sie hatten alle viele Mängel. Nehmen wir Indonesiens ersten demokratischen Präsident, Abdurrahman Wahid. Dem Mann fehlte jede Ausstrahlung, sodass er einmal mitten in seiner eigenen Rede einschlief. (Lachen) Es ist eine wahre Geschichte. Das sagt uns, dass das eigentliche Hindernis nicht die Fähigkeiten oder Umstände sind. Es ist etwas viel einfacheres. Große Änderungen erfordern große Risiken und große Risiken sind beängstigend. Die Überwindung dieser Angst erfordert Mut und wie Sie alle wissen, sind mutige Politiker sehr selten. Aber das bedeutet nicht, dass wir Wähler von unseren Politikern keinen Mut fordern können. Darum bringen wir sie in erster Linie ins Amt. In dem heutigen Zustand der Welt gibt es wirklich keine andere Wahl. Die Antworten sind vorhanden, aber jetzt liegt es an uns, mehr Frauen und Männer zu wählen, die mutig genug sind, sie zu finden, sie zu entwenden und sie umzusetzen. Danke. (Beifall)
The conventional wisdom about our world today is that this is a time of terrible decline. And that's not surprising, given the bad news all around us, from ISIS to inequality, political dysfunction, climate change, Brexit, and on and on. But here's the thing, and this may sound a little weird. I actually don't buy this gloomy narrative, and I don't think you should either. Look, it's not that I don't see the problems. I read the same headlines that you do. What I dispute is the conclusion that so many people draw from them, namely that we're all screwed because the problems are unsolvable and our governments are useless. Now, why do I say this? It's not like I'm particularly optimistic by nature. But something about the media's constant doom-mongering with its fixation on problems and not on answers has always really bugged me. So a few years ago I decided, well, I'm a journalist, I should see if I can do any better by going around the world and actually asking folks if and how they've tackled their big economic and political challenges. And what I found astonished me. It turns out that there are remarkable signs of progress out there, often in the most unexpected places, and they've convinced me that our great global challenges may not be so unsolvable after all. Not only are there theoretical fixes; those fixes have been tried. They've worked. And they offer hope for the rest of us. I'm going to show you what I mean by telling you about how three of the countries I visited -- Canada, Indonesia and Mexico -- overcame three supposedly impossible problems. Their stories matter because they contain tools the rest of us can use, and not just for those particular problems, but for many others, too. When most people think about my homeland, Canada, today, if they think about Canada at all, they think cold, they think boring, they think polite. They think we say "sorry" too much in our funny accents. And that's all true. (Laughter) Sorry. (Laughter) But Canada's also important because of its triumph over a problem currently tearing many other countries apart: immigration. Consider, Canada today is among the world's most welcoming nations, even compared to other immigration-friendly countries. Its per capita immigration rate is four times higher than France's, and its percentage of foreign-born residents is double that of Sweden. Meanwhile, Canada admitted 10 times more Syrian refugees in the last year than did the United States. (Applause) And now Canada is taking even more. And yet, if you ask Canadians what makes them proudest of their country, they rank "multiculturalism," a dirty word in most places, second, ahead of hockey. Hockey. (Laughter) In other words, at a time when other countries are now frantically building new barriers to keep foreigners out, Canadians want even more of them in. Now, here's the really interesting part. Canada wasn't always like this. Until the mid-1960s, Canada followed an explicitly racist immigration policy. They called it "White Canada," and as you can see, they were not just talking about the snow. So how did that Canada become today's Canada? Well, despite what my mom in Ontario will tell you, the answer had nothing to do with virtue. Canadians are not inherently better than anyone else. The real explanation involves the man who became Canada's leader in 1968, Pierre Trudeau, who is also the father of the current prime minister. (Applause) The thing to know about that first Trudeau is that he was very different from Canada's previous leaders. He was a French speaker in a country long-dominated by its English elite. He was an intellectual. He was even kind of groovy. I mean, seriously, the guy did yoga. He hung out with the Beatles. (Laughter) And like all hipsters, he could be infuriating at times. But he nevertheless pulled off one of the most progressive transformations any country has ever seen. His formula, I've learned, involved two parts. First, Canada threw out its old race-based immigration rules, and it replaced them with new color-blind ones that emphasized education, experience and language skills instead. And what that did was greatly increase the odds that newcomers would contribute to the economy. Then part two, Trudeau created the world's first policy of official multiculturalism to promote integration and the idea that diversity was the key to Canada's identity. Now, in the years that followed, Ottawa kept pushing this message, but at the same time, ordinary Canadians soon started to see the economic, the material benefits of multiculturalism all around them. And these two influences soon combined to create the passionately open-minded Canada of today. Let's now turn to another country and an even tougher problem, Islamic extremism. In 1998, the people of Indonesia took to the streets and overthrew their longtime dictator, Suharto. It was an amazing moment, but it was also a scary one. With 250 million people, Indonesia is the largest Muslim-majority country on Earth. It's also hot, huge and unruly, made up of 17,000 islands, where people speak close to a thousand languages. Now, Suharto had been a dictator, and a nasty one. But he'd also been a pretty effective tyrant, and he'd always been careful to keep religion out of politics. So experts feared that without him keeping a lid on things, the country would explode, or religious extremists would take over and turn Indonesia into a tropical version of Iran. And that's just what seemed to happen at first. In the country's first free elections, in 1999, Islamist parties scored 36 percent of the vote, and the islands burned as riots and terror attacks killed thousands. Since then, however, Indonesia has taken a surprising turn. While ordinary folks have grown more pious on a personal level -- I saw a lot more headscarves on a recent visit than I would have a decade ago -- the country's politics have moved in the opposite direction. Indonesia is now a pretty decent democracy. And yet, its Islamist parties have steadily lost support, from a high of about 38 percent in 2004 down to 25 percent in 2014. As for terrorism, it's now extremely rare. And while a few Indonesians have recently joined ISIS, their number is tiny, far fewer in per capita terms than the number of Belgians. Try to think of one other Muslim-majority country that can say all those same things. In 2014, I went to Indonesia to ask its current president, a soft-spoken technocrat named Joko Widodo, "Why is Indonesia thriving when so many other Muslim states are dying?" "Well, what we realized," he told me, "is that to deal with extremism, we needed to deal with inequality first." See, Indonesia's religious parties, like similar parties elsewhere, had tended to focus on things like reducing poverty and cutting corruption. So that's what Joko and his predecessors did too, thereby stealing the Islamists' thunder. They also cracked down hard on terrorism, but Indonesia's democrats have learned a key lesson from the dark years of dictatorship, namely that repression only creates more extremism. So they waged their war with extraordinary delicacy. They used the police instead of the army. They only detained suspects if they had enough evidence. They held public trials. They even sent liberal imams into the jails to persuade the jihadists that terror is un-Islamic. And all of this paid off in spectacular fashion, creating the kind of country that was unimaginable 20 years ago. So at this point, my optimism should, I hope, be starting to make a bit more sense. Neither immigration nor Islamic extremism are impossible to deal with. Join me now on one last trip, this time to Mexico. Now, of our three stories, this one probably surprised me the most, since as you all know, the country is still struggling with so many problems. And yet, a few years ago, Mexico did something that many other countries from France to India to the United States can still only dream of. It shattered the political paralysis that had gripped it for years. To understand how, we need to rewind to the year 2000, when Mexico finally became a democracy. Rather than use their new freedoms to fight for reform, Mexico's politicians used them to fight one another. Congress deadlocked, and the country's problems -- drugs, poverty, crime, corruption -- spun out of control. Things got so bad that in 2008, the Pentagon warned that Mexico risked collapse. Then in 2012, this guy named Enrique Peña Nieto somehow got himself elected president. Now, this Peña hardly inspired much confidence at first. Sure, he was handsome, but he came from Mexico's corrupt old ruling party, the PRI, and he was a notorious womanizer. In fact, he seemed like such a pretty boy lightweight that women called him "bombón," sweetie, at campaign rallies. And yet this same bombón soon surprised everyone by hammering out a truce between the country's three warring political parties. And over the next 18 months, they together passed an incredibly comprehensive set of reforms. They busted open Mexico's smothering monopolies. They liberalized its rusting energy sector. They restructured its failing schools, and much more. To appreciate the scale of this accomplishment, try to imagine the US Congress passing immigration reform, campaign finance reform and banking reform. Now, try to imagine Congress doing it all at the same time. That's what Mexico did. Not long ago, I met with Peña and asked how he managed it all. The President flashed me his famous twinkly smile -- (Laughter) and told me that the short answer was "compromiso," compromise. Of course, I pushed him for details, and the long answer that came out was essentially "compromise, compromise and more compromise." See, Peña knew that he needed to build trust early, so he started talking to the opposition just days after his election. To ward off pressure from special interests, he kept their meetings small and secret, and many of the participants later told me that it was this intimacy, plus a lot of shared tequila, that helped build confidence. So did the fact that all decisions had to be unanimous, and that Peña even agreed to pass some of the other party's priorities before his own. As Santiago Creel, an opposition senator, put it to me, "Look, I'm not saying that I'm special or that anyone is special, but that group, that was special." The proof? When Peña was sworn in, the pact held, and Mexico moved forward for the first time in years. Bueno. So now we've seen how these three countries overcame three of their great challenges. And that's very nice for them, right? But what good does it do the rest of us? Well, in the course of studying these and a bunch of other success stories, like the way Rwanda pulled itself back together after civil war or Brazil has reduced inequality, or South Korea has kept its economy growing faster and for longer than any other country on Earth, I've noticed a few common threads. Now, before describing them, I need to add a caveat. I realize, of course, that all countries are unique. So you can't simply take what worked in one, port it to another and expect it to work there too. Nor do specific solutions work forever. You've got to adapt them as circumstances change. That said, by stripping these stories to their essence, you absolutely can distill a few common tools for problem-solving that will work in other countries and in boardrooms and in all sorts of other contexts, too. Number one, embrace the extreme. In all the stories we've just looked at, salvation came at a moment of existential peril. And that was no coincidence. Take Canada: when Trudeau took office, he faced two looming dangers. First, though his vast, underpopulated country badly needed more bodies, its preferred source for white workers, Europe, had just stopped exporting them as it finally recovered from World War II. The other problem was that Canada's long cold war between its French and its English communities had just become a hot one. Quebec was threatening to secede, and Canadians were actually killing other Canadians over politics. Now, countries face crises all the time. Right? That's nothing special. But Trudeau's genius was to realize that Canada's crisis had swept away all the hurdles that usually block reform. Canada had to open up. It had no choice. And it had to rethink its identity. Again, it had no choice. And that gave Trudeau a once-in-a-generation opportunity to break the old rules and write new ones. And like all our other heroes, he was smart enough to seize it. Number two, there's power in promiscuous thinking. Another striking similarity among good problem-solvers is that they're all pragmatists. They'll steal the best answers from wherever they find them, and they don't let details like party or ideology or sentimentality get in their way. As I mentioned earlier, Indonesia's democrats were clever enough to steal many of the Islamists' best campaign promises for themselves. They even invited some of the radicals into their governing coalition. Now, that horrified a lot of secular Indonesians. But by forcing the radicals to actually help govern, it quickly exposed the fact that they weren't any good at the job, and it got them mixed up in all of the grubby compromises and petty humiliations that are part of everyday politics. And that hurt their image so badly that they've never recovered. Number three, please all of the people some of the time. I know I just mentioned how crises can grant leaders extraordinary freedoms. And that's true, but problem-solving often requires more than just boldness. It takes showing restraint, too, just when that's the last thing you want to do. Take Trudeau: when he took office, he could easily have put his core constituency, that is Canada's French community, first. He could have pleased some of the people all of the time. And Peña could have used his power to keep attacking the opposition, as was traditional in Mexico. Yet he chose to embrace his enemies instead, while forcing his own party to compromise. And Trudeau pushed everyone to stop thinking in tribal terms and to see multiculturalism, not language and not skin color, as what made them quintessentially Canadian. Nobody got everything they wanted, but everyone got just enough that the bargains held. So at this point you may be thinking, "OK, Tepperman, if the fixes really are out there like you keep insisting, then why aren't more countries already using them?" It's not like they require special powers to pull off. I mean, none of the leaders we've just looked at were superheroes. They didn't accomplish anything on their own, and they all had plenty of flaws. Take Indonesia's first democratic president, Abdurrahman Wahid. This man was so powerfully uncharismatic that he once fell asleep in the middle of his own speech. (Laughter) True story. So what this tells us is that the real obstacle is not ability, and it's not circumstances. It's something much simpler. Making big changes involves taking big risks, and taking big risks is scary. Overcoming that fear requires guts, and as you all know, gutsy politicians are painfully rare. But that doesn't mean we voters can't demand courage from our political leaders. I mean, that's why we put them in office in the first place. And given the state of the world today, there's really no other option. The answers are out there, but now it's up to us to elect more women and men brave enough to find them, to steal them and to make them work. Thank you. (Applause)