Warum existiert das Universum? Warum gibt es ... Okay, okay. (Lachen) Das ist ein kosmisches Mysterium. Bleiben Sie ernst. Warum gibt es die Welt, warum sind wir in ihr? Warum gibt es überhaupt etwas anstatt nichts? Ich denke, das ist das ultimative "Warum".
Why does the universe exist? Why is there — Okay. Okay. (Laughter) This is a cosmic mystery. Be solemn. Why is there a world, why are we in it, and why is there something rather than nothing at all? I mean, this is the super ultimate "why" question?
Ich werde also über das Geheimnis der Existenz sprechen, das Rätsel der Existenz, wie der neuste Stand in Bezug auf dessen Lösung ist, und warum es Sie interessieren sollte. Ich hoffe, dass es Sie interessiert. Der Philosoph Arthur Schopenhauer sagte, dass diejenigen, die nicht über die Beschaffenheit ihrer Existenz, über die Beschaffenheit der Existenz der Welt nachdenken, geistig behindert seien. Das ist etwas hart, stimmt jedoch. (Lachen) Es wurde das erhabenste und ehrfurchtsgebietenste Mysterium genannt, die tieftgehendste und weitreichendste Frage, die der Mensch stellen kann. Es hat große Denker gefesselt. Ludwig Wittgenstein, der vielleicht größte Philosoph des 20. Jahrhunderts, war erstaunt, dass es überhaupt eine Welt gibt. In "Tractatus", Proposition 4.66 schrieb er: "Das Mystische ist nicht, wie die Dinge in der Welt sind, sondern dass die Welt existiert." Und wenn Sie Ihre Epigramme ungern von einem Philosoph entgegennehmen, versuchen Sie es mit einen Wissenschaftler. John Archibal Wheeler, einer der größten Physiker des 20. Jahrhunderts, Lehrer von Richard Feynman, welcher den Begriff "schwarzes Loch" prägte, hat gesagt: "Ich will wissen, woher das Quantum kommt, woher das Universum kommt, woher die Existenz kommt." Und mein Freund Martin Amis, -- Entschuldigen Sie, dass ich so viele Namen in die Runde werfe, gewöhnen Sie sich dran. -- mein guter Freund Martin Amis sagte einmal, dass wir ungefähr fünf Einsteine davon entfernt sind, das Geheimnis vom Ursprung des Universums zu lüften. Ich bin sicher, dass hier heute fünf Einsteine im Publikum sind. Irgendwelche Einsteine? Hand heben? Nein? Keine Einsteine? Okay.
So I'm going to talk about the mystery of existence, the puzzle of existence, where we are now in addressing it, and why you should care, and I hope you do care. The philosopher Arthur Schopenhauer said that those who don't wonder about the contingency of their existence, of the contingency of the world's existence, are mentally deficient. That's a little harsh, but still. (Laughter) So this has been called the most sublime and awesome mystery, the deepest and most far-reaching question man can pose. It's obsessed great thinkers. Ludwig Wittgenstein, perhaps the greatest philosopher of the 20th century, was astonished that there should be a world at all. He wrote in his "Tractatus," Proposition 4.66, "It is not how things are in the world that is the mystical, it's that the world exists." And if you don't like taking your epigrams from a philosopher, try a scientist. John Archibald Wheeler, one of the great physicists of the 20th century, the teacher of Richard Feynman, the coiner of the term "black hole," he said, "I want to know how come the quantum, how come the universe, how come existence?" And my friend Martin Amis — sorry that I'll be doing a lot of name-dropping in this talk, so get used to it — my dear friend Martin Amis once said that we're about five Einsteins away from answering the mystery of where the universe came from. And I've no doubt there are five Einsteins in the audience tonight. Any Einsteins? Show of hands? No? No? No? No Einsteins? Okay.
Also die Frage, warum es etwas gibt anstelle von Nichts; diese erhabene Frage wurde recht spät in der intellektuellen Geschichte gestellt. Ende des 17. Jahrhunderts stellte der Philosoph Leibniz diese Frage, ein sehr cleverer Kerl dieser Leibniz. Er erfand die Infinitesimalrechnung, unabhängig von Isaac Newton, ungefähr zur gleichen Zeit. Aber für Leibniz, der fragte, warum da etwas ist statt nichts, war das kein großes Geheimnis. Er war oder gab vor, in seinen metaphysischen Betrachtungen ein orthodoxer Christ zu sein, und er sagte, dass es offensichtlich sei, warum die Welt existiert: weil Gott sie geschaffen hat. Und Gott schuf tatsächlich aus dem Nichts heraus. So mächtig ist Gott. Er braucht keine existierende Materie, um daraus eine Welt zu schaffen. Er kann das einfach aus dem totalen Nichts heraus, ex nihilo. Übrigens ist es das, woran die meisten Amerikaner heute glauben.
So this question, why is there something rather than nothing, this sublime question, was posed rather late in intellectual history. It was towards the end of the 17th century, the philosopher Leibniz who asked it, a very smart guy, Leibniz, who invented the calculus independently of Isaac Newton, at about the same time, but for Leibniz, who asked why is there something rather than nothing, this was not a great mystery. He either was or pretended to be an Orthodox Christian in his metaphysical outlook, and he said it's obvious why the world exists: because God created it. And God created, indeed, out of nothing at all. That's how powerful God is. He doesn't need any preexisting materials to fashion a world out of. He can make it out of sheer nothingness, creation ex nihilo. And by the way, this is what
Für sie ist die Existenz der Welt kein Rätsel. Gott hat sie geschaffen.
most Americans today believe. There is no mystery of existence for them. God made it.
Packen wir das einmal in eine Gleichung. Ich habe keine Folien, ich werde meine Grafiken mimen, nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Also wir haben: Gott + Nichts = die Welt. Okay? Das ist die Gleichung. Vielleicht glauben Sie nicht an Gott. Vielleicht sind Sie wissenschaftlicher Atheist oder ein unwissenschaftlicher Atheist und Sie glauben nicht an Gott, und sind nicht zufrieden damit. Übrigens, selbst wenn wir diese Gleichung nehmen, also Gott + Nichts = die Welt, gibt es auch schon ein Problem: Warum existiert Gott? Gott existiert nicht aus purer Logik, außer Sie glauben an den ontologischen Gottesbeweis, und ich hoffe, das tun Sie nicht, denn es ist kein guter Beweis. Falls Gott existiert, wäre es vorstellbar, dass er denkt: "Ich bin ewig, ich bin allmächtig, aber woher komme ich?" (Lachen) "Woher stamme ich?" Gott drückt sich etwas formeller aus. (Lachen) Also eine Theorie ist, dass Gott so gelangweilt davon war, über das Rätsel Seiner Existenz zu grübeln, dass Er die Welt erschuf, um sich abzulenken. Aber egal, vergessen wir einmal Gott. Nehmen wir Gott aus der Gleichung: ________ + Nichts = die Welt. Wenn Sie Buddhist sind, wollen Sie vielleicht hier aufhören. Denn jetzt haben wir: Nichts = die Welt, und wegen der Symmetrie heißt das: die Welt = Nichts. Okay? Und für Buddhisten ist die Welt nur eine Menge Nichts. Es ist nur eine große kosmische Leere. Wir denken, dass da draußen eine Menge von Irgendwas sei, aber nur, weil wir Sklaven unseres Verlangens sind. Wenn wir unser Verlangen sich auflösen lassen, werden wir die Welt sehen, wie sie wirklich ist, eine Leere, ein Nichts. Wir können in den glücklichen Zustand des Nirvana übergehen, in dem man laut Definition gerade noch genug Leben hat, um das Todsein zu genießen. (Lachen)
So let's put this in an equation. I don't have any slides so I'm going to mime my visuals, so use your imaginations. So it's God + nothing = the world. Okay? Now that's the equation. And so maybe you don't believe in God. Maybe you're a scientific atheist or an unscientific atheist, and you don't believe in God, and you're not happy with it. By the way, even if we have this equation, God + nothing = the world, there's already a problem: Why does God exist? God doesn't exist by logic alone unless you believe the ontological argument, and I hope you don't, because it's not a good argument. So it's conceivable, if God were to exist, he might wonder, I'm eternal, I'm all-powerful, but where did I come from? (Laughter) Whence then am I? God speaks in a more formal English. (Laughter) And so one theory is that God was so bored with pondering the puzzle of His own existence that He created the world just to distract himself. But anyway, let's forget about God. Take God out of the equation: We have ________ + nothing = the world. Now, if you're a Buddhist, you might want to stop right there, because essentially what you've got is nothing = the world, and by symmetry of identity, that means the world = nothing. Okay? And to a Buddhist, the world is just a whole lot of nothing. It's just a big cosmic vacuity. And we think there's a lot of something out there but that's because we're enslaved by our desires. If we let our desires melt away, we'll see the world for what it truly is, a vacuity, nothingness, and we'll slip into this happy state of nirvana which has been defined as having just enough life to enjoy being dead. (Laughter)
Das ist die buddhistische Denkweise. Aber ich komme aus der westlichen Welt und mich beschäftigt immer noch das Rätsel der Existenz. Also ich habe: _________ + -- gleich wird es ernst, also -- ________ + Nichts = die Welt. Was packen wir in diese Lücke? Wie wäre es mit der Wissenschaft? Die Wissenschaft ist unser bester Wegweiser für das Wesen der Realität, und die fundamentalste Wissenschaft ist die Physik. Diese sagt uns, was die nackte Realität wirklich ist, sie zeigt, was ich DWUEEDU nenne, "die wahre und endgültige Einrichtung des Universums". Also vielleicht kann die Physik diese Lücke füllen, und tatsächlich, seit ungefähr den späten 60ern oder um 1970, haben Physiker vorgegeben, rein wissenschaftlich erklären zu können, wie ein Universum wie das unsere einfach plötzlich existieren konnte, aus dem Nichts heraus: Quantumschwankungen aus der Leere. Stephen Hawking ist einer dieser Physiker, in noch jüngerer Zeit Alex Vilenkin, und das ganze wurde popularisiert von einem anderen sehr guten Physiker und Freund von mir, Lawrence Krauss, der das Buch "Ein Universum aus Nichts" geschrieben hat, und Lawrence glaubt, dass er eine Lösung hat -- er ist übrigens ein militanter Atheist, Gott ist also raus für ihn -- die Gesetze der Quantenfeldtheorie. Die modernste Physik kann zeigen, wie aus dem Nichts heraus -- kein Raum, keine Zeit, keine Materie, Nichts -- ein kleiner Klumpen falschen Vakuums in die Existenz fluktuieren kann, und sich dann durch das Wunder der Inflation zu diesem riesigen und vielfältigen Kosmos aufbläst, der uns umgibt.
So that's the Buddhist thinking. But I'm a Westerner, and I'm still concerned with the puzzle of existence, so I've got ________ + — this is going to get serious in a minute, so — ________ + nothing = the world. What are we going to put in that blank? Well, how about science? Science is our best guide to the nature of reality, and the most fundamental science is physics. That tells us what naked reality really is, that reveals what I call TAUFOTU, the True And Ultimate Furniture Of The Universe. So maybe physics can fill this blank, and indeed, since about the late 1960s or around 1970, physicists have purported to give a purely scientific explanation of how a universe like ours could have popped into existence out of sheer nothingness, a quantum fluctuation out of the void. Stephen Hawking is one of these physicists, more recently Alex Vilenkin, and the whole thing has been popularized by another very fine physicist and friend of mine, Lawrence Krauss, who wrote a book called "A Universe from Nothing," and Lawrence thinks that he's given — he's a militant atheist, by the way, so he's gotten God out of the picture. The laws of quantum field theory, the state-of-the-art physics, can show how out of sheer nothingness, no space, no time, no matter, nothing, a little nugget of false vacuum can fluctuate into existence, and then, by the miracle of inflation, blow up into this huge and variegated cosmos we see around us.
Okay, das ist ein wirklich geniales Szenario. Es ist sehr spekulativ. Es ist faszinierend. Aber ich habe ein großes Problem damit, und zwar: Es ist ein pseudo-religiöser Ansatz. Lawrence denkt zwar, dass er ein Atheist sei, aber er ist in einer religiösen Sichtweise gefangen. Er sieht physikalische Gesetze, als wären sie göttliche Gebote. Die Gesetze der Quantenfeldtheorie sind für ihn wie fiat lux, "Es werde Licht". Die Gesetze haben eine Art ontologische Kraft oder Macht, sodass sie den Abgrund erschaffen können und er voll von Sein ist. Sie können die Welt aus dem Nichts heraus ins Leben rufen. Aber das ist eine sehr primitive Vorstellung von physikalischen Gesetzen, nicht wahr? Wir wissen, dass physikalische Gesetze eigentlich verallgemeinerte Beschreibungen der Muster und Regelmäßigkeiten in der Welt sind. Sie existieren nicht außerhalb der Welt. Sie haben keine eigene ontische Macht. Sie können keine Welt aus dem Nichts schaffen. Das ist eine primitive Sicht von wissenschaftlichen Gesetzen. Und wenn Sie mir diesbezüglich nicht glauben, hören Sie auf Stephen Hawking, der selbst ein Modell des Kosmos vorgeschlagen hat, das eigenständig war und keinen außenstehenden Grund oder Schöpfer brauchte. Nachdem er es vorgeschlagen hat, gab er zu, immer noch vor einem Rätsel zu stehen. Er sagte: "Dieses Modell besteht nur aus Gleichungen, was haucht ihnen Leben ein und schafft ihnen eine Welt, die sie beschreiben können?" Das machte ihn ratlos. Gleichungen alleine können keine Magie erwirken; sie können das Rätsel der Existenz nicht lösen. Und außerdem, selbst wenn die Gesetze so etwas tun könnten, warum gerade diese Gesetze? Warum die Quantenfeldtheorie, die ein Universum mit einer bestimmten Anzahl von Kräften und Teilchen usw. beschreibt? Warum nicht komplett andere Gesetze? Es gibt viele, viele mathematisch schlüssige Gesetze. Warum nicht gar keine Gesetze? Warum nicht reines Nichts?
Okay, this is a really ingenious scenario. It's very speculative. It's fascinating. But I've got a big problem with it, and the problem is this: It's a pseudo-religious point of view. Now, Lawrence thinks he's an atheist, but he's still in thrall to a religious worldview. He sees physical laws as being like divine commands. The laws of quantum field theory for him are like fiat lux, "Let there be light." The laws have some sort of ontological power or clout that they can form the abyss, that it's pregnant with being. They can call a world into existence out of nothing. But that's a very primitive view of what a physical law is, right? We know that physical laws are actually generalized descriptions of patterns and regularities in the world. They don't exist outside the world. They don't have any ontic cloud of their own. They can't call a world into existence out of nothingness. That's a very primitive view of what a scientific law is. And if you don't believe me on this, listen to Stephen Hawking, who himself put forward a model of the cosmos that was self-contained, didn't require any outside cause, any creator, and after proposing this, Hawking admitted that he was still puzzled. He said, this model is just equations. What breathes fire into the equations and creates a world for them to describe? He was puzzled by this, so equations themselves can't do the magic, can't resolve the puzzle of existence. And besides, even if the laws could do that, why this set of laws? Why quantum field theory that describes a universe with a certain number of forces and particles and so forth? Why not a completely different set of laws? There are many, many mathematically consistent sets of laws. Why not no laws at all? Why not sheer nothingness?
Das ist ein Problem, ob Sie es glauben oder nicht, mit dem nachdenkliche Physiker sich wirklich viel beschäftigen, und an diesem Punkt werden sie dann oft philosophisch. Vielleicht sind die Gesetze, die unser Universum beschreiben, nur eine Reihe von Gesetzen und beschreiben nur einen Teil der Wirklichkeit, aber vielleicht beschreibt jede schlüssige Reihe von Gesetzen einen anderen Teil der Wirklichkeit und alle möglichen physikalischen Welten existieren tatsächlich, sie sind alle da draußen. Wir sehen nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit, der von der Quantenfeldtheorie beschrieben wird, aber es gibt viele, viele Welten, Teile der Wirklichkeit, die von komplett anderen Theorien beschrieben werden, die sich von den unseren auf unvorstellbare Weise unterscheiden, die undenkbar exotisch sind. Steven Weinberg, der Vater des Standardmodells der Teilchenphysik, war selbst von dieser Idee recht angetan, das alle möglichen Wirklichkeiten tatsächlich existieren. Ebenso wie der jüngere Physiker Max Tegmark, der glaubt, dass alle mathematischen Strukturen existieren, und dass mathematische Existenz gleich physischer Existenz sei und wir ein enorm reiches Multiversum haben, das alle logischen Möglichkeiten umfasse.
So this is a problem, believe it or not, that reflective physicists really think a lot about, and at this point they tend to go metaphysical, say, well, maybe the set of laws that describes our universe, it's just one set of laws and it describes one part of reality, but maybe every consistent set of laws describes another part of reality, and in fact all possible physical worlds really exist, they're all out there. We just see a little tiny part of reality that's described by the laws of quantum field theory, but there are many, many other worlds, parts of reality that are described by vastly different theories that are different from ours in ways we can't imagine, that are inconceivably exotic. Steven Weinberg, the father of the standard model of particle physics, has actually flirted with this idea himself, that all possible realities actually exist. Also, a younger physicist, Max Tegmark, who believes that all mathematical structures exist, and mathematical existence is the same thing as physical existence, so we have this vastly rich multiverse that encompasses every logical possibility.
Indem sie diesen metaphysischen Ausweg nehmen, greifen diese Physiker und Philosophen auf eine sehr alte Idee zurück, die auf Platon zurückgeht. Es ist das Prinzip der Vollkommenheit oder Fruchtbarkeit, oder der großen Kette des Seins, dass die Wirklichkeit tatsächlich so vollständig wie möglich ist. Es ist so weit wie irgendwie möglich vom Nichts weg.
Now, in taking this metaphysical way out, these physicists and also philosophers are actually reaching back to a very old idea that goes back to Plato. It's the principle of plenitude or fecundity, or the great chain of being, that reality is actually as full as possible. It's as far removed from nothingness
Wir haben jetzt also zwei Extreme. Wir haben das reine Nichts auf der einen Seite, und wir haben diese Sicht der Realität, die alle denkbaren Welten umfasst in dem anderem Extrem: die vollständige Realität, Nichts, die einfachste Realität. Was gibt es zwischen diesen beiden Extremen? Da gibt es alle möglichen Zwischenrealitäten, die manche Teile beinhalten und andere nicht. Eine dieser Zwischenrealitäten könnte zum Beispiel die mathematisch eleganteste sein, die alle uneleganten Aspekte weglässt, die hässlichen Asymmetrien und so weiter. Nun gibt es Physiker, die Ihnen erzählen werden, dass wir tatsächlich in der elegantesten Realität leben. Ich glaube, dass Brian Greene hier im Publikum ist. Er hat ein Buch geschrieben: "Das elegante Universum". Er behauptet, dass das Universum, in dem wir leben, mathematisch sehr elegant sei. Glauben Sie ihm nicht. (Lachen) Es ist ein frommer Wunsch und ich wünschte, es wäre wahr, aber ich denke, dass er mir letztens gestanden hat, dass es ein wirklich hässliches Universum ist. Es ist dumm gebaut, es hat viel zu viele zufällige Kopplungskonstanten und Massenverhältnisse und überflüssige Familien von Elementarteilchen, und was zur Hölle ist dunkle Energie? Es ist ein "Stock-und-Kaugummi-Apparat". Es ist kein elegantes Universum. (Lachen) Dann gibt es da noch die beste aller möglichen Welten im ethischen Sinne. Sie sollten jetzt ernst werden, denn das wäre eine Welt, in der empfindsame Wesen nicht unnötig leiden, in der es Dinge wie Krebs bei Kindern oder den Holocaust nicht gibt. Das ist ein ethisches Konzept. Wie auch immer, also zwischen Nichts und der vollständigen Realität, gibt es besondere Realitäten. Das Nichts ist besonders. Es ist das Einfachste. Und dann ist da die eleganteste Realität. Die ist besonders. Die vollständige Realität ist besonders.
as it could possibly be. So we have these two extremes now. We have sheer nothingness on one side, and we have this vision of a reality that encompasses every conceivable world at the other extreme: the fullest possible reality, nothingness, the simplest possible reality. Now what's in between these two extremes? There are all kinds of intermediate realities that include some things and leave out others. So one of these intermediate realities is, say, the most mathematically elegant reality, that leaves out the inelegant bits, the ugly asymmetries and so forth. Now, there are some physicists who will tell you that we're actually living in the most elegant reality. I think that Brian Greene is in the audience, and he has written a book called "The Elegant Universe." He claims that the universe we live in mathematically is very elegant. Don't believe him. (Laughter) It's a pious hope, I wish it were true, but I think the other day he admitted to me it's really an ugly universe. It's stupidly constructed, it's got way too many arbitrary coupling constants and mass ratios and superfluous families of elementary particles, and what the hell is dark energy? It's a stick and bubble gum contraption. It's not an elegant universe. (Laughter) And then there's the best of all possible worlds in an ethical sense. You should get solemn now, because a world in which sentient beings don't suffer needlessly, in which there aren't things like childhood cancer or the Holocaust. This is an ethical conception. Anyway, so between nothingness and the fullest possible reality, various special realities. Nothingness is special. It's the simplest. Then there's the most elegant possible reality. That's special. The fullest possible reality, that's special.
Aber was vergessen wir hier? Da gibt es auch die schäbigen, unspezifischen Realitäten, die auf keine Art und Weise besonders sind, die irgendwie zufällig sind. Sie sind unendlich weit vom Nichts entfernt, aber ihnen fehlt auch noch unendlich viel zur Vollkommenheit. Sie sind eine Mischung aus Chaos und Ordnung, aus mathematischer Eleganz und Hässlichkeit. Ich würde diese Realitäten also als unendliche, mittelmäßige, unvollständige Unordnung beschreiben, eine unspezifische Realität, so eine Art kosmischer Ramschhaufen. Und diese Realitäten, gibt es da eine Gottheit in einer dieser Realitäten? Vielleicht, aber die Gottheit ist nicht perfekt, wie die christlich-jüdische Gottheit. Die Gottheit ist nicht gütig und allmächtig. Sie könnte stattdessen 100 % bösartig sein, aber nur zu 80 % effizient, was ziemlich genau die Welt beschreibt, die wir kennen, denke ich. (Lachen) Ich schlage also vor, dass die Lösung des Mysteriums der Existenz ist, dass die Realität, in der wir leben, in Wirklichkeit eine dieser unspezifischen Realitäten ist. Die Wirklichkeit muss ja irgendwie sein. Sie kann entweder nichts sein, oder alles oder irgendetwas dazwischen. Wenn sie also eine besondere Eigenschaft hätte, etwa sehr elegant oder vollständig oder sehr einfach wie das Nichts zu sein, würde das eine Erklärung verlangen. Aber wenn es eine dieser zufälligen, unspezifischen Wirklichkeiten ist, gibt es keine weitere Erklärung. Und das ist tatsächlich die Wirklichkeit, in der wir leben, würde ich sagen. Das sagt uns die Wissenschaft. Anfang der Woche gab es die aufregende Neuigkeit, dass die Inflationstheorie, die eine große, unendliche, unordentliche, zufällige, sinnlose Realität vorraussagt, -- das ist wie ein großer schäumender Champagner, der ewig aus der Flasche sprudelt, ein riesiges Universum, hauptsächlich Ödland mit kleinen Flecken von Charme, Ordnung und Frieden. Dieses inflationäre Szenario wurde durch die Beobachtungen der Signatur der Gravitationswellen von kurz vor dem Urknall mit Radioteleskopen in der Antarktis bestätigt. Ich bin sicher, Sie haben alle davon gehört. Also, wie auch immer, ich denke, es gibt einige Beweise dafür, dass diese Realität die ist, in der wir leben.
But what are we leaving out here? There's also just the crummy, generic realities that aren't special in any way, that are sort of random. They're infinitely removed from nothingness, but they fall infinitely short of complete fullness. They're a mixture of chaos and order, of mathematical elegance and ugliness. So I would describe these realities as an infinite, mediocre, incomplete mess, a generic reality, a kind of cosmic junk shot. And these realities, is there a deity in any of these realities? Maybe, but the deity isn't perfect like the Judeo-Christian deity. The deity isn't all-good and all-powerful. It might be instead 100 percent malevolent but only 80 percent effective, which pretty much describes the world we see around us, I think. (Laughter) So I would like to propose that the resolution to the mystery of existence is that the reality we exist in is one of these generic realities. Reality has to turn out some way. It can either turn out to be nothing or everything or something in between. So if it has some special feature, like being really elegant or really full or really simple, like nothingness, that would require an explanation. But if it's just one of these random, generic realities, there's no further explanation for it. And indeed, I would say that's the reality we live in. That's what science is telling us. At the beginning of the week, we got the exciting information that the theory of inflation, which predicts a big, infinite, messy, arbitrary, pointless reality, it's like a big frothing champagne coming out of a bottle endlessly, a vast universe, mostly a wasteland with little pockets of charm and order and peace, this has been confirmed, this inflationary scenario, by the observations made by radio telescopes in Antarctica that looked at the signature of the gravitational waves from just before the Big Bang. I'm sure you all know about this. So anyway, I think there's some evidence that this really is the reality that we're stuck with.
Warum sollte Sie das interessieren? Also -- (Lachen) -- die Frage, "Warum existiert die Welt?" ist die kosmische Frage, die sich irgendwie auf eine intimere Frage reimt: Warum existiere ich? Warum existieren Sie? Unsere Existenz ist eigentlich unglaublich unwahrscheinlich, denn es gibt eine enorme Anzahl von genetisch möglichen Menschen. Man kann es mit der Anzahl der Gene und der Allele usw. berechnen, und ein Überschlag ergibt, dass es etwa 10 hoch 10 000 genetisch mögliche Menschen gibt. Das ist zwischen einem Googol und einem Googolplex. Die Zahl der Menschen, die existiert haben, liegt bei 100 Milliarden, vielleicht 50 Milliarden, ein verschwindend kleiner Teil davon. Wir alle haben diese kosmische Lotterie gewonnen. Wir sind hier. Okay.
Now, why should you care? Well — (Laughter) — the question, "Why does the world exist?" that's the cosmic question, it sort of rhymes with a more intimate question: Why do I exist? Why do you exist? you know, our existence would seem to be amazingly improbable, because there's an enormous number of genetically possible humans, if you can compute it by looking at the number of the genes and the number of alleles and so forth, and a back-of-the-envelope calculation will tell you there are about 10 to the 10,000th possible humans, genetically. That's between a googol and a googolplex. And the number of the actual humans that have existed is 100 billion, maybe 50 billion, an infinitesimal fraction, so all of us, we've won this amazing cosmic lottery. We're here. Okay.
In welcher Art Realität wollen wir also leben? Wollen wir in einer besonderen Realität leben? Was wäre, wenn wir in der elegantesten Realität leben würden? Stellen Sie sich den existenziellen Druck vor, dem wir dann gerecht werden müssten, elegant zu sein, um das Niveau nicht zu senken. Oder wenn wir in der vollständigen Realität leben würden? Dann wäre unsere Existenz garantiert, weil alle Möglichkeiten in dieser Realität existierten, aber unsere Entscheidungen wären bedeutungslos. Wenn ich in moralische Konflikte gerate und mich entscheide, das Richtige zu tun, wäre das egal, denn es gäbe eine unendliche Anzahl von Varianten von mir, die auch das Richtige machen, und unendlich viele, die das Falsche machen. Es wäre also bedeutungslos. In dieser Realität wollen wir also auch nicht leben. Und bezüglich der besonderen Realität des Nichts, dann würden wir diese Unterhaltung nicht führen. Ich denke also, in einer unspezifischen Realität zu leben, in der es schöne und scheußliche Dinge gibt und wir die schönen größer und die scheußlichen kleiner machen können, gibt uns einen Sinn im Leben. Das Universum ist absurd, aber wir können immer noch einen Zweck konstruieren, und die überwiegende Mittelmäßigkeit der Realität ist schön im Einklang mit der Mittelmäßigkeit, die wir alle in unserem tiefsten Innern fühlen. Ich weiß, dass Sie das fühlen. Sie sind alle besonders, aber Sie sind trotzdem irgendwie heimlich mittelmäßig, denken Sie nicht? (Lachen) (Applaus)
So what kind of reality do we want to live in? Do we want to live in a special reality? What if we were living in the most elegant possible reality? Imagine the existential pressure on us to live up to that, to be elegant, not to pull down the tone of it. Or, what if we were living in the fullest possible reality? Well then our existence would be guaranteed, because every possible thing exists in that reality, but our choices would be meaningless. If I really struggle morally and agonize and I decide to do the right thing, what difference does it make, because there are an infinite number of versions of me also doing the right thing and an infinite number doing the wrong thing. So my choices are meaningless. So we don't want to live in that special reality. And as for the special reality of nothingness, we wouldn't be having this conversation. So I think living in a generic reality that's mediocre, there are nasty bits and nice bits and we could make the nice bits bigger and the nasty bits smaller and that gives us a kind of purpose in life. The universe is absurd, but we can still construct a purpose, and that's a pretty good one, and the overall mediocrity of reality kind of resonates nicely with the mediocrity we all feel in the core of our being. And I know you feel it. I know you're all special, but you're still kind of secretly mediocre, don't you think? (Laughter) (Applause)
Jedenfalls könnten Sie sagen, dieses Rätsel, das Mysterium der Existenz, ist nur alberne Geheimtuerei. Sie sind nicht erstaunt über die Existenz des Universums, und da sind Sie nicht die Einzigen. Bertrand Russel hat gesagt: "Ich würde sagen, dass das Universum einfach da ist und das ist alles." Das ist ein klarer Fakt. Mein Professor an der Columbia, Sidney Morgenbesser, ein großer philosophischer Witzbold, sagte auf meine Frage: "Professor Morgenbesser, warum gibt es etwas anstelle von Nichts?", "Oh, selbst wenn da nichts wäre, wärst du immer noch nicht zufrieden."
So anyway, you may say, this puzzle, the mystery of existence, it's just silly mystery-mongering. You're not astonished at the existence of the universe and you're in good company. Bertrand Russell said, "I should say the universe is just there, and that's all." Just a brute fact. And my professor at Columbia, Sidney Morgenbesser, a great philosophical wag, when I said to him, "Professor Morgenbesser, why is there something rather than nothing?" And he said, "Oh, even if there was nothing, you still wouldn't be satisfied."
Also -- (Lachen) -- okay. Sie sind also nicht erstaunt. Ist mir egal. Aber ich werde Ihnen zum Abschluss etwas erzählen, was Sie garantiert erstaunen wird, denn es hat all die brillianten, wunderbaren Leute, die ich bei dieser TED-Konferenz getroffen habe, erstaunt, als ich es Ihnen erzählte, und zwar: Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein Handy besessen. Vielen Dank. (Lachen) (Applaus)
So — (Laughter) — okay. So you're not astonished. I don't care. But I will tell you something to conclude that I guarantee you will astonish you, because it's astonished all of the brilliant, wonderful people I've met at this TED conference, when I've told them, and it's this: Never in my life have I had a cell phone. Thank you. (Laughter) (Applause)