Darf ich kurz anmerken, wie hocherfreut ich bin, fernab der Ruhe von Westminster und Whitehall zu sein?
Can I say how delighted I am to be away from the calm of Westminster and Whitehall? (Laughter)
Das hier ist Kim, das neunjährige vietnamesisches Mädchen, ihr Rücken durch Napalm entstellt. Und sie hat das Gewissen der amerikanischen Nation erweckt, damit zu beginnen, den Vietnamkrieg zu beenden. Das hier ist Birhan, das äthiopische Mädchen, mit dem in den 1980ern Live Aid gestartet wurde, 15 Minuten vom Tod entfernt, als sie gerettet wurde. Und dieses Bild ihrer Rettung ist um die Welt gegangen. Das hier ist der Platz des himmlischen Friedens. Ein Mann vor einem Panzer wurde zu einem Bild, das für die ganze Welt zu einem Symbol des Widerstands wurde. Das nächste hier ist das sudanesische Mädchen, wenige Momente vom Tod entfernt. Ein Aasgeier lauert im Hintergrund. Ein Bild, das um die Welt ging und die Menschen geschockt und dazu veranlasst hat, etwas gegen die Armut zu unternehmen. Das hier ist Neda, das iranische Mädchen, das in Begleitung ihres Vaters während einer Demonstration im Iran vor nur wenigen Wochen erschossen wurde. Und sie ist nun zu Recht der Fokus der YouTube-Generation.
This is Kim, a nine-year-old Vietnam girl, her back ruined by napalm, and she awakened the conscience of the nation of America to begin to end the Vietnam War. This is Birhan, who was the Ethiopian girl who launched Live Aid in the 1980s, 15 minutes away from death when she was rescued, and that picture of her being rescued is one that went round the world. This is Tiananmen Square. A man before a tank became a picture that became a symbol for the whole world of resistance. This next is the Sudanese girl, a few moments from death, a vulture hovering in the background, a picture that went round the world and shocked people into action on poverty. This is Neda, the Iranian girl who was shot while at a demonstration with her father in Iran only a few weeks ago, and she is now the focus, rightly so, of the YouTube generation.
Und was haben all diese Bilder und Ereignisse gemeinsam? Sie haben gemeinsam, dass das, was wir sehen, uns offenbart, was wir nicht sehen können. Was uns offenbart wurde: die unsichtbaren Bande und Bindungen der Sympathie, die uns zusammenbringen, um eine menschliche Gemeinschaft zu werden. Diese Bilder zeigen, dass wir in der Tat die Schmerzen anderer fühlen, egal wie fern sie sind. Ich glaube, diese Bilder zeigen, dass wir in der Tat an etwas glauben, das größer ist als wir selbst. Diese Bilder zeigen, dass es ein moralisches Bewusstsein jenseits aller Religionen, jenseits aller Glaubensrichtungen, jenseits aller Kontinente gibt -- ein moralisches Bewusstsein, demzufolge wir nicht nur die Schmerzen anderer teilen und an etwas glauben, das größer ist als wir selbst, sondern auch eine Pflicht zu handeln haben, wenn wir Dinge sehen, die falsch sind und Gerechtigkeit bedürfen, Verletzungen sehen, die ausgebessert werden müssen, Probleme sehen, die berichtigt werden müssen.
And what do all these pictures and events have in common? What they have in common is what we see unlocks what we cannot see. What we see unlocks the invisible ties and bonds of sympathy that bring us together to become a human community. What these pictures demonstrate is that we do feel the pain of others, however distantly. What I think these pictures demonstrate is that we do believe in something bigger than ourselves. What these pictures demonstrate is that there is a moral sense across all religions, across all faiths, across all continents -- a moral sense that not only do we share the pain of others, and believe in something bigger than ourselves but we have a duty to act when we see things that are wrong that need righted, see injuries that need to be corrected, see problems that need to be rectified.
Es gibt eine Geschichte über Olof Palme, den schwedischen Ministerpräsidenten, der in den 1980ern Ronald Reagan in Amerika besucht hat. Bevor er ankam, sagte Ronald Reagan -- und er war der sozialdemokratische schwedische Ministerpräsident -- "Ist dieser Mann nicht eigentlich ein Kommunist?" Die Antwort war: "Nein, Mr. President, er ist ein Anti-Kommunist." Und Ronald Reagan sagte: "Mir egal, welche Art von Kommunist er ist!" (Gelächter) Ronald Reagan fragte Olof Palme, den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Schwedens: "Und woran glauben Sie? Wollen Sie die Reichen abschaffen?" Er sagte: "Nein, ich möchte die Armen abschaffen. Es ist unsere Verantwortung, jedem die Chance zu lassen, sein Potenzial voll und ganz zu verwirklichen."
There is a story about Olof Palme, the Swedish Prime Minister, going to see Ronald Reagan in America in the 1980s. Before he arrived Ronald Reagan said -- and he was the Swedish Social Democratic Prime Minister -- "Isn’t this man a communist?" The reply was, "No, Mr President, he’s an anti-communist." And Ronald Reagan said, "I don’t care what kind of communist he is!" (Laughter) Ronald Reagan asked Olof Palme, the Social Democratic Prime Minister of Sweden, "Well, what do you believe in? Do you want to abolish the rich?" He said, "No, I want to abolish the poor." Our responsibility is to let everyone have the chance to realize their potential to the full.
Ich glaube, dass es ein moralisches Bewusstsein und eine globale Ethik gibt, die nach der Aufmerksamkeit aller Menschen jeder Religion, jeden Glaubens -- und solchen ohne Glaube -- verlangt. Aber ich glaube, das Neue ist nun, dass wir die Möglichkeit haben, unmittelbar über Grenzen hinfort zu kommunizieren, quer durch die Welt. Wir haben jetzt die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten mit Menschen zu entdecken, die wir niemals treffen werden, die wir aber durch das Internet und durch all die modernen Kommunikationsmittel finden können -- dass wir nun die Möglichkeit haben, uns zu organisieren und gemeinsam kollektive Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem oder das Unrecht zu bewältigen, das wir bewältigen möchten. Und ich glaube, dass deshalb dieses Zeitalter in der menschlichen Geschichte einzigartig ist. Und ich würde sagen, dass es der Beginn der Erschaffung einer wahrhaft globalen Gesellschaft ist.
I believe there is a moral sense and a global ethic that commands attention from people of every religion and every faith, and people of no faith. But I think what's new is that we now have the capacity to communicate instantaneously across frontiers right across the world. We now have the capacity to find common ground with people who we will never meet, but who we will meet through the Internet and through all the modern means of communication; that we now have the capacity to organize and take collective action together to deal with the problem or an injustice that we want to deal with; and I believe that this makes this a unique age in human history, and it is the start of what I would call the creation of a truly global society.
Gehen wir 200 Jahre in der Zeit zurück, als der Sklavenhandel durch William Wilberforce und all die anderen Protestierenden unter Druck geriet. Sie haben in ganz Großbritannien protestiert. Sie haben die öffentliche Meinung über einen langen Zeitraum hinweg für sich gewonnen. Aber es hat 24 Jahre gedauert, bis die Aktion erfolgreich war. Was hätten sie mit den Bildern bewegen können, die sie hätten zeigen können, wenn sie die modernen Mittel der Kommunikation hätten nutzen können, um die Herzen und den Verstand der Menschen zu gewinnen?
Go back 200 years when the slave trade was under pressure from William Wilberforce and all the protesters. They protested across Britain. They won public opinion over a long period of time. But it took 24 years for the campaign to be successful. What could they have done with the pictures that they could have shown if they were able to use the modern means of communication to win people’s hearts and minds?
Oder schauen Sie sich Eglantyne Jebb an -- die Frau, die vor 90 Jahren Save the Children aufgebaut hat. Sie war dermaßen entsetzt von dem, was in Folge des ersten Weltkriegs in Österreich vor sich ging und was Kindern angetan wurde, die Teil der besiegten österreichischen Familien waren, dass sie in Großbritannien etwas unternehmen wollte. Aber sie musste von Haus zu Haus gehen, Flugblatt um Flugblatt, um die Leute dazu zu bewegen, an einer Kundgebung in der Royal Albert Hall teilzunehmen, die letztlich zur Gründung von Save the Children geführt hat, einer internationalen Organisation, die mittlerweile als eine der großartigen Institutionen unseres Landes und der Welt anerkannt wird. Aber was hätte sie nicht noch alles tun können, wenn sie die modernen Kommunikationsmittel gehabt hätte, um ein Gefühl zu schaffen, dass gegen das Unrecht, das da vor sich ging, sofort etwas unternommen werden musste?
Or if you take Eglantyne Jebb, the woman who created Save the Children 90 years ago. She was so appalled by what was happening in Austria as a result of the First World War and what was happening to children who were part of the defeated families of Austria, that in Britain she wanted to take action, but she had to go house to house, leaflet to leaflet, to get people to attend a rally in the Royal Albert Hall that eventually gave birth to Save the Children, an international organization that is now fully recognized as one of the great institutions in our land and in the world. But what more could she have done if she’d had the modern means of communications available to her to create a sense that the injustice that people saw had to be acted upon immediately?
Und nun schauen Sie sich an, was in den letzten zehn Jahren passiert ist. 2001 in den Philippinen, Präsident Estrada -- eine Million Menschen haben sich per SMS über die Korruption des Regimes ausgetauscht und es letztendlich in die Knie gezwungen. Und natürlich nannte man das den "Coup de Text". Dann hatten wir vor einem Jahr in Simbabwe die erste Wahl unter Robert Mugabe. Weil die Menschen mit dem Handy Fotos davon machen konnten, was in den Wahllokalen vor sich ging, war es für diesen Regierungschef unmöglich, die Wahl so zu manipulieren, wie er es gerne gewollt hätte. Oder schauen Sie sich Burma und die bloggenden Mönche dort an. Ein Land, von dem keiner wusste, was da vor sich ging, bis diese Blogs der Welt erzählten, dass dort Unterdrückung herrscht, sprich dass Leben gelassen und Menschen politisch verfolgt wurden -- und Aung San Suu Kyi, einem der bedeutendsten politischen Häftlinge der Welt, musste jetzt Gehör geschenkt werden. Oder nehmen wir den Iran selbst und was die Menschen dort heute tun, nach dem, was Neda passiert ist. Die Leute halten die iranischen Sicherheitsdienste davon ab, diejenigen zu finden, die vom Iran aus bloggen, indem die ganzen Blogger ihre Adressen zu "Teheran, Iran" ändern und so den Sicherheitsdiensten das Leben schwer machen.
Now look at what’s happened in the last 10 years. In Philippines in 2001, President Estrada -- a million people texted each other about the corruption of that regime, eventually brought it down and it was, of course, called the "coup de text." (Laughter) Then you have in Zimbabwe the first election under Robert Mugabe a year ago. Because people were able to take mobile phone photographs of what was happening at the polling stations, it was impossible for that Premier to fix that election in the way that he wanted to do. Or take Burma and the monks that were blogging out, a country that nobody knew anything about that was happening, until these blogs told the world that there was a repression, meaning that lives were being lost and people were being persecuted and Aung San Suu Kyi, who is one of the great prisoners of conscience of the world, had to be listened to. Then take Iran itself, and what people are doing today: following what happened to Neda, people who are preventing the security services of Iran finding those people who are blogging out of Iran, any by everybody who is blogging, changing their address to Tehran, Iran, and making it difficult for the security services.
Schauen Sie sich also an, was moderne Technologien leisten können: die Kraft unseres moralischen Bewusstseins zusammen mit den Möglichkeiten der modernen Kommunikation und unserer Fähigkeit, uns international zu organisieren.
Take, therefore, what modern technology is capable of: the power of our moral sense allied to the power of communications and our ability to organize internationally.
Das gibt uns in meinen Augen erstmals die Möglichkeit, als Gemeinschaft grundlegend die Welt zu verändern. Die Außenpolitik kann nie wieder so sein wie früher. Sie kann nicht von der Elite bestimmt werden. Sie muss mit einem offenem Ohr gegenüber den Meinungen der bloggenden, der weltweit miteinander kommunizierenden Menschen bestimmt werden. Vor 200 Jahren hatten wir das Problem der Sklaverei zu lösen. Vor 150 Jahren, denke ich, war das größte Problem in einem Land wie dem unserem, wie junge Menschen, Kinder, das Recht auf Bildung geltend machen konnten. Vor 100 Jahren herrschte in den meisten europäischen Ländern ein Druck, das Wahlrecht durchzusetzen. Vor 50 Jahren herrschte ein Druck, den Sozial- und Wohlfahrtsstaat einzuführen. Während der letzten 50 bis 60 Jahre haben wir Faschismus, Antisemitismus, Rassismus, Apartheid und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sexueller Identität sowie sexueller Ausrichtung erlebt. All diese Dinge sind durch Aktionen, die Welt zu verändern, unter Druck geraten.
That, in my view, gives us the first opportunity as a community to fundamentally change the world. Foreign policy can never be the same again. It cannot be run by elites; it’s got to be run by listening to the public opinions of peoples who are blogging, who are communicating with each other around the world. 200 years ago the problem we had to solve was slavery. 150 years ago I suppose the main problem in a country like ours was how young people, children, had the right to education. 100 years ago in most countries in Europe, the pressure was for the right to vote. 50 years ago the pressure was for the right to social security and welfare. In the last 50-60 years we have seen fascism, anti-Semitism, racism, apartheid, discrimination on the basis of sex and gender and sexuality; all these have come under pressure because of the campaigns that have been run by people to change the world.
Vor einem Jahr war ich bei Nelson Mandela, als er in London war. Ich war bei einem Konzert, das er zu seinem Geburtstag besucht hat, und auch um neue Mittel für seine Stiftung aufzutreiben. Ich saß neben Nelson Mandela -- das war ein großes Privileg --, als Amy Winehouse die Bühne betrat. Und Nelson Mandela war über das Aussehen der Sängerin ganz schön erstaunt und ich habe ihm dann erklärt, wer sie überhaupt war. Und Amy Winehouse sagte: "Nelson Mandela und ich haben einiges gemeinsam. Auch mein Ehemann war für lange Zeit im Gefängnis." (Gelächter) Dann ist Nelson Mandela runter zur Bühne gegangen und hat die Herausforderung für uns alle zusammengefasst. Er sagte, er habe in seinem Leben einen großen Berg erklommen, den Berg, der rassistischen Unterdrückung und Apartheid den Kampf anzusagen und sie zu bezwingen. Aber er sagte, dass da noch eine größere Herausforderung warte. Die Herausforderung der Armut, des Klimawandels -- globale Herausforderungen, die globale Lösungen bräuchten und die der Erschaffung einer wahrhaft globalen Gesellschaft bedürften.
I was with Nelson Mandela a year ago, when he was in London. I was at a concert that he was attending to mark his birthday and for the creation of new resources for his foundation. I was sitting next to Nelson Mandela -- I was very privileged to do so -- when Amy Winehouse came onto the stage. (Laughter) And Nelson Mandela was quite surprised at the appearance of the singer and I was explaining to him at the time who she was. Amy Winehouse said, "Nelson Mandela and I have a lot in common. My husband too has spent a long time in prison." (Laughter) Nelson Mandela then went down to the stage and he summarized the challenge for us all. He said in his lifetime he had climbed a great mountain, the mountain of challenging and then defeating racial oppression and defeating apartheid. He said that there was a greater challenge ahead, the challenge of poverty, of climate change -- global challenges that needed global solutions and needed the creation of a truly global society.
Wir sind die erste Generation, die in der Lage ist, so etwas durchzusetzen. Kombinieren Sie die Macht einer globalen Ethik mit der Macht unserer Fähigkeit, auf globaler Ebene zu kommunizieren und uns global zu organisieren mit den Herausforderungen, die uns jetzt bevorstehen und die größtenteils globaler Natur sind. Der Klimawandel kann nicht in einem Land behoben werden, sondern muss durch ein Zusammenarbeiten der Welt gelöst werden. Eine Finanzkrise, wie wir sie gerade erlebt haben, konnte nicht durch Amerika oder Europa alleine gelöst werden. Sie bedurfte der Zusammenarbeit der Welt. Schauen Sie sich das Problem der Sicherheit und des Terrorismus und ebenso das Problem der Menschenrechte und des Aufbaus an: sie können nicht von Afrika alleine gelöst werden. Sie können nicht von Amerika oder Europa alleine gelöst werden. Wir können diese Probleme nicht lösen, wenn wir nicht zusammenarbeiten.
We are the first generation which is in a position to do this. Combine the power of a global ethic with the power of our ability to communicate and organize globally, with the challenges that we now face, most of which are global in their nature. Climate change cannot be solved in one country, but has got to be solved by the world working together. A financial crisis, just as we have seen, could not be solved by America alone or Europe alone; it needed the world to work together. Take the problems of security and terrorism and, equally, the problem of human rights and development: they cannot be solved by Africa alone; they cannot be solved by America or Europe alone. We cannot solve these problems unless we work together.
Das große Projekt unserer Generation ist meines Erachtens also, zum allerersten Mal auf der Grundlage einer globalen Ethik und der globalen Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren und uns zu organisieren, eine wahrhaft globale Gesellschaft zu erschaffen -- auf dieser Ethik basierend, aber mit Institutionen versehen, die einer globalen Gesellschaft dienlich sind und eine veränderte Zukunft ermöglichen. Wir haben nun und sind die erste Generation mit der Fähigkeit, das zu tun. Schauen sie sich den Klimawandel an. Ist es nicht unglaublich skandalös, dass wir in einer Situation sind, in der wir wissen, dass es ein Problem mit dem Klimawandel gibt, in der wir auch wissen, dass wir den armen Ländern mehr Ressourcen zugestehen müssen, wenn wir damit fertigwerden wollen, wenn wir einen globalen Markt für Kohlenstoff erschaffen wollen, aber es keine globale Institution gibt, auf die sich die Leute einigen konnten, um dieses Problem in Angriff zu nehmen? Eines der Resultate, das innerhalb der nächsten paar Monate in Kopenhagen erreicht werden muss, ist ein Abkommen über eine globale Umwelt-Institution, die in der Lage ist, das Problem zu lösen, die ganze Welt davon zu überzeugen, ein Klimawandel-Programm zu verfolgen.
So the great project of our generation, it seems to me, is to build for the first time, out of a global ethic and our global ability to communicate and organize together, a truly global society, built on that ethic but with institutions that can serve that global society and make for a different future. We have now, and are the first generation with, the power to do this. Take climate change. Is it not absolutely scandalous that we have a situation where we know that there is a climate change problem, where we know also that that will mean we have to give more resources to the poorest countries to deal with that, when we want to create a global carbon market, but there is no global institution that people have been able to agree upon to deal with this problem? One of the things that has got to come out of Copenhagen in the next few months is an agreement that there will be a global environmental institution that is able to deal with the problems of persuading the whole of the world to move along a climate-change agenda.
(Applaus)
(Applause)
Einer der Gründe, warum eine solche Institution allein nicht genug ist, besteht darin, dass wir die Menschen in der Welt davon überzeugen müssen, auch ihr Verhalten zu ändern. Sie brauchen also diese globale Ethik der Fairness und Verantwortung über die Generationen hinweg. Schauen Sie sich die Finanzkrise an. Wenn die Menschen in ärmeren Ländern von einer Krise betroffen sein können, die in New York oder im Subprime-Markt der Vereinigten Staaten von Amerika ihren Ursprung hat -- wenn sich feststellen lässt, dass das Subprime-Produkt viele, viele Male über Staaten hinweg transferiert wurde, bis es in Banken in Island oder der Rest in Großbritannien auftaucht und die Alltagsersparnisse der Menschen davon beeinflusst werden, dann kann man sich nicht auf ein nationales Beaufsichtigungssystem verlassen. Für Stabilität, für wirtschaftliches Wachstum, für Arbeitsplätze und auch für finanzielle Stabilität braucht man auf lange Sicht globale Finanz-Institutionen, die sicherstellen, dass Wachstum geteilt werden muss, um es aufrecht zu erhalten und die auf dem Prinzip basieren, dass der Wohlstand dieser Welt unteilbar ist.
One of the reasons why an institution is not in itself enough is that we have got to persuade people around the world to change their behavior as well, so you need that global ethic of fairness and responsibility across the generations. Take the financial crisis. If people in poorer countries can be hit by a crisis that starts in New York or starts in the sub-prime market of the United States of America. If people can find that that sub-prime product has been transferred across nations many, many times until it ends up in banks in Iceland or the rest in Britain, and people's ordinary savings are affected by it, then you cannot rely on a system of national supervision. You need in the long run for stability, for economic growth, for jobs, as well as for financial stability, global economic institutions that make sure that growth to be sustained has to be shared, and are built on the principle that the prosperity of this world is indivisible.
Eine weitere Herausforderung unserer Generation ist es also, globale Institutionen zu errichten, die unsere Auffassung von Fairness und Verantwortung widerspiegeln, nicht die Auffassungen, die die Grundlage der letzten Phase der finanziellen Entwicklung der letzten Jahre waren. Schauen Sie sich dann die Entwicklung und die Partnerschaft an, die wir zwischen unseren Ländern und dem Rest der Welt brauchen, dem ärmsten Teil der Welt. Uns fehlt die Grundlage einer echten Partnerschaft für die Zukunft, doch kann dies durch den Wunsch der Menschen nach einer globalen Ethik und einer globalen Gesellschaft erreicht werden.
So another challenge for our generation is to create global institutions that reflect our ideas of fairness and responsibility, not the ideas that were the basis of the last stage of financial development over these recent years. Then take development and take the partnership we need between our countries and the rest of the world, the poorest part of the world. We do not have the basis of a proper partnership for the future, and yet, out of people’s desire for a global ethic and a global society that can be done.
Ich habe vor kurzem mit dem Präsidenten von Sierra Leone gesprochen. Das ist ein Land mit sechseinhalb Millionen Menschen, aber es hat nur 80 Ärzte, es hat 200 Krankenschwestern, es hat 120 Hebammen. Es ist gar nicht daran zu denken, für sechs Millionen Menschen ein Gesundheitssystem mit so begrenzten Ressourcen aufzubauen.
I have just been talking to the President of Sierra Leone. This is a country of six and a half million people, but it has only 80 doctors; it has 200 nurses; it has 120 midwives. You cannot begin to build a healthcare system for six million people with such limited resources.
Oder schauen Sie sich das Mädchen an, das ich in Tansania getroffen habe, ein Mädchen namens Miriam. Sie war elf Jahre alt, ihre Eltern waren beide an AIDS gestorben, ihre Mutter und dann ihr Vater. Sie wurde als ein AIDS-Waisenkind zur Pflege an verschiedene Großfamilien gegeben. Sie selbst litt an HIV, sie litt an Tuberkulose. Ich habe sie auf einem Feld getroffen. Sie war zerlumpt, sie hatte keine Schuhe. Als ich ihr in die Augen sah -- jedes elfjährige Mädchen freut sich auf die Zukunft -- aber es war bloß eine unerreichbare Traurigkeit in den Augen dieses Mädchens. Und wenn ich das dem Rest der Welt in diesem Moment zugänglich hätte machen können, glaube ich, dass alles, was es für die weltweite HIV/AIDS Stiftung getan hätte, von Menschen belohnt worden wäre, die bereit sind zu spenden.
Or take the girl I met when I was in Tanzania, a girl called Miriam. She was 11 years old; her parents had both died from AIDS, her mother and then her father. She was an AIDS orphan being handed across different extended families to be cared for. She herself was suffering from HIV; she was suffering from tuberculosis. I met her in a field, she was ragged, she had no shoes. When you looked in her eyes, any girl at the age of eleven is looking forward to the future, but there was an unreachable sadness in that girl’s eyes and if I could have translated that to the rest of the world for that moment, I believe that all the work that it had done for the global HIV/AIDS fund would be rewarded by people being prepared to make donations.
Wir müssen also ein angemessenes Verhältnis zwischen den reichsten und den ärmsten Ländern herstellen -- aufgrund unseres Wunsches, dass sie für sich selbst sorgen können -- mit den notwendigen Investitionen in ihre Landwirtschaft, so dass Afrika kein Netto-Importeur von Nahrungsmitteln, sondern ein Exporteur von Nahrungsmitteln ist.
We must then build a proper relationship between the richest and the poorest countries based on our desire that they are able to fend for themselves with the investment that is necessary in their agriculture, so that Africa is not a net importer of food, but an exporter of food.
Schauen Sie sich das Problem der Menschenrechte und das Problem der Sicherheit in vielen Ländern überall in der Welt an. Burma liegt in Ketten, Simbabwe ist eine menschliche Tragödie, im Sudan sind tausende Menschen unnötigerweise gestorben -- für Kriege, die wir hätten verhindern können. Im Museum der Kinder in Ruanda gibt es ein Foto eines zehnjährigen Jungen -- und das Museum der Kinder gedenkt der Leben, die gelassen wurden, als im Zuge des Völkermords von Ruanda eine Million Menschen gestorben sind.
Take the problems of human rights and the problems of security in so many countries around the world. Burma is in chains, Zimbabwe is a human tragedy, in Sudan thousands of people have died unnecessarily for wars that we could prevent. In the Rwanda Children's Museum, there is a photograph of a 10-year-old boy and the Children's Museum is commemorating the lives that were lost in the Rwandan genocide where a million people died.
Es befindet sich dort ein Foto eines Jungen namens David. Neben diesem Foto sind die Fakten seine Lebens aufgelistet. Dort steht: David, zehn Jahre alt. David: möchte Arzt werden. Lieblingssport: Fußball. Was hat ihm am meisten Spaß gemacht? Die Leute zum Lachen zu bringen. Wie ist er gestorben? Zu Tode gefoltert. Die letzten Worte an seine Mutter, die ebenfalls zu Tode gefoltert wurde: "Mach dir keine Sorgen. Die Vereinten Nationen kommen." Und wir sind nie gekommen.
There is a photograph of a boy called David. Beside that photograph there is the information about his life. It said "David, age 10." David: ambition to be a doctor. Favorite sport: football. What did he enjoy most? Making people laugh. How did he die? Tortured to death. Last words said to his mother who was also tortured to death: "Don't worry. The United Nations are coming." And we never did.
Und dieser kleine Junge hat unseren Versprechen geglaubt, dass wir den Menschen in Ruanda helfen würden und wir haben ihnen nie geholfen.
And that young boy believed our promises that we would help people in difficulty in Rwanda, and we never did.
Wir müssen auf dieser Erde Institutionen zur Friedenswahrung und zur humanitären Hilfe, aber auch zum Wiederaufbau und zur Sicherheit errichten -- für einige der konfliktbeladenen Länder der Welt. Mein Argument heute ist im Grunde dieses: Wir haben die Mittel, um eine wahrhaft globale Gesellschaft zu errichten. Die Institutionen dieser globalen Gesellschaft können durch unsere Bemühungen errichtet werden. Die globale Ethik ist in der Lage, die notwendige Fairness und Verantwortung zu gewährleisten, damit diese Institutionen funktionieren. Aber wir sollten die Chance in dieser Generation nicht verspielen, insbesondere in diesem Jahrzehnt, wo Obama Präsident in Amerika ist, wo andere Menschen überall in der Welt mit uns zusammenarbeiten, um globale Institutionen für die Umwelt, das Geldwesen, die Sicherheit und für den Aufbau zu errichten, die sinnvoll sind im Lichte unserer Verantwortung gegenüber anderer Völker, unseres Wunsches, die Welt zusammenzubringen und unserers Bedürfnisses, Probleme anzugehen, von denen jeder weiß, dass es sie gibt.
So we have got to create in this world also institutions for peacekeeping and humanitarian aid, but also for reconstruction and security for some of the conflict-ridden states of the world. So my argument today is basically this. We have the means by which we could create a truly global society. The institutions of this global society can be created by our endeavors. That global ethic can infuse the fairness and responsibility that is necessary for these institutions to work, but we should not lose the chance in this generation, in this decade in particular, with President Obama in America, with other people working with us around the world, to create global institutions for the environment, and for finance, and for security and for development, that make sense of our responsibility to other peoples, our desire to bind the world together, and our need to tackle problems that everybody knows exist.
Man sagt, dass im alten Rom, als Cicero vor seinen Zuhörern sprach, sich die Menschen einander zugewandt und über Cicero gesagt haben: "Eine große Rede." Aber man sagt, dass im alten Griechenland, als Demosthenes vor seinen Zuhörern sprach, sich die Leute einander zugewandt und nicht "Eine große Rede." gesagt haben. Sie sagten: "Lasst uns marschieren." Wir sollten auf eine globale Gesellschaft zumarschieren. Vielen Dank.
It is said that in Ancient Rome that when Cicero spoke to his audiences, people used to turn to each other and say about Cicero, "Great speech." But it is said that in Ancient Greece when Demosthenes spoke to his audiences, people turned to each other and didn’t say "Great speech." They said, "Let's march." We should be marching towards a global society. Thank you.
(Applaus)
(Applause)