Also hier sind wir: Ihr seht, ich bin klein, ich bin Französin, ich habe einen starken französischen Akzent, was gleich jedem klar sein wird.
So here it is. You can check: I am short, I'm French, I have a pretty strong French accent, so that's going to be clear in a moment.
Vielleicht etwas zum Nachdenken und etwas über das ihr Bescheid wisst. Und ich vermute, dass viele von euch etwas für die Menschen in Haiti gespendet haben. Und da ist noch etwas, wo ich glaube, dass ihr im Hinterkopf auch wisst, dass jeden Tag 25.000 Kinder sterben deren Tod verhindert werden hätte können. Das entspricht einem Erdbeben auf Haiti alle acht Tage. Und ich vermute, dass viele von euch etwas gespendet haben um auch dieses Problem zu bekämpfen, aber irgendwie passiert dies nicht mit der gleichen Intensität.
Maybe a sobering thought and something you all know about. And I suspect many of you gave something to the people of Haiti this year. And there is something else I believe in the back of your mind you also know. That is, every day, 25,000 children die of entirely preventable causes. That's a Haiti earthquake every eight days. And I suspect many of you probably gave something towards that problem as well, but somehow it doesn't happen with the same intensity.
Also warum ist das so? Gut, hier ist ein Gedankenexperiment für euch. Stellt euch vor ihr habt ein paar Millionen Dollar aufgetrieben. Vielleicht seid ihr ein Politiker in einem Entwicklungsland und ihr habt ein Budget zu verwenden; ihr wollt es den Armen zukommen lassen. Wie würdet ihr es machen? Glaubt ihr den Leuten, die euch sagen dass es reicht Geld auszugeben, dass wir wissen wie wir Armut auslöschen können, wir müssen nur mehr dafür tun? Oder glaubt ihr den Leuten, die euch sagen, dass Entwicklungshilfe nichts bringt, im Gegenteil, vielleicht sogar schadet, da sie Korruption, Abhängigkeit usw. verschlimmern könnte? Oder vielleicht wendet ihr euch der Vergangenheit zu. Immerhin haben wir Milliarden an Dollar in Entwicklungshilfe ausgegeben. Vielleicht schaut ihr zurück und fragt euch ob es was gebracht hat.
So why is that? Well, here is a thought experiment for you. Imagine you have a few million dollars that you've raised -- maybe you're a politician in a developing country and you have a budget to spend. You want to spend it on the poor: How do you go about it? Do you believe the people who tell you that all we need to do is to spend money? That we know how to eradicate poverty, we just need to do more? Or do you believe the people who tell you that aid is not going to help, on the contrary it might hurt, it might exacerbate corruption, dependence, etc.? Or maybe you turn to the past. After all, we have spent billions of dollars on aid. Maybe you look at the past and see. Has it done any good?
Und, leider, wir wissen es nicht. Und am Allerschlimmsten, wir werden es nie wissen. Und der Grund dafür ist -- für Afrika zum Beispiel -- Afrika hat viel Hilfe erhalten. Das sind die blauen Balken. Aber das BIP macht wenig Fortschritt in Afrika. Okay, gut. Wie können wir wissen was ohne die Hilfe passiert wäre? Vielleicht wäre es viel schlimmer gewesen. Oder es wäre besser geworden. Wir haben keine Ahnung. Wir kennen den hypothetischen Zustand nicht. Es gibt nur ein Afrika.
And, sadly, we don't know. And worst of all, we will never know. And the reason is that -- take Africa for example. Africans have already got a lot of aid. These are the blue bars. And the GDP in Africa is not making much progress. Okay, fine. How do you know what would have happened without the aid? Maybe it would have been much worse, or maybe it would have been better. We have no idea. We don't know what the counterfactual is. There's only one Africa.
Also was macht ihr? Leistet ihr Hilfe und hofft und betet, dass irgendwas passieren wird? Oder konzentriert ihr euch auf euren Alltag und lässt das Erdbeben alle acht Tage weiterhin passieren? Fakt ist, wenn wir nicht wissen ob wir überhaupt Gutes tun sind wir nicht besser als die Mediziner und ihre Blutegel im Mittelalter. Manchmal geht's dem Patienten besser, manchmal stirbt er. Sind es die Blutegel? War es was Anderes? Wir wissen es nicht.
So what do you do? To give the aid, and hope and pray that something comes out of it? Or do you focus on your everyday life and let the earthquake every eight days continue to happen? The thing is, if we don't know whether we are doing any good, we are not any better than the Medieval doctors and their leeches. Sometimes the patient gets better, sometimes the patient dies. Is it the leeches? Is it something else? We don't know.
Also hier sind ein paar mehr Fragen. Es sind leichtere Fragen, aber nicht so leicht. Impfung ist der billigste Weg einem Kind das Leben zu retten. Und die Welt hat jede Menge Geld dafür ausgegeben. Die GAVI und die Gates Stiftung verwenden beide eine Menge Geld dafür. Und selbst die Entwicklungsländer haben sich dafür sehr angestrengt. Und trotzdem, jedes Jahr, bekommen mindestens 25 Millionen Kinder nicht die Impfung, die sie erhalten sollten. Also das ist etwas, was man ein "Letzte-Meile-Problem" nennt. Es gibt die Technik. Es gibt die Infrastruktur. Und trotzdem passiert nichts. Also ihr habt eure Million. Wie verwendet ihr diese Million um dieses Letzte-Meile-Problem zu lösen?
So here are some other questions. They're smaller questions, but they are not that small. Immunization, that's the cheapest way to save a child's life. And the world has spent a lot of money on it: The GAVI and the Gates Foundations are each pledging a lot of money towards it, and developing countries themselves have been doing a lot of effort. And yet, every year at least 25 million children do not get the immunization they should get. So this is what you call a "last mile problem." The technology is there, the infrastructure is there, and yet it doesn't happen. So you have your million. How do you use your million to solve this last mile problem?
Und hier ist eine weitere Frage: Malaria. Malaria verursacht fast 900.000 Todesfälle pro Jahr die Mehrheit davon im Afrika südlich der Sahara und die Mehrheit davon ist unter fünf. Tatsächlich ist es die Hauptursache für Kindersterblichkeit unter fünf. Wir wissen bereits wie man Malaria ausrotten kann, aber manche Leute kommen und meinen "Du hast die Millionen. Wie wäre es mit Moskitonetzen?" Moskitonetze sind sehr billig. Für 10 Dollar kann man ein Moskitonetz, das mit Insektiziden behandelt wurde, herstellen und verschicken und jemanden zeigen wie man es zu benutzen hat. Und, es werden nicht nur die Leute geschützt, die darunter schlafen, sondern die haben diese tollen Ansteckungsvorteile. Wenn die halbe Gesellschaft unter einem Netz schläft nützt dies auch der anderen Hälfte, weil sich die Ansteckungsgefahr der Krankheit verteilt. Und trotz allem schläft nur ein Viertel der Kinder unter einem Netz. Gesellschaften sollten bereit sein die Netze zu fördern, sie kostenlos zu verteilen oder, wenn wir schon dabei sind, Leute bezahlen sie zu benutzen, eben wegen dieser Ansteckungsvorteile. "Nicht so schnell" sagen andere Leute. "Wenn ihr die Netze kostenlos verteilt, werden die Menschen sie nicht wertschätzen. Sie werden sie nicht benutzen oder sie werden sie wenigstens nicht als Moskitonetze verwenden, sondern vielleicht als Fischernetze." Also, was macht ihr? Verteilt ihr die Netze kostenlos um die Verbreitung zu maximieren? Oder verlangt ihr Geld dafür damit die Leute sie auch wirklich wertschätzen? Wie kann man es wissen?
And here's another question: Malaria. Malaria kills almost 900,000 people every year, most of them in Sub-Saharan Africa, most of them under five. In fact, that is the leading cause of under-five mortality. We already know how to kill malaria, but some people come to you and say, "You have your millions. How about bed nets?" Bed nets are very cheap. For 10 dollars, you can manufacture and ship an insecticide treated bed net and you can teach someone to use them. And, not only do they protect the people who sleep under them, but they have these great contagion benefits. If half of a community sleeps under a net, the other half also benefits because the contagion of the disease spread. And yet, only a quarter of kids at risk sleep under a net. Societies should be willing to go out and subsidize the net, give them for free, or, for that matter, pay people to use them because of those contagion benefits. "Not so fast," say other people. "If you give the nets for free, people are not going to value them. They're not going to use them, or at least they're not going to use them as bed nets, maybe as fishing nets." So, what do you do? Do you give the nets for free to maximize coverage, or do you make people pay in order to make sure that they really value them? How do you know?
Und eine dritte Frage: Bildung. Vielleicht ist das die Lösung. Vielleicht sollten wir die Kinder zur Schule schicken. Aber wie macht man das? Soll man Lehrer anstellen? Soll man mehr Schulen bauen? Soll man ein Mittagessen in der Schule anbieten? Wie kann man es wissen?
And a third question: Education. Maybe that's the solution, maybe we should send kids to school. But how do you do that? Do you hire teachers? Do you build more schools? Do you provide school lunch? How do you know?
Die Sache ist die: Ich kann die wichtigste Frage nicht beantworten hat Entwicklungshilfe was gebracht oder nicht aber diese drei Fragen, die kann ich beantworten. Wir sind nicht mehr im Mittelalter. Wir sind im 21. Jahrhundert. Und im 20. Jahrhundert haben randomisierte, kontrollierte Studien die Medizin revolutioniert da wir in der Lage sind zwischen Medikamenten zu unterscheiden die wirken und solchen die nicht wirken. Und man kann dieselben randomisierten, kontrollierten Studien für Sozialpolitik verwenden. Man kann gesellschaftlichen Innovationen denselben strikten wissenschaftlichen Tests unterziehen die wir für Medikamente benutzen. Und auf diese Weise kann man das Rätselraten im Entscheidungsprozess auslassen durch das Wissen was klappt, was nicht und warum. Und ich gebe euch ein paar Beispiele für diese drei Fragen.
So here is the thing. I cannot answer the big question, whether aid did any good or not. But these three questions, I can answer them. It's not the Middle Ages anymore, it's the 21st century. And in the 20th century, randomized, controlled trials have revolutionized medicine by allowing us to distinguish between drugs that work and drugs that don't work. And you can do the same randomized, controlled trial for social policy. You can put social innovation to the same rigorous, scientific tests that we use for drugs. And in this way, you can take the guesswork out of policy-making by knowing what works, what doesn't work and why. And I'll give you some examples with those three questions.
Also ich beginne mit Impfung. Das ist Udairpur in Rajasthan, wunderschön. Also als ich damals begonnen habe zu arbeiten war ungefähr ein Prozent der Kinder komplett geimpft. Das ist schlecht, aber solche Orte gibt es. Jetzt ist es aber nicht so, dass es die Impfstoffe dort nicht gäbe. Es gibt sie dort und sie sind kostenlos. Und es ist nicht so, dass die Eltern sich nicht um die Kinder sorgen würden. Für das gleiche Kind, das nicht gegen Masern geimpft ist, werden die Eltern, wenn es doch Masern bekommt, tausende Rupien ausgeben um es zu heilen. Deswegen findet man diese leeren Dorfkliniken und überfüllte Krankenhäuser. Also was ist das Problem? Gut, Teil des Problems ist sicherlich, dass die Leute es nicht ganz verstehen. Immerhin gibt es in diesem Land alle möglichen Mythen und falschen Vorstellungen die die Schutzimpfung betreffen. Also wenn das der Fall ist, wird es schwierig, denn Überzeugungsarbeit ist wirklich schwierig. Aber vielleicht gibt es noch ein anderes Problem. Wie gelangt man von Absicht zu Handlung. Stellt euch vor ihr seid eine Mutter im Udaipur Distrikt in Rajasthan. Ihr müsst ein paar Kilometer laufen um die Kinder zu impfen. Und wenn ihr dort seid findet ihr vielleicht das vor. Die Klinik ist geschlossen und ihr müsst wiederkommen. Und ihr seid so beschäftigt, beschäftigt mit anderen Dingen, so ihr werdet es stets verschieben und verschieben, bis es irgendwann zu spät ist. Gut, wenn das das Problem ist, dann ist es viel einfacher, weil, A, wir können es leicht machen, und, B, wir können vielleicht den Leuten einen Grund geben es heute zu tun anstatt bis morgen zu warten.
So I start with immunization. Here's Udaipur District, Rajasthan. Beautiful. Well, when I started working there, about one percent of children were fully immunized. That's bad, but there are places like that. Now, it's not because the vaccines are not there -- they are there and they are free -- and it's not because parents do not care about their kids. The same child that is not immunized against measles, if they do get measles, parents will spend thousands of rupees to help them. So you get these empty village subcenters and crowded hospitals. So what is the problem? Well, part of the problem, surely, is people do not fully understand. After all, in this country as well, all sorts of myths and misconceptions go around immunization. So if that's the case, that's difficult, because persuasion is really difficult. But maybe there is another problem as well. It's going from intention to action. Imagine you are a mother in Udaipur District, Rajasthan. You have to walk a few kilometers to get your kids immunized. And maybe when you get there, what you find is this: The subcenter is closed. Ao you have to come back, and you are so busy and you have so many other things to do, you will always tend to postpone and postpone, and eventually it gets too late. Well, if that's the problem, then that's much easier. Because A, we can make it easy, and B, we can maybe give people a reason to act today, rather than wait till tomorrow.
Also es sind einfache Ideen, aber wir kannten sie nicht. Probieren wir sie aus. Also was wir gemacht haben, wir haben eine randomisierte, kontrollierte Studie gemacht in 134 Dörfern im Udaipur Distrikt. Die blauen Punkte sind zufällig ausgewählt. Wir haben es leicht gemacht. Ich erzähle es gleich. Bei den roten Punkten haben wir es leicht gemacht und haben den Leuten einen Grund gegeben jetzt zu handeln. Die weißen Punkte sind zum Vergleich, nichts hat sich geändert. Also, wir haben es einfach gemacht in dem wir ein monatliches Lager organisiert haben, wo Leute ihre Kinder impfen lassen können. Und dann kannst du es leicht machen und einen Anlass geben jetzt zu handeln, in dem wir für jede Impfung einen Kilo Linsen verteilt haben. Jetzt, ein Kilo Linsen ist winzig. Es wird niemanden überzeugen etwas zu tun, was sie nicht tun möchte. Andererseits, wenn das Problem ist es aufzuschieben, dann könnte es ein Anlass sein jetzt zu handeln anstatt später.
So these are simple ideas, but we didn't know. So let's try them. So what we did is we did a randomized, controlled trial in 134 villages in Udaipur Districts. So the blue dots are selected randomly. We made it easy -- I'll tell you how in a moment. In the red dots, we made it easy and gave people a reason to act now. The white dots are comparisons, nothing changed. So we make it easy by organizing this monthly camp where people can get their kids immunized. And then you make it easy and give a reason to act now by adding a kilo of lentils for each immunization. Now, a kilo of lentils is tiny. It's never going to convince anybody to do something that they don't want to do. On the other hand, if your problem is you tend to postpone, then it might give you a reason to act today rather than later.
Also was haben wir herausgefunden? Gut, davor war alles gleich. Das ist die Schönheit der Randomisierung. Danach erhöht das Lager, und nur das Lager, die Impfrate von sechs Prozent auf 17 Prozent. Das betrifft eine komplette Impfung. Das ist nicht schlecht. Das ist eine gute Steigerung. Mit den Linsen kann man bis zu 38 Prozent erreichen. Also hier habt ihr die Antwort. Mach es leicht und verschenke ein Kilo Linsen dann vervielfacht sich die Impfrate mal sechs. Jetzt könnte man sagen: "Schön, aber das ist nicht nachhaltig. Wir können den Leuten nicht dauerhaft Linsen schenken." Also es stellt sich heraus, dass es eine verkehrte Rechnung ist, weil es günstiger ist Linsen zu verschenken als sie nicht zu verschenken. Nachdem man die Krankenschwester so und anders bezahlen muss, sind die Kosten pro Impfung geringer wenn man Anreize austeilt als wenn nicht.
So what do we find? Well, beforehand, everything is the same. That's the beauty of randomization. Afterwards, the camp -- just having the camp -- increases immunization from six percent to 17 percent. That's full immunization. That's not bad, that's a good improvement. Add the lentils and you reach to 38 percent. So here you've got your answer. Make it easy and give a kilo of lentils, you multiply immunization rate by six. Now, you might say, "Well, but it's not sustainable. We cannot keep giving lentils to people." Well, it turns out it's wrong economics, because it is cheaper to give lentils than not to give them. Since you have to pay for the nurse anyway, the cost per immunization ends up being cheaper if you give incentives than if you don't.
Was ist mit den Moskitonetzen? Soll man sie kostenlos verteilen oder soll man die Leute dafür zur Kasse beten? Also diese Antwort hängt von den Antworten zu drei einfachen Fragen ab. Die erste ist: Falls die Leute für ein Netz bezahlen müssen, werden sie eins kaufen? Die zweite ist: Falls ich die Netze kostenlos verteile, werden die Leute sie benutzen? Und die dritte ist: Sind kostenlose Moskitonetze schlecht für Verkäufe in der Zukunft? Die dritte ist wichtig, weil wenn wir denken, dass sich die Leute an Almosen gewöhnen könnte die kostenlose Vergabe von Netzen den Markt zerstören. Jetzt ist das eine Diskussion, die viel Emotion und aufgebrachte Rhetorik erzeugt hat. Sie ist mehr ideologisch als praktisch, aber es stellt sich als eine einfache Frage heraus. Wir können die Antwort zu dieser Frage herausfinden. Wir können einfach ein Experiment durchführen. Und es wurden viele Experimente gemacht, die alle zum gleichen Ergebnis kamen, deswegen werde ich nur über eines erzählen.
How about bed nets? Should you give them for free, or should you ask people to pay for them? So the answer hinges on the answer to three simple questions. One is: If people must pay for a bed net, are they going to purchase them? The second one is: If I give bed nets for free, are people going to use them? And the third one is: Do free bed nets discourage future purchase? The third one is important because if we think people get used to handouts, it might destroy markets to distribute free bed nets. Now this is a debate that has generated a lot of emotion and angry rhetoric. It's more ideological than practical, but it turns out it's an easy question. We can know the answer to this question. We can just run an experiment. And many experiments have been run, and they all have the same results, so I'm just going to talk to you about one.
Und dieses eine war in Kenya, wo den Leuten Gutscheine, Rabattgutschein, ausgeteilt wurden. Also Leute mit dem Gutschein konnten das Moskitonetz in der örtlichen Apotheke kaufen. Und manche Leute haben 100 Prozent Ermäßigung bekommen und andere 20 Prozent Ermäßigung und andere haben 50 Prozent bekommen usw. Und jetzt können wir beobachten was passiert. Also was passiert mit den Käufen? Gut, was man hier sieht ist, dass wenn Leute für ihr Moskitonetz zahlen müssen die Zahl der Verbreitung stark absinkt. Also sogar mit einer teilweisen Förderung -- drei Dollar sind immer noch nicht der volle Preis eines Netzes. Und jetzt haben nur noch 20 Prozent der Leute ein Moskitonetz, und man verliert den Schutz vor Seuchen, das ist nicht gut. Zweite Sache, wie ist die Benutzung? Also die gute Nachricht ist, dass die Leute, wenn sie Moskitonetze haben, sie die Netze benutzen, egal auf welche Weise sie diese erhalten haben. Wennn sie sie kostenlos bekommen haben, benutzen sie sie. Wenn sie dafür zahlen mussten, benutzen sie sie. Wie sieht es langfristig aus? Auf lange Sicht wurde den Leuten, die ein kostenloses Netz bekommen haben, ein Jahr danach die Möglichkeit gegeben ein Moskitonetz für zwei Dollar zu kaufen. Und Leute, die eines kostenlos bekommen haben waren sogar eher bereit ein zweites zu kaufen im Vergleich zu denen die keines gratis bekamen. Also Leute gewöhnen sich nicht an die Almosen; sie gewöhnen sich an die Netze. Vielleicht sollten wir ihnen ein bisschen mehr zutrauen.
And this one that was in Kenya, they went around and distributed to people vouchers, discount vouchers. So people with their voucher could get the bed net in the local pharmacy. And some people get 100 percent discount, and some people get 20 percent discounts, and some people get 50 percent discount, etc. And now we can see what happens. So, how about the purchasing? Well, what you can see is that when people have to pay for their bed nets, the coverage rate really falls down a lot. So even with partial subsidy, three dollars is still not the full cost of a bed net, and now you only have 20 percent of the people with the bed nets, you lose the health immunity, that's not great. Second thing is, how about the use? Well, the good news is, people, if they have the bed nets, will use the bed nets regardless of how they got it. If they get it for free, they use it. If they have to pay for it, they use it. How about the long term? In the long term, people who got the free bed nets, one year later, were offered the option to purchase a bed net at two dollars. And people who got the free one were actually more likely to purchase the second one than people who didn't get a free one. So people do not get used to handouts; they get used to nets. Maybe we need to give them a little bit more credit.
Gut, das waren die Netze. Also werdet ihr denken, "Das ist toll. Man weiß wie zu impfen ist, man weiß wie man Moskitonetze verteilen soll. Aber ein Politiker braucht eine Reihe von Wahlmöglichkeiten. Sie müssen wissen: Von all den Dingen, die ich tun könnte, was ist der beste Weg mein Ziel zu erreichen? Also nehmen wir an euer Ziel ist es Kinder in die Schule zu bringen. Es gibt so viele Sachen, die man tun könnte. Man könnte für die Uniformen zahlen, man könnte Gebühren abschaffen, man könnte Toiletten hinstellen, man könnte den Mädchen Damenbinden geben usw. usw. Also was ist das Beste? Gut, irgendwo glauben wir dass all diese Dinge klappen sollten. Also ist das genug, dass wir instinktiv denken, das müsste klappen, sollen wir sie anwenden? Gut, in der Wirtschaft wäre das sicher nicht der Weg, den wir einschlagen würden.
So, that's for bed nets. So you will think, "That's great. You know how to immunize kids, you know how to give bed nets." But what politicians need is a range of options. They need to know: Out of all the things I could do, what is the best way to achieve my goals? So suppose your goal is to get kids into school. There are so many things you could do. You could pay for uniforms, you could eliminate fees, you could build latrines, you could give girls sanitary pads, etc., etc. So what's the best? Well, at some level, we think all of these things should work. So, is that sufficient? If we think they should work intuitively, should we go for them? Well, in business, that's certainly not the way we would go about it.
Nehmen wir zum Beispiel Transportwaren. Bevor der Kanal erfunden wurde, wurden in England, vor der industriellen Revolution, die Waren auf Pferdekarren transportiert. Und als Kanäle gebaut wurden, konnte man mit dem gleichen Kutscher und dem gleichen Pferd, zehn Mal so viel Frachtgut befördern. Also sollten sie weiternhin die Waren auf Pferdekarren transportieren, weil sie irgendwann ankommen würden? Gut, wenn das der Fall ist, dann hätte es die industrielle Revolution nie gegeben. Also warum sollten wir dasselbe nicht mit Sozialpolitik anstellen? In der Technik verwenden wir so viel Zeit mit Experimentieren und Feineinstellen damit wir die absolut billigste Art finden etwas zu tun. Also warum machen wir das nicht mit Sozialpolitik?
Consider for example transporting goods. Before the canals were invented in Britain before the Industrial Revolution, goods used to go on horse carts. And then canals were built, and with the same horseman and the same horse, you could carry ten times as much cargo. So should they have continued to carry the goods on the horse carts, on the ground, that they would eventually get there? Well, if that had been the case, there would have been no Industrial Revolution. So why shouldn't we do the same with social policy? In technology, we spend so much time experimenting, fine-tuning, getting the absolute cheapest way to do something, so why aren't we doing that with social policy?
Gut, mit Experimenten kann man die Frage einfach beantworten. Nehmen wir an man kann 100 Dollar für verschiedene Maßnahmen ausgeben. Wie viele zusätzliche Jahre an Bildung würde man für 100 Dollar bekommen? Jetzt werde ich euch zeigen was wir mit verschiedenen Bildungsmaßnahmen erhalten. Also die ersten sind die üblichen Verdächtigen Lehrer anstellen, Schulmahlzeiten, Schuluniformen, Stipendien. Und die sind nicht schlecht. Für hundert Dollar erhält man zwischen ein bis drei Jahr mehr Bildung. Dinge, die nicht so gut klappen ist z.B. die Eltern bestechen, einfach weil so viele Kinder schon zur Schule gehen sodass man dafür viel Geld auszugeben hat. Und hier sind ein paar erstaunliche Ergebnisse. Erklär den Leuten die Vorteile von Bildung. Das zu tun ist sehr billig. Also für jede hundert Dollar, die man dafür ausgibt, erhält man 40 extra Jahre an Bildung. Und, in Gegenden, wo es Würmer gibt, parasitäre Fadenwürmer, befreie die Kinder von den Würmern. Und für jede hundert Dollar erhält man fast 30 extra Jahre an Bildung. Also das ist nicht intuitiv. Das ist nicht etwas was Leute gemacht hätten und trotzdem sind das die Maßnahmen, die funktionieren. Wir brauchen diese Art an Information. Wir brauchen mehr davon. Und wir müssen die Politik lenken.
Well, with experiments, what you can do is answer a simple question. Suppose you have 100 dollars to spend on various interventions. How many extra years of education do you get for your hundred dollars? Now I'm going to show you what we get with various education interventions. So the first ones are if you want the usual suspects, hire teachers, school meals, school uniforms, scholarships. And that's not bad. For your hundred dollars, you get between one and three extra years of education. Things that don't work so well is bribing parents, just because so many kids are already going to school that you end up spending a lot of money. And here are the most surprising results. Tell people the benefits of education, that's very cheap to do. So for every hundred dollars you spend doing that, you get 40 extra years of education. And, in places where there are worms, intestinal worms, cure the kids of their worms. And for every hundred dollars, you get almost 30 extra years of education. So this is not your intuition, this is not what people would have gone for, and yet, these are the programs that work. We need that kind of information, we need more of it, and then we need to guide policy.
Jetzt habe ich mit einem großen Problem begonnen und ich konnte es nicht beantworten. Und ich habe es in leichtere Fragen aufgeteilt und konnte diese leichteren Fragen beantworten. Und es sind gute, wissenschaftliche, robuste Antworten.
So now, I started from the big problem, and I couldn't answer it. And I cut it into smaller questions, and I have the answer to these smaller questions. And they are good, scientific, robust answers.
Also lasst uns kurz auf Haiti zurückkommen. In Haiti sind ungefähr 200.000 Menschen gestorben. Sogar ein bisschen mehr nach den letzten Schätzungen. Und die Reaktionen in der Welt waren großartig. Zwei Milliarden Dollar wurden allein im letzten Monat gespendet. Also das sind ungefähr 10.000 Dollar pro Todesfall. Und das klingt gar nicht so viel, wenn man darüber nachdenkt. Aber wenn wir bereit sind 10.000 Dollar für jedes tote Kind unter fünf auszugeben dann wären wir bei 90 Milliarden Dollar im Jahr nur für dieses Problem. Und trotzdem passiert nichts. Also warum ist das so? Gut, ich denke ein Teil des Problems ist, dass wir in Haiti, obwohl es ein riesiges Problem ist, irgendwie verstehen, dass es örtlich begrenzt ist. Ihr gebt das Geld den Ärzten ohne Grenzen, ihr gebt das Geld den "Partners in Health" und die senden ihre Ärzte, und schicken das Bauholz, und die werden die Dinge mit dem Hubschrauber ein- und ausfliegen. Aber das Problem mit Armut ist, es ist nicht so. Also, erstens, ist es unsichtbar. Zweitens, ist es enorm. Und drittens wissen wir nicht ob wir das Richtige tun. Es gibt keine Wunderwaffe. Man kann Leute nicht aus der Armut ausfliegen. Und das ist sehr frustrierend.
So let's go back to Haiti for a moment. In Haiti, about 200,000 people died -- actually, a bit more by the latest estimate. And the response of the world was great: Two billion dollars got pledged just last month, so that's about 10,000 dollars per death. That doesn't sound like that much when you think about it. But if we were willing to spend 10,000 dollars for every child under five who dies, that would be 90 billion per year just for that problem. And yet it doesn't happen. So, why is that? Well, I think what part of the problem is that, in Haiti, although the problem is huge, somehow we understand it, it's localized. You give your money to Doctors Without Borders, you give your money to Partners In Health, and they'll send in the doctors, and they'll send in the lumber, and they'll helicopter things out and in. And the problem of poverty is not like that. So, first, it's mostly invisible; second, it's huge; and third, we don't know whether we are doing the right thing. There's no silver bullet. You cannot helicopter people out of poverty. And that's very frustrating.
Aber schaut was wir heute gemacht haben. Ich habe euch drei einfache Antworten auf drei Fragen gezeigt. Gib Linsen um Leute zu impfen, verteile kostenlose Moskitonetze, befreie Kinder von Würmern. Mit Impfungen oder Moskitonetzen, kann man ein Leben für 300 Dollar retten. Mit Entwurmung bekommt man für drei Dollar ein zusätzliches Jahr an Bildung. Also wir können Armut noch nicht abschaffen, aber wir können damit beginnen. Und vielleicht beginnen wir klein, mit Dingen, wo wir sicher sind, dass sie wirken.
But look what we just did today. I gave you three simple answers to three questions: Give lentils to immunize people, provide free bed nets, deworm children. With immunization or bed nets, you can save a life for 300 dollars per life saved. With deworming, you can get an extra year of education for three dollars. So we cannot eradicate poverty just yet, but we can get started. And maybe we can get started small with things that we know are effective.
Hier ist ein Beispiel das zeigt wie mächtig das sein kann. Entwurmen. Würmer haben ein kleines Problem es in die Schlagzeilen zu schaffen. Sie sind nicht schön und sie bringen niemanden um. Und trotz allem, als den jungen Führungskräften in Davos die Zahlen gezeigt wurden, die ich euch gezeigt habe, haben sie "Deworm the World" gegründet. Und Dank sei Deworm the World, und dem Einsatz von vielen Regierungen und Stiftungen, dass 20 Millionen Schulkinder 2009 entwurmt wurden. Also diese Beweise sind beeindruckend. Es kann zu Handlungen anregen.
Here's an example of how this can be powerful. Deworming. Worms have a little bit of a problem grabbing the headlines. They are not beautiful and don't kill anybody. And yet, when the young global leader in Davos showed the numbers I gave you, they started Deworm the World. And thanks to Deworm the World, and the effort of many country governments and foundations, 20 million school-aged children got dewormed in 2009. So this evidence is powerful. It can prompt action.
Also sollten wir jetzt beginnen. Jetzt wird es aber nicht einfach sein. Es ist ein sehr langsamer Prozess. Man muss weiterhin Experimente durchführen und manchmal muss man Ideologien mit der Praxis übertrumpfen. Und manchmal klappt etwas was hier klappt irgendwo anders nicht mehr. Also es ist ein langer Weg, aber es gibt keinen anderen. Diese Wirtschaftslehre, die ich vorschlage, ist wie Medizin im 20. Jahrhundert. Ein langsamer, abwägender Pfad der Entdeckung. Es gibt kein Wundermittel, aber moderne Medizin rettet jedes Jahr Millionen von Menschen das Leben und wir können dasselbe tun.
So we should get started now. It's not going to be easy. It's a very slow process. You have to keep experimenting, and sometimes ideology has to be trumped by practicality. And sometimes what works somewhere doesn't work elsewhere. So it's a slow process, but there is no other way. These economics I'm proposing, it's like 20th century medicine. It's a slow, deliberative process of discovery. There is no miracle cure, but modern medicine is saving millions of lives every year, and we can do the same thing.
Und jetzt können wir vielleicht auf die wichtigere Frage zurückkommen mit der ich am Anfang begonnen habe. Ich kann nicht sagen ob die Hilfsmittel, die wir in der Vergangenheit ausgegeben haben einen Unterschied gemacht haben, aber wir können in 30 Jahren hierauf zurückkommen und sagen, "Was wir gemacht haben hat tatsächlich eine positive Veränderung gebracht." Ich glaube wir können es und ich hoffe wir tun es.
And now, maybe, we can go back to the bigger question that I started with at the beginning. I cannot tell you whether the aid we have spent in the past has made a difference, but can we come back here in 30 years and say, "What we have done, it really prompted a change for the better." I believe we can and I hope we will.
Dankeschön.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)