Jeden Tag im Leben bewegst du dich durch Machtsysteme anderer Menschen. Spürst du sie? Verstehst du Macht? Ist dir klar, warum sie so wichtig ist? Macht ist etwas, worüber wir nicht gerne sprechen. Das trifft besonders auf das Leben innerhalb der Gemeinschaft zu. In einer Demokratie sollte die Macht beim Volk liegen, Punkt. Alles weitere Gerede über Macht und wer sie innehat wirkt ein bisschen schäbig, vielleicht sogar böse. Aber Macht ist grundsätzlich weder besser noch schlechter als Feuer oder Physik. Sie existiert einfach. Sie bestimmt, wie jede Form von Regierung funktioniert. Sie legt fest, wer die Spielregeln bestimmt. Nur wenn man weiß, wie Macht funktioniert, kann man etwas bewirken, wird ernst genommen und nicht ausgenutzt. In dieser Lektion sehen wir uns an, wo Macht herkommt, wie sie ausgeübt wird und was man tun kann, um in der Öffentlichkeit an mehr Macht zu gelangen. Beginnen wir mit einer einfachen Definition. Macht ist die Fähigkeit, andere das machen zu lassen, was du willst. Natürlich zählt dies in allen Bereichen des Lebens, von der Familie über die Arbeit bis zu unseren Beziehungen. Unser Fokus liegt auf der Öffentlichkeit, wo Macht heißt, dass die Gesellschaft entscheidet und die Maßnahmen durchführt, die du willst. Es gibt sechs Quellen bürgerlicher Macht. Da ist zuerst die körperliche Kraft und das Gewaltpotenzial. Kontrolle der Gewaltmittel, ob in der Polizei oder im Militär, ist Macht in ihrer ursprünglichsten Form. Eine zweite Hauptquelle von Macht ist der Wohlstand. Geld schafft die Möglichkeit, Resultate und jede Art von Macht zu kaufen. Die dritte Form von Macht ist staatliches Handeln, die Regierung. Gesetze und Bürokratie zwingen Menschen dazu, Dinge zu tun oder zu unterlassen. In einer Demokratie, zum Beispiel, geben wir als Volk theoretisch der Regierung ihre Macht durch Wahlen. In einer Diktatur entsteht Staatsmacht durch Gewaltandrohung, nicht durch die Zustimmung der Regierten. Die vierte Machtquelle ist die soziale Norm oder was für Menschen als okay gilt. Normen haben kein zentralisiertes Regierungssystem. Sie wirken in abgeschwächter Form unter Gleichrangigen. Sie können sicherlich das Verhalten von Menschen und sogar Gesetze verändern. Denk an die Entwicklungen der Ehenormen für gleichgeschlechtliche Partner. Die fünfte Form von Macht sind Ideen. Eine Idee wie z. B. individuelle Freiheit oder Rassengleichheit kann eine unbegrenzte Fülle an Macht erschaffen, wenn sie genug Menschen dazu motiviert, ihr Denken und Handeln zu verändern. Und somit ist die sechste Quelle von Macht die Menge, viele Menschen. Eine laute Menschenmasse erzeugt Macht, indem sie gemeinsame Interessen ausdrückt und Rechtmäßigkeit beansprucht. Denk an den Arabischen Frühling oder den Aufstieg der Tea Party. Massen zählen. Es gibt sechs Hauptquellen der Macht. Also denken wir jetzt darüber nach, wie Macht ausgeübt wird. Es lohnt sich, drei Gesetze der Macht zu untersuchen. Gesetz Nr. 1: Macht ist nie statisch. Sie wächst entweder oder verringert sich in der Öffentlichkeit. Wenn du also nichts unternimmst, entscheidet jemand anderer über dich. Gesetz Nr. 2: Macht ist wie Wasser. Sie fließt wie die Strömung durch den Alltag. Politik ist die Arbeit, diese Strömung in eine bevorzugte Richtung zu lenken. Politische Maßnahmen sind das Bestreben, einen bestimmten Kraftfluss zu zementieren und zu erhalten. Politik ist zementierte Macht. Gesetz Nr. 3: Machtverbindungen. Macht erzeugt mehr Macht, ebenso wie Machtlosigkeit. Ob Gesetz Nr. 3 zu einer Situation führt, in der nur eine Person alle Macht innehat, hängt davon ab, wie wir Gesetz 1 und 2 anwenden. Welche Regeln stellen wir auf, dass ein paar Menschen nicht zu viel Macht haben und nicht ihr Vorrecht in politischen Maßnahmen verankern? Das ist die Frage der Demokratie und du siehst jedes der Gesetze in jedem Nachrichtenbericht. Billiglohnarbeiter organisieren sich für eine bessere Bezahlung. Ölkonzerne drängen zur Genehmigung von großen Pipelines. Schwule und lesbische Paare versuchen das Recht auf Heirat zu erlangen. Eltern in den Städten verlangen nach Schulgutscheinen. Du kannst diese Bemühungen unterstützen oder nicht. Ob du bekommst, was du willst, hängt davon ab, wie geschickt du mit Macht umgehst, was uns zu deinen Möglichkeiten führt, um zu mehr Macht im öffentlichen Leben zu gelangen. Denk dabei an Bildung. Deine Herausforderung ist zu lernen, wie man Macht liest und schreibt. Macht lesen heißt, so vielen mächtigen Texten wie möglich Aufmerksamkeit zu schenken. Ich meine nicht nur Bücher. Ich meine, die Gesellschaft als eine Reihe von Texten zu sehen. Gefallen dir die Dinge in deiner Uni, Stadt, deinem Land nicht? Arbeite heraus, wer welche Art von Macht in welchen Systemen besitzt. Verstehe, warum es so geworden ist, wer es so entschieden hat und wer es so belassen will. Ergründe die Strategien anderer in folgenden Situationen: Frontalangriff oder Umwege, Vereinigungen oder charismatische Köpfe. Lies, damit du schreiben kannst. Um Macht zu schreiben, muss man zuerst glauben, dieses Recht zu besitzen, um ein federführender Autor zu sein. Du bist einer. So wie mit jeder Art von Schreiben lernst du dich auszudrücken, sprich mit einer authentischen Stimme. Ordne erst deine Ideen und dann organisiere andere Menschen. Übe das Erzielen von Einigkeit. Übe Konflikt. So wie mit dem Schreiben geht es überall um Übung. Du kannst täglich in deiner Nachbarschaft und darüber hinaus üben. Setze dir Ziele, dann größere Ziele. Beobachte die Muster, finde heraus, was funktioniert. Passe sie an und wiederhole sie. Das ist Staatsbürgerschaft. In dieser kurzen Lektion erforschten wir, wo Bürgermacht herkommt, wie sie funktioniert und was man tun kann, um sie auszuüben. Die große Frage, die bleibt, ist das "Warum" der Macht. Möchtest du, dass Macht jedem oder nur dir nützt? Sind deine Absichten sozial oder anti-sozial ausgerichtet? Hier geht es nicht um Strategie. Es geht um Charakter, aber das ist etwas für andere Lektionen. Aber denk daran: Macht und Charakter ergeben einen guten Bürger, und du hast die Macht, ein solcher zu sein.
Every day of your life, you move through systems of power that other people made. Do you sense them? Do you understand power? Do you realize why it matters? Power is something we are often uncomfortable talking about. That's especially true in civic life, how we live together in community. In a democracy, power is supposed to reside with the people, period. Any further talk about power and who really has it seems a little dirty, maybe even evil. But power is no more inherently good or evil than fire or physics. It just is. It governs how any form of government works. It determines who gets to determine the rules of the game. So learning how power operates is key to being effective, being taken seriously, and not being taken advantage of. In this lesson, we'll look at where power comes from, how it's exercised and what you can do to become more powerful in public life. Let's start with a basic definition. Power is the ability to make others do what you would have them do. Of course, this plays out in all arenas of life, from family to the workplace to our relationships. Our focus is on the civic arena, where power means getting a community to make the choices and to take the actions that you want. There are six main sources of civic power. First, there's physical force and a capacity for violence. Control of the means of force, whether in the police or a militia, is power at its most primal. A second core source of power is wealth. Money creates the ability to buy results and to buy almost any other kind of power. The third form of power is state action, government. This is the use of law and bureaucracy to compel people to do or not do certain things. In a democracy, for example, we the people, theoretically, give government its power through elections. In a dictatorship, state power emerges from the threat of force, not the consent of the governed. The fourth type of power is social norms or what other people think is okay. Norms don't have the centralized machinery of government. They operate in a softer way, peer to peer. They can certainly make people change behavior and even change laws. Think about how norms around marriage equality today are evolving. The fifth form of power is ideas. An idea, individual liberties, say, or racial equality, can generate boundless amounts of power if it motivates enough people to change their thinking and actions. And so the sixth source of power is numbers, lots of humans. A vocal mass of people creates power by expressing collective intensity of interest and by asserting legitimacy. Think of the Arab Spring or the rise of the Tea Party. Crowds count. These are the six main sources of power, what power is. So now, let's think about how power operates. There are three laws of power worth examining. Law number one: power is never static. It's always either accumulating or decaying in a civic arena. So if you aren't taking action, you're being acted upon. Law number two: power is like water. It flows like a current through everyday life. Politics is the work of harnessing that flow in a direction you prefer. Policymaking is an effort to freeze and perpetuate a particular flow of power. Policy is power frozen. Law number three: power compounds. Power begets more power, and so does powerlessness. The only thing that keeps law number three from leading to a situation where only one person has all the power is how we apply laws one and two. What rules do we set up so that a few people don't accumulate too much power, and so that they can't enshrine their privilege in policy? That's the question of democracy, and you can see each of these laws at work in any news story. Low wage workers organize to get higher pay. Oil companies push to get a big pipeline approved. Gay and lesbian couples seek the legal right to marry. Urban parents demand school vouchers. You may support these efforts or not. Whether you get what you want depends on how adept you are with power, which brings us finally to what you can do to become more powerful in public life. Here, it's useful to think in terms of literacy. Your challenge is to learn how to read power and write power. To read power means to pay attention to as many texts of power as you can. I don't mean books only. I mean seeing society as a set of texts. Don't like how things are in your campus or city or country? Map out who has what kind of power, arrayed in what systems. Understand why it turned out this way, who's made it so, and who wants to keep it so. Study the strategies others in such situations used: frontal attack or indirection, coalitions or charismatic authority. Read so you may write. To write power requires first that you believe you have the right to write, to be an author of change. You do. As with any kind of writing, you learn to express yourself, speak up in a voice that's authentic. Organize your ideas, then organize other people. Practice consensus building. Practice conflict. As with writing, it's all about practice. Every day you have a chance to practice, in your neighborhood and beyond. Set objectives, then bigger ones. Watch the patterns, see what works. Adapt, repeat. This is citizenship. In this short lesson, we've explored where civic power comes from, how it works and what you can do to exercise it. One big question remaining is the "why" of power. Do you want power to benefit everyone or only you? Are your purposes pro-social or anti-social? This question isn't about strategy. It's about character, and that's another set of lessons. But remember this: Power plus character equals a great citizen, and you have the power to be one.