Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Das ist, was ich in meinem Leben tue -- Geschichten erzählen, Romane schreiben. Und heute möchte ich mit Ihnen ein paar Geschichten über die Kunst des Geschichtenerzählens teilen und auch über einige übernatürliche Kreaturen, die Dschinns. Aber bevor ich dazu komme, erlauben Sie mir bitte, Ihnen kurze Einblicke in meine persönliche Geschichte zu gewähren. Auch das tue ich natürlich mit Hilfe von Worten, aber auch anhand einer geometrischen Form, dem Kreis. Im Verlauf meines Vortrags werden Ihnen also mehrere Kreise begegnen.
I'm a storyteller. That's what I do in life -- telling stories, writing novels -- and today I would like to tell you a few stories about the art of storytelling and also some supernatural creatures called the djinni. But before I go there, please allow me to share with you glimpses of my personal story. I will do so with the help of words, of course, but also a geometrical shape, the circle, so throughout my talk, you will come across several circles.
Ich wurde in Straßburg, in Frankreich geboren, als Kind türkischer Eltern. Kurz danach trennten sich meine Eltern und ich zog mit meiner Mutter in die Türkei. Von da an wurde ich aufgezogen als einziges Kind einer alleinerziehenden Mutter. Nun, in den frühen 1970ern war das in Ankara ein bisschen ungewöhnlich. In unserer Nachbarschaft gab es überall große Familien, in denen die Väter die Familienoberhäupter waren. Als ich aufwuchs, nahm ich meine Mutter also als Geschiedene in einem patriachischem Umfeld wahr. Als ich aufwuchs konnte ich tatsächlich zwei unterschiedlich Arten des Frauseins beobachten. Auf der einen Seite war da meine Mutter, eine gebildete, sekuläre, moderne, westliche, türkische Frau. Auf der anderen Seite war meine Großmutter, die auch auf mich aufpasste, und sie war viel spiritueller, weniger gebildet und auf jeden Fall weniger rational. Das war eine Frau, die aus dem Kaffeesatz die Zukunft las und Blei zu geheimnisvollen Formen schmolz, um den bösen Blick abzuwehren.
I was born in Strasbourg, France to Turkish parents. Shortly after, my parents got separated, and I came to Turkey with my mom. From then on, I was raised as a single child by a single mother. Now in the early 1970s, in Ankara, that was a bit unusual. Our neighborhood was full of large families, where fathers were the heads of households, so I grew up seeing my mother as a divorcee in a patriarchal environment. In fact, I grew up observing two different kinds of womanhood. On the one hand was my mother, a well-educated, secular, modern, westernized, Turkish woman. On the other hand was my grandmother, who also took care of me and was more spiritual, less educated and definitely less rational. This was a woman who read coffee grounds to see the future and melted lead into mysterious shapes to fend off the evil eye.
Viele Menschen besuchten meine Großmutter, Menschen mit schlimmer Akne in ihren Gesichtern oder Warzen an ihren Händen. Jedes Mal murmelte meine Großmutter einige Worte auf Arabisch, nahm einen roten Apfel und spickte ihn mit so vielen Rosendornen wie die Anzahl der Warzen, die sie entfernen wollte. Dann umzirkelte sie diese Dornen einen nach dem anderen mit dunkler Tinte. Eine Woche später kam der Patient gewöhnlich wieder zu einer Nachuntersuchung. Nun, ich bin mir bewusst, dass ich solche Dinge nicht sagen sollte vor einem Publikum aus Gelehrten und Wissenschaftlern, aber die Wahrheit ist, dass ich von all den Menschen, die meine Großmutter wegen ihrer Hautprobleme aufsuchten, keinen einzigen unglücklich oder ungeheilt nach Hause gehen sah. Ich fragte sie, wie sie das machte. War es die Kraft des Gebets? Als Antwort sagte sie: "Ja, beten ist wirksam. Aber hüte dich auch vor der Kraft der Kreise."
Many people visited my grandmother, people with severe acne on their faces or warts on their hands. Each time, my grandmother would utter some words in Arabic, take a red apple and stab it with as many rose thorns as the number of warts she wanted to remove. Then one by one, she would encircle these thorns with dark ink. A week later, the patient would come back for a follow-up examination. Now, I'm aware that I should not be saying such things in front of an audience of scholars and scientists, but the truth is, of all the people who visited my grandmother for their skin conditions, I did not see anyone go back unhappy or unhealed. I asked her how she did this. Was it the power of praying? In response she said, "Yes, praying is effective, but also beware of the power of circles."
Von ihr habe ich, neben vielen anderen Dingen, eine sehr wertvolle Lektion gelernt: Wenn du etwas in diesem Leben zerstören willst, sei es Akne, einen Makel oder die menschliche Seele, dann musst du es nur mit dicken Mauern umschließen. Es wird darin vertrocken. Nun, wir alle leben in einer Art sozialem und kulturellem Kreis. Wir alle tun das. Wir werden in eine bestimmte Familie, Nation, Klasse hineingeboren. Aber wenn wir keinerlei Verbindung haben zu den Welten jenseits derer, die wir für selbstverständlich halten, dann laufen auch wir Gefahr darin zu vertrocknen. Unsere Vorstellungkraft könnte schrumpfen. Unsere Herzen könnten verkümmern. Und unsere Menschlichkeiten könnten verdorren, wenn wir zu lange innerhalb unseres kulturellen Kokons verweilen. Unsere Freunde, Nachbarn, Kollegen, Familie -- wenn all diese Menschen in unserem inneren Kreis uns ähneln, dann bedeutet das, dass wir von unserem eigenen Spiegelbild umgeben sind.
From her, I learned, amongst many other things, one very precious lesson -- that if you want to destroy something in this life, be it an acne, a blemish or the human soul, all you need to do is to surround it with thick walls. It will dry up inside. Now we all live in some kind of a social and cultural circle. We all do. We're born into a certain family, nation, class. But if we have no connection whatsoever with the worlds beyond the one we take for granted, then we too run the risk of drying up inside. Our imagination might shrink; our hearts might dwindle, and our humanness might wither if we stay for too long inside our cultural cocoons. Our friends, neighbors, colleagues, family -- if all the people in our inner circle resemble us, it means we are surrounded with our mirror image.
Nun, eine andere Sache, die Frauen wie meine Großmutter in der Türkei tun, ist, Spiegel mit Samt zu verhängen oder sie mit der Rückseite nach vorne an die Wände zu hängen. Das ist eine alte morgenländische Tradition, die sich auf dem Wissen begründet, dass es nicht gesund ist für einen Menschen, zu viel Zeit damit zu verbringen, sein eigenes Abbild zu betrachten. Ironischerweise ist [das Leben in] Gemeinschaften von Gleichgesinnten eine der größten Gefahren der heutigen globalisierten Welt. Und es passiert überall, unter Liberalen und Konservativen, Agnostikern und Gläubigen, den Reichen und den Armen, Ost und West gleichermaßen. Wir neigen zur Gruppenbildung basierend auf Gemeinsamkeiten und dann erschaffen wir Klischees über andere Gruppen von Menschen. Meiner Meinung nach ist ein Weg, diese kulturellen Ghettos zu überwinden, die Kunst des Geschichtenerzählens. Geschichten können keine Grenzen einreißen, aber sie können Löcher in unsere geistigen Mauern schlagen. Und durch diese Löcher können wir einen Blick auf die anderen erhaschen und manchmal mögen wir sogar was wir sehen.
Now one other thing women like my grandma do in Turkey is to cover mirrors with velvet or to hang them on the walls with their backs facing out. It's an old Eastern tradition based on the knowledge that it's not healthy for a human being to spend too much time staring at his own reflection. Ironically, [living in] communities of the like-minded is one of the greatest dangers of today's globalized world. And it's happening everywhere, among liberals and conservatives, agnostics and believers, the rich and the poor, East and West alike. We tend to form clusters based on similarity, and then we produce stereotypes about other clusters of people. In my opinion, one way of transcending these cultural ghettos is through the art of storytelling. Stories cannot demolish frontiers, but they can punch holes in our mental walls. And through those holes, we can get a glimpse of the other, and sometimes even like what we see.
Ich begann mit acht Jahren damit, Geschichten zu erfinden und aufzuschreiben. Eines Tages brachte meine Mutter ein türkises Notizbuch nach Hause und fragte mich, ob ich gerne ein Tagebuch führen würde. Im Rückblick denke ich, dass sie wohl ein wenig besorgt um meine geistige Gesundheit war. Zu Hause erzählte ich pausenlos Geschichten, was gut war, es sei denn ich erzählte sie imaginären Freunden, die mich umgaben, was nicht so gut war. Ich war ein introvertiertes Kind. Das ging so weit, dass ich mit Buntstiften kommunizierte und mich bei Gegenständen entschuldigte, wenn ich in sie hineinrannte. Meine Mutter dachte also, es täte mir gut, meine alltäglichen Erlebnisse und Gefühle aufzuschreiben. Was sie nicht wusste war, dass ich dachte, mein Leben sei schrecklich langweilig, und was ich am allerwenigsten wollte, war über mich selbst zu schreiben. Stattdessen begann ich damit, über andere Leute als mich zu schreiben und über Dinge, die niemals wirklich passiert sind. Und damals begann meine lebenslange Leidenschaft für das Schreiben von Fiktion. Von Anfang an war Fiktion für mich also weniger eine autobiografische Manifestation denn eine übersinnliche Reise in andere Leben, andere Möglichkeiten. Und haben Sie bitte Nachsicht mit mir. Ich werde einen Kreis ziehen und zu diesem Punkt zurückkommen.
I started writing fiction at the age of eight. My mother came home one day with a turquoise notebook and asked me if I'd be interested in keeping a personal journal. In retrospect, I think she was slightly worried about my sanity. I was constantly telling stories at home, which was good, except I told this to imaginary friends around me, which was not so good. I was an introverted child, to the point of communicating with colored crayons and apologizing to objects when I bumped into them, so my mother thought it might do me good to write down my day-to-day experiences and emotions. What she didn't know was that I thought my life was terribly boring, and the last thing I wanted to do was to write about myself. Instead, I began to write about people other than me and things that never really happened. And thus began my life-long passion for writing fiction. So from the very beginning, fiction for me was less of an autobiographical manifestation than a transcendental journey into other lives, other possibilities. And please bear with me: I'll draw a circle and come back to this point.
Jetzt passierte noch eine andere Sache ungefähr zur selben Zeit. Meine Mutter wurde Diplomatin. Ich wurde also aus dieser kleinen, abergläubischen Mittelklasse-Nachbarschaft meiner Großmutter in diese vornehme, internationale Schule [in Madrid] katapultiert, wo ich die einzige Türkin war. Dort begegnete ich zum ersten Mal dem, wie ich es nenne, "repräsentativen Ausländer". In unserem Klassenzimmer gab es Kinder aller Nationalitäten. Dennoch führte diese Vielfalt nicht notwendigerweise zu einer kosmopolitischen, egalitären Klassenzimmer-Demokratie. Stattdessen erzeugte es eine Atmosphäre, in der jedes Kind nicht als eigenständiges Individuum gesehen wurde, sondern als Repräsentant von etwas Größerem. Wir waren wie eine Miniaturausgabe der Vereinten Nationen, was lustig war, es sei denn, etwas Negatives geschah, das mit einer Nation zu tun hatte oder mit einer Religion. Das Kind, das diese Nation oder Religion repräsentierte, wurde unaufhörlich verspottet, ausgelacht und schikaniert. Und gerade ich weiß das, denn während der Zeit, in der ich diese Schule besuchte, gab es einen Millitärputsch in meinem Heimatland, ein Amokschütze meiner Nationalität hätte fast den Papst getötet und die Türkei bekam null Punkte beim Eurovision Song Contest. (Gelächter)
Now one other thing happened around this same time. My mother became a diplomat. So from this small, superstitious, middle-class neighborhood of my grandmother, I was zoomed into this posh, international school [in Madrid], where I was the only Turk. It was here that I had my first encounter with what I call the "representative foreigner." In our classroom, there were children from all nationalities, yet this diversity did not necessarily lead to a cosmopolitan, egalitarian classroom democracy. Instead, it generated an atmosphere in which each child was seen -- not as an individual on his own, but as the representative of something larger. We were like a miniature United Nations, which was fun, except whenever something negative, with regards to a nation or a religion, took place. The child who represented it was mocked, ridiculed and bullied endlessly. And I should know, because during the time I attended that school, a military takeover happened in my country, a gunman of my nationality nearly killed the Pope, and Turkey got zero points in [the] Eurovision Song Contest. (Laughter)
In diesen Tagen schwänzte ich oft die Schule und träumte davon, zur See zu fahren. Ich bekam dort auch meine erste Kostprobe kultureller Klischees. Die anderen Kinder befragten mich zu dem Film "12 Uhr nachts - Midnight Express", den ich nicht gesehen hatte. Sie erkundigten sich, wie viele Zigaretten ich täglich rauchte, denn sie dachten, alle Türken seien Kettenraucher. Und sie wunderten sich, ab welchem Alter ich wohl anfangen würde, ein Kopftuch zu tragen. Ich musste lernen, dass dies die drei Hauptklischees über mein Land waren. Politik, Zigaretten und der Schleier. Nach Spanien gingen wir nach Jordanien, Deutschland und wieder nach Ankara. Überall wo ich hinging, fühlte ich, dass meine Vorstellungskraft der einzige Koffer war, den ich mitnehmen konnte. Geschichten gaben mir ein Gefühl von Mitte, Fortbestand und Zusammenhalt, die drei wichtigen Dinge, die ich andernfalls vermisst hätte.
I skipped school often and dreamed of becoming a sailor during those days. I also had my first taste of cultural stereotypes there. The other children asked me about the movie "Midnight Express," which I had not seen; they inquired how many cigarettes a day I smoked, because they thought all Turks were heavy smokers, and they wondered at what age I would start covering my hair. I came to learn that these were the three main stereotypes about my country: politics, cigarettes and the veil. After Spain, we went to Jordan, Germany and Ankara again. Everywhere I went, I felt like my imagination was the only suitcase I could take with me. Stories gave me a sense of center, continuity and coherence, the three big Cs that I otherwise lacked.
Als ich Mitte Zwanzig war, zog ich nach Istanbul, in die Stadt, die ich über alles liebe. Ich lebte in einer sehr lebhaften, vielfältigen Nachbarschaft, wo ich einige meiner Romane schrieb. Ich war in Istanbul, als uns im Jahr 1999 das Erdbeben traf. Als ich um drei Uhr morgens aus dem Gebäude rannte, sah ich etwas, dass mich innehalten ließ. Da war der örtliche Lebensmittelhändler -- ein mürrischer, alter Mann, der keinen Alkohol verkaufte und nicht mit Außenseitern redete. Er saß neben einem Transvestiten mit einer langen, schwarzen Perücke und Wimperntusche, die ihre Wangen herunterlief. Ich beobachtete, wie der Mann mit zitternden Händen eine Packung Zigaretten öffnete und ihr eine anbot. Und das ist das Bild, das ich heute vor mir sehe, von der Nacht des Erdbebens -- ein konservativer Krämer und ein weinender Transvestit, die auf dem Gehweg zusammen rauchen. Im Angesicht von Tod und Zerstörung, lösten sich unsere profanen Unterschiede in Luft auf und wir alle wurden eins, wenn auch nur für ein paar Stunden. Ich habe immer geglaubt, dass Geschichten einen ähnlichen Einfluss ausüben. Ich behaupte nicht, dass Fiktion vom Ausmaß einens Erdbebens ist. Aber wenn wir einen guten Roman lesen, lassen wir unsere kleinen, behaglichen Wohnungen hinter uns, gehen alleine in die Nacht hinaus und lernen Menschen kennen, denen wir nie zuvor begegnet sind und die wir vielleicht sogar vorverurteilt hätten.
In my mid-twenties, I moved to Istanbul, the city I adore. I lived in a very vibrant, diverse neighborhood where I wrote several of my novels. I was in Istanbul when the earthquake hit in 1999. When I ran out of the building at three in the morning, I saw something that stopped me in my tracks. There was the local grocer there -- a grumpy, old man who didn't sell alcohol and didn't speak to marginals. He was sitting next to a transvestite with a long black wig and mascara running down her cheeks. I watched the man open a pack of cigarettes with trembling hands and offer one to her, and that is the image of the night of the earthquake in my mind today -- a conservative grocer and a crying transvestite smoking together on the sidewalk. In the face of death and destruction, our mundane differences evaporated, and we all became one even if for a few hours. But I've always believed that stories, too, have a similar effect on us. I'm not saying that fiction has the magnitude of an earthquake, but when we are reading a good novel, we leave our small, cozy apartments behind, go out into the night alone and start getting to know people we had never met before and perhaps had even been biased against.
Kurz darauf ging ich zum Studium auf ein Women's College in Boston, danach nach Michigan. Ich erlebte das nicht so sehr als örtliche Veränderung, sondern vielmehr als linguistische. Ich begann, Fiktion auf Englisch zu schreiben. Ich bin keine Immigrantin, kein Flüchtling oder Exilantin. Ich werde gefragt, warum ich das tue. Aber das Pendeln zwischen Sprachen ermöglicht es mir, mich selbst neu zu erfinden. Ich liebe es, auf Türkisch zu schreiben, was für mich sehr poetisch und sehr emotional ist. Und ich liebe es, auf Englisch zu schreiben, was für mich sehr mathematisch und intellektuell ist. Ich fühle mich also jeder Sprache auf unterschiedliche Weise verbunden. Für mich, wie für Millionen anderer Menschen auf der Welt heutzutage, ist Englisch eine erworbene Sprache. Wenn man eine Sprache spät erlernt wie ein Nachzügler, dann lebt man dort mit einer fortwährenden und andauernden Frustration. Als Nachzügler, möchten wir immer mehr sagen, wissen Sie, bessere Witze machen, bessere Dinge sagen. Aber am Ende sagen wir weniger, denn es klaffte eine Lücke zwischen dem Geist und der Zunge. Und diese Lücke ist sehr einschüchternd. Aber wenn wir es schaffen, davor keine Angst zu haben, ist es auch anregend. Und das habe ich in Boston entdeckt -- dass Frustration sehr anregend sein kann.
Shortly after, I went to a women's college in Boston, then Michigan. I experienced this, not so much as a geographical shift, as a linguistic one. I started writing fiction in English. I'm not an immigrant, refugee or exile -- they ask me why I do this -- but the commute between languages gives me the chance to recreate myself. I love writing in Turkish, which to me is very poetic and very emotional, and I love writing in English, which to me is very mathematical and cerebral. So I feel connected to each language in a different way. For me, like millions of other people around the world today, English is an acquired language. When you're a latecomer to a language, what happens is you live there with a continuous and perpetual frustration. As latecomers, we always want to say more, you know, crack better jokes, say better things, but we end up saying less because there's a gap between the mind and the tongue. And that gap is very intimidating. But if we manage not to be frightened by it, it's also stimulating. And this is what I discovered in Boston -- that frustration was very stimulating.
Zu diesem Zeitpunkt begann meine Großmutter, die mein Leben mit wachsender Besorgnis verfolgt hatte, mich in ihre täglichen Gebete einzuschließen, denn ich sollte dringend heiraten, damit ich mich für immer niederlassen könne. Und weil Gott sie liebt, heiratete ich. (Gelächter) Aber anstatt mich niederzulassen, zog ich nach Arizona. Und da mein Eheman in Istanbul lebt, fing ich an, zwischen Arizona und Istanbul zu pendeln. Zwei Plätze auf der Erdoberfläche, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ich vermute, ein Teil von mir ist immer ein Nomade gewesen, physisch und spirituell. Geschichten begleiten mich, halten meinen Besitz und meine Erinnerungen zusammen, wie ein existentieller Kleber.
At this stage, my grandmother, who had been watching the course of my life with increasing anxiety, started to include in her daily prayers that I urgently get married so that I could settle down once and for all. And because God loves her, I did get married. (Laughter) But instead of settling down, I went to Arizona. And since my husband is in Istanbul, I started commuting between Arizona and Istanbul -- the two places on the surface of earth that couldn't be more different. I guess one part of me has always been a nomad, physically and spiritually. Stories accompany me, keeping my pieces and memories together, like an existential glue.
Und so sehr ich Geschichten liebe, so begann ich kürzlich zu denken, dass sie ihre Magie verlieren, wenn eine Geschichte nicht mehr nur als Geschichte betrachtet wird. Und darüber möchte ich gerne mit Ihnen zusammen nachdenken. Als mein erster, auf Englisch verfasster Roman in Amerika veröffentlicht wurde, bekam ich eine interessante Bemerkung eines Literaturkritikers zu hören. "Ich mochte Ihr Buch," sagte er, "aber ich wünschte, Sie hätten es anders geschrieben." (Gelächter) Ich fragte ihn, was er damit meinte. Er sagte: "Nun, sehen Sie es sich an. Es gibt darin so viele spanische, amerikanische, hispanische Charaktere, aber es gibt nur einen türkischen Charakter und das ist ein Mann." Nun, der Roman spielte auf einem Universitätscampus in Boston. Für mich war es also normal, dass es mehr internationale Charaktere darin geben sollte als türkische Charaktere. Aber ich verstand, wonach mein Kritiker suchte. Und ich verstand auch, dass ich ihn weiterhin enttäuschen würde. Er wollte eine Manifestation meiner Identität sehen. Er suchte nach einer türkischen Frau in dem Buch, denn zufälligerweise war ich eine.
Yet as much as I love stories, recently, I've also begun to think that they lose their magic if and when a story is seen as more than a story. And this is a subject that I would love to think about together. When my first novel written in English came out in America, I heard an interesting remark from a literary critic. "I liked your book," he said, "but I wish you had written it differently." (Laughter) I asked him what he meant by that. He said, "Well, look at it. There's so many Spanish, American, Hispanic characters in it, but there's only one Turkish character and it's a man." Now the novel took place on a university campus in Boston, so to me, it was normal that there be more international characters in it than Turkish characters, but I understood what my critic was looking for. And I also understood that I would keep disappointing him. He wanted to see the manifestation of my identity. He was looking for a Turkish woman in the book because I happened to be one.
Wir reden oft davon, wie Geschichten die Welt verändern. Aber wir sollten auch sehen, wie die Welt der Identitätpolitik die Art und Weise beeinflusst, in der Geschichten verbreitet, gelesen und besprochen werden. Viele Autoren spüren diesen Druck, aber nicht-westliche Autoren spüren ihn stärker. Wenn Sie eine weibliche Autorin aus der muslimischen Welt sind, wie ich, dann erwartet man von Ihnen, dass Sie die Geschichten der muslimischen Frauen schreiben und zwar vorzugsweise die unglücklichen Geschichten von unglücklichen muslimischen Frauen. Man erwartet von Ihnen, dass Sie informative, ergreifende und typische Geschichten schreiben und die experimentellen und avantgardistischen Ihren westlichen Kollegen überlassen. Was ich als Kind in dieser Schule in Madrid erlebte, geschieht in der literarischen Welt heute genauso. Schriftsteller werden nicht als kreative, eigenständige Individuen angesehen, sondern als die Repräsentanten ihrer jeweiligen Kultur. Ein paar Autoren aus China, ein paar aus der Türkei, ein paar aus Nigeria. Uns allen sagt man nach, wir hätten etwas sehr Markantes, wenn nicht Eigentümliches.
We often talk about how stories change the world, but we should also see how the world of identity politics affects the way stories are being circulated, read and reviewed. Many authors feel this pressure, but non-Western authors feel it more heavily. If you're a woman writer from the Muslim world, like me, then you are expected to write the stories of Muslim women and, preferably, the unhappy stories of unhappy Muslim women. You're expected to write informative, poignant and characteristic stories and leave the experimental and avant-garde to your Western colleagues. What I experienced as a child in that school in Madrid is happening in the literary world today. Writers are not seen as creative individuals on their own, but as the representatives of their respective cultures: a few authors from China, a few from Turkey, a few from Nigeria. We're all thought to have something very distinctive, if not peculiar.
Der Schriftsteller und Pendler zwischen den Welten, James Baldwin, gab 1984 ein Interview, in dem er wiederholt nach seiner Homosexualität befragt wurde. Als der Interviewer versuchte, ihn in einer Schublade als schwulen Schriftsteller zu stecken, stoppte Baldwin ihn und sagte: "Aber sehen Sie das nicht? In mir gibt es nichts, was es nicht auch in jedem Anderen gibt und nichts in jedem Anderen, das nicht in mir ist." Wenn die Identitätspolitik versucht, uns in Schubladen zu stecken, ist unsere Freiheit der Vorstellungskraft in Gefahr. Es gibt diese schwammige Kategorie, die sich multikulturelle Literatur nennt, unter der alle Autoren außerhalb der westlichen Welt zusammengeworfen werden. Ich werden niemals meine erste multikulturelle Lesung vergessen, in Harvard Square vor etwa 10 Jahren. Wir waren drei Schriftsteller, einer von den Phillippinen, ein türkischer und ein indonesischer -- wie in einem Witz, wissen Sie. (Gelächter) Und der Grund, warum wir zusammengebracht wurden, war nicht, weil wir einen ähnlichen künstlerischen Stil oder literarischen Geschmack hatten. Es war nur wegen unserer Pässe. Von multikulturellen Schriftstellern erwartet man, dass sie wahre und nicht so sehr ausgedachte Geschichten erzählen. Der Fiktion wird eine Funktion zugedacht, so dass nicht nur die Schriftsteller selbst, sondern auch ihre fiktiven Charaktere zu Repräsentanten von etwas Größerem werden.
The writer and commuter James Baldwin gave an interview in 1984 in which he was repeatedly asked about his homosexuality. When the interviewer tried to pigeonhole him as a gay writer, Baldwin stopped and said, "But don't you see? There's nothing in me that is not in everybody else, and nothing in everybody else that is not in me." When identity politics tries to put labels on us, it is our freedom of imagination that is in danger. There's a fuzzy category called multicultural literature in which all authors from outside the Western world are lumped together. I never forget my first multicultural reading, in Harvard Square about 10 years ago. We were three writers, one from the Philippines, one Turkish and one Indonesian -- like a joke, you know. (Laughter) And the reason why we were brought together was not because we shared an artistic style or a literary taste. It was only because of our passports. Multicultural writers are expected to tell real stories, not so much the imaginary. A function is attributed to fiction. In this way, not only the writers themselves, but also their fictional characters become the representatives of something larger.
Aber ich muss schnell hinzufügen, dass diese Tendenz, eine Geschichte nicht nur als Geschichte zu betrachten, nicht nur aus dem Westen kommt. Das gibt es überall. Und das habe ich am eigenen Leib erfahren, denn 2005 wurde ich vor Gericht gestellt, wegen der Worte, die mein fiktiver Charakter in einem Roman äußerte. Ich wollte einen konstruktiven, vielschichtigen Roman schreiben, der von einer armenischen und einer türkischen Familie aus der Sicht einer Frau erzählte. Meine winzige Geschichte wurde zu einer riesigen Angelegenheit, denn ich wurde strafrechtlich verfolgt. Einige Menschen kritisierten mich, andere lobten mich dafür, dass ich über den türkisch-armenischen Konflikt geschrieben hatte. Aber es gab Zeiten, da wollte ich beide Seiten daran erinnern, dass es sich um Fiktion handelte. Es war nur eine Geschichte. Und wenn ich sage: "nur eine Geschichte", dann versuche ich nicht, meine Arbeit kleinzureden. Ich möchte Fiktion lieben und feiern für das, was sie ist, nicht als Mittel zum Zweck.
But I must quickly add that this tendency to see a story as more than a story does not solely come from the West. It comes from everywhere. And I experienced this firsthand when I was put on trial in 2005 for the words my fictional characters uttered in a novel. I had intended to write a constructive, multi-layered novel about an Armenian and a Turkish family through the eyes of women. My micro story became a macro issue when I was prosecuted. Some people criticized, others praised me for writing about the Turkish-Armenian conflict. But there were times when I wanted to remind both sides that this was fiction. It was just a story. And when I say, "just a story," I'm not trying to belittle my work. I want to love and celebrate fiction for what it is, not as a means to an end.
Schriftsteller haben ein Recht auf ihre politischen Meinungen und es gibt da draußen gute politische Romane, aber die Sprache der Fiktion ist nicht die Sprache der täglichen Politik. Tschechow sagte: "Die Lösung eines Problems und der richtige Weg eine Frage zu stellen, sind zwei völlig verschiedenen Dinge. Und nur für das letztere liegt die Verantwortung beim Künstler." Identitätspolitik teilt uns. Fiktion verbindet. Das eine ist an weitreichenden Generalisierungen interessiert. Das andere an Nuancen. Eines zieht Grenzen. Das andere erkennt keine an. Identitätspolitik ist aus festen Steinen gebaut. Fiktion ist fließendes Wasser.
Writers are entitled to their political opinions, and there are good political novels out there, but the language of fiction is not the language of daily politics. Chekhov said, "The solution to a problem and the correct way of posing the question are two completely separate things. And only the latter is an artist's responsibility." Identity politics divides us. Fiction connects. One is interested in sweeping generalizations. The other, in nuances. One draws boundaries. The other recognizes no frontiers. Identity politics is made of solid bricks. Fiction is flowing water.
In der osmanischen Zeit gab es umherziehende Geschichtenerzähler, die "Meddah". Sie gingen in die Kaffeehäuser, wo sie eine Geschichte vor einem Publikum erzählten, oftmals eine Improvisation. Mit jeder neuen Person in der Geschichte, änderte der Meddah seine Stimme, verkörperte diesen Charakter. Jeder konnte hingehen und zuhören, wissen Sie -- gewöhnliche Leute, sogar der Sultan, Muslime und Nicht-Muslime. Geschichten reißen alle Grenzen ein. Wie "Die Geschichten von Nasreddin Hodscha", die im ganzen Mittleren Osten, in Nordafrika, auf dem Balkan, und in Asien sehr beliebt waren. Heute durchdringen Geschichten die Grenzen immer noch. Wenn palästinensische und israelische Politiker miteinander reden, hören sie sich normalerweise nicht zu. Aber ein palästinensischer Leser liest trotzdem einen Roman von einem jüdischen Autor und umgekehrt. Sie fühlen sich mit dem Erzähler verbunden. Literatur muss uns auf die andere Seite führen. Wenn sie uns nicht dorthin bringen kann, dann ist es keine gute Literatur.
In the Ottoman times, there were itinerant storytellers called "meddah." They would go to coffee houses, where they would tell a story in front of an audience, often improvising. With each new person in the story, the meddah would change his voice, impersonating that character. Everybody could go and listen, you know -- ordinary people, even the sultan, Muslims and non-Muslims. Stories cut across all boundaries, like "The Tales of Nasreddin Hodja," which were very popular throughout the Middle East, North Africa, the Balkans and Asia. Today, stories continue to transcend borders. When Palestinian and Israeli politicians talk, they usually don't listen to each other, but a Palestinian reader still reads a novel by a Jewish author, and vice versa, connecting and empathizing with the narrator. Literature has to take us beyond. If it cannot take us there, it is not good literature.
Bücher haben das introvertierte, schüchterne Kind gerettet, das ich war -- das ich einmal war. Aber ich bin mir auch der Gefahr bewusst, dass man Bücher nicht zum Fetisch erheben darf. Als der Poet und Mystiker Rumi, seinen spirituellen Weggefährten Shams Tabrizi traf, warf dieser als allererstes Rumis Bücher ins Wasser und sah zu, wie die Buchstaben verschwammen. Die Sufis sagen: "Wissen, das dich nicht über dich selbst hinaus führt, ist viel schlimmer als Ignoranz." Das Problem mit den heutigen kulturellen Ghettos ist nicht der Mangel an Wissen. Wir wissen viel voneinander, oder wir denken das zumindest. Aber Wissen, das uns nicht über uns selbst hinaus führt, macht uns elitär, distanziert und trennt uns. Es gibt eine Metapher, die ich liebe: Leben wie ein zeichnender Zirkel. Wie Sie wissen, bleibt ein Schenkel des Zirkels statisch, an einer Stelle befestigt. Während der andere Schenkel einen weiten Kreis zeichnet, sich ständig bewegt. Genau so ist es auch mit meiner Fiktion. Ein Teil davon ist in Istanbul verwurzelt, mit starken türkischen Wurzeln. Aber der andere Teil bereist die Welt, verbindet verschiedene Kulturen miteinander. So möchte ich meine Fiktion sehen, als sowohl lokal als auch universal, sowohl von hier als auch von überall.
Books have saved the introverted, timid child that I was -- that I once was. But I'm also aware of the danger of fetishizing them. When the poet and mystic, Rumi, met his spiritual companion, Shams of Tabriz, one of the first things the latter did was to toss Rumi's books into water and watch the letters dissolve. The Sufis say, "Knowledge that takes you not beyond yourself is far worse than ignorance." The problem with today's cultural ghettos is not lack of knowledge -- we know a lot about each other, or so we think -- but knowledge that takes us not beyond ourselves: it makes us elitist, distant and disconnected. There's a metaphor which I love: living like a drawing compass. As you know, one leg of the compass is static, rooted in a place. Meanwhile, the other leg draws a wide circle, constantly moving. Like that, my fiction as well. One part of it is rooted in Istanbul, with strong Turkish roots, but the other part travels the world, connecting to different cultures. In that sense, I like to think of my fiction as both local and universal, both from here and everywhere.
Nun, diejenigen von Ihnen, die schon einmal in Istanbul waren, haben vermutlich den Topkapi-Palast gesehen, der über mehr als 400 Jahre lang die Residenz der osmanischen Sultane war. Im Palast, draußen vor den Quartieren der Lieblingskonkubinen, gibt es einen Platz, der der Versammlungsort der Dschinn genannt wird. Er befindet sich zwischen den Gebäuden. Mich fasziniert dieses Konzept. Normalerweise misstrauen wir Bereichen, die zwischen Dingen liegen. Wir betrachten sie als Domäne von übernatürlichen Wesen wie den Dschinn, die aus rauchlosem Feuer gemacht und ein Symbol für Flüchtigkeit sind. Ich will darauf hinaus, dass vielleicht dieser flüchtige Raum das ist, was Schriftsteller und Künstler am meisten brauchen. Wenn ich Fiktion schreibe, schätze ich Flüchtigkeit und Wandelbarkeit. Ich will nicht wissen, was 10 Seiten später passieren wird. Ich mag es, wenn meine Charaktere mich überraschen. Ich könnte einen Roman über eine muslimische Frau schreiben. und vielleicht wird das eine glückliche Geschichte werden. Und in meinem nächsten Buch schreibe ich vielleicht über einen gutaussehenden, schwulen Professor in Norwegen. Solange es aus unseren Herzen kommt, können wir über alles mögliche schreiben.
Now those of you who have been to Istanbul have probably seen Topkapi Palace, which was the residence of Ottoman sultans for more than 400 years. In the palace, just outside the quarters of the favorite concubines, there's an area called The Gathering Place of the Djinn. It's between buildings. I'm intrigued by this concept. We usually distrust those areas that fall in between things. We see them as the domain of supernatural creatures like the djinn, who are made of smokeless fire and are the symbol of elusiveness. But my point is perhaps that elusive space is what writers and artists need most. When I write fiction I cherish elusiveness and changeability. I like not knowing what will happen 10 pages later. I like it when my characters surprise me. I might write about a Muslim woman in one novel, and perhaps it will be a very happy story, and in my next book, I might write about a handsome, gay professor in Norway. As long as it comes from our hearts, we can write about anything and everything.
Audre Lorde sagte einmal: "Die weißen Väter lehrten uns zu sagen: ‘Ich denke, also bin ich.‘" Sie schlug vor: "Ich fühle, also bin ich frei." Ich denke, das war ein wundervoller Paradigmenwechsel. Und dennoch, warum wird den Studenten in Kursen für kreatives Schreiben heutzutage als allerestes beigebracht, dass sie von dem schreiben sollen, was sie kennen? Vielleicht ist das überhaupt nicht der richtige Weg, um anzufangen. Bei erfundener Literatur geht es nicht notwendigerweise darum zu schreiben, wer wir sind oder was wir wissen oder was unsere Identität ausmacht. Wir sollten junge Menschen und uns selbst lehren, unsere Herzen zu erweitern und darüber zu schreiben, was wir fühlen. Wir sollten aus unserem eigenen kulturellen Ghetto herauskommen und das nächste und wieder das nächste besuchen.
Audre Lorde once said, "The white fathers taught us to say, 'I think, therefore I am.'" She suggested, "I feel, therefore I am free." I think it was a wonderful paradigm shift. And yet, why is it that, in creative writing courses today, the very first thing we teach students is "write what you know"? Perhaps that's not the right way to start at all. Imaginative literature is not necessarily about writing who we are or what we know or what our identity is about. We should teach young people and ourselves to expand our hearts and write what we can feel. We should get out of our cultural ghetto and go visit the next one and the next.
Am Ende werden sich die Geschichten wie tanzende Derwische drehen, Kreise über Kreise zeichnen. Sie verbinden die gesamte Menscheit, ungeachtet von Identitätspolitik. Und das ist die gute Nachricht. Und ich würde gerne enden mit einem alten Sufi-Gedicht. "Komm, lass uns für einmal Freunde sein; lass uns das Leben leichter machen; lass uns Liebende und Geliebte sein; die Erde soll nicht einem allein gehören."
In the end, stories move like whirling dervishes, drawing circles beyond circles. They connect all humanity, regardless of identity politics, and that is the good news. And I would like to finish with an old Sufi poem: "Come, let us be friends for once; let us make life easy on us; let us be lovers and loved ones; the earth shall be left to no one."
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)