Mein ganzes Leben fragte ich mich, was "verblüffend" bedeutet. Nach zwei Tagen hier erkläre ich mich verblüfft und enorm beeindruckt und habe das Gefühl, Sie sind eine der großen Hoffnungen – nicht nur für amerikanischen Fortschritt in Wissenschaft und Technik, sondern für die ganze Welt. Ich bin jedoch in einer besonderen Mission im Namen meiner Anhängerschaft hier, das sind die 10 hoch 18 – das ist eine Trillion – Insekten und andere kleinen Kreaturen, und für sie zu sprechen. Wenn wir alle Insekten auf diesem Planeten ausrotteten, nur sie – was wir übrigens intensiv versuchen – würden das Leben und die Menschheit zum Großteil vom Land verschwinden. Innerhalb von nur wenigen Monaten. Wie bin ich in diese besondere Vermittlerposition gekommen?
I have all my life wondered what "mind-boggling" meant. After two days here, I declare myself boggled, and enormously impressed, and feel that you are one of the great hopes -- not just for American achievement in science and technology, but for the whole world. I've come, however, on a special mission on behalf of my constituency, which are the 10-to-the-18th-power -- that's a million trillion -- insects and other small creatures, and to make a plea for them. If we were to wipe out insects alone, just that group alone, on this planet -- which we are trying hard to do -- the rest of life and humanity with it would mostly disappear from the land. And within a few months. Now, how did I come to this particular position of advocacy?
Während meiner Kindheit und Jugend entwickelte ich eine Faszination für die Vielfalt des Lebens. Erst waren es Schmetterlinge, dann Schlangen, dann Vögel, Fische, Höhlen und schließlich blieb ich bei den Ameisen stehen. An der Universität war ich ein begeisterter Myrmekologe, ein Ameisenkundler, doch meine Aufmerksamkeit und Forschung drehten sich weiter um die riesige Biovielfalt auf der Erde allgemein – inklusive allem, was es für uns als Spezies heißt: Wie wenig wir davon verstehen und welch große Gefahr unsere Handlungen für all das darstellen.
As a little boy, and through my teenage years, I became increasingly fascinated by the diversity of life. I had a butterfly period, a snake period, a bird period, a fish period, a cave period and finally and definitively, an ant period. By my college years, I was a devoted myrmecologist, a specialist on the biology of ants, but my attention and research continued to make journeys across the great variety of life on Earth in general -- including all that it means to us as a species, how little we understand it and how pressing a danger that our activities have created for it.
Aus dieser weiteren Studie haben sich eine Sorge und ein Ziel herausgebildet und kommen in dem Wunsch zum Ausdruck, den ich gleich äußere. Meine Wahl ist der Höhepunkt einer lebenslangen Verpflichtung, die mit dem Aufwachsen an der Golfküste Alabamas auf der Florida-Halbinsel begann. Soweit ich mich erinnere, faszinierte mich die natürliche Schönheit der Gegend, sowie die dortige fast tropische Pflanzen- und Tiervielfalt. Eines Tages, ich war sieben Jahre alt und gerade am Angeln, zog ich einen sogenannten "Nadelfisch", mit scharfen Rückenflossen, zu schnell aus dem Wasser, wodurch ich auf einem Auge erblindete. Später stellte ich fest, dass ich hohe Frequenzen nicht hören konnte, wahrscheinlich ein Erbfehler. In meinem Traumberuf als Naturkundler also – eine Alternative habe ich nie in Betracht gezogen – konnte ich Vogelbeobachtung und Froschchöre also streichen. Also wendete ich mich den wimmelnden kleinen Wesen zu, die man zwischen Daumen und Zeigefinger festhalten kann, die Winzlinge, die die Grundlage unserer Ökosysteme bilden, die Winzlinge, die – wie ich gern sage – die Welt im Griff haben. So erreichte ich in der Biologie eine so faszinierende Grenze, die ebenso gut auf einem anderen Planeten existieren könnte. Wir leben nämlich auf einem größtenteils unerforschten Planeten. Die meisten Organismen auf der Erde sind der Wissenschaft unbekannt.
Out of that broader study has emerged a concern and an ambition, crystallized in the wish that I'm about to make to you. My choice is the culmination of a lifetime commitment that began with growing up on the Gulf Coast of Alabama, on the Florida peninsula. As far back as I can remember, I was enchanted by the natural beauty of that region and the almost tropical exuberance of the plants and animals that grow there. One day when I was only seven years old and fishing, I pulled a "pinfish," they're called, with sharp dorsal spines, up too hard and fast, and I blinded myself in one eye. I later discovered I was also hard of hearing, possibly congenitally, in the upper registers. So in planning to be a professional naturalist -- I never considered anything else in my entire life -- I found that I was lousy at bird watching and couldn't track frog calls either. So I turned to the teeming small creatures that can be held between the thumb and forefinger: the little things that compose the foundation of our ecosystems, the little things, as I like to say, who run the world. In so doing, I reached a frontier of biology so strange, so rich, that it seemed as though it exists on another planet. In fact, we live on a mostly unexplored planet. The great majority of organisms on Earth remain unknown to science.
In den letzten 30 Jahren haben Biologen dank der Erforschung entlegener Teile der Welt und technischer Fortschritte z. B. ein Drittel der bekannten Frösche und Amphibien entdeckt. Damit sind jetzt 5 400 Arten bekannt und es werden ständig mehr. Zwei neue Walarten wurden entdeckt, zwei neue Antilopenarten, Dutzende von Affen und eine neue Elefantenart – selbst eine Unterart des Gorillas. Auf der anderen Seite der Größenordnung ist die Klasse der Meeresbakterien, die Prochlorokokken – das kommt in der Prüfung dran. Entdeckt 1988, werden sie nun für die verbreitetsten Organismen gehalten. Zudem sind sie für einen Großteil der Photosynthese im Ozean verantwortlich. Die Bakterien wurden nicht eher entdeckt, weil sie zu den kleinsten Organismen auf diesem Planeten gehören, so winzig, dass handelsübliche Mikroskope sie nicht entdecken können. Und doch hängt das Leben im Meer wahrscheinlich von diesen Winzlingen ab.
In the last 30 years, thanks to explorations in remote parts of the world and advances in technology, biologists have, for example, added a full one-third of the known frog and other amphibian species, to bring the current total to 5,400, and more continue to pour in. Two new kinds of whales have been discovered, along with two new antelopes, dozens of monkey species and a new kind of elephant -- and even a distinct kind of gorilla. At the extreme opposite end of the size scale, the class of marine bacteria, the Prochlorococci -- that will be on the final exam -- although discovered only in 1988, are now recognized as likely the most abundant organisms on Earth, and moreover, responsible for a large part of the photosynthesis that occurs in the ocean. These bacteria were not uncovered sooner because they are also among the smallest of all Earth's organisms -- so minute that they cannot be seen with conventional optical microscopy. Yet life in the sea may depend on these tiny creatures.
Ein kleiner Einblick in unsere Ignoranz, was das Leben auf der Erde angeht. Denken Sie an Pilze. Speise-, Rost- und Schimmelpilze und viele Krankheitserreger. 60 000 Arten sind der Wissenschaft bekannt, aber ihre Existenz wird auf mehr als 1,5 Millionen geschätzt. Denken Sie an die Nematoden, Fadenwürmer, die zahlreichsten Tiere auf der Erde. Vier von fünf Tieren auf der Erde sind Fadenwürmer. Würde man alle festen Stoffe außer Fadenwürmer entfernen, würde man das meiste davon als Fadenwurm-Silhouette sehen. Etwa 16 000 Arten der Fadenwürmer wurden von Wissenschaftlern entdeckt und erforscht. Es gibt womöglich Hunderttausende, sogar Millionen von ihnen, wer weiß. Diese riesige Domäne versteckter Biodiversität erhöht sich weiter durch die dunkle Materie der biologischen Welt der Bakterien, von denen in den letzten paar Jahren immer noch nur etwa 6 000 Arten weltweit bekannt waren. Aber diese Menge Bakterienarten steckt schon in einem Gramm Erde, in nur einer kleinen Handvoll, 6 000 aus den 10 vermuteten Milliarden. In einer einzigen Tonne fruchtbaren Bodens werden etwa vier Millionen Bakterienarten vermutet – alle unbekannt.
These examples are just the first glimpse of our ignorance of life on this planet. Consider the fungi -- including mushrooms, rusts, molds and many disease-causing organisms. 60,000 species are known to science, but more than 1.5 million have been estimated to exist. Consider the nematode roundworm, the most abundant of all animals. Four out of five animals on Earth are nematode worms -- if all solid materials except nematode worms were to be eliminated, you could still see the ghostly outline of most of it in nematode worms. About 16,000 species of nematode worms have been discovered and diagnosed by scientists; there could be hundreds of thousands of them, even millions, still unknown. This vast domain of hidden biodiversity is increased still further by the dark matter of the biological world of bacteria, which within just the last several years still were known from only about 6,000 species of bacteria worldwide. But that number of bacteria species can be found in one gram of soil, just a little handful of soil, in the 10 billion bacteria that would be there. It's been estimated that a single ton of soil -- fertile soil -- contains approximately four million species of bacteria, all unknown.
Die Frage ist natürlich: Was machen die alle? Tatsache ist, wir wissen es nicht. Viele unserer Handlungen auf diesem Planeten, die sich auf unsere lebende Umwelt beziehen, sind durch Glauben und Raten motiviert. Unsere Leben hängen von diesen Wesen ab. Hier ein nachvollziehbares Beispiel: Es gibt über 500 bekannte Bakterienarten – freundliche Bakterien – die symbiotisch im menschlichen Mund und Hals leben. Sie sind wahrscheinlich nötig, um pathogene Bakterien fernzuhalten.
So the question is: what are they all doing? The fact is, we don't know. We are living on a planet with a lot of activities, with reference to our living environment, done by faith and guess alone. Our lives depend upon these creatures. To take an example close to home: there are over 500 species of bacteria now known -- friendly bacteria -- living symbiotically in your mouth and throat probably necessary to your health for holding off pathogenic bacteria.
Und gleich müssten wir ein impressionistisches Filmchen sehen, was nur für diesen Anlass gemacht wurde. Ich würde es Ihnen gern zeigen. Mit freundlicher Unterstützung von Billie Holiday. (Video)
At this point I think we have a little impressionistic film that was made especially for this occasion. And I'd like to show it. Assisted in this by Billie Holiday. (Video)
Das ist vielleicht nur der Anfang! Viren, diese Fast-Organismen, zu denen die Prophagen zählen, Gen-Bauer, die die fortwährende Evolution der Bakterien ermöglichen, sind eine fast unbekannte Größe der modernen Biologie, eine Welt für sich. Die Frage, was eine Virenart ausmacht, ist noch ungelöst, obwohl sie offensichtlich enorm wichtig für uns sind. Aber wir können so viel sagen: Die genetische Vielfalt irdischer Viren übersteigt – wahrscheinlich – die allen restlichen Lebens zusammen. Bei der Erforschung mikrobieller Biodiversität sind Wissenschaftler wie Abenteurer, die man in einem Ruderboot auf dem Pazifik aussetzt.
And that may be just the beginning! The viruses, those quasi-organisms among which are the prophages, the gene weavers that promote the continued evolution in the lives of the bacteria, are a virtually unknown frontier of modern biology, a world unto themselves. What constitutes a viral species is still unresolved, although they're obviously of enormous importance to us. But this much we can say: the variety of genes on the planet in viruses exceeds, or is likely to exceed, that in all of the rest of life combined. Nowadays, in addressing microbial biodiversity, scientists are like explorers in a rowboat launched onto the Pacific Ocean.
Doch das ändert sich mithilfe neuer genomischer Technologien schnell. So kann heute der Gencode eines Bakteriums in unter vier Stunden sequenziert werden. Bald werden wir mit Sequenzierern auf dem Rücken ins Feld gehen können, um Bakterien in den winzigen Löchlein der Biotope zu finden, so wie man Vögel mit Ferngläsern beobachten kann. Was werden wir finden, wenn wir das Leben ernsthaft kartieren können? Nun, da wir uns von den relativ riesigen Säugetieren, Vögeln, Fröschen und Pflanzen zu den unfassbar kleinen Insekten und anderen Wirbellosen bewegen und dann weiter zu den zahllosen Organismen in der unsichtbaren Lebenswelt, die inmitten der Menschheit existiert? Wir wissen bereits, dass, was wir ehemals für Bakterien hielten, stattdessen zwei riesige Reiche der Mikroorganismen sind: wahre Bakterien und einzellige Organismen namens Archaeen, die den Eukaryoten, der Gruppe, zu der wir gehören, näher sind als andere Bakterien.
But that is changing rapidly with the aid of new genomic technology. Already it is possible to sequence the entire genetic code of a bacterium in under four hours. Soon we will be in a position to go forth in the field with sequencers on our backs -- to hunt bacteria in tiny crevices of the habitat's surface in the way you go watching for birds with binoculars. What will we find as we map the living world, as, finally, we get this underway seriously? As we move past the relatively gigantic mammals, birds, frogs and plants to the more elusive insects and other small invertebrates and then beyond to the countless millions of organisms in the invisible living world enveloped and living within humanity? Already what were thought to be bacteria for generations have been found to compose, instead, two great domains of microorganisms: true bacteria and one-celled organisms the archaea, which are closer than other bacteria to the eukaryota, the group that we belong to.
Einige ernsthafte Biologen, zu denen ich mich auch zähle, fragen sich nun, ob in der riesigen, noch unbekannten Diversität der Mikroorganismen vielleicht – hypothetisch – außerirdisches Leben zu finden ist. Wahre Außerirdische, die aus dem Weltall zu uns gekommen sind. Sie hatten Milliarden Jahre dafür Zeit, doch besonders zur frühesten Periode biologischer Evolution auf der Erde. Wir wissen, dass einige Bakterienarten irdischen Ursprungs fähig sind, fast unvorstellbare Temperaturextreme und andere Veränderungen zu ertragen, sogar radioaktive Strahlung, die stark genug ist, um die Behälter zu sprengen, in denen die Populationen wachsen. Man neigt gern dazu, die Biosphäre ganzheitlich zu betrachten und die sie ausmachenden Arten als gewaltigen Artenstrom, den es kaum auseinanderzuhalten lohnt. Doch jede dieser Arten, selbst die kleinsten Prochlorokokken, sind Meisterwerke der Evolution. Eine jede besteht seit Tausenden oder Millionen von Jahren. Eine jede ist auf einzigartige Weise an ihre Umgebung angepasst, mit anderen Arten zu Ökosystemen verwoben, von denen unsere Leben auf Arten und Weisen abhängen, die für uns unvorstellbar sind. Wir werden diese Ökosysteme und die sie ausmachenden Arten zerstören und so unsere eigene Existenz gefährden – und leider zerstören wir sie mit viel Einfallsreichtum und Enthusiasmus.
Some serious biologists, and I count myself among them, have begun to wonder that among the enormous and still unknown diversity of microorganisms, one might -- just might -- find aliens among them. True aliens, stocks that arrived from outer space. They've had billions of years to do it, but especially during the earliest period of biological evolution on this planet. We do know that some bacterial species that have earthly origin are capable of almost unimaginable extremes of temperature and other harsh changes in environment, including hard radiation strong enough and maintained long enough to crack the Pyrex vessels around the growing population of bacteria. There may be a temptation to treat the biosphere holistically and the species that compose it as a great flux of entities hardly worth distinguishing one from the other. But each of these species, even the tiniest Prochlorococci, are masterpieces of evolution. Each has persisted for thousands to millions of years. Each is exquisitely adapted to the environment in which it lives, interlocked with other species to form ecosystems upon which our own lives depend in ways we have not begun even to imagine. We will destroy these ecosystems and the species composing them at the peril of our own existence -- and unfortunately we are destroying them with ingenuity and ceaseless energy.
Meine Offenbarung als Naturschützer kam 1953, ich war Doktorand in Harvard und auf der Suche nach seltenen Ameisen in den Bergwäldern Kubas, Ameisen, die im Sonnenlicht metallisch schimmern – je nach Art grün oder blau, ich fand sogar eine mit Goldschimmer. Ich fand meine magischen Ameisen, aber erst nach einer Kraxeltour in die Berge zu den verbleibenden kubanischen Urwäldern, die damals – wie auch heute noch – abgeholzt wurden. Da erkannte ich, dass diese Art und ein Großteil der anderen einzigartigen, fantastischen Tiere und Pflanzen auf jener Insel – und das trifft auf praktisch jeden Teil der Welt zu – nach Millionen Jahren der Evolution bald für immer verschwinden. So ist es überall, wo wir hinschauen.
My own epiphany as a conservationist came in 1953, while a Harvard graduate student, searching for rare ants found in the mountain forests of Cuba, ants that shine in the sunlight -- metallic green or metallic blue, according to species, and one species, I discovered, metallic gold. I found my magical ants, but only after a tough climb into the mountains where the last of the native Cuban forests hung on, and were then -- and still are -- being cut back. I realized then that these species and a large part of the other unique, marvelous animals and plants on that island -- and this is true of practically every part of the world -- which took millions of years to evolve, are in the process of disappearing forever. And so it is everywhere one looks.
Der menschliche Moloch trägt stetig die uralte Biosphäre der Erde ab, durch Handlungen, die man mit "HIPPO" [Nilpferd] abkürzen kann. H steht für Habitatzerstörung, inklusive Klimawandel durch Treibhausgase. I steht für invasive Arten: Feuerameisen, Wandermuscheln, einige Süßgräser, pathogene Bakterien und Viren, die jedes Land in exponentiellen Raten überfluten. Das erste P steht für "Pollution" [Umweltverschmutzung]. Das zweite für Populationszuwachs, die zunehmende menschliche Bevölkerung. Das abschließende O steht für "Over-Harvesting" [Über-Ernten], mit der Arten durch exzessives Jagen und Fischen ausgerottet werden. Der von uns erschaffene HIPPO-Moloch wird, wenn er nicht aufgehalten wird, laut der besten Schätzungen aktueller Biodiversitätsforschung die Hälfte der noch lebenden Tier- und Pflanzenarten bis zum Jahrhundertende entweder ausrotten oder ernsthaft gefährden. Durch Menschen verursachter Klimawandel – halten wir ihn nicht auf – könnte in den nächsten fünfzig Jahren ein Viertel der lebenden Arten ausrotten. Was werden wir und alle zukünftigen Generationen verlieren, wenn so viel der lebenden Umwelt auf diese Weise zerstört wird? Riesige noch unerschlossene Quellen wissenschaftlicher Daten, ein Großteil der Stabilität in unserer Umwelt und neue Arzneimittel und Produkte unglaublichen Wertes und Potenzials werden alle weggeworfen.
The human juggernaut is permanently eroding Earth's ancient biosphere by a combination of forces that can be summarized by the acronym "HIPPO," the animal hippo. H is for habitat destruction, including climate change forced by greenhouse gases. I is for the invasive species like the fire ants, the zebra mussels, broom grasses and pathogenic bacteria and viruses that are flooding every country, and at an exponential rate -- that's the I. The P, the first one in "HIPPO," is for pollution. The second is for continued population, human population expansion. And the final letter is O, for over-harvesting -- driving species into extinction by excessive hunting and fishing. The HIPPO juggernaut we have created, if unabated, is destined -- according to the best estimates of ongoing biodiversity research -- to reduce half of Earth's still surviving animal and plant species to extinction or critical endangerment by the end of the century. Human-forced climate change alone -- again, if unabated -- could eliminate a quarter of surviving species during the next five decades. What will we and all future generations lose if much of the living environment is thus degraded? Huge potential sources of scientific information yet to be gathered, much of our environmental stability and new kinds of pharmaceuticals and new products of unimaginable strength and value -- all thrown away.
Der Verlust wird einen schweren Preis aufrufen, was Reichtum, Sicherheit und auch Spiritualität bis in alle Zeit angeht, denn vorherige Naturkatastrophen dieser Art – die letzte setzte dem Zeitalter der Dinosaurier ein Ende – erforderten um die fünf bis zehn Millionen Jahre der Reparatur. Leider ist unser Wissen um die biologische Vielfalt so unvollständig, dass wir wahrscheinlich einen Großteil davon vor seiner Entdeckung verlieren. So zeigte sich selbst in den USA, dass die 200 000 derzeit bekannten Arten nur eine teilweise Erfassung sind. Der Grundlagenbiologie sind sie weitgehend unbekannt. Nur etwa 15 % der bekannten Arten sind genügend untersucht, um sie einzuordnen. Von diesen evaluierten 15 % sind 20 % als "gefährdet" klassifiziert, also in Gefahr, ausgerottet zu werden. Und das in den USA. Wir fliegen sozusagen im Blindflug in die Zukunft unserer Umwelt. Wir müssen daran dringend etwas ändern. Wir müssen die Biosphäre richtig erforschen, damit wir sie verstehen und kompetent verwalten können. Wir müssen uns beruhigen, bevor wir den Planeten ruinieren. Und wir brauchen dieses Wissen.
The loss will inflict a heavy price in wealth, security and yes, spirituality for all time to come, because previous cataclysms of this kind -- the last one, that ended the age of dinosaurs -- took, normally, five to 10 million years to repair. Sadly, our knowledge of biodiversity is so incomplete that we are at risk of losing a great deal of it before it is even discovered. For example, even in the United States, the 200,000 species known currently actually has been found to be only partial in coverage; it is mostly unknown to us in basic biology. Only about 15 percent of the known species have been studied well enough to evaluate their status. Of the 15 percent evaluated, 20 percent are classified as "in peril," that is, in danger of extinction. That's in the United States. We are, in short, flying blind into our environmental future. We urgently need to change this. We need to have the biosphere properly explored so that we can understand and competently manage it. We need to settle down before we wreck the planet. And we need that knowledge.
Es sollte ein Projekt auf dem Niveau des Humangenomprojekts werden. Es sollte ein biologischer Flug zum Mond mit einem Zeitplan werden. Dies bringt mich nun zu meinem Wunsch an die TEDster und an alle auf dieser Welt, die diesen Vortrag hören. Ich wünsche mir, dass wir kollaborieren, um die nötigen Hilfsmittel zu schaffen, um die biologische Vielfalt auf der Erde zu erhalten zu wollen. Wir könnten sie die "Enzyklopädie des Lebens" nennen. Was ist das? Ein Konzept, das schon Fuß gefasst hat, sich verbreitet und langsam ernstgenommen wird. Es ist eine Enzyklopädie, die im Internet lebt und zu der Tausende von Wissenschaftlern weltweit beitragen. Amateure können das auch tun. Jede Art hat eine unendlich erweiterbare Seite.
This should be a big science project equivalent to the Human Genome Project. It should be thought of as a biological moonshot with a timetable. So this brings me to my wish for TEDsters, and to anyone else around the world who hears this talk. I wish we will work together to help create the key tools that we need to inspire preservation of Earth's biodiversity. And let us call it the "Encyclopedia of Life." What is the "Encyclopedia of Life?" A concept that has already taken hold and is beginning to spread and be looked at seriously? It is an encyclopedia that lives on the Internet and is contributed to by thousands of scientists around the world. Amateurs can do it also. It has an indefinitely expandable page for each species.
Alle Schlüsselinformationen über das Leben auf Erden werden jedem auf Anfrage zugänglich, egal wo auf der Welt. Ich habe bereits über diese Idee geschrieben und weiß, dass einige hier in der Vergangenheit viel Energie darauf verwendet haben. Mich freut aber, dass die Wissenschaft vorangeschritten ist, seit ich diese Idee so formuliert habe. Die Technologie ist weiter. Heute ist die Möglichkeit einer solchen Enzyklopädie, ganz gleich, mit wie vielen Informationen wir sie befüllen, zum Greifen nahe. Im letzten Jahr begann eine Gruppe einflussreicher Institutionen zu mobilisieren, um diesen Traum wahr werden zu lassen. Ich wünsche mir, dass Sie ihnen helfen. Indem wir zusammenarbeiten, können wir den Traum verwirklichen.
It makes all key information about life on Earth accessible to anyone, on demand, anywhere in the world. I've written about this idea before, and I know there are people in this room who have expended significant effort on it in the past. But what excites me is that since I first put forward this particular idea in that form, science has advanced. Technology has moved forward. Today, the practicalities of making such an encyclopedia, regardless of the magnitude of the information put into it, are within reach. Indeed, in the past year, a group of influential scientific institutions have begun mobilizing to realize this dream. I wish you would help them. Working together, we can make this real.
Die Enzyklopädie wird ihren Wert schnell in praktischen Anwendungen zeigen. Sie wird menschliches Bewusstsein und menschliche Bedürfnisse berücksichtigen. Sie wird die Biologie transformieren und zum Nutzen der Menschheit werden. Vor allem kann sie eine neue Generation von Biologen inspirieren, die Suche fortzusetzen, die – für mich – vor 60 Jahren begonnen hat: Nach Leben zu suchen, es zu verstehen und letztendlich zu bewahren. Das ist mein Wunsch. Danke.
The encyclopedia will quickly pay for itself in practical applications. It will address transcendent qualities in the human consciousness, and sense of human need. It will transform the science of biology in ways of obvious benefit to humanity. And most of all, it can inspire a new generation of biologists to continue the quest that started, for me personally, 60 years ago: to search for life, to understand it and finally, above all, to preserve it. That is my wish. Thank you.