Höchst erfreut, hier zu sein und mit Ihnen über ein Thema zu sprechen, das mir sehr am Herzen liegt, nämlich Schönheit. Mit der Philosophie der Kunst, Ästhetik, bestreite ich tatsächlich meinen Lebensunterhalt. Ich versuche herauszufinden, intellektuell, philosophisch, psychologisch gesehen, was das Erfahren von Schönheit ausmacht, was man sinnvoll darüber sagen kann und wie Menschen durchdrehen bei dem Versuch, es zu verstehen. Das ist eben ein extrem kompliziertes Thema, teilweise deshalb, weil die Dinge, die wir schön nennen, so unterschiedlich sind. Ich meine, denken Sie nur an die schiere Vielfalt -- das Gesicht eines Babys, "Harold in Italien" von Berlioz, Filme wie "Der Zauberer von Oz", oder die Theaterstücke von Chekhov, eine Landschaft in Zentralkalifornien, ein Holzschnitt des Fuji von Hokusai, "Der Rosenkavalier", das entscheidende Tor in einem spannenden Fußballspiel der Weltmeisterschaft, Van Goghs "Sternennacht", ein Roman von Jane Austen, Fred Astaire, der über den Bildschirm tanzt. Diese kurze Liste umfasst Menschen, natürliche Landschaftsformen, Kunstwerke und erlernte menschliche Aktionen. Eine Annahme, welche die Anwesenheit von Schönheit in allem auf dieser Liste erklärt, wird nicht einfach aufzustellen sein.
Delighted to be here and to talk to you about a subject dear to my heart, which is beauty. I do the philosophy of art, aesthetics, actually, for a living. I try to figure out intellectually, philosophically, psychologically, what the experience of beauty is, what sensibly can be said about it and how people go off the rails in trying to understand it. Now this is an extremely complicated subject, in part because the things that we call beautiful are so different. I mean just think of the sheer variety -- a baby's face, Berlioz's "Harold in Italy," movies like "The Wizard of Oz" or the plays of Chekhov, a central California landscape, a Hokusai view of Mt. Fuji, "Der Rosenkavalier," a stunning match-winning goal in a World Cup soccer match, Van Gogh's "Starry Night," a Jane Austen novel, Fred Astaire dancing across the screen. This brief list includes human beings, natural landforms, works of art and skilled human actions. An account that explains the presence of beauty in everything on this list is not going to be easy.
Ich kann Ihnen jedoch zumindest einen Eindruck davon geben, was ich als die nachhaltigste Theorie der Schönheit ansehe, die bisher existiert. Und sie kommt weder von einem Kunstphilosophen, noch von einem postmodernen Kunsttheoretiker, oder einem hohen Tier der Kunstkritiker. Nein, diese Theorie kommt von einem Experten für Rankenfüßer und Würmer und das Brutverhalten von Tauben. Und Sie wissen, wen ich meine -- Charles Darwin. Natürlich denken viele Menschen, dass sie bereits die richtige Antwort auf die Frage kennen, nämlich was ist Schönheit? Sie liegt im Auge des Betrachters. Sie umfasst alles, was einen persönlich berührt. Oder, wie einige Menschen -- vor allem Akademiker -- es zu sagen vorziehen, Schönheit liegt im kulturell konditionierten Auge des Betrachters. Die Menschen sind sich einig, dass Gemälde oder Filme oder Musik schön sind, weil ihre Kultur eine Uniformität des ästhetischen Geschmacks bedingt. Geschmack sowohl für die natürliche Schönheit, als auch für die Künste wird kulturübergreifend weitergegeben mit großer Leichtigkeit. Beethoven wird in Japan verehrt. Peruaner lieben japanische Holzstock-Drucke. Inka-Skulpturen werden als Schätze betrachtet in britischen Museen, während Shakespeare übersetzt ist in jede wichtige Sprache der Erde. Oder denken Sie einmal an den amerikanischen Jazz, oder die amerikanischen Filme -- die gehen überallhin. Es gibt so viele Unterschiede zwischen den Künsten, aber es gibt auch universelle, kulturübergreifende ästhetische Vergnügungen und Werte.
I can, however, give you at least a taste of what I regard as the most powerful theory of beauty we yet have. And we get it not from a philosopher of art, not from a postmodern art theorist or a bigwig art critic. No, this theory comes from an expert on barnacles and worms and pigeon breeding, and you know who I mean: Charles Darwin. Of course, a lot of people think they already know the proper answer to the question, "What is beauty?" It's in the eye of the beholder. It's whatever moves you personally. Or, as some people, especially academics prefer, beauty is in the culturally conditioned eye of the beholder. People agree that paintings or movies or music are beautiful because their cultures determine a uniformity of aesthetic taste. Taste for both natural beauty and for the arts travel across cultures with great ease. Beethoven is adored in Japan. Peruvians love Japanese woodblock prints. Inca sculptures are regarded as treasures in British museums, while Shakespeare is translated into every major language of the Earth. Or just think about American jazz or American movies -- they go everywhere. There are many differences among the arts, but there are also universal, cross-cultural aesthetic pleasures and values.
Wie können wir diese Allgemeingültigkeit erklären? Die beste Antwort liegt darin, zu versuchen, eine Darwin'sche Entstehungsgeschichte zu rekonstruieren von unseren künstlerischen und ästhetischen Vorlieben. Wir müssen unseren derzeitigen künstlerischen Geschmack und unsere Vorlieben zerlegen und erklären, wie es dazu kam, dass sie sich in unserem Geist manifestiert haben. Durch die Gegebenheiten in sowohl unserer prähistorischen, hauptsächlich pleistozänen Umgebung, in der wir zur Gänze menschlich wurden, als auch durch die sozialen Gegebenheiten, in deren Rahmen wir uns entwickelt haben. Dieser Zerlegungsprozess kann auch Hilfe gewinnen aus den Zeitzeugen des Menschseins, die seit der Urgeschichte bewahrt wurden. Ich meine Fossilien, Höhlenmalerei undsoweiter. Und ich sollte berücksichtigen, was wir von den ästhetischen Interessen isolierter Jäger-und-Sammler-Stämmen wissen, die bis ins 19. und 20. Jahrhundert überlebt haben.
How can we explain this universality? The best answer lies in trying to reconstruct a Darwinian evolutionary history of our artistic and aesthetic tastes. We need to reverse-engineer our present artistic tastes and preferences and explain how they came to be engraved in our minds by the actions of both our prehistoric, largely pleistocene environments, where we became fully human, but also by the social situations in which we evolved. This reverse engineering can also enlist help from the human record preserved in prehistory. I mean fossils, cave paintings and so forth. And it should take into account what we know of the aesthetic interests of isolated hunter-gatherer bands that survived into the 19th and the 20th centuries.
Also, ich persönlich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass das Erfahren von Schönheit, mit ihrer emotionalen Intensität und ihrem Vergnügen, zu unserer entwickelten menschlichen Psyche gehört. Das Erfahren von Schönheit ist eine Komponente in einer ganzen Serie Darwin'scher Anpassung. Schönheit ist ein adaptiver Effekt, den wir erweitern und intensivieren durch die Kreation von und die Freude an Kunst und Unterhaltung. Wie viele von Ihnen wissen, funktioniert die Evolution nach zwei Hauptmechanismen. Der erste davon ist die natürliche Auslese -- das heißt zufällige Mutationen und selektive Retention -- zusammen mit unserer grundsätzlichen Anatomie und Physiologie -- wie die Entwicklung der Bauchspeicheldrüse, oder das Auge, oder die Fingernägel. Die natürliche Auslese erklärt auch viele grundlegende Ekelgefühle, so wie sie der fürchterliche Geruch von verdorbenem Fleisch auslöst, oder Ängste, so wie die Angst vor Schlangen, oder davor, nahe am Rand einer Klippe zu stehen. Die natürliche Auslese erklärt ebenso Vergnügen -- sexuelle Gefühle, unsere Neigung zu Süßem, Fett und Proteinen, was wiederum eine Menge beliebter Speisen erklärt, von reifen Früchten über Schokoladenbonbons bis hin zu gegrillten Rippchen.
Now, I personally have no doubt whatsoever that the experience of beauty, with its emotional intensity and pleasure, belongs to our evolved human psychology. The experience of beauty is one component in a whole series of Darwinian adaptations. Beauty is an adaptive effect, which we extend and intensify in the creation and enjoyment of works of art and entertainment. As many of you will know, evolution operates by two main primary mechanisms. The first of these is natural selection -- that's random mutation and selective retention -- along with our basic anatomy and physiology -- the evolution of the pancreas or the eye or the fingernails. Natural selection also explains many basic revulsions, such as the horrid smell of rotting meat, or fears, such as the fear of snakes or standing close to the edge of a cliff. Natural selection also explains pleasures -- sexual pleasure, our liking for sweet, fat and proteins, which in turn explains a lot of popular foods, from ripe fruits through chocolate malts and barbecued ribs.
Das andere große Prinzip der Evolution ist die sexuelle Auslese und diese funktioniert ganz anders. Das prunkvolle Pfauenrad ist das bekannteste Beispiel dafür. Es hat sich nicht entwickelt, weil es überlebensnotwendig ist. Tatsächlich widerspricht es sogar dem Überlebensprinzip. Nein, das Pfauenrad resultiert aus den Paarungsvorlieben der Pfauenhennen. Diese Geschichte kommt uns ziemlich bekannt vor. Es sind die Frauen, die tatsächlich die Geschichte vorantreiben. Übrigens hatte Darin selbst keinen Zweifel daran, dass das Pfauenrad für die Pfauenhennen schön ist. Er hat tatsächlich dieses Wort verwendet. Nun, mit diesen Ideen im Kopf können wir sagen, dass das Erfahren von Schönheit eine der Möglichkeiten der Evolution ist, zur Erregung und Aufrechterhaltung von Interesse oder Faszination, sogar Obsession, um uns zu ermutigen, um die verwendbarsten Entscheidungen zu treffen für das Überleben und die Vermehrung. Schönheit ist die Art der Natur, um auf Entfernung zu wirken, sozusagen. Ich meine, Sie können nicht hergehen und eine Nutzen bringende Landschaft essen. Das würde Ihrem Baby auch nicht gut tun oder Ihrem Partner. Der Trick der Evolution ist also, sie schön zu machen, so dass sie eine Art von Anziehungskraft ausstrahlen, damit es Ihnen Freude bereitet, sie einfach nur anzusehen.
The other great principle of evolution is sexual selection, and it operates very differently. The peacock's magnificent tail is the most famous example of this. It did not evolve for natural survival. In fact, it goes against natural survival. No, the peacock's tail results from the mating choices made by peahens. It's quite a familiar story. It's women who actually push history forward. Darwin himself, by the way, had no doubts that the peacock's tail was beautiful in the eyes of the peahen. He actually used that word. Now, keeping these ideas firmly in mind, we can say that the experience of beauty is one of the ways that evolution has of arousing and sustaining interest or fascination, even obsession, in order to encourage us toward making the most adaptive decisions for survival and reproduction. Beauty is nature's way of acting at a distance, so to speak. I mean, you can't expect to eat an adaptively beneficial landscape. It would hardly do to eat your baby or your lover. So evolution's trick is to make them beautiful, to have them exert a kind of magnetism to give you the pleasure of simply looking at them.
Betrachten Sie kurz eine wichtige Quelle ästhetischen Vergnügens, die magnetische Anziehungskraft von wunderschönen Landschaften. Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt tendieren dazu, eine bestimmte Art von Landschaft zu mögen, eine Landschaft, die wie durch Zufall jeder ähnelt, der Savanne im Pleistozän, wo wir uns entwickelt haben. Diese Landschaft findet sich heute wieder in Kalendern, auf Postkarten, in der Architektur von Golfanlagen und öffentlichen Parks und in Gemälden mit Goldrahmen, die in Wohnzimmern hängen von New York bis Neuseeland. Es ist so eine Art Hudson River School-Landschaft mit Grünflächen und kurzen Gräsern, durchsetzt mit Hainen voller Bäume. Die Bäume sind übrigens häufiger dann beliebt, wenn sie sich in Bodennähe gabeln, wenn sie sozusagen Bäume sind, die man hochklettern könnte, wenn man in der Klemme steckt. Die Landschaft zeigt die Anwesenheit von Wasser ganz in der Nähe, oder die Andeutung von Wasser in einer bläulichen Entfernung, Anzeichen von Tieren oder Vögeln, sowie diverses Laub und letztendlich -- sehen Sie sich das an -- einen Pfad, oder eine Straße, vielleicht ein Flussufer oder eine Küstenlinie, die in die Ferne läuft, fast wie eine Einladung, ihr zu folgen. Diese Art von Landschaft wird als schön angesehen, sogar von Menschen in Ländern, in denen so eine nicht existiert. Die ideale Landschaft der Savanne ist eines der deutlichsten Beispiele dafür, dass Menschen überall Schönheit finden in einer ähnlichen visuellen Erfahrung.
Consider briefly an important source of aesthetic pleasure, the magnetic pull of beautiful landscapes. People in very different cultures all over the world tend to like a particular kind of landscape, a landscape that just happens to be similar to the pleistocene savannas where we evolved. This landscape shows up today on calendars, on postcards, in the design of golf courses and public parks and in gold-framed pictures that hang in living rooms from New York to New Zealand. It's a kind of Hudson River school landscape featuring open spaces of low grasses interspersed with copses of trees. The trees, by the way, are often preferred if they fork near the ground, that is to say, if they're trees you could scramble up if you were in a tight fix. The landscape shows the presence of water directly in view, or evidence of water in a bluish distance, indications of animal or bird life as well as diverse greenery and finally -- get this -- a path or a road, perhaps a riverbank or a shoreline, that extends into the distance, almost inviting you to follow it. This landscape type is regarded as beautiful, even by people in countries that don't have it. The ideal savanna landscape is one of the clearest examples where human beings everywhere find beauty in similar visual experience.
Aber, könnte jemand argumentieren, das ist natürliche Schönheit. Was ist mit künstlicher Schönheit? Ist das nicht weitestgehend kulturell? Nein, das denke ich nicht. Und noch einmal möchte ich Sie bitten, in die Urgeschichte zurückzublicken, um darüber etwas zu sagen. Es wird im Allgemeinen angenommen, dass die frühesten menschlichen Kunstwerke die erstaunlich fachkundig ausgeführten Höhlenmalereien sind, die wir alle aus Lascaux kennen und Chauvet. Die Höhlen von Chauvet sind etwa 32.000 Jahre alt, ebenso wie ein paar kleine, realistische Skulpturen von Frauen und Tieren aus der selben Periode. Aber künstlerische und dekorative Fähigkeiten sind tatsächlich noch viel älter. Wunderschöne Muschelhalsketten, die wie etwas aussehen, was Sie auf einer Ausstellung des Kunsthandwerks finden würden, ebenso ockergelbe Körperfarbe sind gefunden worden, die ungefähr 100.000 Jahre alt sind.
But, someone might argue, that's natural beauty. How about artistic beauty? Isn't that exhaustively cultural? No, I don't think it is. And once again, I'd like to look back to prehistory to say something about it. It is widely assumed that the earliest human artworks are the stupendously skillful cave paintings that we all know from Lascaux and Chauvet. Chauvet caves are about 32,000 years old, along with a few small, realistic sculptures of women and animals from the same period. But artistic and decorative skills are actually much older than that. Beautiful shell necklaces that look like something you'd see at an arts and crafts fair, as well as ochre body paint, have been found from around 100,000 years ago.
Aber die verblüffendsten prähistorischen Artefakte sind sogar noch älter als das. Im Kopf habe ich da die so genannten Handäxte aus dem Acheuléen. Die ältesten Steinwerkzeuge sind Hackmesser aus der Olduvai-Schlucht in Ostafrika. Sie datieren zurück auf ungefähr zweieinhalb Millionen Jahre. Diese kruden Werkzeuge waren Tausende von Jahren in Gebrauch, bis ungefähr vor 1,4 Millionen Jahren, als Homo Erectus damit begann, einzelne, dünne Steinklingen zu bearbeiten, manchmal abgerundete Ovale, aber oft in einer Form, die für unsere Augen wie ein atemberaubend symmetrisches, spitz zulaufendes Blatt aussieht, oder wie eine Träne geformt ist. Diese Handäxte aus dem Acheuléen -- sie wurden nach St. Acheul in Frankreich benannt, wo sie im 19. Jahrhundert gefunden wurden -- sind zu Tausenden zutage gefördert worden, überall verteilt in Asien, Europa und Afrika, fast überall, wo Homo Erectus und Homo Ergaster sich aufgehalten haben. Nun, die schiere Anzahl dieser Handäxte zeigt, dass sie nicht dafür geschaffen worden sein können, um Tiere zu schlachten. Und die Handlung verdichtet sich wirklich, wenn man realisiert, dass, im Gegensatz zu anderen Werkzeugen aus dem Pleistozän, diese Handäxte oftmals keine Spur von Gebrauch aufzeigen an ihrer feinen Schneide. Und einige sind in jedem Fall zu groß, um sie für das Schlachten zu verwenden. Ihre Symmetrie, das ansprechende Material und vor allem die sorgfältige Ausführung der Arbeit sind einfach ziemlich schön in unseren Augen, sogar heute noch.
But the most intriguing prehistoric artifacts are older even than this. I have in mind the so-called Acheulian hand axes. The oldest stone tools are choppers from the Olduvai Gorge in East Africa. They go back about two-and-a-half-million years. These crude tools were around for thousands of centuries, until around 1.4 million years ago when Homo erectus started shaping single, thin stone blades, sometimes rounded ovals, but often in what are to our eyes an arresting, symmetrical pointed leaf or teardrop form. These Acheulian hand axes -- they're named after St. Acheul in France, where finds were made in 19th century -- have been unearthed in their thousands, scattered across Asia, Europe and Africa, almost everywhere Homo erectus and Homo ergaster roamed. Now, the sheer numbers of these hand axes shows that they can't have been made for butchering animals. And the plot really thickens when you realize that, unlike other pleistocene tools, the hand axes often exhibit no evidence of wear on their delicate blade edges. And some, in any event, are too big to use for butchery. Their symmetry, their attractive materials and, above all, their meticulous workmanship are simply quite beautiful to our eyes, even today.
Wofür also waren diese altertümlichen -- ich meine, sie sind altertümlich, sie sind fremdartig, aber sie sind gleichzeitig irgendwie vertraut. Wozu wurden diese Artefakte gebraucht? Die beste verfügbare Antwort ist, dass sie buchstäblich die frühesten bekannten Kunstwerke waren, praktische Geräte, umgewandelt zu fesselnden ästhetischen Objekten, bewundert sowohl für ihre elegante Form als auch für die kunstfertige Machart. Handäxte stellen einen evolutionären Fortschritt in der Geschichte der Menschheit dar -- Geräte, die dienen sollten als etwas, das Darwinisten ein Zeichen von Stärke nennen -- die sozusagen zeigen, dass es Eigenschaften gibt, wie das Pfauenrad, bloß dass, im Gegensatz zu Haaren und Federn, die Handäxte bewusst und mit Verstand angefertigt wurden. Sachkundig angefertigste Handäxte standen für begehrenswerte persönliche Qualitäten -- Intelligenz, Feinmotorik, Planungsfähigkeit, Pflichtbewusstsein und manchmal Zugriff auf seltene Rohstoffe. Über Tausende von Generationen hinweg haben solche Fähigkeiten den Status verbessert von jenen, die sie vorgeführt haben und die so einen Vorteil hinsichtlich der Vermehrung über die weniger Fähigen gewannen. Wissen Sie, das ist ein ziemlich alter Spruch, aber er hat offensichtlich funktioniert -- "Warum kommst du nicht mit in meine Höhle, dann zeige ich dir meine Handäxte."
So what were these ancient -- I mean, they're ancient, they're foreign, but they're at the same time somehow familiar. What were these artifacts for? The best available answer is that they were literally the earliest known works of art, practical tools transformed into captivating aesthetic objects, contemplated both for their elegant shape and their virtuoso craftsmanship. Hand axes mark an evolutionary advance in human history -- tools fashioned to function as what Darwinians call "fitness signals" -- that is to say, displays that are performances like the peacock's tail, except that, unlike hair and feathers, the hand axes are consciously cleverly crafted. Competently made hand axes indicated desirable personal qualities -- intelligence, fine motor control, planning ability, conscientiousness and sometimes access to rare materials. Over tens of thousands of generations, such skills increased the status of those who displayed them and gained a reproductive advantage over the less capable. You know, it's an old line, but it has been shown to work -- "Why don't you come up to my cave, so I can show you my hand axes?"
(Gelächter)
(Laughter)
Außer dass natürlich das, was daran interessant ist, ist, dass wir nicht sicher sein können, wie dieser Vorschlag ausgedrückt wurde, weil der Homo erectus, der diese Objekte angefertigt hat, keine Sprache besaß. Es ist schwer zu begreifen, aber es ist eine schier unglaubliche Tatsache. Dieses Objekt wurde angefertigt von einem menschlichen Vorfahr -- Homo Erectus oder Homo Ergaster -- zwischen 50 und 100.000 Jahre bevor es eine Sprache gab. Mit einer Fortdauer von über einer Million Jahre ist die Handaxt-Tradition die älteste künstlerische Tradition in menschlicher und die Menschheit begründender Geschichte. Am Ende dieser Handaxt-Legende, fanden die Homo Sapiens -- wie sie dann letztendlich genannt wurden -- ohne Zweifel neue Wege, um einander zu amüsieren und zu verblüffen, wer weiß, indem sie einander Witze erzählen, Geschichten erfanden, tanzten oder mit ihrer Frisur. Ja, Frisur -- darauf bestehe ich.
Except, of course, what's interesting about this is that we can't be sure how that idea was conveyed, because the Homo erectus that made these objects did not have language. It's hard to grasp, but it's an incredible fact. This object was made by a hominid ancestor, Homo erectus or Homo ergaster, between 50,000 and 100,000 years before language. Stretching over a million years, the hand axe tradition is the longest artistic tradition in human and proto-human history. By the end of the hand axe epic, Homo sapiens -- as they were then called, finally -- were doubtless finding new ways to amuse and amaze each other by, who knows, telling jokes, storytelling, dancing, or hairstyling. Yes, hairstyling -- I insist on that.
Für uns moderne Menschen, wird diese meisterhafte Technik dazu verwendet, um imaginäre Welten zu erschaffen in Fiktion und Fim, um intensive Gefühle auszudrücken mit Musik, Malerei und Tanz. Aber trotzdem, eine fundamentale Eigenschaft der Persönlichkeit unserer Ahnen bleibt bestehen in unserem Streben nach Ästhetik: Die Schönheit, die wir sehen in sachkundiger Ausführung. Von Laxcaus bis zum Louvre bis hin zu Carnegie Hall, haben Menschen einen bestehenden angeborenen Geschmack für meisterhafte Werke in den Künsten. Wir sehen Schönheit in etwas, das gut ausgeführt wurde.
For us moderns, virtuoso technique is used to create imaginary worlds in fiction and in movies, to express intense emotions with music, painting and dance. But still, one fundamental trait of the ancestral personality persists in our aesthetic cravings: the beauty we find in skilled performances. From Lascaux to the Louvre to Carnegie Hall, human beings have a permanent innate taste for virtuoso displays in the arts. We find beauty in something done well.
Wenn Sie also das nächste Mal am Fenster eines Juweliergeschäfts vorbeigehen, in dem ein wunderschön geschliffener Stein in Tränenform ausgestellt wird, dann seien Sie sich nicht so sicher, dass es nur Ihre Kultur ist, die Ihnen sagt, dass dieses funkelnde Juwel schön ist. Ihre entfernten Vorfahren haben diese Form geliebt und Schönheit in der Fähigkeit gesehen, die es braucht, um sie anzufertigen, sogar noch bevor sie ihre Gefühle in Worte fassen konnten. Liegt Schönheit im Auge des Betrachters? Nein, sie ist tief in unserem Geist verwurzelt. Sie ist ein Geschenk, das sich aus den vernunftbasierten Fähigkeiten und dem vielfältig emotionalen Leben unserer ältesten Vorfahren entwickelt hat. Unsere starke Reaktion auf Bilder, zum Ausdruck von Gefühlen in der Kunst, zur Schönheit von Musik vor dem Nachthimmel wird bei uns und unseren Nachkommen sein, solange die menschliche Rasse existiert.
So the next time you pass a jewelry shop window displaying a beautifully cut teardrop-shaped stone, don't be so sure it's just your culture telling you that that sparkling jewel is beautiful. Your distant ancestors loved that shape and found beauty in the skill needed to make it, even before they could put their love into words. Is beauty in the eye of the beholder? No, it's deep in our minds. It's a gift handed down from the intelligent skills and rich emotional lives of our most ancient ancestors. Our powerful reaction to images, to the expression of emotion in art, to the beauty of music, to the night sky, will be with us and our descendants for as long as the human race exists.
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)