(Applaus) David Gallo: Das ist Bill Lange. Ich bin Dave Gallo. Wir werden Ihnen einige Geschichten über das Meer in Videoform erzählen. Wir haben ein paar der unglaublichsten Aufnahmen der Titanic, die man je gesehen hat,, und wir werden Ihnen nichts davon zeigen. (Gelächter)
(Applause) David Gallo: This is Bill Lange. I'm Dave Gallo. And we're going to tell you some stories from the sea here in video. We've got some of the most incredible video of Titanic that's ever been seen, and we're not going to show you any of it. (Laughter)
Die Wahrheit ist, dass die Titanic – obwohl sie alle Kinokassenrekorde bricht – nicht gerade die aufregendste Geschichte vom Meer ist. Ich denke, das Problem ist, dass wir das Meer für zu selbstverständlich halten. Wenn man darüber nachdenkt, machen die Ozeane 75 % des Planeten aus. Der Großteil der Erde ist Meerwasser. Die durchschnittliche Tiefe ist etwa 3 Kilometer. Ein Teil des Problems ist, dass wir am Strand stehen oder Bilder wie dieses hier sehen und auf die riesige blaue Weite schauen, und sie schimmert und bewegt sich, es gibt Wellen, Brandung und Gezeiten, aber wir haben keine Ahnung, was darin verborgen ist. In den Ozeanen befinden sich die längsten Gebirgszüge des Planeten. Die meisten Tiere leben in den Ozeanen. Der Großteil der Erdbeben und Vulkanausbrüche spielt sich im Meer ab – am Meeresboden. An einigen Stellen ist die Vielfalt und die Dichte des Lebens im Ozean höher als in den Regenwäldern. Das meiste ist unerforscht, und doch gibt es Schönheiten wie diese, die uns fesseln und uns vertrauter mit ihm machen.
The truth of the matter is that the Titanic -- even though it's breaking all sorts of box office records -- it's not the most exciting story from the sea. And the problem, I think, is that we take the ocean for granted. When you think about it, the oceans are 75 percent of the planet. Most of the planet is ocean water. The average depth is about two miles. Part of the problem, I think, is we stand at the beach, or we see images like this of the ocean, and you look out at this great big blue expanse, and it's shimmering and it's moving and there's waves and there's surf and there's tides, but you have no idea for what lies in there. And in the oceans, there are the longest mountain ranges on the planet. Most of the animals are in the oceans. Most of the earthquakes and volcanoes are in the sea, at the bottom of the sea. The biodiversity and the biodensity in the ocean is higher, in places, than it is in the rainforests. It's mostly unexplored, and yet there are beautiful sights like this that captivate us and make us become familiar with it.
Aber wenn Sie am Strand stehen, möchte ich, dass Sie sich vorstellen, an der Grenze zu einer unbekannten Welt zu stehen. Wir müssen uns schon einer sehr speziellen Technik bedienen, um in diese unbekannte Welt vorzudringen. Wir benutzen das Unterseeboot Alvin und Kameras, und diese Kameras hat Bill Lange mit Hilfe von Sony entwickelt. Marcel Proust hat einmal gesagt: "Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, dass man neue Länder sucht, sondern dass man neue Augen hat." Die Menschen, die mit uns zusammengearbeitet haben, gaben uns neue Augen, nicht nur, um das zu sehen, was existiert – die neuen Länder auf dem Meeresboden – sondern auch, um über das Leben auf diesem Planeten nachzudenken.
But when you're standing at the beach, I want you to think that you're standing at the edge of a very unfamiliar world. We have to have a very special technology to get into that unfamiliar world. We use the submarine Alvin and we use cameras, and the cameras are something that Bill Lange has developed with the help of Sony. Marcel Proust said, "The true voyage of discovery is not so much in seeking new landscapes as in having new eyes." People that have partnered with us have given us new eyes, not only on what exists -- the new landscapes at the bottom of the sea -- but also how we think about life on the planet itself.
Das ist ein Weichtier. Es ist einer meiner Lieblinge, weil es alle möglichen Funktionsteile hat. Es hat sich als das längste Wesen im Meer erwiesen. Es wird bis zu 50 Meter lang. Sehen Sie all die unterschiedlichen Teile? So was mag ich. Es hat diese Fischköder an der Unterseite. Die bewegen sich auf und ab. Es hat Tentakel, die so herumschwirren. Es ist eine Kolonie von Tieren. Das sind alles einzelne Lebewesen, die sich zu diesem einen Organismus zusammenschließen. Es hat vorne diese Antriebsdüsen, die es gleich benutzt, und ein kleines Licht. Wenn man alle großen Fische und Fischschulen und all das nimmt und auf die eine Seite der Waage legt und alle Weichtiere auf die andere Seite, gewinnen die hier haushoch.
Here's a jelly. It's one of my favorites, because it's got all sorts of working parts. This turns out to be the longest creature in the oceans. It gets up to about 150 feet long. But see all those different working things? I love that kind of stuff. It's got these fishing lures on the bottom. They're going up and down. It's got tentacles dangling, swirling around like that. It's a colonial animal. These are all individual animals banding together to make this one creature. And it's got these jet thrusters up in front that it'll use in a moment, and a little light. If you take all the big fish and schooling fish and all that, put them on one side of the scale, put all the jelly-type of animals on the other side, those guys win hands down.
Der Großteil der Biomasse im Meer besteht aus Geschöpfen wie diesem. Hier ist das X-Wing-Todes-Weichtier. (Gelächter) Sie benutzen die Biolumineszenz, um Geschlechtspartner anzulocken, Beute zu ködern und zur Verständigung. Wir hätten niemals die Zeit, Ihnen all unser Archivmaterial von den Weichtieren zu zeigen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Größen und Formen.
Most of the biomass in the ocean is made out of creatures like this. Here's the X-wing death jelly. (Laughter) The bioluminescence -- they use the lights for attracting mates and attracting prey and communicating. We couldn't begin to show you our archival stuff from the jellies. They come in all different sizes and shapes.
Bill Lange: Wir vergessen leicht, dass das Meer durchschnittlich mehrere Kilometer tief ist und dass wir nur die Tiere wirklich kennen, die in den oberen hundert Metern leben, aber was zwischen dort und dem Meeresboden lebt, ist uns nicht vertraut. Diese Tierarten leben in einem dreidimensionalen Raum, einem Mikrogravitationsraum, den wir überhaupt noch nicht erforscht haben. Man hört von Riesenkalmaren und so etwas, aber einige dieser Tiere werden bis zu etwa 50 Meter lang. Man weiß sehr wenig über sie.
Bill Lange: We tend to forget about the fact that the ocean is miles deep on average, and that we're real familiar with the animals that are in the first 200 or 300 feet, but we're not familiar with what exists from there all the way down to the bottom. And these are the types of animals that live in that three-dimensional space, that micro-gravity environment that we really haven't explored. You hear about giant squid and things like that, but some of these animals get up to be approximately 140, 160 feet long. They're very little understood.
DG: Das ist eines von ihnen, noch einer unserer Lieblinge, denn es ist ein kleiner Oktopus. Man kann ihm tatsächlich durch den Kopf gucken. Und hier wackelt er mit den Ohren und steigt sehr anmutig nach oben. Wir finden sie in allen Tiefen und sogar in die tiefsten Tiefen. Sie sind von wenigen Zentimetern bis hin zu ein paar Metern lang. Sie kommen bis ans U-Boot heran – sie kommen mit den Augen ans Fenster und gucken ins U-Boot.
DG: This is one of them, another one of our favorites, because it's a little octopod. You can actually see through his head. And here he is, flapping with his ears and very gracefully going up. We see those at all depths and even at the greatest depths. They go from a couple of inches to a couple of feet. They come right up to the submarine -- they'll put their eyes right up to the window and peek inside the sub.
Es ist eine eigene Welt in der Welt, und wir werden Ihnen zwei zeigen. In diesem Fall bewegen wir uns durch die Ozeanmitte nach unten und sehen solche Kreaturen. Das hier ist eine Art Unterwasser-Hahn. Der hier, der irgendwie unglaublich förmlich aussieht. Und hier ist einer meiner Lieblinge. Was für ein Gesicht! Was sie hier sehen, sind im Grunde wissenschaftliche Daten. Es sind Aufnahmen, die wir zu Forschungszwecken gemacht haben. Das ist auch etwas, das Bill macht, Wissenschaftler mit den ersten Bildern von diesen Tieren zu versorgen, in ihrer natürlichen Umgebung. Sie fangen sie nicht mit einem Netz. Sie sehen sie sich da unten in dieser Welt an. Wir nehmen einen Joystick, sitzen vor unserem Computer an Land, drücken den Joystick nach vorn und fliegen um den Planeten.
This is really a world within a world, and we're going to show you two. In this case, we're passing down through the mid-ocean and we see creatures like this. This is kind of like an undersea rooster. This guy, that looks incredibly formal, in a way. And then one of my favorites. What a face! This is basically scientific data that you're looking at. It's footage that we've collected for scientific purposes. And that's one of the things that Bill's been doing, is providing scientists with this first view of animals like this, in the world where they belong. They don't catch them in a net. They're actually looking at them down in that world. We're going to take a joystick, sit in front of our computer, on the Earth, and press the joystick forward, and fly around the planet.
Wir werden uns den mittelozeanischen Rücken ansehen, ein 64.000 Kilometer langer Gebirgszug. Die durchschnittliche Tiefe der Gipfel ist etwa 2,5 Kilometer. Jetzt sind wir über dem Atlantik – das da ist der Rücken –, werden die Karibik, in Mittelamerika überqueren und im Pazifik ankommen, neun Grad nördlicher Breite. Wir erstellen Karten dieser Gebirgszüge mit Hilfe von Schall, Sonar, und das ist einer dieser Gebirgszüge. Wir biegen um eine Klippe hier rechts. Die Höhe dieser Berge auf beiden Seiten des Tals ist größer als die der Alpen in den meisten Fällen. Und es gibt zehntausende von Bergen hier draußen, die auf keiner Karte verzeichnet sind.
We're going to look at the mid-ocean ridge, a 40,000-mile long mountain range. The average depth at the top of it is about a mile and a half. And we're over the Atlantic -- that's the ridge right there -- but we're going to go across the Caribbean, Central America, and end up against the Pacific, nine degrees north. We make maps of these mountain ranges with sound, with sonar, and this is one of those mountain ranges. We're coming around a cliff here on the right. The height of these mountains on either side of this valley is greater than the Alps in most cases. And there's tens of thousands of those mountains out there that haven't been mapped yet.
Das ist ein vulkanischer Rücken. Wir tauchen immer tiefer und tiefer. Und schließlich kommen wir auf so etwas wie das hier.
This is a volcanic ridge. We're getting down further and further in scale. And eventually, we can come up with something like this.
Das ist ein Bild unseres Roboters – er heißt Jason. Man kann in einem Raum wie diesem sitzen, mit einem Joystick und einem Headset und so einen Roboter ohne Zeitverzögerung auf dem Meeresboden herumfahren lassen. Unter anderem versuchen wir mit unseren Partnern bei Woods Hole, diese virtuelle Welt – diese Welt, dieses unerforschte Gebiet – ins Labor zu holen. Denn wir sehen sie bisher nur stückweise. Wir nehmen sie entweder als Geräusch war oder als Video oder auf Fotos oder mit Hilfe von chemischen Sensoren – doch wir haben die Teile bisher nicht zu einem interessanten Bild zusammengesetzt.
This is an icon of our robot, Jason, it's called. And you can sit in a room like this, with a joystick and a headset, and drive a robot like that around the bottom of the ocean in real time. One of the things we're trying to do at Woods Hole with our partners is to bring this virtual world -- this world, this unexplored region -- back to the laboratory. Because we see it in bits and pieces right now. We see it either as sound, or we see it as video, or we see it as photographs, or we see it as chemical sensors, but we never have yet put it all together into one interesting picture.
Hier brillieren Bills Kameras richtig. Das hier nennt man eine hydrothermale Quelle. Und hier sieht man eine Wolke von dichtem hydrogensulfidreichem Wasser, das aus einer vulkanischen Längsachse am Meeresboden tritt. Es wird bis zu etwa 300 Grad Celsius heiß. Das ist also alles Wasser unter dem Meer – zwei, drei, vier Kilometer in der Tiefe. Wir wussten bereits in den 60ern und 70ern, dass es vulkanisch ist. Damit hatten wir einen Hinweis, dass es diese Quellen entlang dieser Achse gibt, denn wenn es Vulkanismus gibt, dringt Wasser in die Spalten am Meeresboden, trifft auf Magma und tritt siedend heiß wieder aus. Uns war nicht bewusst, dass es so reich an Hydrogensulfiden ist. Wir hatten keine Ahnung von diesen Dingern, die wir Schornsteine nennen.
Here's where Bill's cameras really do shine. This is what's called a hydrothermal vent. And what you're seeing here is a cloud of densely packed, hydrogen-sulfide-rich water coming out of a volcanic axis on the sea floor. Gets up to 600, 700 degrees F, somewhere in that range. So that's all water under the sea -- a mile and a half, two miles, three miles down. And we knew it was volcanic back in the '60s, '70s. And then we had some hint that these things existed all along the axis of it, because if you've got volcanism, water's going to get down from the sea into cracks in the sea floor, come in contact with magma, and come shooting out hot. We weren't really aware that it would be so rich with sulfides, hydrogen sulfides. We didn't have any idea about these things, which we call chimneys.
Das ist eine dieser hydrothermalen Quellen. 300 Grad heißes Wasser tritt aus der Erde. Auf beiden Seiten liegen Gebirgszüge, die höher als die Alpen sind, diese Gegend hier ist also sehr dramatisch.
This is one of these hydrothermal vents. Six hundred degree F water coming out of the Earth. On either side of us are mountain ranges that are higher than the Alps, so the setting here is very dramatic.
BL: Das Weiße ist eine Bakterienart, die bei 180 Grad Celsius gedeiht.
BL: The white material is a type of bacteria that thrives at 180 degrees C.
DG: Ich finde, eine der größten Geschichten, die wir gerade auf dem Meeresgrund entdecken, ist, dass das Erste, das wir nach einem Vulkanausbruch am Meeresboden wieder finden, Bakterien sind. Lange haben wir uns gefragt: Wie sind die alle da unten hingekommen? Inzwischen haben wir herausgefunden, dass sie wahrscheinlich aus dem Erdinneren gekommen sind. Sie kommen nicht nur aus der Erde – vom Vulkanismus angestoßene Biogenese – Bakterien unterstützen auch diese Kolonien des Lebens. Der Druck beträgt hier 800 kg pro Quadratzentimeter. 2,5 bis 3 oder 5 Kilometer unter der Oberfläche – kein Sonnenstrahl ist jemals bis hierher vorgedrungen. Die ganze Energie, die diese Lebewesen antreibt, kommt aus dem Erdinneren – Chemosynthese also. Und Sie sehen, wie dicht das Leben hier ist. Das hier sind Röhrenwürmer.
DG: I think that's one of the greatest stories right now that we're seeing from the bottom of the sea, is that the first thing we see coming out of the sea floor after a volcanic eruption is bacteria. And we started to wonder for a long time, how did it all get down there? What we find out now is that it's probably coming from inside the Earth. Not only is it coming out of the Earth -- so, biogenesis made from volcanic activity -- but that bacteria supports these colonies of life. The pressure here is 4,000 pounds per square inch. A mile and a half from the surface to two miles to three miles -- no sun has ever gotten down here. All the energy to support these life forms is coming from inside the Earth -- so, chemosynthesis. And you can see how dense the population is. These are called tube worms.
BL: Diese Würmer haben kein Verdauungssystem. Sie haben keinen Mund. Aber sie haben zwei Arten von Kiemenstrukturen. Eine für das Aufnehmen von Sauerstoff aus dem Meerwasser und die andere beherbergt diese chemosynthetischen Bakterien, die die hydrothermale Flüssigkeit – das heiße Wasser, das Sie aus dem Boden schießen sahen – in einfache Zucker verwandelt, die der Röhrenwurm verdauen kann.
BL: These worms have no digestive system. They have no mouth. But they have two types of gill structures. One for extracting oxygen out of the deep-sea water, another one which houses this chemosynthetic bacteria, which takes the hydrothermal fluid -- that hot water that you saw coming out of the bottom -- and converts that into simple sugars that the tube worm can digest.
DG: Sie können sehen – hier ist eine Krabbe, die dort unten lebt. Sie hat ein Stück dieser Würmer zu fassen gekriegt. Normalerweise ziehen sie sich zurück, sobald eine Krabbe sie berührt. Oh! Guter Versuch. Sobald also die Krabbe sie berührt, ziehen sie sich in ihre Schalen zurück, so wie Fingernägel. Da spielt sich eine ganz komplexe Geschichte ab, die wir gerade erst zu verstehen beginnen, dank der neuen Kameratechnologie.
DG: You can see, here's a crab that lives down there. He's managed to grab a tip of these worms. Now, they normally retract as soon as a crab touches them. Oh! Good going. So, as soon as a crab touches them, they retract down into their shells, just like your fingernails. There's a whole story being played out here that we're just now beginning to have some idea of because of this new camera technology.
BL: Diese Würmer leben in einem echten Temperatur-Extrem. Ihre Füße sind etwa 200 Grad Celsius heiß und ihre Köpfe da draußen sind etwa drei Grad kalt, es ist also, als hätten Sie Ihre Hand im kochenden und Ihren Fuß in Eiswasser. So gefällt ihnen das Leben. (Gelächter)
BL: These worms live in a real temperature extreme. Their foot is at about 200 degrees C and their head is out at three degrees C, so it's like having your hand in boiling water and your foot in freezing water. That's how they like to live. (Laughter)
DG: Das ist ein Weibchen dieser Wurmart. Und das ist ein Männchen. Wie Sie gleich sehen werden, dauert es nicht lange, bis diese beiden – der hier und der, der da drüben gleich ins Bild kommt – zu kämpfen anfangen. Alles, was Sie sehen, findet in der Finsternis der Tiefsee statt. Es gibt hier keine Lichtquellen außer denen, die wir mitbringen. Jetzt geht's los. Auf einem der letzten Tauchgänge haben wir 200 Arten in diesen Bereichen gezählt. 198 waren neu – neue Arten.
DG: This is a female of this kind of worm. And here's a male. You watch. It doesn't take long before two guys here -- this one and one that will show up over here -- start to fight. Everything you see is played out in the pitch black of the deep sea. There are never any lights there, except the lights that we bring. Here they go. On one of the last dive series, we counted 200 species in these areas -- 198 were new, new species.
BL: Eines der größten Probleme der Biologen, die sich mit diesem Lebensraum befassen, ist das Sammeln dieser Tiere. Sie lösen sich auf dem Weg nach oben auf, die Bilder sind also sehr wichtig für die Wissenschaft.
BL: One of the big problems is that for the biologists working at these sites, it's rather difficult to collect these animals. And they disintegrate on the way up, so the imagery is critical for the science.
DG: Zwei Oktopusse in etwa drei Kilometern Tiefe. Diese Druckverhältnisse finde ich wirklich erstaunlich, dass diese Tiere in einer Tiefe existieren können, bei einem Druck, der groß genug ist, um die Titanic wie eine leere Coladose zu zerquetschen. Was wir bisher gesehen haben, war aus dem Pazifik. Das hier ist aus dem Atlantik. Eine noch größere Tiefe. Sie sehen diese Garnele den armen Kleinen hier belästigen, er schlägt sie mit seiner Klaue zurück. Zack! (Gelächter)
DG: Two octopods at about two miles depth. This pressure thing really amazes me -- that these animals can exist there at a depth with pressure enough to crush the Titanic like an empty Pepsi can. What we saw up till now was from the Pacific. This is from the Atlantic. Even greater depth. You can see this shrimp is harassing this poor little guy here, and he'll bat it away with his claw. Whack! (Laughter)
Gleichzeitig geschieht hier drüben etwas. Was sie hier auf dem Rücken der Krabbe suchen, ist Nahrung, ein sehr seltsames Bakterium, das auf den Rücken all dieser Tiere lebt. Und diese Garnelen versuchen, die Bakterien von den Rücken all dieser Tiere abzuernten. Den Krabben gefällt das gar nicht. Diese langen Fäden auf dem Rücken der Krabbe bestehen aus Stoffen, die das Bakterium produziert. Die Bakterien sorgen also für Haarwuchs auf der Krabbe. Im Hintergrund sieht man das wieder. Der rote Punkt ist der Laserstrahl des U-Bootes Alvin, der uns zeigt, wie weit wir etwa von den Quellen entfernt sind. Das sind alles Garnelen. Man sieht heißes Wasser hier, hier, hier und hier austreten. Sie klammern sich an einen Fels und kratzen Bakterien von diesem Fels ab. Hier ist eine winzig kleine Quelle an der Seite dieser Säule. Diese Säulen sind mehrere Stockwerke hoch. Hier ist also ein Tal mit einer unglaublichen, fremdartigen Landschaft aus Säulen, heißen Quellen, Vulkanausbrüchen und Erdbeben, die von diesen sehr merkwürdigen Tieren bewohnt wird, die nur von der chemischen Energie aus dem Meeresboden leben. Sie brauchen die Sonne überhaupt nicht.
And the same thing's going on over here. What they're getting at is that -- on the back of this crab -- the foodstuff here is this very strange bacteria that lives on the backs of all these animals. And what these shrimp are trying to do is actually harvest the bacteria from the backs of these animals. And the crabs don't like it at all. These long filaments that you see on the back of the crab are actually created by the product of that bacteria. So, the bacteria grows hair on the crab. On the back, you see this again. The red dot is the laser light of the submarine Alvin to give us an idea about how far away we are from the vents. Those are all shrimp. You see the hot water over here, here and here, coming out. They're clinging to a rock face and actually scraping bacteria off that rock face. Here's a tiny, little vent that's come out of the side of that pillar. Those pillars get up to several stories. So here, you've got this valley with this incredible alien landscape of pillars and hot springs and volcanic eruptions and earthquakes, inhabited by these very strange animals that live only on chemical energy coming out of the ground. They don't need the sun at all.
BL: Sehen Sie diese v-förmige Stelle auf dem Rücken dieser Garnele? Es ist ein lichtempfindliches Organ. Damit finden sie die hydrothermalen Quellen. Die Quellen geben Wärmestrahlung ab – eine Infrarot-Signatur. So finden sie auch auf recht große Entfernung diese Quellen.
BL: You see this white V-shaped mark on the back of the shrimp? It's actually a light-sensing organ. It's how they find the hydrothermal vents. The vents are emitting a black body radiation -- an IR signature -- and so they're able to find these vents at considerable distances.
DG: Das alles spielt sich an dem 13.000 Kilometer langen Gebirgszug ab, den wir das Lebensband nennen, denn noch heute, in diesem Augenblick, entsteht dort durch vulkanische Aktivität Leben. Das ist das erste Mal, dass wir das je irgendwo ausprobiert haben. Wir werden versuchen, Ihnen den Pazifik in HD zu zeigen. Wir steigen an einer dieser Säulen auf. Diese hier ist mehrere Stockwerke hoch. Sie werden sehen, dass ihr Inneres den Lebensraum für viele verschiedene Tiere bildet. Hier ist eine lustige heiße Platte, an der heißes Wasser ausströmt. Das alles sind einzelne Behausungen für Würmer.
DG: All this stuff is happening along that 40,000-mile long mountain range that we're calling the ribbon of life, because just even today, as we speak, there's life being generated there from volcanic activity. This is the first time we've ever tried this any place. We're going to try to show you high definition from the Pacific. We're moving up one of these pillars. This one's several stories tall. In it, you'll see that it's a habitat for a lot of different animals. There's a funny kind of hot plate here, with vent water coming out of it. So all of these are individual homes for worms.
Hier ist man näher an dieser Gemeinschaft dran. Hier sind Krabben, hier Würmer. Kleinere Tiere kriechen herum. Hier sind Pagodenstrukturen. Ich finde das hier sieht am tollsten aus. Ich krieg mich nicht wieder ein – wie hier diese kleinen Schornsteine die Gegend vollqualmen. Übrigens ist das Zeug hochgiftig. Man würde nie die Erlaubnis bekommen, das im Meer zu verklappen, und es kommt doch alles selbst aus dem Meer. (Gelächter) Es ist unglaublich. Es ist im Grunde Schwefelsäure, die da in unglaublichen Mengen freigesetzt wird. Und doch gedeihen die Tiere dort – und wir kommen wahrscheinlich ebenfalls von dort. Wir haben uns vermutlich von dort aus entwickelt.
Now here's a closer view of that community. Here's crabs here, worms here. There are smaller animals crawling around. Here's pagoda structures. I think this is the neatest-looking thing. I just can't get over this -- that you've got these little chimneys sitting here smoking away. This stuff is toxic as hell, by the way. You could never get a permit to dump this in the ocean, and it's coming out all from it. (Laughter) It's unbelievable. It's basically sulfuric acid, and it's being just dumped out, at incredible rates. And animals are thriving -- and we probably came from here. That's probably where we evolved from.
BL: Dieses Bakterium, über das wir gesprochen haben, ist die einfachste uns bekannte Lebensform. Es gibt eine Reihe von Wissenschaftlern, die die These vertreten, dass das Leben an diesen Quellen entstanden sei. Obwohl diese Quellen nicht lange bestehen – eine einzelne gibt es vielleicht nur zehn Jahre oder so – als Ökosystem sind sie seit Millionen, Milliarden von Jahren stabil.
BL: This bacteria that we've been talking about turns out to be the most simplest form of life found. There are a number of groups that are proposing that life evolved at these vent sites. Although the vent sites are short-lived -- an individual site may last only 10 years or so -- as an ecosystem they've been stable for millions -- well, billions -- of years.
DG: Es funktioniert zu gut. Sie sehen, dass es hier drinnen auch Fische gibt. Da sitzt ein Fisch. Hier ist eine Krabbe mit ihrer Schere genau am Ende dieses Röhrenwurms, die dartauf wartet, dass der Wurm seinen Kopf herausstreckt. (Gelächter)
DG: It works too well. You see there're some fish inside here as well. There's a fish sitting here. Here's a crab with his claw right at the end of that tube worm, waiting for that worm to stick his head out. (Laughter)
BL: Die Biologen können noch nicht erklären, warum diese Tiere so aktiv sind. Diese Würmer wachsen mehrere Zentimeter in der Woche!
BL: The biologists right now cannot explain why these animals are so active. The worms are growing inches per week!
DG: Ich sagte schon, dass diese Umgebung aus menschlicher Sicht toxisch wie die Hölle ist. Nicht nur das. Obendrein stellt sich die Lebensader – das Entwässerungssystem – ungefähr jedes Jahr einmal ab. Das Wassersystem stellt den Betrieb ein, also muss die ganze Umgebung umziehen. Und dann gibt es Erdbeben und die Vulkanausbrüche etwa alle fünf Jahre, die das ganze Gebiet völlig zerstören. Nichtsdestotrotz sind die Tiere nach einem Jahr wieder da. Es ist eine Dichte und Vielfalt an Lebensformen, die höher ist als im Regenwald und die einfach so wieder auftaucht. Ist es empfindlich? Ja. Ist es zerbrechlich? Nein, es ist wirklich nicht sonderlich zerbrechlich.
DG: I already said that this site, from a human perspective, is toxic as hell. Not only that, but on top -- the lifeblood -- that plumbing system turns off every year or so. Their plumbing system turns off, so the sites have to move. And then there's earthquakes, and then volcanic eruptions, on the order of one every five years, that completely wipes the area out. Despite that, these animals grow back in about a year's time. You're talking about biodensities and biodiversity, again, higher than the rainforest that just springs back to life. Is it sensitive? Yes. Is it fragile? No, it's not really very fragile.
Ich möchte zum Schluss noch eines sagen. Es gibt eine Geschichte im Meer, im Meerwasser, in den Sedimenten und Felsen des Meeresbodens. Es ist eine unglaubliche Geschichte. Was wir sehen, wenn wir in die Vergangenheit schauen in diesen Sedimenten und Felsen, ist eine Aufzeichnung der Erdgeschichte. Alles auf diesem Planeten – alles – funktioniert in Zyklen und Rhythmen. Die Kontinente entfernen sich voneinander. Sie rücken wieder zusammen. Ozeane kommen und gehen. Gebirge kommen und gehen. Gletscher kommen und gehen. El Niño kommt und geht. Es ist kein Desaster, es ist ein Rhythmus. Wir finden gerade heraus, dass es fast wie eine Sinfonie ist. Es ist genau wie Musik – es ist wirklich genau wie Musik. Und was wir gerade daraus lernen, ist, dass man nicht einer fünf Milliarden Jahre langen Sinfonie zuhören und sagen kann: "Halt! Wir wollen, dass die Note morgen genau die gleiche ist wie die von heute." Das ist absurd. Einfach absurd. Was wir also lernen müssen, ist herauszufinden, wohin unser Planet treibt, in all seinen verschiedenen Bereichen, und uns darauf einzustellen Damit umzugehen lernen. Das Konzept der Bestandsbewahrung ist zwecklos. Naturschutz ist schwieriger, aber das können wir wahrscheinlich schaffen. Vielen Dank. Danke. (Applaus)
I'll end up with saying one thing. There's a story in the sea, in the waters of the sea, in the sediments and the rocks of the sea floor. It's an incredible story. What we see when we look back in time, in those sediments and rocks, is a record of Earth history. Everything on this planet -- everything -- works by cycles and rhythms. The continents move apart. They come back together. Oceans come and go. Mountains come and go. Glaciers come and go. El Nino comes and goes. It's not a disaster, it's rhythmic. What we're learning now, it's almost like a symphony. It's just like music -- it really is just like music. And what we're learning now is that you can't listen to a five-billion-year long symphony, get to today and say, "Stop! We want tomorrow's note to be the same as it was today." It's absurd. It's just absurd. So, what we've got to learn now is to find out where this planet's going at all these different scales and work with it. Learn to manage it. The concept of preservation is futile. Conservation's tougher, but we can probably get there. Thank you very much. Thank you. (Applause)