Die Geschichte, die ich heute erzählen werde, begann für mich im Jahr 2006. 2006 habe ich erstmals vom Ausbruch einer mysteriösen Krankheit gehört, die sich im Amazonas in Peru ausbreitete. Leute, die sich infizierten, zeigten entsetzliche Symptome. Sie hatten unglaubliche Kopfschmerzen, konnten weder essen noch trinken. Manche hatten Wahnvorstellungen -- waren verwirrt und aggressiv. Am tragischsten war, dass viele der Opfer Kinder waren. Keiner der Infizierten überlebte. Sie waren an einem Virus erkrankt, doch es war nicht Ebola, nicht Zika, nicht einmal ein neuer, noch unbekannter Virus. Die Menschen starben durch einen alten Killer, der seit Jahrhunderten bekannt ist. Sie starben an Tollwut. Sie alle hatten gemeinsam, dass sie im Schlaf vom einzigen Säugetier gebissen wurden, dass sich ausschließlich von Blut ernährt: von der gemeinen Vampirfledermaus.
The story that I'm going to tell you today, for me, began back in 2006. That was when I first heard about an outbreak of mysterious illness that was happening in the Amazon rainforest of Peru. The people that were getting sick from this illness, they had horrifying symptoms, nightmarish. They had unbelievable headaches, they couldn't eat or drink. Some of them were even hallucinating -- confused and aggressive. The most tragic part of all was that many of the victims were children. And of all of those that got sick, none survived. It turned out that what was killing people was a virus, but it wasn't Ebola, it wasn't Zika, it wasn't even some new virus never before seen by science. These people were dying of an ancient killer, one that we've known about for centuries. They were dying of rabies. And what all of them had in common was that as they slept, they'd all been bitten by the only mammal that lives exclusively on a diet of blood: the vampire bat.
Diese Ausbrüche, bei denen ein Virus von Tier auf Mensch überspringt, häufen sich seit ein paar Jahrzehnten. 2003 war es SARS. SARS tauchte auf Tiermärkten in China auf und verbreitete sich weltweit. Wie in Peru wurde das Virus auf Fledermäuse zurückgeführt, die es vermutlich seit Jahrhunderten in sich trugen. 10 Jahre später tritt Ebola in Westafrika auf, was keiner erwartet hatte -- Stand der Wissenschaft war damals, dass Ebola nicht nach Westafrika gehörte. Es folgte der größte und umfangreichste Ebola-Ausbruch aller Zeiten.
These sorts of outbreaks that jump from bats into people, they've become more and more common in the last couple of decades. In 2003, it was SARS. It showed up in Chinese animal markets and spread globally. That virus, like the one from Peru, was eventually traced back to bats, which have probably harbored it, undetected, for centuries. Then, 10 years later, we see Ebola showing up in West Africa, and that surprised just about everybody because, according to the science at the time, Ebola wasn't really supposed to be in West Africa. That ended up causing the largest and most widespread Ebola outbreak in history.
Ein verstörender Trend, oder? Tödliche Viren tauchen dort auf, wo man sie am wenigsten vermutet, und als globale Gesundheitsgemeinschaft sind wir immer auf der Hut. Ständig jagen wir dem nächsten Ausbruch hinterher, in einem endlosen Kampf, und versuchen Epidemien auszurotten, nachdem sie schon ausgebrochen sind. Jetzt, da jährlich neue Krankheiten auftreten, ist es wirklich an der Zeit, darüber nachzudenken, was wir tun können. Wenn wir nur abwarten, kommen wir nächstes Mal vielleicht nicht mehr davon. Auf uns könnte ein Virus zukommen, der tödlicher ist; der sich besser unter Menschen ausbreitet, oder gegen den kein Impfstoff entwickelt werden kann, dem wir wehrlos gegenüberstehen.
So there's a disturbing trend here, right? Deadly viruses are appearing in places where we can't really expect them, and as a global health community, we're caught on our heels. We're constantly chasing after the next viral emergency in this perpetual cycle, always trying to extinguish epidemics after they've already started. So with new diseases appearing every year, now is really the time that we need to start thinking about what we can do about it. If we just wait for the next Ebola to happen, we might not be so lucky next time. We might face a different virus, one that's more deadly, one that spreads better among people, or maybe one that just completely outwits our vaccines, leaving us defenseless.
Können wir Pandemien vorhersagen? Können wir sie stoppen? Das sind wirklich schwere Fragen, und der Grund ist, dass Pandemien -- die, die sich global ausbreiten und die wir wirklich vorhersagen wollen -- nur sehr selten vorkommen. Für uns als Spezies ist das gut -- deshalb gibt es uns noch. Doch aus wissenschaftlicher Sicht ist es ein Problem. Wenn etwas nur ein, zwei Mal passiert, kann man keine Muster erkennen. Muster, über die wir herausfinden können, wann oder wo die nächste Pandemie lauert. Was können wir tun? Eine Möglichkeit liegt darin, Viren zu erforschen, die immer wieder von Wildtieren auf Menschen überspringen, auf unsere Haus- und Nutztiere, auch wenn es nicht die Viren sind, die wahrscheinlich Pandemien auslösen. Wenn wir mit diesen Alltagskillern Muster erkennen können, und so herausfinden, was den Sprung von einer Spezies zur Nächsten auslöst, und was wir dagegen tun können, werden wir besser auf Viren vorbereitet sein, die seltener von Spezies zu Spezies springen, aber hinsichtlich Pandemien eine größere Bedrohung darstellen.
So can we anticipate pandemics? Can we stop them? Those are really hard questions to answer, and the reason is that the pandemics -- the ones that spread globally, the ones that we really want to anticipate -- they're actually really rare events. And for us as a species that is a good thing -- that's why we're all here. But from a scientific standpoint, it's a little bit of a problem. That's because if something happens just once or twice, that's really not enough to find any patterns. Patterns that could tell us when or where the next pandemic might strike. So what do we do? Well, I think one of the solutions we may have is to study some viruses that routinely jump from wild animals into people, or into our pets, or our livestock, even if they're not the same viruses that we think are going to cause pandemics. If we can use those everyday killer viruses to work out some of the patterns of what drives that initial, crucial jump from one species to the next, and, potentially, how we might stop it, then we're going to end up better prepared for those viruses that jump between species more rarely but pose a greater threat of pandemics.
So schlimm Tollwut ist, so ist es auf eine Art doch ein gutes Virus. Tollwut ist ein beängstigendes, todbringendes Virus mit einer Sterblichkeitsrate von 100 Prozent. Wenn man sich infiziert und nicht frühzeitig behandelt wird, gibt es keine Hilfe. Es gibt keine Heilung. Man wird sterben. Tollwut ist kein Geist der Vergangenheit. 50 bis 60.000 Menschen sterben jährlich an Tollwut. Setzen wir das ins Verhältnis: Stellen Sie sich den Ebola-Ausbruch in Westafrika vor -- er dauerte etwa zweieinhalb Jahre; und jetzt packen wir alle Todesopfer des Ausbruchs in nur ein Jahr. Das ist schon schlimm. Nehmen wir das Ganze mal vier, erhalten wir die Anzahl der Todesfälle durch Tollwut pro Jahr.
Now, rabies, as terrible as it is, turns out to be a pretty nice virus in this case. You see, rabies is a scary, deadly virus. It has 100 percent fatality. That means if you get infected with rabies and you don't get treated early, there's nothing that can be done. There is no cure. You will die. And rabies is not just a problem of the past either. Even today, rabies still kills 50 to 60,000 people every year. Just put that number in some perspective. Imagine the whole West African Ebola outbreak -- about two-and-a-half years; you condense all the people that died in that outbreak into just a single year. That's pretty bad. But then, you multiply it by four, and that's what happens with rabies every single year.
Der Unterschied zwischen Tollwut und einem Virus wie Ebola ist, dass infizierte Menschen das Virus nicht weiterverbreiten. Wenn ein Mensch an Tollwut erkrankt, wurde er von einem tollwütigen Tier gebissen, meistens von einem Hund oder einer Fledermaus. Das bedeutet aber auch, dass Übertragungen auf andere Spezies, die zwar selten vorkommen, die wir aber verstehen müssen, im Fall der Tollwut tausendfach vorkommen. Tollwut ist wie die Fruchtfliege oder die Labormaus der tödlichen Viren. Sie ist ein Virus, mit dem wir Muster erforschen und Lösungsansätze testen können. Als wir also vom Tollwutausbruch im peruanischen Amazonas hörten, erkannte ich eine Chance, denn dieser Virus sprang oft genug von Fledermäusen auf andere Tiere über, dass wir Vorhersagen treffen können ... das Virus vielleicht sogar stoppen können.
So what sets rabies apart from a virus like Ebola is that when people get it, they tend not to spread it onward. That means that every single time a person gets rabies, it's because they were bitten by a rabid animal, and usually, that's a dog or a bat. But it also means that those jumps between species, which are so important to understand, but so rare for most viruses, for rabies, they're actually happening by the thousands. So in a way, rabies is almost like the fruit fly or the lab mouse of deadly viruses. This is a virus that we can use and study to find patterns and potentially test out new solutions. And so, when I first heard about that outbreak of rabies in the Peruvian Amazon, it struck me as something potentially powerful because this was a virus that was jumping from bats into other animals often enough that we might be able to anticipate it ... Maybe even stop it.
Als Doktorand im ersten Jahr mit eingerostetem Spanisch stieg ich in ein Flugzeug und flog nach Peru, um nach der gemeinen Vampirfledermaus zu suchen. Die ersten Jahre des Projekts waren richtig hart. Ich wollte Lateinamerika von der Tollwut befreien, aber gleichzeitig schien es endlos viele Erdrutsche, platte Reifen, Stromausfälle und Magenverstimmungen zu geben, die mich aufhielten. Doch auch das gehörte dazu, in Südamerika zu arbeiten, und für mich war es Teil des Abenteuers. Doch ich machte weiter, weil ich zum ersten Mal erkannte, dass meine Arbeit das Leben von Menschen kurzfristig beeinflussen könnte. Daran dachte ich am meisten, als wir in das Amazonasgebiet gingen, um Vampirfledermäuse zu fangen. Wir mussten nur in Dörfer gehen und Leute ansprechen. "Wer wurde kürzlich von einer Fledermaus gebissen? Die Leute meldeten sich, denn an diesen Orten sind Fledermausbisse an der Tagesordnung, sie gehören dazu. Wir mussten nur das richtige Haus finden, ein Netz öffnen, nachts vorbeikommen und warten, bis die Fledermäuse hereinfliegen und beissen wollten. Ein Kind mit einer Bisswunde oder Blutflecken auf der Bettdecke zu sehen, war für mich Motivation genug, logistische oder physische Probleme zu überwinden.
So as a first-year graduate student with a vague memory of my high school Spanish class, I jumped onto a plane and flew off to Peru, looking for vampire bats. And the first couple of years of this project were really tough. I had no shortage of ambitious plans to rid Latin America of rabies, but at the same time, there seemed to be an equally endless supply of mudslides and flat tires, power outages, stomach bugs all stopping me. But that was kind of par for the course, working in South America, and to me, it was part of the adventure. But what kept me going was the knowledge that for the first time, the work that I was doing might actually have some real impact on people's lives in the short term. And that struck me the most when we actually went out to the Amazon and were trying to catch vampire bats. You see, all we had to do was show up at a village and ask around. "Who's been getting bitten by a bat lately?" And people raised their hands, because in these communities, getting bitten by a bat is an everyday occurrence, happens every day. And so all we had to do was go to the right house, open up a net and show up at night, and wait until the bats tried to fly in and feed on human blood. So to me, seeing a child with a bite wound on his head or blood stains on his sheets, that was more than enough motivation to get past whatever logistical or physical headache I happened to be feeling on that day.
Da wir nachts arbeiteten, hatte ich massig Zeit, über eine Lösung nachzudenken, und zwei Fragen brannten mir besonders unter den Nägeln. Erstens, dass Menschen ständig gebissen werden, es aber keine Tollwutausbrüche am laufenden Band gibt -- alle paar Jahre, vielleicht sogar jedes Jahrzehnt, erleben wir einen Tollwutausbruch. Könnten wir vorhersehen, wann und wo der nächste Ausbruch bevorsteht, wäre das eine tolle Chance, denn so könnten wir Menschen impfen, bevor die Ersten sterben. Die andere Seite ist, dass Impfungen nur wie ein Pflaster sind. Eine Art Schadensbegrenzung. Natürlich retten Impfungen Leben und sind wichtig, doch schlussendlich ist es egal, wie viele Kühe oder Menschen wir impfen, die Anzahl der tollwütigen Fledermäuse wird nicht zurückgehen. Das Risiko, gebissen zu werden, bleibt so hoch wie zuvor. Meine zweite Frage war: Können wir den Virus an seiner Quelle ausschalten? Wenn wir die Tollwutfälle unter Fledermäusen reduzieren könnten, würde das viel bewegen.
Since we were working all night long, though, I had plenty of time to think about how I might actually solve this problem, and it stood out to me that there were two burning questions. The first was that we know that people are bitten all the time, but rabies outbreaks aren't happening all the time -- every couple of years, maybe even every decade, you get a rabies outbreak. So if we could somehow anticipate when and where the next outbreak would be, that would be a real opportunity, meaning we could vaccinate people ahead of time, before anybody starts dying. But the other side of that coin is that vaccination is really just a Band-Aid. It's kind of a strategy of damage control. Of course it's lifesaving and important and we have to do it, but at the end of the day, no matter how many cows, how many people we vaccinate, we're still going to have exactly the same amount of rabies up there in the bats. The actual risk of getting bitten hasn't changed at all. So my second question was this: Could we somehow cut the virus off at its source? If we could somehow reduce the amount of rabies in the bats themselves, then that would be a real game changer.
Dann wäre unser Ansatz nicht mehr Schadensbegrenzung, sondern Prävention. Wie können wir das erreichen? Zuerst müssen wir verstehen, wie dieser Virus in seinem Wirt funktioniert -- in den Fledermäusen. Ein ambitioniertes Ziel, egal, um welche Infektionskrankheit es geht, besonders bei isolierten Spezies wie Fledermäusen, aber irgendwo müssen wir ja anfangen. Wir sahen uns also historische Daten an. Wann und wo gab es in der Vergangenheit Ausbrüche? Es wurde klar, dass Tollwut ein Virus ist, das sich fortbewegt. Tollwut braucht Aktion. Das Virus bewegt sich ein, zwei Jahre lang in einer Umgebung, doch wenn es dann anderswo keine neuen Fledermäuse findet, stirbt es ziemlich sicher aus. So kamen wir der Übertragung von Tollwut auf die Schliche. Wir wussten, dass sich das Virus fortbewegt, konnten aber nicht sagen, wohin.
We'd been talking about shifting from a strategy of damage control to one based on prevention. So, how do we begin to do that? Well, the first thing we needed to understand was how this virus actually works in its natural host -- in the bats. And that is a tall order for any infectious disease, particularly one in a reclusive species like bats, but we had to start somewhere. So the way we started was looking at some historical data. When and where had these outbreaks happened in the past? And it became clear that rabies was a virus that just had to be on the move. It couldn't sit still. The virus might circulate in one area for a year, maybe two, but unless it found a new group of bats to infect somewhere else, it was pretty much bound to go extinct. So with that, we solved one key part of the rabies transmission challenge. We knew we were dealing with a virus on the move, but we still couldn't say where it was going.
Ich wollte wie bei Google Maps sehen können, wo das Ziel des Virus liegt. Wie kommt es dorthin? Und wie schnell? Deshalb sah ich mir die Genome von Tollwut an. Wie bei vielen anderen Viren ist das Genom winzig klein, entwickelt sich aber rasend schnell. So schnell, dass sich das Virus, wenn es sich fortbewegt hat, ein paar Mutationen durchlaufen hat. Wir müssen also nur die einzelnen Punkte auf dem phylogenischen Baum verbinden, und so herausfinden, wo das Virus in der Vergangenheit war, und wie es sich entwickelt hat. Ich sammelte also Kuhgehirne, denn so kommt man an Tollwutviren heran. Über die Genomsequenzen aus den Viren in den Kuhhirnen konnte ich herausfinden, dass das Virus sich 10 bis 20 Meilen pro Jahr ausbreitet.
Essentially, what I wanted was more of a Google Maps-style prediction, which is, "What's the destination of the virus? What's the route it's going to take to get there? How fast will it move?" To do that, I turned to the genomes of rabies. You see, rabies, like many other viruses, has a tiny little genome, but one that evolves really, really quickly. So quickly that by the time the virus has moved from one point to the next, it's going to have picked up a couple of new mutations. And so all we have to do is kind of connect the dots across an evolutionary tree, and that's going to tell us where the virus has been in the past and how it spread across the landscape. So, I went out and I collected cow brains, because that's where you get rabies viruses. And from genome sequences that we got from the viruses in those cow brains, I was able to work out that this is a virus that spreads between 10 and 20 miles each year.
Jetzt kennen wir die Geschwindigkeit des Virus, aber wissen noch nicht, wo es sich hinbewegt. Ich musste wie eine Fledermaus denken, denn die Tollwut ist ein Virus und bewegt sich nicht alleine, sondern über das Wirtstier, die Fledermaus, also musste ich überlegen, wie weit und wie oft sie fliegen. Meine Fantasie brachte mich nicht wirklich weiter, genauso wenig wie die digitalen Fledermaus-Tracker. Wir kamen nicht an die Informationen. Stattdessen wandten wir uns dem Paarungsverhalten der Fledermäuse zu. Wir sahen uns Teile ihres Genoms an, wodurch wir sahen, dass sich manche Gruppen paarten, und andere isolierter waren. Das Virus folgte dem Weg der Fledermaus. Doch einer dieser Wege war überraschend -- schwer zu glauben. Der Weg schien die peruanische Grenze zwischen Amazonas und Pazifik zu durchqueren, und das war schwer zu glauben: Weil die Anden wirklich hoch sind -- etwa 6.700 Meter, so hoch kann keine Feldermaus fliegen. Aber --
OK, so that means we do now have the speed limit of the virus, but still missing that other key part of where is it going in the first place. For that, I needed to think a little bit more like a bat, because rabies is a virus -- it doesn't move by itself, it has to be moved around by its bat host, so I needed to think about how far to fly and how often to fly. My imagination didn't get me all that far with this and neither did little digital trackers that we first tried putting on bats. We just couldn't get the information we needed. So instead, we turned to the mating patterns of bats. We could look at certain parts of the bat genome, and they were telling us that some groups of bats were mating with each other and others were more isolated. And the virus was basically following the trail laid out by the bat genomes. Yet one of those trails stood out as being a little bit surprising -- hard to believe. That was one that seemed to cross straight over the Peruvian Andes, crossing from the Amazon to the Pacific coast, and that was kind of hard to believe, as I said, because the Andes are really tall -- about 22,000 feet, and that's way too high for a vampire to fly. Yet --
(Lachen)
(Laughter)
als wir genauer hinsahen, bemerkten wir im Norden Perus ein Netzwerk aus Tälern, das auf keiner der Seiten zu hoch für die Fledermäuse war, sodass sie sich paaren konnten. Wir schauten noch etwas genauer hin -- Tatsächlich breitet sich Tollwut über diese Täler aus, etwa 10 Meilen weit pro Jahr. Genauso, wie es unsere Modelle vorhergesagt hatten.
when we looked more closely, we saw, in the northern part of Peru, a network of valley systems that was not quite too tall for the bats on either side to be mating with each other. And we looked a little bit more closely -- sure enough, there's rabies spreading through those valleys, just about 10 miles each year. Basically, exactly as our evolutionary models had predicated it would be.
Ich habe Ihnen jedoch noch nicht gesagt, dass das ziemlich wichtig ist, weil Tollwut noch nie in den westlichen Anden oder an der Pazifiküste Südamerikas nachgewiesen wurde, und wir so beobachten können, wie sich das Virus erstmals in einem großen Gebiet Südamerikas ausbreitet, was zur folgenden Frage führt: "Was tun wir dagegen?"
What I didn't tell you is that that's actually kind of an important thing because rabies had never been seen before on the western slopes of the Andes, or on the whole Pacific coast of South America, so we were actually witnessing, in real time, a historical first invasion into a pretty big part of South America, which raises the key question: "What are we going to do about that?"
Kurzfristig können wir den Leuten sagen: Ihr müsst euch und eure Tiere gegen Tollwut impfen. Aber langfristig wäre es besser, wenn wir mit den neuen Informationen verhindern könnten, dass das Virus überhaupt ankommt. Wir können die Fledermäuse nicht am Fliegen hindern, aber vielleicht können wir verhindern, dass sich das Virus über die Fledermäuse ausbreitet.
Well, the obvious short-term thing we can do is tell people: you need to vaccinate yourselves, vaccinate your animals; rabies is coming. But in the longer term, it would be even more powerful if we could use that new information to stop the virus from arriving altogether. Of course, we can't just tell bats, "Don't fly today," but maybe we could stop the virus from hitching a ride along with the bat.
Das bringt uns dazu, was wir von Programmen zur Tollwutbekämpfung aus der ganzen Welt gelernt haben, egal ob es um Hunde, Füchse, Stinktiere oder Waschbären in Nordamerika, Afrika oder Europa geht: Wir können Tollwut nur stoppen, wenn wir die Tiere impfen, die das Virus übertragen.
And that brings us to the key lesson that we have learned from rabies-management programs all around the world, whether it's dogs, foxes, skunks, raccoons, North America, Africa, Europe. It's that vaccinating the animal source is the only thing that stops rabies.
Können wir Fledermäuse impfen? Von Impfungen für Hunde und Katzen hört man immer wieder, aber nicht von Impfungen für Fledermäuse. Die Frage mag verrückt klingen, doch zum Glück gibt es bereits einen essbaren Tollwutimpfstoff, der auf Fledermäuse ausgelegt ist. Noch besser ist, dass die Impfungen von Fledermaus auf Fledermaus übertragen werden können. Man muss den Impfstoff nur auf eine Fledermaus auftragen, der Rest erledigt sich dadurch, dass sich Fledermäuse gegenseitig putzen. Zumindest müssen wir Fledermäuse nicht einzeln mit kleinen Spritzen impfen.
So, can we vaccinate bats? You hear about vaccinating dogs and cats all the time, but you don't hear too much about vaccinating bats. It might sound like a crazy question, but the good news is that we actually already have edible rabies vaccines that are specially designed for bats. And what's even better is that these vaccines can actually spread from bat to bat. All you have to do is smear it on one and let the bats' habit of grooming each other take care of the rest of the work for you. So that means, at the very least, we don't have to be out there vaccinating millions of bats one by one
(Lachen)
with tiny little syringes.
Jetzt haben wir das Werkzeug, müssen es aber auch richtig einsetzen.
(Laughter)
So ergeben sich viele Fragen. Wie viele Fledermäuse müssen wir impfen? Zu welcher Jahreszeit? Wie oft pro Jahr? Das sind wichtige Fragen dazu, wie wir eine Impfkampagne aufziehen können, doch wir können sie nicht im Labor beantworten. Wir haben einen besseren Ansatz. Wir verwenden echte Fledermäuse, aber falschen Impfstoff. Wir verwenden essbare Gele, durch die Fledermausfell leuchtet, und UV-Puder, dass übertragen wird, wenn Fledermäuse in Kontakt kommen, wodurch wir untersuchen können, wie sich echter Impfstoff in wilden Fledermauskolonien ausbreiten würde. Wir stehen noch ganz am Anfang, aber die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Sie lassen darauf schließen, dass die Impfstoffe, die wir haben, den Umfang von Tollwutausbrüchen wohl drastisch reduzieren könnten. Das ist wichtig, weil Tollwut ein Virus ist, das immer in Bewegung sein muss, und wir deshalb immer dann, wenn wir einen Ausbruch eindämmen, auch das Risiko reduzieren, dass es das Virus zur nächsten Kolonie schafft. Wir durchbrechen die Übertragungskette. Jedes Mal, wenn wir das schaffen, kommen wir der Ausrottung des Virus näher. Für mich ist die Vorstellung, in nicht allzu ferner Zukunft davon sprechen zu können, Tollwut wirklich loszuwerden, unglaublich ermutigend und aufregend.
But just because we have that tool doesn't mean we know how to use it. Now we have a whole laundry list of questions. How many bats do we need to vaccinate? What time of the year do we need to be vaccinating? How many times a year do we need to be vaccinating? All of these are questions that are really fundamental to rolling out any sort of vaccination campaign, but they're questions that we can't answer in the laboratory. So instead, we're taking a slightly more colorful approach. We're using real wild bats, but fake vaccines. We use edible gels that make bat hair glow and UV powders that spread between bats when they bump into each other, and that's letting us study how well a real vaccine might spread in these wild colonies of bats. We're still in the earliest phases of this work, but our results so far are incredibly encouraging. They're suggesting that using the vaccines that we already have, we could potentially drastically reduce the size of rabies outbreaks. And that matters, because as you remember, rabies is a virus that always has to be on the move, and so every time we reduce the size of an outbreak, we're also reducing the chance that the virus makes it onto the next colony. We're breaking a link in the chain of transmission. And so every time we do that, we're bringing the virus one step closer to extinction. And so the thought, for me, of a world in the not-too-distant future where we're actually talking about getting rid of rabies altogether, that is incredibly encouraging and exciting.
Kommen wir zur Ursprungsfrage zurück: Können wir Pandemien verhindern? Es gibt keine magische Lösung, aber meine Erfahrung mit Tollwut stimmt mich optimistisch. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis wir mit Genomik Ausbrüche vorhersagen können, und es intelligente Technologien gibt, wie essbare Impfstoffe, die sich selbst verbreiten, mit denen wir das Problem an der Wurzel packen können, bevor das Virus überhaupt auf Menschen überspringt.
So let me return to the original question. Can we prevent pandemics? Well, there is no silver-bullet solution to this problem, but my experiences with rabies have left me pretty optimistic about it. I think we're not too far from a future where we're going to have genomics to forecast outbreaks and we're going to have clever new technologies, like edible, self-spreading vaccines, that can get rid of these viruses at their source before they have a chance to jump into people.
Im Kampf gegen Pandemien ist es schlicht wichtig, immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Ich denke, wir können das schaffen, indem wir Probleme, die wir bereits haben, wie Tollwut zum Beispiel, nutzen, wie ein Astronaut einen Flugsimulator nutzt, und ausprobieren, was funktioniert und was nicht, und indem wir uns gut aufstellen, sodass wir wenn es darauf ankommt, wissen, was zu tun ist.
So when it comes to fighting pandemics, the holy grail is just to get one step ahead. And if you ask me, I think one of the ways that we can do that is using some of the problems that we already have now, like rabies -- sort of the way an astronaut might use a flight simulator, figuring out what works and what doesn't, and building up our tool set so that when the stakes are high, we're not flying blind.
Danke.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)