Wenn du eine ältere Person kennst, die linkshändig ist, musste diese wahrscheinlich lernen, mit rechts zu schreiben oder zu essen. Und in vielen Teilen der Welt ist es noch immer normal, Kinder dazu zu zwingen, ihre "richtige" Hand zu benutzen. Das Wort "rechts" kann auch richtig oder gut bedeuten, nicht nur in Englisch, sondern auch in vielen anderen Sprachen. Aber wenn linkshändig so falsch ist zu sein, warum kommt es dann überhaupt erst vor? Heute ist etwa ein Zehntel der Weltbevölkerung linkshändig. Archäologische Beweise zeigen, dass ist schon seit 500.000 Jahren so. Circa 10 % der menschlichen Überreste zeigen die damit verbundenen Unterschiede in Armlänge und Knochendichte und einige uralte Werkzeuge und Artefakten zeigen Nutzungsspuren von Linkshändern. Egal, was viele vielleicht denken mögen, Händigkeit kann man sich nicht aussuchen. Es kann sogar noch vor der Geburt bestimmt werden, je nach Lage des Fötus. Wenn Händigkeit also angeboren ist, heißt das, es ist genetisch bedingt? Ja und nein. Eineiige Zwillinge mit gleichen Genen können verschiedene dominante Hände haben. Tatsächlich kommt das genauso oft vor wie bei jedem anderen Geschwisterpaar. Aber die Wahrscheinlichkeit rechts- oder linkshändig zu sein, wird von der Händigkeit der Eltern in verblüffend beständigen Verhältnis bestimmt. Wenn der Vater linkshändig ist, aber die Mutter rechtshändig, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 17 %, dass das Kind linkshändig ist, während nur 10 % der Kinder zweier rechtshändiger Eltern linkshändig sind. Es scheint, dass Händigkeit ganz zufällig entschieden wird, aber letztendlich bestimmen sie die Gene. All dies deutet darauf hin, dass es einen Grund gibt dass die Evolution diesen kleinen Teil Linkshänder entstehen lassen und über Jahrtausende beibehalten hat. Und während etliche Theorien versucht haben zu erklären, warum Händigkeit überhaupt existiert, oder warum die meisten Menschen rechtshändig sind, deutet ein neues mathematisches Modell darauf hin, dass das Verhältnis eine Balance zwischen Konkurrenz- und Kooperationsdruck widerspiegelt. Die Vorteile linkshändig zu sein, sind am deutlichsten bei Aktivitäten, die mit einem Gegner verbunden sind, wie bei Kampf- oder Wettbewerbssportarten. Zum Beispiel sind 50 % der besten Schläger im Baseball linkshändig. Warum? Betrachte es als Überraschungsvorteil. Weil Linkshänder in der Minderheit sind, spielen sowohl rechts- als auch linkshändige Gegner die meiste Zeit gegen Rechtshänder. Wenn beide gegeneinander spielen, ist der Linkshänder besser vorbereitet als der rechtshändige Gegner, während der Rechtshänder überrumpelt wird. Diese Kampfhypothese, bei der ein Ungleichgewicht in der Bevölkerung einen Vorteil für linkshändige Kämpfer oder Athleten ergibt, ist ein Beispiel von negativer häufigkeitsabhängiger Selektion. Aber laut Evolutionsprinzipien haben Gruppen, die einen relativen Vorteil haben, die Neigung, zu wachsen bis dieser Vorteil verschwindet. Würden Menschen über ihre ganze Evolution hinweg nur kämpfen und konkurrieren, würde die natürliche Auslese dazu führen, dass mehr Linkshänder durchkämen bis es so viele von ihnen gäbe, dass es kein seltener Vorzug mehr wäre. Also wären in einer rein konkurrenzorientierten Welt 50 % der Bevölkerung linkshändig. Aber die menschliche Evolution wurde von Kooperation wie auch Konkurrenz geprägt. Und Kooperationsdruck schiebt die Verteilung von Händigkeit in die gegensätzliche Richtung. Beim Golf, wo Leistung nicht vom Gegner abhängig ist, sind nur 4 % der besten Spieler linkshändig. Dies ist ein Beispiel des breiteren Phänomens der Werkzeugteilung. Genau wie junge potenzielle Golfer leichter ein Set Schläger für rechtshändige finden können, sind viele der wichtigen Werkzeuge, die die Gesellschaft geformt haben, für die rechtshändige Mehrheit entwickelt worden. Da Linkshänder diese Werkzeuge nicht so gut verwenden können und es unter ihnen mehr Unfälle gibt, wären sie in einer rein kooperativen Welt weniger erfolgreich und würden irgendwann aus der Bevölkerung verschwinden. Durch die genaue Voraussage der Verteilung von Linkshändern in der allgemeinen Bevölkerung, wie auch vergleichbare Daten von verschiedenen Sportarten, das Model deutet an, dass die Beständigkeit der Linkshänder als eine kleine aber stabile Minderheit ein Gleichgewicht widerspiegelt, das von wettbewerblichen und kooperativen Einflüssen kommt, die sich über Zeit gleichzeitig abspielen. Und das Erstaunlichste ist, was die Zahlen uns über verschiedene Bevölkerungen sagen können. Von der verzerrten Verteilung von Händigkeit unter kooperierenden Tieren, zum geringfügig größeren Anteil and Linkshändern in wetteifernden Jäger-Sammler-Gesellschaften, liegen die Antworten zu einigen Rätseln der frühen menschlichen Evolution vielleicht schon in unseren Händen.
If you know an older left-handed person, chances are they had to learn to write or eat with their right hand. And in many parts of the world, it's still common practice to force children to use their "proper" hand. Even the word for right also means correct or good, not just in English, but many other languages, too. But if being left-handed is so wrong, then why does it happen in the first place? Today, about 1/10 of the world's population are left-handed. Archeological evidence shows that it's been that way for as long as 500,000 years, with about 10% of human remains showing the associated differences in arm length and bone density, and some ancient tools and artifacts showing evidence of left-hand use. And despite what many may think, handedness is not a choice. It can be predicted even before birth based on the fetus' position in the womb. So, if handedness is inborn, does that mean it's genetic? Well, yes and no. Identical twins, who have the same genes, can have different dominant hands. In fact, this happens as often as it does with any other sibling pair. But the chances of being right or left-handed are determined by the handedness of your parents in surprisingly consistent ratios. If your father was left-handed but your mother was right-handed, you have a 17% chance of being born left-handed, while two righties will have a left-handed child only 10% of the time. Handedness seems to be determined by a roll of the dice, but the odds are set by your genes. All of this implies there's a reason that evolution has produced this small proportion of lefties, and maintained it over the course of millennia. And while there have been several theories attempting to explain why handedness exists in the first place, or why most people are right-handed, a recent mathematical model suggests that the actual ratio reflects a balance between competitive and cooperative pressures on human evolution. The benefits of being left-handed are clearest in activities involving an opponent, like combat or competitive sports. For example, about 50% of top hitters in baseball have been left-handed. Why? Think of it as a surprise advantage. Because lefties are a minority to begin with, both right-handed and left-handed competitors will spend most of their time encountering and practicing against righties. So when the two face each other, the left-hander will be better prepared against this right-handed opponent, while the righty will be thrown off. This fighting hypothesis, where an imbalance in the population results in an advantage for left-handed fighters or athletes, is an example of negative frequency-dependent selection. But according to the principles of evolution, groups that have a relative advantage tend to grow until that advantage disappears. If people were only fighting and competing throughout human evolution, natural selection would lead to more lefties being the ones that made it until there were so many of them, that it was no longer a rare asset. So in a purely competitive world, 50% of the population would be left-handed. But human evolution has been shaped by cooperation, as well as competition. And cooperative pressure pushes handedness distribution in the opposite direction. In golf, where performance doesn't depend on the opponent, only 4% of top players are left-handed, an example of the wider phenomenon of tool sharing. Just as young potential golfers can more easily find a set of right-handed clubs, many of the important instruments that have shaped society were designed for the right-handed majority. Because lefties are worse at using these tools, and suffer from higher accident rates, they would be less successful in a purely cooperative world, eventually disappearing from the population. So by correctly predicting the distribution of left-handed people in the general population, as well as matching data from various sports, the model indicates that the persistence of lefties as a small but stable minority reflects an equilibrium that comes from competitive and cooperative effects playing out simultaneously over time. And the most intriguing thing is what the numbers can tell us about various populations. From the skewed distribution of pawedness in cooperative animals, to the slightly larger percentage of lefties in competitive hunter-gatherer societies, we may even find that the answers to some puzzles of early human evolution are already in our hands.