Was denken Sie, wenn Sie mich ansehen? Eine Gläubige? Eine Expertin? Vielleicht sogar eine Schwester. Oder unterdrückt, einer Gehirnwäsche unterzogen, eine Terroristin? Oder ganz einfach eine Verzögerung beim Sicherheitscheck am Flughafen. Das ist tatsächlich wahr.
What do you think when you look at me? A woman of faith? An expert? Maybe even a sister. Or oppressed, brainwashed, a terrorist. Or just an airport security line delay. That one's actually true.
(Lachen)
(Laughter)
Ich gebe Ihnen nicht die Schuld für Ihre negativen Eindrücke. So stellen die Medien Leute dar, die so aussehen wie ich. Eine Studie ergab, dass 80 % der Berichterstattung über den Islam und Muslime negativ ist. Studien zeigen: Die Amerikaner meinen, die meisten würden keine Muslime kennen. Vermutlich sprechen die Leute nicht mit ihren Uber-Fahrern.
If some of your perceptions were negative, I don't really blame you. That's just how the media has been portraying people who look like me. One study found that 80 percent of news coverage about Islam and Muslims is negative. And studies show that Americans say that most don't know a Muslim. I guess people don't talk to their Uber drivers.
(Lachen)
(Laughter)
Für alle die, die noch nie einen Muslimen kennengelernt haben: Es ist großartig, Sie kennenzulernen. Ich sage Ihnen, wer ich bin. Ich bin eine Mutter, eine Kaffeeliebhaberin -- doppelter Espresso, mit Sahne extra. Ich bin introvertiert, eine Möchtegern-Fitness-Fanatikerin, und ich bin eine praktizierende, spirituelle Muslimin. Aber nicht wie Lady Gaga singt, denn, Baby, ich wurde nicht so geboren. Ich habe mich dazu entschieden.
Well, for those of you who have never met a Muslim, it's great to meet you. Let me tell you who I am. I'm a mom, a coffee lover -- double espresso, cream on the side. I'm an introvert. I'm a wannabe fitness fanatic. And I'm a practicing, spiritual Muslim. But not like Lady Gaga says, because baby, I wasn't born this way. It was a choice.
Als ich 17 Jahre alt war, traf ich die Entscheidung, mich zu outen. Nein, nicht als homosexueller Mensch, wie einige meiner Freunde, sondern als Muslimin. Ich entschied mich, den Hijab, meine Kopfbedeckung zu tragen. Meine feministischen Freundinnen waren entsetzt: "Warum unterdrückst du dich selbst?" Das Lustige war: Damals war es für mich doch eine feministische Unabhängigkeitserklärung, und zwar gegenüber dem Druck, den ich als 17-Jährige fühlte, mich einem perfekten und unerreichbaren Schönheitsideal anzupassen. Ich habe nicht nur passiv den Glauben meiner Eltern angenommen. Ich habe mit dem Koran gerungen. Ich las ihn, dachte nach, stellte in Frage, zweifelte und glaubte letztendlich. Meine Beziehung zu Gott war nicht Liebe auf den ersten Blick. Sie war Vertrauen und langsame Hingabe, die sich mit jedem Lesen des Korans vertiefte. Die Schönheit der Rhythmik bringt mich manchmal zum Weinen. Ich erkenne mich selbst darin. Ich fühle, dass Gott mich kennt. Hatten Sie jemals das Gefühl, dass jemand Sie wahrnimmt, Sie vollständig versteht, und doch irgendwie liebt? So fühlt es sich an.
When I was 17, I decided to come out. No, not as a gay person like some of my friends, but as a Muslim, and decided to start wearing the hijab, my head covering. My feminist friends were aghast: "Why are you oppressing yourself?" The funny thing was, it was actually at that time a feminist declaration of independence from the pressure I felt as a 17-year-old, to conform to a perfect and unattainable standard of beauty. I didn't just passively accept the faith of my parents. I wrestled with the Quran. I read and reflected and questioned and doubted and, ultimately, believed. My relationship with God -- it was not love at first sight. It was a trust and a slow surrender that deepened with every reading of the Quran. Its rhythmic beauty sometimes moves me to tears. I see myself in it. I feel that God knows me. Have you ever felt like someone sees you, completely understands you and yet loves you anyway? That's how it feels.
Später heiratete ich und begann, wie alle guten Ägypter, meine Karriere als Ingenieurin.
And so later, I got married, and like all good Egyptians, started my career as an engineer.
(Lachen)
(Laughter)
Ich hatte später, nach meiner Heirat, ein Kind, und lebte im Grunde den "Ägyptisch-Amerikanischen Traum".
I later had a child, after getting married, and I was living essentially the Egyptian-American dream.
Dann kam jener schreckliche Morgen im September 2001. Viele von Ihnen erinnern sich vermutlich genau, wo sie da waren. Ich saß in meiner Küche, hatte zu Ende gefrühstückt, schaute auf den Bildschirm und sah das Wort "Eilmeldung". Da war Rauch, Flugzeuge flogen in Gebäude, Menschen sprangen aus den Gebäuden. Was war das? Ein Unfall? Eine technische Störung? Mein Schock verwandelte sich schnell in Empörung. Warum sollte man so etwas tun? Ich wechselte den Fernsehkanal und hörte:
And then that terrible morning of September, 2001. I think a lot of you probably remember exactly where you were that morning. I was sitting in my kitchen finishing breakfast, and I look up on the screen and see the words "Breaking News." There was smoke, airplanes flying into buildings, people jumping out of buildings. What was this? An accident? A malfunction? My shock quickly turned to outrage. Who would do this? And I switch the channel and I hear,
" ... muslimische Terroristen ...," " ... im Namen des Islam ...," " ... nahöstlicher Abstammung ...," " ... Dschihad ...," " ... zerbombt Mekka!" Oh, mein Gott.
"... Muslim terrorist ...," "... in the name of Islam ...," "... Middle-Eastern descent ...," "... jihad ...," "... we should bomb Mecca." Oh my God.
Es ist nicht nur mein Land angegriffen worden, sondern im Nu verwandelten mich die Taten von anderen von einer Bürgerin in eine Verdächtige.
Not only had my country been attacked, but in a flash, somebody else's actions had turned me from a citizen to a suspect.
Am selben Tag mussten wir durch den Mittleren Westen der USA fahren, um in eine neue Stadt zu ziehen und mit dem Aufbaustudium zu beginnen. Ich erinnere mich, wie ich mich -- als wir schweigend fuhren -- so tief es ging in meinen Sitzplatz kauerte, und ich mich das erste Mal fürchtete, als Muslimin erkannt zu werden.
That same day, we had to drive across Middle America to move to a new city to start grad school. And I remember sitting in the passenger seat as we drove in silence, crouched as low as I could go in my seat, for the first time in my life, afraid for anyone to know I was a Muslim.
Wir zogen in dieser Nacht in unsere Wohnung, in einer neuen Stadt, in der es sich wie eine vollständig andere Welt anfühlte. Und dann hörte, sah und las ich die Warnungen der nationalen islamischen Organisationen, die besagten: "Seid wachsam", "Seid vorsichtig", "Bleibt in gut beleuchteten Gegenden", "Versammmelt euch nicht".
We moved into our apartment that night in a new town in what felt like a completely different world. And then I was hearing and seeing and reading warnings from national Muslim organizations saying things like, "Be alert," "Be aware," "Stay in well-lit areas," "Don't congregate."
Ich blieb die ganze Woche drinnen. Dann wurde es Freitag in jener Woche -- der Tag, an dem sich Muslime zum Beten versammeln. Und wieder lauteten die Warnungen: "Geht nicht an diesem ersten Freitag, die Moschee könnte ein Ziel sein." Ich sah mir die umfangreiche Berichterstattung an. Die Gefühle waren verständlicherweise ungefiltert und ich hörte auch von Angriffen auf Muslime oder von Leuten, die man für Muslime hielt, ins Freie zerrte und schlug. Es gab wirklich Brandanschläge auf Moscheen. Ich dachte: Wir sollten zu Hause bleiben.
I stayed inside all week. And then it was Friday that same week, the day that Muslims congregate for worship. And again the warnings were, "Don't go that first Friday, it could be a target." And I was watching the news, wall-to-wall coverage. Emotions were so raw, understandably, and I was also hearing about attacks on Muslims, or people who were perceived to be Muslim, being pulled out and beaten in the street. Mosques were actually firebombed. And I thought, we should just stay home.
Doch etwas fühlte sich nicht richtig an. Weil die Leute, die dieses Land angegriffen hatten, unser Land angegriffen haben. Ich habe die Wut der Leute auf die Terroristen abgekriegt. Stellen Sie sich vor! Ich war auch wütend. Es ist nicht einfach, sich andauernd selbst erklären zu müssen. Ich habe nichts gegen Fragen, ich liebe Fragen. Es sind die Anschuldigungen, die hart sind.
And yet, something didn't feel right. Because those people who attacked our country attacked our country. I get it that people were angry at the terrorists. Guess what? So was I. And so to have to explain yourself all the time isn't easy. I don't mind questions. I love questions. It's the accusations that are tough.
Heutzutage können wir tatsächlich Leute sagen hören: "Es gibt ein Problem in diesem Land -- es heißt Muslime. Wann werden wir sie los?" Manche Leute wollen Muslime verbannen und Moscheen schließen. Sie sprechen von meiner Gemeinde wie von einem Tumor im Körper der USA. Es stellt sich nur die Frage: Sind wir bösartig oder gutartig? Sie wissen: einen bösartigen Tumor entfernt man als Ganzes und einen gutartigen Tumor hält man nur unter Beobachtung.
Today we hear people actually saying things like, "There's a problem in this country, and it's called Muslims. When are we going to get rid of them?" So, some people want to ban Muslims and close down mosques. They talk about my community kind of like we're a tumor in the body of America. And the only question is, are we malignant or benign? You know, a malignant tumor you extract altogether, and a benign tumor you just keep under surveillance.
Die Alternativen sind sinnlos, weil die Frage falsch gestellt ist. Muslime sind, wie alle anderen Amerikaner, kein Tumor im Körper der USA, sondern ein lebenswichtiges Organ.
The choices don't make sense, because it's the wrong question. Muslims, like all other Americans, aren't a tumor in the body of America, we're a vital organ.
(Applaus)
(Applause)
Danke!
Thank you.
(Applaus)
(Applause)
Muslime sind Erfinder und Lehrer, Ersthelfer und Olympioniken.
Muslims are inventors and teachers, first responders and Olympic athletes.
Wird die Schließung von Moscheen Amerika sicherer machen? Es wird vielleicht ein paar Parkplätze freihalten, aber nicht den Terror stoppen. Der regelmäßige Besuch einer Moschee führt dazu, Menschen anderen Glaubens toleranter zu betrachten, und größere Bürgerbeteiligung zu zeigen. Und wie mir ein Leiter der Polizei in der Gegend von Washington, DC kürzlich erzählte: Menschen werden tatsächlich nicht in Moscheen radikalisiert. Sie werden in ihrem Keller oder im Bett vor einem Computer radikalisiert. Beim Radikalisierungsprozess hat man festgestellt, dass er online beginnt. Als Erstes wird die Person von ihrer Gemeinde abgeschnitten, sogar von ihrer Familie, damit die Extremistengruppe eine Gehirnwäsche machen kann, die dazu führt, dass die Person glaubt, die Terroristen seien die wahren Muslime, und jeder, der ihr Verhalten und ihre Ideologie verabscheut, ist ein Verräter oder vom Glauben abgefallen. Wenn wir Radikalisierung verhindern wollen, müssen wir die Leute dazu anhalten, zur Moschee zu gehen.
Now, is closing down mosques going to make America safer? It might free up some parking spots, but it will not end terrorism. Going to a mosque regularly is actually linked to having more tolerant views of people of other faiths and greater civic engagement. And as one police chief in the Washington, DC area recently told me, people don't actually get radicalized at mosques. They get radicalized in their basement or bedroom, in front of a computer. And what you find about the radicalization process is it starts online, but the first thing that happens is the person gets cut off from their community, from even their family, so that the extremist group can brainwash them into believing that they, the terrorists, are the true Muslims, and everyone else who abhors their behavior and ideology are sellouts or apostates. So if we want to prevent radicalization, we have to keep people going to the mosque.
Manche werden immer noch behaupten, der Islam sei eine gewalttätige Religion. Schließlich begründet eine Gruppe wie der IS ihre Brutalität mit dem Koran. Als Muslimin, als Mutter, als Mensch, glaube ich, dass wir alles tun müssen, um eine Gruppe wie der IS zu stoppen. Aber wir würden uns in ihre Vorstellungswelt fügen, wenn man sie als Repräsentanten von 1,6 Milliarden Gläubigen anerkennt.
Now, some will still argue Islam is a violent religion. After all, a group like ISIS bases its brutality on the Quran. Now, as a Muslim, as a mother, as a human being, I think we need to do everything we can to stop a group like ISIS. But we would be giving in to their narrative if we cast them as representatives of a faith of 1.6 billion people.
(Applaus)
(Applause)
Danke!
Thank you.
Der IS hat so viel mit dem Islam zu tun, wie der Ku-Klux-Klan mit dem Christentum.
ISIS has as much to do with Islam as the Ku Klux Klan has to do with Christianity.
(Applaus)
(Applause)
Beide Gruppen behaupten ihre Ideologie gründe auf ihrem "Heiligen Buch". Aber wenn man einen Blick auf sie wirft, treibt sie nicht an, was sie in ihrer "Heiligen Schrift" lasen. Es ist ihre Brutalität, die sie diese Dinge in die Schrift hineinlesen lässt.
Both groups claim to base their ideology on their holy book. But when you look at them, they're not motivated by what they read in their holy book. It's their brutality that makes them read these things into the scripture.
Ein herausragender Imam erzählte mir kürzlich eine erstaunliche Geschichte: Ein Mädchen kam zu ihm, weil sie vorhätte, sich dem IS anzuschließen. Ich war wirklich überrascht und fragte ihn, ob sie in Kontakt mit radikalen religiösen Führern gewesen sei. Er sagte, das Problem war genau das Gegenteil. Jeder Geistliche, mit dem sie gesprochen hatte, brachte sie zum Schweigen und sagte ihr, dass ihr Zorn, ihr Sinn für die Ungerechtigkeit in der Welt, sie nur in Schwierigkeiten bringen würde. Von nichts inspiriert und etwas, das ihrer Wut Sinn gegeben hätte, war sie ein Hauptziel für die Instrumentalisierung durch Extremisten, die ihr eine Lösung versprachen. Dieser Imam stellte die Verbindung zu Gott und ihrer Gemeinde wieder her. Anstatt sie für ihre Wut zu beschuldigen, zeigte er ihr konstruktive Wege für einen wirklichen Wandel in der Welt. Was sie in der Moschee lernte, bewahrte sie davor, sich dem IS anzuschließen.
Recently, a prominent imam told me a story that really took me aback. He said that a girl came to him because she was thinking of going to join ISIS. And I was really surprised and asked him, had she been in contact with a radical religious leader? And he said the problem was quite the opposite, that every cleric that she had talked to had shut her down and said that her rage, her sense of injustice in the world, was just going to get her in trouble. And so with nowhere to channel and make sense of this anger, she was a prime target to be exploited by extremists promising her a solution. What this imam did was to connect her back to God and to her community. He didn't shame her for her rage -- instead, he gave her constructive ways to make real change in the world. What she learned at that mosque prevented her from going to join ISIS.
Das war ein Einblick, wie die Islamophobie mich und meine Familie betrifft. Aber wie wirkt es sich auf normale Amerikaner aus? Wie wirkt es sich auf jeden anderen aus? Wie wirkt sich der 24-stündige Konsum von Angst jeden Tag auf unsere Demokratie aus, auf unsere Gedankenfreiheit?
I've told you a little bit about how Islamophobia affects me and my family. But how does it impact ordinary Americans? How does it impact everyone else? How does consuming fear 24 hours a day affect the health of our democracy, the health of our free thought?
Eine Studie -- eigentlich mehrere neurowissenschaftliche Studien -- zeigen: Wenn wir uns fürchten, passieren mindestens drei Dinge. Wir akzeptieren eher ein autoritäres Regierungssystem, Konformität und Vorurteile. Eine Studie zeigt: Wenn man Testpersonen Nachrichten vorlegt, in denen negativ über Muslime berichtet wurde, stimmmen sie eher militärischen Angriffen auf muslimische Länder sowie der Beschneidung der Rechte amerikanischer Muslime zu.
Well, one study -- actually, several studies in neuroscience -- show that when we're afraid, at least three things happen. We become more accepting of authoritarianism, conformity and prejudice. One study showed that when subjects were exposed to news stories that were negative about Muslims, they became more accepting of military attacks on Muslim countries and policies that curtail the rights of American Muslims.
Das ist nicht nur ein akademisches Problem. Wenn Sie schauen, wann die Stimmung gegen Muslime nach oben schoss -- zwischen 2001 und 2013 -- dann geschah dies drei Mal, aber nie im Zusammenhang mit Terroranschlägen. Es geschah im Vorfeld des Irakkrieges und während zweier Wahlperioden. Also ist Islamophobie nicht einfach die natürliche Reaktion auf Moslem-Terror, wie ich es erwartet habe. Es kann tatsächlich ein Werkzeug zur Manipulation der Öffentlichkeit sein, um das Fundament einer freien Gesellschaft auszuhöhlen, die vernünftige und gut informierte Bürger hat. Der Umgang mit Muslimen ist ein frühes Warnzeichen. Wir spüren es vielleicht als erste, aber die toxische Luft der Angst schadet uns allen.
Now, this isn't just academic. When you look at when anti-Muslim sentiment spiked between 2001 and 2013, it happened three times, but it wasn't around terrorist attacks. It was in the run up to the Iraq War and during two election cycles. So Islamophobia isn't just the natural response to Muslim terrorism as I would have expected. It can actually be a tool of public manipulation, eroding the very foundation of a free society, which is rational and well-informed citizens. Muslims are like canaries in the coal mine. We might be the first to feel it, but the toxic air of fear is harming us all.
(Applaus)
(Applause)
Bei der Zuweisung von Kollektivschuld geht es nicht nur darum, sich selbst erklären zu müssen. Deah und seine Frau Yusor waren ein junges, verheiratetes Paar, das in Chapel Hill, North Carolina lebte, wo beide zur Schule gingen. Deah war ein Sportler. Er war an der zahnmedizinischen Fakultät, talentiert, viel versprechend ... Seine Schwester würde mir sagen, dass er der süßeste, großzügigste Mensch war, den sie kannte. Sie besuchte ihn dort und er zeigte ihr seinen Lebenslauf. Sie war verblüfft und sagte: "Wann ist aus meinem Brüderlein solch ein versierter junger Mann geworden?" Nur ein paar Wochen nach dem Besuch von Suzanne bei ihrem Bruder und seiner Frau, hat ihr Nachbar, Craig Stephen Hicks, sie ermordet, genauso wie die Schwester von Yusor, Razan, die am Nachmittag zu Besuch war. Er tat es in ihrer Wohnung, wie bei einer Hinrichtung, nachdem er Äußerungen gegen Muslime auf seiner Facebook-Seite gepostet hatte. Er schoss acht Mal auf Deah. Fanatismus kann nicht nur unmoralisch, sondern auch tödlich sein.
And assigning collective guilt isn't just about having to explain yourself all the time. Deah and his wife Yusor were a young married couple living in Chapel Hill, North Carolina, where they both went to school. Deah was an athlete. He was in dental school, talented, promising ... And his sister would tell me that he was the sweetest, most generous human being she knew. She was visiting him there and he showed her his resume, and she was amazed. She said, "When did my baby brother become such an accomplished young man?" Just a few weeks after Suzanne's visit to her brother and his new wife, their neighbor, Craig Stephen Hicks, murdered them, as well as Yusor's sister, Razan, who was visiting for the afternoon, in their apartment, execution style, after posting anti-Muslim statements on his Facebook page. He shot Deah eight times. So bigotry isn't just immoral, it can even be lethal.
Also zurück zum Anfang. Was geschah nach dem 9/11? Sind wir zur Moschee gegangen oder blieben wir sicher zu Hause? Wir besprachen es und für uns war es keine leichte Entscheidung, denn es ging darum, welches Amerika wir unseren Kindern überlassen wollen: eines, dass uns durch Angst kontrollieren würde, oder eines, in dem wir unsere Religion frei ausüben können. Wir entschieden uns für die Moschee. Mit unserem Sohn im Kindersitz fuhren wir schweigend, mit Hochdruck zur Moschee. Ich nahm ihn heraus, zog meine Schuhe aus, ging in die Gebetshalle, und was ich sah, ließ mich anhalten. Die Halle war restlos gefüllt. Dann machte der Imam eine Ankündigung, bedankte sich und hieß unsere Gäste willkommen, denn die Hälfte der Versammelten waren Christen, Juden, Buddhisten, Atheisten, Gläubige und Nicht-Gläubige, die gekommen waren, nicht um uns anzugreifen, sondern um uns beizustehen.
So, back to my story. What happened after 9/11? Did we go to the mosque or did we play it safe and stay home? Well, we talked it over, and it might seem like a small decision, but to us, it was about what kind of America we wanted to leave for our kids: one that would control us by fear or one where we were practicing our religion freely. So we decided to go to the mosque. And we put my son in his car seat, buckled him in, and we drove silently, intensely, to the mosque. I took him out, I took off my shoes, I walked into the prayer hall and what I saw made me stop. The place was completely full. And then the imam made an announcement, thanking and welcoming our guests, because half the congregation were Christians, Jews, Buddhists, atheists, people of faith and no faith, who had come not to attack us, but to stand in solidarity with us.
(Applaus)
(Applause)
In diesem Moment bin ich zusammengebrochen. Diese Menschen waren dort, weil sie Mut und Mitgefühl Panik und Vorurteilen vorgezogen hatten.
I just break down at this time. These people were there because they chose courage and compassion over panic and prejudice.
Was werden Sie wählen? Was werden Sie im Moment der Angst und des Fanatismus wählen? Werden Sie auf Nummer sicher gehen? Oder werden Sie sich denen anschließen, die meinen: Wir sind besser als die.
What will you choose? What will you choose at this time of fear and bigotry? Will you play it safe? Or will you join those who say we are better than that?
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)
Danke schön!
Thank you so much.
Helen Walters: Also Dalia, Sie scheinen einen Nerv getroffen zu haben. Aber ich frage mich, was sagen Sie denjenigen, die vielleicht behaupten, dass Sie einen TEDTalk halten, eine Denkerin mit Tiefgang sind, in einer noblen Denkfabrik arbeiten, also eine Ausnahme und nicht die Regel sind. Was würden Sie zu jenen Leuten sagen?
Helen Walters: So Dalia, you seem to have struck a chord. But I wonder, what would you say to those who might argue that you're giving a TED Talk, you're clearly a deep thinker, you work at a fancy think tank, you're an exception, you're not the rule. What would you say to those people?
Dalia Mogahed: Ich würde sagen, täuschen Sie sich nicht. Ich bin vollkommen normal. Ich bin keine Ausnahme. Meine Geschichte ist nicht ungewöhnlich. Ich bin so gewöhnlich, wie es erlaubt ist. Wenn man auf die Muslime auf der ganzen Welt blickt, und ich tat das mit der größten je durchgeführten Studie zu Muslimen auf der ganzen Welt, wollen Menschen normale Dinge. Sie wollen Wohlstand für die Familie, sie wollen Arbeit und sie wollen in Frieden leben. Also bin ich in keinerlei Hinsicht eine Ausnahme. Wenn Menschen wie eine Ausnahme zur Regel erscheinen, dann ist oft die Regel gebrochen worden, und sie sind nicht die Ausnahme zu der Regel.
Dalia Mogahed: I would say, don't let this stage distract you, I'm completely ordinary. I'm not an exception. My story is not unusual. I am as ordinary as they come. When you look at Muslims around the world -- and I've done this, I've done the largest study ever done on Muslims around the world -- people want ordinary things. They want prosperity for their family, they want jobs and they want to live in peace. So I am not in any way an exception. When you meet people who seem like an exception to the rule, oftentimes it's that the rule is broken, not that they're an exception to it.
HW: Vielen Dank. Dalia Mogahed.
HW: Thank you so much. Dalia Mogahed.
(Applaus)
(Applause)