Ich bin Journalistin, daher suche ich gerne nach verborgenen Geschichten, nach Leben, die sich ganz leise unter dem Schlagzeilengeschrei abspielen. Ich habe mich auch daran gemacht, mich niederzulassen, einen Partner zu suchen und Kinder zu zeugen. In den letzten Jahren habe ich zu verstehen versucht, was das "gute Leben" des 21. Jahrhunderts ausmacht, nicht nur, weil mich die moralischen und philosophischen Auswirkungen faszinieren, sondern auch, weil ich selbst dringend einige Antworten brauche.
I'm a journalist, so I like to look for the untold stories, the lives that quietly play out under the scream of headlines. I've also been going about the business of putting down roots, choosing a partner, making babies. So for the last few years, I've been trying to understand what constitutes the 21st-century good life, both because I'm fascinated by the moral and philosophical implications, but also because I'm in desperate need of answers myself.
Wir leben in schwierigen Zeiten. Erstmals in der amerikanischen Geschichte glaubt ein Großteil der Eltern nicht, dass ihre Kinder es besser als sie selbst haben werden. Das betrifft Arm und Reich, Männer und Frauen. Manche von Ihnen werden das hören und traurig sein. Immerhin hat sich Amerika sehr dieser Auffassung wirtschaftlicher Überlegenheit verschrieben, sodass jede Generation die nächste irgendwie überholt, indem sie mehr verdient, mehr kauft, mehr ist. Wir haben diesen Traum in die Welt getragen, sodass Kinder in Brasilien, China und sogar in Kenia unsere unstillbaren Erwartungen nach mehr erben. Aber als ich diese historische Umfrage erstmals gelesen habe, war ich nicht unbedingt unglücklich. Sie wirkte wie eine Provokation. "Es besser haben" -- basierend auf wessen Maßstäben?
We live in tenuous times. In fact, for the first time in American history, the majority of parents do not think that their kids will be better off than they were. This is true of rich and poor, men and women. Now, some of you might hear this and feel sad. After all, America is deeply invested in this idea of economic transcendence, that every generation kind of leapfrogs the one before it, earning more, buying more, being more. We've exported this dream all over the world, so kids in Brazil and China and even Kenya inherit our insatiable expectation for more. But when I read this historic poll for the first time, it didn't actually make me feel sad. It felt like a provocation. "Better off" -- based on whose standards?
Ist "es besser haben" ein sicherer Job, mit dem man für den Rest seines Lebens rechnen kann? Solche Jobs sind fast verschwunden. Die Menschen wechseln durchschnittlich alle 4,7 Jahre ihren Arbeitsplatz und es wird geschätzt, dass bis 2020 nahezu die Hälfte der Amerikaner Freiberufler sein wird. Ist "es besser haben" also nur eine Zahl? Geht es darum, so viel wie möglich zu verdienen? Nach diesem einzelnen Maßstab versagen wir. Das mittlere Pro-Kopf-Einkommen ist seit ca. 2000 inflationsbereinigt niedrig, Also bedeutet "es besser haben" ein großes Haus mit weißem Lattenzaun zu kaufen? Immer weniger von uns tun das. Fast 5 Mio. Menschen haben ihr Zuhause in der Weltwirtschaftskrise verloren, und noch mehr von uns wurde bewusst, wie weit sie zu gehen bereit waren -- oder dass sie, in vielen ruinösen Fällen, hereingelegt wurden --, um diesen Anspruch zu halten. Die Eigentumsquoten sind die niedrigsten seit 1995.
Is "better off" finding a secure job that you can count on for the rest of your life? Those are nearly extinct. People move jobs, on average, every 4.7 years, and it's estimated that by 2020, nearly half of Americans will be freelancers. OK, so is better off just a number? Is it about earning as much as you possibly can? By that singular measurement, we are failing. Median per capita income has been flat since about 2000, adjusted for inflation. All right, so is better off getting a big house with a white picket fence? Less of us are doing that. Nearly five million people lost their homes in the Great Recession, and even more of us sobered up about the lengths we were willing to go -- or be tricked into going, in many predatory cases -- to hold that deed. Home-ownership rates are at their lowest since 1995.
Wir finden also keine festen Anstellungen, wir verdienen nicht so viel Geld und wir leben nicht in pompösen Häusern. Läutet das Totenglöckchen für alles, das Amerika groß gemacht hat. Aber sind dies die besten Maßstäbe für die Größe eines Landes, für ein gut gelebtes Leben? Ich denke, der Neuerfindungsgeist hat Amerika groß gemacht. Im Nachhall der Weltwirtschaftskrise legen mehr und mehr Amerikaner die Bedeutung von "es besser haben" neu fest. Es zeigt sich, dass eher Gemeinschaft und Kreativität als das Finanzielle eine Rolle spielen.
All right, so we're not finding steady employment, we're not earning as much money, and we're not living in big fancy houses. Toll the funeral bells for everything that made America great. But, are those the best measurements of a country's greatness, of a life well lived? What I think makes America great is its spirit of reinvention. In the wake of the Great Recession, more and more Americans are redefining what "better off" really means. Turns out, it has more to do with community and creativity than dollars and cents.
Lassen Sie mich klarstellen: die 14,8 % der Amerikaner, die in Armut leben, brauchen Geld, schlicht und einfach. Wir brauchen alle eine Politik, die uns vor Ausbeutung durch Arbeitgeber und Finanzinstitutionen schützt. Nichts des Folgenden soll heißen, dass die Lücke zwischen Arm und Reich alles andere als unmoralisch ist. Aber zu oft beenden wir das Gespräch an dieser Stelle. Wir sprechen über Armut als sei es eine monumentale Erfahrung; über die Armen, als wären sie bloß Opfer. Bei meinen Recherchen und Berichterstattungen lernte ich, dass die Kunst des guten Lebens oft am besten von denjenigen praktiziert wird, die am verletzbarsten sind.
Now, let me be very clear: the 14.8 percent of Americans living in poverty need money, plain and simple. And all of us need policies that protect us from exploitation by employers and financial institutions. Nothing that follows is meant to suggest that the gap between rich and poor is anything but profoundly immoral. But, too often we let the conversation stop there. We talk about poverty as if it were a monolithic experience; about the poor as if they were solely victims. Part of what I've learned in my research and reporting is that the art of living well is often practiced most masterfully by the most vulnerable.
Wenn Notwendigkeit die Mutter der Erfindung ist, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Rezession der Vater des Bewusstseins sein kann. Sie konfrontiert uns mit tiefgehenden Fragen, Fragen, für die wir in Zeiten relativen Komforts zu faul oder abgelenkt sind. Wie sollen wir arbeiten? Wie sollen wir leben? Jeder von uns, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, sucht Antworten auf diese Fragen, mit dem Geflüster unserer Ahnen in den Ohren.
Now, if necessity is the mother of invention, I've come to believe that recession can be the father of consciousness. It confronts us with profound questions, questions we might be too lazy or distracted to ask in times of relative comfort. How should we work? How should we live? All of us, whether we realize it or not, seek answers to these questions, with our ancestors kind of whispering in our ears.
Mein Urgroßvater war ein Alkoholiker in Detroit, der es manchmal schaffte, einen Fabrikjob zu behalten.
My great-grandfather was a drunk in Detroit, who sometimes managed to hold down a factory job.
So unglaublich das auch klingen mag: Er hatte 21 Kinder mit einer Frau, meiner Urgroßmutter, die mit 47 Jahren an Gebärmutterhalskrebs starb. Ich bin mit meinem 2. Kind schwanger und kann mir nicht einmal vorstellen, was sie durchgemacht haben muss. Wenn Sie versuchen, nachzurechnen -- sechs Zwillingspaare waren darunter. Mein Großvater, ihr Sohn, wurde Handlungsreisender und erlebte Auf- und Abschwung. Mein Vater ist damit aufgewachsen, die Tür für Schuldeintreiber zu öffnen und vorzugeben, dass seine Eltern nicht zu Hause seien. Er nahm sogar selbst seine Zahnspange mit Zangen in der Garage ab, als sein Vater zugab, kein Geld zu haben, um zum Kieferorthopäden zu gehen. Mein Vater wurde daher, wenig überraschend, Insolvenzanwalt. Darauf kommt selbst ein Autor nicht, oder? Er war besessen davon, für meinen Bruder und mich eine sichere Grundlage zu schaffen.
He had, as unbelievable as it might sound, 21 children, with one woman, my great-grandmother, who died at 47 years old of ovarian cancer. Now, I'm pregnant with my second child, and I cannot even fathom what she must have gone through. And if you're trying to do the math -- there were six sets of twins. So my grandfather, their son, became a traveling salesman, and he lived boom and bust. So my dad grew up answering the door for debt collectors and pretending his parents weren't home. He actually took his braces off himself with pliers in the garage, when his father admitted he didn't have money to go back to the orthodontist. So my dad, unsurprisingly, became a bankruptcy lawyer. Couldn't write this in a novel, right? He was obsessed with providing a secure foundation for my brother and I.
So stelle ich diese Fragen mit dem Kampf einiger Generationen im Hinterkopf. Meine Eltern sorgten dafür, dass ich auf einer festen Basis aufwuchs, die es einem erlaubt, zu hinterfragen und etwas zu riskieren. Ironischerweise und vermutlich manchmal zu ihrer Enttäuschung erlaubt mir ihr unerschütterlicher Einsatz für Sicherheit, deren Wert oder zumindest den Wert, den wir im 21. Jahrhundert historisch definiert haben, zu hinterfragen.
So I ask these questions by way of a few generations of struggle. My parents made sure that I grew up on a kind of steady ground that allows one to question and risk and leap. And ironically, and probably sometimes to their frustration, it is their steadfast commitment to security that allows me to question its value, or at least its value as we've historically defined it in the 21st century.
Gehen wir also die erste Frage an: Wie sollen wir arbeiten? Wir sollten wie unsere Mütter arbeiten. Ja genau -- jahrzehntelang haben wir versucht, Frauen in eine Arbeitswelt einzufügen, die für Geschäftsmänner gemacht war. Viele haben sich verbogen, um sich anzupassen, aber andere haben einen ungewöhnlicheren Weg geebnet und eine Mischung aus Sinn und Geld geschaffen, mit genug Flexibilität, um das zu tun, was ihre Lieben brauchten. Meine Mutter nannte es: "es einfach schaffen." Life-Coaches nennen es heute eine "Portfolio-Karriere". Wie auch immer man es nennt, immer mehr Männer begehren diese vollen, wenn nicht gar gehetzten Leben. Sie werden sich ihres Wunsches und ihrer Pflicht bewusst, anwesende Väter und Söhne zu sein.
So let's dig into this first question: How should we work? We should work like our mothers. That's right -- we've spent decades trying to fit women into a work world built for company men. And many have done backbends to fit in, but others have carved a more unconventional path, creating a patchwork of meaning and money with enough flexibility to do what they need to do for those that they love. My mom called it "just making it work." Today I hear life coaches call it "a portfolio career." Whatever you call it, more and more men are craving these whole, if not harried, lives. They're waking up to their desire and duty to be present fathers and sons. Now, artist Ann Hamilton has said,
Die Künstlerin Ann Hamilton sagte: "Arbeit ist eine Art Wissen." Arbeit ist eine Art Wissen. Anders gesagt: woran wir arbeiten, ist unser Weltverständnis. Wenn das stimmt, und das glaube ich, dann haben die Frauen, die sich unverhältnismäßig um die Kleinen, die Armen und die Alternden kümmerten, unverhältnismäßig von der tiefgründigsten Kenntnis profitiert, die es gibt: der Kenntnis des Menschseins. Durch das Priorisieren der Fürsorge beanspruchen Männer auf bestimmte Weise ihren Anteil an der gesamten menschlichen Existenz.
"Labor is a way of knowing." Labor is a way of knowing. In other words, what we work on is what we understand about the world. If this is true, and I think it is, then women who have disproportionately cared for the little ones and the sick ones and the aging ones, have disproportionately benefited from the most profound kind of knowing there is: knowing the human condition. By prioritizing care, men are, in a sense, staking their claim to the full range of human existence.
Das heißt, dass geregelte Arbeitstage für niemanden mehr funktionieren. Stechuhren werden obsolet, genau wie Karriereleitern. Jeden Tag entstehen und sterben ganze Industrien. Von hier an ist das alles nicht geradlinig. Wir müssen aufhören, Kinder zu fragen: "Was willst du werden, wenn du groß bist?" und anfangen zu fragen: "Wie möchtest du werden, wenn du groß bist?" Ihre Arbeit wird sich ständig ändern. Sie bilden den gemeinsamen Nenner. Je besser sie ihre Gaben verstehen und je mehr ideale Kooperationen sie gründen, desto besser werden sie es haben.
Now, this means the nine-to-five no longer works for anyone. Punch clocks are becoming obsolete, as are career ladders. Whole industries are being born and dying every day. It's all nonlinear from here. So we need to stop asking kids, "What do you want to be when you grow up?" and start asking them, "How do you want to be when you grow up?" Their work will constantly change. The common denominator is them. So the more they understand their gifts and create crews of ideal collaborators, the better off they will be.
Als nächste Herausforderung muss ein neues Sozialnetz gefunden und an diese zunehmend zersplitterte Wirtschaft angepasst werden. Wir brauchen tragbare Gesundheitsleistungen. Wir brauchen eine Politik, die zeigt, dass jeder verletzbar sein darf, oder für solche sorgen darf, ohne dabei zu verarmen. Wir müssen ernsthaft ein universelles Basiseinkommen erwägen. Wir müssen die Organisation von Arbeit erneuern. Das Versprechen einer Arbeitswelt, die so strukturiert ist, dass sie tatsächlich zu unseren modernen Werten passt und nicht zu der veralteten Idee die Brötchen zu verdienen, ist schon lange überfällig -- fragen Sie nur Ihre Mutter.
The challenge ahead is to reinvent the social safety net to fit this increasingly fragmented economy. We need portable health benefits. We need policies that reflect that everyone deserves to be vulnerable or care for vulnerable others, without becoming destitute. We need to seriously consider a universal basic income. We need to reinvent labor organizing. The promise of a work world that is structured to actually fit our 21st century values, not some archaic idea about bringing home the bacon, is long overdue -- just ask your mother.
Was ist mit der zweiten Frage: Wie sollen wir leben? Wir sollen wie unsere eingewanderten Vorfahren leben. Als sie nach Amerika kamen, teilten sie oft Wohnungen, Überlebenstipps und Kinderpflege -- sie wussten stets, wie man eine weitere Person satt bekommen konnte, egal wie wenig Essen es gab. Aber ihnen wurde gesagt, Erfolg bedeute, das Dorf hinter sich zu lassen und diese Ikone des amerikanischen Traums anzustreben, den weißen Lattenzaun. Selbst heute sehen wir einen solchen Zaun und denken an Erfolg und Selbstbeherrschung. Aber wenn man die Sentimentalität entfernt, trennt er uns in Wirklichkeit. Viele Amerikaner weisen eine eingeschränkte Sichtweise und das damit verbundene hochprivatisierte Leben zurück und fordern das Dorfleben zurück, fordern stattdessen Wechselbeziehungen.
Now, how about the second question: How should we live? We should live like our immigrant ancestors. When they came to America, they often shared apartments, survival tactics, child care -- always knew how to fill one more belly, no matter how small the food available. But they were told that success meant leaving the village behind and pursuing that iconic symbol of the American Dream, the white picket fence. And even today, we see a white picket fence and we think success, self-possession. But when you strip away the sentimentality, what it really does is divides us. Many Americans are rejecting the white picket fence and the kind of highly privatized life that happened within it, and reclaiming village life, reclaiming interdependence instead.
So 50 Millionen Menschen leben in generationsübergreifenden Haushalten. Diese Zahl explodierte in der Weltwirtschaftskrise, aber wie sich zeigt, mögen die Leute diese Lebensart. Zwei Drittel derer, die mit mehreren Generationen zusammenleben, sagen, es hat ihre Beziehungen verbessert. Manche Menschen teilen ihre Häuser nicht mit der Familie, sondern mit jemandem, der die gesundheitlichen und ökonomischen Vorteile des täglichen Zusammenlebens versteht. CoAbode, ein Onlineportal für alleinerziehende Mütter, die ihresgleichen für eine Wohngemeinschaft suchen, hat 50.000 Nutzer. Menschen über 65 neigen besonders dazu, nach alternativen Wohnformen zu suchen. Sie verstehen, dass ihre Lebensqualität von einem Mix aus Einsamkeit und Zusammenhalt abhängt. Wenn man darüber nachdenkt, trifft das auf uns alle zu, egal ob jung oder alt. Zu lange haben wir vorgegeben, dass Glück unantastbar ist. Aber die Forschung beweist das Gegenteil. Sie zeigt, dass die gesündesten, glücklichsten und sichersten Menschen -- bezogen auf Klimawandelkatastrophen wie auch auf Kriminalität und alldem -- Amerikaner sind, die mit ihren Nachbarn gut vernetzt sind.
Fifty million of us, for example, live in intergenerational households. This number exploded with the Great Recession, but it turns out people actually like living this way. Two-thirds of those who are living with multiple generations under one roof say it's improved their relationships. Some people are choosing to share homes not with family, but with other people who understand the health and economic benefits of daily community. CoAbode, an online platform for single moms looking to share homes with other single moms, has 50,000 users. And people over 65 are especially prone to be looking for these alternative living arrangements. They understand that their quality of life depends on a mix of solitude and solidarity. Which is true of all of us when you think about it, young and old alike. For too long, we've pretended that happiness is a king in his castle. But all the research proves otherwise. It shows that the healthiest, happiest and even safest -- in terms of both climate change disaster, in terms of crime, all of that -- are Americans who live lives intertwined with their neighbors.
Ich habe das aus erster Hand erfahren. Seit ein paar Jahren lebe ich in einer Wohngemeinschaft. Das bedeutet rund 0,6 Hektar Kakibäume, diesen fruchtbaren Brombeerstrauch, der sich um den Gemeinschaftsgarten herumschlängelt, alles, nebenbei bemerkt, mitten im Stadtgebiet von Oakland. Die neun Einheiten sind verschieden gebaut, in verschiedenen Größen und Formen, aber sie sollen alle möglichst grün sein. Die großen, schwarz glänzenden Solarzellen auf unserem Dach bedeuten, dass unsere Stromrechnung selten fünf Dollar im Monat übersteigt. Wir 25 Bewohner sind alle unterschiedlichen Alters, politischer Ansicht und Beruf, und wir leben in Häusern mit alldem, was typische Häuser haben würden. Aber zusätzlich teilen wir uns eine Großküche und einen Essbereich, wo wir zweimal die Woche gemeinsam essen.
Now, I've experienced this firsthand. For the last few years, I've been living in a cohousing community. It's 1.5 acres of persimmon trees, this prolific blackberry bush that snakes around a community garden, all smack-dab, by the way, in the middle of urban Oakland. The nine units are all built to be different, different sizes, different shapes, but they're meant to be as green as possible. So big, shiny black solar cells on our roof mean our electricity bill rarely exceeds more than five bucks in a month. The 25 of us who live there are all different ages and political persuasions and professions, and we live in homes that have everything a typical home would have. But additionally, we share an industrial-sized kitchen and eating area, where we have common meals twice a week.
Wenn ich Leuten erzähle, dass ich so lebe, gibt es oft zwei extreme Reaktionen. Entweder sagen sie: "Warum lebt nicht jeder so?" Oder sie sagen: "Das hört sich wirklich fürchterlich an. Ich würde das nie wollen." Seien Sie versichert: Es gibt einen heiligen Respekt für Privatsphäre bei uns, aber auch eine Verpflichtung zu "radikaler Gastfreundschaft". Nicht die Art, die das Four Seasons bewirbt, aber die Art, die ausdrückt, dass jede Person Freundlichkeit wert ist, Punkt, Ende der Diskussion.
Now, people, when I tell them I live like this, often have one of two extreme reactions. Either they say, "Why doesn't everyone live like this?" Or they say, "That sounds totally horrifying. I would never want to do that." So let me reassure you: there is a sacred respect for privacy among us, but also a commitment to what we call "radical hospitality" -- not the kind advertised by the Four Seasons, but the kind that says that every single person is worthy of kindness, full stop, end of sentence.
Die größte Überraschung für mich am Leben in einer solchen Gemeinschaft? Man teilt all die Hausarbeit -- Reparaturen, Kochen, Gartenarbeit -- aber man teilt auch die emotionale Arbeit. Anstatt auf eine idealisierte Familieneinheit angewiesen zu sein, um alle emotionalen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, hat man zwei Dutzend Menschen, mit denen man über einen harten Arbeitstag reden kann oder die einem im Umgang mit ausfallenden Lehrern helfen. Teenager aus unserer Gemeinschaft holen sich oft Rat von anderen Erwachsenen als ihren Eltern. Bell Hooks nannte das "revolutionäre Erziehung",
The biggest surprise for me of living in a community like this? You share all the domestic labor -- the repairing, the cooking, the weeding -- but you also share the emotional labor. Rather than depending only on the idealized family unit to get all of your emotional needs met, you have two dozen other people that you can go to to talk about a hard day at work or troubleshoot how to handle an abusive teacher. Teenagers in our community will often go to an adult that is not their parent to ask for advice. It's what bell hooks called "revolutionary parenting,"
die bescheidene Anerkennung davon, dass Kinder gesünder sind, wenn sie mehrere Erwachsene haben, auf die sie zählen und die sie nachahmen können. Wie sich herausstellt, sind auch Erwachsene gesünder. Der Druck ist groß, wenn man versucht, diese perfekte Familie hinter dem weißen Lattenzaun zu sein.
this humble acknowledgment that kids are healthier when they have a wider range of adults to emulate and count on. Turns out, adults are healthier, too. It's a lot of pressure, trying to be that perfect family behind that white picket fence.
Beim neuen "es besser haben", wie ich es nun nenne, geht es weniger darum, in die perfekte Familie, sondern mehr in das unvollkommene Dorf zu investieren, ob das nun Verwandte unter einem Dach sind, eine Wohngemeinschaft wie meine oder nur ein paar Nachbarn, die versprechen, sich wirklich kennenzulernen und aufeinander Acht zu geben. Ist das kein gesunder Menschenverstand? Und dennoch hat uns Geld oft dumm gemacht, wenn es um Kontakte geht. Der bewährteste Wohlstand findet sich in Beziehungen.
The "new better off," as I've come to call it, is less about investing in the perfect family and more about investing in the imperfect village, whether that's relatives living under one roof, a cohousing community like mine, or just a bunch of neighbors who pledge to really know and look out for one another. It's good common sense, right? And yet, money has often made us dumb about reaching out. The most reliable wealth is found in relationship.
Das neue "es besser haben" ist keinesfalls eine individuelle Perspektive. Falls Sie ein Versager sind oder denken, einer zu sein, gibt es gute Neuigkeiten für Sie: Vielleicht haben Sie Erfolg gemäß Maßstäben, die Sie bislang noch nicht akzeptiert haben. Vielleicht sind Sie ein mäßiger Verdiener, aber ein großartiger Vater. Sie mögen nicht Ihr Traumhaus haben, geben aber legendäre Nachbarschaftsparties. Wenn Sie einen Bilderbucherfolg haben, mögen die Schlussfolgerungen meines Vortrages etwas düsterer für Sie sein. Nach Ihren eigenen Maßstäben könnten Sie ein Versager sein, aber die Welt honoriert dies nicht. Nur Sie können das wissen.
The new better off is not an individual prospect at all. In fact, if you're a failure or you think you're a failure, I've got some good news for you: you might be a success by standards you have not yet honored. Maybe you're a mediocre earner but a masterful father. Maybe you can't afford your dream home, but you throw legendary neighborhood parties. If you're a textbook success, the implications of what I'm saying could be more grim for you. You might be a failure by standards you hold dear but that the world doesn't reward. Only you can know.
Ich weiß, ich mache meiner Urgroßmutter, die so ein kurzes und brutales Leben gelebt hat, keine Ehre, wenn ich genug Geld verdiene, um mir jeden Komfort zu leisten. Man kann sich nicht aus dem Leiden frei- oder sich in den Sinn einkaufen. Kein Haus ist groß genug, um die Schmerzen auszulöschen, die sie erfahren musste. Ich mache ihr Ehre, wenn ich so verbunden und mutig wie möglich lebe. Inmitten einer solch weitläufigen Ungewissheit dürfen wir in der Tat unsicher sein. Aber wir können durch diese Unsicherheit zerbrechlich oder gefügig werden. Wir können uns nach innen kehren, den Glauben an Veränderung verlieren -- sogar den Glauben an uns selbst. Oder wir richten uns nach außen, und pflegen den Glauben an unsere Fähigkeit, für andere da zu sein, Anschluss zu suchen und etwas zu erschaffen.
I know that I am not a tribute to my great-grandmother, who lived such a short and brutish life, if I earn enough money to afford every creature comfort. You can't buy your way out of suffering or into meaning. There is no home big enough to erase the pain that she must have endured. I am a tribute to her if I live a life as connected and courageous as possible. In the midst of such widespread uncertainty, we may, in fact, be insecure. But we can let that insecurity make us brittle or supple. We can turn inward, lose faith in the power of institutions to change -- even lose faith in ourselves. Or we can turn outward, cultivate faith in our ability to reach out, to connect, to create. Turns out, the biggest danger
Wie sich herausstellt, ist die größte Gefahr nicht, die Erfüllung des amerikanischen Traums zu verfehlen. Die größte Gefahr ist es, einen Traum zu erfüllen, an den man nicht wirklich glaubt. Also tun Sie das nicht. Tun sie das Schwerere, das Interessantere, nämlich ein Leben aufzubauen, in dem Ihre alltägliche Tätigkeit, die Leute, denen Sie Ihre Liebe, Ihren Einfallsreichtum und Ihre Energie schenken, Ihrem Glauben so nahe wie möglich kommen. Das und nichts banales wie Geldverdienen, macht ihren Vorfahren Ehre. Das ist der schöne Kampf.
is not failing to achieve the American Dream. The biggest danger is achieving a dream that you don't actually believe in. So don't do that. Do the harder, more interesting thing, which is to compose a life where what you do every single day, the people you give your best love and ingenuity and energy to, aligns as closely as possible with what you believe. That, not something as mundane as making money, is a tribute to your ancestors. That is the beautiful struggle.
Dankeschön.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)