Ich werde kurz abschweifen und Chris hier ziemlich nervös machen, indem ich das Publikum involviere. Also gut. Sind Sie dabei? Ja. Ja. Also gut.
I'm going to go off script and make Chris quite nervous here by making this audience participation. All right. Are you with me? Yeah. Yeah. All right.
Ich würde Sie nun bitten Ihre Hand zu heben, wenn Sie je ein heterosexuelles Paar beim Sex gehört haben. Das könnten die Nachbarn sein, Hotelzimmer, Ihre Eltern. Entschuldigung. Okay. So ziemlich alle. Jetzt heben Sie bitte die Hand, falls der Mann dabei lauter war als die Frau. Ich sehe einen Herrn hier. Es zählt nicht, wenn Sie es selbst waren. (Lachen) Seine Hand ist unten. Und eine Dame. Okay. Die neben einem lauten Herrn sitzt.
So what I'd like to do is have you raise your hand if you've ever heard a heterosexual couple having sex. Could be the neighbors, hotel room, your parents. Sorry. Okay. Pretty much everybody. Now raise your hand if the man was making more noise than the woman. I see one guy there. It doesn't count if it was you, sir. (Laughter) So his hand's down. And one woman. Okay. Sitting next to a loud guy.
Was sagt uns das jetzt? Es sagt uns, dass Menschen Geräusche machen, wenn sie Sex haben, und es ist allgemein die Frau, die dabei lauter ist. Das bezeichnet man als weibliche Kopulations-Vokalisierung, falls Sie es genau wissen wollen. Ich hätte das nicht einmal erwähnt, aber jemand hat mir gesagt, dass Meg Ryan vielleicht hier ist, und sie ist die allerberühmteste weibliche Kopulationsvokalisiererin. Also dachte ich, darüber sollten wir sprechen. Wir kommen ein bisschen später darauf zurück.
Now what does this tell us? It tells us that human beings make noise when they have sex, and it's generally the woman who makes more noise. This is known as female copulatory vocalization to the clipboard crowd. I wasn't even going to mention this, but somebody told me that Meg Ryan might be here, and she is the world's most famous female copulatory vocalizer. So I thought, got to talk about that. We'll get back to that a little bit later.
Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass Menschen nicht von Affen abstammen, auch wenn Sie etwas anderes gehört haben. Wir sind Affen. Wir sind mit Schimpansen und Bonobos viel enger verwandt als der afrikanische Elefant mit dem indischen Elefant, wie Jared Diamond in einem seiner frühen Bücher erläutert hat. Unsere Verwandtschaft mit Schimpansen und Bonobos ist viel enger als die von Schimpansen und Bonobos zu allen anderen Primaten -- Gorillas, Orang-Utans und so weiter. Wir sind also sehr eng mit ihnen verwandt, und Sie werden sehen, dass auch in unserem Verhalten eine gewisse Verwandtschaft besteht. Die Frage, die ich heute stelle, und der ich heute gemeinsam mit Ihnen nachgehen möchte, ist die: Welche Art von Affe sind wir in Bezug auf unsere Sexualität? Seit den Tagen Darwins gibt es etwas, das Cacilda und ich als Standarderzählung der menschlichen sexuellen Evolution bezeichnen, und die kennen Sie alle, auch wenn Sie nichts dazu gelesen haben. Die Idee ist, dass, als Teil der menschlichen Natur, und zwar seit dem Entstehen unserer Spezies, Männer sozusagen das weibliche Reproduktionspotenzial gepachtet haben, indem sie die Frauen mit gewissen Gütern und Leistungen versorgt haben. Darunter verstehen wir generell Fleisch, Zuflucht, Status, Schutz und ähnliche Dinge. Und die Gegenleistung der Frauen war Treue, oder zumindest ein Treueversprechen. Damit begeben sich Männer und Frauen in eine gegensätzliche Beziehung. Der Geschlechterkrieg ist laut dieser Sichtweise in unsere DNA eingebaut. OK? Cacilda und ich dagegen haben argumentiert, dass diese ökonomische Beziehung, diese gegensätzliche Beziehung, in Wahrheit ein Ergebnis der Landwirtschaft ist, die frühestens vor etwa 10 000 Jahren entstanden ist. Anatomisch gesehen gibt es den modernen Menschen seit etwa 200 000 Jahren, wir sprechen also über 5 Prozent, wenn überhaupt, von unserer Zeit als moderne, individuelle Spezies. Vor der Landwirtschaft, vor der landwirtschaftlichen Revolution, lebten Menschen -- das ist wichtig zu verstehen -- in Jäger-Sammler-Gruppen, die, ganz egal wo auf der Welt, durch etwas charakterisiert sind, was Anthropologen als strengen Egalitarismus bezeichneten. Sie teilen nicht nur vieles, sie verlangen, dass Dinge geteilt werden: Fleisch, Zuflucht, Schutz, alle diese Dinge, die Frauen angeblich als Gegenleistung für ihre sexuelle Treue erhielten, so stellt sich heraus, werden in diesen Gesellschaften weitgehend miteinander geteilt. Ich behaupte dabei nicht, dass unsere Vorfahren edle Wilde waren und ich sage ebenfalls nicht, dass moderne Jäger-Sammler edle Wilde sind. Ich sage aber, dass dies ganz einfach der beste Weg ist, um Risiken in diesem Kontext zu mindern. Darüber gibt es unter Anthropologen keine Diskussion. Cacilda und ich haben dieses Teilen lediglich auf die Sexualität ausgeweitet. Wir argumentieren also, dass die menschliche Sexualität sich im Grunde, bis zur Landwirtschaft, als ein Weg entwickelt hat, um diese komplexen, flexiblen sozialen Systeme und Netzwerke aufzubauen und zu erhalten, in denen unsere Vorfahren sehr gut waren, und das ist der Grund, warum unsere Spezies so gut überlebt hat.
Let me start by saying human beings are not descended from apes, despite what you may have heard. We are apes. We are more closely related to the chimp and the bonobo than the African elephant is to the Indian elephant, as Jared Diamond pointed out in one of his early books. We're more closely related to chimps and bonobos than chimps and bonobos are related to any other primate -- gorillas, orangutans, what have you. So we're extremely closely related to them, and as you'll see in terms of our behavior, we've got some relationship as well. So what I'm asking today, the question I want to explore with you today is, what kind of ape are we in terms of our sexuality? Now, since Darwin's day there's been what Cacilda and I have called the standard narrative of human sexual evolution, and you're all familiar with it, even if you haven't read this stuff. The idea is that, as part of human nature, from the beginning of our species' time, men have sort of leased women's reproductive potential by providing them with certain goods and services. Generally we're talking about meat, shelter, status, protection, things like that. And in exchange, women have offered fidelity, or at least a promise of fidelity. Now this sets men and women up in an oppositional relationship. The war between the sexes is built right into our DNA, according to this vision. Right? What Cacilda and I have argued is that no, this economic relationship, this oppositional relationship, is actually an artifact of agriculture, which only arose about 10,000 years ago at the earliest. Anatomically modern human beings have been around for about 200,000 years, so we're talking about five percent, at most, of our time as a modern, distinct species. So before agriculture, before the agricultural revolution, it's important to understand that human beings lived in hunter-gatherer groups that are characterized wherever they're found in the world by what anthropologists called fierce egalitarianism. They not only share things, they demand that things be shared: meat, shelter, protection, all these things that were supposedly being traded to women for their sexual fidelity, it turns out, are shared widely among these societies. Now I'm not saying that our ancestors were noble savages, and I'm not saying modern day hunter-gatherers are noble savages either. What I'm saying is that this is simply the best way to mitigate risk in a foraging context. And there's really no argument about this among anthropologists. All Cacilda and I have done is extend this sharing behavior to sexuality. So we've argued that human sexuality has essentially evolved, until agriculture, as a way of establishing and maintaining the complex, flexible social systems, networks, that our ancestors were very good at, and that's why our species has survived so well.
Das ist jetzt unangenehm für manche Menschen, deshalb muss ich in diesen Vorträgen immer kurz innehalten und darauf hinweisen, dass ich zwar sage, unsere Vorfahren waren promiskuitiv, dass ich aber nicht behaupte, sie hätten Sex mit Fremden gehabt. Es gab keine Fremden. Nicht wahr? In einer Gruppe von Jägern und Sammlern gibt es keine Fremden. Man kennt diese Leute sein ganzes Leben. Ich sage also, ja, es hat überlappende sexuelle Beziehungen gegeben, unsere Vorfahren hatten wahrscheinlich mehrere laufende sexuelle Beziehungen zu jedem Zeitpunkt ihres Erwachsenenlebens. Aber ich behaupte nicht, dass sie Sex mit Fremden hatten. Ich behaupte nicht, dass sie ihre Sexualpartner nicht geliebt haben. Und ich behaupte nicht, dass es keine Paarbindung gab. Ich behaupte lediglich, dass sie nicht monogam waren.
Now, this makes some people uncomfortable, and so I always need to take a moment in these talks to say, listen, I'm saying our ancestors were promiscuous, but I'm not saying they were having sex with strangers. There were no strangers. Right? In a hunter-gatherer band, there are no strangers. You've known these people your entire life. So I'm saying, yes, there were overlapping sexual relationships, that our ancestors probably had several different sexual relationships going on at any given moment in their adult lives. But I'm not saying they were having sex with strangers. I'm not saying that they didn't love the people they were having sex with. And I'm not saying there was no pair-bonding going on. I'm just saying it wasn't sexually exclusive.
Und diejenigen von uns, die sich für Monogamie entschieden haben, meine Eltern etwa sind seit 52 Jahren monogam verheiratet, und falls es nicht monogam war, Mom und Dad, dann will ich nichts darüber hören -- Ich kritisiere das nicht und ich behaupte nicht, dass etwas damit nicht stimmt. Ich behaupte, das Argument, dass unsere Vorfahren sexuelle Omnivoren waren, genausowenig eine Kritik an der Monogamie ist, wie das Argument, dass unsere Vorfahren Allesfresser waren, eine Kritik am Vegetarismus darstellt. Sie können sich entscheiden, Vegetarier zu werden, aber denken Sie nicht, dass nur wegen dieser Entscheidung ihr Frühstücksspeck auf einmal nicht mehr gut riecht. Okay? Das ist mein Punkt. (Lachen) Das hat eine Minute gedauert, hm?
And those of us who have chosen to be monogamous -- my parents, for example, have been married for 52 years monogamously, and if it wasn't monogamously, Mom and Dad, I don't want to hear about it— I'm not criticizing this and I'm not saying there's anything wrong with this. What I'm saying is that to argue that our ancestors were sexual omnivores is no more a criticism of monogamy than to argue that our ancestors were dietary omnivores is a criticism of vegetarianism. You can choose to be a vegetarian, but don't think that just because you've made that decision, bacon suddenly stops smelling good. Okay? So this is my point. (Laughter) That one took a minute to sink in, huh?
Abgesehen davon, dass er ein großes Genie war, ein wunderbarer Mann, ein wunderbarer Ehemann und ein wunderbarer Vater, war Charles Darwin auch extrem viktorianisch und prüde. Alles klar? Er war verblüfft über die Genitalschwellungen gewisser Primaten, inklusive Schimpansen und Bonobos, denn diese Schwellungen provozieren meist viele Männchen dazu, sich mit den Weibchen zu paaren. Er konnte also einfach nicht verstehen, warum Weibchen so etwas entwickelten, wenn sie nur auf eine Paarbindung aus wären, verstehen Sie? Schimpansen und Bonobos, Darwin wusste das nicht so richtig, aber Schimpansen und Bonobos paaren sich ein- bis viermal pro Stunde mit bis zu einem Dutzend Männchen pro Tag, wenn sie ihre Genitalschwellungen haben. Interessanterweise kommt die Genitalschwellung bei Schimpansen während grob 40 Prozent ihres Menstruationszyklus vor, bei Bonobos während 90 Prozent. Menschen sind so ziemlich die einzige Spezies auf dem Planeten, bei der das Weibchen während des gesamten Menstruationszyklus zum Sex bereit ist, egal ob sie gerade die Menstruation hat, ob die Wechseljahre vorbei sind oder ob sie bereits schwanger ist. Das ist extrem selten unter Säugetieren. Ein sehr interessanter Aspekt der menschlichen Sexualität. Darwin ignorierte damals also die Betrachtung dieser Genitalschwellungen, wie das Wissenschaftler manchmal so machen.
Now, in addition to being a great genius, a wonderful man, a wonderful husband, a wonderful father, Charles Darwin was also a world-class Victorian prude. All right? He was perplexed by the sexual swellings of certain primates, including chimps and bonobos, because these sexual swellings tend to provoke many males to mate with the females. So he couldn't understand why on Earth would the female have developed this thing if all they were supposed to be doing is forming their pair bond, right? Chimps and bonobos, Darwin didn't really know this, but chimps and bonobos mate one to four times per hour with up to a dozen males per day when they have their sexual swellings. Interestingly, chimps have sexual swellings through 40 percent, roughly, of their menstrual cycle, bonobos 90 percent, and humans are among the only species on the planet where the female is available for sex throughout the menstrual cycle, whether she's menstruating, whether she's post-menopausal, whether she's already pregnant. This is vanishingly rare among mammals. So it's a very interesting aspect of human sexuality. Now, Darwin ignored the reflections of the sexual swelling in his own day, as scientists tend to do sometimes.
Wir sprechen hier über Sperma-Konkurrenz. Das durchschnittliche menschliche Ejakulat enthält um die 300 Millionen Spermazellen, da herrscht an sich bereits große Konkurrenz. Die Frage ist, ob diese Spermien gegen die eines anderen Mannes konkurrieren oder lediglich untereinander. Zu dieser Grafik gibt es einiges zu sagen. Etwas, worauf ich sofort Ihre Aufmerksamkeit lenken werde, ist die kleine Note über dem Weibchen bei Schimpansen, Bonobos und Menschen. Das bezeichnet die weibliche Kopulations-Vokalisierung. Sehen Sie sich nur die Zahlen an. Der durchschnittliche Mensch hat pro Geburt etwa 1000 Mal Sex. Falls einige von Ihnen diese Zahl hoch finden, kann ich Ihnen versichern, dass das für andere hier wenig erscheint. Wir haben diesen Verhältniswert mit Schimpansen und Bonobos gemeinsam. Aber wir teilen ihn nicht mit den anderen drei Menschenaffen, den Gorillas, den Orang-Utans und den Gibbons, die sich eher wie typische Säugetiere verhalten, und nur ungefähr ein Dutzendmal pro Geburt Sex haben. Menschen und Bonobos sind die einzigen, die sich beim Sex ins Gesicht sehen, während beide von ihnen am Leben sind. (Lachen) Und Sie sehen auch, dass Menschen, Schimpansen und Bonobos alle externe Hoden aufweisen, was wir in unserem Buch mit einem eigenen Kühlschrank vergleichen, in dem man in der Garage Bier lagert. Wenn Sie die Art von Mann sind, der einen Bierkühlschrank in der Garage hat, dann erwarten Sie, dass jederzeit eine Party stattfinden kann und Sie müssen bereit sein. Genau dazu sind externe Hoden da. Sie halten die Spermien kühl, damit man häufige Ejakulationen haben kann. Tut mir leid. Es ist so. Der Mensch, einige von Ihnen werden sich freuen das zu hören, hat den größten und dicksten Penis unter den Primaten.
So what we're talking about is sperm competition. Now the average human ejaculate has about 300 million sperm cells, so it's already a competitive environment. The question is whether these sperm are competing against other men's sperm or just their own. There's a lot to talk about in this chart. The one thing I'll call your attention to right away is the little musical note above the female chimp and bonobo and human. That indicates female copulatory vocalization. Just look at the numbers. The average human has sex about 1,000 times per birth. If that number seems high for some of you, I assure you it seems low for others in the room. We share that ratio with chimps and bonobos. We don't share it with the other three apes, the gorilla, the orangutan and the gibbon, who are more typical of mammals, having sex only about a dozen times per birth. Humans and bonobos are the only animals that have sex face-to-face when both of them are alive. (Laughter) And you'll see that the human, chimp and bonobo all have external testicles, which in our book we equate to a special fridge you have in the garage just for beer. If you're the kind of guy who has a beer fridge in the garage, you expect a party to happen at any moment, and you need to be ready. That's what the external testicles are. They keep the sperm cells cool so you can have frequent ejaculations. I'm sorry. It's true. The human, some of you will be happy to hear, has the largest, thickest penis of any primate.
Diese Tatsache geht weit über die Anatomie hinaus. Sie betrifft auch die Anthropologie. Historische Aufzeichnungen sind voll mit den Berichten von Menschen auf der ganzen Welt, die sexuelle Praktiken ausüben, die eigentlich unmöglich sein sollten, wenn man von unseren Annahmen über die sexuelle Evolution ausgeht. Diese Frauen sind die Mosuo aus dem Südwesten Chinas. In Ihrer Gesellschaft besitzt jeder, Männer und Frauen, völlige sexuelle Autonomie. Sexuelles Verhalten wird nicht mit Scham assoziiert. Frauen haben hunderte Partner. Es ist egal. Es interessiert niemanden. Niemand tratscht. Es ist kein Thema. Wenn eine Frau schwanger wird, dann erfolgt die Kindererziehung durch sie, ihre Schwestern und ihre Brüder. Der biologische Vater ist irrelevant. Auf der anderen Seite des Planeten, im Amazonas, gibt es viele Stämme, die etwas praktizieren, was Anthropologen als geteilte Vaterschaft bezeichnen. Diese Menschen glauben tatsächlich -- und sie haben untereinander keinen Kontakt, keine gemeinsame Sprache oder sonstiges, diese Idee hat sich also nicht verbreitet, sondern sie ist rund um die Welt entstanden -- sie glauben, dass ein Fötus wirklich aus einer Ansammlung von Spermien besteht. Wenn eine Frau also ein Kind haben möchte, das intelligent und witzig und stark ist, dann wird sie Sex mit einem intelligenten Mann haben, und mit einem witzigen Mann und einem starken Mann, damit sie die Essenz jedes einzelnen an das Baby weitergeben kann, und wenn das Kind geboren ist, dann melden sich die verschiedenen Männer und erkennen die Vaterschaft für das Kind an. Vaterschaft ist also so etwas wie Teamarbeit innerhalb dieser Gemeinschaft. Und es gibt noch viele weitere solcher Beispiele, die wir in unserem Buch behandeln.
Now, this evidence goes way beyond anatomy. It goes into anthropology as well. Historical records are full of accounts of people around the world who have sexual practices that should be impossible given what we have assumed about human sexual evolution. These women are the Mosuo from southwestern China. In their society, everyone, men and women, are completely sexually autonomous. There's no shame associated with sexual behavior. Women have hundreds of partners. It doesn't matter. Nobody cares. Nobody gossips. It's not an issue. When the woman becomes pregnant, the child is cared for by her, her sisters, and her brothers. The biological father is a nonissue. On the other side of the planet, in the Amazon, we've got many tribes which practice what anthropologists call partible paternity. These people actually believe -- and they have no contact among them, no common language or anything, so it's not an idea that spread, it's an idea that's arisen around the world -- they believe that a fetus is literally made of accumulated semen. So a woman who wants to have a child who's smart and funny and strong makes sure she has lots of sex with the smart guy, the funny guy and the strong guy, to get the essence of each of these men into the baby, and then when the child is born, these different men will come forward and acknowledge their paternity of the child. So paternity is actually sort of a team endeavor in this society. So there are all sorts of examples like this that we go through in the book.
Aber warum ist das wichtig? Laut Edward Wilson müssen wir verstehen, dass Sexualität für den Menschen zuerst ein Bindungsmechanismus ist und nur in zweiter Linie der Fortpflanzung dient. Ich denke, er hat recht. Und es ist wichtig, weil die Evolution unserer Sexualität in direktem Konflikt mit vielen Aspekten unserer modernen Welt steht. Diese Gegensätze zwischen dem, was wir angeblich fühlen sollen und dem, was wir tatsächlich fühlen, erzeugen eine große Menge an unnötigem Leid. Meine Hoffnung ist, dass ein genaueres und aktuelleres Verständnis der menschlichen Sexualität dazu führen wird, dass wir mehr Toleranz für uns selbst und für andere aufbringen, mehr Respekt für unkonventionelle Beziehungskonstellationen, wie die gleichgeschlechtliche Ehe oder polyamouröse Verbindungen, und dass wir endlich die Idee begraben, dass Männer ein angeborenes, instinktives Recht haben, das sexuelle Verhalten von Frauen zu überwachen und zu kontrollieren. (Applaus) Vielen Dank. Und wir werden sehen, dass es nicht nur Homesexuelle sind, die sich outen und über ihren Schatten springen müssen. Wir alle haben Schatten, über die wir springen müssen. Oder? Und wenn wir das endlich tun, sehen wir, dass wir nicht gegeneinander kämpfen, sondern mit einer überholten viktorianischen Auffassung der menschlichen Sexualität, die Begehren mit Eigentumsrechten vermischt, und Scham und Verwirrung erzeugt anstatt Verständnis und Mitgefühl. Es ist an der Zeit, Mars und Venus hinter uns zu lassen, denn die Wahrheit ist, dass Männer aus Afrika sind und Frauen aus Afrika sind.
Now, why does this matter? Edward Wilson says we need to understand that human sexuality is first a bonding device and only secondarily procreation. I think that's true. This matters because our evolved sexuality is in direct conflict with many aspects of the modern world. The contradictions between what we're told we should feel and what we actually do feel generates a huge amount of unnecessary suffering. My hope is that a more accurate, updated understanding of human sexuality will lead us to have greater tolerance for ourselves, for each other, greater respect for unconventional relationship configurations like same-sex marriage or polyamorous unions, and that we'll finally put to rest the idea that men have some innate, instinctive right to monitor and control women's sexual behavior. (Applause) Thank you. And we'll see that it's not only gay people that have to come out of the closet. We all have closets we have to come out of. Right? And when we do come out of those closets, we'll recognize that our fight is not with each other, our fight is with an outdated, Victorian sense of human sexuality that conflates desire with property rights, generates shame and confusion in place of understanding and empathy. It's time we moved beyond Mars and Venus, because the truth is that men are from Africa and women are from Africa.
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)
Chris Anderson: Vielen Dank. Christopher Ryan: Vielen Dank.
Chris Anderson: Thank you. Christopher Ryan: Thank you.
CA: Noch eine Frage. Es ist so verblüffend, dieser Versuch, die Argumente über die Geschichte der Evolution in etwas zu verwandeln, das wir heute tun sollten. Jemand könnte in einem Vortrag sagen: "Sehen Sie uns an, wir haben diese extrem scharfen Zähne und Muskeln und ein Gehirn, mit dem wir sehr gut Waffen werfen können", und wenn man sich Gesellschaften auf der ganzen Welt anschaut, dann sieht man ein sehr großes Ausmaß an Gewalt. Gewaltverzicht ist eine Entscheidung wie Vegetarismus, aber macht uns nicht aus. Wie unterscheidet sich das von Ihrem Vortrag?
CA: So a question. It's so perplexing, trying to use arguments about evolutionary history to turn that into what we ought to do today. Someone could give a talk and say, look at us, we've got these really sharp teeth and muscles and a brain that's really good at throwing weapons, and if you look at lots of societies around the world, you'll see very high rates of violence. Nonviolence is a choice like vegetarianism, but it's not who you are. How is that different from the talk you gave?
CR: Nun, zunächst sind die Beweise für ein hohes Maß an prähistorischer Gewalt sehr umstritten. Aber das ist nur ein Beispiel. Sicher, viele Leute sagen zu mir, nur weil wir in der Vergangenheit so gelebt haben, heißt das nicht, dass wir heute genauso leben sollten, und ich stimme dem zu. Jeder muss sich an die moderne Welt anpassen. Aber der Körper hat dennoch seine durch die Evolution angeborene Laufbahn. Und man könnte sehr wohl von McDonald's und Milkshakes leben, aber der Körper wird sich dagegen auflehnen. Wir haben Verlangen. Ich denke, es war Schopenhauer, der sagte: "Ein Mensch kann tun. was er will, aber nicht wollen, was er will." Wogegen ich also argumentiere, ist die Scham, die mit Begehren assoziiert wird. Es ist die Idee, dass, wenn du deinen Mann oder deine Frau liebst, dich aber trotzdem zu anderen hingezogen fühlst, etwas mit dir nicht stimmt, etwas mit deiner Ehe nicht stimmt, etwas mit deinem Partner nicht stimmt. Ich glaube, dass viele Familien an unrealistischen Erwartungen zerbrechen, die auf dieser falschen Sichtweise der menschlichen Sexualität basieren. Das möchte ich vermitteln.
CR: Well first of all, the evidence for high levels of violence in prehistory is very debatable. But that's just an example. Certainly, you know, lots of people say to me, just because we lived a certain way in the past doesn't mean we should live that way now, and I agree with that. Everyone has to respond to the modern world. But the body does have its inherent evolved trajectories. And so you could live on McDonald's and milkshakes, but your body will rebel against that. We have appetites. I think it was Schopenhauer who said, a person can do what they want but not want what they want. And so what I'm arguing against is the shame that's associated with desires. It's the idea that if you love your husband or wife but you still are attracted to other people, there's something wrong with you, there's something wrong with your marriage, something wrong with your partner. I think a lot of families are fractured by unrealistic expectations that are based upon this false vision of human sexuality. That's what I'm trying to get at.
CA: Danke. Eindrucksvoll kommuniziert. Vielen Dank.
CA: Thank you. Communicated powerfully. Thanks a lot.
CR: Danke, Chris. (Applaus)
CR: Thank you, Chris. (Applause)