Ich bin ständig auf der Suche, Wege zu finden, Geschichten über ganz normale Menschen aufzuzeichnen, zu teilen und zu dokumentieren. Geschichten, die Wandlung anbieten, die zur Transzendenz neigen, die aber nie rührselig sind, die nie wegsehen von den dunkelsten Dingen an uns. Denn ich glaube wirklich, dass wir nie schöner sind, als dann, wenn wir am hässlichsten sind. Denn nur in diesem Moment wissen wir wirklich, woraus wir gemacht sind. Wie Chris gesagt hat, bin ich in Nigeria aufgewachsen, mit einer ganzen Generation – in den 80ern – von Studenten, die gegen eine Militärdiktatur protestierten, die endlich vorbei ist. Also es war nicht nur ich, da war eine ganze Generation von uns.
My search is always to find ways to chronicle, to share and to document stories about people, just everyday people. Stories that offer transformation, that lean into transcendence, but that are never sentimental, that never look away from the darkest things about us. Because I really believe that we're never more beautiful than when we're most ugly. Because that's really the moment we really know what we're made of. As Chris said, I grew up in Nigeria with a whole generation -- in the '80s -- of students who were protesting a military dictatorship, which has finally ended. So it wasn't just me, there was a whole generation of us.
Und ich lernte, dass die Welt niemals durch große, messianische Gesten gerettet wird, sondern durch die Anhäufung von zartem, sanftem, fast unsichtbarem Mitgefühl, von alltäglichen Handlungen des Mitgefühls. In Südafrika gibt es einen Ausdruck namens 'ubuntu'. Ubuntu entstammt einer Philosophie, die besagt, dass der einzige Weg des Menschseins für mich der ist, dass ihr meine Menschlichkeit auf mich zurückreflektiert. Aber wenn ihr so seid wie ich, ist meine Menschlichkeit eher ein Fenster. Ich kann sie nicht wirklich sehen, ich schenke ihr keine Aufmerksamkeit, bis da etwas ist, so was wie ein toter Käfer am Fenster. Dann plötzlich sehe ich sie, und das ist meistens nichts Gutes. Es passiert, wenn ich im Straßenverkehr schimpfe, weil jemand versucht, Auto zu fahren und Kaffee zu trinken und E-Mails zu senden und Notizen zu machen. Ubuntu bedeutet also eigentlich, dass es keinen Weg für uns gibt, Mensch zu sein ohne andere Menschen. Es ist eigentlich sehr einfach, aber auch sehr kompliziert.
But what I've come to learn is that the world is never saved in grand messianic gestures, but in the simple accumulation of gentle, soft, almost invisible acts of compassion, everyday acts of compassion. In South Africa, they have a phrase called Ubuntu. Ubuntu comes out of a philosophy that says, the only way for me to be human is for you to reflect my humanity back at me. But if you're like me, my humanity is more like a window. I don't really see it, I don't pay attention to it until there's, you know, like a bug that's dead on the window. Then suddenly I see it, and usually, it's never good. It's usually when I'm cussing in traffic at someone who is trying to drive their car and drink coffee and send emails and make notes. So what Ubuntu really says is that there is no way for us to be human without other people. It's really very simple, but really very complicated.
Ich dachte mir, ich fange mit ein paar Geschichten an. Mit Geschichten über bemerkenswerte Menschen, also dachte ich, ich beginne mit meiner Mutter. (Lacht) Und sie war auch dunkelhäutig. Meine Mutter war Engländerin. Meine Eltern trafen sich in den 50ern in Oxford, und meine Mutter zog nach Nigeria und lebte dort. Sie war 1,58 m groß, sehr resolut und sehr englisch. So englisch ist meine Mutter – oder sie war es, sie ist gerade gestorben. Sie kam rüber nach Kalifornien, nach Los Angeles, um mich zu besuchen, und wir fuhren nach Malibu, was sie sehr enttäuschend fand. (Gelächter) Und dann gingen wir in ein Fischrestaurant, und Chad, der Surfer-Typ, bediente uns, und er kam zu uns und meine Mutter sagte: "Haben Sie heute irgendwelche Angebote, junger Mann?" Und Chad sagte: "Sicher, also, wir haben diesen, halt, Lachs, der, also, ist wie in so eine Kruste mit, halt, Wasabi gerollt. Es ist total irre." Und meine Mutter drehte sich zu mir um und sagte: "Welche Sprache spricht er?" (Gelächter) Ich sagte: "Englisch, Mama." Und sie schüttelte ihren Kopf und sagte: "Oh, diese Amerikaner, wir haben ihnen eine Sprache gegeben. Warum nutzen sie sie nicht?" (Gelächter)
So, I thought I should start with some stories. I should tell you some stories about remarkable people, so I thought I'd start with my mother. (Laughter) And she was dark, too. My mother was English. My parents met in Oxford in the '50s, and my mother moved to Nigeria and lived there. She was five foot two, very feisty and very English. This is how English my mother is -- or was, she just passed. She came out to California, to Los Angeles, to visit me, and we went to Malibu, which she thought was very disappointing. (Laughter) And then we went to a fish restaurant, and we had Chad, the surfer dude, serving us, and he came up and my mother said, "Do you have any specials, young man?" And Chad says, "Sure, like, we have this, like, salmon, that's, like, rolled in this, like, wasabi, like, crust. It's totally rad." And my mother turned to me and said, "What language is he speaking?" (Laughter) I said, "English, mum." And she shook her head and said, "Oh, these Americans. We gave them a language, why don't they use it?" (Laughter)
Diese Frau also, die von der anglikanischen Kirche zur katholischen konvertierte, als sie meinen Vater heiratete – und niemand ist fanatischer als ein konvertierter Katholik – entschied sich, in den ländlichen Gegenden von Nigeria insbesondere den Igbo-Frauen die Eisprung-Methode von Billings beizubringen, welche die einzige geduldete Verhütung der katholischen Kirche ist. Aber ihr Igbo war nicht so gut. Also nahm sie mich mit, um zu übersetzen. Ich war sieben. (Gelächter) Hier sind also diese Frauen, die ihre Periode niemals mit ihren Ehemännern diskutieren, und hier frage ich: "Wie häufig bekommst du deine Regelblutung?" (Gelächter) Und "Hast du irgendwelchen Ausfluss bemerkt?" (Gelächter) Und "Wie geschwollen ist deine Vulva?" (Gelächter) Sie hätte sich niemals für eine Feministin gehalten, meine Mutter, aber sie hat immer gesagt: "Alles was ein Mann tun kann, kann ich reparieren." (Applaus) Und wenn mein Vater sich über diese Situation beschwerte, dass sie einen siebenjährigen Jungen mitnimmt, um Verhütung zu unterrichten, also, dann sagte er immer: "Oh, was machst du mit ihm, du bringst ihm bei, eine Frau zu sein." Meine Mutter sagte: "Jemand muss es tun." (Gelächter)
So, this woman, who converted from the Church of England to Catholicism when she married my father -- and there's no one more rabid than a Catholic convert -- decided to teach in the rural areas in Nigeria, particularly among Igbo women, the Billings ovulation method, which was the only approved birth control by the Catholic Church. But her Igbo wasn't too good. So she took me along to translate. I was seven. (Laughter) So, here are these women, who never discuss their period with their husbands, and here I am telling them, "Well, how often do you get your period?" (Laughter) And, "Do you notice any discharges?" (Laughter) And, "How swollen is your vulva?" (Laughter) She never would have thought of herself as a feminist, my mother, but she always used to say, "Anything a man can do, I can fix." (Applause) And when my father complained about this situation, where she's taking a seven-year-old boy to teach this birth control, you know, he used to say, "Oh, you're turning him into -- you're teaching him how to be a woman." My mother said, "Someone has to." (Laughter)
Diese Frau – während des Biafra-Kriegs fanden wir uns mitten im Krieg wieder. Da war meine Mutter mit fünf kleinen Kindern. Sie brauchte ein Jahr, von Flüchtlingslager zu Flüchtlingslager, um einen Flugplatz zu finden, von dem aus wir das Land verlassen konnten. In jedem einzelnen Flüchtlingslager musste sie Soldaten abwimmeln, die meinen älteren Bruder Mark, der neun war, mitnehmen und aus ihm einen Kindersoldaten machen wollten. Könnt ihr euch vorstellen, wie diese ein Meter sechzig große Frau sich Soldaten mit Waffen, die uns töten wollen, entgegenstellt? In diesem ganzen Jahr hat meine Mutter nicht ein einziges Mal geweint, nicht einmal. Aber als wir im Flughafen von Lissabon waren, auf dem Weg nach England, sah diese Frau meine Mutter dieses Kleid tragen, das so oft gewaschen worden war, dass man praktisch durchsehen konnte, mit fünf wirklich hungrig aussehenden Kindern, sie kam herüber und fragte, was passiert war. Und sie erzählte es dieser Frau. Und so leerte diese Frau ihren Koffer aus und gab ihre ganzen Kleider meiner Mutter, und uns, und die Spielsachen ihrer Kinder, die das nicht gerne sahen, aber – (Gelächter) das war das einzige Mal, dass sie weinte. Und ich erinnere mich, dass ich Jahre später über meine Mutter schrieb und sie fragte: "Warum hast du da geweint?" Und sie sagte, "Weißt du, du kannst dein Herz stählen gegen jede Art von Ärger, jede Art von Horror. Aber ein einfacher Akt der Freundlichkeit von einem Fremden wird dich erweichen."
This woman -- during the Biafran war, we were caught in the war. It was my mother with five little children. It takes her one year, through refugee camp after refugee camp, to make her way to an airstrip where we can fly out of the country. At every single refugee camp, she has to face off soldiers who want to take my elder brother Mark, who was nine, and make him a boy soldier. Can you imagine this five-foot-two woman, standing up to men with guns who want to kill us? All through that one year, my mother never cried one time, not once. But when we were in Lisbon, in the airport, about to fly to England, this woman saw my mother wearing this dress, which had been washed so many times it was basically see through, with five really hungry-looking kids, came over and asked her what had happened. And she told this woman. And so this woman emptied out her suitcase and gave all of her clothes to my mother, and to us, and the toys of her kids, who didn't like that very much, but -- (Laughter) -- that was the only time she cried. And I remember years later, I was writing about my mother, and I asked her, "Why did you cry then?" And she said, "You know, you can steel your heart against any kind of trouble, any kind of horror. But the simple act of kindness from a complete stranger will unstitch you."
Die alten Frauen im Dorf meines Vaters lernten nach dem Kriegsende die Namen jedes einzelnen toten Menschs auswendig und sangen Klagelieder, die aus diesen Namen gemacht wurden. Klagelieder so melancholisch, dass sie euch weh tun würden. Und sie sangen sie nur, wenn sie den Reis pflanzten, als ob sie die Herzen der Toten mit dem Reis aussäen würden. Aber wenn die Erntezeit kam, sangen sie nur diese fröhlichen Lieder, die aus den Namen aller Kinder bestanden, die in diesem Jahr geboren worden waren. Und in der nächsten Pflanzzeit ließen sie bei den Klageliedern so viele Namen der Toten weg, wie es der Zahl der Menschen entsprach, die geboren worden waren. Und auf diese Art inszenierten diese Frau eine Menge Transformation, eine wunderschöne Transformation.
The old women in my father's village, after this war had happened, memorized the names of every dead person, and they would sing these dirges, made up of these names. Dirges so melancholic that they would scorch you. And they would sing them only when they planted the rice, as though they were seeding the hearts of the dead into the rice. But when it came for harvest time, they would sing these joyful songs, that were made up of the names of every child who had been born that year. And then the next planting season, when they sang the dirge, they would remove as many names of the dead that equaled as many people that were born. And in this way, these women enacted a lot of transformation, beautiful transformation.
Wusstet ihr, dass vor dem Genozid in Ruanda das Wort für Vergewaltigung und das Wort für Ehe das gleiche waren? Aber heute bauen Frauen Ruanda wieder auf. Wusstet ihr, dass nach dem Ende der Apartheid, als die neue Regierung in das Parlamentshaus einzog, es keine Damentoiletten im Gebäude gab? Was darauf hindeuten würde, dass Apartheid ausschließlich das Geschäft von Männern war. Dies alles, um zu sagen, dass trotz des Horrors und trotz der Tode Frauen niemals wirklich zählten. Ihre Menschlichkeit scheint uns nie viel zu bedeuten.
Did you know, that before the genocide in Rwanda, the word for rape and the word for marriage was the same one? But today, women are rebuilding Rwanda. Did you also know that after apartheid, when the new government went into the parliament houses, there were no female toilets in the building? Which would seem to suggest that apartheid was entirely the business of men. All of this to say, that despite the horror, and despite the death, women are never really counted. Their humanity never seems to matter very much to us.
Als ich in Nigeria aufwuchs – und ich sollte nicht Nigeria sagen, denn das ist zu allgemein, aber in Afikpo, der Igbo-Teil des Landes, aus dem ich komme – da gab es immer Initiationsriten für junge Männer. Männern lernten, Männer zu sein, in der Art, in der wir keine Frauen sind, das ist das Wesentliche daran. Und eine Menge Rituale beinhaltete Töten, das Töten von kleinen Tieren, während des Heranwachsens, also ich 13 wurde – es hatte schon seinen Sinn, wir waren eine landwirtschaftliche Gemeinschaft, jemand musste die Tiere töten, es gab keinen Supermarkt, in dem man ein Känguruh-Steak kaufen konnte – also, als ich 13 wurde, war ich an der Reihe, eine Ziege zu töten. Und ich war so ein seltsames, sensibles Kind, das das nicht wirklich tun konnte, aber ich musste es tun. Und ich sollte es alleine tun. Aber ein Freund von mir, Emmanuel genannt, der deutlich älter war als ich, der während des Biafra-Krieges ein Kindersoldat gewesen war, entschloss sich, mit mir zu kommen. Das ließ mich irgendwie gut fühlen, denn er hatte eine Menge Dinge gesehen. Nun, als ich älter wurde, erzählte er mir Geschichten darüber, wie er Leute aufgeschlitzt hatte und ihre Därme herausfielen, aber sie weiter gerannt waren. Dieser Junge kam also mit mir mit. Und ich weiß nicht, ob ihr jemals eine Ziege gehört, oder gesehen habt – sie klingen wie Menschen, darum nennen wir Tragödien "Das Lied einer Ziege". Mein Freund Brad Kessler sagt, dass wir nicht eher Menschen wurden, bis wir anfingen, Ziegen zu halten. Auf jeden Fall sind die Augen einer Ziege wie die Augen eines Kindes. Ich versuchte also, die Ziege zu töten und konnte es nicht, und Emmanuel beugte sich zu mir und legte die Hand auf das Maul der Ziege, und bedeckte ihre Augen, damit ich nicht hineinschauen musste, während ich die Ziege tötete. Es schien keine große Sache zu sein für einen Jungen, der so viel gesehen hatte und für den das Töten einer Ziege so alltäglich scheinen musste, dass er immer noch in sich den Wunsch trug, mich zu beschützen. Ich war ein Schwächling. Ich habe eine sehr lange Zeit geweint. Und danach sagte er kein Wort. Er saß nur da und sah mir eine Stunde beim Weinen zu. Und dann danach, sagte er zu mir, "Es wird immer schwierig sein, aber wenn du jedes Mal wie heute weinst, wirst du an gebrochenem Herzen sterben. Wisse einfach, dass es machmal genug ist zu wissen, dass es schwierig ist." Natürlich, von Ziegen zu reden lässt mich an Schafe denken und nicht auf eine gute Weise. (Gelächter)
When I was growing up in Nigeria -- and I shouldn't say Nigeria, because that's too general, but in Afikpo, the Igbo part of the country where I'm from -- there were always rites of passage for young men. Men were taught to be men in the ways in which we are not women, that's essentially what it is. And a lot of rituals involved killing, killing little animals, progressing along, so when I turned 13 -- and, I mean, it made sense, it was an agrarian community, somebody had to kill the animals, there was no Whole Foods you could go and get kangaroo steak at -- so when I turned 13, it was my turn now to kill a goat. And I was this weird, sensitive kid, who couldn't really do it, but I had to do it. And I was supposed to do this alone. But a friend of mine, called Emmanuel, who was significantly older than me, who'd been a boy soldier during the Biafran war, decided to come with me. Which sort of made me feel good, because he'd seen a lot of things. Now, when I was growing up, he used to tell me stories about how he used to bayonet people, and their intestines would fall out, but they would keep running. So, this guy comes with me. And I don't know if you've ever heard a goat, or seen one -- they sound like human beings, that's why we call tragedies "a song of a goat." My friend Brad Kessler says that we didn't become human until we started keeping goats. Anyway, a goat's eyes are like a child's eyes. So when I tried to kill this goat and I couldn't, Emmanuel bent down, he puts his hand over the mouth of the goat, covers its eyes, so I don't have to look into them, while I kill the goat. It didn't seem like a lot, for this guy who'd seen so much, and to whom the killing of a goat must have seemed such a quotidian experience, still found it in himself to try to protect me. I was a wimp. I cried for a very long time. And afterwards, he didn't say a word. He just sat there watching me cry for an hour. And then afterwards he said to me, "It will always be difficult, but if you cry like this every time, you will die of heartbreak. Just know that it is enough sometimes to know that it is difficult." Of course, talking about goats makes me think of sheep, and not in good ways. (Laughter)
Also, ich wurde zwei Tage nach Weihnachten geboren. Als ich aufwuchs, also, da hatte ich immer Kuchen und alles aber Geschenke gab es nie, da ich zwei Tage nach Weihnachten geboren war. Ich war etwa neun und mein Onkel war gerade aus Deutschland zurück, und der katholische Pfarrer war bei uns, meine Mutter unterhielt ihn mit Tee. Und plötzlich sagt mein Onkel, "Wo sind Chris' Geschenke?" Und meine Mutter sagte, "Sprich darüber nicht vor den Gästen." Aber er wollte ungedingt zeigen, dass er gerade zurückgekommen war, also rief er mich zu sich und sagte, "Geh in das Schlafzimmer, mein Schlafzimmer. Nimm irgendetwas, das du haben möchtest, aus dem Koffer. Es ist dein Geburtstagsgeschenk." Ich bin mir sicher, er dachte, ich würde ein Buch oder ein Shirt nehmen, aber ich fand ein aufblasbares Schaf. (Gelächter) Also, habe ich es aufgeblasen und rannte ins Wohnzimmer, und mein Finger war da, wo er nicht sein sollte, Ich wedelte mit dem surrenden Schaf herum und meine Mutter sah aus, als ob sie gleich an einem Schock sterben würde. (Gelächter) Und Vater McGetrick war die Ruhe selbst, er rührte nur in seinem Tee, sah meine Mutter an und sagte, "Es ist alles in Ordnung, Daphne, ich bin Schotte." (Gelächter) (Applaus)
So, I was born two days after Christmas. So growing up, you know, I had a cake and everything, but I never got any presents, because, born two days after Christmas. So, I was about nine, and my uncle had just come back from Germany, and we had the Catholic priest over, my mother was entertaining him with tea. And my uncle suddenly says, "Where are Chris' presents?" And my mother said, "Don't talk about that in front of guests." But he was desperate to show that he'd just come back, so he summoned me up, and he said, "Go into the bedroom, my bedroom. Take anything you want out of the suitcase. It's your birthday present." I'm sure he thought I'd take a book or a shirt, but I found an inflatable sheep. (Laughter) So, I blew it up and ran into the living room, my finger where it shouldn't have been, I was waving this buzzing sheep around, and my mother looked like she was going to die of shock. (Laughter) And Father McGetrick was completely unflustered, just stirred his tea and looked at my mother and said, "It's all right Daphne, I'm Scottish." (Laughter) (Applause)
In meinen letzten Tagen im Gefängnis, den letzten 18 Monaten, war mein Zellengenosse – im ersten Jahr der letzten 18 Monate – war mein Zellengenosse 14 Jahre alt. Sein Name war John James, und in jenen Tagen hielt das Militär dich als Geisel fest, wenn ein Mitglied deiner Familie ein Verbrechen begangen hatte, bis die Familie sich selbst stellte. Nun, hier war dieses vierzehnjährige Kind in der Todeszelle. Und nicht jeder in der Todeszelle war ein politischer Gefangener. Da waren auch einige wirklich schlechte Menschen dort. Und er hatte zwei Comics reingeschmuggelt, zwei Comic-Bücher – "Spiderman" und "X-Men". Er war besessen. Und als er keine Lust mehr hatte sie zu lesen, fing er an, den Männern in der Todeszelle Lesen beizubringen, mit diesen Comic-Büchern. Und so, ich erinnere mich daran, wie Abend für Abend, man all diese Männer, diese harten Kriminellen, zusammengedrängt um John, hören konnte, wie sie aufsagten, "Nimm das, Spinne!" (Gelächter) Es ist unglaublich. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Er wusste nicht, was Todeszelle bedeutete. Ich war schon zwei mal dort gewesen, und ich hatte schreckliche Angst, dass ich sterben würde. Und er hat jedes Mal gelacht und gesagt, "Komm schon, wir schaffen es heraus." Ich habe dann gefragt, "Woher weißt du das?" Und er sagte, "Oh, ich habe es im Buschfunk gehört." Sie töteten ihn. Sie fesselten ihn an einen Stuhl, und sie nagelten seinen Penis mit einem 15 cm großen Nagel auf einen Tisch, und ließen ihn dann zu Tode bluten. Dann landete ich in Einzelhaft, weil ich meine Gefühle nicht zurückhielt. Und überall um uns herum sind solche Menschen.
My last days in prison, the last 18 months, my cellmate -- for the last year, the first year of the last 18 months -- my cellmate was 14 years old. The name was John James, and in those days, if a family member committed a crime, the military would hold you as ransom till your family turned themselves in. So, here was this 14-year-old kid on death row. And not everybody on death row was a political prisoner. There were some really bad people there. And he had smuggled in two comics, two comic books -- "Spiderman" and "X-Men." He was obsessed. And when he got tired of reading them, he started to teach the men in death row how to read, with these comic books. And so, I remember night after night, you'd hear all these men, these really hardened criminals, huddled around John James, reciting, "Take that, Spidey!" (Laughter) It's incredible. I was really worried. He didn't know what death row meant. I'd been there twice, and I was terribly afraid that I was going to die. And he would always laugh, and say, "Come on, man, we'll make it out." Then I'd say, "How do you know?" And he said, "Oh, I heard it on the grapevine." They killed him. They handcuffed him to a chair, and they tacked his penis to a table with a six-inch nail, then left him there to bleed to death. That's how I ended up in solitary, because I let my feelings be known. All around us, everywhere, there are people like this.
Die Igbo sagten, dass sie ihre Götter selbst erschufen. Sie kamen als Gemeinschaft zusammen, und sie sprachen einen Wunsch aus. Und dieser Wunsch wurde dann zu einem Priester gebracht, der ein rituelles Objekt fand, und die angemessenen Opfer wurden erbracht, und der Schrein für den Gott wurde erbaut. Aber wenn der Gott widerborstig wurde und anfing, Menschenopfer zu verlangen, zerstörten die Igbo den Gott. Sie zerschlugen den Schrein, und sie hörten auf, den Namen des Gotts zu sagen. Und so eroberten sie sich ihre Menschlichkeit zurück. Jeden Tag erschaffen wir alle Götter, die zügellos wurden, und es ist Zeit, dass wir anfangen, sie zu zerstören und ihre Namen zu vergessen. Dazu braucht es keiner großartigen Sache. Dazu müssen wir lediglich die wenigen unter uns erkennen, jeden Tag, die sehen können – wir sind umgeben von Leuten, wie die, von denen ich Ihnen erzählt habe.
The Igbo used to say that they built their own gods. They would come together as a community, and they would express a wish. And their wish would then be brought to a priest, who would find a ritual object, and the appropriate sacrifices would be made, and the shrine would be built for the god. But if the god became unruly and began to ask for human sacrifice, the Igbos would destroy the god. They would knock down the shrine, and they would stop saying the god's name. This is how they came to reclaim their humanity. Every day, all of us here, we're building gods that have gone rampant, and it's time we started knocking them down and forgetting their names. It doesn't require a tremendous thing. All it requires is to recognize among us, every day -- the few of us that can see -- are surrounded by people like the ones I've told you.
Es sind einige davon in diesem Raum, fantastische Menschen, die uns allen den Spiegel für unsere eigene Menschlichkeit vorhalten. Ich möchte mit einem Gedicht der amerikanischen Dichterin Lucille Clifton enden. Das Gedicht heißt "Trankopfer" und ist für meinen Freund Vusi, der irgendwo im Publikum ist. "Trankopfer, North Carolina, 1999. Ich biete diesem Boden dar, diesen Gin. Ich stelle mir hier einer alten weinenden Mann vor, der sich vor dem Blick des Aufsehers verbarg. In diese Lücke die Zunge er streckt, wo sein Zahn wäre, wäre er komplett. Es schmerzt der Ort, wo sein Zahn sein sollte, wo sein Land sein sollte, sein Haus, seine Frau, sein Sohn, seine schöne Tochter. Er wischt sich die Sorgen aus dem Gesicht, und legt seinen durstigen Finger an seine durstige Zunge, und schmeckt das Salz. Ich nenne einen Namen, der der seinige sein könnte. Dies ist für dich, alter Mann. Dieser Gin, diese salzige Erde." Danke. (Applaus)
There are some of you in this room, amazing people, who offer all of us the mirror to our own humanity. I want to end with a poem by an American poet called Lucille Clifton. The poem is called "Libation," and it's for my friend Vusi who is in the audience here somewhere. "Libation, North Carolina, 1999. I offer to this ground, this gin. I imagine an old man crying here, out of the sight of the overseer. He pushes his tongue through a hole where his tooth would be, if he were whole. It aches in that space where his tooth would be, where his land would be, his house, his wife, his son, his beautiful daughter. He wipes sorrow from his face, and puts his thirsty finger to his thirsty tongue, and tastes the salt. I call a name that could be his. This is for you, old man. This gin, this salty earth." Thank you. (Applause)