Ich bin Dirigent und heute bin ich hier, um über Vertrauen zu sprechen. Mein Job hängt davon ab. Zwischen mir und dem Orchester muss es ein unerschütterliches Band des Vertrauens geben, aus dem gegenseitigen Respekt heraus, aus dem wir eine musikalische Geschichte weben können, an die wir alle glauben.
I am a conductor, and I'm here today to talk to you about trust. My job depends upon it. There has to be, between me and the orchestra, an unshakable bond of trust, born out of mutual respect, through which we can spin a musical narrative that we all believe in.
Früher ging es beim Dirigieren und beim Musizieren weniger um Vertrauen und, ehrlich gesagt, mehr um Nötigung. Bis in die Jahre um den Zweiten Weltkrieg herum waren Dirigenten ausnahmslos Diktatoren – tyrannische Figuren, die nicht mit dem ganzen Orchester, sondern mit Einzelnen darin übten innerhalb eines kleinen Teils ihres Lebens. Aber zum Glück hat sich die Welt weiterentwickelt und die Musik mit ihr. Wir haben nun eine demokratischere Art und Sicht aufs Musizieren – eine Zweiweg-Strasse. Ich als Dirigent muss mit einem unumstösslichen Sinn für die äussere Architektur dieser Musik zur Probe kommen, innerhalb derer es dann für die Mitglieder des Orchesters eine immense persönliche Freiheit gibt, zu strahlen.
Now in the old days, conducting, music making, was less about trust and more, frankly, about coercion. Up to and around about the Second World War, conductors were invariably dictators -- these tyrannical figures who would rehearse, not just the orchestra as a whole, but individuals within it, within an inch of their lives. But I'm happy to say now that the world has moved on, music has moved on with it. We now have a more democratic view and way of making music -- a two-way street. I, as the conductor, have to come to the rehearsal with a cast-iron sense of the outer architecture of that music, within which there is then immense personal freedom for the members of the orchestra to shine.
Ich selber muss natürlich vollkommen auf meine Körpersprache vertrauen. Das ist alles, was ich am Verkaufspunkt zu bieten habe. Stille Gebärden. Ich kann ja nicht mit Anweisungen herumschreien, während sie spielen.
For myself, of course, I have to completely trust my body language. That's all I have at the point of sale. It's silent gesture. I can hardly bark out instructions while we're playing.
(Musik)
(Music)
Meine Damen und Herren, das Scottish Ensemble.
Ladies and gentlemen, the Scottish Ensemble.
(Applaus)
(Applause)
Und damit das alles funktionieren kann, muss ich mich offensichtlich in einer Vertrauensposition befinden. Ich muss dem Orchester vertrauen, und, noch viel wichtiger, ich muss mir selbst vertrauen. Denken Sie darüber nach: Wenn man nicht vertraut, was tut man dann? Man überkompensiert. Und in meinem Spiel heisst das, man übergestikuliert. Man wird zu einer Art tollwütiger Windmühle. Und je grösser die Gestik wird, desto unklarer, verwischt und ehrlich gesagt, desto nutzloser ist sie für das Orchester. Man wird zu einer Witzfigur. Es gibt kein Vertrauen mehr, nur Hohn.
So in order for all this to work, obviously I have got to be in a position of trust. I have to trust the orchestra, and, even more crucially, I have to trust myself. Think about it: when you're in a position of not trusting, what do you do? You overcompensate. And in my game, that means you overgesticulate. You end up like some kind of rabid windmill. And the bigger your gesture gets, the more ill-defined, blurry and, frankly, useless it is to the orchestra. You become a figure of fun. There's no trust anymore, only ridicule.
Ich erinnere mich, zu Beginn meiner Karriere, wurde ich bei diesen miserablen Ausflügen mit dem Orchester zum einem komplett Verrückten auf diesem Podium bei dem Versuch, nur ein kleines Crescendo zu erzeugen, nur ein kleines bisschen mehr Lautstärke. Aber verflixt, sie gaben es mir nicht. In diesen frühen Jahren habe ich viel Zeit still weinend in Künstlergarderoben verbracht. Und die Ratschläge des grossartigen, erfahrenen Dirigenten Sir Colin Davis kamen mir sinnlos vor, er sagte, "Charles, das Dirigieren ist so, also ob Du einen kleinen Vogel in Deiner Hand hieltest. Wenn Du ihn zu fest hältst, wird er zerquetscht. Wenn Du ihn zu locker hältst, fliegt er weg." Ich muss sagen, damals konnte ich den Vogel nicht einmal finden, wirklich.
And I remember at the beginning of my career, again and again, on these dismal outings with orchestras, I would be going completely insane on the podium, trying to engender a small scale crescendo really, just a little upsurge in volume. Bugger me, they wouldn't give it to me. I spent a lot of time in those early years weeping silently in dressing rooms. And how futile seemed the words of advice to me from great British veteran conductor Sir Colin Davis who said, "Conducting, Charles, is like holding a small bird in your hand. If you hold it too tightly, you crush it. If you hold it too loosely, it flies away." I have to say, in those days, I couldn't really even find the bird.
Eine ganz grundlegende und eine intuitiv wichtige Erfahrung für mich, was die Musik angeht, waren meine Abenteuer in Südafrika, das schwindelerregendste musikalische Land auf der Welt, aus meiner Sicht, aber ein Land, das mich durch seine musikalische Kultur eine fundamentale Lektion gelehrt hat: dass man durch Musizieren ein sehr tiefes, lebenserhaltendes Vertrauen erlangen kann. Im Jahr 2000 hatte ich die Chance, nach Südafrika zu gehen, um ein neues Opernensemble zu formieren. Also ging ich dahin und liess vorspielen, vorallem in ländlichen Townships, überall im Land. Ich hörte etwa 2000 Sängerinnen und Sänger und aus den 40 unglaublichsten jungen Künstlern stellte ich eine Truppe zusammen; die meisten von ihnen waren schwarz, aber es gab eine Handvoll weisser Künstler.
Now a fundamental and really viscerally important experience for me, in terms of music, has been my adventures in South Africa, the most dizzyingly musical country on the planet in my view, but a country which, through its musical culture, has taught me one fundamental lesson: that through music making can come deep levels of fundamental life-giving trust. Back in 2000, I had the opportunity to go to South Africa to form a new opera company. So I went out there, and I auditioned, mainly in rural township locations, right around the country. I heard about 2,000 singers and pulled together a company of 40 of the most jaw-droppingly amazing young performers, the majority of whom were black, but there were a handful of white performers.
Früh in der ersten Probephase stellte sich heraus, dass einer dieser weissen Künstler in seiner früheren Inkarnation ein Mitglied des Südafrikanischen Polizeidienstes gewesen war. Und in den letzten Jahren des alten Regimes, wurde ihm routinemässig aufgetragen, in die Township zu gehen und die Gemeinschaft anzugreifen. Sie können sich vorstellen, was dieses Wissen mit der Raumtemperatur anstellte, mit der Grundatmosphäre. Wir sollten uns keine Illusionen machen. Die Beziehung in Südafrika, der es am meisten an Vertrauen mangelt, ist die zwischen einem weissen Polizisten und der schwarzen Gesellschaft. Wie erholen wir uns davon, meine Damen und Herren? Einfach durch Singen. Wir sangen, wir sangen, wir sangen, und verblüffenderweise wuchs neues Vertrauen und eine Freundschaft entstand. Das zeigte mir eine ganz grundlegende Wahrheit, nämlich, dass Musik und andere Formen von Kreativität uns häufig zu Orten führen könnnen, wo blosse Worte nicht hinkommen.
Now it emerged early on in the first rehearsal period that one of those white performers had, in his previous incarnation, been a member of the South African police force. And in the last years of the old regime, he would routinely be detailed to go into the township to aggress the community. Now you can imagine what this knowledge did to the temperature in the room, the general atmosphere. Let's be under no illusions. In South Africa, the relationship most devoid of trust is that between a white policeman and the black community. So how do we recover from that, ladies and gentlemen? Simply through singing. We sang, we sang, we sang, and amazingly new trust grew, and indeed friendship blossomed. And that showed me such a fundamental truth, that music making and other forms of creativity can so often go to places where mere words cannot.
Wir stellten einige Vorstellungen auf die Beine, wir gingen international auf Tour. Eine davon war "Carmen". Wir dachten dann, wir würden aus "Carmen" einen Film machen, den wir draussen vor Ort aufnahmen, in der Township ausserhalb von Kapstadt namens Khayelitsha. Das Stück wurde vollständig in Xhosa gesungen, eine wundervoll musikalische Sprache, wenn man sie nicht kennt. Es heisst "U-Carmen e-Khayelitsha" – wörtlich "Carmen aus Khayelitsha". Ich möchte Ihnen einen winzigen Clip daraus vorspielen, um Ihnen einen positiven Beweis dafür zu geben, dass südafrikanisches Musizieren nichts winziges an sich hat.
So we got some shows off the ground. We started touring them internationally. One of them was "Carmen." We then thought we'd make a movie of "Carmen," which we recorded and shot outside on location in the township outside Cape Town called Khayelitsha. The piece was sung entirely in Xhosa, which is a beautifully musical language, if you don't know it. It's called "U-Carmen e-Khayelitsha" -- literally "Carmen of Khayelitsha." I want to play you a tiny clip of it now for no other reason than to give you proof positive that there is nothing tiny about South African music making.
(Musik)
(Music)
(Applaus)
(Applause)
Was ich unglaublich hinreissend finde an südafrikanischem Medizieren ist, dass es so frei ist. Südafrikaner musizieren einfach sehr frei. Und ich denke, nicht in geringem Masse kommt das von einer grundlegenden Tatsache: Sie sind nicht an Stellenwerte gebunden. Sie lesen die Musik nicht. Sie vertrauen ihren Ohren. Man kann einer Truppe Südafrikaner in fünf Sekunden eine Melodie beibringen. Und dann, wie durch Magie, werden sie spontan eine Menge Harmonien zu dieser Melodie improvisieren, weil sie das können. Jene von uns, die im Westen leben, wenn ich das so sagen kann, haben, wie ich denke, eine viel engstirnigere Einstellung zur Musik – dass es sich alles um Können und Systeme dreht. Aus diesem Grund sei es ein exklusives Vorrecht eines elitären, talentierten Körpers. Und dennoch beschäftigt sich jeder einzelne von uns auf diesem Planeten wahrscheinlich täglich mit Musik.
Something which I find utterly enchanting about South African music making is that it's so free. South Africans just make music really freely. And I think, in no small way, that's due to one fundamental fact: they're not bound to a system of notation. They don't read music. They trust their ears. You can teach a bunch of South Africans a tune in about five seconds flat. And then, as if by magic, they will spontaneously improvise a load of harmony around that tune because they can. Now those of us that live in the West, if I can use that term, I think have a much more hidebound attitude or sense of music -- that somehow it's all about skill and systems. Therefore it's the exclusive preserve of an elite, talented body. And yet, ladies and gentlemen, every single one of us on this planet probably engages with music on a daily basis.
Wenn ich das für einen Moment ausbreiten darf, ich will gerne wetten, dass jeder von Ihnen, der in diesem Raum sitzt, sehr gerne mit scharfem Geist und Zuversicht über Filme spräche, wahrscheinlich über Literatur. Aber wieviele von Ihnen könnten eine vertrauensvolle Aussage über ein klassisches Musikstück machen? Warum ist das so? Was ich Ihnen jetzt sagen werde, ist, ich dränge Sie, über diesen absoluten Mangel an Selbstvertrauen wegzukommen, einzutauchen, daran zu glauben, dass Sie Ihren Ohren vertrauen können, Sie können einiges des grundlegenden Muskelgewebes hören, der Fasern, der DNA, die ein grossartiges Musikstück so grossartig machen. Ich möchte mit Ihnen ein kleines Experiment ausprobieren.
And if I can broaden this out for a second, I'm willing to bet that every single one of you sitting in this room would be happy to speak with acuity, with total confidence, about movies, probably about literature. But how many of you would be able to make a confident assertion about a piece of classical music? Why is this? And what I'm going to say to you now is I'm just urging you to get over this supreme lack of self-confidence, to take the plunge, to believe that you can trust your ears, you can hear some of the fundamental muscle tissue, fiber, DNA, what makes a great piece of music great. I've got a little experiment I want to try with you.
Wussten Sie, dass TED eine Melodie ist? Eine sehr einfache Melodie aus drei Noten – T, E, D. Warten Sie eine Minute. Ich weiss, Sie werden mir sagen, "T gibt es in der Musik nicht." Nun, meine Damen und Herren, es gibt ein altehrwürdiges System, das Komponisten seit Hunderten von Jahren verwendet haben und es beweist, dass es das doch gibt. Wenn Sie eine Tonleiter singen: A, B, C, D, E, F, G – und ich gehe einfach mit den Buchstaben des Alphabets weiter, die selbe Leiter: H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T – da haben Sie's. T, es ist dasselbe wie F in der Musik. T ist also ein F. Also ist T, E, D dasselbe wie F, E, D. In dem Musikstück, das wir zu Beginn des Vortrags gespielt haben, wird im Innern ein Thema bewahrt, und das ist TED. Hören Sie mal.
Did you know that TED is a tune? A very simple tune based on three notes -- T, E, D. Now hang on a minute. I know you're going to say to me, "T doesn't exist in music." Well ladies and gentlemen, there's a time-honored system, which composers have been using for hundreds of years, which proves actually that it does. If I sing you a musical scale: A, B, C, D, E, F, G -- and I just carry on with the next set of letters in the alphabet, same scale: H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T -- there you go. T, see it's the same as F in music. So T is F. So T, E, D is the same as F, E, D. Now that piece of music that we played at the start of this session had enshrined in its heart the theme, which is TED. Have a listen.
(Musik)
(Music)
Haben Sie es gehört? Oder rieche ich Zweifel im Raum? Okay, wir spielen es nochmals für Sie, und wir werden das T, E, D hervorheben, es herausstrecken. Verzeihen Sie den Ausdruck.
Do you hear it? Or do I smell some doubt in the room? Okay, we'll play it for you again now, and we're going to highlight, we're going to poke out the T, E, D. If you'll pardon the expression.
(Musik)
(Music)
Ach Du meine Güte, da war es laut und deutlich, sicher. Ich denke, wir sollten es noch eindeutiger machen. Meine Damen und Herren, es ist bald Teezeit. Rechnen Sie damit, dass Sie für Ihren Tee singen müssen? Ich denke, wir müssen für unseren Tee singen. Wir werden diese drei wundervollen Noten singen: T, E, D. Machen Sie einen Versuch für mich?
Oh my goodness me, there it was loud and clear, surely. I think we should make this even more explicit. Ladies and gentlemen, it's nearly time for tea. Would you reckon you need to sing for your tea, I think? I think we need to sing for our tea. We're going to sing those three wonderful notes: T, E, D. Will you have a go for me?
Publikum: T, E, D.
Audience: T, E, D.
Charles Hazlewood: Ja, sie klingen eher ein wenig wie Kühe als wie Menschen. Wollen wir das nochmals versuchen? Und sehen Sie, wenn Sie abenteuerlich sind, gehen Sie eine Oktave höher. T, E, D.
Charles Hazlewood: Yeah, you sound a bit more like cows really than human beings. Shall we try that one again? And look, if you're adventurous, you go up the octave. T, E, D.
Publikum: T, E, D.
Audience: T, E, D.
CH: Noch einmal mit Elan. (Publikum: T, E, D.)
CH: Once more with vim. (Audience: T, E, D.)
Hier stehe ich wieder wie eine verflixte WIndmühle, sehen Sie. Jetzt werden wir das in den musikalischen Kontext stellen. Die Musik wird beginnen, und auf mein Signal werden Sie das singen. (Musik) Noch einmal, mit Gefühl, meine Damen und Herren. Sie werden den Schlüssel sonst nicht finden. Gut gemacht, meine Damen und Herren. Das war kein schlechtes Debut für den TED-Chor, überhaupt kein schlechtes Debut.
There I am like a bloody windmill again, you see. Now we're going to put that in the context of the music. The music will start, and then at a signal from me, you will sing that. (Music) One more time, with feeling, ladies and gentlemen. You won't make the key otherwise. Well done, ladies and gentlemen. It wasn't a bad debut for the TED choir, not a bad debut at all.
Es gibt da ein Projekt, das ich momentan initiiere, ich bin sehr aufgeregt deswegen und wollte es mit Ihnen teilen, denn es geht darum, Wahrnehmungsmuster zu verändern, und tatsächlich auch eine neue Ebene von Vertrauen aufzubauen. Das jüngste meiner Kinder wurde mit einer zerebralen Lähmung geboren, und wie Sie sich vorstellen können, falls Sie selber keine Erfahrung mit sowas haben, ist das eine ziemlich grosse Sache, mit der man fertig werden muss. Aber das Geschenk, das meine wundervolle Tochter mir gegeben hat, nebst ihrer blossen Existenz, ist, dass es meine Augen für ein ganzes Stück der Gemeinschaft geöffnet hat, die mir bis dahin verborgen gewesen war, die Gemeinschaft behinderter Menschen. Ich sah mir plötzlich die Paralympics an und dachte, wie unglaublich, wie Technologie verwendet worden war, um ohne Zweifel zu beweisen, dass eine Behinderung keine Begrenzung ist, die höchsten Ebenen sportlicher Leistung zu erreichen. Natürlich hat diese Wahrheit eine grimmigere Seite, nämlich dass es tatsächlich Jahrzehnte gedauert hat, bis die Welt in grösserem Rahmen in diese Position des Vertrauens gelangte, wirklich zu glauben, dass Behinderung und Sport zusamme auf überzeugende und interessante Weise funktionieren.
Now there's a project that I'm initiating at the moment that I'm very excited about and wanted to share with you, because it is all about changing perceptions, and, indeed, building a new level of trust. The youngest of my children was born with cerebral palsy, which as you can imagine, if you don't have an experience of it yourself, is quite a big thing to take on board. But the gift that my gorgeous daughter has given me, aside from her very existence, is that it's opened my eyes to a whole stretch of the community that was hitherto hidden, the community of disabled people. And I found myself looking at the Paralympics and thinking how incredible how technology's been harnessed to prove beyond doubt that disability is no barrier to the highest levels of sporting achievement. Of course there's a grimmer side to that truth, which is that it's actually taken decades for the world at large to come to a position of trust, to really believe that disability and sports can go together in a convincing and interesting fashion.
Also fragte ich mich: Wo steht die Musik in dieser Hinsicht? Sie können mir nicht sagen, dass es nicht Millionen von behinderten Menschen gibt, alleine im Vereinigten Königreich, mit massivem musikalischen Potential. Also entschied ich mich, eine Plattform für dieses Potential zu schaffen. Es wird das erste nationale Behindertenorchester von Grossbritannien sein. Es heisst Paraorchester.
So I find myself asking: where is music in all of this? You can't tell me that there aren't millions of disabled people, in the U.K. alone, with massive musical potential. So I decided to create a platform for that potential. It's going to be Britain's first ever national disabled orchestra. It's called Paraorchestra.
Ich zeige Ihnen jetzt einen Filmausschnitt von unserer allerersten Improvisationsprobe. Es war wirklich ein aussergewöhnlicher Moment. Nur ich und vier erstaunlich begabte behinderte Musikre. Normalerweise, wenn man imporivisert – und ich tue das ständig rund um die Welt – gibt es eine anfängliche Zeit des Horrors, also ob jeder sich zu sehr fürchtet, seinen Hut in den Ring zu werfen, eine fürchterlich schwangere Stille. Dann plötzlich, wie durch Magie, peng! Wir sind alle drin und es ist ein komplettes Durcheinander. Man hört gar nichts. Niemand hört aufeinander. Niemand vertraut dem anderen. Niemand antwortet auf den anderen. Aber in diesem Raum mit diesen vier behinderten Musikern entstand innerhalb von fünf Minuten ein andächtiges Zuhören, ein verzücktes Antworten und wirklich wahnsinnig schöne Musik.
I'm going to show you a clip now of the very first improvisation session that we had. It was a really extraordinary moment. Just me and four astonishingly gifted disabled musicians. Normally when you improvise -- and I do it all the time around the world -- there's this initial period of horror, like everyone's too frightened to throw the hat into the ring, an awful pregnant silence. Then suddenly, as if by magic, bang! We're all in there and it's complete bedlam. You can't hear anything. No one's listening. No one's trusting. No one's responding to each other. Now in this room with these four disabled musicians, within five minutes a rapt listening, a rapt response and some really insanely beautiful music.
(Video) (Musik)
(Video) (Music)
Nicholas: Mein Name ist Nicholas McCarthy. Ich bin 22 Jahre alt und ich bin ein linkshändiger Pianist. Ich wurde ohne meine linke – ohne meine rechte Hand geboren. Kann ich nochmals anfangen?
Nicholas:: My name's Nicholas McCarthy. I'm 22, and I'm a left-handed pianist. And I was born without my left hand -- right hand. Can I do that one again?
(Musik)
(Music)
Lyn: Wenn ich musiziere, fühle ich mich wie eine Pilotin im Cockpit, die ein Flugzeug fliegt. Ich werde lebendig.
Lyn: When I'm making music, I feel like a pilot in the cockpit flying an airplane. I become alive.
(Musik)
(Music)
Clarence: Ich würde lieber wieder ein Instrument spielen können, als laufen. Es entsteht soviel Freude und andere Dinge, aus dem Spielen eines Instruments und dem Vorspielen. Das hat einen Teil meiner Lähmung beseitigt.
Clarence: I would rather be able to play an instrument again than walk. There's so much joy and things I could get from playing an instrument and performing. It's removed some of my paralysis.
(Musik)
(Music)
(Applaus)
(Applause)
CH: Ich wünschte, einige dieser Musiker wären heute hier bei uns, Sie könnten aus erster Hand sehen, wie unglaublich aussergewöhnlich sie sind. Paraorchester ist der Name dieses Projekts. Wenn jemand von Ihnen mir irgendwie dabei helfen möchte, das zu erreichen, was im Moment immer noch ein unmöglicher und unwahrscheinlicher Traum ist, lassen Sie es mich bitte wissen. Nun, zum Abschied noch etwas mit freundlicher Genehmigung des grossartigen Joseph Haydn, des wundervollen österreichischen Komponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, er verbrachte den Grossteil seines Lebens als Angestellter von Prinz Nikolaus Esterházy, gemeinsam mit seinem Orchester. Der Prinz liebte seine Musik, aber er liebte auch das Landschloss, in dem er die meiste Zeit residierte, es befindet sich genau an der österreichisch-ungarischen Grenze, an einem Ort namens Esterházy – weit weg von der grossen Stadt Wien.
CH: I only wish that some of those musicians were here with us today, so you could see at firsthand how utterly extraordinary they are. Paraorchestra is the name of that project. If any of you thinks you want to help me in any way to achieve what is a fairly impossible and implausible dream still at this point, please let me know. Now my parting shot comes courtesy of the great Joseph Haydn, wonderful Austrian composer in the second half of the 18th century -- spent the bulk of his life in the employ of Prince Nikolaus Esterhazy, along with his orchestra. Now this prince loved his music, but he also loved the country castle that he tended to reside in most of the time, which is just on the Austro-Hungarian border, a place called Esterhazy -- a long way from the big city of Vienna.
Eines Tages im Jahr 1772 – verordnete der Prinz, dass die Familien der Musiker, die Familien der Orchestermusiker, im Schloss nicht länger willkommen seien. Es war ihnen nicht mehr erlaubt, sich dort aufzuhalten, sie wurden zurückgeschickt nach Wein – wie ich sagte, eine unmögliche Distanz in jener Zeit. Sie können sich vorstellen, dass die Musiker untröstlich waren. Haydn protestierte beim Prinzen, aber ohne Erfolg. Nun, da der Prinz seine Musik liebte, dachte Haydn, er schriebe eine Symphonie für sein Argument.
Now one day in 1772, the prince decreed that the musicians' families, the orchestral musicians' families, were no longer welcome in the castle. They weren't allowed to stay there anymore; they had to be returned to Vienna -- as I say, an unfeasibly long way away in those days. You can imagine, the musicians were disconsolate. Haydn remonstrated with the prince, but to no avail. So given the prince loved his music, Haydn thought he'd write a symphony to make the point.
Und wir werden jetzt das letzte Stück dieser Symphonie für Sie spielen. Sie werden das Orchester in einer Art mürrischer Revolte sehen. Ich bin erfreut, Ihnen zu sagen, dass der Prinz den Tipp aus der Orchesteraufführung befolgte, und die Musiker wieder mit Ihnen Familien vereint wurden. Aber ich denke, das fasst meinen Vortrag ganz gut zusammen, dass, wo es Vertrauen gibt, es auch Musik gibt – und damit auch Leben. Wo es kein Vertrauen gibt, wird die Musik einfach verwelken.
And we're going to play just the very tail end of this symphony now. And you'll see the orchestra in a kind of sullen revolt. I'm pleased to say, the prince did take the tip from the orchestral performance, and the musicians were reunited with their families. But I think it sums up my talk rather well, this, that where there is trust, there is music -- by extension life. Where there is no trust, the music quite simply withers away.
(Musik)
(Music)
(Applaus)
(Applause)