Wir brauchen alle einen Grund aufzuwachen. Ich brauchte dafür nur 11 000 Volt.
Well, we all need a reason to wake up. For me, it just took 11,000 volts.
Ich weiß, Sie sind zu höflich zu fragen, also erzähle ich weiter.
I know you're too polite to ask, so I will tell you.
Es war eine Nacht in meinem 2. Studienjahr. Es war Herbst. Ein paar Freunde und ich alberten herum und wir beschlossen, auf einen geparkten Eisenbahnwagen zu klettern. Er stand einfach da, mit seinen Oberleitungen. Irgendwie erschien uns das damals als gute Idee. Wir hatten schon Dümmeres gemacht. Ich huschte die hintere Leiter hoch, und als ich aufstand, schoss der elektrische Strom in meinen Arm, schoss runter und raus aus meinen Füßen, und das war's. Sie werden's nicht glauben: die Uhr funktioniert noch. Hält was aus!
One night, sophomore year of college, just back from Thanksgiving holiday, a few of my friends and I were horsing around, and we decided to climb atop a parked commuter train. It was just sitting there, with the wires that run overhead. Somehow, that seemed like a great idea at the time. We'd certainly done stupider things. I scurried up the ladder on the back, and when I stood up, the electrical current entered my arm, blew down and out my feet, and that was that. Would you believe that watch still works? Takes a licking!
(Gelächter)
(Laughter)
Mein Vater trägt sie jetzt, aus Verbundenheit.
My father wears it now in solidarity.
Ab dieser Nacht begann meine offizielle Beziehung mit dem Tod, mit meinem Tod, und meine lange Laufbahn als Patient. Ein gutes Wort. Es bedeutet "einer, der leidet". Ich schätze, wir sind alle Patienten.
That night began my formal relationship with death -- my death -- and it also began my long run as a patient. It's a good word. It means one who suffers. So I guess we're all patients.
Das amerikanische Gesundheitssystem hat eine gewaltige Menge an Problemen -- und sicher auch seine gute Seiten ... Ich bin jetzt Arzt, spezialisiert auf Hospiz- und Palliativmedizin. Ich habe Pflege von beiden Seiten erlebt. Und glauben Sie mir: Fast alle, die im Gesundheitswesen tätig werden, haben gute Absichten -- ehrliche Absichten. Aber wir, die darin arbeiten, sind ungewollt auch Vertreter eines Systems, dass Patienten zu oft im Stich lässt.
Now, the American health care system has more than its fair share of dysfunction -- to match its brilliance, to be sure. I'm a physician now, a hospice and palliative medicine doc, so I've seen care from both sides. And believe me: almost everyone who goes into healthcare really means well -- I mean, truly. But we who work in it are also unwitting agents for a system that too often does not serve.
Warum? Es gibt sogar eine recht einfache Antwort auf diese Frage und sie erklärt einiges: Das Gesundheitswesen wurde konzipiert mit Krankheiten, nicht Menschen, im Mittelpunkt. Das heißt, natürlich, dass es schlecht konzipiert wurde. Und nirgendwo sind die Auswirkungen schlechter Konzepte so herzzerreißend und die Chance für gute Konzepte ist so überwältigend, wie am Ende des Lebens, wo alles so klar und konzentriert ist. Da gibt es keine zweiten Versuche.
Why? Well, there's actually a pretty easy answer to that question, and it explains a lot: because healthcare was designed with diseases, not people, at its center. Which is to say, of course, it was badly designed. And nowhere are the effects of bad design more heartbreaking or the opportunity for good design more compelling than at the end of life, where things are so distilled and concentrated. There are no do-overs.
Meine Absicht heute ist, mich übergreifend an alle Wissenszweige zu wenden, und zu einem großen Gespräch über die Gestaltung neuer Konzepte einzuladen, das bedeutet, Gestaltungswillen und Kreativität in das Erlebnis des Sterbens einzubringen. Vor uns liegt eine riesige Chance. Wir stehen vor einer der wenigen universellen Herausforderungen, sowohl als Einzelpersonen als auch als Zivilgesellschaft: dass wir umdenken und neu gestalten, wie das mit unserem Sterben ist.
My purpose today is to reach out across disciplines and invite design thinking into this big conversation. That is, to bring intention and creativity to the experience of dying. We have a monumental opportunity in front of us, before one of the few universal issues as individuals as well as a civil society: to rethink and redesign how it is we die.
Also lasst uns am Ende anfangen. Für die meisten ist das Schrecklichste am Tod nicht, tot zu sein -- es ist das Sterben, das Leiden. Ein wichtiger Unterschied. Um das besser zu verstehen, ist es hilfreich zu unterscheiden zwischen dem Leiden, das wirklich notwendig ist, und dem Leiden, das wir ändern können. Ersteres ist ein natürlicher, wichtiger Teil des Lebens, der Preis des Lebens. Für diesen Teil müssen wir Raum lassen, müssen uns anpassen, damit wachsen. Es kann eine wirklich gute Sache sein, Kräfte zu erkennen, die größer sind als wir selbst. Sie helfen Dinge einzuordnen, in den gesamten Kosmos. Als ich meine Gliedmaßen verloren hatte, wurde dieser Verlust eine Tatsache, feststehend, ein notwendiger Teil meines Lebens. Ich lernte, dass ich diese Tatsache ebenso wenig ablehnen kann, wie mich selbst. Es dauerte eine Weile, aber schließlich lernte ich es. Großartig in Bezug auf notwendiges Leiden ist, dass es genau das ist, was Patient und Pfleger verbindet -- beides menschliche Wesen. Wir erkennen schließlich: Genau hier geschieht Heilung. Ja, Mitleid -- ganz wörtlich, wie wir gestern hörten -- zusammen leiden.
So let's begin at the end. For most people, the scariest thing about death isn't being dead, it's dying, suffering. It's a key distinction. To get underneath this, it can be very helpful to tease out suffering which is necessary as it is, from suffering we can change. The former is a natural, essential part of life, part of the deal, and to this we are called to make space, adjust, grow. It can be really good to realize forces larger than ourselves. They bring proportionality, like a cosmic right-sizing. After my limbs were gone, that loss, for example, became fact, fixed -- necessarily part of my life, and I learned that I could no more reject this fact than reject myself. It took me a while, but I learned it eventually. Now, another great thing about necessary suffering is that it is the very thing that unites caregiver and care receiver -- human beings. This, we are finally realizing, is where healing happens. Yes, compassion -- literally, as we learned yesterday -- suffering together.
Aber andererseits ist auf der Seite des Systems so viel Leiden unnötig hausgemacht. Es dient keinem guten Zweck. Aber die gute Nachricht ist: Da diese Art Leiden hausgemacht ist, können wir daran etwas ändern. Darauf wie wir sterben, haben wir tatsächlich Einfluss. Das System zu sensibilisieren für diesen grundlegenden Unterschied zwischen notwendigem und unnötigem Leiden, ist die Grundlage für drei erste Ideen für Gestaltungsprinzipien. Schließlich sollen wir als Pflegende, als Menschen, die sich kümmern wollen, Leiden mildern und nicht zusätzliche Belastungen schaffen --
Now, on the systems side, on the other hand, so much of the suffering is unnecessary, invented. It serves no good purpose. But the good news is, since this brand of suffering is made up, well, we can change it. How we die is indeed something we can affect. Making the system sensitive to this fundamental distinction between necessary and unnecessary suffering gives us our first of three design cues for the day. After all, our role as caregivers, as people who care, is to relieve suffering -- not add to the pile.
ein Grundsatz jeder Palliativmedizin. Ich sage das als moralischer Unterstützer, genauso wie als behandelnder Arzt. Kurze Anmerkung: Bei Palliativmedizin -- wichtig, aber oft missverstanden -- geht es auch, aber nicht nur, um die Pflege am Ende des Lebens. Es geht nicht nur um Hospize. Es geht um Wohlfühlen und gutes Leben in jeder Phase. Sie müssen also nicht kurz vorm Tod stehen, um Palliativmedizin zu genießen.
True to the tenets of palliative care, I function as something of a reflective advocate, as much as prescribing physician. Quick aside: palliative care -- a very important field but poorly understood -- while it includes, it is not limited to end of life care. It is not limited to hospice. It's simply about comfort and living well at any stage. So please know that you don't have to be dying anytime soon to benefit from palliative care.
Ich möchte Ihnen nun Frank vorstellen -- als gutes Beispiel dafür. Ich behandle Frank seit mehreren Jahren. Er hat fortgeschrittenen Prostata-Krebs und ist seit langem HIV-positiv. Ich behandle seine Knochenschmerzen und Erschöpfung, aber meistens denken wir zusammen laut über sein Leben nach -- über unsere Leben. So kann Frank trauern. So kann er Schritt halten mit den Verlusten, die ständig auf ihn zukommen,
Now, let me introduce you to Frank. Sort of makes this point. I've been seeing Frank now for years. He's living with advancing prostate cancer on top of long-standing HIV. We work on his bone pain and his fatigue, but most of the time we spend thinking out loud together about his life -- really, about our lives. In this way, Frank grieves. In this way, he keeps up with his losses as they roll in, so that he's ready to take in the next moment.
so dass er für den nächsten Augenblick bereit ist. Verlust ist eine Sache, aber Bedauern noch etwas anderes. Frank war immer ein Abenteurer. Er sieht aus wie auf einem Bild von Norman Rockwell -- und ist kein Fan von Bedauern. Also war nicht überraschend, als er eines Tages ankam und sagte: "Ich will mit dem Floß den Colorado River runter." War das eine gute Idee? Mit all den Risiken und seiner Gesundheit würden viele sagen: Nein. Sagten sie auch, aber er machte es, als er noch konnte. Es war ein toller, wundervoller Ausflug. Eiskaltes Wasser, glühende Hitze, Skorpione, Schlangen, wilde Tiere und ihr Geheul vor der Kulisse des Grand Canyon, die großartige Seite der Welt jenseits unserer Kontrolle. Franks Entscheidung war wohl dramatisch, ist aber genau das, was viele machen würden, wenn wir Hilfe dabei hätten rauszukriegen, was für uns jeweils das Beste ist.
Loss is one thing, but regret, quite another. Frank has always been an adventurer -- he looks like something out of a Norman Rockwell painting -- and no fan of regret. So it wasn't surprising when he came into clinic one day, saying he wanted to raft down the Colorado River. Was this a good idea? With all the risks to his safety and his health, some would say no. Many did, but he went for it, while he still could. It was a glorious, marvelous trip: freezing water, blistering dry heat, scorpions, snakes, wildlife howling off the flaming walls of the Grand Canyon -- all the glorious side of the world beyond our control. Frank's decision, while maybe dramatic, is exactly the kind so many of us would make, if we only had the support to figure out what is best for ourselves over time.
Vieles, über das wir jetzt reden, ist eine Verschiebung der Perspektive. Nach meinem Unfall ging ich zurück auf die Uni und fing mit Kunstgeschichte an Ich dachte, bei visueller Kunst würde ich etwas über das Sehen lernen -- eine wichtige Lektion für einen Typen, der nicht so viel ändern konnte von dem, was er sah. Perspektive, diese Art von Alchemie, mit der wir Menschen spielen dürfen, die Angst in eine Blume verwandeln kann.
So much of what we're talking about today is a shift in perspective. After my accident, when I went back to college, I changed my major to art history. Studying visual art, I figured I'd learn something about how to see -- a really potent lesson for a kid who couldn't change so much of what he was seeing. Perspective, that kind of alchemy we humans get to play with, turning anguish into a flower.
Jetzt arbeite ich an einem tollen Ort in San Francisco namens "Zen Hospice Project". Dort haben wir ein kleines Ritual, das bei einer Perspektivenverschiebung hilft. Wenn einer unserer Bewohner stirbt, kommen die Bestatter, und während wir den Leichnam durch den Garten schieben, machen wir eine Pause kurz vor dem Tor. Jeder, der das möchte, Mitbewohner, Familie, Pfleger, Eherenamtliche, auch die Bestatter können eine Geschichte, ein Lied oder Schweigen beisteuern, während wir den Leichnam mit Blüten bestreuen. Es dauert nur ein paar Minuten. Es ist ein schönes, einfaches Bild, um die Trauer voller Wärme einzulassen, eher als die Abscheu. Halten wir dagegen das typische Erlebnis in einem Krankenhausumfeld. Etwa so: Ein Raum mit Neonlicht voller Schläuche und piepender Maschinen und blinkende Lichter, die weiterblinken, selbst wenn der Patient stirbt. Reinigungskräfte stürmen rein, der Leichnam soll schnell raus, und es fühlt sich an, als ob die Person nie existiert hat. Dient natürlich einem guten Zweck, der Keimfreiheit. Aber Krankenhäuser greifen all unsere Sinne an, bestenfalls können wir dort nur noch auf Betäubung hoffen. Anästhesie -- buchstäblich das Gegenteil von Ästhetik. Krankenhäuser können eine Menge erreichen; deshalb bin ich noch am Leben. Aber wir verlangen zuviel von Krankenhäusern. Sie sind richtig für akute Verletzungen und behandelbare Krankheiten. Sie sind keine Orte zu wohnen und sterben. Dafür sind sie nicht konzipiert worden.
Flash forward: now I work at an amazing place in San Francisco called the Zen Hospice Project, where we have a little ritual that helps with this shift in perspective. When one of our residents dies, the mortuary men come, and as we're wheeling the body out through the garden, heading for the gate, we pause. Anyone who wants -- fellow residents, family, nurses, volunteers, the hearse drivers too, now -- shares a story or a song or silence, as we sprinkle the body with flower petals. It takes a few minutes; it's a sweet, simple parting image to usher in grief with warmth, rather than repugnance. Contrast that with the typical experience in the hospital setting, much like this -- floodlit room lined with tubes and beeping machines and blinking lights that don't stop even when the patient's life has. Cleaning crew swoops in, the body's whisked away, and it all feels as though that person had never really existed. Well-intended, of course, in the name of sterility, but hospitals tend to assault our senses, and the most we might hope for within those walls is numbness -- anesthetic, literally the opposite of aesthetic. I revere hospitals for what they can do; I am alive because of them. But we ask too much of our hospitals. They are places for acute trauma and treatable illness. They are no place to live and die; that's not what they were designed for.
Wohlgemerkt -- ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass unsere Einrichtungen menschlicher werden können. Schönheit kann überall gefunden werden. Während eines Aufenthalts auf einer Verbrennungsstation im St.Barnabas-Hospital in Livingston, New Jersey, wurde ich wirklich immer optimal gepflegt, einschließlich guter Schmerzbehandlung. Eines Nachts fing es draußen an zu schneien. Die Krankenschwestern beschwerten sich über die üblen Straßenverhältnisse. Und in meinem Zimmer gab es kein Fenster. Aber es war toll sich vorzustellen, wie der Schnee langsam fiel. Am nächsten Tag schmuggelte eine Pflegerin einen Schneeball für mich ein. Sie brachte ihn an mein Bett. Mit unvorstellbarem Entzücken hielt ich ihn in meiner Hand und die Kälte drang in meine brennende Haut. Es war wie ein Wunder -- die Faszination, als ich zusah, wie er schmolz und sich in Wasser verwandelte. In diesem Moment war es wichtiger für mich, ein Teil dieses Planeten in diesem Universum zu sein, als die Frage, ob ich leben oder sterben würde. Dieser kleine Schneeball enthielt die Inspiration, die ich brauchte, um sowohl leben zu wollen, als auch den Tod akzeptieren zu können. Im Krankenhaus ist so etwas ein gestohlener Augenblick.
Now mind you -- I am not giving up on the notion that our institutions can become more humane. Beauty can be found anywhere. I spent a few months in a burn unit at St. Barnabas Hospital in Livingston, New Jersey, where I got really great care at every turn, including good palliative care for my pain. And one night, it began to snow outside. I remember my nurses complaining about driving through it. And there was no window in my room, but it was great to just imagine it coming down all sticky. Next day, one of my nurses smuggled in a snowball for me. She brought it in to the unit. I cannot tell you the rapture I felt holding that in my hand, and the coldness dripping onto my burning skin; the miracle of it all, the fascination as I watched it melt and turn into water. In that moment, just being any part of this planet in this universe mattered more to me than whether I lived or died. That little snowball packed all the inspiration I needed to both try to live and be OK if I did not. In a hospital, that's a stolen moment.
In meiner Arbeit habe ich viele Menschen kennnengelernt, die bereit waren zu gehen, zu sterben, nicht weil sie einen endgültigen Frieden oder Transzendenz gefunden hatten, aber weil sie so einen Abscheu hatten vor dem, was aus ihrem Leben geworden war -- isoliert, hässlich ... Eine Rekordzahl an Menschen lebt mit chronischen und tödlichen Krankheiten, und wird dabei immer älter. Wir sind absolut unvorbereitet für diesen "Silber-Tsunami". Wir brauchen eine Infrastruktur, die dynamisch genug ist, diese erdrutschartigen Änderungen in der Bevölkerung zu verkraften. Jetzt ist die Zeit, etwas Neues, etwas Lebenswichtiges zu schaffen. Wir können das, weil wir es müssen. Die Alternative ist einfach unannehmbar. Und wir kennen die wichtigsten Zutaten: Strategie, Bildung, Schulungen, Systeme und ihre Umsetzung in die Praxis. Wir haben jede Menge Input für Designer jeglicher Art.
In my work over the years, I've known many people who were ready to go, ready to die. Not because they had found some final peace or transcendence, but because they were so repulsed by what their lives had become -- in a word, cut off, or ugly. There are already record numbers of us living with chronic and terminal illness, and into ever older age. And we are nowhere near ready or prepared for this silver tsunami. We need an infrastructure dynamic enough to handle these seismic shifts in our population. Now is the time to create something new, something vital. I know we can because we have to. The alternative is just unacceptable. And the key ingredients are known: policy, education and training, systems, bricks and mortar. We have tons of input for designers of all stripes to work with.
Wir wissen z. B. aus der Forschung, was am wichtigsten für Menschen ist, die dem Tod näher sind: Sie wollen sich wohl fühlen und unbeschwert und wollen ihren Liebsten keine Last sein; existentiellen Frieden und ein Gefühl von Staunen und Spiritualität.
We know, for example, from research what's most important to people who are closer to death: comfort; feeling unburdened and unburdening to those they love; existential peace; and a sense of wonderment and spirituality.
In den fast 30 Jahren im Zen-Hospiz haben wir von unseren Bewohnern noch vieles mehr im Detail gelernt. Kleine Dinge sind gar nicht so klein. Zum Beispiel Janette. Sie hat ALS, und es fällt ihr jeden Tag schwerer zu atmen. Und man glaubt es kaum -- aber sie will wieder anfangen zu rauchen, ausgerechnet französische Zigaretten -- nicht aus selbstzerstörerischer Neigung, aber sie will das Gefühl haben, dass ihre Lungen gefüllt sind, während sie die noch hat. Prioritäten ändern sich. Oder Kate -- sie braucht nur die Gewissheit, dass ihr Hund Austin am Fußende ihres Betts liegt -- seine kalte Schnauze an ihrer trockenen Haut, Anstatt noch mehr Chemo, die durch ihre Adern strömt -- das hat sie hinter sich. Sinnliche, ästhetische Bereicherung, die uns jede Minute, jeden Moment dafür belohnt, dass wir einfach sind. Oft geht es nur darum, dass wir unsere Lebenszeit lieben, über die Sinne, über den Körper, der ja genau das ist, was lebt und was stirbt.
Over Zen Hospice's nearly 30 years, we've learned much more from our residents in subtle detail. Little things aren't so little. Take Janette. She finds it harder to breathe one day to the next due to ALS. Well, guess what? She wants to start smoking again -- and French cigarettes, if you please. Not out of some self-destructive bent, but to feel her lungs filled while she has them. Priorities change. Or Kate -- she just wants to know her dog Austin is lying at the foot of her bed, his cold muzzle against her dry skin, instead of more chemotherapy coursing through her veins -- she's done that. Sensuous, aesthetic gratification, where in a moment, in an instant, we are rewarded for just being. So much of it comes down to loving our time by way of the senses, by way of the body -- the very thing doing the living and the dying.
Wohl der wichtigste Raum im Zen-Hospiz ist unsere Küche. Das erscheint merkwürdig, wenn man bedenkt, dass soviele unserer Bewohner nur wenig oder gar nichts essen können. Aber wir wissen, dass wir Nahrung auf mehreren Ebenen anbieten: Geruch, eine symbolische Ebene. Ja, trotz all der richtig harten Sachen, die bei uns passieren, ist eines der am besten bewährten Maßnahmen bei uns: Plätzchen backen. Solange wir unsere Sinne haben -- und wenn es nur einer ist -- haben wir zumindest die Möglichkeit, den Zugriff auf das, was uns menschlich macht, was uns verbindet. Stellen Sie sich die Folgen dieser Vorstellung für Millionen Menschen, die mit Demenz leben und daran sterben. Ursprüngliche Sinnesfreuden, die die Dinge "sagen", wofür wir keine Worte haben, Impulse, die uns in der Gegenwart halten, ohne die Notwendigkeit von Vergangenheit oder Zukunft.
Probably the most poignant room in the Zen Hospice guest house is our kitchen, which is a little strange when you realize that so many of our residents can eat very little, if anything at all. But we realize we are providing sustenance on several levels: smell, a symbolic plane. Seriously, with all the heavy-duty stuff happening under our roof, one of the most tried and true interventions we know of, is to bake cookies. As long as we have our senses -- even just one -- we have at least the possibility of accessing what makes us feel human, connected. Imagine the ripples of this notion for the millions of people living and dying with dementia. Primal sensorial delights that say the things we don't have words for, impulses that make us stay present -- no need for a past or a future.
Die erste Grundidee war also, unnötiges Leiden aus dem System zu verbannen. Die Würde zu unterstützen, über die Sinne, über den Körper -- der Bereich des Ästhetischen -- das wäre das zweite Grundprinzip. Damit kommen wir unmittelbar zum dritten und für heute letzten Grundprinzip: Nämlich so anspruchsvoll zu werden, dass es uns um Wohlbehagen geht, so dass es bei Leben, Gesundheit und dem Gesundheitswesen darum geht, das Leben wunderbarer zu machen und nicht nur weniger schrecklich. Wohltätigkeit.
So, if teasing unnecessary suffering out of the system was our first design cue, then tending to dignity by way of the senses, by way of the body -- the aesthetic realm -- is design cue number two. Now this gets us quickly to the third and final bit for today; namely, we need to lift our sights, to set our sights on well-being, so that life and health and healthcare can become about making life more wonderful, rather than just less horrible. Beneficence.
Hier geht es genau um den Unterschied zwischen einem Krankheits-zentrierten und einem Patienten-zentrierten Pflegekonzept. Und damit wird Pflege zu einer kreativen, produktiven, ja sogar spielerischen Tätigkeit. "Spiel" klingt hier etwas komisch. Aber es ist eine unserer höchsten Formen von Anpassung. Betrachten wir mal alle größeren menschlichen Bedürfnisse: Das Bedürfnis nach Essen hat die Kochkunst geschaffen. Das Bedürfnis nach Schutz hat die Architektur geschaffen. Das Bedürfnis nach Bedecken: die Mode. Und weil wir dem Ticken der Zeit unterworfen sind, haben wir die Musik erfunden. Da Sterben ein notwendiger Teil des Lebens ist -- was können wir daraus erschaffen? "Spiel" heißt nicht, dass wir Sterben auf die leichte Schulter nehmen, oder dass wir eine bestimmte Art des Sterbens anpreisen. Es gibt unverrückbare Berge des Kummers. Auf die eine oder andere Art werden wir alle vor ihnen knien. Ich fordere nur, dass wir Raum lassen -- physischen wie geistigen Raum --, in dem sich das Leben bis zum Ende entfalten kann, so dass wir Altern und Sterben nicht aus dem Weg schieben, sondern sie zu Prozessen werden lassen, die sich bis zum Ende steigern. Das Problem "Tod" können wir nicht lösen. Ich weiß, einige von Ihnen arbeiten daran.
Here, this gets right at the distinction between a disease-centered and a patient- or human-centered model of care, and here is where caring becomes a creative, generative, even playful act. "Play" may sound like a funny word here. But it is also one of our highest forms of adaptation. Consider every major compulsory effort it takes to be human. The need for food has birthed cuisine. The need for shelter has given rise to architecture. The need for cover, fashion. And for being subjected to the clock, well, we invented music. So, since dying is a necessary part of life, what might we create with this fact? By "play" I am in no way suggesting we take a light approach to dying or that we mandate any particular way of dying. There are mountains of sorrow that cannot move, and one way or another, we will all kneel there. Rather, I am asking that we make space -- physical, psychic room, to allow life to play itself all the way out -- so that rather than just getting out of the way, aging and dying can become a process of crescendo through to the end. We can't solve for death. I know some of you are working on this.
(Gelächter)
(Laughter)
In der Zwischenzeit können wir ...
Meanwhile, we can --
(Gelächter)
(Laughter)
Wir können dementsprechend gestalten. Teile von mir starben schon, und das gilt für uns alle, mehr oder weniger. Ich musste mein Leben entsprechend umgestalten, und es war eine wirkliche Befreiung zu erkennen: Man kann immer wieder Schönheit oder Bedeutung finden in genau dem Leben, das man noch hat, wie der Schneeball, einen perfekten Moment lang, während er die ganze Zeit weiter schmolz. Wenn wir solche Augenblicke leidenschaftlich lieben, dann können wir vielleicht lernen, gut zu leben -- nicht ungeachtet des Todes, sondern wegen ihm. Es soll der Tod sein, der uns fortnimmt, nicht der Mangel an Fantasie.
We can design towards it. Parts of me died early on, and that's something we can all say one way or another. I got to redesign my life around this fact, and I tell you it has been a liberation to realize you can always find a shock of beauty or meaning in what life you have left, like that snowball lasting for a perfect moment, all the while melting away. If we love such moments ferociously, then maybe we can learn to live well -- not in spite of death, but because of it. Let death be what takes us, not lack of imagination.
Danke.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)