Kennen Sie die Geschichte der beiden Geschäftsmänner, die Anfang 1900 nach Afrika gingen? Sie sollten nach Möglichkeiten suchen, Schuhe zu verkaufen. Beide schickten Telegramme nach Manchester. Der eine schrieb: „Situation hoffnungslos. Stop. Hier trägt niemand Schuhe.“ Der andere schrieb: „Großartige Gelegenheit. Hier hat noch niemand Schuhe.“ (Lachen)
Probably a lot of you know the story of the two salesmen who went down to Africa in the 1900s. They were sent down to find if there was any opportunity for selling shoes, and they wrote telegrams back to Manchester. And one of them wrote, "Situation hopeless. Stop. They don't wear shoes." And the other one wrote, "Glorious opportunity. They don't have any shoes yet." (Laughter)
Es gibt eine ähnliche Situation in der Welt der klassischen Musik. Manche Menschen denken, die klassische Musik stirbt aus. Und es gibt jene, die sagen: „Ihr habt noch nix gesehen.“ Statt Statistiken und Trends zu untersuchen und Ihnen von Orchester-Schließungen zu berichten und von Musikverlagen, die zusammengelegt werden dachte ich, wir sollten ein Experiment unternehmen – ein Experiment. Eigentlich ist es kein Experiment, denn ich kenne das Ergebnis.
Now, there's a similar situation in the classical music world, because there are some people who think that classical music is dying. And there are some of us who think you ain't seen nothing yet. And rather than go into statistics and trends, and tell you about all the orchestras that are closing, and the record companies that are folding, I thought we should do an experiment tonight. Actually, it's not really an experiment, because I know the outcome.
(Laughter)
Aber es ist wie ein Experiment. Bevor wir aber... (Lachen)
But it's like an experiment. Now, before we start --
... bevor wir beginnen brauche ich zwei Dinge. Erstens: ich möchte Sie daran erinnern, wie ein Siebenjähriger Klavier spielt. Vielleicht haben Sie dieses Kind zuhause. Er klingt in etwa so. (Klavier) Einige von Ihnen scheinen, dieses Kind zu kennen. Wenn er ein Jahr übt und Unterricht nimmt ist er nun acht und klingt so: (Klavier) Dann übt er ein weiteres Jahr; jetzt ist er neun.
(Laughter) Before we start, I need to do two things. One is I want to remind you of what a seven-year-old child sounds like when he plays the piano. Maybe you have this child at home. He sounds something like this. (Music) (Music ends) I see some of you recognize this child. Now, if he practices for a year and takes lessons, he's now eight and he sounds like this. (Music) (Music ends)
(Klavier) Dann übt er ein weiteres Jahr; jetzt ist er zehn Jahre alt. (Klavier)
He practices for another year and takes lessons -- he's nine. (Music) (Music ends) Then he practices for another year and takes lessons -- now he's 10.
(Music)
An diesem Punkt geben sie meistens auf. (Lachen) (Applaus) Wenn Sie nur ein weiteres Jahr gewartet hätten hätten Sie dies gehört: (Klavier)
(Music ends) At that point, they usually give up. (Laughter) (Applause) Now, if you'd waited for one more year, you would have heard this. (Music) (Music ends)
Es ist aber nicht passiert, was Sie vielleicht denken. Dass er plötzlich leidenschaftlich wurde, engagiert einen neuen Lehrer bekam, in die Pubertät kam, oder was auch immer. In Wirklickeit wurde nur die Anzahl der Akzente reduziert. Beim ersten Mal hob er jede einzelne Note hervor. (Klavier) Beim zweiten Mal jede zweite Note. (Klavier) Sie können es an meinem Kopf sehen. (Lachen) Der Neunjährige setzte alle vier Noten einen Akzent. (Klavier) Und der Zehnjährige alle acht Noten. (Klavier) Und der Elfjährige nur einen Akzent im gesamten Abschnitt. (Klavier)
Now, what happened was not maybe what you thought, which is, he suddenly became passionate, engaged, involved, got a new teacher, he hit puberty, or whatever it is. What actually happened was the impulses were reduced. You see, the first time, he was playing with an impulse on every note. (Music) And the second, with an impulse every other note. (Music) You can see it by looking at my head. (Laughter) The nine-year-old put an impulse on every four notes. (Music) The 10-year-old, on every eight notes. (Music) And the 11-year-old, one impulse on the whole phrase. (Music)
Ich weiß nicht, wie wir in diese Position gekommen sind. (Lachen) Ich wollte meine Schulter nicht verrrücken, meinen Körper bewegen. Nein. Die Musik hat meinen Körper geschoben. Deshalb nenne ich es „Spielen auf einer Pobacke“. (Klavier) Kann auch die andere Pobacke sein. (Klavier) Ein Herr hatte mal eine meiner Präsentationen gesehen, in der ich mit einem jungen Pianisten arbeitete. Er war ein Firmenchef aus Ohio. Ich arbeitete mit diesem jungen Pianisten und sagte: „Das Problem ist, dass Du ein Zwei-Pobacken-Spieler bist. Du solltest ein Ein-Pobacken-Spieler sein.“ Und ich bewegte seinen Körper während er spielte. Und plötzlich hob die Musik völlig ab. Die Zuschauer haben nach Luft geschnappt als sie den Unterschied hörten. Später bekam ich einen Brief von besagtem Herrn. Er schrieb: „Ich war so bewegt. Nachdem ich zurück war habe ich meine ganze Firma zu einer Ein-Pobacken-Firma gemacht.“ (Lachen)
I don't know how we got into this position. (Laughter) I didn't say, "I'm going to move my shoulder over, move my body." No, the music pushed me over, which is why I call it one-buttock playing. (Music) It can be the other buttock. (Music) You know, a gentleman was once watching a presentation I was doing, when I was working with a young pianist. He was the president of a corporation in Ohio. I was working with this young pianist, and said, "The trouble with you is you're a two-buttock player. You should be a one-buttock player." I moved his body while he was playing. And suddenly, the music took off. It took flight. The audience gasped when they heard the difference. Then I got a letter from this gentleman. He said, "I was so moved. I went back and I transformed my entire company into a one-buttock company." (Laughter)
Außerdem möchte ich Ihnen von Ihnen selbst erzählen. Hier sitzen etwa 1.600 Menschen, glaube ich. Nach meiner Schätzung sind 45 von Ihnen absolut leidenschaftliche Hörer klassischer Musik. Sie lieben klassische Musik. Ihr Radio steht immer auf einem Klassik-Sender. Sie haben CDs in Ihrem Auto und gehen ins Orchester. Ihre Kinder spielen Instrumente. Sie können sich kein Leben ohne Klassik vorstellen. Das ist die erste Gruppe; eine ziemlich kleine Gruppe. Dann gibt es noch eine Gruppe; eine größere Gruppe. Das sind diejenigen, denen Klassik nichts ausmacht. (Lachen) Sie wissen schon. Sie kommen nach einem langen Tag nach Hause und nehmen sich ein Glas Wein, legen die Füße hoch. Ein bisschen Vivaldi im Hintergrund kann nicht schaden. (Lachen) Das ist die zweite Gruppe. Nun zur dritten Gruppe. Das sind diejenigen, die nie Klassik hören. Es ist einfach kein Teil ihres Lebens. Sie hören es vielleicht wie ein Passivraucher am Flughafen, aber... (Lachen) ...und vielleicht ein biscchen von einem Marsch aus Aida, wenn Sie den Saal betreten. Aber sonst hören Sie sie nie. Das ist wahrscheinlich die größte Gruppe von allen.
Now, the other thing I wanted to do is to tell you about you. There are 1,600 people, I believe. My estimation is that probably 45 of you are absolutely passionate about classical music. You adore classical music. Your FM is always on that classical dial. You have CDs in your car, and you go to the symphony, your children are playing instruments. You can't imagine your life without classical music. That's the first group, quite small. Then there's another bigger group. The people who don't mind classical music. (Laughter) You know, you've come home from a long day, and you take a glass of wine, and you put your feet up. A little Vivaldi in the background doesn't do any harm. That's the second group. Now comes the third group: people who never listen to classical music. It's just simply not part of your life. You might hear it like second-hand smoke at the airport ... (Laughter) -- and maybe a little bit of a march from "Aida" when you come into the hall. But otherwise, you never hear it.
Und dann gibt es noch eine sehr kleine Gruppe. Das sind diejenigen, die denken, sie hätten kein musikalische Gehör. Erstaunlich viele denken, sie hätten kein musikalisches Gehör. Ich höre tatsächlich oft: „Mein Mann hat kein musikalisches Gehör.“ (Lachen) Aber in Wirklichkeit gibt es das nicht. Jeder hat ein musikalisches Gehör.
That's probably the largest group. And then there's a very small group. These are the people who think they're tone-deaf. Amazing number of people think they're tone-deaf. Actually, I hear a lot, "My husband is tone-deaf." (Laughter)
Wenn Sie kein musikalisches Gehör hätten, könnte Sie im Auto keine Gänge schalten. Sie könnten keinen Unterschied hören zwischen jemandem aus Texas und jemandem aus Rom. Und das Telefon! Wenn Ihre Mutter anruft – und in sie in schlechter Telefonqualität „Hallo“ hören wissen Sie nicht nur, wer es ist, sondern auch in welcher Stimmung sie ist! Sie haben ein fantastisches Gehör. Jeder hat es. Also: jeder hat ein musikalisches Gehör.
Actually, you cannot be tone-deaf. Nobody is tone-deaf. If you were tone-deaf, you couldn't change the gears on your car, in a stick shift car. You couldn't tell the difference between somebody from Texas and somebody from Rome. And the telephone. The telephone. If your mother calls on the miserable telephone, she calls and says, "Hello," you not only know who it is, you know what mood she's in. You have a fantastic ear. Everybody has a fantastic ear. So nobody is tone-deaf.
Aber ich sagen Ihnen was. Ich kann so nicht weitermachen, mit dieser Kluft zwischen denen, die klassische Musik verstehen und leidenschaftlich lieben und denen, die keinerlei Bezug zu ihr haben. Die ohne Gehör sind nicht mehr hier. Aber selbst mit den drei anderen Kategorien ist es eine zu große Kluft. Also werde ich nicht weiter machen, bevor nicht jeder Einzelne in diesem Raum im Untergeschoss und in Aspen, und jeder, der sonst noch zusieht, beginnt, klassische Musik zu verstehen und zu lieben. Also tun wir folgendes.
But I tell you what. It doesn't work for me to go on with this thing, with such a wide gulf between those who understand, love and are passionate about classical music, and those who have no relationship to it at all. The tone-deaf people, they're no longer here. But even between those three categories, it's too wide a gulf. So I'm not going to go on until every single person in this room, downstairs and in Aspen, and everybody else looking, will come to love and understand classical music. So that's what we're going to do.
Sehen Sie! Es gibt keinerlei Zweifel in meinem Gesicht, dass das hier funktionieren wird, richtig? Es gehört zu einem Führer, dass er die Möglichkeiten derer, die er führt, zu keinem Zeitpunkt in Zweifel zieht, um das, wovon er träumt, zu ermöglichen. Stellen Sie sich vor, Martin Luther King hätte gesagt: „I have a dream. Aber ich weiß nicht, ob mir jemand folgen wird.“ (Lachen)
Now, you notice that there is not the slightest doubt in my mind that this is going to work, if you look at my face, right? It's one of the characteristics of a leader that he not doubt for one moment the capacity of the people he's leading to realize whatever he's dreaming. Imagine if Martin Luther King had said, "I have a dream. Of course, I'm not sure they'll be up to it." (Laughter)
Okay. Ich werde ein Stück von Chopin nehmen. Es ist ein schönes Vorspiel von Chopin. Manche werden es kennen. (Musik) Ich stelle mir vor, was in diesem Raum gerade passiert ist. Als ich begonnen habe haben Sie gedacht: „Wie schön das klingt.“ (Musik) „Ich denke, wir sollten in diesen Sommerferien nicht wieder an den gleichen Ort fahren.“ (Lachen) Es ist lustig, oder? Wie sich unsere Gedanken irgendwie in unsere Köpfe schleichen. Und natürlich... (Applaus) ...wenn es ein langes Stück ist und Ihr Tag anstrengend war könnten Sie tatsächlich wegdriften. Ihrer Sitznachbar stößt Ihnen dann in die Rippen und sagt „Aufwachen! Das ist Kultur!“ Und Sie fühlen sich noch schlechter.
All right. So I'm going to take a piece of Chopin. This is a beautiful prelude by Chopin. Some of you will know it. (Music) Do you know what I think probably happened here? When I started, you thought, "How beautiful that sounds." (Music) "I don't think we should go to the same place for our summer holidays next year." (Laughter) It's funny, isn't it? It's funny how those thoughts kind of waft into your head. And of course -- (Applause) Of course, if the piece is long and you've had a long day, you might actually drift off. Then your companion will dig you in the ribs and say, "Wake up! It's culture!" And then you feel even worse.
Könnte der Grund, warum Sie bei klassischer Musik müde werden
(Laughter)
vielleicht nicht bei Ihnen liegen sondern bei uns? Hat jemand von Ihnen, während ich gespielt habe, gedacht: „Warum setzt er so viele Akzente?“ Wenn ich mit meinem Kopf so gemacht hätte, hätten Sie es sicherlich gedacht. (Musik) Und für Ihr restliches Leben, werden Sie immer wissen, wenn Sie bei klassischer Musik diese Akzente hören.
But has it ever occurred to you that the reason you feel sleepy in classical music is not because of you, but because of us? Did anybody think while I was playing, "Why is he using so many impulses?" If I'd done this with my head you certainly would have thought it. (Music) (Music ends) And for the rest of your life, every time you hear classical music,
Lassen Sie uns sehen, was hier wirklich passiert. Wir haben ein H. Das ist ein H. Die nächste Note ist ein C. Die Aufgabe des C ist es, das H traurig zu machen. Und es funktioniert, oder? (Lachen) Komponisten wissen das. Wenn sie traurige Musik wollen
you'll always be able to know if you hear those impulses. So let's see what's really going on here. We have a B. This is a B. The next note is a C. And the job of the C is to make the B sad. And it does, doesn't it? (Laughter)
spielen sie einfach diese beiden Noten. (Musik) Aber eigentlich ist es bloß ein H mit vier traurigen Noten. (Lachen) Jetzt geht es runter zum A, zum G und zum F. Also haben wir H, A, G, F. Und was erwarten wir nach H, A, G, F? Oh, das kann einfach Glück gewesen sein.
Composers know that. If they want sad music, they just play those two notes. (Music) But basically, it's just a B, with four sads. (Laughter) Now, it goes down to A. Now to G. And then to F. So we have B, A, G, F. And if we have B, A, G, F, what do we expect next?
Probieren wir es erneut. Ooh, der TED-Chor.
(Music) That might have been a fluke. Let's try it again.
(Lachen) Sehen Sie! Alle haben ein musikalisches Gehör. Jeder.
(Music) Oh, the TED choir. (Laughter)
Sie wissen es, jedes Dorf in Bangladesh und jedes Dörfchen in China – alle wissen: da, da, da, da – da. Jeder weiß es, der das E erwartet.
And you notice nobody is tone-deaf, right? Nobody is. You know, every village in Bangladesh and every hamlet in China -- everybody knows: da, da, da, da -- da.
Aber Chopin wollte das E hier noch nicht erreichen,
Everybody knows, who's expecting that E.
denn was wäre dann? Es wäre vorbei, wie bei Hamlet. Erinnern Sie sich an Hamlet? Akt 1, Szene 3: er erkennt, dass sein Onkel seinen Vater getötet hat. Erinnern Sie sich? Er geht nach oben zu seinem Onkel und tötet ihn fast. Aber er weicht zurück und er geht noch einmal hoch und tötet ihn fast. Und alle Kritiker, alle, die da in der hinteren Reihe sitzen, müssen eine Meinung äußern, also sagen sie: „Hamlet ist ein Zauderer.“ (Lachen) Oder sie sagen: „Hamlet hat einen Ödipus-Komplex.“ Nein, sonst wäre das Stück vorbei, Dummkopf. Deshalb packt Shakespeare so viel Stoff in Hamlet. Sie wissen schon, Ophelia wird verrückt und das Stück innerhalb des Stücks, und Yoricks Totenschädel und die Totengräber. Das dient alles dem Aufschub – bis er ihn in Akt 5 töten kann.
Chopin didn't want to reach the E there, because what will have happened? It will be over, like Hamlet. Do you remember? Act One, scene three, he finds out his uncle killed his father. He keeps on going up to his uncle and almost killing him. And then he backs away, he goes up to him again, almost kills him. The critics sitting in the back row there, they have to have an opinion, so they say, "Hamlet is a procrastinator." Or they say, "Hamlet has an Oedipus complex." No, otherwise the play would be over, stupid. (Laughter) That's why Shakespeare puts all that stuff in Hamlet -- Ophelia going mad, the play within the play, and Yorick's skull, and the gravediggers. That's in order to delay --
Mit Chopin ist es das Gleiche. Er ist kurz vor dem E
until Act Five, he can kill him.
und sagt sich: „Ups, ich geh lieber nach oben und wiederhole es.“ Also wiederholt er es. Jetzt wird er aufgeregt – das ist Aufregung,
It's the same with the Chopin. He's just about to reach the E, and he says, "Oops, better go back up and do it again." So he does it again. Now, he gets excited.
aber darum müssen Sie sich nicht sorgen. Jetzt kommt er zum Fis und geht endlich runter zum E, aber es ist der falsche Akkord. Er sucht nämlich diesen Akkord, macht aber stattdessen ... WIr nennen das einen Trugschluss, denn er betrügt uns. Ich sage meinen Studenten immer: „Wenn Du einen Trugschluss hast hebe immer eine Augenbraue, dann erkennt es jeder.“ (Lachen) (Applaus)
(Music) That's excitement, don't worry about it. Now, he gets to F-sharp, and finally he goes down to E, but it's the wrong chord -- because the chord he's looking for is this one, and instead he does ... Now, we call that a deceptive cadence, because it deceives us. I tell my students, "If you have a deceptive cadence, raise your eyebrows, and everybody will know." (Laughter)
Richtig. Er ist also beim E, aber es ist der falsche Akkord. Er probiert das E nocheinmal, aber der Akkord funktioniert nicht. Er probiert das E nocheinmal, aber der Akkord funktioniert nicht. Er probiert das E nocheinmal, aber es funktioniert nicht. Und dann, endlich ... Ein Herr in der vorderen Reihe machte gerade „Mmm.“ Genauso macht er, wenn er nach einem harten Tag nach Hause kommt, den Schlüssel aus dem Zündschloss zieht und sagt: „Aah, ich bin zuhause.“ Denn wir wissen alle wo Zuhause ist.
(Applause) Right. He gets to E, but it's the wrong chord. Now, he tries E again. That chord doesn't work. Now, he tries the E again. That chord doesn't work. Now, he tries E again, and that doesn't work. And then finally ... There was a gentleman in the front row who went, "Mmm." (Laughter) It's the same gesture he makes when he comes home after a long day, turns off the key in his car and says, "Aah, I'm home."
Das ist also ein Stück, das von weit weg nach Hause geht. Und ich werde es komplett durchspielen und Sie folgen bitte. H, C, H, C, H, C, H – runter zu A, runter zu G, runter zu F. Fast zum E, denn sonst wäre das Stück vorbei. Er geht wieder hoch zu H. Er wird aufgeregt. Geht zu Fis. Geht zu E. Der falsche Akkord. Der falsche Akkord. Der falsche Akkord. Und endlich zum E, und das ist das Zuhause. Und was Sie sehen werden ist das Ein-Pobacken-Spiel. (Lachen)
Because we all know where home is. So this is a piece which goes from away to home. I'm going to play it all the way through and you're going to follow. B, C, B, C, B, C, B -- down to A, down to G, down to F. Almost goes to E, but otherwise the play would be over. He goes back up to B, he gets very excited. Goes to F-sharp. Goes to E. It's the wrong chord. It's the wrong chord. And finally goes to E, and it's home. And what you're going to see is one-buttock playing.
Denn, um beim Weg von H nach E dabei zu sein, muss ich aufhören, über jede einzelne Note nachzudenken und anfangen, über den langen, langen Weg von H nach E nachzudenken.
(Laughter) Because for me, to join the B to the E, I have to stop thinking about every single note along the way, and start thinking about the long, long line from B to E.
Wir waren gerade in Südafrika. Und man kann nicht nach Südafrika gehen ohne über Mandela nachzudenken. 27 Jahre Gefängnis. Woran hat er gedacht? Mittagessen? Nein, er hat über die Vision für Südafrika nachgedacht und für die Menschen. Das hat ihn... es geht um Vision; es geht um den langen Weg. Wie der Vogel, der über ein Feld fliegt und sich nicht um die Zäune schert. Okay? Also, folgen Sie dem ganzen Weg von H nach E. Und ich habe noch eine letzte Bitte bevor ich das Stück ganz durchspiele. Würden Sie bitte an jemanden denken, den Sie bewundern, der aber nicht mehr da ist? Eine geliebte Großmutter, ein Geliebter, jemanden aus Ihrem Leben, den Sie mit Ihrem ganzen Herzen lieben, der aber nicht mehr bei Ihnen ist. Stellen Sie sich die Person vor und folgen Sie gleichzeitig dem ganzen Weg von H nach E und Sie werden alles hören, was Chopin zu sagen hatte. (Musik)
You know, we were just in South Africa, and you can't go to South Africa without thinking of Mandela in jail for 27 years. What was he thinking about? Lunch? No, he was thinking about the vision for South Africa and for human beings. This is about vision. This is about the long line. Like the bird who flies over the field and doesn't care about the fences underneath, all right? So now, you're going to follow the line all the way from B to E. And I've one last request before I play this piece all the way through. Would you think of somebody who you adore, who's no longer there? A beloved grandmother, a lover -- somebody in your life who you love with all your heart, but that person is no longer with you. Bring that person into your mind, and at the same time, follow the line all the way from B to E, and you'll hear everything that Chopin had to say. (Music)
(Applaus)
(Music ends) (Applause)
Sie mögen sich fragen, warum ich klatsche.
Now, you may be wondering -- (Applause)
Nun, ich habe das schonmal in einer Schule in Boston gemacht mit ungefähr 70 Siebtklässlern – 12-Jährigen. Und ich habe mit ihnen genau das gleiche gemacht und das Ganze erklärt. Am Ende wurden sie ganz wild und klatschten. Sie klatschten. Ich klatschte. Sie klatschten. Dann fragte ich: „Warum klatsche ich?“ Und einer der Kinder sagte: „Weil wir zugehört haben.“ (Lachen) Denken Sie mal. 1.600 Menschen, beschäftigte Menschen, mit allen möglichen Dingen befasst. Hören zu, verstehen und sind bewegt von einem Stück von Chopin. Na, das ist doch was. Aber kann ich sicher sein, dass jeder Einzelne gefolgt ist, es verstanden hat, bewegt war. Natürlich kann ich das nicht. Aber ich sage Ihnen was mir passiert ist.
(Applause ends) You may be wondering why I'm clapping. Well, I did this at a school in Boston with about 70 seventh graders, 12-year-olds. I did exactly what I did with you, and I explained the whole thing. At the end, they went crazy, clapping. I was clapping. They were clapping. Finally, I said, "Why am I clapping?" And one of them said, "Because we were listening." (Laughter) Think of it. 1,600 people, busy people, involved in all sorts of different things, listening, understanding and being moved by a piece by Chopin. Now, that is something. Am I sure that every single person followed that, understood it, was moved by it? Of course, I can't be sure.
Ich war in Irland während des Nordirlandkonfliktes vor 10 Jahren, um mit katholischen und evangelischen Kinden an einer Konfliktlösung zu arbeiten. Und ich habe das mit ihnen gemacht. Ein Wagnis, denn es waren Straßenkinder. Einer kam zu mir am nächsten morgen und sagte: „Ich habe in meinem Leben nie Klassik gehört, aber als Sie das Shopping-Stück gespielt haben...“ (Lachen) Er sagte: „Mein Bruder wurde letztes Jahr erschossen. Ich habe nicht geweint.
But I'll tell you what happened to me in Ireland during the Troubles, 10 years ago, and I was working with some Catholic and Protestant kids on conflict resolution. And I did this with them -- a risky thing to do, because they were street kids. And one of them came to me the next morning and he said, "You know, I've never listened to classical music in my life, but when you played that shopping piece ..." (Laughter)
Aber letzte Nacht, als Sie das Stück gespielt haben, war er es, an den ich gedacht habe. Und ich spürte, wie mir die Tränen über das Gesicht flossen. Und, wissen Sie, es fühlte sich wirklich gut an, um meinen Bruder zu weinen.“ In diesem Moment habe ich mich entschlossen, dass klassische Musik für jeden da ist. Für jeden.
He said, "My brother was shot last year and I didn't cry for him. But last night, when you played that piece, he was the one I was thinking about. And I felt the tears streaming down my face. And it felt really good to cry for my brother." So I made up my mind at that moment that classical music is for everybody. Everybody.
Aber wie würden Sie gehen – denn in meinem Berufsstand, dem der Musiker, sieht man das nicht so. Die sagen 3 Prozent der Menschen mögen klassische Musik. Wenn wir nur auf 4 Prozent kämen hätten wir keine Probleme mehr. Ich sage: „Wie würden Sie gehen? Wie reden? Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie dächten, 3 Prozent der Menschen mögen klassische Musik? Wenn wir nur auf 4 Prozent kämen. Wie würden Sie gehen? Wie reden? Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie dächten, jeder liebt klassische Musik – sie haben es nur noch nicht herausgefunden.“ (Lachen) Das sind ganz unterschiedliche Welten.
Now, how would you walk -- my profession, the music profession doesn't see it that way. They say three percent of the population likes classical music. If only we could move it to four percent, our problems would be over. (Laughter) How would you walk? How would you talk? How would you be? If you thought, "Three percent of the population likes classical music, if only we could move it to four percent." How would you walk or talk? How would you be? If you thought, "Everybody loves classical music -- they just haven't found out about it yet." See, these are totally different worlds.
Ich hatte ein erstaunliches Erlebnis. Ich war 45, war seit 20 Jahren Dirigent und hatte plötzlich ein Erkenntnis. Der Dirigent eines Orchesters macht keinen Ton. Mein Bild erscheint auf dem CD-Cover – (Lachen) – aber der Dirigent macht keinen Ton. Seine Stärke ist abhängig von der Fähigkeit, andere Menschen stark zu machen. Das hat alles für mich geändert. Es war lebensverändernd. Die Musiker des Orchesters kamen zu mir und fragten: „Ben, was ist passiert?“ Das ist passiert. Ich erkannte, es war mein Job, Fähigkeiten in anderen zu erwecken. Und natürlich wollte ich wissen, ob ich das tatsächlich tat. Wissen Sie, wie man das herausfindet? Man schaut ihnen in die Augen. Wenn ihre Augen leuchten, wissen Sie, dass Sie es tun. Sie könnten ein ganzes Dorf mit seinen Augen beleuchten. (Lachen) Also, wenn die Augen leuchten, wissen Sie, dass Sie es tun. Wenn die Augen nicht leuchten, können Sie eine Frage stellen. Und das ist die Frage: Wer bin ich, dass die Augen meines Musikers nicht leuchten? Wir können das auch mit unseren Kindern machen. Wer bin ich, dass die Augen meines Kindes nicht leuchten? Das ist eine ganz andere Welt.
Now, I had an amazing experience. I was 45 years old, I'd been conducting for 20 years, and I suddenly had a realization. The conductor of an orchestra doesn't make a sound. My picture appears on the front of the CD -- (Laughter) But the conductor doesn't make a sound. He depends, for his power, on his ability to make other people powerful. And that changed everything for me. It was totally life-changing. People in my orchestra said, "Ben, what happened?" That's what happened. I realized my job was to awaken possibility in other people. And of course, I wanted to know whether I was doing that. How do you find out? You look at their eyes. If their eyes are shining, you know you're doing it. You could light up a village with this guy's eyes. (Laughter) Right. So if the eyes are shining, you know you're doing it. If the eyes are not shining, you get to ask a question. And this is the question: who am I being that my players' eyes are not shining? We can do that with our children, too. Who am I being, that my children's eyes are not shining? That's a totally different world.
Okay, wir sind alle dabei, diese magische Woche auf dem Berg zu beenden und wir gehen zurück in die Welt. Und ich sage, es ist angebracht, die Frage zu stellen: Wer sind wir während wir zurück in die Welt da draußen gehen? Ich habe eine Definition von Erfolg. Für mich ist es ganz einfach. Es geht nicht um Reichtum, Ruhm und Macht. Es geht darum, wie viele leuchtende Augen ich um mich habe.
Now, we're all about to end this magical, on-the-mountain week, we're going back into the world. And I say, it's appropriate for us to ask the question, who are we being as we go back out into the world? And you know, I have a definition of success. For me, it's very simple. It's not about wealth and fame and power. It's about how many shining eyes I have around me.
Ich habe einen letzten Gedanken. Nämlich, dass das, was wir sagen, wirklich einen Unterschied macht. Die Worte, die aus Ihrem Mund kommen. Ich habe das von einer Frau gelernt, die Auschwitz überlebt hat. Eine der wenigen Überlebenden. Sie kam nach Auschwitz als sie 15 Jahre alt war. Ihr Bruder war acht, ihre Eltern htten sie verloren. Sie hat mir folgendes erzählt: „Wir waren auf dem Zug nach Auschwitz. Ich blickte nach unten und sah, dass meinem Bruder die Schuhe fehlten. Ich sagte: ,Warum bist du so doof? Kannst Du Deine Dinge nicht beisammenhalten?'“ – wie eine ältere Schwester mit ihrem jüngeren Bruder sprechen würde. Bedauerlicherweise war es das letzte, das sie zu ihm sagte. Sie hat ihn nie wieder gesehen. Er hat nicht überlebt. Als sie Auschwitz verlassen konnte tat sie einen Schwur. Sie sagte zu mir: „Ich verließ Auschwitz, ging ins Leben und schwörte. Ich schwörte, dass ich nie wieder etwas sagen würde, das nicht das letzte sein könnte, das ich sage.“ Aber können wir das tun? Nein. Wir werden uns Unrecht tun und anderen. Aber es ist eine Möglichkeit, nach der wir streben können. Danke.
So now, I have one last thought, which is that it really makes a difference what we say -- the words that come out of our mouth. I learned this from a woman who survived Auschwitz, one of the rare survivors. She went to Auschwitz when she was 15 years old. And ... And her brother was eight, and the parents were lost. And she told me this, she said, "We were in the train going to Auschwitz, and I looked down and saw my brother's shoes were missing. I said, 'Why are you so stupid, can't you keep your things together for goodness' sake?'" The way an elder sister might speak to a younger brother. Unfortunately, it was the last thing she ever said to him, because she never saw him again. He did not survive. And so when she came out of Auschwitz, she made a vow. She told me this. She said, "I walked out of Auschwitz into life and I made a vow. And the vow was, "I will never say anything that couldn't stand as the last thing I ever say." Now, can we do that? No. And we'll make ourselves wrong and others wrong. But it is a possibility to live into.
(Applaus) Leuchtende Augen, leuchtende Augen.
Thank you. (Applause) Shining eyes.
(Applause)
Shining eyes.
Danke, Danke. (Musik)
(Applause) Thank you, thank you.