Ich möchte mit einem Spiel beginnen. Und um dieses Spiel zu gewinnen, müssen Sie einfach nur die Realität so vor Ihren Augen sehen, wie sie wirklich ist. Alles klar? Wir haben hier also zwei Platten mit bunten Punkten drauf. Und einer dieser Punkte ist der gleiche auf beiden Platten. Okay? Und Sie müssen mir sagen, welcher das ist.
I want to start with a game. Okay? And to win this game, all you have to do is see the reality that's in front of you as it really is, all right? So we have two panels here, of colored dots. And one of those dots is the same in the two panels. And you have to tell me which one.
Nun, beschränken Sie es auf den grauen, den grünen, und, sagen wir, den orangenen. Also mit Handzeichen: Wir fangen mit dem einfachsten an, Hände hoch: Wie viele Leute glauben, es ist der graue? Wirklich? Okay. Wie viele Leute glauben, es ist der grüne? Und wie viele Leute glauben, es ist der orangene? Ziemlich gleich verteilt.
Now, I narrowed it down to the gray one, the green one, and, say, the orange one. So by a show of hands, we'll start with the easiest one. Show of hands: how many people think it's the gray one? Really? Okay. How many people think it's the green one? And how many people think it's the orange one? Pretty even split.
Lassen Sie uns herausfinden, was der Realität entspricht. Hier ist der orangene. (Gelächter) Hier ist der grüne. Und hier ist der graue. (Gelächter) So, für alle, die das gesehen haben: Sie sind ein kompletter Realist. Alles klar? (Gelächter)
Let's find out what the reality is. Here is the orange one. (Laughter) Here is the green one. And here is the gray one. (Laughter) So for all of you who saw that, you're complete realists. All right?
(Laughter)
Also das ist eigentlich ziemlich erstaunlich, oder? Weil fast jedes lebende System die Fähigkeit entwickelt hat, Licht so oder so zu erkennen. Für uns ist das Erkennen von Farben eins der einfachsten Dinge, die das Gehirn tut. Und selbst auf diesem grundlegenden Level ist Zusammenhang alles. Worüber ich sprechen will ist nicht, dass Zusammenhang alles ist, sondern warum Zusammenhang alles ist. Weil dies nicht nur die Frage beantwortet, warum wir sehen, was wir tun, sondern auch, wer wir als Individuen und wer wir als Gesellschaft sind.
So this is pretty amazing, isn't it? Because nearly every living system has evolved the ability to detect light in one way or another. So for us, seeing color is one of the simplest things the brain does. And yet, even at this most fundamental level, context is everything. What I'm going to talk about is not that context is everything, but why context is everything. Because it's answering that question that tells us not only why we see what we do, but who we are as individuals, and who we are as a society.
Aber zuerst müssen wir uns eine andere Frage stellen, die lautet: "Wozu gibt es Farbe?" Und anstatt es Ihnen zu sagen, zeige ich es Ihnen einfach. Was Sie hier sehen ist eine Dschungelszene. Und Sie sehen die Oberflächen entsprechend der Menge des Lichts, die diese Oberflächen reflektieren. Nun, kann irgenjemand das Raubtier sehen, welche dabei ist, Sie anzugreifen? Und wenn Sie es immer noch nicht sehen, sind Sie tot. Richtig? (Gelächter) Kann es jemand sehen? Irgendjemand? Nein? Nun, lassen Sie uns die Oberflächen entsprechend der Qualität des Lichts, welches sie refklektieren, betrachten. Und nun sehen Sie es.
But first, we have to ask another question, which is, "What is color for?" And instead of telling you, I'll just show you. What you see here is a jungle scene, and you see the surfaces according to the amount of light that those surfaces reflect. Now, can any of you see the predator that's about to jump out at you? And if you haven't seen it yet, you're dead, right? (Laughter) Can anyone see it? Anyone? No? Now let's see the surfaces according to the quality of light that they reflect. And now you see it.
Also Farbe macht es uns möglich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Oberflächen entsprechend des kompletten Spektrums des Lichts, welches sie reflektieren, zu sehen. Aber was Sie gerade gemacht haben, ist in vielerlei Hinsicht mathematisch unmöglich. Warum? Weil, nach Barkley, wir keinen direkten Zugang zu unserer materiellen Welt haben, außer durch unsere Sinne. Und das Licht, das auf unsere Augen fällt, wird durch verschiedene Dinge in der Welt bestimmt; nicht nur durch die Farbe der Objekte, sondern auch durch die Farbe ihrer Beleuchtung und die Farbe des Raumes zwischen uns und diesen Objekten. Wenn man nur einen Parameter verändert, verändert man die Farbe des Lichts, das auf das Auge fällt.
So, color enables us to see the similarities and differences between surfaces, according to the full spectrum of light that they reflect. But what you've just done is in many respects mathematically impossible. Why? Because, as Berkeley tells us, we have no direct access to our physical world, other than through our senses. And the light that falls onto our eyes is determined by multiple things in the world, not only the color of objects, but also the color of their illumination, and the color of the space between us and those objects. You vary any one of those parameters, and you'll change the color of the light that falls onto your eye.
Dies ist ein riesiges Problem, denn es bedeutet, dass ein und das selbe Bild eine unendliche Anzahl an möglichen Quellen in der realen Welt haben könnte. Lassen Sie mich zeigen, was ich meine. Stellen Sie sich vor, dass das die Rückseite ihres Auges ist. Und dies sind zwei Projektionen aus der Welt. Sie sind in jeder Hinsicht identisch. Identisch in Form, Größe, Spektralinhalt. Sie sind gleich, soweit es Ihr Auge anbelangt. Und doch kommen sie von komplett unterschiedlichen Quellen. Die eine rechts kommt von einer gelben Fläche; im Schatten, nach links gedreht, durch ein rosanes Medium betrachtet. Die links kommt von einer orangenen Fläche, unter direktem Licht, nach rechts gedreht, durch ein bläuliches Medium betrachtet. Komplett unterschiedliche Bedeutungen rufen exakt die gleiche Information auf der Netzhaut hervor. Und dennoch ist es nur die Information auf der Netzhaut, die wir bekommen.
This is a huge problem, because it means that the same image could have an infinite number of possible real-world sources. Let me show you what I mean. Imagine that this is the back of your eye, okay? And these are two projections from the world. They're identical in every single way. Identical in shape, size, spectral content. They are the same, as far as your eye is concerned. And yet they come from completely different sources. The one on the right comes from a yellow surface, in shadow, oriented facing the left, viewed through a pinkish medium. The one on the left comes from an orange surface, under direct light, facing to the right, viewed through sort of a bluish medium. Completely different meanings, giving rise to the exact same retinal information. And yet it's only the retinal information that we get.
So wie zur Hölle sehen wir überhaupt? Also wenn Sie sich an irgendetwas in diesen 18 Minuten erinnern sollen, dann ist es das: Das Licht, das auf Ihr Auge fällt, sensorische Information, ist bedeutungslos. Weil es buchstäblich alles bedeuten könnte. Und was für sensorische Information zutrifft, trifft generell für alle Information zu. Es gibt keine innewohnende Bedeutung in "Information". Es kommt darauf an, was wir mit dieser Information tun.
So how on Earth do we even see? So if you remember anything in this next 18 minutes, remember this: that the light that falls onto your eye, sensory information, is meaningless, because it could mean literally anything. And what's true for sensory information is true for information generally. There's no inherent meaning in information. It's what we do with that information that matters.
Also wie sehen wir? Nun ja, wir sehen, indem wir lernen zu sehen. Das Gehirn hat also Mechanismen entwickelt, Muster zu erkennen, Beziehungen in Informationen zu finden und diese Beziehungen mit einer Bedeutung betreffend des Verhaltens zu assoziieren, einem Sinn durch Interaktion mit der Welt. Wir sind uns dessen in Form von kognitiven Merkmalen wie Sprache sehr bewusst. Ich werde Ihnen jetzt einige Zeichenketten geben. Und ich möchte, dass Sie mir diese vorlesen, wenn Sie das können.
So, how do we see? Well, we see by learning to see. The brain evolved the mechanisms for finding patterns, finding relationships in information, and associating those relationships with a behavioral meaning, a significance, by interacting with the world. We're very aware of this in the form of more cognitive attributes, like language. I'm going to give you some letter strings, and I want you to read them out for me, if you can.
Publikum: "Können Sie das lesen?" "Sie lesen das nicht." "Was lesen Sie?"
Audience: "Can you read this?" "You are not reading this." "What are you reading?"
Beau Lotto: "Was lesen Sie?" Die Hälfte der Buchstaben fehlen, richtig? Es gibt keinen mutmaßlichen Grund, warum ein "H" zwischen das "W" und das "A" kommen muss. Aber Sie haben eins hingesetzt. Warum? Weil es in der Statistik Ihrer vergangenen Erfahrungen nützlich gewesen wäre. Deswegen machen Sie es wieder. Und dennoch setzen Sie keinen Buchstaben hinter das erste "T". Warum? Weil es in der Vergangenheit nicht nützlich gewesen wäre. Deswegen machen Sie es nicht wieder.
Beau Lotto: "What are you reading?" Half the letters are missing, right? There's no a priori reason why an "H" has to go between that "W" and "A." But you put one there. Why? Because in the statistics of your past experience, it would have been useful to do so. So you do so again. And yet you don't put a letter after that first "T." Why? Because it wouldn't have been useful in the past. So you don't do it again.
Lassen Sie mich nun zeigen, wie schnell unsere Gehirne Normalität neu definieren können, sogar für das einfachste, was unser Gehirn tut: Farben. Wenn Sie also bitte das Licht hier hin richten könnten. Ich möchte, dass Sie zuerst erkennen, dass diese zwei Wüstenszenen physikalisch die gleichen sind. Eine ist einfach die Spiegelung der anderen. Okay? Nun möchte ich, dass Sie auf diesen Punkt zwischen dem grünen und dem roten schauen. Okay? Und ich möchte, dass Sie auf diesen Punkt starren. Schauen Sie nirgendwo anders hin. Und wir schauen etwa 30 Sekunden darauf, was ein ziemlicher Hammer ist in einem 18 Minuten langen Vortrag. (Gelächter)
So, let me show you how quickly our brains can redefine normality, even at the simplest thing the brain does, which is color. So if I could have the lights down up here. I want you to first notice that those two desert scenes are physically the same. One is simply the flipping of the other. Now I want you to look at that dot between the green and the red. And I want you to stare at that dot. Don't look anywhere else. We're going to look at it for about 30 seconds, which is a bit of a killer in an 18-minute talk. (Laughter)
Aber ich möchte wirklich, dass Sie lernen. Und ich sage Ihnen - schauen Sie nirgendwo anders hin - und ich sage Ihnen, was in Ihren Köpfen geschieht. Ihr Gehirn lernt. Und es ist das Lernen, dass die rechte Seite des optischen Feldes unter roter Beleuchtung, die linke Seite des optischen Feldes unter grüner Beleuchtung ist. Das lernt es. Okay? Nun, wenn ich es Ihnen sage, möchte ich, dass Sie auf den Punkt zwischen den zwei Wüstenszenen schauen. Na, warum machen Sie das denn jetzt nicht? (Gelächter) Kann ich das Licht wieder an haben.
But I really want you to learn. And I'll tell you -- don't look anywhere else -- I'll tell you what's happening in your head. Your brain is learning, and it's learning that the right side of its visual field is under red illumination; the left side of its visual field is under green illumination. That's what it's learning. Okay? Now, when I tell you, I want you to look at the dot between the two desert scenes. So why don't you do that now? (Laughter) Can I have the lights up again?
Ich entnehme Ihrer Reaktion, dass sie nicht mehr gleich aussehen. Richtig? (Applaus) Warum? Weil Ihr Gehirn die gleiche Information so sieht, als ob die rechte Szene noch unter rotem Licht und die linke noch unter grünem Licht wäre. Das ist Ihr neues "Normal".
I take it from your response they don't look the same anymore, right? (Applause) Why? Because your brain is seeing that same information as if the right one is still under red light, and the left one is still under green light. That's your new normal.
Was bedeutet das nun für den Zusammenhang? Es bedeutet, dass ich diese zwei identischen Quadrate nehmen kann und sie in helle und dunkle Umgebungen platzieren kann. Und nun sieht das Quadrat in der dunklen Umgebung heller aus, als das in der hellen Umgebung. Was bedeutend ist, ist, dass es nicht nur die helle und die dunkle Umgebung sind, die eine Rolle spielen. Es ist, welche Rolle diese helle und dunkle Umgebung für Ihr Verhalten in der Vergangenheit gespielt haben.
Okay? So, what does this mean for context? It means I can take two identical squares, put them in light and dark surrounds, and the one on the dark surround looks lighter than on the light surround. What's significant is not simply the light and dark surrounds that matter. It's what those light and dark surrounds meant for your behavior in the past.
Ich zeige Ihnen, was ich meine. Hier haben wir die exakt gleiche Illusion. Wir haben zwei identische Kacheln: links, eine in einer dunklen Umgebung, eine in einer hellen Umgebung. Und genau das gleiche rechts. Nun werde ich diese zwei Szenen noch einmal zeigen. Aber ich werde nichts an diesen Boxen verändern, außer ihrer Bedeutung. Mal sehen, was mit Ihrer Wahrnehmung passiert.
So I'll show you what I mean. Here we have that exact same illusion. We have two identical tiles on the left, one in a dark surround, one in a light surround. And the same thing over on the right. Now, I'll reveal those two scenes, but I'm not going to change anything within those boxes, except their meaning. And see what happens to your perception.
Beachten Sie, dass die zwei Kacheln links fast komplett gegensätzlich aussehen: eine sehr weiß und eine sehr dunkel. Alles klar? Wohingegen rechts die Kacheln fast gleich aussehen. Und doch ist immer noch eine Kachel auf einem dunklen Hintergrund und eine auf einem hellen. Warum? Weil wenn die Kachel in diesem Schatten tatsächlich im Schatten wäre und die gleiche Menge an Licht auf Ihr Auge reflektieren würde wie die Kachel außerhalb des Schattens, müsste sie mehr reflektieren - einfach nach Gesetzen der Physik. Also sehen Sie es so.
Notice that on the left the two tiles look nearly completely opposite: one very white and one very dark, right? Whereas on the right, the two tiles look nearly the same. And yet there is still one on a dark surround, and one on a light surround. Why? Because if the tile in that shadow were in fact in shadow, and reflecting the same amount of light to your eye as the one outside the shadow, it would have to be more reflective -- just the laws of physics. So you see it that way.
Wohingegen rechts die Information beständig ist mit diesen zwei Kacheln unter dem gleichen Licht. Wenn sie unter dem selben Licht sind und die selbe Menge an Licht auf Ihr Auge reflektieren, müssen sie gleich reflektierend sein. Also sehen Sie es so. Was bedeutet, dass wir diese ganze Information zusammenbringen können, um einige unglaublich starke Illusionen hervorzurufen.
Whereas on the right, the information is consistent with those two tiles being under the same light. If they're under the same light reflecting the same amount of light to your eye, then they must be equally reflective. So you see it that way. Which means we can bring all this information together to create some incredibly strong illusions.
Dies ist eine, die ich vor einigen Jahren gemacht habe. Und Sie erkennen, dass Sie oben eine dunkelbraune Kachel und an der Seite eine hellorangene Kachel sehen. Das ist ihre wahrgenommene Realität. Die physikalische Realität ist, dass diese zwei Kacheln die gleichen sind.
This is one I made a few years ago. And you'll notice you see a dark brown tile at the top, and a bright orange tile at the side. That is your perceptual reality. The physical reality is that those two tiles are the same.
Hier sehen Sie links vier graue Kacheln und rechts sieben graue Kacheln. Ich werde diese Kacheln überhaupt nicht verändern. Aber ich werde den Rest der Szene aufdecken und sehen Sie, was mit Ihrer Wahrnehmung geschieht. Die vier blauen Kacheln links sind grau. Die sieben gelben Kacheln rechts sind auch grau. Es sind die gleichen, okay? Glauben Sie mir nicht? Schauen wir es uns noch einmal an.
Here you see four gray tiles on your left, seven gray tiles on the right. I'm not going to change those tiles at all, but I'm going to reveal the rest of the scene. And see what happens to your perception. The four blue tiles on the left are gray. The seven yellow tiles on the right are also gray. They are the same. Okay? Don't believe me? Let's watch it again.
Was für Farbe gilt, gilt auch für komplexe Wahrnehmungen von Bewegung. Hier haben wir also - drehen wir es um - einen Diamanten. Und ich werde ihn hier halten und drehen. Und alle werden wahrscheinlich sehen, dass er sich in diese Richtung dreht. Nun möchte ich, dass Sie weiterhin drauf schauen. Bewegen Sie Ihre Augen, blinzeln Sie, schließen Sie vielleicht ein Auge. Und plötzlich wird er sich umdrehen und anfangen sich in die andere Richtung zu drehen. Ja? Heben Sie Ihre Hand, wenn Sie das sehen. Ja? Blinzeln Sie weiterhin. Immer, wenn Sie blinzeln, wird er wechseln. Richtig? Also wenn ich Sie frage, in welche Richtung er rotiert, woher wissen Sie das? Ihr Gehirn weiß das nicht. Weil beide gleich wahrscheinlich sind. Also abhängig davon wohin es schaut, wechselt es zwischen den zwei Möglichkeiten.
What's true for color is also true for complex perceptions of motion. So, here we have -- let's turn this around -- a diamond. And what I'm going to do is, I'm going to hold it here, and I'm going to spin it. And for all of you, you'll see it probably spinning this direction. Now I want you to keep looking at it. Move your eyes around, blink, maybe close one eye. And suddenly it will flip, and start spinning the opposite direction. Yes? Raise your hand if you got that. Yes? Keep blinking. Every time you blink, it will switch. So I can ask you, which direction is it rotating? How do you know? Your brain doesn't know, because both are equally likely. So depending on where it looks, it flips between the two possibilities.
Sind wir die einzigen, die Illusionen sehen? Die Antwort auf diese Frage ist nein! Sogar die wunderschöne Hummel mit ihren gerade mal eine Million Gehirnzellen - was 250 Mal weniger Zellen sind, als Sie sie in einer Netzhaut haben - selbst sie sieht Illusionen und tut die kompliziertesten Dinge, die selbst unsere fortgeschrittensten Computer nicht tun können. Deswegen arbeiten wir im Labor natürlich mit Hummeln. Weil wir ihre Erfahrungen komplett kontrollieren können und beobachten können, wie das die Architektur ihres Gehirns verändert. Das tun wir in einer sogenannten Bienenmatrix.
Are we the only ones that see illusions? The answer to this question is no. Even the beautiful bumblebee, with its mere one million brain cells, which is 250 times fewer cells than you have in one retina, sees illusions, does the most complicated things that even our most sophisticated computers can't do. So in my lab we work on bumblebees, because we can completely control their experience, and see how it alters the architecture of their brain. We do this in what we call the Bee Matrix.
Und hier haben Sie den Bienenstock. Sie können die Königin sehen, diese große Biene in der Mitte. Das sind alle ihre Töchter, die Eier. Und die gehen hin und her zwischen diesem Bienenstock und der Arena, via dieser Röhre. Und Sie sehen, wie eine dieser Bienen hier heraus kommt. Sehen Sie, dass sie eine kleine Nummer hat? Ja, hier kommt noch eine heraus. Die hat eine andere Nummer. Nun, sie werden nicht so geboren, richtig? Wir ziehen sie heraus, stecken sie in den Kühlschrank und sie schlafen ein. Und dann können wir kleine Nummern auf sie drauf kleben. (Gelächter)
Here you have the hive. You can see the queen bee, the large bee in the middle. Those are her daughters, the eggs. They go back and forth between this hive and the arena, via this tube. You'll see one of the bees come out here. You see how she has a little number on her? There's another one coming out, she also has a number on her. Now, they're not born that way, right? We pull them out, put them in the fridge, and they fall asleep. Then you can superglue little numbers on them. (Laughter)
In diesem Experiment werden sie belohnt, wenn sie zu den blauen Blumen gehen. Sie landen auf der Blume, stecken ihre Zunge hinein, auch Rüssel genannt, und dann trinken sie das Zuckerwasser. Nun, sie trinkt also ein Glas Wasser, welches im Vergleich zu uns etwa so goß ist; sie wird das etwa drei Mal tun und dann wegfliegen. Und manchmal lernen sie, nicht zum Blau, sondern dorthin zu gehen, wo die anderen Bienen hingehen. Sie machen sich also nach. Sie können bis fünf zählen. Sie können Gesichter erkennen. Und hier kommt sie die Leiter runter. Und sie kommt in den Bienenstock, findet einen leeren Honigtopf und übergibt sich - und das ist Honig. (Gelächter)
And now, in this experiment they get a reward if they go to the blue flowers. They land on the flower, stick their tongue in there, called a proboscis, and drink sugar water. She's drinking a glass of water that's about that big to you and I, will do that about three times, then fly. And sometimes they learn not to go to the blue, but to go where the other bees go. So they copy each other. They can count to five. They can recognize faces. And here she comes down the ladder. And she'll come into the hive, find an empty honey pot, and throw up, and that's honey. (Laughter)
Nun erinnern Sie sich - (Gelächter) sie sollte zu den blauen Blumen gehen. Aber was machen diese Bienen in der oberen rechten Ecke? Es scheint, als würden sie zu den grünen Blumen gehen. Machen sie das falsch? Und die Antwort auf diese Frage ist: Nein! Das sind in Wirklichkeit blaue Blumen. Aber es sind blaue Blumen unter grünem Licht. Also benutzen sie die Beziehung zwischen den Farben, um das Puzzle zu lösen. Was genau das gleiche ist, was auch wir tun.
Now remember, she's supposed to be going to the blue flowers, but what are these bees doing in the upper right corner? It looks like they're going to green flowers. Now, are they getting it wrong? And the answer to the question is no. Those are actually blue flowers. But those are blue flowers under green light. So they're using the relationships between the colors to solve the puzzle, which is exactly what we do.
Illusionen werden, vor allem in der Kunst, mit den Worten eines zeitgenössischen Künstlers, benutzt, um "die Zerbrechlichkeit unserer Sinne zu demonstrieren". Okay, das ist totaler Müll. Sinne sind nicht zerbrechlich. Und wenn sie das wären, wären wir nicht hier. Stattdessen erzählt uns Farbe etwa ganz anderes: Dass das Gehirn sich eigentlich nicht entwickelt hat, um die Welt so zu sehen, wie sie ist. Das können wir nicht. Das Gehirn hat sich hingegen so entwickelt, dass es die Welt so sieht, wie es in der Vergangenheit nützlich war. Und Sehen bedeutet, dass wir ständig Normalität neu definieren.
So, illusions are often used, especially in art, in the words of a more contemporary artist, "to demonstrate the fragility of our senses." Okay, this is complete rubbish. The senses aren't fragile. And if they were, we wouldn't be here. Instead, color tells us something completely different, that the brain didn't actually evolve to see the world the way it is. We can't. Instead, the brain evolved to see the world the way it was useful to see in the past. And how we see is by continually redefining normality.
Also wie können wir diese unglaubliche Leistung von Formbarkeit des Gehirns nehmen und Menschen dazu bringen, ihre Welt anders zu erfahren? Nun ja, ein Weg, den wir in meinem Labor und im Studio gehen, ist, das Licht in Ton zu übersetzen und es Menschen zu ermöglichen, ihre visuelle Welt zu hören. Und sie können in der Welt durch ihre Ohren navigieren.
So, how can we take this incredible capacity of plasticity of the brain and get people to experience their world differently? Well, one of the ways we do it in my lab and studio is we translate the light into sound, and we enable people to hear their visual world. And they can navigate the world using their ears.
Hier ist David, rechts. Und er hält eine Kamera. Links ist, was seine Kamera sieht. Und Sie sehen: Hier ist eine schwache Linie, die durch das Bild hindurchgeht. Diese Linie ist in 32 Quadrate geteilt. In jedem Quadrat rechnen wir die Durchschnittsfarbe aus. Und dann übersetzen wir das einfach in Ton. Und nun wird er sich umdrehen, seine Augen schließen und einen Teller auf dem Boden finden, mit geschlossenen Augen.
Here's David on the right, and he's holding a camera. On the left is what his camera sees. And you'll see there's a faint line going across that image. That line is broken up into 32 squares. In each square, we calculate the average color. And then we just simply translate that into sound. And now he's going to turn around, close his eyes, and find a plate on the ground with his eyes closed.
(Continuous sound)
(Sound changes momentarily)
(Sound changes momentarily)
(Sound changes momentarily)
(Sound changes momentarily)
(Sound changes momentarily)
Er findet ihn. Wahnsinn, oder? Damit können wir nicht nur eine Prothese für Sehbehinderte bauen, sondern auch untersuchen, wie Menschen im wörtlichen Sinne die Welt verstehen. Aber wir können auch noch etwas anderes machen. Wir können mit Farben Musik machen. Wir haben mit Kindern gearbeitet und die haben Bilder entworfen, indem sie darüber nachgedacht haben, wie sich ein Bild, welches man sieht, anhören würde. Und dann haben wir diese Bilder übersetzt. Und das ist eines dieser Bilder. Und das hier ist ein Sechsjähriger, der ein Musikstück für ein 32-köpfiges Orchester komponiert. Und so hört es sich an.
Beau Lotto: He finds it. Amazing, right? So not only can we create a prosthetic for the visually impaired, but we can also investigate how people literally make sense of the world. But we can also do something else. We can also make music with color. So, working with kids, they created images, thinking about what might the images you see sound like if we could listen to them. And then we translated these images. And this is one of those images. And this is a six-year-old child composing a piece of music for a 32-piece orchestra. And this is what it sounds like.
Ein Sechsjähriger! Okay?
(Electronic representation of orchestral music) So, a six-year-old child. Okay?
Nun, was bedeutet das alles? Das hier legt nahe, dass keiner ein Betrachter der Natur von außen ist. Okay? Wir sind nicht durch unsere zentralen Eigenschaften definiert, durch die Teile, die uns ausmachen. Wir sind durch unsere Umwelt und unsere Interaktion mit dieser Umwelt definiert - durch unsere Ökologie. Und diese Ökologie ist notwendiger Weise relativ, historisch und empirisch. Womit ich zum Schluss kommen möchte, ist das hier. Weil was ich hier wirklich versucht habe zu tun, ist, Ungewissheit zu zelebrieren. Weil ich glaube, dass es nur durch Ungewissheit Potenzial für Verstehen gibt.
Now, what does all this mean? What this suggests is that no one is an outside observer of nature, okay? We're not defined by our central properties, by the bits that make us up. We're defined by our environment and our interaction with that environment, by our ecology. And that ecology is necessarily relative, historical and empirical. So, what I'd like to finish with is this over here. Because what I've been trying to do is really celebrate uncertainty. Because I think only through uncertainty is there potential for understanding.
Wenn sich also einige von Ihnen noch etwas zu sicher fühlen, möchte ich gerne das hier machen. Wenn wir bitte das Licht runterfahren können. Und was wir hier haben: Kann jeder 25 lilane Flächen links und 25 gelbliche Flächen rechts sehen? Was ich jetzt machen möchte: Ich setze die mittleren neun Flächen unter gelbe Beleuchtung, einfach, indem ich einen Filter hinter sie lege. Alles klar. Können Sie nun sehen, dass dies das Licht verändert, welches hier durch kommt. Richtig? Weil das Licht jetzt durch einen gelblichen Filter fällt und dann durch einen lilanen Filter. Ich werde das Gegenteil hier links tun: Ich setze die mittleren neun unter das lilane Licht.
So, if some of you are still feeling a bit too certain, I'd like to do this one. So, if we have the lights down. And what we have here -- Can everyone see 25 purple surfaces on your left, and 25, call it yellowish, surfaces on your right? So now, what I want to do, I'm going to put the middle nine surfaces here under yellow illumination, by simply putting a filter behind them. Now you can see that changes the light that's coming through there, right? Because now the light is going through a yellowish filter and then a purplish filter. I'm going to do the opposite on the left here. I'm going to put the middle nine under a purplish light.
Einige von Ihnen werden nun erkennen, dass die Konsequenz ist, dass das Licht, das durch diese mittleren neun auf der rechten Seite oder auf Ihrer linken Seite fällt, genau das gleiche ist, wie das Licht, das durch die mittleren neun auf Ihrer rechten Seite fällt. Stimmen Sie zu? Ja? Okay, damit sind sie physisch die gleichen. Lassen Sie uns die Abdeckung abnehmen. Erinnern Sie sich: Sie wissen, dass die mittleren neun genau die gleichen waren. Sehen sie gleich aus? Nein. Die Frage ist: Ist das Illusion? Und damit verlasse ich Sie. Vielen Dank. (Beifall)
Now, some of you will have noticed that the consequence is that the light coming through those middle nine on the right, or your left, is exactly the same as the light coming through the middle nine on your right. Agreed? Yes? Okay. So they are physically the same. Let's pull the covers off. Now remember -- you know that the middle nine are exactly the same. Do they look the same? No. The question is, "Is that an illusion?" And I'll leave you with that. So, thank you very much. (Laughter)