In der Schulbildung sind wir von einer kompromisslosen Offenheit noch weit entfernt. Wir tun uns schwer genug damit, Lernen als Aktivität und nicht als Ort zu erkennen.
Radical openness is still a distant future in the field of school education. We have such a hard time figuring out that learning is not a place but an activity.
Aber lassen Sie uns jetzt über PISA reden, die weltweite Studie der OECD zur Evaluierung von Wissen und Fähigkeiten. Denn durch PISA wurde die Schulbildung, die in der Regel eine nationale Angelegenheit ist, globalisiert.
But I want to tell you the story of PISA, OECD's test to measure the knowledge and skills of 15-year-olds around the world, and it's really a story of how international comparisons have globalized the field of education that we usually treat as an affair of domestic policy.
Sehen wir uns mal die Situation in den 60ern an, in Bezug auf den Anteil der Bevölkerung mit Abitur. Sie sehen, die USA sind an erster Stelle, und ein Großteil des ökonomischen Erfolgs der USA ist mit diesem traditionellen Vorteil als Vorreiter in der Schulbildung verknüpft. Aber in den 70ern holten einige Länder auf. In den 80ern schritt die globale Ausweitung des Talent-Pools fort. Die Welt endete nicht in den 90ern. In den 60ern also waren die USA an erster Stelle. In den 90er Jahren an 13. Stelle, und das nicht wegen eines sinkenden Niveaus, sondern weil das Niveau anderswo schneller angestiegen ist.
Look at how the world looked in the 1960s, in terms of the proportion of people who had completed high school. You can see the United States ahead of everyone else, and much of the economic success of the United States draws on its long-standing advantage as the first mover in education. But in the 1970s, some countries caught up. In the 1980s, the global expansion of the talent pool continued. And the world didn't stop in the 1990s. So in the '60s, the U.S. was first. In the '90s, it was 13th, and not because standards had fallen, but because they had risen so much faster elsewhere.
Anhand von Korea wird deutlich, was möglich ist. Vor zwei Generationen war der Lebensstandard in Korea auf dem des heutigen Afghanistans und es schnitt bei der Schulbildung mit am Schlechtesten ab. Heute hat jeder junge Mensch in Korea Abitur.
Korea shows you what's possible in education. Two generations ago, Korea had the standard of living of Afghanistan today, and was one of the lowest education performers. Today, every young Korean finishes high school.
In einer globalen Wirtschaft ist nicht mehr der nationale Fortschritt der Maßstab, sondern die leistungsstärksten Bildungssysteme auf internationaler Ebene. Das Problem ist, dass eine Angabe über die Dauer der Schulzeit oder über den Abschluss nicht immer darlegt, was diese Menschen tatsächlich leisten können. Wir haben jede Menge arbeitsloser Studienabgänger auf den Straßen und gleichzeitig klagen Arbeitgeber über einen Fachkräftemangel. Dies besagt, dass ein besserer Abschluss nicht automatisch mit besseren Fähigkeiten, einem besseren Arbeitsplatz und einem besseren Leben einhergeht.
So this tells us that, in a global economy, it is no longer national improvement that's the benchmark for success, but the best performing education systems internationally. The trouble is that measuring how much time people spend in school or what degree they have got is not always a good way of seeing what they can actually do. Look at the toxic mix of unemployed graduates on our streets, while employers say they cannot find the people with the skills they need. And that tells you that better degrees don't automatically translate into better skills and better jobs and better lives.
Mit der PISA-Studie versuchen wir dies nun zu ändern, indem wir das Wissen und die Fähigkeiten der jungen Leute direkt messen. Wir tun dies aus einem speziellen Blickwinkel. Unser Interesse galt nicht dem Wiedergeben von Erlerntem seitens der Schüler. Wir wollten wissen, ob sie das Erlernte abstrahieren und ihr Wissen auf neue Situationen anwenden können. Wir sahen uns dabei einiger Kritik gegenüber. Nämlich dass diese Art von Ergebnismessung sehr unfair sei, weil wir die Schüler vor Probleme stellen, auf die sie noch nie gestoßen waren. Aber nach dieser Logik ist das ganze Leben unfair, denn die wahre Prüfung im Leben besteht nicht darin, ob wir uns an den Schulstoff erinnern, sondern ob wir bereit für Veränderungen sind, ob wir bereit sind für Jobs, die noch nicht existieren, bereit, Technologien zu verwenden, die noch nicht erfunden sind und Probleme zu lösen, die wir heute noch nicht ahnen können.
So with PISA, we try to change this by measuring the knowledge and skills of people directly. And we took a very special angle to this. We were less interested in whether students can simply reproduce what they have learned in school, but we wanted to test whether they can extrapolate from what they know and apply their knowledge in novel situations. Now, some people have criticized us for this. They say, you know, such a way of measuring outcomes is terribly unfair to people, because we test students with problems they haven't seen before. But if you take that logic, you know, you should consider life unfair, because the test of truth in life is not whether we can remember what we learned in school, but whether we are prepared for change, whether we are prepared for jobs that haven't been created, to use technologies that haven't been invented, to solve problems we just can't anticipate today.
Und unser einst umstrittenes Verfahren zur Ergebnismessung wurde rasch zum Standard. Bei unserer letzten Auswertung 2009 erfassten wir 74 Schulsysteme, die zusammen 87 % der Wirtschaft ausmachen. Diese Tabelle zeigt die Leistung nach Ländern. Rot bedeutet unter dem OECD-Durchschnitt, gelb bedeutet mittelmäßig und die Länder in grün sind am stärksten. Wir haben hier Shanghai, Korea und Singapur in Asien; Finnland in Europa; und Kanada in Nordamerika. Die Lücke zwischen 15-Jährigen in Shanghai und 15-Jährigen in Chile beträgt fast 3,5 Schuljahre. Diese Lücke wächst auf 7 Jahre an, wenn wir die Länder einschließen, die wirklich schlecht abschneiden. Junge Leute werden sehr unterschiedlich auf die heutige Wirtschaft vorbereitet.
And once hotly contested, our way of measuring outcomes has actually quickly become the standard. In our latest assessment in 2009, we measured 74 school systems that together cover 87 percent of the economy. This chart shows you the performance of countries. In red, sort of below OECD average. Yellow is so-so, and in green are the countries doing really well. You can see Shanghai, Korea, Singapore in Asia; Finland in Europe; Canada in North America doing really well. You can also see that there is a gap of almost three and a half school years between 15-year-olds in Shanghai and 15-year-olds in Chile, and the gap grows to seven school years when you include the countries with really poor performance. There's a world of difference in the way in which young people are prepared for today's economy.
Aber ich möchte in diesem Kontext eine zweite, wichtige Dimension einführen. Pädagogen sprechen gerne über Gleichheit. Mit der PISA-Studie wollten wir erfassen, wie diese Gleichheit, die dafür sorgt, dass Schüler aus verschiedenem Umfeld die gleichen Chancen haben, in der Realität aussieht. Und wir sehen, dass der Einfluss des Umfelds auf die Lernleistung in manchen Ländern sehr, sehr stark ist. Chancen sind ungleich verteilt. Viel Potential von Kindern wird verschwendet. In anderen Ländern kommt es viel weniger auf das soziale Umfeld der Kinder an. Wir alle wollen hier sein, im Quadranten rechts oben, in dem die Leistung stark und Lernchancen gleich verteilt sind. Niemand und kein Land kann es sich leisten, dort zu sein, wo die Leistung schlecht ist und große soziale Disparitäten herrschen. Dann steht die Debatte an, ob es besser ist, dort zu sein, wo die Leistung stark ist und dafür große Disparitäten in Kauf zu nehmen? Oder einigen wir uns auf Gleichheit und akzeptieren Mittelmäßigkeit? Wenn wir die Leistung der Länder diesbezüglich betrachten, sehen wir viele Länder, die hervorragende Leistungen mit Gleichheit verbinden. In der Tat ist eine der wichtigsten Lektionen, aus diesem Vergleich, dass Gleichheit nicht zugunsten hervorragender Leistungen geopfert werden muss. Diese Länder haben den Schritt von der Leistung für wenige zur Leistung für alle gemacht, eine sehr wichtige Lektion. Diese Lektion fordert das Denken vieler Schulsysteme heraus, die hauptsächlich Schüler aussortieren. Seit Veröffentlichung dieser Ergebnisse versuchen nun Entscheidungsträger, Pädagogen und Forscher weltweit herauszufinden, was hinter dem Erfolg dieser Systeme steckt.
But I want to introduce a second important dimension into this picture. Educators like to talk about equity. With PISA, we wanted to measure how they actually deliver equity, in terms of ensuring that people from different social backgrounds have equal chances. And we see that in some countries, the impact of social background on learning outcomes is very, very strong. Opportunities are unequally distributed. A lot of potential of young children is wasted. We see in other countries that it matters much less into which social context you're born. We all want to be there, in the upper right quadrant, where performance is strong and learning opportunities are equally distributed. Nobody, and no country, can afford to be there, where performance is poor and there are large social disparities. And then we can debate, you know, is it better to be there, where performance is strong at the price of large disparities? Or do we want to focus on equity and accept mediocrity? But actually, if you look at how countries come out on this picture, you see there are a lot of countries that actually are combining excellence with equity. In fact, one of the most important lessons from this comparison is that you don't have to compromise equity to achieve excellence. These countries have moved on from providing excellence for just some to providing excellence for all, a very important lesson. And that also challenges the paradigms of many school systems that believe they are mainly there to sort people. And ever since those results came out, policymakers, educators, researchers from around the world have tried to figure out what's behind the success of those systems.
Gehen wir einen Schritt zurück und konzentrieren uns auf die Länder, in denen PISA anfing – sie sind jetzt mit einem bunten Kreis markiert. Die Größe des Kreises gleiche ich jetzt proportional an die Ausgaben der jeweiligen Länder für Schüler an. Wäre Geld entscheidend bei der Qualität der Lernergebnisse, müssten die großen Kreise ganz oben sein. Aber so ist es nicht. Die Ausgaben pro Schüler sind nur zu unter 20 % für die Leistungsschwankungen zwischen den Ländern verantwortlich. Luxemburg etwa, das teuerste System, schneidet nicht besonders gut ab. Wir sehen, dass zwei Länder mit ähnlichen Ausgaben sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Wir sehen auch – und das ist eines der ermutigstenden Ergebnisse –, dass unsere Welt nicht mehr aufgeteilt ist in reiche Länder mit hohem Bildungsniveau und arme Länder mit niedrigem Bildungsniveau. Das ist ein enorm wichtiges Ergebnis.
But let's step back for a moment and focus on the countries that actually started PISA, and I'm giving them a colored bubble now. And I'm making the size of the bubble proportional to the amount of money that countries spent on students. If money would tell you everything about the quality of learning outcomes, you would find all the large bubbles at the top, no? But that's not what you see. Spending per student only explains about, well, less than 20 percent of the performance variation among countries, and Luxembourg, for example, the most expensive system, doesn't do particularly well. What you see is that two countries with similar spending achieve very different results. You also see -- and I think that's one of the most encouraging findings -- that we no longer live in a world that is neatly divided between rich and well-educated countries, and poor and badly-educated ones, a very, very important lesson.
Nun einmal mehr im Detail. Der rote Punkt gibt die prozentualen Ausgaben eines Landes pro Schüler an. Geld kann für Lehrergehälter ausgegeben werden Korea etwa investiert viel, um die Lehrerlaufbahn attraktiv zu machen. Ein langer Schultag lässt die Kosten weiter steigen. Und zudem sollen die Lehrer nicht nur unterrichten, sondern sich auch fortbilden. Korea investiert viel in die berufliche Weiterentwicklung, Zusammenarbeit und mehr. All dies kostet Geld. Wie kann sich Korea dies alles leisten? Koreas Schüler sitzen in großen Klassen. Das senkt die Kosten, sichtbar am blauen Balken. Beim nächsten Land, Luxemburg, ist der rote Punkt an derselben Stelle wie bei Korea, was bedeutet, dass Luxemburg die gleichen Ausgaben pro Schüler hat wie Korea. Aber Eltern, Lehrer und Entscheidungsträger in Luxemburg plädieren für kleine Klassen. Es ist ja ganz angenehm, in eine kleine Klasse zu kommen. Das ganze Geld wurde also dafür verwendet und der blaue Balken, die Klassengröße, lässt die Kosten steigen. Aber selbst Luxemburg kann das Geld nur einmal ausgeben und der Preis dafür ist, dass Lehrer nicht besonders gut bezahlt sind. Die Schüler müssen nicht stundenlang lernen. Wodurch Lehrer sehr viel unterrichten müssen. Diese zwei Länder geben ihr Geld also ganz unterschiedlich aus. Wofür sie ihr Geld ausgeben, ist weitaus entscheidender, als die Menge des für Bildung ausgegebenen Geldes.
Let's look at this in greater detail. The red dot shows you spending per student relative to a country's wealth. One way you can spend money is by paying teachers well, and you can see Korea investing a lot in attracting the best people into the teaching profession. And Korea also invests into long school days, which drives up costs further. Last but not least, Koreans want their teachers not only to teach but also to develop. They invest in professional development and collaboration and many other things. All that costs money. How can Korea afford all of this? The answer is, students in Korea learn in large classes. This is the blue bar which is driving costs down. You go to the next country on the list, Luxembourg, and you can see the red dot is exactly where it is for Korea, so Luxembourg spends the same per student as Korea does. But, you know, parents and teachers and policymakers in Luxembourg all like small classes. You know, it's very pleasant to walk into a small class. So they have invested all their money into there, and the blue bar, class size, is driving costs up. But even Luxembourg can spend its money only once, and the price for this is that teachers are not paid particularly well. Students don't have long hours of learning. And basically, teachers have little time to do anything else than teaching. So you can see two countries spent their money very differently, and actually how they spent their money matters a lot more than how much they invest in education.
Zurück ins Jahr 2000. Das war ein Jahr vor Erfindung des iPod. So sahen die PISA-Ergebnisse damals weltweit aus. Zunächst sehen Sie, dass die Kreise viel kleiner waren, nicht wahr? Wir haben viel weniger für Bildung ausgegeben, etwa 35 % weniger. Wenn Bildung so viel teurer geworden ist, ist sie auch besser geworden? Die bittere Wahrheit ist, dass sie nur in wenigen Ländern besser geworden ist. Aber in einigen Ländern haben wir massive Verbesserungen gesehen. Deutschland etwa, mein Heimatland, befand sich im Jahr 2000 im unteren Quadranten, unterdurchschnittliche Leistung, große soziale Ungleichheiten. Und erinnern Sie sich, dass Deutschland sehr gut abschneidet, wenn wir nur die Bewohner mit Universitätsabschluss zählen. Sehr enttäuschende Ergebnisse. Niemand mochte es recht glauben. Und zum ersten Mal war die öffentliche Debatte in Deutschland monatelang vom Thema Bildung geprägt. Nicht Steuern oder andere Probleme, sondern die Bildung stand im Fokus der öffentlichen Diskussion. Und Entscheidungsträger haben darauf reagiert. Die Bundesregierung erhöhte die Bildungsausgaben drastisch. Und es wurde viel unternommen, um Schülern mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien die gleichen Chancen zu geben. Und das Interessante ist, dass es nicht um die Optimierung der bestehenden Politik ging, sondern dass diese Daten grundlegende Annahmen und Überzeugungen des deutschen Bildungssystems veränderten. Traditionell war bis dahin die Kleinkindererziehung Familiensache. Frauen galten schnell als Rabenmütter, wenn sie ihre Kinder in den Kindergarten schickten. PISA hat diese Debatte transformiert und die Früherziehung ins Zentrum der öffentlichen Politik in Deutschland gerückt. Ein anderes Beispiel: Das deutsche System teilt Kinder bereits mit 10 Jahren in zwei Gruppen auf: die einen werden zu Wissensarbeitern, die anderen werden für die Wissensarbeiter arbeiten. Und diese Aufteilung erfolgt entlang des sozialwirtschaftlichen Grabens. Auch dieses Denkmuster wird jetzt herausgefordert. Viele Veränderungen.
Let's go back to the year 2000. Remember, that was the year before the iPod was invented. This is how the world looked then in terms of PISA performance. The first thing you can see is that the bubbles were a lot smaller, no? We spent a lot less on education, about 35 percent less on education. So you ask yourself, if education has become so much more expensive, has it become so much better? And the bitter truth really is that, you know, not in many countries. But there are some countries which have seen impressive improvements. Germany, my own country, in the year 2000, featured in the lower quadrant, below average performance, large social disparities. And remember, Germany, we used to be one of those countries that comes out very well when you just count people who have degrees. Very disappointing results. People were stunned by the results. And for the very first time, the public debate in Germany was dominated for months by education, not tax, not other kinds of issues, but education was the center of the public debate. And then policymakers began to respond to this. The federal government dramatically raised its investment in education. A lot was done to increase the life chances of students with an immigrant background or from social disadvantage. And what's really interesting is that this wasn't just about optimizing existing policies, but data transformed some of the beliefs and paradigms underlying German education. For example, traditionally, the education of the very young children was seen as the business of families, and you would have cases where women were seen as neglecting their family responsibilities when they sent their children to kindergarten. PISA has transformed that debate, and pushed early childhood education right at the center of public policy in Germany. Or traditionally, the German education divides children at the age of 10, very young children, between those deemed to pursue careers of knowledge workers and those who would end up working for the knowledge workers, and that mainly along socioeconomic lines, and that paradigm is being challenged now too. A lot of change.
Und die gute Nachricht ist, dass sich 9 Jahre später Verbesserungen bei der Qualität und Gleichheit zeigen. Man hat die Herausforderung angenommen und etwas unternommen.
And the good news is, nine years later, you can see improvements in quality and equity. People have taken up the challenge, done something about it.
Oder nehmen wir Korea, am anderen Ende des Spektrums. Das Land schnitt im Jahr 2000 sehr gut ab, aber man war besorgt, dass nur ein kleiner Teil der Schüler wirklich gute Ergebnisse erzielte. Man nahm die Herausforderung an und heute erzielen zweimal so viele Schüler Bestergebnisse beim Lesen – innerhalb eines Jahrzehnts. Wenn man sich nur auf die schlausten Schüler konzentriert, teilt sich der Graben weiter. Der Kreis bewegt sich ganz leicht in die andere Richtung, aber die Verbesserung ist dennoch enorm.
Or take Korea, at the other end of the spectrum. In the year 2000, Korea did already very well, but the Koreans were concerned that only a small share of their students achieved the really high levels of excellence. They took up the challenge, and Korea was able to double the proportion of students achieving excellence in one decade in the field of reading. Well, if you only focus on your brightest students, you know what happens is disparities grow, and you can see this bubble moving slightly to the other direction, but still, an impressive improvement.
Eine grundlegende Überholung des Schulsystems hat in Polen zu einer Anpassung der Qualitäten zwischen den Schulen geführt, viele der am schlechtesten abgeschnittenen Schulen verbessert und und die Leistungen pro Schuljahr um über 50 % angehoben. Auch andere Länder haben dies geschafft. In Portugal wurde das fragmentierte Schulsystem vereinheitlicht und die Qualität und Gleichheit verbessert. Genau wie in Ungarn.
A major overhaul of Poland's education helped to dramatically reduce between variability among schools, turn around many of the lowest-performing schools, and raise performance by over half a school year. And you can see other countries as well. Portugal was able to consolidate its fragmented school system, raise quality and improve equity, and so did Hungary.
Sie sehen also, dass viel passiert ist. Auch die Kritiker, die behaupten, die relative Länderposition in einer Studie wie PISA sei nur ein Produkt der Kultur, wirtschaftlicher Faktoren, sozialer Probleme, der gesellschaftlichen Homogenität usw. müssen zugeben, dass Verbesserungen im Bildungsbereich möglich sind. Polen hat bekanntlich nicht seine Kultur geändert. Noch seine Wirtschaft. Noch hat sich die Zusammensetzung der Bevölkerung geändert. Keine Lehrer wurden entlassen. Rein das Bildungssystem wurde geändert. Sehr beeindruckend.
So what you can actually see, there's been a lot of change. And even those people who complain and say that the relative standing of countries on something like PISA is just an artifact of culture, of economic factors, of social issues, of homogeneity of societies, and so on, these people must now concede that education improvement is possible. You know, Poland hasn't changed its culture. It didn't change its economy. It didn't change the compositions of its population. It didn't fire its teachers. It changed its education policies and practice. Very impressive.
Daraus ergibt sich nun die Frage: Was können wir von den Ländern im grünen Quadranten mit einer hohen Gleichheitsrate, sehr guten Ergebnissen und verbesserter Leistung lernen? Und natürlich: Kann ein Erfolgsrezept auf alle angewandt werden? Natürlich kann man nicht einfach das ganze Bildungssystem kopieren, aber über diese Vergleiche wurden Faktoren identifziert, die allen guten Systemen zugrunde liegen. Wir allen stimmen zu, dass Bildung wichtig ist. Jeder sagt das. Aber die Feuertaufe ist: Wie wichtig ist Bildung im Vergleich zu anderen Prioritäten? Wie sollen Länder ihre Lehrer im Vergleich zu anderen hochqualifizierten Arbeitern bezahlen? Würden Sie wollen, dass Ihr Kind lieber Lehrer oder Anwalt wird? Wie werden Schulen und Lehrer in den Medien dargestellt? Dies sind die entscheidenden Fragen. Und von PISA haben wir gelernt, dass in guten Bildungssystemen die Bürger überzeugt wurden, Entscheidungen für ihre Bildung und Zukunft zu treffen und nicht kurzfristig zu denken. Wissen Sie, was interessant ist? Sie werden es mir nicht glauben, aber in manchen Ländern ist der beliebteste Ort nicht das Einkaufszentrum, sondern die Schule. Ja, diese Länder existieren.
And all that raises, of course, the question: What can we learn from those countries in the green quadrant who have achieved high levels of equity, high levels of performance, and raised outcomes? And, of course, the question is, can what works in one context provide a model elsewhere? Of course, you can't copy and paste education systems wholesale, but these comparisons have identified a range of factors that high-performing systems share. Everybody agrees that education is important. Everybody says that. But the test of truth is, how do you weigh that priority against other priorities? How do countries pay their teachers relative to other highly skilled workers? Would you want your child to become a teacher rather than a lawyer? How do the media talk about schools and teachers? Those are the critical questions, and what we have learned from PISA is that, in high-performing education systems, the leaders have convinced their citizens to make choices that value education, their future, more than consumption today. And you know what's interesting? You won't believe it, but there are countries in which the most attractive place to be is not the shopping center but the school. Those things really exist.
Der Bildung hohen Wert beizumessen, ist nur ein Teil der Geschichte. Der andere ist die Überzeugung, dass alle Kinder erfolgreich sein können. In manchen Ländern werden Schüler schon früh getrennt. Dies spiegelt die Überzeugung wider, dass nur manche Kinder eine weltklasse Leistung erbringen können. Dies geht jedoch in der Regel mit starken sozialen Unterschieden einher. In Ländern wie Japan oder Finnland erwarten alle Eltern und Lehrer, dass jeder Schüler erfolgreich ist, und dies spiegelt sich im Verhalten der Schüler wider. Wenn wir Schüler in Nordamerika fragen, was für den Erfolg in Mathematik entscheidend ist, antworten sie in der Regel, dass alles von der Begabung abhängt. Wenn ich nicht als Mathegenie geboren wurde, lerne ich besser was anderes. 9 von 10 japanischen Schülern antworten, dass es von ihrem Aufwand und ihren Bemühungen abhängt. Das spricht Bände über das jeweilige System.
But placing a high value on education is just part of the picture. The other part is the belief that all children are capable of success. You have some countries where students are segregated early in their ages. You know, students are divided up, reflecting the belief that only some children can achieve world-class standards. But usually that is linked to very strong social disparities. If you go to Japan in Asia, or Finland in Europe, parents and teachers in those countries expect every student to succeed, and you can see that actually mirrored in student behavior. When we asked students what counts for success in mathematics, students in North America would typically tell us, you know, it's all about talent. If I'm not born as a genius in math, I'd better study something else. Nine out of 10 Japanese students say that it depends on my own investment, on my own effort, and that tells you a lot about the system that is around them.
In der Vergangenheit wurden unterschiedliche Schüler gleich unterrichtet. Länder mit guten PISA-Ergebnissen nehmen die Unterschiede über differenzierte pädagogische Vorangehensweisen an. Sie erkennen, dass gewöhnliche Schüler außergewöhnliche Begabungen haben, und gestalten Lernmöglichkeiten individuell.
In the past, different students were taught in similar ways. High performers on PISA embrace diversity with differentiated pedagogical practices. They realize that ordinary students have extraordinary talents, and they personalize learning opportunities.
Gute Bildungssysteme teilen die gleichen klaren und ehrgeizigen Standards im gesamten Spektrum. Jeder Schüler weiß, worauf es ankommt. Jeder Schüler weiß, was für den Erfolg nötig ist.
High-performing systems also share clear and ambitious standards across the entire spectrum. Every student knows what matters. Every student knows what's required to be successful.
Und die Qualität des Schulsystems ist nirgendwo besser als die Qualität der Lehrer. Gute Schulsysteme wählen ihre Lehrer sehr sorgsam aus und bilden sie gezielt weiter. Die Leistungen von Lehrern, die vielleicht Probleme haben, werden gezielt verbessert. Das Gehalt eines jeden Lehrers ist strukturiert. Ein Umfeld wird geschaffen für die Zusammenarbeit unter Lehrern, um gute Methoden zu fördern. Und es gibt individuelle Karrieremöglichkeiten für Lehrer. In bürokratischen Schulsystemen werden die Lehrer in den Klassen alleine gelassen und haben sich an viele Unterrichtsvorgaben zu halten. In den guten Systemen herrscht eine klare Vorstellung von guter Leistung. Das Niveau ist sehr hoch, aber die Lehrer können selbst herausfinden, was sie ihren Schülern jeweils beibringen müssen. In der Vergangenheit ging es um die Weitergabe von Wissen. Jetzt sollen die Schüler aus eigenem Antrieb Wissen erlangen. In guten Schulsystemem kommt es nicht mehr auf professionelle oder administrative Verantwortung und Kontrolle an, sondern auf eine professionelle Art der Arbeitsorganisation. So können Lehrer Innovationen in der Pädagogik vorantreiben. Sie haben somit die richtigen Voraussetzungen, um stärkere pädagogische Methoden zu entwickeln. Früher ging es um Standardisierung und Einhaltung von Vorschriften. In guten Schulsystemen sind Lehrer und Rektoren erfinderisch geworden. Früher ging es um Ergebnisse, um die eigene Versorgung. In guten Schulsystemen können sich Lehrer und Rektoren nach neuen Lehrern und anderen Schulen umsehen.
And nowhere does the quality of an education system exceed the quality of its teachers. High-performing systems are very careful in how they recruit and select their teachers and how they train them. They watch how they improve the performances of teachers in difficulties who are struggling, and how they structure teacher pay. They provide an environment also in which teachers work together to frame good practice. And they provide intelligent pathways for teachers to grow in their careers. In bureaucratic school systems, teachers are often left alone in classrooms with a lot of prescription on what they should be teaching. High-performing systems are very clear what good performance is. They set very ambitious standards, but then they enable their teachers to figure out, what do I need to teach to my students today? The past was about delivered wisdom in education. Now the challenge is to enable user-generated wisdom. High performers have moved on from professional or from administrative forms of accountability and control -- sort of, how do you check whether people do what they're supposed to do in education -- to professional forms of work organization. They enable their teachers to make innovations in pedagogy. They provide them with the kind of development they need to develop stronger pedagogical practices. The goal of the past was standardization and compliance. High-performing systems have made teachers and school principals inventive. In the past, the policy focus was on outcomes, on provision. The high-performing systems have helped teachers and school principals to look outwards to the next teacher, the next school around their lives.
Das beeindruckendste Ergebnis von erstklassigen Systemen ist, dass diese hohe Leistung für das gesamte System gilt. Finnland schnitt bei der PISA-Studie sehr gut ab. Aber das Beeindruckendste an Finnland ist, dass nur 5 % der Leistungsunterschiede zwischen Schülern auf verschiedene Schulen zurückzuführen sind. Jede Schule ist erfolgreich. Hier ist der Erfolg im System inbegriffen. Wie wird das erreicht? Ressourcen gelangen dorthin, wo sie die größte Wirkung haben. Die besten Rektoren werden für die schwächsten Schulen gewonnen und die begabtesten Lehrer stehen in den herausforderndsten Klassen.
And the most impressive outcomes of world-class systems is that they achieve high performance across the entire system. You've seen Finland doing so well on PISA, but what makes Finland so impressive is that only five percent of the performance variation amongst students lies between schools. Every school succeeds. This is where success is systemic. And how do they do that? They invest resources where they can make the most difference. They attract the strongest principals into the toughest schools, and the most talented teachers into the most challenging classroom.
Und diese Länder gleichen ihre Vorgaben in allen Bereichen der öffentlichen Politik an. Sie sind über anhaltende Zeiträume hinweg kohärent und werden konsequent umgesetzt.
Last but not least, those countries align policies across all areas of public policy. They make them coherent over sustained periods of time, and they ensure that what they do is consistently implemented.
Obwohl wir die Grundlagen erfolgreicher Systeme kennen, wissen wir noch nicht, wie wir uns verbessern. Das ist klar und darin liegen einige der Grenzen des internationalen PISA-Vergleiches. Hier sind neue Forschungsansätze gefragt und dies ist der Grund, warum PISA den Ländern keine Vorschriften macht. Die Stärke liegt in der Mitteilung darüber, was andere Länder unternommen haben. Und am Beispiel von PISA wird deutlich, dass Daten einflussreicher sein können als die administrative Kontrolle der Gelder, wie sie für Bildungssysteme in der Regel entscheidend sind.
Now, knowing what successful systems are doing doesn't yet tell us how to improve. That's also clear, and that's where some of the limits of international comparisons of PISA are. That's where other forms of research need to kick in, and that's also why PISA doesn't venture into telling countries what they should be doing. But its strength lies in telling them what everybody else has been doing. And the example of PISA shows that data can be more powerful than administrative control of financial subsidy through which we usually run education systems.
Manche Leute behaupten, dass die Veränderung der Bildungsverwaltung dem Verlegen eines Friedhofs ähnelt. Man kann dabei nicht auf die Leute da draußen zählen. (Gelächter) Aber PISA zeigt die Möglichkeiten in der Bildung auf. Länder sehen nun, dass Verbesserungen möglich sind. Selbstgefällige Systeme haben keine Ausreden mehr. Und Länder können sinnvolle Ziele setzen und sich an den messbaren Zielen der besten Systeme weltweit orientieren. Wenn wir jedem Kind, Lehrer, Rektor, Elternteil und jeder Schule zeigen können, dass Verbesserungen möglich sind, dass der Verbesserung in der Bildung keine Grenzen gesetzt sind, haben wir den Grundstein für bessere Vorgaben und ein besseres Leben gelegt.
You know, some people argue that changing educational administration is like moving graveyards. You just can't rely on the people out there to help you with this. (Laughter) But PISA has shown what's possible in education. It has helped countries to see that improvement is possible. It has taken away excuses from those who are complacent. And it has helped countries to set meaningful targets in terms of measurable goals achieved by the world's leaders. If we can help every child, every teacher, every school, every principal, every parent see what improvement is possible, that only the sky is the limit to education improvement, we have laid the foundations for better policies and better lives.
Vielen Dank.
Thank you.
(Applaus)
(Applause)