Ich wollte schon immer ein lebendes Labor für soziales Engagement werden, die Gefühle und Gedanken anderer Menschen aufnehmen, ihre Absichten und Beweggründe, während ich mit ihnen zusammen bin. Als Wissenschaftler wollte ich immer schon diese Schwingungen messen, dieses Gespür für das Andere, das so schnell passiert, in einem Augenblick. Wir erkennen intuitiv die Gefühle anderer. Wir kennen die Bedeutung ihrer Handlungen bereits bevor sie passieren. Wir sind ständig der Auffassung, Gegenstand der Subjektivität anderer zu sein. Wir machen das andauernd. Wir können es einfach nicht abschütteln. Es ist so wichtig, dass genau die Methoden, die wir nutzen, um uns selbst zu verstehen, um die Welt um sie herum zu verstehen, durch diese Haltung geprägt sind. Wir sind bis aufs Mark sozial.
I always wanted to become a walking laboratory of social engagement: to resonate other people's feelings, thoughts, intentions, motivations, in the act of being with them. As a scientist, I always wanted to measure that resonance, that sense of the other that happens so quickly, in the blink of an eye. We intuit other people's feelings; we know the meaning of their actions even before they happen. We're always in this stance of being the object of somebody else's subjectivity. We do that all the time. We just can't shake it off. It's so important that the very tools we use to understand ourselves, to understand the world around us, are shaped by that stance. We are social to the core.
Meine Reise in die Welt des Autismus begann also, als ich in einer Wohngruppe für Erwachsene mit Autismus lebte. Die meisten dieser Personen hatten einen Großteil ihres Lebens in Langzeiteinrichtungen von Krankenhäusern verbracht. Das ist lange her. Und für sie war Autismus verheerend. Sie hatten schwerwiegende geistige Behinderungen. Sie sprachen nicht. Doch vor allem waren sie außergewöhnlich isoliert von der Welt um sie herum, von ihrer Umgebung und von den Menschen. In der Tat konnte man, wenn man damals in eine Schule für Menschen mit Autismus kam, eine Menge Lärm hören, viel Aufregung, Aktivitäten, Menschen in Aktion, doch immer nur jeder für sich. So schauten sie vielleicht eine Lampe an der Decke an, oder sie würden alleine in einer Ecke sitzen, oder sie würden sich monotonen Bewegungen hingeben, selbststimulierenden Bewegungen, die zu nichts führten. In höchstem Maße isoliert.
So my journey in autism really started when I lived in a residential unit for adults with autism. Most of those individuals had spent most of their lives in long-stay hospitals. This is a long time ago. And for them, autism was devastating. They had profound intellectual disabilities. They didn't talk. But most of all, they were extraordinarily isolated from the world around them, from their environment and from the people. In fact, at the time, if you walked into a school for individuals with autism, you'd hear a lot of noise, plenty of commotion, actions, people doing things. But they're always doing things by themselves. So they may be looking at a light in the ceiling, or they may be isolated in the corner, or they might be engaged in these repetitive movements, in self-stimulatory movements that led them nowhere. Extremely, extremely isolated.
Nun wissen wir, dass Autismus eine Unterbrechung ist, die Unterbrechung der Resonanz, von der ich Ihnen berichte. Dies sind Überlebenstechniken, Überlebenstechniken, die wir über viele hunderttausende von Jahren der Evolution geerbt haben.
Well, now we know that autism is this disruption, the disruption of this resonance that I am telling you about. These are survival skills. These are survival skills that we inherited over many, many hundreds of thousands of years of evolution.
Sehen Sie, Babys werden in einem Zustand absoluter Zerbrechlichkeit geboren. Ohne ihren Betreuer würden sie nicht überleben, somit leuchtet es ein, dass die Natur sie mit diesen Überlebensmechanismen ausstatten würde. Sie orientieren sich am Betreuer. Von den ersten Lebenstagen und -wochen an hören Babys lieber menschliche Klänge als nur Umgebungsgeräusche. Sie schauen lieber Personen als Gegenstände an; und selbst, wenn sie Personen anschauen, betrachten sie ihre Augen, denn das Auge ist das Fenster zu den Erfahrungen des Anderen; das geht soweit, dass sie sogar lieber Menschen ansehen, die sie auch anschauen, als Menschen, die wegschauen. Nun, sie wenden sich dem Betreuer zu. Der Betreuer wendet sich dem Baby zu. Und von dieser sich gegenseitig verstärkenden Choreografie hängt eine Menge dessen ab, was für die geistige Entwicklung wichtig ist, für den Gemeinschaftssinn, das soziale Gehirn.
You see, babies are born in a state of utter fragility. Without the caregiver, they wouldn't survive, so it stands to reason that nature would endow them with these mechanisms of survival. They orient to the caregiver. From the first days and weeks of life, babies prefer to hear human sounds, rather than just sounds in the environment. They prefer to look at people rather than at things, and even as they're looking at people, they look at people's eyes, because the eye is the window to the other person's experiences, so much so that they even prefer to look at people who are looking at them rather than people who are looking away. Well, they orient to the caregiver. The caregiver seeks the baby. And it's out of this mutually reinforcing choreography that a lot that is of importance to the emergence of mind -- the social mind, the social brain -- depends on.
Wir denken bei Autismus immer an etwas, das erst spät im Leben passiert. Tut es nicht. Es beginnt am Lebensanfang. Wenn Babys mit Betreuern interagieren, erkennen sie bald, dass es etwas zwischen den Ohren gibt, das sehr wichtig ist – es ist unsichtbar, man kann es nicht sehen – aber es ist wirklich wichtig, und diese Sache nennt sich Aufmerksamkeit. Und sie lernen schon bald, noch bevor sie auch nur ein Wort sprechen können, dass sie diese Aufmerksamkeit auf etwas richten können, um Dinge zu bekommen, die sie haben wollen. Sie lernen auch, dem Blick anderer zu folgen, denn, was auch immer Personen angucken, ist das, worüber sie nachdenken. Und schon bald beginnen sie, die Bedeutung von Dingen zu lernen, denn wenn jemand etwas anschaut oder jemand auf etwas zeigt, bekommen sie nicht nur einen richtungsweisenden Tipp, sondern erfahren etwas über die Bedeutung dieses Gegenstands für die Person, ihre Einstellung dazu, und schon bald fangen sie an, einen Korpus an Bedeutungen aufzubauen, doch Bedeutungen, die im Rahmen von sozialen Interaktionen erworben wurden. Dies sind Bedeutungen, die als Teil ihrer mit anderen geteilten Erfahrungen erworben werden.
We always think about autism as something that happens later on in life. It doesn't; it begins with the beginning of life. As babies engage with caregivers, they soon realize that, well, there is something between the ears that is very important -- it's invisible, you can't see it, but it's really critical. And that thing is called attention. And they learn soon enough, even before they can utter one word, that they can take that attention and move somewhere in order to get things they want. They also learn to follow other people's gazes, because whatever people are looking at is what they are thinking about. And soon enough, they start to learn about the meaning of things, because when somebody is looking at something or somebody is pointing at something, they're not just getting a directional cue. They are getting the other person's meaning of that thing, the attitude. And soon enough, they start building this body of meanings, but meanings that were acquired within the realm of social interaction. Those are meanings that are acquired as part of their shared experiences with others.
Nun, dies ist ein 15 Monate altes kleines Mädchen, und sie ist autistisch. Ich nähere mich ihr so sehr, dass ich vielleicht 5 cm von ihrem Gesicht entfernt bin, und sie nimmt mich überhaupt nicht wahr. Stellen Sie sich vor, ich täte das mit Ihnen und näherte mich Ihrem Gesicht bis auf 5 cm. Sie würden vermutlich zwei Dinge machen, nicht? Sie würden zurückweichen. Sie würden die Polizei rufen. (Lachen)
Well, this is a 15-month-old little girl, and she has autism. And I am coming so close to her that I am maybe two inches from her face, and she's quite oblivious to me. Imagine if I did that to you, came two inches from your face. You'd do probably two things, wouldn't you? You would recoil. You would call the police.
Sie würden etwas unternehmen, denn es ist schier unmöglich, jemandes körperliche Privatsphäre zu durchbrechen und keine Reaktion zu erhalten. Wir machen das, erinnern Sie sich, intuitiv, ohne Anstrengung. Das ist unsere Körperweisheit. Es ist nicht durch unsere Sprache vermittelt. Unser Körper weiß es schlicht und wir wissen das schon lange.
(Laughter) You would do something, because it's literally impossible to penetrate somebody's physical space and not get that reaction. We do so, remember, intuitively, effortlessly. This is our body wisdom; it's not something mediated by our language. Our body just knows that. And we've known that for a long time.
Und das kann man nicht nur bei Menschen finden. Es ist auch bei einigen unserer phyletischen Cousins zu beobachten; denn wenn man ein Affe ist und einen anderen Affen anschaut und dieser Affe in der Hierarchie höher steht als man selbst und dies als Zeichen oder Drohung verstanden wird, nun, dann wird man nicht mehr lange leben. Etwas, das also bei anderen Spezies Überlebensmechanismen sind, ohne die sie schlicht nicht leben würden, bringen wir in den Kontext der Menschen, und das benötigen wir, um einfach sozial zu handeln.
And this is not something that happens to humans only. It happens to some of our phyletic cousins, because if you're a monkey, and you look at another monkey, and that monkey has a higher hierarchy position than you, and that is considered to be a signal or threat, well, you are not going to be alive for long. So something that in other species are survival mechanisms, without which they wouldn't basically live, we bring into the context of human beings, and this is what we need to simply act, socially.
Sie nimmt mich also nicht wahr und ich bin ihr so nah, und man meint, sie könne einen vielleicht sehen, sie könne einen vielleicht hören. Nun, ein paar Minuten später geht sie in eine Ecke des Zimmers und findet eine winzige Süßigkeit, einen M&M. Ich konnte also ihre Aufmerksamkeit nicht wecken, doch etwas, ein Ding, konnte es. Nun machen die meisten von uns einen großen Unterschied zwischen der gegenständlichen Welt und der menschlichen Welt. Für dieses Mädchen aber ist der Unterschied nicht so deutlich und die menschliche Welt interessiert sie nicht so sehr, wie wir es gerne hätten. Erinnern Sie sich nun, dass wir vieles durch Erfahrungsaustausch lernen. Nun, was ihr gerade geschieht, ist, dass ihr Lernweg immer weiter abweicht mit jedem Moment, den sie sich abkapselt. Manchmal scheint es uns, als sei das Gehirn deterministisch, das Gehirn bestimmt, wer wir sein werden. Doch tatsächlich wird das Gehirn auch zu dem, was wir sind, und während ihre Verhaltensmuster sich dem Reich sozialer Interaktion entziehen, geschieht dasselbe mit ihrem Geist und ihrem Gehirn.
Now, she is oblivious to me and I'm so close to her, and you think, maybe she can see you, maybe she can hear you. Well, a few minutes later, she goes to the corner of the room, and she finds a tiny little piece of candy, an M&M. So I could not attract her attention, but something -- a thing -- did. Now, most of us make a big dichotomy between the world of things and the world of people. Now, for this girl, that division line is not so clear, and the world of people is not attracting her as much as we would like. Now, remember that we learn a great deal by sharing experiences. What she is doing right now is that her path of learning is diverging, moment by moment, as she is isolating herself further and further. So we feel sometimes that the brain is deterministic, the brain determines who we're going to be. But, in fact, the brain also becomes who we are, and at the same time that her behaviors are taking away from the realm of social interaction, this is what's happening with her mind, and this is what's happening with her brain.
Autismus ist die am stärksten genetisch bedingte Krankheit unter den Entwicklungsstörungen, und es ist eine Störung der Hirnfunktion. Es ist eine Störung, die weit vor der Geburt des Kindes beginnt. Mittlerweile wissen wir, dass das Autismusspektrum weit gefächert ist. Es gibt Betroffene, die zutiefst intellektuell beeinträchtigt sind, aber es gibt auch solche, die begabt sind. Es gibt jene, die gar nicht sprechen. Es gibt solche, die zu viel reden. Es gibt diejenigen, die man in ihrer Schule dabei beobachtet, wie sie den ganzen Tag am Zaun entlang rennen, wenn man sie lässt; und diejenigen, die immer wieder zu einem kommen, und einen wiederholt und unerbittlich in Beschlag nehmen, jedoch häufig auf unbeholfene Art und Weise, ohne die unmittelbare Resonanz.
Well, autism is the most strongly genetic condition of all developmental disorders. And it's a brain disorder. It's a disorder that begins much prior to the time that the child is born. We now know that there is a very broad spectrum of autism. There are those individuals who are profoundly intellectually disabled but there are those that are gifted. There are those individuals who don't talk at all; there are those individuals who talk too much. There are those individuals that if you observe them in their school, you see them running the periphery fence all the school day if you let them, to those individuals who cannot stop coming to you and trying to engage you repeatedly, relentlessly, but often in an awkward fashion, without that immediate resonance.
Das ist viel weiter verbreitet, als wir zuvor dachten. Als ich auf diesem Gebiet anfing, dachten wir, vier von 10 000 Personen hätten Autismus, eine sehr seltene Krankheit. Mittlerweile wissen wir, dass es ungefähr einer von 100 ist. Um uns herum gibt es Millionen Menschen mit Autismus.
Well, this is much more prevalent than we thought at the time. When I started in this field, we thought there were four individuals with autism per 10,000 -- a very rare condition. Well, now we know it's more like one in 100. There are millions of individuals with autism all around us.
Die gesellschaftlichen Kosten dieser Erkrankung sind riesig. Allein in den USA vielleicht 35 bis 80 Milliarden Dollar. Und wissen Sie was? Die meisten dieser Mittel stehen im Zusammenhang mit Jugendlichen und insbesondere mit Erwachsenen, die immens beeinträchtigt sind, mit Personen, die Rundum-Pflege benötigen, sehr intensive Pflege, und solche Pflege kann mehr als 60- bis 80 000 Dollar im Jahr kosten. Es sind Personen, die keine Frühbehandlung genossen haben, denn mittlerweile wissen wir, dass Autismus sich ausbildet, während sie sich von diesem Lernweg wegbewegen, wie ich beschrieben habe. Wenn wir diese Erkrankung zu einem früheren Zeitpunkt erkennen und behandeln könnten, ich kann Ihnen sagen, und das hat in den letzten 10 Jahren wahrscheinlich mein Leben verändert, diese Vorstellung, dass wir diese Erkrankung definitiv abschwächen können. Außerdem haben wir begrenzte Zeit zu handeln, denn das Gehirn ist nur für eine gewisse Zeit formbar; und dieser Handlungsspielraum umfasst die ersten drei Lebensjahre. Der Spielraum ist nicht absolut darauf begrenzt. Aber er verringert sich gewaltig. Trotzdem wird die Diagnose hierzulande erst durchschnittlich im Alter von fünf Jahren gestellt. In benachteiligten Bevölkerungen, jenen ohne Zugang zu klinischer Versorgung, ländlichen Bevölkerungen, Minderheiten, wird die Diagnose noch später gestellt. Das ist fast so, als ob ich Ihnen sagen würde, dass wir diese Gemeinden dazu verdammen, Mitglieder mit schwereren Formen von Autismus zu haben. Ich meine also, wir haben eine bio-ethische Verpflichtung. Die Wissenschaft gibt es schon, aber Wissenschaft ist irrelevant, wenn Sie keine Wirkung auf die Gemeinschaft hat, und wir können es uns einfach nicht leisten, diese Gelegenheit zu verpassen, denn aus Kindern mit Autismus werden Erwachsene mit Autismus, und wir meinen, dass das, was wir für diese Kinder, für diese Familien, frühzeitig tun können, lebenslange Konsequenzen für das Kind, die Familie und die Gemeinde im allgemeinen hat. Das ist also unsere Sicht auf Autismus.
The societal cost of this condition is huge, in the US alone, maybe 35 to 80 billion dollars. And you know what? Most of those funds are associated with adolescents and particularly adults who are severely disabled, individuals who need wraparound services -- services that are very, very intensive. And those services can cost in excess of 60,000 to 80,000 dollars a year. Those are individuals who did not benefit from early treatment, because now we know that autism creates itself as individuals diverge in that pathway of learning that I mentioned to you. Were we to be able to identify this condition at an earlier point, and intervene and treat -- I can tell you, this has been probably something that has changed my life in the past 10 years, this notion that we can absolutely attenuate this condition. Also, we have a window of opportunity, because the brain is malleable for just so long, and that window of opportunity happens in the first three years of life. It's not that that window closes; it doesn't. But it diminishes considerably. And yet, the median age of diagnosis in this country is still about five years, and in disadvantaged populations, the populations that don't have access to clinical services, rural populations, minorities, the age of diagnosis is later still, which is almost as if I were to tell you that we are condemning those communities to have individuals with autism whose condition is going to be more severe. So I feel that we have a bioethical imperative. The science is there. But no science is of relevance if it doesn't have an impact on the community. And we just can't afford that missed opportunity, because children with autism become adults with autism. And we feel that those things we can do for these children, for those families, early on, will have lifetime consequences -- for the child, for the family, and for the community at large. So this is our view of autism.
Über hundert Gene werden mit Autismus in Verbindung gebracht. Wir glauben, dass es in der Tat wahrscheinlich zwischen 300 und 600 Gene sind, vielmehr genetische Anomalien als einfach nur Gene. Und hier stellt sich im Grunde eine Frage, denn, wenn es so viele verschiedene Ursachen von Autismus gibt, wie kommt man von diesen zum eigentlichen Syndrom? Denn Menschen wie ich erkennen ein Kind mit Autismus, wenn wir ein Spielzimmer betreten. Wie gelangt man also von vielfältigen Ursachen zu einem eher homogenen Syndrom? Und die Antwort lautet: über das dazwischen, über die Entwicklung. Tatsächlich haben wir ein großes Interesse an diesen ersten beiden Lebensjahren, denn diese Belastungen entwickeln sich nicht zwingend zu Autismus. Autismus erschafft sich selbst. Könnten wir innerhalb dieser Lebensjahre eingreifen, könnten wir einige Fälle mildern und, wer weiß, vielleicht sogar einige verhindern.
There are over a hundred genes that are associated with autism. In fact, we believe there are going to be something between 300 and 600 genes associated with autism, and genetic anomalies, much more than just genes. And we actually have a bit of a question here, because if there are so many different causes of autism, how do you go from those liabilities to the actual syndrome? Because people like myself, when we walk into a playroom, we recognize a child as having autism. So how do you go from multiple causes to a syndrome that has some homogeneity? And the answer is what lies in between, which is development. And in fact, we are very interested in those first two years of life, because those liabilities don't necessarily convert into autism. Autism creates itself. Were we to be able to intervene during those years of life, we might attenuate for some, and God knows, maybe even prevent for others.
Wie stellen wir das aber an? Wie bringen wir dieses Gefühl der Resonanz ein? Wie gelangen wir in das Wesen eines Anderen? Ich erinnere mich, als ich mit dem 15 Monate alten Mädchen interagierte, ging mir durch den Kopf: "Wie kann man in ihre Welt eintreten? Denkt sie über mich nach? Denkt sie über andere nach?" Das ist schwierig, deshalb mussten wir die Technologien entwickeln. Wir mussten uns im Grunde in einen Körper hineinversetzen. Wir mussten die Welt durch ihre Augen sehen.
So how do we do that? How do we enter that feeling of resonance, how do we enter another person's being? I remember when I interacted with that 15-month-old, the thing that came to my mind was, "How do you come into her world? Is she thinking about me? Is she thinking about others?" Well, it's hard to do that, so we had to create the technologies. We had to basically step inside a body. We had to see the world through her eyes.
So haben wir über viele Jahre diese neuen Technologien erstellt, die auf der Verfolgung der Augenbewegungen basieren. Wir können für jeden Moment nachvollziehen, womit sich Kinder beschäftigen. Das ist mein Kollege Warren Jones, mit dem wir diese Methoden, diese Studien erstellt haben über die letzten 12 Jahre, und Sie sehen ein fröhliches, fünf Monate altes Baby, einen fünf Monate alten, kleinen Jungen, der Dinge beobachten wird, die aus seiner Welt hergebracht werden, seine Mama, die Betreuung, aber auch Erfahrungen, die er in der Tagesstätte machen würde. Wir wollen diese Welt erfassen und sie in unser Labor bringen, aber damit wir das tun konnten, mussten wir diese hochkomplizierten Messtechniken entwickeln, Maße dafür, wie Menschen, wie kleine Babys, wie Neugeborene sich mit der Welt beschäftigen, Moment für Moment, was wichtig ist und was nicht.
And so in the past many years, we've been building these new technologies that are based on eye tracking. We can see, moment by moment, what children are engaging with. This is my colleague, Warren Jones, with whom we've been building these methods, these studies, for the past 12 years. And you see there a happy five-month-old, a five-month little boy who is going to watch things that are brought from his world: his mom, the caregiver, but also experiences that he would have were he to be in his daycare. What we want is to embrace that world and bring it into our laboratory, but in order for us to do that, we had to create these very sophisticated measures, measures of how people, how little babies, how newborns, engage with the world, moment by moment. What is important and what is not.
Wir erstellten also diese Maße und hier sehen Sie einen so genannten Aufmerksamkeitstrichter. Sie sehen ein Video an, die Bilder haben einen Abstand von circa einer Sekunde, durch die Augen von 35 sich typisch entwickelnden Zweijährigen. Wir halten das Bild an, und das machen typische Kinder. In diesem Scan-Ausweis, in grün hier, sind Zweijährige mit Autismus. Bei diesem Standbild beobachten typische Kinder das, das Gefühl des Ausdrucks dieses kleinen Jungen, als er etwas mit dem kleinen Mädchen streitet. Was machen die Kinder mit Autismus? Sie konzentrieren sich auf die Drehtür, die sich öffnet und schließt. Ich kann Ihnen sagen, dass diese Abweichung, die Sie hier sehen, nicht nur in unserem fünf-minütigen Experiment vorkommt. Sie kommt in jedem Moment ihres realen Lebens vor, und ihr Verstand formt sich, und ihr Gehirn spezialisiert sich auf etwas anderes als bei ihren typischen Altersgenossen.
Well, we created those measures, and here, what you see is what we call a funnel of attention. You're watching a video -- those frames are separated by about a second -- through the eyes of 35 typically developing two-year-olds. And we freeze one frame, and this is what the typical children are doing. In this scan pass, in green here, are two-year-olds with autism. So on that frame, the children who are typical are watching this, the emotion of expression of that little boy as he's fighting a little bit with the little girl. What are the children with autism doing? They are focusing on the revolving door, opening and shutting. Well, I can tell you that this divergence that you're seeing here doesn't happen only in our five-minute experiment. It happens moment by moment in their real lives, and their minds are being formed and their brains are being specialized in something other than what is happening with their typical peers.
Wir nahmen ein Konstrukt unserer Freunde aus der Pädiatrie, das Konzept der Wachstumskurven. Sie wissen schon, wenn man mit dem Kind zum Kinderarzt geht, hat man physische Größe und Gewicht. Wir entschieden uns also, Wachstumskurven von sozialen Bindungen zu erstellen; und wir untersuchten Kinder von der Zeit ihrer Geburt an. Hier auf der X-Achse sehen Sie zwei, drei, vier, fünf, sechs Monate und neun, ungefähr bis zum Alter von 24 Monaten, und das ist der Prozentsatz der Zeit, in der sie sich auf die Augen der Menschen konzentriert haben, und das ist ihre Wachstumskurve. Sie beginnen hier drüben, sie lieben menschliche Augen, und das bleibt ziemlich stabil. In den ersten Monaten ist es etwas stärker ausgeprägt. Sehen wir uns an, was mit den Babys passiert, die autistisch wurden. Das ist etwas ganz anderes. Es beginnt hier oben, aber dann kommt der freie Fall. Es scheint, als ob sie den Reflex mitbrächten, der sie sich Menschen zuwenden lässt, aber er hat keine Zugkraft. Es ist fast, als ob dieser Stimulus, Sie, Sie haben keinen Einfluss darauf, was passiert, als sie durch ihr tägliches Leben steuern.
Well, we took a construct from our pediatrician friends, the concept of growth charts -- you know, when you take a child to the pediatrician, and you have physical height and weight. Well, we decided we were going to create growth charts of social engagement. We sought children from the time they're born. What you see here on the x-axis is two, three, four, five, six months and nine, until about the age of 24 months. This is the percent of their viewing time that they're focusing on people's eyes, and this is their growth chart. They start over here -- they love people's eyes -- and it remains quite stable. It sort of goes up a little bit in those initial months. Now, let's see what's happening with babies who became autistic. It's something very different. It starts way up here, but then it's a free fall. It's very much like they brought into this world the reflex that orients them to people, but it has no traction. It's almost as if that stimulus -- you -- you're not exerting influence on what happens as they navigate their daily lives.
Wir fanden diese Daten auf eine Art so mächtig, dass wir sehen wollten, was in den ersten sechs Lebensmonaten passierte, denn wenn man mit einem zwei- und drei-Monate alten Baby interagiert, wäre man überrascht, wie gesellig diese Babys sind. In den ersten sechs Lebensmonaten können wir beobachten, dass diese zwei Gruppen sehr leicht zu unterscheiden sind. Indem wir diese Maße, und viele weitere, nutzten, fanden wir heraus, dass unsere Wissenschaft diese Erkrankung tatsächlich frühzeitig erkennen kann. Wir mussten nicht darauf warten, dass sich autistische Verhaltensweisen im zweiten Lebensjahr zeigten. Wenn wir Dinge messen, die entwicklungsgeschichtlich stabil sind und sich entwicklungsgemäß frühzeitig zeigen; Dinge, die von den ersten Lebenswochen an aktiv sind, könnten wir das Feststellen von Autismus bis zu diesen ersten Monaten vorziehen, und das machen wir jetzt.
Now, we thought those data were so powerful, in a way, that we wanted to see what happened in the first six months of life, because if you interact with a two- and a three-month-old, you'd be surprised by how social those babies are. And what we see in the first six months of life is that those two groups can be segregated very easily. And using these kinds of measures and many others, what we found out is that our science could, in fact, identify this condition early on. We didn't have to wait for the behaviors of autism to emerge in the second year of life. If we measured things that are, evolutionarily, highly conserved, and developmentally very early-emerging -- things that are online from the first weeks of life -- we could push the detection of autism all the way to those first months, and that's what we are doing now.
Wir können jetzt die besten Technologien entwickeln, und die besten Methoden, die Kinder zu identifizieren, aber das wäre umsonst, wenn wir keine Wirkung darauf hätten, was in ihrer Realität in der Gemeinschaft passiert. Wir wollen natürlich, dass diese Hilfsmittel von denen eingesetzt werden, die an der Front kämpfen, unseren Kollegen, den Hausärzten, die jedes Kind zu Gesicht bekommen, und wir müssen diese Technologien in etwas verwandeln, das einen Mehrwert für ihre Praxis bietet, weil sie sich so viele Kinder ansehen müssen. Und wir möchten es universell angehen, so dass wir kein Kind auslassen, aber das wäre unmoralisch, wenn wir nicht auch eine Infrastruktur für die Intervention, für die Behandlung hätten. Wir müssen mit den Familien arbeiten können, sie unterstützen, die ersten Jahre mit ihnen bewältigen. Wir müssen in der Lage sein, wirklich von umfassender Vorsorge zu umfassendem Behandlungszugang zu gelangen, denn diese Behandlung wird das Leben dieser Kinder und das ihrer Eltern verändern.
Now, we can create the very best technologies and the very best methods to identify the children, but this would be for naught if we didn't have an impact on what happens in their reality in the community. Now we want those devices, of course, to be deployed by those who are in the trenches -- our colleagues, the primary care physicians, who see every child -- and we need to transform those technologies into something that is going to add value to their practice, because they have to see so many children. And we want to do that universally so that we don't miss any child. But this would be immoral if we also did not have an infrastructure for intervention, for treatment. We need to be able to work with the families, support the families, to manage those first years with them. We need to be able to really go from universal screening to universal access to treatment, because those treatments are going to change these children's and those families' lives.
Wenn wir nun darüber nachdenken, was wir in diesen ersten Jahren tun können, ich kann Ihnen sagen, nachdem ich so lange auf diesem Gebiet tätig bin, fühlt man sich richtig verjüngt. Man hat das Gefühl, dass die Forschung, mit der man sich beschäftigt hat, wirklich einen Effekt auf die Realität haben kann, dass sie tatsächlich diese Erfahrungen verhindern kann, mit denen ich meinen Weg auf diesem Gebiet begonnen hatte. Damals dachte ich, dass es sich um eine unnachgiebige Erkrankung handelte. Jetzt nicht mehr. Wir können sehr viel tun.
Now, when we think about what we [can] do in those first years, I can tell you, having been in this field for so long, one feels really rejuvenated. There is a sense that the science that one worked on can actually have an impact on realities, preventing, in fact, those experiences that I really started in my journey in this field. I thought at the time that this was an intractable condition. No longer. We can do a great deal of things.
Es geht nicht darum, Autismus zu heilen. Darum geht es nicht. Wir wollen sicher stellen, dass jene Personen mit Autismus von den verheerenden Konsequenzen befreit werden, die die Erkrankung manchmal mit sich bringt, die tiefen geistigen Behinderungen, der Mangel an Sprachfertigkeit, die tiefgreifende Isolation. Wir denken, dass Personen mit Autismus tatsächlich eine sehr spezielle Sicht auf die Welt haben, und wir brauchen Vielfalt, und sie können sehr gut in einigen Bereichen ihrer Stärken arbeiten: in vorhersehbaren Situationen, in Situationen, die definiert werden können. Denn, alles in allem, lernen sie die Welt kennen, fast so als ob sie etwas darüber lernen, nicht, wie man darin funktioniert. Das ist jedoch eine Stärke, wenn man beispielsweise in der Technologie arbeitet. Es gibt Betroffene mit unglaublichen künstlerischen Fähigkeiten. Wir möchten sie befreien. Wir möchten, dass die nächste Generation der von Autismus betroffenen ihre Stärken nicht nur zeigen kann, sondern das Versprechen dieser Stärken einlösen kann.
And the idea is not to cure autism. That's not the idea. What we want is to make sure that those individuals with autism can be free from the devastating consequences that come with it at times, the profound intellectual disabilities, the lack of language, the profound, profound isolation. We feel that individuals with autism, in fact, have a very special perspective on the world, and we need diversity. And they can work extremely well in some areas of strength: predictable situations, situations that can be defined. Because after all, they learn about the world almost, like, about it, rather than learning how to function in it. But this is a strength if you're working, for example, in technology. And there are those individuals who have incredible artistic abilities. We want them to be free to do that. We want that the next generations of individuals with autism will be able not only to express their strengths, but to fulfill their promise.
Danke fürs Zuhören. (Applaus)
Well, thank you for listening to me.