Ein Freund von mir, ein Politikwissenschaftler, hat mir vor ein paar Monaten genau erzählt, wie dieser Monat sein würde. Er sagte: "Weißte, da kommt diese Haushaltsklippe das 'Fiscal Cliff', Anfang 2013. Beide Parteien müssen dieses Problem unbedingt lösen, aber keine will als erste dabei gesehen werden. Keine Partei hat etwas davon, es auch nur eine Sekunde früher zu lösen als als unbedingt nötig. Im Dezember wirst du also jede Menge hitzige Verhandlungen sehen, scheiternde Verhandlungen, Berichte über Telefonate, die nicht gut laufen, Menschen werden sagen, dass sich nichts tut und dann so um Weihnachten oder Neujahr werden wir hören: 'Okay, jetzt haben sie alles geregelt.'" Er erzählte es mir vor ein paar Monaten. Er sagte, er sei zu 98 Prozent sicher, dass sie es lösen würden. Heute bekam ich eine E-Mail von ihm, in der er sagte: "Okay, prinzipiell sind wir auf Kurs, aber jetzt glaube ich zu 80 %, dass sie es lösen werden."
So a friend of mine who's a political scientist, he told me several months ago exactly what this month would be like. He said, you know, there's this fiscal cliff coming, it's going to come at the beginning of 2013. Both parties absolutely need to resolve it, but neither party wants to be seen as the first to resolve it. Neither party has any incentive to solve it a second before it's due, so he said, December, you're just going to see lots of angry negotiations, negotiations breaking apart, reports of phone calls that aren't going well, people saying nothing's happening at all, and then sometime around Christmas or New Year's, we're going to hear, "Okay, they resolved everything." He told me that a few months ago. He said he's 98 percent positive they're going to resolve it, and I got an email from him today saying, all right, we're basically on track, but now I'm 80 percent positive that they're going to resolve it.
Das brachte mich zum Nachdenken. Ich liebe diese Momente in der amerikanischen Geschichte, in denen wütende Parteienkämpfe darüber tobten, ob die Wirtschaft nun am Rande des totalen Zusammenbruchs stünde oder nicht.
And it made me think. I love studying these moments in American history when there was this frenzy of partisan anger, that the economy was on the verge of total collapse.
Der berühmteste frühe Kampf war zwischen Alexander Hamilton und Thomas Jefferson. Es ging darum, was der Dollar sein und wie er gestützt werden sollte. Dabei sagte Alexander Hamilton: "Wir brauchen eine Zentralbank, die erste Bank der Vereinigten Staaten, andernfalls wird der Dollar keinen Wert haben. Diese Wirtschaft wird nicht funktionieren." Thomas Jefferson sagte: "So was werden die Menschen nicht vertrauen. Sie haben sich gerade erst von einem König befreit. Eine zentrale Macht werden sie nicht akzeptieren." Dieser Kampf definierte die ersten 150 Jahre der US-Wirtschaft. Zu jedem Zeitpunkt agten wieder andere Parteigänger: "Oh mein Gott, die Wirtschaft bricht zusammen", während wir anderen weitermachten und unser Geld ausgaben, wozu wir gerade Lust hatten.
The most famous early battle was Alexander Hamilton and Thomas Jefferson over what the dollar would be and how it would be backed up, with Alexander Hamilton saying, "We need a central bank, the First Bank of the United States, or else the dollar will have no value. This economy won't work," and Thomas Jefferson saying, "The people won't trust that. They just fought off a king. They're not going to accept some central authority." This battle defined the first 150 years of the U.S. economy, and at every moment, different partisans saying, "Oh my God, the economy's about to collapse," and the rest of us just going about, spending our bucks on whatever it is we wanted to buy.
Ich will Ihnen hier einen schnellen Überblick, eine kleine Auffrischung geben, wo wir gerade stehen. Von einer Fiskalklippe zu sprechen, so wurde mir gesagt, sei zu parteiisch, obwohl ich nicht mehr weiß, welche Partei das unterstützt oder angreift. Leute sagen, man sollte es "fiskalen Abhang" nennen, oder eine Einsparkrise, aber andere wieder: "Nein, das ist sogar noch parteiischer." Deshalb nenne ich es einfach die selbstauferlegte, selbstzerstörerische, willkürliche Frist zur Lösung eines unausweichlichen Problems. Und so sieht dieses unausweichliche Problem aus: Hier werden die US-Schulden als Prozentsatz unserer Gesamtwirtschaft, des BIP, projiziert. Die hellblaue Punktelinie stellt die beste Schätzung des Congressional Budget Office dazu dar, was passieren wird, wenn der Kongress wirklich nichts tut, und, wie Sie sehen können, werden wir etwa 2027 griechische Schuldenverhältnisse erreichen, ungefähr 130 Prozent des BIP, was zeigt, dass irgendwann in den nächsten 20 Jahren, wenn der Kongress überhaupt nichts unternimmt, wir einen Moment erreichen werden, wenn die weltweiten Investoren und die Anleihenkäufer sagen werden: "Wir trauen Amerika nicht mehr. Wir werden ihnen kein Geld leihen, außer zu wirklich hohen Zinssätzen." In diesem Augenblick bricht unsere Wirtschaft zusammen. Aber denken Sie daran, dort ist Griechenland heute. Wir werden dort in zwanzig Jahren sein. Wir haben jede Menge Zeit, dieser Krise auszuweichen und die Fiskalklippe war nur ein weiterer Versuch, die zwei Seiten zur Lösung der Krise zu bringen.
To give you a quick primer on where we are, a quick refresher on where we are. So the fiscal cliff, I was told that that's too partisan a thing to say, although I can't remember which party it's supporting or attacking. People say we should call it the fiscal slope, or we should call it an austerity crisis, but then other people say, no, that's even more partisan. So I just call it the self-imposed, self-destructive arbitrary deadline about resolving an inevitable problem. And this is what the inevitable problem looks like. So this is a projection of U.S. debt as a percentage of our overall economy, of GDP. The light blue dotted line represents the Congressional Budget Office's best guess of what will happen if Congress really doesn't do anything, and as you can see, sometime around 2027, we reach Greek levels of debt, somewhere around 130 percent of GDP, which tells you that some time in the next 20 years, if Congress does absolutely nothing, we're going to hit a moment where the world's investors, the world's bond buyers, are going to say, "We don't trust America anymore. We're not going to lend them any money, except at really high interest rates." And at that moment our economy collapses. But remember, Greece is there today. We're there in 20 years. We have lots and lots of time to avoid that crisis, and the fiscal cliff was just one more attempt at trying to force the two sides to resolve the crisis.
Dasselbe Problem kann man anders betrachten. Die dunkelblaue Linie zeigt, was die Regierung ausgibt. Die hellblaue Linie zeigt, was die Regierung einnimmt. Sie sehen, wir haben in der jüngsten Vergangenheit, außer für kurze Zeit, stets mehr ausgegeben als eingenommen. Daher die Staatsverschuldung. Wie Sie bei der Zukunftsprojektion sehen können, geht die Lücke ein bisschen auseinander und steigt und diese Grafik geht nur bis 2021. Um 2030 wird sie richtig hässlich.
Here's another way to look at exactly the same problem. The dark blue line is how much the government spends. The light blue line is how much the government gets in. And as you can see, for most of recent history, except for a brief period, we have consistently spent more than we take in. Thus the national debt. But as you can also see, projected going forward, the gap widens a bit and raises a bit, and this graph is only through 2021. It gets really, really ugly out towards 2030.
Diese Grafik resümiert das eigentliche Problem. Die Demokraten sagen: "Das ist kein großes Ding. Wir erhöhen einfach die Steuern etwas und schließen die Lücke, besonders, wenn wir die Reichen besteuern." Die Republikaner sagen: "Nein, wir haben eine bessere Idee. Warum senken wir nicht beide Linien? Warum senken wir nicht die Staatsausgaben und die Staatssteuern, dann wird die Langzeitkurve für das Defizit noch besser sein?" Hinter dieser gewaltigen Meinungsverschiedenheit über das Schließen der Lücke steht die übelste Art zynischer Parteipolitik, die schlimmste Art von Insider-Diskussionen, Lobbyismus, dieser ganze Kram. Aber da ist auch diese unheimlich interessante, respektvolle Meinungsverschiedenheit zwischen zwei grundverschiedenen Wirtschaftsphilosophien.
And this graph sort of sums up what the problem is. The Democrats, they say, well, this isn't a big deal. We can just raise taxes a bit and close that gap, especially if we raise taxes on the rich. The Republicans say, hey, no, no, we've got a better idea. Why don't we lower both lines? Why don't we lower government spending and lower government taxes, and then we'll be on an even more favorable long-term deficit trajectory? And behind this powerful disagreement between how to close that gap, there's the worst kind of cynical party politics, the worst kind of insider baseball, lobbying, all of that stuff, but there's also this powerfully interesting, respectful disagreement between two fundamentally different economic philosophies.
Wenn ich mir vorstelle, wie Republikaner die Wirtschaft sehen, stelle ich mir das gern als eine einfach unglaublich ausgereifte Maschine vor, eine perfekte Maschine. Leider stelle ich mir dabei eine aus Deutschland oder Japan vor. Diese Maschine reinigt ständig jedes Quentchen menschlichen Unternehmensgeist und zieht Ressourcen, Geld, Arbeit, Kapital, Maschinen von den am wenigsten produktiven Teilen ab und bringt sie zu den produktiveren Teilen und während dies zeitweise Verlagerungen hervorruft, werden dabei die produktiveren Gebiete aufgebaut, die weniger produktiven Gebiete welken dahin und sterben. Im Ergebnis ist das gesamte System so viel effizienter, so viel ergiebiger für alle. Im Allgemeinen geht diese Sicht davon aus, dass die Regierung eine Rolle spielt, eine kleine Rolle beim Aufstellen von Regeln, damit Menschen nicht lügen, betrügen und einander weh tun, vielleicht könnte man auch eine Polizei haben und eine Feuerwehr, und eine Armee, aber die Regierung sollte einen sehr begrenzten Einfluss auf den Mechanismus dieser Maschinerie haben.
And I like to think, when I picture how Republicans see the economy, what I picture is just some amazingly well-engineered machine, some perfect machine. Unfortunately, I picture it made in Germany or Japan, but this amazing machine that's constantly scouring every bit of human endeavor and taking resources, money, labor, capital, machinery, away from the least productive parts and towards the more productive parts, and while this might cause temporary dislocation, what it does is it builds up the more productive areas and lets the less productive areas fade away and die, and as a result the whole system is so much more efficient, so much richer for everybody. And this view generally believes that there is a role for government, a small role, to set the rules so people aren't lying and cheating and hurting each other, maybe, you know, have a police force and a fire department and an army, but to have a very limited reach into the mechanisms of this machinery.
Wenn ich mir vorstelle, wie sich Demokraten und demokratisch orientierte Ökonomen diese Wirtschaft vorstellen, sind die meisten demokratischen Ökonomen Kapitalisten. Sie glauben, dass das meistens ein gutes System ist. Es ist gut, wenn Märkte Ressourcen zu produktiveren Verwendungen bewegen. Aber dieses System hat jede Menge Probleme. Wohlstand häuft sich an den falschen Orten. Wohlstand wird Leuten entrissen, die man nicht als unproduktiv bezeichnen sollte. Das schafft keine gerechte, faire Gesellschaft. Diese Maschine kümmert sich nicht um die Umwelt, um Rassismus und all diese Probleme, die das Leben für uns alle schlechter machen. So soll die Regierung doch eine Rolle spielen, indem sie Ressourcen von produktiveren Verwendungen, oder von ergiebigeren Ressourcen abzieht und an andere Quellen leitet. Wenn Sie sich die Wirtschaft aus diesen beiden unterschiedlichen Winkeln betrachten, verstehen Sie, weshalb diese Krise so schwierig ist, je schlimmer die Krise wird, je höher die Einsätze werden, um so mehr glaubt jede Seite, allein die Antwort zu kennen, und dass die andere Seite alles nur ruinieren wird.
And when I picture how Democrats and Democratic-leaning economists picture this economy, most Democratic economists are, you know, they're capitalists, they believe, yes, that's a good system a lot of the time. It's good to let markets move resources to their more productive use. But that system has tons of problems. Wealth piles up in the wrong places. Wealth is ripped away from people who shouldn't be called unproductive. That's not going to create an equitable, fair society. That machine doesn't care about the environment, about racism, about all these issues that make this life worse for all of us, and so the government does have a role to take resources from more productive uses, or from richer sources, and give them to other sources. And when you think about the economy through these two different lenses, you understand why this crisis is so hard to solve, because the worse the crisis gets, the higher the stakes are, the more each side thinks they know the answer and the other side is just going to ruin everything.
Und das kann mich zur Verzweiflung treiben. Die letzten paar Jahre war ich darüber wirklich deprimiert, bis ich dieses Jahr etwas erfuhr, was mich geradezu in Aufregung versetzte. Ich glaube, dass das richtig gute Nachrichten sind und schockierend, ich sag's nicht gern, weil ich denke, dass man mir nicht glauben wird. Aber hier sehen Sie, was ich erfahren habe. Im Großen und Ganzen sind die Amerikaner bei solchen Dingen, bei finanztechnischen Fragen, moderat, pragmatisch und gemäßigt. Ich weiß, dass es schwer zu glauben ist, dass Amerikaner moderat, pragmatisch und gemäßigt sein sollen. Lassen Sie mich diesen Gedanken erklären.
And I can get really despairing. I've spent a lot of the last few years really depressed about this, until this year, I learned something that I felt really excited about. I feel like it's really good news, and it's so shocking, I don't like saying it, because I think people won't believe me. But here's what I learned. The American people, taken as a whole, when it comes to these issues, to fiscal issues, are moderate, pragmatic centrists. And I know that's hard to believe, that the American people are moderate, pragmatic centrists. But let me explain what I'm thinking.
Wenn Sie sich anschauen, wie die Bundesregierung Geld ausgibt, sind Sie mitten im Kampf, 55%, mehr als die Hälfte, geht an Sozialversicherung, Medicare, Medicaid, und einige andere Gesundheitsprogramme, 20% an Verteidigung, 19% sind Ermessenssache und 6% Zinsen. Wenn wir von der Senkung von Regierungsausgaben sprechen, sprechen wir von diesem Kuchen, und die große Mehrheit der Amerikaner, egal aus welcher Partei, mag diesen großen 55%-Happen. Sie mögen die Sozialversicherung. Sie mögen Medicare. Sie mögen sogar Medicaid, selbst wenn das für die Armen und Mittellosen ist, und man annehmen könnte, dass das weniger Unterstützung erfährt. Sie wollen, dass es im Wesentlichen unangetastet bleibt, obwohl es den meisten Amerikanern erstaunlich gut geht. Dabei sind die Demokraten und Republikaner im Grunde genommen einer Meinung mit einigen Anpassungen, die das System stabiler machen.
When you look at how the federal government spends money, so this is the battle right here, 55 percent, more than half, is on Social Security, Medicare, Medicaid, a few other health programs, 20 percent defense, 19 percent discretionary, and six percent interest. So when we're talking about cutting government spending, this is the pie we're talking about, and Americans overwhelmingly, and it doesn't matter what party they're in, overwhelmingly like that big 55 percent chunk. They like Social Security. They like Medicare. They even like Medicaid, even though that goes to the poor and indigent, which you might think would have less support. And they do not want it fundamentally touched, although the American people are remarkably comfortable, and Democrats roughly equal to Republicans, with some minor tweaks to make the system more stable.
Die Sozialversicherung lässt sich recht einfach flicken. Die Gerüchte über ihren Niedergang werden immer maßlos übertrieben. Etwa, indem das Rentenalter für die Sozialversicherung angehoben wird, vielleicht nur für Leute, die noch nicht geboren sind. Da sind die Amerikaner zwiegespalten, ob Demokraten oder Republikaner.
Social Security is fairly easy to fix. The rumors of its demise are always greatly exaggerated. So gradually raise Social Security retirement age, maybe only on people not yet born. Americans are about 50/50, whether they're Democrats or Republicans.
Medicare könnte reduziert werden für sehr wohlhabende Senioren, Senioren, die jede Menge Geld machen. Nicht mal abschaffen. Nur reduzieren. Das akzeptieren die Leute im Allgemeinen, Demokraten und Republikaner.
Reduce Medicare for very wealthy seniors, seniors who make a lot of money. Don't even eliminate it. Just reduce it. People generally are comfortable with it, Democrats and Republicans.
Gesundheitsbeiträge erhöhen? Das hassen alle gleichermaßen, das hassen sowohl Republikaner als auch Demokraten.
Raise medical health care contributions? Everyone hates that equally, but Republicans and Democrats hate that together.
Wenn wir uns die Diskussion zur Lösung unserer fiskalen Probleme anschauen, sehe ich, dass unsere Nation bei dieser immens wichtigen Frage nicht grundlegend gespalten ist. Wir akzeptieren, dass einige Anpassungen erforderlich sind, aber wir wollen es behalten. Die Abschaffung steht nicht zur Debatte.
And so what this tells me is, when you look at the discussion of how to resolve our fiscal problems, we are not a nation that's powerfully divided on the major, major issue. We're comfortable with it needing some tweaks, but we want to keep it. We're not open to a discussion of eliminating it.
Aber es gibt eine Sache, die ultraparteiisch ist, bei der eine Partei einfach nur ausgeben, ausgeben und noch mal ausgeben will, uns egal, geben wir noch mehr aus, und das sind natürlich die Republikaner, wenn es um Verteidigungsausgaben geht. Da übertreffen sie die Demokraten meilenweit. Die große Mehrheit will Verteidigungsausgaben schützen. Das sind 20% des Haushalts und das ist ein ungleich schwieriges Thema. Ich sollte darauf hinweisen, dass die Ermessensausgaben, etwa 19% des Haushalts sowohl Angelegenheiten der Demokraten als auch der Republikaner abdecken: Sozialhilfe, Essensmarken, andere Programme, die bei Demokraten gut ankommen, aber auch das Agrargesetz und aus dem Innenministerium Mittel für Ölbohrung und anderes, die bei Republikanern beliebt sind.
Now there is one issue that is hyper-partisan, and where there is one party that is just spend, spend, spend, we don't care, spend some more, and that of course is Republicans when it comes to military defense spending. They way outweigh Democrats. The vast majority want to protect military defense spending. That's 20 percent of the budget, and that presents a more difficult issue. I should also note that the [discretionary] spending, which is about 19 percent of the budget, that is Democratic and Republican issues, so you do have welfare, food stamps, other programs that tend to be popular among Democrats, but you also have the farm bill and all sorts of Department of Interior inducements for oil drilling and other things, which tend to be popular among Republicans.
Beim Thema Steuern gibt es hier größere Uneinigkeit. Das ist eher Parteiengebiet. Eine Mehrheit der Demokraten begrüßt die Anhebung der Einkommenssteuer bei einem Jahresverdienst von über 200.000 EUR. Republikaner sind eher dagegen; wenn man es jedoch nach Einkommen gliedert, gefällt Republikanern mit weniger als 55.000 EUR im Jahr diese Idee. Somit wollen Republikaner mit mehr als 200.000 EUR im Jahr nicht besteuert werden. Bei der Anhebung von Steuern auf Kapitalertrag zeigt sich, dass etwa zwei Drittel der Demokraten, aber nur ein Drittel der Republikaner diese Idee akzeptiert.
Now when it comes to taxes, there is more disagreement. That's a more partisan area. You have Democrats overwhelmingly supportive of raising the income tax on people who make 250,000 dollars a year, Republicans sort of against it, although if you break it out by income, Republicans who make less than 75,000 dollars a year like this idea. So basically Republicans who make more than 250,000 dollars a year don't want to be taxed. Raising taxes on investment income, you also see about two thirds of Democrats but only one third of Republicans are comfortable with that idea.
Hier tritt ein wirklich wichtiger Punkt zutage, nämlich, dass wir in diesem Land über Demokraten und Republikaner reden und denken, dass es diese kleine Gruppe von Unabhängigen, sagen wir 2%, gibt. Man nehme Demokraten und Republikaner und schon hat man das amerikanische Volk. Aber das ist überhaupt nicht so. Das war für den größten Teil der modernen amerikanischen Geschichte nicht der Fall. Rund ein Drittel der Amerikaner bezeichnet sich als Demokraten, etwa ein Viertel als Republikaner, ein winziger Teil als Liberale, Sozialisten oder eine andere kleine dritte Partei, und der größte Teil, 40%, bezeichnen sich als unabhängig. So sind die meisten Amerikaner keine Parteianhänger. Die meisten im unabhängigen Lager fallen dazwischen. Wenn wir also bei Demokraten und Republikanern eine riesige Überschneidung bei den Ansichten zu fiskalen Problemen haben, wird diese mit den Unabhängigen nur noch größer. Jetzt müssen wir über alle möglichen anderen Themen streiten. Wir fangen an, einander zu hassen bei Waffenkontrolle, Abtreibung und der Umwelt aber bei diesen bedeutenden fiskalen Problemen sind wir keineswegs so weit auseinander, wie man sagt.
This brings up a really important point, which is that we tend in this country to talk about Democrats and Republicans and think there's this little group over there called independents that's, what, two percent? If you add Democrats, you add Republicans, you've got the American people. But that is not the case at all. And it has not been the case for most of modern American history. Roughly a third of Americans say that they are Democrats. Around a quarter say that they are Republicans. A tiny little sliver call themselves libertarians, or socialists, or some other small third party, and the largest block, 40 percent, say they're independents. So most Americans are not partisan, and most of the people in the independent camp fall somewhere in between, so even though we have tremendous overlap between the views on these fiscal issues of Democrats and Republicans, we have even more overlap when you add in the independents. Now we get to fight about all sorts of other issues. We get to hate each other on gun control and abortion and the environment, but on these fiscal issues, these important fiscal issues, we just are not anywhere nearly as divided as people say.
Tatsächlich gibt es auch noch eine andere Gruppe Menschen, die nicht so weit auseinander liegen wie man denkt, das sind die Ökonomen. Ich rede viel mit Ökonomen, in den 70ern und 80ern war es nicht schön, ein Ökonom zu sein. Man war entweder im Salzwasserlager, d.h. Harvard, Princeton, MIT, Stanford, Berkeley, oder im Süßwasserlager, University of Chicago, University of Rochester. Man war entweder ein kapitalistischer Ökonom der freien Marktwirtschaft oder ein liberaler Keynesianer. Diese Leute gingen nicht zueinander auf die Hochzeit und schnauzten sich bei Konferenzen an. Es ist immer noch hässlich, aber nach meiner Erfahrung lässt sich nur sehr schwer ein Ökonom unter 40 finden, der die Welt noch so sieht. Für den Großteil der Ökonomen ist es uncool, sich als Ideologen zu bezeichnen, egal in welchem Lager. Der Satz, den man als Doktorand, Postdoc oder Professor, als 38-jähriger Wirtschaftsprofessor sagt, ist: "Ich bin Empiriker, Ich gehe nach den Daten." Und die Daten sind sehr klar. Keine dieser wichtigsten Theorien war ein voller Erfolg. Das 20. Jahrhundert, die letzten hundert Jahre, sind übersät mit katastrophalen Beispielen, in denen die eine oder andere Schule versuchte, die Vergangenheit zu erklären oder die Zukunft vorauszusagen und dabei total und völlig daneben griff, sodass der Berufsstand der Ökonomie eine gewisse Bescheidenheit angenommen hat. Sie sind immer noch eine schrecklich arrogante Gruppe Menschen, das versichere ich Ihnen, aber heute bilden sie sich etwas auf ihre Unparteilichkeit ein, und sie sehen auch ein unglaublich weites Feld von potentiellen Ergebnissen.
And in fact, there's this other group of people who are not as divided as people might think, and that group is economists. I talk to a lot of economists, and back in the '70s and '80s it was ugly being an economist. You were in what they called the saltwater camp, meaning Harvard, Princeton, MIT, Stanford, Berkeley, or you were in the freshwater camp, University of Chicago, University of Rochester. You were a free market capitalist economist or you were a Keynesian liberal economist, and these people didn't go to each other's weddings, they snubbed each other at conferences. It's still ugly to this day, but in my experience, it is really, really hard to find an economist under 40 who still has that kind of way of seeing the world. The vast majority of economists -- it is so uncool to call yourself an ideologue of either camp. The phrase that you want, if you're a graduate student or a postdoc or you're a professor, a 38-year-old economics professor, is, "I'm an empiricist. I go by the data." And the data is very clear. None of these major theories have been completely successful. The 20th century, the last hundred years, is riddled with disastrous examples of times that one school or the other tried to explain the past or predict the future and just did an awful, awful job, so the economics profession has acquired some degree of modesty. They still are an awfully arrogant group of people, I will assure you, but they're now arrogant about their impartiality, and they, too, see a tremendous range of potential outcomes.
Und diese Überparteilichkeit existiert heimlich seit vielen Jahren in Amerika. Diesen Herbst habe ich mich viel mit den drei wichtigsten Organisationen zur Erforschung politischer Haltungen unterhalten: Pew Research, das Nationale Meinungsforschungszentrum der University von Chicago und die wichtigste und am wenigsten bekannte ist die Gruppe American National Election Studies, die die weltweit längste, am höchsten respektierte Befragung zu politischen Haltungen durchführt. Das tun sie seit 1948. Die ganze Zeit hindurch zeigen sie, dass es fast unmöglich ist, Amerikaner zu finden, die konsequent ideologisch sind und konsequent eine Linie vertreten: "Wir dürfen keine Steuern erheben; wir müssen die Größe der Regierung beschränken", oder "Wir müssen die Regierung anspornen, damit sie bei der Rückverteilung und Eindämmung der Nebenwirkungen des Kapitalismus eine größere Rolle spielt." Diese Gruppen sind verschwindend klein. Die meisten Leute picken die Rosinen raus, sehen Kompromisse und gehen mit der Zeit, wenn sie ein besseres oder schlechteres Argument hören. Dieser Teil hat sich nicht geändert. Geändert haben sich die Antworten auf vage Fragen. Wenn man vage Fragen stellt, wie: "Glauben Sie, es sollte mehr oder weniger Regierung geben?" "Glauben Sie, die Regierung sollte" – besonders bei emotionsgeladener Sprache – "Glauben Sie, die Regierung sollte Informationsblätter ausgeben?" oder "Glauben Sie die Regierung sollte umverteilen?" Dann sehen Sie eine Veränderung zur radikalen Parteilichkeit. Wenn man aber konkret wird, wenn man tatsächlich nach den eigentlichen Steuer- und Ausgabenthemen, die zur Diskussion stehen, fragt, sind die Leute erstaunlich gemäßigt, erstaunlich kompromissbereit.
And this nonpartisanship is something that exists, that has existed in secret in America for years and years and years. I've spent a lot of the fall talking to the three major organizations that survey American political attitudes: Pew Research, the University of Chicago's National Opinion Research Center, and the most important but the least known is the American National Election Studies group that is the world's longest, most respected poll of political attitudes. They've been doing it since 1948, and what they show consistently throughout is that it's almost impossible to find Americans who are consistent ideologically, who consistently support, "No we mustn't tax, and we must limit the size of government," or, "No, we must encourage government to play a larger role in redistribution and correcting the ills of capitalism." Those groups are very, very small. The vast majority of people, they pick and choose, they see compromise and they change over time when they hear a better argument or a worse argument. And that part of it has not changed. What has changed is how people respond to vague questions. If you ask people vague questions, like, "Do you think there should be more government or less government?" "Do you think government should" — especially if you use loaded language -- "Do you think the government should provide handouts?" Or, "Do you think the government should redistribute?" Then you can see radical partisan change. But when you get specific, when you actually ask about the actual taxing and spending issues under consideration, people are remarkably centrist, they're remarkably open to compromise.
Wenn wir an die Fiskalklippe denken, dürfen wir uns das nicht so vorstellen, als könnte sich das amerikanische Volk bei diesen Fragen überhaupt nicht ausstehen und als müssten wir auseinander gerissen werden zu zwei kriegführenden Nationen. Stellen Sie es sich so vor, dass eine winzige Gruppe uralter Ökonomen und nicht repräsentativer Ideologen die Sache vereinnahmt hat. durch ein Primärsystem, das die Stimmen dieser kleinen Gruppe unterstützt, denn diese Gruppe von Leuten, die bei diesen ideologischen Fragen alles mit Ja oder Nein beantwortet, ist zwar klein, aber jeder von ihnen hat ein Blog, jeder von ihnen war letzte Woche bei Fox oder MSNBC. Alle ihre Stimmen werden lauter und lauter, aber sie repräsentieren uns nicht. Sie repräsentieren nicht unsere Ansichten.
So what we have, then, when you think about the fiscal cliff, don't think of it as the American people fundamentally can't stand each other on these issues and that we must be ripped apart into two separate warring nations. Think of it as a tiny, tiny number of ancient economists and misrepresentative ideologues have captured the process. And they've captured the process through familiar ways, through a primary system which encourages that small group of people's voices, because that small group of people, the people who answer all yeses or all noes on those ideological questions, they might be small but every one of them has a blog, every one of them has been on Fox or MSNBC in the last week. Every one of them becomes a louder and louder voice, but they don't represent us. They don't represent what our views are.
Und damit bin ich wieder beim Dollar, und damit weiß ich wieder, dass wir diese Erfahrung kennen. Wir wissen wie es ist, wenn diese Leute im Fernsehen, im Kongress herumbrüllen, dass das Ende der Welt naht, wenn wir uns ihrer Meinung nicht völlig anschließen, denn das geschieht mit dem Dollar, seit es den Dollar gibt. Wir hatten den Streit zwischen Jefferson und Hamilton. 1913, als die Notenbank geschaffen wurde, hatten wir diesen hässlichen Kampf mit bösartigen, wütenden Auseinandersetzungen darüber, wie sie konstituiert werden sollte, und es bestand Einigkeit darüber, dass auf dem schlechtesten Kompromiss aufgebaut wurde, einem Kompromiss, der dieses Kleinod, den Dollar, garantiert zerstören würde. Aber dann war jeder einverstanden, okay, solange wir uns an den Goldstandard halten. Die Notenbank kann es nicht so übel verhauen. Dann aber kamen wir während der Depression vom Goldstandard für Personen weg und während der Präsidentschaft Nixons vom Goldstandard als Quelle internationaler Währungskoordination. Jedes Mal standen wir dabei kurz vorm totalen Zusammenbruch. Und es passierte nichts. Über all diese Zeit hinweg war der Dollar eine der beständigsten, stabilsten, vernünftigsten Währungen und wir benutzen ihn jeden einzelnen Tag, egal was die Rumbrüller uns erzählen, egal wie viel Angst wir angeblich haben.
And that gets me back to the dollar, and it gets me back to reminding myself that we know this experience. We know what it's like to have these people on TV, in Congress, yelling about how the end of the world is coming if we don't adopt their view completely, because it's happened about the dollar ever since there's been a dollar. We had the battle between Jefferson and Hamilton. In 1913, we had this ugly battle over the Federal Reserve, when it was created, with vicious, angry arguments over how it would be constituted, and a general agreement that the way it was constituted was the worst possible compromise, a compromise guaranteed to destroy this valuable thing, this dollar, but then everyone agreeing, okay, so long as we're on the gold standard, it should be okay. The Fed can't mess it up so badly. But then we got off the gold standard for individuals during the Depression and we got off the gold standard as a source of international currency coordination during Richard Nixon's presidency. Each of those times, we were on the verge of complete collapse. And nothing happened at all. Throughout it all, the dollar has been one of the most long-standing, stable, reasonable currencies, and we all use it every single day, no matter what the people screaming about tell us, no matter how scared we're supposed to be.
Am aufreibendsten an dieser langfristigen fiskalen Situation, in der wir jetzt sind, finde ich, ist, dass wir alle sofort besser dran wären, wenn der Kongress einfach zeigen könnte, nicht, dass sie einander zustimmen können, nicht, dass sie den bestmöglichen Kompromiss finden können, sondern dass sie einfach mit dem Prozess Richtung Kompromiss anfangen können. Wir haben Angst, dass die Welt zuschaut. Wir haben Angst, dass je länger wir eine Lösung hinauszögern, umso mehr die Welt auf die USA schauen wird, nicht als Fundament der weltwirtschaftlichen Stabilität, sondern als ein Ort, der seine eigenen Kämpfe nicht regeln kann und je länger wir das hinauszögern, um so nervöser machen wir die Welt, um so höher werden die Zinssätze, umso schneller werden wir eines Tages schreckliches Unheil sehen. So würde das Finden eines Kompromisses selbst, eines kontinuierlichen, echten Kompromisses uns noch mehr Zeit geben, und beiden Seiten die Möglichkeit, den Schmerz zu verteilen und dabei noch mehr Kompromisse zu finden.
And this long-term fiscal picture that we're in right now, I think what is most maddening about it is, if Congress were simply able to show not that they agree with each other, not that they're able to come up with the best possible compromise, but that they are able to just begin the process towards compromise, we all instantly are better off. The fear is that the world is watching. The fear is that the longer we delay any solution, the more the world will look to the U.S. not as the bedrock of stability in the global economy, but as a place that can't resolve its own fights, and the longer we put that off, the more we make the world nervous, the higher interest rates are going to be, the quicker we're going to have to face a day of horrible calamity. And so just the act of compromise itself, and sustained, real compromise, would give us even more time, would allow both sides even longer to spread out the pain and reach even more compromise down the road.
Ich bin in den Medien. Ich glaube, mein Job, um das möglich zu machen, ist das Fördern von Dingen, die Kompromisse herbeizuführen scheinen, und darüber nicht in vagen und beängstigenden Worten zu sprechen, die uns polarisieren, sondern darüber so zu sprechen, wie die Dinge sind, keine existentielle Krise, keine Kampf zwischen zwei grundverschiedenen religiösen Ansichten, sondern ein mathematisches Problem, ein wirklich lösbares mathematisches Problem, eines bei dem nicht jeder kriegt, was er will, und eines, das auch für ein bisschen Schmerzen sorgen wird. Aber je mehr wir die Sache als praktisches Problem angehen, umso früher können wir es lösen, und um so mehr Zeit haben wir paradoxerweise es zu lösen. Vielen Dank. (Applaus)
So I'm in the media. I feel like my job to make this happen is to help foster the things that seem to lead to compromise, to not talk about this in those vague and scary terms that do polarize us, but to just talk about it like what it is, not an existential crisis, not some battle between two fundamentally different religious views, but a math problem, a really solvable math problem, one where we're not all going to get what we want and one where, you know, there's going to be a little pain to spread around. But the more we address it as a practical concern, the sooner we can resolve it, and the more time we have to resolve it, paradoxically. Thank you. (Applause)